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Sport für Menschen mit Behinderung Verdienstorden für Marianne ...

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kreuznacher<br />

diakonie<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

<strong>Verdienstorden</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Marianne</strong> Münz<br />

offene tür<br />

Das Magazin der Stiftung kreuznacher diakonie 1/2010<br />

75. Jahrgang · ISSN 0942-2552


titel 3<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

Freude an Bewegung und Wettkampf 3<br />

Gemeinschaft erleben bei <strong>Sport</strong> und Spiel 4<br />

Mit Spaß und Ehrgeiz trainieren 6<br />

Optimale sportmedizinische Betreuung vor Ort 7<br />

Vier aus Meisenheim trainieren <strong>für</strong> Athen 8<br />

Mit <strong>Sport</strong> über den Tellerrand 9<br />

Den richtigen <strong>Sport</strong> gefunden 10<br />

Immer in Bewegung 11<br />

magazin 12<br />

Projektgruppe auf Schwedenreise 12<br />

Unser Leben sei ein Fest 12<br />

Goldenes Kronenkreuz verliehen 13<br />

<strong>Verdienstorden</strong> des Landes <strong>für</strong> <strong>Marianne</strong> Münz 14<br />

Keine <strong>Menschen</strong> zu Schaden gekommen 14<br />

Eine Ära geht zu Ende 15<br />

Appartements <strong>für</strong> Studierende 15<br />

im Haus am Steinhübel<br />

Positionen erarbeiten – Entscheidungen 16<br />

erleichtern<br />

Aufregung im Kirchenchor 16<br />

„Verbrechen <strong>für</strong> die Volksgesundheit” 17<br />

Ausgezeichnet <strong>für</strong> Kinder 18<br />

Lob <strong>für</strong> Diakonie Krankenhaus 18<br />

5,5-Tonnen-Magnet <strong>für</strong>s Krankenhaus 18<br />

Hallo Konni ! 19<br />

Kinder spenden <strong>für</strong> Familie Ohl 19<br />

engagement 20<br />

ihre hilfe 23<br />

vorschau 23<br />

termine 24<br />

impressum<br />

offene tür Nr. 250, 76. Jahrgang, März 2010,<br />

12.700 Exemplare, erscheint viermal im Jahr, ISSN 0942-2552<br />

Herausgeberin: Stiftung kreuznacher diakonie,<br />

Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts, Ringstraße 58,<br />

55543 Bad Kreuznach Verantwortlich: Der Vorstand<br />

Redaktion: Georg Scheffler-Borngässer (gsb),<br />

Nadja Winter (nw), Yvonne Sieren (ys), Benedikt<br />

Schöfferle (bs), Andrea Bäder-Mellmann (bä), Susanne<br />

Hilbertz (sh), Heiko Sch<strong>mit</strong>t (hs), Gabriele Holzhäuser (gh),<br />

Pfarrer Christian Schucht (cs)<br />

Layout: Karen Borberg, Bad Kreuznach<br />

Druck: odd GmbH & Co. KG, Bad Kreuznach.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem<br />

Fall die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur <strong>mit</strong><br />

Genehmigung. Mitglied im Gemeinschaftswerk der<br />

Evangelischen Publizistik (gep).<br />

Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 20.04.2010<br />

E-mail: info@kreuznacherdiakonie.de<br />

Telefon: 0671/605-3730<br />

Internetadresse: www.kreuznacherdiakonie.de<br />

inhalt guten tag<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in den vergangenen Jahren waren Einrichtungen<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

des Öfteren Schauplätze sportlicher Wettkämpfe<br />

von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en.<br />

Außerdem sind immer wieder eine Reihe<br />

von <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern aus der<br />

kreuznacher diakonie <strong>für</strong> Ausscheidungskämpfe,<br />

nationale und internationale<br />

Turniere qualifiziert. Diese Wettbewerbe<br />

sind einmal mehr die Bestätigung da<strong>für</strong>, dass sich <strong>Behinderung</strong> und sportliches Kräfte-<br />

messen nicht ausschließen. Dabei verbindet der <strong>Sport</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne <strong>Behinderung</strong>en.<br />

