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Der Einsatz der Übertragung autologen Knochenmarkes in der ...

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Aus <strong>der</strong> Pferdekl<strong>in</strong>ik Barkhof, Sottrum 2und <strong>der</strong> Pferdekl<strong>in</strong>ik <strong>der</strong> Vetsuisse-Fakultät <strong>der</strong> Universität Bern 1DER EINSATZ DER ÜBERTRAGUNG AUTOLOGEN KNOCHENMARKESIN DER PFERDEORTHOPÄDIEA. Rosenbrock 2 , R. Jacobi 2 , R. Pellmann 2 , H. Jaugstetter 2 , W. Brehm 1I. E<strong>in</strong>leitungIm Rahmen <strong>der</strong> normalen Fesselträgerheilung kommt es durch die Proliferation undE<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung von Fibroblasten zur Ausbildung e<strong>in</strong>es kollagenen Narbengewebe. DasErsatzgewebe ist h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Elastizität und Stärke nicht vergleichbar mit demnatürlichen Gewebe und prädisponierend für e<strong>in</strong> Rezidiv. Bei ultrasonographischenKontrolluntersuchungen im Rahmen <strong>der</strong> Fesselträgerheilung, zeigt sich die schlechtereQualität des Reparaturgewebes durch die häufig permanent bestehen bleibendenultrasonographischen Verän<strong>der</strong>ungen (Gibson und Steel 2002).Herthel (2003) sieht <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>autologen</strong> Knochenmarkübertragung zur Therapie vonFesselträgererkrankungen beim Pferd e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Alternative zu den bestehendenTherapien. Er beschreibt e<strong>in</strong>e Stimulation <strong>der</strong> Fesselträgerregeneration und Beschleunigung<strong>der</strong> Ausheilung von Desmopathien bei Verbesserung <strong>der</strong> ultrasonographischen Qualität desGewebes. Bei den so behandelten Pferden konnte die Rehabilitationszeit deutlich verkürztwerden, bei verr<strong>in</strong>gerter Rezidivgefahr.Als Grundlage dieser verbesserten Heilung wird die Präsenz <strong>der</strong> im Knochenmarkenthaltenen Faktoren diskutiert. Bestandteile des <strong>Knochenmarkes</strong>, wie z.B. Wachstums- undDifferenzierungsfaktoren, pluripotente Zellen (mesenchymalen Stammzellen) und Fibr<strong>in</strong>werden im Rahmen <strong>der</strong> natürlichen Bän<strong>der</strong>heilung benötigt. Mesenchymale Stammzellen s<strong>in</strong>dundifferenzierte Zellen, die theoretisch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, sich unbegrenzt zu replizieren undsich <strong>in</strong> die verschiedenen Zelll<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Stützgewebe, wie z.B. Tendozyten, Chondroblasteno<strong>der</strong> Osteoblasten zu differenzieren.II. Material und IndikationenPatientengutAnalysiert wurden 590 Pferde, Patienten <strong>der</strong> Pferdekl<strong>in</strong>ik Barkhof, bei denen im Zeitraumvon November 1998 bis zum 30. Juni 2003 autologe Knochenmarkübertragungenvorgenommen wurden.IndikationenInsertionsdesmopathien des Fesselträgers stellen e<strong>in</strong>e Haup<strong>in</strong>dikation <strong>der</strong> <strong>autologen</strong>Knochenmarkübertragung dar. Es wurden 593 proximale Fesselträger und 270Fesselträgerschenkel therapiert. In e<strong>in</strong>er prospektiven Studie <strong>der</strong> Pferdekl<strong>in</strong>ik Barkhof übere<strong>in</strong>en Zeitraum von 2 Jahren wurde bei 24 Pferden mit e<strong>in</strong>er Fesselträgererkrankung dieKnochenmarkübertragung als Monotherapie durchgeführt. Die Ergebnisse <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ische und


