Kosmetik-Stübchen - Kirche Wichmannsburg
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Unsere<br />
Gemeinde-Kastanie<br />
Kürzlich sagte ein Gemeindemitglied: „In<br />
ein paar Tagen werden wir unter unserer<br />
Kastanie nur noch mit einem Regenschirm<br />
entlang gehen können, da wir sonst von den<br />
vielen Kastanien erschlagen werden.“ In<br />
der Tat, der Blick in die Krone des Baumes<br />
ist in diesem Jahr besonders beeindruckend.<br />
Die Äste sind übervoll an Früchten.<br />
Und es wird nicht mehr lange dauern, bis<br />
die Kinder die Kastanien vom Boden aufsammeln<br />
werden, um im Kindergarten, in<br />
der Schule oder im eigenen Kinderzimmer<br />
damit zu basteln. Vielleicht lohnt es sich bei<br />
einer größeren Menge sogar, einen kleinen<br />
Sack beim Förster für die Wildfütterung im<br />
Winter abzugeben.<br />
Da unsere Kastanie das Bild des Gemeindehauses<br />
und der <strong>Kirche</strong> prägt und sie in<br />
diesem bevorstehenden Herbst wieder<br />
einmal prachtvoll aussehen wird, möchte<br />
die Umweltgruppe „Der grüne Hahn“ diese<br />
Baumart kurz vorstellen.<br />
Der sommergrüne Baum (Rosskastanie)<br />
mit seinen auffälligen großen Blättern und<br />
stacheligen Fruchtkapseln wird bis zu 35<br />
m hoch, wobei der Stamm einen Durchmesser<br />
von bis zu zwei Metern erreichen<br />
kann. Aus www.baumkunde.de: „Teilweise<br />
wird der vorangestellte Begriff "Ross" als<br />
Synonym für "unecht" gedeutet, da die<br />
Früchte für Menschen ungenießbar sind.<br />
In der Türkei z.B. werden die Samen an<br />
Pferde verfüttert, auch hierdurch könnte<br />
der Name "Ross"-Kastanie entstanden sein.<br />
Weder Ross- noch Edel (Ess-) Kastanie<br />
sind ursprünglich in unserer Region heimisch,<br />
mittlerweile aber eingebürgert. Eine<br />
verwandtschaftliche Beziehung zwischen<br />
beiden Baumarten besteht nicht: während<br />
die eine in die nach ihr selbst benannten<br />
Familie der Rosskastaniengewächse gehört,<br />
Gemeinde-Kastanie am 16.09.2012 Foto: b<br />
rechnet man die andere zu den Buchengewächsen.<br />
Die prächtigen Blüten werden vor<br />
allem von Bienen und Hummeln aufgesucht.<br />
Das auffällige Farbmal in der Blüte<br />
steht ganz im Dienst der Bestäubungsbiologie:<br />
nur Blüten mit gelbem Farbmal<br />
werden angeflogen, weil die Blütengäste<br />
hier Nektar antreffen. In ziegelroten oder<br />
karminroten Blüten sind die Nektardrüsen<br />
funktionslos geworden. Diese Blüten werden<br />
von den Insekten außerdem auch gar<br />
nicht mehr wahrgenommen, denn Bienen<br />
und Hummeln sind rotblind. Der Farbwechsel<br />
der Blüte regelt somit wie eine Ampel<br />
den Flugverkehr. Die rote Rosskastanie ist<br />
ein Bastard. Elten sind die weißblütige gemeine<br />
Rosskastanie und die nordamerikanische,<br />
rot blühende Pavie (Aesculus pavia).<br />
Die Pavie ist ein Großstrauch oder kleiner<br />
Baum von 6-8 m Höhe. Sie wird in Mitteleuropa<br />
nur selten angepflanzt (beheimatet<br />
im östlichen Nordamerika). (…) Während<br />
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