Diese Beziehungen ermöglichen Höchstleistungen, aber auch und vor allem<br />

freundschaftlichen, sportlichen Wettstreit zwischen den Athletinnen und Athleten.<br />

Wie wenig Auswirkung die Beeinträchtigungen Einzelner im Wettstreit haben, beschreiben<br />

wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Der gesunde Ehrgeiz gewinnen zu wollen, treibt<br />

Individualsportler wie Mannschaftsspielerinnen und –spieler gleichermaßen an.<br />

Wie bei allem, so kommt es auch im <strong>Sport</strong> auf die richtige Dosis an. <strong>Sport</strong> als soziales<br />

Ereignis, das verbindet, das Freude sowie Freundinnen und Freunde schafft – auch jenseits<br />

von Höchstleistungen und Medaillenerwartungen – gibt es ebenfalls in den Einrichtungen<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie. <strong>Sport</strong>liche Aktivitäten tragen dazu bei, wichtige Werte<br />

unserer Gesellschaft <strong>mit</strong> Leben zu füllen. Bundespräsident Horst Köhler hat vor deutschen<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern drei der Werte aufgezählt: „Respekt, Fairness und Miteinander.“<br />

– <strong>Sport</strong> in seiner schönsten Form.<br />

Über die Veränderungen insbesondere der Heilpädagogischen Einrichtungen haben<br />

wir bereits in den vorherigen Ausgaben der offenen tür geschrieben. Es geht weiter <strong>mit</strong><br />

der Berichterstattung einer Reise nach Schweden. Alle Beteiligten waren sich nach ihrer<br />

Heimkehr sicher: „Reisen bildet !“ Auch die Eindrücke der Schwedenreise machen uns<br />

gewiss: Das Motto der Stiftung kreuznacher diakonie – nicht aufhören anzufangen –<br />

wird auch in diesem Jahr gelten.<br />

Bitte bleiben Sie uns gewogen und begleiten Sie uns auf unseren Wegen.<br />

Ihre<br />

Pfr. Dietrich Humrich Dr. Frank Rippel<br />

Vorstand<br />

Unser Titelbild zeigt …<br />

… eine Schülerin aus der Bethesda Schule, Schule <strong>mit</strong> dem<br />

Förderschwerpunkt Motorische Entwicklung, unter dem Dach des<br />

Rehabilitationszentrums Bethesda (RZB) kreuznacher diakonie.<br />

So viel ist klar: Das Kegeln macht riesigen Spaß. Gemeinschaftsgefühl<br />

in der Gruppe, Erfolge erleben, die Bewegungsfertigkeiten schulen –<br />

all das und noch viel mehr bietet der <strong>Sport</strong>unterricht in den Förderschulen<br />

genauso wie die zahlreichen weiteren <strong>Sport</strong>angebote in der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie. Lesen Sie mehr zu <strong>Sport</strong> als Hobby oder<br />

als Leistungsport <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en in unserem<br />

Themenschwerpunkt.<br />

<strong>Sport</strong> an Bethesda und Bodelschwingh Schule<br />

Freude an Bewegung<br />

und Wettkampf<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> titel<br />

von Hajo Hartkopf und Heiko Sch<strong>mit</strong>t<br />

Eigene sportliche Aktivitäten und das Dabeisein bei <strong>Sport</strong>-Events und<br />

Wettkämpfen ist <strong>für</strong> viele <strong>Menschen</strong> ein wichtiger Bestandteil der Frei-<br />

zeitgestaltung. Für Schüler / -innen begünstigt der aktive <strong>Sport</strong> die<br />

schulischen Lernprozesse, stärkt das Selbstbewusstsein und unterstützt<br />

die gesellschaftliche Integration und Inklusion. Beide Förderschulen<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie legen großen Wert auf sportliche<br />