ultrasonographische Verlaufskontrollen dienen als Grundlage für e<strong>in</strong>e fallkontrollierteÜberprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> hier vorgestellten Therapieform.Desmo- und Tendopathien (168 Lokalisationen) wurden aufgrund <strong>der</strong> positivenErfahrungen mit <strong>der</strong> Bahandlung von Fesselkträgerproblemen <strong>in</strong> die Indikationenlisteaufgenommen.Gelenkbehandlungen s<strong>in</strong>d die neueste <strong>der</strong> Indikationen. Seit dem Jahr 2000 wurden 177Gelenke durch autologe KMÜ behandelt. Zur kl<strong>in</strong>ischen Beschreibung <strong>der</strong> Auswirkung <strong>der</strong><strong>in</strong>trasynovialen Injektion des Knochenmarkaspirates wurden die Daten von 50gelenkbehandelten Pferden über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 6 Monaten erfasst.In weiteren 80 Fällen wurden verschiedene Lokalisationen wie z.B. dorsale Strecksehnen,Gelenkkapseln, Sehnenscheiden (2), die Bursa podotrochlearis o<strong>der</strong> die Bursa trochantericabehandelt.III. MethodeOperationsvorbereitungDie Knochenmarkentnahme und – übertragung erfolgt <strong>in</strong> Allgeme<strong>in</strong>anästhesie o<strong>der</strong> amstehenden, sedierten Pferd. E<strong>in</strong>e Allgeme<strong>in</strong>anästhesie ist erfor<strong>der</strong>lich, wenn weiterechirugische E<strong>in</strong>griffe notwendig s<strong>in</strong>d, bei schwierigen Pferden, o<strong>der</strong> wenn e<strong>in</strong>e Therapiemehrerer Lokalisationen beson<strong>der</strong>s an <strong>der</strong> H<strong>in</strong>tergliedmaße erfolgt.Bei ruhigen, kooperativen Pferden wird die autologe Knochenmarkübertragung an <strong>der</strong>Vor<strong>der</strong>gliedmaße und teilweise an <strong>der</strong> H<strong>in</strong>tergliedmaße am stehenden, sedierten Pferdtherapiert. Wird die Knochenmarkübertragung am stehenden Pferd durchgeführt, erfolgt dieSedation mit 60,0- 80,0 mg/ 100 kg KM Xylaz<strong>in</strong> (Xylaz<strong>in</strong>, Fa. Medistar) und Levomethadon7,5- 10,0 mg/100 kg KM (Polamivet, Fa. Intervet). Zusätzlich erfolgt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>filtrativeLokalanästhesie <strong>der</strong> Entnahmestelle am Sternum sowie <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen e<strong>in</strong>e hohe Palmarbzw.Plantarnerven-Anästhesie zur Betäubung <strong>der</strong> Injektionsstellen mit Mepivaca<strong>in</strong> 2%(Mepivaca<strong>in</strong> 2%, Fa. Intervet).Die Operationsvorbereitung erfolgt durch Rasur, Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion unterBeachtung steriler Kautelen.KnochenmarkentnahmeZur Knochenmarkentnahme wird die Biopsienadel „ Bone Temno“ ( Außendurchmesser4 mm, Länge 10 cm) <strong>der</strong> Firma Walter Veter<strong>in</strong>är<strong>in</strong>strumente verwendet. Zusätzlich werden20 ml Spritzen zur Knochenmarkaspiration und 18 G ( 1,2 mm) Injektionskanülen zurKnochenmarkübertragung benötigt. Die Knochenmarkentnahme erfolgt ventral aus demSternum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Medianen, im Bereich <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>be<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> wenige Zentimeter kaudal.Die Punktionskanüle wird ohne zusätzliche Stich<strong>in</strong>zision <strong>der</strong> Haut senkrecht bis zumKnochen vorgeführt und unter drehenden Bewegungen <strong>in</strong> den Knochen vorgeschoben. DiePunktion erfolgt von <strong>der</strong> Hautoberfläche aus gerechnet, bl<strong>in</strong>d bis zu e<strong>in</strong>er Tiefe von circa 4- 6cm.


