Klaus Drückler wechselte - DIAKO Flensburg
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42<br />
Korrespondenzblatt aus den Häusern der <strong>DIAKO</strong> <strong>Flensburg</strong><br />
Tolles Geschenk zum 125. „Geburtstag“: Die Kinder der Kita<br />
„Kapernaum“ haben ordentlich mitgebastelt an dem Modell der<br />
<strong>DIAKO</strong>-Kirche. Mehr über die Jubiläumswoche lesen Sie ab Seite 4.<br />
Themen<br />
Dezember 2008<br />
Gratulation, Prof. Loch!<br />
<strong>DIAKO</strong> ausgezeichnet!<br />
Klinik-Lotse ging<br />
von Bord<br />
Aufsichtsrat: Wechsel<br />
an der Spitze<br />
Fachkliniken:<br />
Neuer Chefarzt<br />
Edle Spende<br />
„Findungskrimi“
Mögliches und Unmögliches<br />
Pastor Frank Schlicht über die neuesten Entwicklungen<br />
Fleißig wird die Weihnachtspost der <strong>DIAKO</strong> eingetütet.<br />
Die neuen Ansichtskarten, die zum 125.<br />
Jubiläum unserer Kirche gedruckt wurden, sollen mit<br />
einem Grußwort und der Jahreslosung für 2009 in<br />
den Versand kommen. Plötzlich erschallt ein<br />
Riesengelächter auf dem Flur. Einer hatte in<br />
den ersten Probedruck vier Worte hineingeschummelt:<br />
„Was bei den Menschen unmöglich<br />
ist, das ist bei Gott und in der <strong>DIAKO</strong><br />
möglich.“<br />
Wir sind nicht Gott, wahrlich nicht. Aber<br />
manchmal kriegen wir auch Unmögliches<br />
hin und hätten selber nicht gedacht, dass<br />
das alles so klappt. Vor einer Woche schwebten<br />
an einem Riesenkran zwei neue MRTs<br />
über die Dächer in unser radiologisches Zentrum.<br />
Perfekt, bald kommen sie in der Diagnostik für unsere<br />
Patienten zum Einsatz! Und ein wenig verblüfft waren<br />
sogar die Mitglieder im Aufsichtsrat, als sie hörten,<br />
dass wir mit der neuen Echokardiologie mehr können<br />
als die Universitäten in Kiel und Lübeck und dass wir<br />
als einzige Klinik in Schleswig-Holstein den Organspendepreis<br />
2007 in Bremen erhielten. Und dann wurde unsere<br />
Prostatadiagnostik vom Land zum medizinischen<br />
Leitprojekt gewählt und ihr Erfi nder Dr. Loch zum<br />
Professor ernannt. Dieses Heft berichtet über einige<br />
Behandlungsmethoden an der <strong>DIAKO</strong>, die vor einigen<br />
Jahren noch für unmöglich gehalten wurden. Gut, dass<br />
die Medizin sich zum Wohle der Patienten weiterentwickelt<br />
– besonders auch in <strong>Flensburg</strong>!<br />
Aber manches wird in der <strong>DIAKO</strong> auch als unmöglich<br />
empfunden. Zu nennen ist dabei die Modernisierung<br />
der OPs bei laufendem Betrieb oder die Enge und<br />
das Warten auf den Fluren in der ZNA, der Zentralen<br />
Notaufnahme. Keiner hatte vor vier Jahren damit<br />
gerechnet, dass monatlich bis zu 5 000 Patienten dort<br />
behandelt bzw. durchgeschleust werden. Wir werden<br />
wieder bauen, schneller als das Land das mitfi nanzie-<br />
Pastor<br />
Frank Schlicht<br />
ren kann, weil es unseren Patienten nicht erst 2012<br />
besser gehen soll.<br />
In die Kategorie „möglich, aber eigentlich unmöglich“<br />
fällt die Nachricht, dass unser Ärztlicher<br />
Direktor Dr. med. habil. Braun uns im Januar<br />
verlässt und an die Charité in Berlin zurückgeht,<br />
um wieder primär als Arzt in Medizin<br />
und Forschung zu wirken. Wir bedauern<br />
diese ganz persönliche Entscheidung und<br />
danken ihm für sein Riesenengagement in<br />
den letzten zwei Jahren. Ebenso gilt unser<br />
Dank Privatdozent Dr. Heusermann, der nach<br />
21 Jahren als Chef der Pathologie nun in<br />
den Ruhestand verabschiedet wurde. Beide<br />
haben das Diakonissenkrankenhaus deutlich<br />
vorangebracht. Wer als Pathologe neuer „Klinik-Lotse“<br />
und wer neuer Chefarzt in den Fachkliniken Nordfriesland<br />
geworden ist, lesen Sie auch in diesem Heft.<br />
Von dem, was bei Gott möglich ist, predigen unser<br />
neues Aufsichtsratsmitglied Pröpstin Carmen Rahlf<br />
und unser neuer Vorsitzender Bischof Gerhard Ulrich.<br />
Nach 17 Jahren in diesem Amt schied Bischof Dr.<br />
Knuth aus. Natürlich gilt ihm unser besonderer Dank.<br />
Vielleicht hatte er beim Abschied das Mögliche und<br />
Unmögliche bei uns im Sinn, als er sagte: „Diese Diakonissenanstalt<br />
ist schon ein besonderes Erlebnis.“ Wie<br />
auch immer, merken wir uns die neue Losung aus dem<br />
Lukasevangelium 19, 27:<br />
„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott<br />
möglich.“<br />
Ihr
Inhalt<br />
Festwoche zum Kirchenjubiläum 4<br />
Wechsel im Aufsichtsrat 8<br />
Dr. Loch: Berufung zum Professor 9<br />
Besucherandrang bei der Vorstellung neuer Behandlungsmethoden 10<br />
Haus Pniel wird zum „Mutterhaus“ der <strong>DIAKO</strong> 14<br />
Auszeichnung für besonderes Engagement in der Organspende 15<br />
Dr. Christoph Mai ist neuer Chefarzt der Fachkliniken Nordfriesland 16<br />
Klinik-Lotse Dr. Ulrich Heusermann ging von Bord 17<br />
Jens Asmußen ist Nachfolger von <strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong> als Personalchef 19<br />
Bestanden: 63 Examen im Ökumenischen Bildungszentrum 20<br />
Aktion zum Handschutz und zur Händehygiene 21<br />
Flohmarkt in der Krankenhausbücherei 22<br />
Marie Preusse spendete Abendmahlskelch und Brotteller 23<br />
Findungskrimi: Sr. Irmgard Jürgensen auf den Spuren von Pastor Pohl 24<br />
Neuigkeiten aus dem Katharinen Hospiz / Wechsel in der Leitung 26<br />
Gottesdienste zu Weihnachten und zum Neuen Jahr 28<br />
Seite<br />
Seite 3
Herzlichen Glückwunsch, <strong>DIAKO</strong>-Kirche!<br />
Festwoche zum 125. Geburtstag<br />
Ausstellungen, Lutherbier und Festgottesdienst mit Bischof Gerhard Ulrich<br />
Am 28. November 1883 wurde die Kirche der Ev.-Luth.<br />
Diakonissenanstalt <strong>Flensburg</strong> eingeweiht. Bau und<br />
bauliche Veränderungen sowie das kirchliche Leben in<br />
den 125 Jahren seit der Einweihung standen im Mittelpunkt<br />
von Ausstellungen und Veranstaltungen, die<br />
im Rahmen einer Jubiläumswoche vom 24. bis 29. November<br />
in der <strong>DIAKO</strong> stattfanden. Dazu gehörten die<br />
Ausstellung „125 Jahre <strong>DIAKO</strong>-Kirche“, gestaltet von<br />
Schülern der Eckener-Schule <strong>Flensburg</strong>, ein vergnüglich-geistreicher<br />
Abend mit zwei Gästeführerinnen aus<br />
der Lutherstadt Wittenberg, Andachten, eine Ausstellung<br />
mit Kinderbildern sowie ein Festgottesdienst mit<br />
Bischof Gerhard Ulrich, <strong>Flensburg</strong>s Oberbürgermeister<br />
<strong>Klaus</strong> Tscheuschner, Kreispräsident Eckhard Schröder<br />
und Autorin Renate Delfs. Es folgt ein Text von Pastor<br />
Frank Schlicht, Rektor der <strong>DIAKO</strong>, anlässlich des<br />
Kirchenjubiläums.<br />
Die Diakonissenanstalt ist ohne ihre Kirche nicht<br />
denkbar. Hier<br />
haben unzählige<br />
Patienten Trost und<br />
Zuspruch gesucht.<br />
Hier sind Diakonissen<br />
eingesegnet und<br />
Chefärzte eingeführt<br />
worden. Hier wurde<br />
getauft, getraut,<br />
gefeiert, aber auch<br />
getrauert.<br />
An der Kirchenmusik<br />
haben Menschen<br />
sich an diesem Orte<br />
erfreut. Und immer<br />
wieder kam von hier<br />
die Ansage, warum<br />
und wozu wir unsere<br />
diakonischen, medizinischen, pfl egerischen und gesellschaftlichen<br />
Aktivitäten entfalten. In dem Hausspruch<br />
der Diakonissenanstalt, der schon für ihre<br />
Vorgängerin, das Gotthard- und Anna-Hansen-Stift,<br />
seit 1804 gilt, heißt es:<br />
„Was Ihr getan habt einem von meinen geringsten<br />
Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25)<br />
Das Motiv unseres Handelns ist aus dem Christusgeschehen<br />
abgeleitet. Ohne dass wir IHM Raum geben,<br />
im wörtlichen wie übertragenen Sinne, verliert die<br />
Arbeit der Diakonissenanstalt ihren ursprünglichen<br />
und zukunftsweisenden Sinn.<br />
Nun gab es aber nicht von Anfang an eine Diakonissenkirche.<br />
Ein „Betsaal“ wurde genutzt. Er lag am alten<br />
Eingang an der Knuthstraße neben dem jetzigen<br />
Lutherzimmer. Dort hatte auch die Oberin ihr Zim-
mer. Man nahm, wenn der Betsaal sonntags zu klein<br />
wurde, die angrenzenden Räumlichkeiten zur Hilfe.<br />
Rektor D. Matthiesen schrieb darüber in seiner Chronik:<br />
„So klein und schlicht der Betsaal des Hauses<br />
war, er musste doch durch seine Ausstattung und die<br />
liturgische Gestaltung der Haupt- und Nebengottesdienste,<br />
die Grundlage alles dessen aufnehmen, was<br />
hernach auf diesem Gebiet bei uns erarbeitet worden<br />
ist. In Schleswig-Holstein lag damals alles Liturgische<br />
im Argen. Pastor Wacker hat von Grund auf alles neu<br />
bearbeiten müssen. Ihm half die gute lutherische<br />
Tradition, wie er sie in Hannover, in Neuendettelsau,<br />
in Dresden und in St. Elisabeth, Berlin, in den Diakonissenhäusern<br />
antraf …“.<br />
Vor 125 Jahren war es dann soweit, dass unsere heutige<br />
Kirche eröffnet wurde.<br />