Aktivitäten.<br />

<strong>Sport</strong>unterricht an der Bethesda Schule<br />

Die Bethesda Schule, Schule <strong>mit</strong> dem Förderschwerpunkt<br />

Motorische Entwicklung, unter<br />

dem Dach des Rehabilitationszentrums Bethesda<br />

(RZB), bietet vielfältige Bewegungsangebote<br />

von erfahrenen <strong>Sport</strong>pädagoginnen<br />

und <strong>Sport</strong>pädagogen in enger Kooperation<br />

<strong>mit</strong> den Therapeutinnen und Therapeuten:<br />

Gymnastische Übungsformen, Psychomotorische<br />

Entwicklungsförderung, Rollbrettund<br />

Scooterfahren, Kleine Spiele, Fahrradtraining<br />

(Therapie), Rollstuhlsport, E-Rollstuhltraining,<br />

E-Rollstuhl-Fußball, Fußball<br />

<strong>für</strong> Läufer, Basketball, Boccia, Hockey, Indiaca-Federball,<br />

Airtrampübungen, Trampolinspringen,<br />

Tischtennis, Badminton, Leichtathletik,<br />

Walking, Schwimmen, Bewegungsförderung<br />

im Therapieschwimmbecken und<br />

vieles mehr. Die Schule hat eine eigene Turnhalle,<br />

einen Gymnastiksaal (Therapiebereich)<br />

und ein Schwimmbecken. Ganz neu: Seit<br />

Februar 2010 gibt es eine Boccia-Mannschaft<br />

<strong>mit</strong> sieben Schülerinnen und Schü-<br />

<strong>Sport</strong> an der Bodelschwingh Schule<br />

<strong>Sport</strong> und Bewegung nehmen an der Bodelschwingh<br />

Schule (BOS) in Meisenheim großen<br />

Raum ein. Neben den Angeboten in den<br />

Klassen finden zahlreiche Arbeitsgemeinschaften<br />

statt. Dort werden ebenfalls unterschiedliche<br />

Bewegungs- und <strong>Sport</strong>möglichkeiten<br />

angeboten.<br />

Klassenangebote: Erwärmung <strong>mit</strong> Musik,<br />

Gymnastik <strong>mit</strong> Yoga-Elementen, Ballspiele,<br />

Fitnesstraining <strong>mit</strong> verschiedenen Geräten,<br />

Trampolinspringen, Parcours <strong>mit</strong> Großgeräten,<br />

Turnen, Schwungtuch, Fußballtraining,<br />

lern, die von einer Physiotherapeutin und<br />

einem <strong>Sport</strong>lehrer betreut werden. Angebote<br />

des <strong>Sport</strong>unterrichts:<br />

• Klassenunterricht, Psychomotorikgruppen<br />

(Therapie) und Rollstuhlsportgruppen<br />

• <strong>Sport</strong>angebote in den Schulpausen in der<br />

Turnhalle, u.a. Ballspiele, Rollstuhlfahren,<br />

Fußball, Basketball, Badminton, Disco<br />

• Teilnahme an <strong>Sport</strong>festen und Turnieren<br />

auf regionaler und überregionaler Ebene,<br />

u.a. Landesjugendspiele (in Nieder-Olm),<br />

<strong>Sport</strong>feste der Schulen <strong>mit</strong> dem Förderschwerpunkt<br />