Die Knochenmarkaspiration erfolgt durch Aufbau e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Unterdruckes und wirdoffensichtlich durch das Vorhandense<strong>in</strong> von kle<strong>in</strong>en gelben Fettpartikeln <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spritze. Amstehenden sedierten Pferd kann es <strong>in</strong> dieser Phase zu ger<strong>in</strong>gen Unruheersche<strong>in</strong>ungen kommen.KnochenmarkübertragungDie <strong>Übertragung</strong> von autologem, nativen Knochenmark erfolgt unmittelbar und ohneBeimengungen <strong>in</strong>traläsional. Die Injektion <strong>in</strong> Sehnen erfolgt nach Darstellung desSehnendefektes mittels Ultraschall, aber nicht unter Ultraschallkontrolle. Zur Injektion des<strong>Knochenmarkes</strong> <strong>in</strong> den Defekt wird e<strong>in</strong>e sterile 18 gauge (1,2 mm) Injektionskanüleverwendet.Zur Therapie e<strong>in</strong>er Insertionsdesmopathie des proximalen Fesselträgers verwenden wir jenach Größe des Defektes ca. 10- 15 ml und bei Defekten im Bereich <strong>der</strong> Fesselträgerschenkelca. 5- 8 ml. Schräge Gleichbe<strong>in</strong>bän<strong>der</strong> werden mit circa 5 ml und das Ligamentum<strong>in</strong>tersesamoideum mit ca. 3- 5 ml Knochenmarkaspirat therapiert.Bei <strong>der</strong> Therapie von Gelenken erfolgt die Gelenkpunktion an gebräuchlichenInjektionsstellen. Kle<strong>in</strong>e Gelenke wie z.B die Huf-, Kron-, Fessel- und Intertarsalgelenkewerden mit ca. 5- 10 ml Knochenmark, größere Gelenke wie z.B. Kniegelenke o<strong>der</strong>Talokruralgelenke mit ca. 20 ml therapiert.Postoperative BehandlungInjektionsstellen und Entnahmestelle werden mit e<strong>in</strong>er Polyvidonjodlösung e<strong>in</strong>gesprüht.Die Abdeckung <strong>der</strong> Entnahmestelle erfolgt durch e<strong>in</strong>e Klebefolie. Die Gliedmasse wird für 2-3 Tage unter e<strong>in</strong>em trockenen Verband gehalten. Aus Sicherheitsgründen erhalten diePatienten zur Zeit e<strong>in</strong>e perioperative Antibiose sowie e<strong>in</strong> nichtsteroidales Antiphlogistikumper os über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 3 Tagen. Bei normalem Verlauf werden die Patienten am2.Tag nach dem E<strong>in</strong>griff entlassen.III. ErgebnisseVerträglichkeitDie autologe Knochenmarkübertragung ist sehr gut verträglich. Es kam <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall zue<strong>in</strong>er Verstärkung <strong>der</strong> Lahmheit und es wurden <strong>in</strong>sgesamt nur ger<strong>in</strong>ge Nebenwirkungenbeobachtet. Lediglich <strong>in</strong> 7 von 590 Fällen kam es zu ger<strong>in</strong>ggradigen Gliedmaßenödemen, und<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall bildete sich e<strong>in</strong> Hämatom an <strong>der</strong> Punktionsstelle. In ke<strong>in</strong>em Fall wurde jedoche<strong>in</strong>e weiterführende Therapie erfor<strong>der</strong>lich.GelenkbehandlungDie Gelenkbehandlungen verteilten sich zu je 20% auf Huf-, Kron-, Fessel- undKniegelenke. Zu den weiter behandelten Gelenken gehörten das Tarsal-, Talokrural- undKarpalgelenk. Hierbei kam es <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall zu e<strong>in</strong>er unerwünschten Nebenwirkung und diePferde zeigten zum Teil e<strong>in</strong>e deutliche kl<strong>in</strong>ische Verbesserung.FesselträgererkrankungenVon 24 Pferden mit Fesselträgererkrankungen befanden sich nach e<strong>in</strong>em Zeitraum von 6Monaten 75% ( 18/ 24 ) wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> vollen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. 3 weitere Pferde ( 13% ) waren bereitslahmfrei wurden aber noch nicht voll tra<strong>in</strong>iert. 1 Pferd wurde durch die Therapie lahmfrei,<strong>in</strong>nerhalb von 6 Monaten, kam es jedoch zum Rezidiv. Bei zwei Pferden konnte ke<strong>in</strong>eVerän<strong>der</strong>ung des Lahmheit erreicht werden.


Työvoima- ja el<strong>in</strong>ke<strong>in</strong>okeskusTE-keskuksen palvelut yritykselle• Neuvonta– Omat tuotteet ja palvelut, julkiset rahoitus<strong>in</strong>strumentit, muutneuvontaorganisaatiot• Patentti- ja rekisterihallituksen sekä verohall<strong>in</strong>non palvelutyrityksille– Y-lomakkeet (yrityksen perustam<strong>in</strong>en tai lopettam<strong>in</strong>en jamuutosilmoitukset)– Kaupparekisteriotteet– Itsepalveluna asiakaspääte Kaupparekisteri<strong>in</strong>• Koulutus– Alkaville ja toimiville yrityksille koulutusta (OYP-päivät,neuvottelutaito/myynti, nuoren yrittäjän tj kurssit ym.)

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