Darüber schreibt die Chronik:<br />
„Die Kirchweih am Mittwoch, dem 28. November<br />
1883 war ein großes Freudenfest. Die neunjährige<br />
Entwicklung der Diakonissenarbeit hatte große Beachtung<br />
gefunden. Die Spitzen der Behörden waren<br />
erschienen: Der Oberpräsident, der Regierungspräsident,<br />
die Exzellencen von Lüderitz und von Massow,<br />
der Konsistorialpräsident, der Landgerichtspräsident,<br />
das Herzogliche Haus mit ihren Prinzessinnen aus<br />
Itzehoe, Louisenlund, Glücksburg. Der Propst und die<br />
Stadtgeistlichen im Ornat, die Hausvorstände der<br />
Mutterhäuser aus Altona, Hamburg und Hannover.<br />
Generalsuperintendent Dr. Godt hielt die Einweihungsrede<br />
über das Evangelium vom Barmherzigen<br />
Samariter, der blinde Organist Eller spielte die neue<br />
Orgel. Pastor Wacker predigte zum ersten Mal von<br />
der neuen Kanzel, und zwar über den Zöllner Zachäus<br />
und das Wort. „Heute ist diesem Hause das Heil<br />
widerfahren…“<br />
Die Versammlung ehrte Herrn Architekt Prale durch<br />
„Erhebung von den Sitzen“.<br />
Beim 50-jährigen Jubiläum der Diakonissenanstalt,<br />
1924, war die Kirche zu klein geworden. Sie galt als<br />
„Stätte, wo der Puls unseres Hauses schlägt und<br />
Grundquell unserer Kraft und Freude.“ Heute würden<br />
wir von der Corporate identity eines diakonischen<br />
Unternehmens sprechen.<br />
Der bis dahin quadratische Südfl ügel wurde um 7,5<br />
Meter gestreckt. Dadurch erhöhte sich die Zahl der<br />
Südfenster der Kirche von vier auf sechs, und die Zahl<br />
der Bankplätze von 280 auf 400 Sitze. Außerdem<br />
wurde auch Platz gewonnen<br />
für den darunterliegendenSpeisesaal<br />
und die Küche.<br />
Für die künstlerische<br />
Ausgestaltung der<br />
14 Meter langen<br />
Nordwand wurde<br />
Professor Dr. Rudolf<br />
Schäfer gewonnen.<br />
Bis heute sind die<br />
beiden großen Bilder<br />
„Weihnachten“ und<br />
„Abendmahl“ sowie<br />
die fünf klugen Jungfrauen<br />
als Einzelgestalten<br />
zwischen den<br />
Fenstern erhalten.<br />
Der Künstler stellte<br />
Seite 5
sein Werk unter das Thema: „Der Herr kommt“.<br />
1952 und noch einmal vor einigen Jahren wurden die<br />
Bilder farblich restauriert.<br />
Von Anfang an erklang eine Orgel in der Diakonissenkirche.<br />
Ab 1926 wurde sie durch eine neue, größere<br />
Sauer-Orgel ersetzt. 1969 kam die jetzige Marcussen-<br />
Orgel in die Kirche.<br />
Es gibt eine Vielzahl von Menschen zu nennen, die in<br />
der Kirche wirken.<br />
29 Jahre lang spielte der blinde Organist Eller die<br />
Orgel. Emmi Hartten war dann von 1917 bis 1956 Organistin.<br />
Mit ihr zusammen wirkte 32 Jahre lange Sr.<br />
Luitgard von Senden als Chorleiterin im Gottesdienst.<br />
Kantor Hacke übernahm bis 1958 Chor und Orgel. In<br />
seine Nachfolge trat S. Wiebke Kiekbusch bis 1993,<br />
gefolgt von S. Irmgard Jürgensen bis 2006, Matthias<br />
Schopf und seit 2007 Ronald Balg.<br />
Ein Jahr nach der Kirchengründung wurde 1884 der<br />
Matthias-Claudius-Posaunenchor gegründet. Mit<br />
ihm sind u.a. die Namen Heiligtag und Kruschwitz<br />
verbunden. Im nächsten Jahr steht also auch hier das<br />
125-jährige Jubiläum an.<br />
Als Kirchenschwestern haben viele Diakonissen gewirkt.<br />
Da tauchen in der Erinnerung die Namen von<br />
Schwestern aus der Diakoniegemeinschaft auf wie<br />
Elise Meier, Olga Sebelin, Jenny Hannel, Emma Hirthe,<br />
Edelgard Dolgner, Hilde Breede, Ursula Speer, Hanna<br />
Offenborn, Paula Janz, Wally Hantel und bis heute<br />
Lotte Witt, Ilse Müller, Susanne Henke und Dagmar<br />
Jonas.<br />
Neben den bekannten Rektoren der <strong>DIAKO</strong>, Wacker,<br />
Matthiesen, Thomsen, Feilcke, erinnern wir uns an die<br />
Krankenhausseelsorger und -seelsorgerinnen, die das<br />
gottesdienstliche Leben in dieser Kirche mitgetragen<br />
haben:<br />
Asmussen, Pohl, Grümmer, Alver, Paulsen, Johann<br />
Schmidt, Johannes Schmidt, Bauer, Gartzke, Kragh,<br />
Tonnesen, Vierck, Johannsen, Rüß, Matthias Dahl,<br />
Renate Singhofen, Joachim Muhs, Gundolf Semmler,<br />
Martina Ulrich, Gudrun Gießler-Petersen, Babette Lo-<br />
renzen, Dr. Donata Dörfel, Bettina Sender, Dirk Römmer,<br />
Birgit Lunde, Ute Köppen und Susanne Dinse.<br />
Gerade in den letzten Jahren haben mehrere Seelsorgerinnen<br />
gleichzeitig und befristet den Seelsorgedienst<br />
der gewachsenen Diakonissenanstalt<br />
verstärkt.<br />
Der vorletzte Rektor der <strong>DIAKO</strong>, Pastor Dr. Feilcke,<br />
nutzte 1983 zusammen mit der Oberin Sibilla Schäfer<br />
und ihrer Stellvertreterin Gerda Pommerening das<br />
100-jährige Jubiläum unserer Kirche, diese grundlegend<br />
zu renovieren und zu modernisieren.<br />
So erhielt die Kirche verschiedene Kunstwerke von<br />
Professor Günter Hansing: die sechs Südfenster, das<br />
Kreuz auf dem Altartisch, das 7-teilige Fenster im<br />
Chorraum, die Taufe, das Tabernakel und das Symbol<br />
des Heiligen Geistes in Form einer aufsteigenden<br />
Taube in der Kuppel des Chorraums.<br />
Obwohl die Zahl der Diakonissen abgenommen hat,<br />
hält sich die Zahl der Gottesdienstbesucher konstant.<br />
Rund 3600 Menschen kommen jährlich in die<br />
Sonntags- und Festgottesdienste. Besondere Predigtreihen,<br />
die Morgenandachten, Sondergottesdienste<br />
mit Mitarbeitern, mit Segnung und Salbung oder<br />
auch liturgisch gestaltete Vespern sprechen darüber<br />
hinaus viele Menschen an, so dass dadurch weitere<br />
bis zu 5000 Besucher pro Jahr die Kirche betreten.<br />
Zu den bekanntesten zählen, um einige Namen zu<br />
nennen, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, der<br />
Maler Emil Nolde oder die Ministerpräsidenten von<br />
Hassel oder Carstensen.<br />
Inzwischen hat unsere Diakonissenkirche „Töchter“<br />
bekommen: Es sind die Räume der Stille im Krankenhaus<br />
und die Andachtsräume in den Heimen.<br />
Über allem stand und steht der Hauspsalm der<br />
<strong>DIAKO</strong>:<br />
„Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben<br />
dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für<br />
ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandern.<br />
Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum<br />
Quellgrund…“ (Psalm 84,. 5ff)<br />
FRANK SCHLICHT
Kirche in der Kirche:<br />
Die Kinder der Kita<br />
„Kapernaum“ vor ihrem<br />
kleinen Kunstwerk.<br />
Kamen mit einem „Karren“ voller<br />
Lutherbier und Lutherbrot aus<br />
Wittenberg nach <strong>Flensburg</strong>: Die Mägde<br />
(gespielt von zwei Gäste-Führerinnen<br />
der Lutherstadt) hatten viel<br />
Interessantes über Alltag und Leben<br />
Luthers und Cranachs zu erzählen.<br />
Erste Predigt in <strong>Flensburg</strong> nach seiner Amtseinführung: Bischof Gerhard Ulrich mit (v.l.) Karl-Heinz<br />
Vorwig, Kaufmännischer Direktor, Autorin Renate Delfs, Oberbürgermeister <strong>Klaus</strong> Tscheuschner,<br />
Kreispräsident Eckhard Schröder und Pastor Frank Schlicht beim Festgottesdienst. Fotos: Michel<br />
Seite 7
Wechsel an der Spitze des <strong>DIAKO</strong>-Aufsichtsrats: Bischof Gerhard Ulrich (l.) übernahm den Vorsitz von<br />
Bischof i.R. Dr. Hans Christian Knuth. Foto: Schlicht<br />
Wechsel im Aufsichtsrat<br />
17 Jahre trug Bischof Dr. Hans Christian Knuth Verantwortung für die <strong>DIAKO</strong><br />
17 Jahre trug Bischof Dr. Knuth an oberster Stelle<br />
Verantwortung für die <strong>DIAKO</strong>. Schwere Entscheidungen<br />
fi elen in seine Amtszeit als Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats, wie zu Anfang, als es um die Abgabe<br />
des Martin-Luther-Krankenhauses in Schleswig oder<br />
die Übernahme der Städtischen Frauen- und Kinderklinik<br />
in <strong>Flensburg</strong> ging. Zu den Pfl ichten des Aufsichtsrats<br />
gehören die Wahlen der leitenden Kräfte.<br />
Die Auswahl von 17 Chefärzten, drei kaufmännischen<br />
Direktoren, zwei Oberinnen und einem Rektor leitete<br />
Bischof Knuth. In seiner Amtszeit wuchs die <strong>DIAKO</strong> zu<br />
dem größten Arbeitgeber im <strong>Flensburg</strong>er Raum mit<br />
rund 2 500 Mitarbeitern.<br />
Nach dem Jahresfestgottesdienst in der Marienkirche<br />
übergab Bischof Dr. Knuth den Vorsitz an seinen<br />
Nachfolger Bischof Gerhard Ulrich. In seinen Abschiedsworten<br />
machte er deutlich, dass ihm die<br />
<strong>DIAKO</strong>, die er seit Kindheitstagen als Sohn eines<br />
<strong>Flensburg</strong>er Propsten kennt, immer besonders wichtig<br />
war und fügte schmunzelnd hinzu: „Diese Diakonissenanstalt<br />
ist schon ein besonderes Erlebnis.“<br />
Die <strong>DIAKO</strong> dankt Bischof Dr. Knuth mit einem Gutschein<br />
für einen Rundfl ug über <strong>Flensburg</strong> für sein<br />
außerordentliches Engagement und freut sich auf die<br />
Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger.