Ganzheitliche Entwicklung<br />

• Arbeitsgemeinschaften und Projektwochen<br />

<strong>mit</strong> sportlichen Themen<br />

• Fortbildungen im Schulsport besuchen,<br />

u.a. Sicherheit, Ballsportarten, Bewegte<br />

Schule, Schwimmen <strong>für</strong> Schwerstbehinderte,<br />

Organisation von <strong>Sport</strong>festen<br />

• Zugang zu neuen <strong>Sport</strong>arten<br />

ermöglichen, u.a. Boccia-Turnier,<br />

Ringtennis-Turnier. l<br />

Minigolf, Kegeln, Tischfußball, Puzzlerallye,<br />

Joggen. In den Arbeitsgemeinschaften<br />

nach dem Unterricht am Vor<strong>mit</strong>tag können<br />

die Schülerinnen und Schüler tanzen,<br />

schwimmen, reiten, Rad fahren, schaukeln<br />

und ganzheitliche Bewegungserfahrungen<br />

machen. Dies bietet die Psychomotorik-AG<br />

an. Zu diesem Angebot gehört auch körperorientiertes<br />

Lernen in Anlehnung an die<br />

Feldenkrais-Methode und Yoga <strong>mit</strong> Sprechversen<br />

<strong>für</strong> Kinder zur Förderung der kinästhetischen<br />

Wahrnehmung. l<br />

Bei den Landesjugendspielen in Nieder-Olm 2009 ist Ben Schabler in der<br />

Schülerstaffel der Bethesda Schule auf dem Wege zum zweiten Platz<br />

Fußballturnier der Bethesda Schule<br />

Am Mittwoch, den 24. März 2010<br />

findet von 9 bis 12 Uhr das 4. Fußballturnier<br />

der Bethesda Schule in der<br />

Theodor Fliedner Halle statt.<br />

Die E-Rollstuhlfahrer werden sich ebenfalls<br />

beteiligen. Sie versuchen, einen<br />

großen Therapieball geschickt in das<br />

gegnerische Tor zu befördern. Ihre<br />

Gegner werden Schüler / -innen aus der<br />

Fachschule <strong>für</strong> Sozialwesen sein.<br />

Zuschauer sind herzlich willkommen.<br />

<strong>Sport</strong>- und Spielfest<br />

An der Bodelschwingh Schule findet<br />

am 9. Juni 2010 von 10 bis 13 Uhr ein<br />

großes <strong>Sport</strong>- und Spielfest statt.<br />

Ziele der <strong>Sport</strong>angebote:<br />

• Sich anstrengen<br />

• Wettkampf erleben<br />

• Verlieren lernen<br />

• Eigene Leistung einschätzen<br />

• Andere anerkennen<br />

• Fit werden und bleiben<br />

• Bewegungserfahrung<br />

• Materialerfahrung<br />

• psychisch-seelisch-emotionale<br />

Entwicklung fördern<br />

offene tür 1 / 2010 02 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 03 offene tür 1 / 2010<br />

Ziele des <strong>Sport</strong>unterrichtes:<br />

• Freude an der Bewegung ver<strong>mit</strong>teln<br />

• Erfolgserlebnisse schaffen<br />

• Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe fördern<br />

• Bewegungsfertigkeiten schulen und erweitern<br />

• Berücksichtigen der individuellen, behinderungsbedingten<br />

Lernmöglichkeiten<br />

• Leistungsvergleich <strong>mit</strong> Schülerinnen und<br />

Schülern von anderen Förderschulen<br />

• Einbeziehen der Hilfs<strong>mit</strong>tel der Schüler/-innen


Schwimmen<br />

titel<br />

<strong>Sport</strong>angebote in der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

Gemeinschaft erleben bei<br />

<strong>Sport</strong> und Spiel<br />

Schwimmbad der Bethesda Schule<br />

Waldemarstraße 4, Bad Kreuznach<br />

RZB-Bewohner/-innen:<br />

montags, 16.30 - 18.30 Uhr<br />

HPE-Bewohner/-innen:<br />

dienstags, 15.30 - 18 Uhr<br />

HPE- und RZB-Bewohner/-innen<br />

in der Freibad-Saison:<br />

<strong>mit</strong>twochabends, Freibad Salinental<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

(nw) Die Stiftung kreuznacher diakonie bietet ein breites <strong>Sport</strong>angebot <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Behinderung</strong>en aus den Heilpädagogischen Einrichtungen (HPE) und dem Rehabilitationszentrum<br />

