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Mercedes-Benz Offroad

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<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Offroad</strong> R E I S E N<br />

MBO-Archiv<br />

nutzt wurde. Noch ältere Speerspitzen<br />

deuten darauf hin, dass schon vor 10.000<br />

Jahren paläolithische Jäger hier lebten.<br />

Das malerisch verwitterte Geisterstädtchen<br />

Sandon war einst die Silberhauptstadt<br />

von British Columbia. Doch kaum<br />

15 Häuser sind von der blühenden Boomtown<br />

tief in den Selkirk Mountains erhalten<br />

geblieben, als Rest der Stadt existieren<br />

noch überwucherte Schutthalden. Bis<br />

heute zu sehen sind die beiden Eisenbahntrassen,<br />

auf denen das Erz abtransportiert<br />

wurde.<br />

Eine Linie, die Kaslo&Slocan Railroad,<br />

führte am Steilhang der Berge von Sandon<br />

gen Osten zum Kootenay Lake, die<br />

andere, die Canadian Pacific Railroad,<br />

schlängelte sich nach Westen bis Nelson.<br />

1895 entbrannte zwischen den Bahngesellschaften<br />

ein Wettrennen, wer Sandon<br />

zuerst erreichen würde. Es ging um Riesenprofite,<br />

denn der Sieger - es war übrigens<br />

die K&S-Line - sollte allein im ersten<br />

Betriebsjahr immerhin 28.000 Passagiere<br />

befördern. Der Bahnkrieg ging soweit,<br />

dass die Angestellten der K&S eines<br />

Nachts ein Stahlkabel um das Bahnhofsgebäude<br />

der CPR legten und es mit einer<br />

Lok wegzogen.<br />

Die Geschichte der Transkanada-Bahnlinie<br />

ist nicht minder interessant. Vor allem,<br />

wenn man in der Nähe biwakiert<br />

und nachts Züge mit drei oder vier Lokomotiven<br />

und über 90 Waggons durch die<br />

Wildnis rattern. Als British Columbia<br />

1871 dem noch jungen Staat Kanada beitrat,<br />

versprach die Bundesregierung in<br />

Ottawa der neuen Provinz eine Eisenbahn.<br />

Innerhalb von zehn Jahren sollte<br />

10<br />

der Westen Kanadas mit einem Band aus<br />

Stahl an den Osten geschmiedet werden.<br />

Doch zehn Jahre vergingen und erst<br />

1.000 Kilometern Schienen waren verlegt.<br />

Dann begann Sir John A. Macdonald,<br />

der damalige Premierminister, sich ernsthaft<br />

für die Fertigstellung der Bahnlinie<br />

einzusetzen. Eine neue Bahngesellschaft,<br />

die „Canadian Pacific Railway Company“,<br />

erhielt den Bauauftrag. Von Osten und<br />

Westen begann man gleichzeitig, Schienen<br />

zu verlegen; eine Crew arbeitete sich<br />

von Winnipeg aus über die Prärien vor,<br />

während die andere sich das Fraser Valley<br />

hinaufwühlte, gen Osten zur abweisenden<br />

Mauer der Rocky Mountains.<br />

Eine dritte Crew hämmerte sich zur<br />

gleichen Zeit durch die Granitfelsen des<br />

Kanadischen Schild in Nordontario. Der<br />

Weg führte durch die wildeste aller Berg-<br />

ketten, die Columbia Mountains, in denen<br />

wegen des harten Klimas bisher nicht<br />

einmal Indianer gelebt hatten.<br />

Erst 1881 drang der erste Mensch in die<br />

Bergwelt vor: Major A. B. Rogers suchte<br />

für die CP-Bahngesellschaft einen Weg<br />

über die Selkirk Mountains, das Herzstück<br />

der Columbias. Einer seiner Männer<br />

schrieb: „Das Vorankommen ist<br />

schrecklich, wir klettern und kriechen<br />

unter gefallenen Bäumen und die Männer<br />

zeigen bald, dass sie das Gewicht ihrer<br />

Lasten spüren. Der von den Büschen und<br />

Zweigen abtropfende Regen durchnässt<br />

uns von oben. Farne reichen uns manchmal<br />

bis zu den Schultern und die Devil’s-<br />

Club-Büsche, durch die wir uns den Weg<br />

bahnen müssen, durchnässen uns von<br />

unten. Wir schwitzen wie in einem Türkischen<br />

Bad.“<br />

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