Dr. Loch: Berufung zum Professor<br />
Gesundheitsministerin erklärt ANNA zum „medizinischen Leitprojekt“<br />
Privatdozent Dr. Tillmann Loch, Chefarzt der Urologie<br />
des <strong>Flensburg</strong>er Diakonissenkrankenhauses,<br />
wurde zum außerordentlichen Professor der medizinischen<br />
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel berufen. Das <strong>Flensburg</strong>er Diakonissenkrankenhaus<br />
ist seit Jahren akademisches Lehrkrankenhaus.<br />
Prof. Loch hat das computergestützte Ultraschall-Verfahren<br />
„C-TRUS/ANNA“ zur Früherkennung<br />
von Prostatakrebs entwickelt, für das er mit dem<br />
Maximilian-Nitze-Preis, der höchsten wissenschaftlichen<br />
Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Urologie, ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde das<br />
ANNA-Verfahren vom Land Schleswig-Holstein nun<br />
zum „medizinischen Leitprojekt“ erklärt. Das Land<br />
fördert an der <strong>DIAKO</strong> <strong>Flensburg</strong> den Aufbau eines<br />
klinischen Referenzzentrums (Center of Excellence),<br />
das Aus- und Fortbildung zum neuen Diagnoseverfahren<br />
sowie Wissenstransfer zwischen den beteiligten<br />
Urologen ermöglicht. „Das Beispiel ANNA zeigt,<br />
welchen überlebenswichtigen Nutzen medizinische<br />
Innovationen aus Schleswig-Holstein haben können“,<br />
sagte Gesundheitsministerin Dr. Gitta<br />
Trauernicht kürzlich bei der Vorstellung<br />
des Jahrbuches 2008/2009 „Gesundheitsland<br />
Schleswig-Holstein“, in dem<br />
das neue Diagnoseverfahren eines der<br />
Hauptthemen ist.<br />
ANNA (artifi zielle neuronale Netzwerkanalyse)<br />
ist eine Weiterentwicklung des<br />
herkömmlichen transrektalen Ultraschalls,<br />
die eine wesentlich genauere<br />
Diagnose ermöglicht. Herkömmlicher<br />
Ultraschall lässt eine eindeutige Beurteilung<br />
der Grautöne im Bild nicht zu – mit<br />
bloßem Auge ist Prostatakrebs nicht<br />
zweifelsfrei zu erkennen. Das neue Verfahren<br />
ermöglicht mit Hilfe einer Computeranalyse<br />
die Informationen herauszufi ltern<br />
und zu beurteilen. Basis dafür ist der<br />
computergestützte Vergleich der Daten<br />
mit bereits gespeicherten Daten. „Für die verbesserte<br />
Diagnostik habe ich ANNA regelrecht trainiert“,<br />
erklärt Loch. „Wir haben sie mit sehr komplexen<br />
Daten von Krebsbeispielen gefüttert. Das System hat<br />
die Informationen erlernt und erkennt sie bei neuen<br />
Aufnahmen wieder, klassifi ziert sie und projiziert die<br />
eigene Auswertung mit roten Markierungen auf den<br />
Bildschirm“, so Loch weiter. Mit Hilfe des Systems<br />
können die mit einer Stanze anschließend zu entnehmenden<br />
Gewebeproben, so genannte Biopsien, wesentlich<br />
gezielter entnommen und Tumore präziser<br />
erkannt werden.<br />
Prostatakrebs ist der häufi gste bösartige Tumor bei<br />
Männern. Etwa jeder vierte deutsche Mann erkrankt<br />
im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, nur jeder<br />
fünfte geht zur Krebsvorsorge. Gesundheitsministerin<br />
Trauernicht: „Ich erwarte, dass durch das neue<br />
Verfahren auch bisher präventionsresistente Männer<br />
einfacher motiviert werden, eine Vorsorgeuntersuchung<br />
zu machen. Früh erkannt ist Krebs in über 80<br />
Prozent der Fälle heilbar.“<br />
Prof. Dr. Tillmann Loch nimmt die Glückwünsche von<br />
Bischof i.R. Dr. Hans Christian Knuth (zu dem Zeitpunkt noch<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats) entgegen. Foto: Schlicht<br />
Seite 9
Besucher-Andrang bei der Vorstellung<br />
neuer Behandlungsmethoden<br />
134. Jahresfest: Fachvorträge und Infostände auf der Pfl egemeile in der <strong>DIAKO</strong><br />
Es liegt nun bereits einige Zeit zurück. Bei der<br />
Vorstellung neuer und bewährter Behandlungsmöglichkeiten<br />
im Diakonissenkrankenhaus<br />
beim Jahresfest kamen allerdings so interessante<br />
Aspekte zur Sprache, dass an dieser Stelle eine<br />
kurze Zusammenfassung der Referate folgt.<br />
„Bei einem Herzinfarkt<br />
zählt jede<br />
Minute“, betonte<br />
Prof. Abderrahman<br />
Machraoui. In der<br />
Regel lassen sich<br />
verschlossene Herzkrankgefäße<br />
rasch<br />
wieder öffnen, so der<br />
Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik der<br />
<strong>DIAKO</strong> weiter. Die<br />
Voraussetzung sei<br />
Chefarzt Prof. Dr.<br />
allerdings, dass die<br />
Abderrahman Machraoui Betroffenen schnell<br />
in die Zentrale Notaufnahme<br />
oder direkt in das Herzkatheterlabor der<br />
<strong>DIAKO</strong> gelangten. Die gute Zusammenarbeit mit dem<br />
Rettungsdienst trage entscheidend zur schnellen Einlieferung<br />
und damit zur Sicherheit der Patienten bei:<br />
„Wir gehören zu den fünf Besten in Deutschland“,<br />
stellte Machraoui eine aktuelle Studie aus diesem<br />
Jahr vor. Diese Informationen und vieles mehr erfuhren<br />
die Zuhörer bei medizinischen Vorträgen, die im<br />
Rahmen des 134. Jahresfestes der <strong>DIAKO</strong> gehalten<br />
wurden.<br />
Die mehr als 200 Sitzplätze im Fliednersaal reichten<br />
zeitweilig kaum aus. Offensichtlich stießen die Vorträge<br />
auf großes Interesse der Besucher. Ziel des Ak-<br />
tionstages war es, die Leistungsfähigkeit des Diakonissenkrankenhauses<br />
mit seinen zahlreichen Kliniken<br />
und Abteilungen zu<br />
demonstrieren. Dabei<br />
wurde auch das<br />
Gespräch mit den<br />
Besuchern offensiv<br />
gesucht. Karl-Heinz<br />
Vorwig, Kaufmännischer<br />
Direktor der<br />
<strong>DIAKO</strong>, führte locker<br />
und unterhaltsam<br />
durchs anspruchsvolle<br />
Programm. Auf<br />
einer Pfl egemeile<br />
präsentierten sich Moderator<br />
einzelne Stationen Karl-Heinz Vorwig<br />
und Abteilungen<br />
des Krankenhauses: Die Stände machten durchweg<br />
einen professionellen Eindruck. Im Angebot waren<br />
Informationen von Aromapfl ege bis Stillberatung,<br />
Informationen über Problem-Wundmanagement,<br />
Perinatal-Zentrum, Herzkatheterlabor, Kinesio-Taping,<br />
Kinästhetik, Dialyse, Physiotherapie, Psychotherapie,<br />
Psychosomatik und vieles andere mehr.<br />
Neben seinem Appell, bei Symptomen eines Herzinfarktes<br />
schnell zu reagieren, erläuterte Prof. Machraoui<br />
neue Möglichkeiten, Herzrhythmusstörungen zu<br />
behandeln und durch so genannte Hochfrequenz-Ablationen<br />
zum Teil sogar zu heilen.<br />
Große Resonanz fanden auch die Vorträge zum<br />
Thema „Schlaganfall“. Mehr als 200.000 Menschen<br />
erlitten in Deutschland Jahr für Jahr einen Schlaganfall,<br />
rund 60 Prozent wegen einer Verengung der<br />
Halsschlagader, sagte Gefäßchirurgie-Chefarzt Dr.