Bethesda. Hinzu kommen Angebote der <strong>Sport</strong>freunde Diakonie, die auch von Externen<br />

genutzt werden können.<br />

Radfahren<br />

HPE- und RZB-Bewohner/-innen:<br />

Treffpunkt und Termine nach Absprache;<br />

das Angebot wird an die Teilnehmenden<br />

angepasst und reicht von fachlicher<br />

Beratung über Einzelstunden bis hin<br />

zu größeren Radtouren.<br />

Tischtennis<br />

Turnhalle der Bethesda Schule<br />

Bad Kreuznach<br />

<strong>für</strong> Mitglieder der <strong>Sport</strong>freunde<br />

Diakonie: freitags, 14.30 - 16.30 Uhr<br />

<strong>für</strong> HPE-Bewohner/-innen:<br />

freitags, 16.30 - 18 Uhr<br />

dienstag- und donnerstagabends<br />

trainieren die Wettkampfsportler/<br />

-innen in der Theodor Fliedner Halle<br />

in Bad Kreuznach.<br />

Reiten / Hippotherapie<br />

Zentrum <strong>für</strong> Therapeutisches Reiten<br />

Schillingspforte 7, Wonsheim<br />

RZB-Bewohner/-innen:<br />

<strong>mit</strong>twochs, 13 - 16.30 Uhr<br />

HPE-Bewohner/-innen:<br />

dienstags, 9 - 12.30 Uhr<br />

(Nordic) Walking<br />

Treffpunkt: vor Haus Pella<br />

auf dem Gelände der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach<br />

vor allem HPE-Bewohner/-innen:<br />

dienstags, 16 - 18 Uhr (14-täglich)<br />

Ansprechpartnerin<br />

Petra Stahl über Harald Goedel:<br />

✆ 605-3247<br />

Haus Pella<br />

HPE-Bewohner/-innen, die die<br />

tagesstrukturierenden Angebote<br />

(TSA) nutzen:<br />

montags, 10 - 12 Uhr<br />

Ansprechpartnerin<br />

Heike Kessel: ✆ 605-3524<br />

Kegeln<br />

Tanzen<br />

Turnhalle der Bethesda Schule<br />

Bad Kreuznach<br />

Rollstuhltanz, überwiegend<br />

<strong>für</strong> RZB-Bewohner / -innen:<br />

<strong>mit</strong>twochs, 16.30 - 18 Uhr,<br />

Winterhalbjahr<br />

Tanzgruppe HPE,<br />

<strong>für</strong> HPE-Bewohner / -innen:<br />

donnerstags, 17 - 18 Uhr<br />

Ansprechpartnerin<br />

Wilma Schumacher: ✆ 605-3343<br />

Gymnastik<br />

Haus Pella, Mehrzweckraum<br />

Bad Kreuznach<br />

HPE-Seniorinnen u. -Senioren<br />

in Haus Pella:<br />

freitags, 14.30 - 15.30 Uhr<br />

HPE-Bewohner / -innen, die die<br />

tagesstrukturierenden Angebote<br />

(TSA) nutzen<br />

<strong>mit</strong>twochs, 14 - 15 Uhr<br />

Ansprechpartnerin<br />

Dagmar Weber:✆605-3524 /-3877<br />

Fachschulen kreuznacher diakonie<br />

Ringstraße 65, Bad Kreuznach<br />

HPE-Seniorinnen und -Senioren:<br />

<strong>mit</strong>twochs, 13 - 15 Uhr, 14-täglich in ungeraden Wochen<br />

berufstätige HPE-Bewohner/-innen:<br />

<strong>mit</strong>twochs, 16 - 18 Uhr, 14-täglich in ungeraden Wochen<br />

„Pfeffermühle“ / VfL Halle, Hochstraße, Bad Kreuznach<br />

HPE-Bewohner/-innen:<br />

<strong>mit</strong>twochs 17 – 19 Uhr, 14-täglich in geraden Wochen,<br />

Treffpunkt: 16.30 Uhr an der Bushaltestelle vor dem<br />

Diakonie Krankenhaus kreuznacher diakonie<br />

Ansprechpartnerin<br />

Wilma Schumacher, ✆ 605-3343<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> Schwimmen, Radfahren, Reiten/Hippotherapie, Rollstuhltanz, Tischtennis, Elektro-Rollstuhl-Hockey, Boccia,<br />