Chefarzt Dr.<br />
Knut P. Walluscheck<br />
Knut Walluscheck.<br />
Dabei könne eine<br />
einfache Ultraschall-Untersuchung<br />
zeigen, ob eine<br />
lebensbedrohliche<br />
Verengung der<br />
Halsschlagader<br />
vorliege. Die könne<br />
mit Medikamenten,<br />
dem Einsetzen einer<br />
Gefäßstütze (Stent)<br />
oder einer schonenden<br />
Operation<br />
entfernt werden.<br />
Falls es zu einem Schlaganfall kommt, helfe genau<br />
wie beim Herzinfarkt<br />
nur eine schnelle<br />
Verständigung des<br />
Notarztes, erklärte<br />
Neurologie-Oberärztin<br />
Dr. Ute Kruse. So sei<br />
etwa eine Gerinnsel-<br />
Aufl ösung mit der so<br />
genannten Lyse-Therapie<br />
in der <strong>DIAKO</strong>-Spezialstation<br />
„Stroke Unit“<br />
nur bis zu drei Stunden<br />
nach einem Schlagan-<br />
Oberärztin<br />
fall möglich. Anhand<br />
Dr. Ute Kruse<br />
von Abbildungen zeigte<br />
die Neurologin, wie<br />
sich das geschädigte<br />
Hirnareal von Stunde<br />
zu Stunde vergrößert,<br />
wenn man nichts<br />
unternimmt. Neurologie-Bereichsleiterin<br />
Sr. Inken Loeck und<br />
Julia Jennrich, Leitende<br />
Physiotherapeutin<br />
der <strong>DIAKO</strong>, hoben die<br />
Bereichsleiterin<br />
Schlaganfall-Behand-<br />
Sr. Inken Loeck<br />
lung als „multiprofes-<br />
Leitende Physiotherapeutin<br />
Julia Jennrich<br />
sionellenBehandlungspfad“ hervor:<br />
Die Rehabilitation<br />
und Mobilisation<br />
erfolgten gleich<br />
von Anfang an auf<br />
der Station. Inken<br />
Loeck und Julia<br />
Jennrich beschrieben<br />
das Bobath-<br />
Konzept, das darauf<br />
abziele, dass die<br />
Patienten nach<br />
einem Schlaganfall<br />
so schnell wie möglich wieder selbstständig werden.<br />
Viele wertvolle Tipps und Informationen gab es auch<br />
bei den übrigen Vorträgen. In seinem Beitrag über<br />
das „Mammascreening“ hob Radiologie-Chefarzt<br />
Prof. Stefan Müller-Hülsbeck die Bedeutung dieses<br />
bundesweiten Vorsorge-Programms<br />
zur Brustkrebsfrüherkennung<br />
hervor.<br />
Das Programm habe<br />
sich zum Ziel gesetzt,<br />
die Sterblichkeit<br />
in der Gruppe<br />
der teilnehmenden<br />
Frauen im Alter von<br />
50 bis 69 Jahren, in<br />
der der Brustkrebs<br />
am häufi gsten<br />
Chefarzt Prof. Dr.<br />
auftritt, um 35 bis 40<br />
Prozent zu senken.<br />
Stefan Müller-Hülsbeck<br />
Die Strahlenbelastung<br />
ist gering, die<br />
Chance auf die Entdeckung eines Tumors im Frühstadium<br />
groß – so könnte man zwei der wichtigsten<br />
Argumente von Müller-Hülsbeck für die Teilnahme an<br />
dem Programm zusammenfassen.<br />
Die Vorteile beim „Operieren mit moderner Navigation“<br />
stellten Dr. Thorsten Lange und Dr. Rüdiger<br />
Buchalla an zwei sehr unterschiedlichen Körperregio-<br />
Seite 11
nen dar. Dr. Buchalla<br />
beschrieb zunächst<br />
die Tumorlokalisation<br />
im Hirn ohne<br />
Computer, um dann<br />
aufzuzeigen, dass<br />
sich der operative<br />
Weg mit Hilfe der<br />
Navigation exakter<br />
planen und Tumorgrenzen<br />
einfacher<br />
abstecken lassen.<br />
Buchalla: „Erst die<br />
Oberarzt<br />
moderne Navigation<br />
Dr. Rüdiger Buchalla macht es möglich,<br />
zu sehen, wo man<br />
sich mit seinem Instrument während der Operation<br />
genau befi ndet.“<br />
Je exakter künstliche Gelenke implantiert werden,<br />
desto länger ist ihre Haltbarkeit – da ist sich Dr.<br />
Thorsten Lange, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie, sicher, auch wenn Langzeitstudien<br />
noch fehlen.<br />
Und die<br />
in der <strong>DIAKO</strong><br />
seit kurzem<br />
eingesetzte<br />
hoch moderne<br />
Navigationstechnik<br />
führe zu einer<br />
Optimierung<br />
des Implantatsitzes,<br />
sagte<br />
Lange. Die<br />
Chefarzt Dr. Thorsten Lange Computerbildererleichterten<br />
die Planung und die Überprüfung des genauen<br />
Sitzes während der Operation. Doch: „A fool with a<br />
tool is still a fool“, erklärte Lange und betonte, dass<br />
nach wie vor die Erfahrung des Operateurs höher zu<br />
bewerten sei als jedes neue „Werkzeug“: „Wir arbeiten<br />
mit Vorschlägen des Computers, wir liefern uns<br />
nicht aus.“<br />
So genannte nichtreparableRotatorendefekte<br />
führten<br />
dazu, dass 50 Prozent<br />
der über 70-Jährigen<br />
Probleme mit<br />
der Beweglichkeit<br />
des Schultergelenkes<br />
haben, erklärte<br />
Orthopädie-Chefarzt<br />
Dr. Christoph Stahl.<br />
Arthrose und Entzündungengehör-<br />
Chefarzt Dr.<br />
ten zu den häufi gs-<br />
Christoph Stahl<br />
ten Ursachen für<br />
Probleme mit dem<br />
beweglichsten aller Gelenke. Aber auch bei Trümmerbrüchen<br />
und Knochentumoren sei der künstliche<br />
Ersatz des Schultergelenkes häufi g die einzige Möglichkeit,<br />
eine verbesserte Beweglichkeit zu erreichen.<br />
Das führe oftmals zu einer Schmerzlinderung, eine<br />
vollständig wiederhergestellte Beweglichkeit ohne<br />
Einschränkungen sei nach diesem Gelenkersatz aber<br />
nicht möglich. Dr. Stahl zeigte verschiedene Möglichkeiten<br />
des Ersatzes von Kopf und Pfanne oder beidem<br />
auf.<br />
Um den Einsatz von Botulinumtoxin bei Blasenschwäche<br />
und bei spastischer Muskulatur ging es<br />
dann bei zwei weiteren Vorträgen. Der Urologe Dr.<br />
Björn Wefer zeigte die Behandlungsmöglichkeiten bei<br />
Harninkontinenz,<br />
„einem Tabuthema,<br />
das im Alter und<br />
besonders bei Frauen<br />
an Bedeutung<br />
zunimmt“, sagte<br />
Dr. Wefer. Unter<br />
örtlicher Betäubung<br />
werde bei einer<br />
„überaktiven“ Blase<br />
Botox in den Blasenmuskel<br />
gespritzt:<br />
„Die Methode ist<br />
Dr. Björn Wefer<br />
effektiv, sicher und
akzeptiert“, so Wefer. Nach acht Monaten lasse die<br />
Wirkung allerdings nach, und die Behandlung müsse<br />
wiederholt werden. Wefer: „Doch selbst bei wiederholtem<br />
Einsatz sind Nebenwirkungen nicht bekannt.“<br />
Von einer „effektiven und nebenwirkungsarmen<br />
Behandlungsmethode“<br />
sprach auch<br />
Dr. Henning Stolze,<br />
Chefarzt der <strong>DIAKO</strong>-<br />
Klinik für Neurologie.<br />
Er wende sie bei<br />
spastischer Parese<br />
etwa bei Patienten<br />
nach Schlaganfall<br />
oder Querschnittslähmungen<br />
an. Die<br />
Behandlung führe<br />
dazu, dass steife<br />
Chefarzt PD Dr.<br />
Extremitäten wieder<br />
Henning Stolze<br />
bewegt werden<br />
können, dass zum<br />
Beispiel ein Arm wieder gestreckt werden kann, um<br />
das Anziehen zu erleichtern.<br />
Von dem spannenden Thema „Die Rettungskette:<br />
Vom Notfall zur Behandlung“ berichteten zum<br />
Schluss Oberarzt Dr. Nils Stegmann und Dagmar<br />
Paysen, Leiterin der Zentralen Notaufnahme. Dr. Stegmann<br />
zählte zunächst die unterschiedlichen Anlaufstellen<br />
und Helfer auf, die in <strong>Flensburg</strong> und Umgebung<br />
im Einsatz sind<br />
bzw. im Hintergrund<br />
bereit stehen, sollte<br />
es zu einem größeren<br />
Unfall mit vielen<br />
Verletzten kommen.<br />
Dagmar Paysen<br />
beschrieb die Ersteinschätzung<br />
nach<br />
Dringlichkeit, die<br />
so genannte Manchester-Triage,<br />
sowie<br />
Untersuchungen und<br />
Oberarzt Dr. Nils Stegmann erste Behandlungs-<br />
Dagmar Paysen, Leiterin der<br />
Zentralen Notaufnahme<br />
maßnahmen bei<br />
den Patienten, die in<br />
die Zentrale Notaufnahme<br />
gelangen.<br />
Anhand eines Herzinfarktpatienten<br />
aus<br />
Padburg zeigte sie<br />
die Rettungskette<br />
von der Verständigung<br />
des Notarztes<br />
bis hin zum Einsetzen<br />
eines Stents im<br />
Herzkatheterlabor<br />
der <strong>DIAKO</strong> auf, um<br />
wie zuvor bereits<br />
Prof. Machraoui zu<br />
betonen, wie wichtig das rechtzeitige Reagieren ist:<br />
„Bei starken Schmerzen, die länger als drei Minuten<br />
anhalten, im Zweifel den Rettungsdienst anrufen“,<br />
appellierte sie an die Zuhörer im Fliednersaal.<br />
OLE MICHEL<br />
Sehr viele Interessierte waren zu den medizinischen Vorträgen<br />
in den Fliednersaal gekommen. Fotos: Michel<br />
Seite 13
Neue Zukunft fürs Haus Pniel: Da die Umbauten für den Erhalt des Pfl egeheims zu aufwändig wären,<br />
soll dort nun ein „Mutterhaus“ für die <strong>DIAKO</strong> entstehen, und zusätzlich sollen Arztpraxen einziehen.<br />
Foto: Michel<br />
(Bald) alles neu im Haus Pniel<br />
Pfl egeheim wird aufgegeben / Räume für Diakoniegemeinschaft und Arztpraxen<br />
Das Haus Pniel muss zum 30. Juni 2009 als Feierabend-<br />
und Pfl egeheim aufgegeben werden.<br />
Es bestehen von Seiten der Heimaufsicht und der<br />
Feuerwehr erhebliche Aufl agen und Bedenken aus<br />
Gründen des Brandschutzes. Weitreichende Sanierungs-<br />
und Umbaumaßnahmen wären nötig, um als<br />
Pfl egeheim weiter arbeiten zu können.<br />
Was ist geplant?<br />
Das Haus wollen wir jedoch als Ursprungsstätte der<br />
<strong>DIAKO</strong> erhalten und auch weiterhin im Sinne unserer<br />
Diakoniegemeinschaft führen, so dass in einem<br />
Teil des Gebäudes ein Mutterhauscharakter für die<br />
<strong>DIAKO</strong> entstehen könnte, mit Gesellschaftsräumen<br />
und vielen geistlichen Angeboten.<br />
Verschiedene Ärzte haben angefragt, die eventuell<br />
im Flügel zur Duburger Straße Räume für ihre Praxis<br />
anmieten möchten.<br />
Viele Überlegungen sind im Moment im Gange, wobei<br />
wir natürlich ganz besonders auch die Aufl agen<br />
der Denkmalpfl ege im Auge haben müssen.<br />
Die bisherigen Pfl egeheimplätze werden in unsere<br />
anderen Pfl egeheime verlegt. Die Schwestern und<br />
Bewohnerinnen haben die Zusage erhalten, in eines<br />
der Häuser der <strong>DIAKO</strong> - Soziale Einrichtungen umziehen<br />
zu können. Zur Wahl stehen neben dem Gotthard-und-Anna-Hansen-Stift<br />
das Albertinenstift und<br />
das Haus Nordangeln in Langballig. Auch Gelting und<br />
Kappeln können aufnehmen, kommen aber aufgrund<br />
der räumlichen Entfernung zu <strong>Flensburg</strong> für die meisten<br />
nicht in Frage.<br />
Inzwischen haben sich alle Schwestern und der größte<br />
Teil der Bewohnerinnen für das GAH entschieden.<br />
Die Schwestern sollen überwiegend im Erdgeschoss<br />
einziehen, damit dort das gemeinschaftliche Leben<br />
mit gemeinsamer Mahlzeit und Andachten usw.<br />
weiter gepfl egt werden kann.
Auszeichung für besonderes<br />
Engagement in der Organspende<br />
Sr. Moiken Wölbing und Dr. Bettina Grewe in Bremen geehrt<br />
Seit 1997 engagiert sich Sr. Moiken Wölbing<br />
im Bereich der Organspende und ist damit die<br />
„dienstälteste“ Transplantationsbeauftragte der<br />
<strong>DIAKO</strong>. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass<br />
die <strong>DIAKO</strong> neben drei weiteren Krankenhäusern<br />
aus Bremen, Hamburg und Niedersachsen und als<br />
einzige Einrichtung Schleswig-Holsteins nun mit dem<br />
Organspendepreis 2007 ausgezeichnet wurde. Verliehen<br />
wird der Preis von den Gesundheitsministerien<br />
und Senatsverwaltungen, der Deutschen Stiftung<br />
Organtransplantation (DSO) Region Nord und dem<br />
Fachbeirat der Region Nord. Neben der <strong>DIAKO</strong> <strong>Flensburg</strong><br />
wurden das Rote Kreuz Krankenhaus Bremen,<br />
die Hamburger Asklepios Klinik Wandsbek und das<br />
Städtische Klinikum Braunschweig durch die Gesundheitssenatorin<br />
Ingelore Rosenkötter in Bremen für<br />
die Leistungen im vergangenen Jahr ausgezeichnet.<br />
Das Evangelische Krankenhaus im niedersächsischen<br />
Oldenburg bekam eine Sonderauszeichnung für<br />
„nachhaltiges Engagement“.<br />
„In den letzten Jahren ist es den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der geehrten Krankenhäuser<br />
besonders gelungen, die öffentliche Meinung zur Organspende<br />
positiv zu beeinfl ussen. Dafür sind auch<br />
das nachhaltige Engagement für Fortbildung und<br />
Qualitätsverbesserung sowie eine exzellente Ange-<br />
Ehrung in Bremen: Die <strong>DIAKO</strong>-Transplantationsbeauftragten Sr. Moiken Wölbing (2. von links) und Dr.<br />
Bettina Grewe (3. v. l.) erhielten die Auszeichnung aus den Händen von Bremens Gesundheitssenatorin<br />
Ingelore Rosenkötter (l.), Dr. Birgit Sitepu aus dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein und Dr.<br />
Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (r.).<br />
Seite 15
hörigenbetreuung verantwortlich“, sagte Senatorin<br />
Rosenkötter während der Preisverleihung, bei der die<br />
<strong>DIAKO</strong> durch Sr. Moiken Wölbing, Gruppenleiterin<br />
Operative Intensivstation, und Anästhesie-Fachärztin<br />
Dr. Bettina Grewe vertreten war.<br />
Folgende Kriterien für die allgemeine Auszeichnung<br />
der Krankenhäuser wurden vom Fachbeirat<br />
der Region Nord zu Grunde gelegt: die Benennung<br />
eines Transplantationsbeauftragten, gezielte Fortbildungen<br />
sowie krankenhausinterne Regelungen<br />
zur Umsetzung von Organspenden. Der Fachbeirat<br />
ist ein beratendes Gremium mit Vertretern aus den<br />
Krankenhäusern bzw. Krankenhausgesellschaften,<br />
Transplantationszentren, Ärztekammern, Krankenkassen<br />
und Länderregierungen.<br />
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist seit<br />
Juli 2000 die bundesweite Koordinierungsstelle für<br />
Organspende. In der Akutsituation Organspende be-<br />
Ein Chefarzt für alle<br />
gleitet die Stiftung alle Abläufe: von der Feststellung<br />
des Hirntods über das Gespräch mit den Angehörigen<br />
bis hin zum Organtransport. Daneben unterstützt sie<br />
Krankenhäuser durch entsprechende Fortbildungen.<br />
In der DSO-Region Nord werden insgesamt 200 Krankenhäuser<br />
betreut.<br />
Die <strong>DIAKO</strong>-Transplantationsbeauftragte Sr. Moiken<br />
Wölbing hat bereits zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />
in der <strong>DIAKO</strong> organisiert, die letzte fand<br />
im St. Franziskus-Hospital statt, „mit denen wir<br />
seit drei Jahren sehr gut zusammenarbeiten“, so Sr.<br />
Moiken. Jährlich seien es zwischen drei und zwölf<br />
Organspender, die die <strong>DIAKO</strong> an die DSO meldet.<br />
Neben Sr. Moiken Wölbing und Bettina Grewe sind<br />
die beiden Oberärzte Dr. Wolfgang Ries und Dr.<br />
Volker Plate aus der Medizinischen Klinik weitere<br />
Transplantationsbeauftragte der <strong>DIAKO</strong>.<br />
OLE MICHEL<br />
Dr. Christoph Mai ist neuer Chefarzt der fusionierten Fachkliniken Nordfriesland<br />
Zum ersten Januar dieses<br />
Jahres haben die Fachklinik<br />
Breklum und das Fachkrankenhaus<br />
Nordfriesland<br />
fusioniert. Die Gesellschafterversammlung<br />
hat mit Dr.<br />
Christoph Mai nun einen neuen<br />
Chefarzt für die gesamten<br />
Fachkliniken Nordfriesland<br />
gGmbH berufen. Ein Chefarzt<br />
für alle - dies stellt einen weiteren<br />
großen Schritt auf dem<br />
Weg der fusionierten Häuser<br />
dar. Gleichzeitig wird dadurch<br />
ein Generationenwechsel<br />
eingeleitet.<br />
Chefarzt Dr. Christoph Mai. Foto: Bauer<br />
Christoph Mai wurde 1958<br />
in Hamburg geboren. Er<br />
studierte Medizin an der Hamburger<br />
Universität und <strong>wechselte</strong><br />
1992 nach Nordfriesland.<br />
Heute ist er bekennender Wahl-<br />
Nordfriese, der sogar Dänisch<br />
spricht. Da er drei Jahre seiner<br />
Assistenzarztzeit in der Allgemeinpsychiatrie<br />
in Breklum<br />
gearbeitet hat, bevor er an das<br />
ehemalige Fachkrankenhaus<br />
Nordfriesland nach Bredstedt<br />
<strong>wechselte</strong>, kennt er beide<br />
Häuser in- und auswendig. Im<br />
Jahr 2007 übernahm Dr. Christoph<br />
Mai die Verantwortung als
leitender Arzt im Fachklinikum NF.<br />
Die Fachkliniken NF haben Abteilungen für Allgemeinpsychiatrie,<br />
Abhängigkeitserkrankungen,<br />
Psychosomatik und Umweltmedizin. Als Facharzt<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie mit Zusatzausbildungen<br />
in den Bereichen Suchtmedizinische Grundversorgung,<br />
Umweltmedizin und Akupunktur ist Dr.<br />
Christoph Mai für die vor ihm liegenden Aufgaben<br />
bestens gerüstet. Er hat sich viel vorgenommen.<br />
Zum einen gilt es, die gemeindenahe psychiatrische<br />
Versorgung zu sichern und auszubauen.<br />
Christoph Mai sieht weiterhin die Gerontopsychiatrie,<br />
d.h. die Versorgung altersbedingter psychischer<br />
Erkrankungen, als ein wichtiges Thema der Zukunft,<br />
auf das sich die Kliniken weiter vorbereiten müssen,<br />
um das bedarfsgerechte Angebot weiter auszubauen.<br />
Im Bereich Suchterkrankungen wächst die Nachfrage<br />
nach Therapiemöglichkeiten für Onlinesüchtige<br />
stetig an, für die neue therapeutische Konzepte<br />
erarbeitet wurden. Hier haben die Fachkliniken NF<br />
bereits eine Vorreiterrolle für ganz Deutschland<br />
übernommen.<br />
Ein Problem sieht Dr. Mai im Bereich der ärztlichen<br />
Versorgung, da seit 2002 in Deutschlands Kliniken<br />
ein Ärztemangel besteht, der sich immer weiter<br />
zuspitzt und auch nicht an den Fachkliniken NF<br />
vorbeigeht. Nicht zuletzt haben die Fachkliniken mit<br />
schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
zu kämpfen, so werden die bescheidenen<br />
Lohnzuwächse in allen Berufsgruppen des Gesundheitssystems<br />
schon seit 15 Jahren nicht mehr durch<br />
eine Anhebung der Pfl egesätze ausgeglichen und<br />
der Sparzwang, insbesondere in personenintensiven<br />
Arbeitsbereichen wie der Psychiatrie, ist allgegenwärtig.<br />
Trotzdem ist Dr. Christoph Mai zuversichtlich, die<br />
Problemstellungen der Zukunft zu lösen. Auch in einer<br />
intensivierten Zusammenarbeit mit den anderen<br />
Krankenhäusern der Region sieht er viel Potential für<br />
eine Optimierung der Versorgung.<br />
ANKE BAUER<br />
� Dr. Anke Bauer ist Referentin für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei den Fachkliniken Nordfriesland.<br />
Der Klinik-Lotse ging von Bord<br />
Verabschiedung von Pathologie-Chefarzt Dr. Ulrich Heusermann<br />
Dass verschiedene Redner die gesamte (jüngere)<br />
Geschichte der Pathologie aufrollten, verwunderte<br />
niemanden bei der Verabschiedung von<br />
Privatdozent Dr. Ulrich Heusermann: 36 Jahre lang<br />
war Heusermann in dem Fachgebiet tätig, hat die<br />
Entwicklung zur modernen Pathologie mit gestaltet<br />
und seit 1987 als Chefarzt die Pathologie des <strong>Flensburg</strong>er<br />
Diakonissenkrankenhauses zu einem Institut<br />
mit heute 18 Mitarbeitern aufgebaut. 1,3 Millionen<br />