Gymnastik, Entspannung sowie die <strong>Sport</strong>- und Spielgruppe und <strong>Sport</strong>freizeiten: Jürgen Erdmann-Feix, Telefon: 605-3767<br />

Entspannung<br />

Haus Pella, Mehrzweckraum<br />

Bad Kreuznach<br />

HPE-Bewohner / -innen:<br />

freitags, 16 - 17 Uhr<br />

Bethesda Schule, Turnhalle<br />

(Winterhalbjahr) und im Freien<br />

(Sommerhalbjahr), Bad Kreuznach<br />

<strong>Sport</strong>- und Spielgruppe<br />

<strong>für</strong> HPE-Bewohner / -innen:<br />

montags, 18.30 - 19.30 Uhr<br />

Hier gibt es ein bunt gemischtes<br />

<strong>Sport</strong>angebot, wie zum Beispiel<br />

Ski-Gymnastik oder Leichtathletik.<br />

Theodor Fliedner Halle<br />

Ringstraße 67, Bad Kreuznach<br />

Sonstige Wettkampfspieler <strong>Sport</strong>angebote / -innen:<br />

donnerstags, 18 - 19.30 Uhr<br />

<strong>Sport</strong>freunde Diakonie<br />

freitags, 13 - 14.30 Uhr<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

offene tür 1 / 2010 04 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 05 offene tür 1 / 2010<br />

Boccia<br />

Sonstige <strong>Sport</strong>angebote<br />

• mehrtägige <strong>Sport</strong>freizeiten<br />

• Kanufahrten auf Stauseen und<br />

Flüssen (im Sommer)<br />

• Teilnahme an <strong>Sport</strong>festen, Wettkämpfen<br />

sowie externen und internen<br />

Meisterschaften, z.B. Deutsche CP-<br />

<strong>Sport</strong>spiele, Special Olympics<br />

• Penaltyschießen um den Torwartund<br />

Torschützenkönig im Elektro-<br />

Rollstuhl-Hockey<br />

• Teilnahme am Liga-Betrieb <strong>mit</strong><br />

bundesweiten Spieltagen<br />

• Radtouren an autofreien<br />

Raderlebnistagen<br />

titel<br />

<strong>Sport</strong>freunde Diakonie – <strong>für</strong> jeden etwas dabei !<br />