Gewebeproben wurden in der Verantwortung von<br />
Dr. Heusermann untersucht. „Es ist schwer zu sagen,<br />
wie viele Patienten Ihnen und Ihrem Team ihr Leben<br />
verdanken: Die Anzahl dürfte der Einwohnerzahl einer<br />
Großstadt entsprechen“, hob Dr. Jan-Peter Braun,<br />
Ärztlicher Direktor der <strong>DIAKO</strong>, die Bedeutung der<br />
Pathologie im Klinik-Alltag, etwa beim genauen Abgrenzen<br />
der Tumoren durch Gewebe-Untersuchungen,<br />
hervor. Ohne diese so genannten Schnellschnitte<br />
des Pathologen sei ein exaktes Operieren gar nicht<br />
möglich: „Der Pathologe ist der Lotse der Therapie,<br />
der moderne Lotse in der Medizin“, so Braun. Gehörten<br />
1970 noch Obduktionen zum Hauptaufgabenbereich,<br />
stehen heute die Diagnostik, etwa vor Beginn<br />
der Krebstherapie und auch noch in der Verlaufskontrolle<br />
eines Tumorleidens, mit Abstand an erster<br />
Stelle. Keine Prostata- oder Brustdiagnostik, keine<br />
Gastroenterologie ohne Pathologie. Dr. Braun betonte<br />
in diesem Zusammenhang, wie wichtig ein eigenes<br />
Seite 17
Privatdozent Dr. Ulrich Heusermann (l.) mit seinem Nachfolger Dr. Helmut Dunker. Foto: Michel<br />
Pathologisches Institut für ein Krankenhaus ist:<br />
Gewebe-Untersuchungen direkt im Haus führen zu<br />
schnelleren Ergebnissen und damit zu einer schnelleren<br />
Entscheidung über die Therapie.<br />
Ulrich Heusermann wurde 1946 in Grömitz in Holstein<br />
geboren. Er studierte Medizin in Kiel, promovierte<br />
1972 in der Kieler Pathologie und habilitierte<br />
1980 für das Fach Allgemeine Pathologie und Pathologische<br />
Anatomie. Seit 1987 hat Heusermann dann<br />
nicht nur das Institut für Pathologie der <strong>DIAKO</strong> mit<br />
aufgebaut, sondern übernahm im Laufe der Jahre<br />
auch die pathologische Versorgung des <strong>Flensburg</strong>er<br />
St. Franziskus-Hospitals, des Krankenhauses in Niebüll<br />
und des Schlei-Klinikums Schleswig. Dr. Ludwig<br />
Schroeder, Chefarzt der Unfallchirurgie am Schlei-Klinikum<br />
Schleswig, hob „die gute Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>DIAKO</strong>-Pathologie trotz unterschiedlicher Krankenhausträger“<br />
hervor. „Es ist wichtig, dass man sich<br />
auf das sehr exakte Arbeiten eines Pathologen wie<br />
Dr. Heusermann verlassen konnte“, so Dr. Schroeder.<br />
„Ohne die Pathologie, wie Dr. Heusermann sie in<br />
<strong>Flensburg</strong> aufgebaut hat, würde es keine Hochleistungsmedizin<br />
im Norden geben“, unterstrich Dr.<br />
Braun. Großen Wert habe Dr. Heusermann zudem<br />
auf regelmäßige Konferenzen und Besprechungen<br />
mit den behandelnden Ärzten gelegt. Durch die enge<br />
Abstimmung könne die Behandlung der Patienten<br />
optimal gestaltet werden.<br />
Nach dem Ausscheiden von Dr. Heusermann ist für<br />
Kontinuität in der <strong>DIAKO</strong>-Pathologie gesorgt: Oberarzt<br />
Dr. Helmut Dunker, seit 16 Jahren Mitarbeiter<br />
von Dr. Heusermann, übernimmt die Leitung des<br />
Institutes.<br />
OLE MICHEL
<strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong> <strong>wechselte</strong> (ganz) zur DSG<br />
Neuer Leiter der Personalabteilung ist Jens Asmußen<br />
Ich habe Sie immer als sehr loyalen<br />
Mitarbeiter erlebt“, sagte<br />
Karl-Heinz Vorwig, Kaufmännischer<br />
Direktor der <strong>DIAKO</strong>, während<br />
einer Feierstunde zur Verabschiedung<br />
von <strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong><br />
im Fliednersaal. Vorwig dankte<br />
dem scheidenden Personalchef<br />
im Namen des Vorstands, des<br />
Krankenhausdirektoriums, aber<br />
auch „ganz persönlich für den<br />
guten Rat und das oft schnelle<br />
Einspringen in Problembereiche“.<br />
Vorwig ließ durchblicken, dass<br />
<strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong> „lange Zeit mit<br />
sich gekämpft hat“, den Posten<br />
des Personalchefs aufzugeben.<br />
Die Mehrfachbelastung sei zum<br />
Schluss dann aber doch zu groß<br />
geworden. Seit dem 1. Dezember<br />
1996 hatte <strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong> die<br />
Personalabteilung geleitet, und mit den Jahren waren<br />
immer mehr Aufgaben hinzugekommen: <strong>Drückler</strong> ist<br />
Geschäftsführer der <strong>DIAKO</strong> – Soziale Einrichtungen<br />
GmbH mit ihren Senioren-Einrichtungen von <strong>Flensburg</strong><br />
bis Kappeln, Geschäftsführer des BiZ – <strong>DIAKO</strong><br />
& ÖBiZ gGmbH, ehrenamtlicher Richter, Dozent an<br />
der Universität <strong>Flensburg</strong>, Elternbeiratsvorsitzender<br />
die <strong>DIAKO</strong>-Kindertagesstätte „Kapernaum“ und nun<br />
auch noch Geschäftsführer der Margarethen-Klinik in<br />
Kappeln.<br />
<strong>Drückler</strong> dankte dem Vorstand, wobei er die „sehr<br />
gute Zusammenarbeit mit Herrn Vorwig“ hervorhob,<br />
dankte besonders aber auch seinen Mitarbeitern:<br />
„Ohne Sie, ohne Ihr Engagement und Ihren Idealismus<br />
wären die letzten zwei Jahre so nicht möglich<br />
gewesen“, lobte <strong>Drückler</strong> das Team der Personalabteilung<br />
für dessen „Genauigkeit, Geduld, vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und die Übernahme so<br />
Zum Abschied gab‘s viel Süßes für Personalchef <strong>Klaus</strong> <strong>Drückler</strong>,<br />
Mitarbeitervertreter Dr. Folkert Scheil schaut nicht uninteressiert.<br />
zahlreicher Aufgaben“. Er wünschte seinem Nachfolger<br />
Jens Asmußen einen „guten Start“ und wünschte<br />
sich, dass Asmußen „die Teams pfl egt und ihnen<br />
das gleiche Vertrauen entgegenbringt, sie haben es<br />
verdient“.<br />
Der aus Neumünster<br />
stammende Jens<br />
Asmußen war vor<br />
seinem Wechsel an die<br />
<strong>DIAKO</strong> Personalleiter<br />
in mehreren Einzelhandelsunternehmen.<br />
Der<br />
51-Jährige ist gelernter<br />
Kaufmann und studierteRechtswissenschaften.<br />
Rund 15 Jahre lang<br />
Der Neue: Jens Asmußen<br />
hat er sich zudem im<br />
Bereich der Tarifpolitik<br />
engagiert. Seine Hobbys sind deutsche Geschichte,<br />
historische Kriminalromane und Tennis.<br />
OLE MICHEL<br />
Seite 19
Bestanden: 63 Examen in der Pfl ege<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die 63 Schülerinnen und Schüler am Ökumenischen<br />
Bildungszentrum in der Norderallee<br />
strahlten um die Wette: Nach dreijähriger Ausbildung,<br />
das sind rund 2.100 theoretische und 3.500<br />
praktische Unterrichtsstunden, haben Sie es geschafft:<br />
40 Schülerinnen und Schüler dürfen sich<br />
Gesundheits- und Krankenpfl egerin / bzw. -Krankenpfl<br />
eger nennen und 23 Schülerinnen und Schüler<br />
dürfen sich Altenpfl egerin bzw. Altenpfl eger nennen.<br />
Damit haben sie ihre fachliche und personale Kompetenz<br />
bestätigt bekommen: Appel, Christian;<br />
Abild, Alke; Blunck, Caroline; Bartlefsen, Nicole;<br />
Antonik, Andrea; Borstel, Sarah; Ben Mansour, Sonia;<br />
Bendixen, Irina; Carstensen, Christina; Bugdoll, Eva-<br />
Marina; Diederichsen, Nele; Cordsen,<br />
Hauke; Clemens, Marina; Fehlau, Matthias; Hansen,<br />
Marco; Heise, Jessica; Große, Mario; Jahnke, Janina;<br />
Hübner, Ines; Hoffmann, Aaron; Kähler, Lena; Katharina;<br />
Jessen, Andreas; Krüger, Kerrin; Krause, Swetlana;<br />
Jurk, Tatiana; Lange, Vanessa; Ladwig, Saskia; Lucassen,<br />
Maike; Menster, Katarzyna; Mahnken, Bastian;<br />
Oechsle, Julia; Müller, Tanja; Meng, Kirsten; Pagel,<br />
Julia; Nanninga, Janina; Paulsen, Kristina; Paulsen,<br />
Christa Helene; Peters, Nadine; Petersen, Meike;<br />
Kristina; Pöggel, Stephanie; Ruhtz, Tilo; Root, Viktoria;<br />
Rinkleib, Christiane; Schild, Anna Christina; Sperling,<br />
Ulrike; Sagges, Rieke Julia; Spitzbarth, Andreas;<br />
Stelzer, Tanja; Schmidt, Katharina; Streng, Michael;<br />
Thomsen, Andrea; Schuchardt, Monique; Thomas,<br />
Jennifer; Thomsen, Utz-Maraun; Seemann, Sandra;<br />
Wargenau, Malte; Thomsen-Hans, Stefan; Stauch,<br />
Jana; Wozke, Tatjana; Wendt, Tim-Sören; Steinbauer,<br />
Daniela Andrea; Traulsen, Janine; Zabel, Nadine Anneliese.<br />
Gratulation! Die erfolgreichen Examenskandidaten 2008 vor dem Haupteingang des ÖBiZ.
Erfolgskontrolle bei der Händedesinfektion: Hier konnten viele <strong>DIAKO</strong>-Mitarbeiter testen, ob sie alles<br />
richtig gemacht hatten. Foto: Michel<br />
Handschuhe, Hautschutz und Hautpfl ege<br />
Hautschutz- und Händehygieneaktion im Diakonissenkrankenhaus<br />
Die Haut ist das größte Organ des Menschen.<br />
Dennoch wird die Bedeutung der Haut oft<br />
unterschätzt. Hauterkrankungen sind die häufi gsten<br />
Erkrankungen der bei der Berufsgenossenschaft für<br />
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspfl ege versicherten<br />
Beschäftigten.<br />
Die Ursachen liegen oft in fehlendem oder mangelhaftem<br />
Hautschutz beim Umgang mit Haut belastenden<br />
Stoffen bzw. Tätigkeiten (z.B. Feuchtarbeit,<br />
Chemikalien, Reinigungsmittel) und/oder einer nicht<br />
ausreichenden Pfl ege. Ist die natürliche Barrierefunk-<br />
tion der Haut erst einmal gestört, besteht die Gefahr<br />
eines Ekzems und im weiteren Verlauf einer chronischen<br />
Hauterkrankung z.B. in Form einer Allergie.<br />
Zur Beratung der Mitarbeiter der <strong>DIAKO</strong> hatten die<br />
Betriebsärztin Dr. Birgit Bronnert, der Hygienefachmann<br />
Martin Dethlefsen und die Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspfl ege<br />
(BGW) zu einer gemeinsamen Aktion in die Lukashalle<br />
eingeladen.<br />
Es wurde über Handschuhe, Hautschutz und Haut-<br />
Seite 21
pfl ege informiert. Die richtige Händedesinfektion war<br />
ein weiterer Schwerpunkt der Aktion. Der Händehygienenachweis<br />
nach DIN 1500 konnte im Rahmen<br />
der Veranstaltung erworben werden. Anhand eines<br />
fl uoreszierenden Desinfektionsmittels konnten die<br />
Mitarbeiter durch Lichteinwirkung in einer Dunkelkammer<br />
eine Erfolgskontrolle ihrer Händedesinfektion<br />
durchführen.<br />
Das Interesse an der Aktion war groß, insgesamt wur-<br />
den 85 Mitarbeiter beraten und geschult - weitere<br />
Aktionen sind geplant.<br />
Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.<br />
BIRGIT BRONNERT<br />
MARTIN DETHLEFSEN<br />
� Der Betriebsärztliche Dienst ist unter Tel. 1181 zu<br />
erreichen.<br />
Flohmarkt in der Krankenhausbücherei<br />
Veranstaltung im Rahmen von „Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />
Im „Treffpunkt Bibliothek“: Büchereileiterin Andrea Lorenzen-Graeper<br />
und Rektor Frank Schlicht mit einem Patienten. Foto: Sommer<br />
Hunderte von Patienten und Lesern nutzten in<br />
der Krankenhausbücherei der Diakonissenanstalt<br />
die Gelegenheit zu Schnäppchenkäufen. Die<br />
Leiterin der Krankenhausbücherei, Andrea Lorenzen-<br />
Graeper, freute sich über einen Umsatz von einigen<br />
hundert Euro. Das Geld wird für dringend benötigte<br />
CD-Abspielgeräte, aktuelle Hörbücher und Lesebrillen<br />
eingesetzt. Über 600 Patienten werden allwöchentlich<br />
mit Lesestoff auf den Stationen versorgt, denn<br />
die Mitarbeiterinnen suchen die Patienten etwa<br />
1-2 mal pro Woche auf. Der absolute Ausleihrenner<br />
ist zurzeit der neue Roman<br />
von Ken Follett: „Die Tore der<br />
Welt“. Selbstverständlich ist<br />
der Roman „Schweigeminute“<br />
von Siegfried Lenz in mehreren<br />
Exemplaren vorhanden. In der<br />
Krankenhausbücherei gibt es<br />
aber auch noch über 5000 weitere<br />
Titel, die für Patienten zur<br />
Ausleihe zur Verfügung stehen.<br />
Unterstützt wird die Büchereileiterin<br />
von einem Team von<br />
sechs ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.<br />
Unter dem Motto „Deutschland<br />
liest.Treffpunkt Bibliothek“<br />
und vom Deutschen<br />
Bibliotheksverband e.v.(dbv)<br />
koordiniert, präsentierten sich deutschlandweit<br />
eine Woche lang öffentliche und wissenschaftliche<br />
Bibliotheken aller Sparten mit ihren innovativen<br />
Leistungen und kreativen Angeboten dem Publikum.<br />
„Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“ wird unterstützt<br />
durch das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung und zahlreiche Sponsoren. Schirmherr<br />
der Kampagne ist Bundespräsident Horst Köhler.<br />
ANDREA LORENZEN-GRAEPER
Wertvolle Spende: Marie Preusse, Urenkelin eines der Gründungsmitglieder der <strong>DIAKO</strong>, mit dem von<br />
ihr gestifteten Abendmahlskelch und dem dazugehörigen Brotteller. Foto: Schlicht<br />
Edle Spende: Abendmahlskelch und Brotteller<br />
Marie Preusse und ihre Familie haben eine lange enge Beziehung zur <strong>DIAKO</strong><br />
In der <strong>DIAKO</strong> spiegelt sich an vielen Punkten ein<br />
Stück <strong>Flensburg</strong>er Stadtgeschichte wider. Eine ganz<br />
persönliche Beziehung lebt in diesen Tagen wieder<br />
auf. Marie Preusse stiftet der Diakonissenkirche im<br />
Gedenken an Ihren verstorbenen Ehemann Wolf<br />
Preusse einen Abendmahlskelch und den dazugehörigen<br />
Brotteller, gefertigt aus Silber und Gold von der<br />
Plöner Traditionswerkstatt Laas. Diese wertvollen<br />
heiligen Geräte ergänzen den Bestand und ermöglichen<br />
Abendmahlsfeiern auch in den angegliederten<br />
Heimen.<br />
Der Urgroßvater der Stifterin, Jörn Jordt, war 1874<br />
eines der Gründungsmitglieder der <strong>DIAKO</strong>. Ihr Groß-<br />
vater Prof. Dr. Wilhelm Petersen war Lehrer am Alten<br />
Gymnasium gegenüber dem Krankenhaus, sie selber<br />
hat mit den <strong>Flensburg</strong>er Diakonissen zusammen<br />
die Krankenpfl ege erlernt. Ihr Ehemann Wolf, Ministerialdirigent<br />
im Kultusministerium, war jahrelang<br />
Kirchenvorsteher in der Anstaltsgemeinde.<br />
Der Vorstand dankt Frau Preusse für diese edle Gabe,<br />
die über die Sorgen des Alltags hinaus Hoffnung auf<br />
Heil und Heilung gibt und einen besonderen Akzent<br />
zum 125. Jubiläum der Kirche setzte.<br />
FRANK SCHLICHT<br />
Seite 23
Stets unermüdlich und ausdauernd bei der Spurensuche: Sr. Irmgard Jürgensen im Archiv der <strong>DIAKO</strong>.<br />
Foto: Michel<br />
Findungskrimi - oder: Kennen Sie Herrn Pohl?<br />
Sr. Irmgard Jürgensen gibt nicht so schnell auf bei der Suche in der <strong>DIAKO</strong>-Historie<br />
Wie schon des öfteren wurde ich nach einem<br />
Großonkel gefragt, der in unserer lieben Anstalt<br />
„gearbeitet“ haben soll.<br />
Herr X aus Greifswald fragte telefonisch bei Frau<br />
Drescher im Oberinnensekretariat an, ob wir ihm<br />
diesen Großonkel, Herrn Ernst Pohl, an diesem Ort<br />
bestätigen könnten.<br />
Frau Drescher gab Herrn X meine Telefonnummer<br />
und er rief bei mir an, sprach sein Anliegen aufs Band,<br />
leider ohne seine Telefonnummer zu verraten, aber<br />
mit dem Hinweis, Ernst Pohl habe im vorigen Jahrhundert<br />
hier gearbeitet.<br />
Daraufhin fragte ich verschiedene Mitarbeiter nach<br />
Herrn Pohl, in der Hoffnung, einer könne sich an<br />
Herrn Pohl erinnern, der Pfl eger oder Arzt gewesen<br />
sein könnte, Handwerker oder Verwaltungsangestellter,<br />
und nach ungefährer Schätzung in der Mitte des<br />
vorigen Jahrhunderts bei uns gewesen sein sollte.<br />
Kein Treffer.<br />
Einige Tage später stand ich zufällig bei Frau Drescher<br />
im Sekretariat, als Herr X wieder in der Leitung war.<br />
Diesmal gab er seine Telefonnummer bekannt und<br />
die Tatsache, dass Herr Pohl für die Mission gearbeitet<br />
habe. Das machte mich stutzig, denn die <strong>DIAKO</strong><br />
hat niemals Missionare ausgesandt, sondern dafür<br />
war die Breklumer Mission zuständig. Trotzdem begab<br />
ich mich ins Personalbüro und bat Frau Albrecht<br />
um Hilfe. Sie stieg mit mir in den Keller und sah die
Gehaltslisten der Jahre 1938 bis 1960 stichprobenhaft<br />
durch – kein Herr Pohl!<br />
Also brauchten wir einen anderen Ansatz. Altoberin<br />
S. Gerda Pommerening, seit 1949 im Hause, auf<br />
den Namen Pohl angesprochen, erinnerte sich nach<br />
anfänglichem Bedauern an eine „Schwester Pohl“,<br />
deren Vater Missionar gewesen sein könnte, und das<br />
war ein Volltreffer! Denn Schwester Martha Pohl<br />
konnten wir im Diakonissenverzeichnis aufspüren,<br />
und siehe da, ihr Vater war Missionar!<br />
Inzwischen war eine Botschaft von Frau Hansen aus<br />
dem Vorstandssekretariat (Herr X ging zur Sicherheit<br />
diesen zweiten Weg!) in meinem Mailfach gelandet,<br />
die weitere Aufschlüsse über Herrn Pohls Tätigkeit<br />
gab, nämlich die zeitliche Eingrenzung von 1930 bis<br />
zu seinem Todesjahr 1935. Daher kein Fund in den<br />
Gehaltslisten! Mit meinen Informationen über die<br />
Tochter konnte ich Herrn X telefonisch beglücken<br />
und stellte ihm in Aussicht, noch ein wenig weiterzuforschen<br />
und ihm die gefundenen Unterlagen per<br />
Post zuzusenden.<br />
Im Archiv bewahren wir die Rundbriefe der Oberinnen<br />
an ihre Schwestern seit den Gründungstagen<br />
der <strong>DIAKO</strong> auf, und wahrhaftig, im November 1930<br />
teilte S. Hanni Funcke den Schwestern mit, dass „Herr<br />
Pastor“ (Rektor Carl Matthiesen) in Rendsburg gewesen<br />
sei, um der Verabschiedung von Pastor Ernst<br />
Pohl aus dem Missionarsdienst beizuwohnen, mit<br />
der Aussicht, er werde am 1. Adventssonntag auf die<br />
2. Pfarrstelle in der <strong>DIAKO</strong> eingeführt und werde mit<br />
seiner Frau in der Moltkestraße wohnen.<br />
Prima. Wenn das so war, musste es auch in den<br />
Korrespondenzblättern aus der Zeit einen Hinweis<br />
darauf geben. Und tatsächlich! Ausgabe November<br />
1930 enthielt die Ankündigung dieser Einführung.<br />
Und wenn 1935 das Todesjahr des Pastors Pohl war,<br />
so musste sich auch dort etwas fi nden. Jawohl! In<br />
Treffer: In der Juli-Septemberausgabe des Korrespondenzblattes von 1935 gibt es einen weiteren<br />
Hinweis auf Pastor Pohl.<br />
der Juli-Septemberausgabe dieses Jahres ist die<br />
„Ansprache am Sarge unseres lieben Pastor Pohl“<br />
abgedruckt!<br />
Ich fertigte fröhlich von allen Funden eine Kopie und<br />
schrieb einen Brief an Herrn X, der auch noch nach<br />
der Anschrift des Nordelbischen Missionszentrums<br />
gefragt hatte, weil er sich von dort weitere Einzelheiten<br />
über das Leben seines Großonkels erhofft. Auf der<br />
Suche nach meinem Bändchen mit Nordelbischen<br />
Anschriften fand ich dies zwar nicht, musste also bei<br />
Frau Drescher Auskunft einholen, aber ich fand etwas<br />
viel besseres:<br />
Im Regal prangte ganz friedlich ein rotes Büchlein mit<br />
dem Rückentitel „E.Pohl – Aus den Anfängen unserer<br />
Breklumer Mission“, 1936 posthum herausgegeben!!<br />
Glücklicherweise fand ich ein weiteres Exemplar in<br />
Neuaufl age von ca. 1980 im Bestand, das ich also im<br />
letzten Moment noch mit in den Umschlag steckte.<br />
Unsere Poststelle hat den Brief befördert, nun warte<br />
ich auf Bestätigung und mindestens eine Tafel Schokolade<br />
aus Greifswald.<br />
IRMGARD JÜRGENSEN<br />
PS: Herr X hat sich inzwischen mit einer DVD von<br />
Greifswald bedankt!<br />
Seite 25
Wechsel in der Hospizleitung<br />
Neuigkeiten aus dem Katharinen Hospiz am Park<br />
Cornelia Faltermann (li.) löste Hannelore Ingwersen als neue Hospizleiterin ab. Foto: Eick<br />
Das Katharinen Hospiz am Park hat eine neue Leiterin:<br />
Hannelore Ingwersen übergab das Amt an<br />
Cornelia Faltermann. Im Rahmen eines Gottesdienstes<br />
im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital<br />
erhielt Frau Faltermann symbolisch eine Kerze mit<br />
dem Abbild Katharina von Sienas aus den Händen<br />
ihrer Vorgängerin. Anschließend dankten die Redner<br />
vor 130 geladenen Gästen in der Geriatrischen Tagesklinik<br />
Frau Ingwersen für ihr langjähriges Schaffen im<br />
Katharinen Hospiz und wünschten Frau Faltermann<br />
Alles Gute und Gottes Segen für ihre neuen Aufgaben.<br />
Frau Faltermann ist Psychologin und war in den<br />
vergangenen Jahren auf der Palliativstation am<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel<br />
tätig. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Ingemar<br />
Nordlund wird Cornelia Faltermann nun das Katha-<br />
rinen Hospiz führen und dabei den bewussten und<br />
würdevollen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in<br />
<strong>Flensburg</strong> und Umgebung fördern.<br />
Frau Ingwersen wird sich nach 12 Jahren erfolgreicher<br />
Arbeit im Katharinen Hospiz am Park zunächst<br />
einen langjährigen Wunsch erfüllen. Ein halbes Jahr<br />
lang wird sie in einer Wohngemeinschaft eines Exerzitienhauses<br />
leben. Im April 2009 kommt sie als Mitarbeiterin<br />
des Ambulanten Kinderhospizdienstes in<br />
Teilzeit zu uns zurück – worüber wir uns sehr freuen!<br />
Auszeichnung für die ambulante Palliativversorgung<br />
Im September dieses Jahres wurde erstmalig durch<br />
die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin der<br />
von der Grünenthal GmbH gestiftete und mit 15.000<br />
Euro dotierte Anerkennungs- und Förderpreis „Ambulante<br />
Palliativversorgung“ an drei Träger aus den
Bereichen ambulant und stationär basierte Palliativversorgung,<br />
sowie pädiatrische Palliativversorgung<br />
verliehen. Das Katharinen Hospiz am Park erhielt den<br />
Preis für seine stationär basierte ambulante Palliativversorgung.<br />
Palliative Care Beratung<br />
Bereits seit über 16 Jahren werden vom Katharinen<br />
Hospiz schwerkranke Menschen auf der Palliativstation<br />
begleitet. Darüber hinaus stehen im häuslichen<br />
Bereich und in Pfl egeheimen Schwestern des Ambulanten<br />
Hospiz- und Palliativberatungsdienstes zur so<br />
genannten Palliative Care-Beratung, sozialrechtlichen<br />
Beratung und psychosozialen Begleitung zur Verfügung.<br />
Auch die Ärzte des Katharinen Hospiz führen<br />
neben der Arbeit auf der Palliativstation Hausbesuche<br />
durch und können z.B. Empfehlungen an<br />
Hausärzte aussprechen. Darüber hinaus besteht die<br />
Möglichkeit der Gesprächsbegleitung für Patienten<br />
und sehr belastete oder trauernde Angehörige durch<br />
hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter. Diese<br />
auf der stationären Versorgung basierende ambulante<br />
Palliativversorgung wurde als vorbildlich angesehen<br />
und daher nun ausgezeichnet.<br />
Qualifi zierte Regelversorgung, Krisenmanagement<br />
und ganztägige Notfallbereitschaft<br />
Ausgangspunkt für die Verleihung des Preises im<br />
Bereich der ambulanten Versorgung ist, dass bereits<br />
im Dezember 2007 der Gesetzgeber eine neue Richt-<br />
Impressum:<br />
linie verabschiedet hat, die jedem Menschen eine<br />
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)<br />
zusichert. Dies beinhaltet eine qualifi zierte Regelversorgung,<br />
Krisenmanagement und ganztägige Notfallbereitschaft.<br />
Da jedoch zur Umsetzung der SAPV<br />
Verträge mit den Krankenkassen zu schließen und<br />
sehr hohe Qualifi kationsanforderungen einzuhalten<br />
sind, konnte bundesweit bisher noch keine entsprechende<br />
Versorgung aufgebaut werden. Die Preisträger<br />
haben mit ihren Konzepten erhebliche Vorarbeit<br />
für die Umsetzung geleistet.<br />
Langwierige Verhandlungen mit den Krankenkassen<br />
In Schleswig-Holstein arbeiten derzeit 14 Projektgruppen<br />
gemeinsam daran, die notwendigen Verträge<br />
mit den Krankenkassen zu schließen. Die Verhandlungen<br />
sind jedoch langwierig, so dass es für die<br />
Hausärzte immer noch nicht möglich ist, Verordnungen<br />
für SAPV auszustellen. Solange die Spezialisierte<br />
Ambulante Palliativversorgung noch nicht geregelt<br />
ist, bleibt das vielfältige Angebot des Katharinen<br />
Hospizes am Park in der bewährten Form bestehen.<br />
An der konkreten Gestaltung der SAPV in und um<br />
<strong>Flensburg</strong> arbeitet das Projektteam im Katharinen<br />
Hospiz am Park weiter.<br />
THOMAS SCHWEDHELM<br />
� Thomas Schwedhelm ist Geschäftsführer des<br />
Katharinen Hospizes am Park<br />
Korrespondenzblatt Nr. 42, Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu <strong>Flensburg</strong>, Knuthstraße 1, 24939 <strong>Flensburg</strong><br />
Verantwortlich: Frank Schlicht, Rektor<br />
Redaktion + Gestaltung: Ole Michel<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>DIAKO</strong> Tel. 0461 / 812- 2098, michelol@diako.de.<br />
Alle in den Ausführungen angegebenen Personenbezeichnungen gelten sowohl für die weibliche<br />
als auch für die männliche Form.<br />
Wir freuen uns über Ihre Spende: Nospa, Konto: 79960, BLZ: 217 500 00<br />
Wenn Sie möchten, tragen Sie bitte einen bestimmten Verwendungszweck ein, damit Ihre Spende<br />
dort ankommt, wo Sie es wünschen. Herzlichen Dank!<br />
Seite 27
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr<br />
wünschen wir allen unseren Patientinnen und Patienten und<br />
allen, die uns sonst auf unterschiedliche Weise verbunden sind!<br />
Herzlich laden wir zu unseren Gottesdiensten zu Weihnachten<br />
und zum Neuen Jahr ein:<br />
Heiligabend 15:00 Uhr Christvesper im Albertinenstift P. Schlicht<br />
Heiligabend 15:00 Uhr Christvesper im Hospiz Pn. Dinse<br />
Heiligabend 15:00 Uhr Engelchorsingen<br />
auf den Krankenhaus-Stationen Pastorinnen + <strong>DIAKO</strong>-Kantorei<br />
Heiligabend 15:30 Uhr Christvesper im GAH-Stift Matthias Schopf<br />
Heiligabend 16:30 Uhr Christvesper im Haus Pniel S. Irja Petermann<br />
Heiligabend 16:30 Uhr Christvesper in der <strong>DIAKO</strong>-Kirche P. Schlicht + <strong>DIAKO</strong>-Kantorei<br />
Do. 25. Dez. 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Pn. Köppen<br />
Fr. 26. Dez. 10:00 Uhr Andacht mit Lesungen<br />
und Weihnachtsliedersingen Pn. Singhofen<br />
So. 28. Dez. 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst Pn. Singhofen<br />
Di. 30. Dez. 09:30 Uhr Abendmahl und Jahresschluss im Haus Pniel P. Schlicht<br />
Mi. 31. Dez. 10:00 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst im Albertinenstift P. Schlicht<br />
Mi. 31. Dez. 15:30 Uhr Jahresschluss-Andacht im GAH-Stift Matthias Schopf<br />
Mi. 31. Dez. 16:30 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst in der <strong>DIAKO</strong>-Kirche P. Schlicht<br />
Do. 01. Jan. 10:00 Uhr Neujahrs-Gottesdienst Pn. Köppen