1991 gegründet ging der Verein <strong>Sport</strong>freunde<br />

Diakonie Bad Kreuznach aus der<br />

früheren Tischtennisabteilung der Seitz-<br />

Werke Bad Kreuznach hervor. Die Tischtennisaktiven<br />

bilden seit der Saison 2009/<br />

2010 die Spielgemeinschaft „TTG Bad<br />

Kreuznach“ gemeinsam <strong>mit</strong> der Tischtennisabteilung<br />

des MTV Bad Kreuznach.<br />

Derzeit trainieren hier neben dem Reha-<br />

<strong>Sport</strong>-Team fünf Herren- und drei Jugend-<br />

Ambulante Herzgruppe<br />

Theodor Fliedner Halle, Bad Kreuznach<br />

Herzpatientinnen und -patienten, <strong>Sport</strong>freunde Diakonie:<br />

<strong>mit</strong>twochs, 16 - 20 Uhr (4 Übungsgruppen zu je 1 Std.)<br />

Mitglieder d. <strong>Sport</strong>freunde Diakonie:<br />

dienstags, 17.30 - 19.30 Uhr (2 Übungsgruppen zu je 1 Std.)<br />

Ansprechpartner: Hans-Joachim Walther, ✆ 06708/3913<br />

mannschaften. Mittlerweile stellt die ambulante<br />

Herzsportgruppe, die den Verein früh<br />

ergänzte, die größte Abteilung. Rund 140<br />

Mitglieder – Tendenz steigend – sind hier in<br />

sieben Gruppen aktiv und bieten neben dem<br />

sportlichen Programm auch Seminare <strong>für</strong><br />

die Patientinnen und Patienten sowie deren<br />

Angehörige.<br />

Die <strong>Sport</strong>freunde Diakonie hatten es sich<br />

von Anfang an zum Ziel gemacht, ein Verein<br />

Rollstuhlbasketball<br />

Jakob-Kiefer-<br />

Halle<br />

Heidenmauer 12<br />

Bad Kreuznach<br />

<strong>Sport</strong>freunde<br />

Diakonie:<br />

dienstags,<br />

18.30 - 20 Uhr<br />

donnerstags,<br />

20 - 21.45 Uhr<br />

Ansprechpartner<br />

Erich Henning:<br />

✆ 0171/9557416<br />

Gunther Roth:<br />

✆ 0170/7234433<br />

und 06708/660061<br />

<strong>für</strong> Behindertensport zu sein. Und so schloss<br />

sich bald auch die Abteilung Elektro-Rollstuhl-Hockey<br />

<strong>mit</strong> zurzeit neun aktiven Spielerinnen<br />

und Spielern an.<br />

Wenig später folgte die Heilpädagogische<br />

<strong>Sport</strong>gruppe. Sie steht hauptsächlich <strong>für</strong> die<br />

Bewohner/-innen der Heilpädagogischen<br />

Einrichtung Bethanien der kreuznacher diakonie<br />

offen. Die sehr aktiven <strong>Sport</strong>ler/-innen<br />

dieser Abteilung nehmen an Veranstal-<br />

tungen des Behindertensportverbandes<br />

Rheinland-Pfalz beziehungsweise<br />

den<br />

Special Olympics in<br />

Deutschland teil und<br />

haben hier schon<br />

viele Erfolge aufzuweisen.<br />

Außerdem wechselten<br />

2004 die Rollstuhl-Basketballer von der Behindertensportgruppe<br />

Bad Kreuznach zum<br />

Verein <strong>Sport</strong>freunde Diakonie. Ihr Team<br />

zählt derzeit zehn Köpfe. Auf große sportliche<br />

Erfolge kann auch die 2007 ins Leben<br />

gerufene Boccia-Abteilung zurückblicken –<br />

mehrere deutsche Meister/-innen und Nationalspieler/-innen<br />

sind bei den <strong>Sport</strong>freunden<br />

Diakonie aktiv. l<br />

(Quelle: www.sportfreunde-diakonie.de)<br />

Elektro-Rollstuhl-Hockey<br />

Theodor Fliedner Halle<br />

Ringstraße 67, Bad Kreuznach<br />

<strong>Sport</strong>freunde Diakonie:<br />

donnerstags, 16 - 18 Uhr


titel <strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

Landesleistungszentrum Boccia in Bad Kreuznach<br />

Mit Spaß und Ehrgeiz trainieren<br />

Brigitte Schneider spielt als eine von fünf ambitionierten Rampenspieler/-innen <strong>mit</strong> Zeigestab und<br />

Mund. Assistentinnen helfen beim Handling der Rampen<br />

von Fabian Dengel<br />

Wer Boccia hört, denkt wohl nicht zuerst an<br />

Leistungssport. Es wirkt ruhig und bedacht,<br />

anscheinend kein Vergleich zu den flotten<br />

Matches im E-Hockey oder verbissenen Duellen<br />

im Radsport. Doch wer die Feinheiten<br />

des Spiels kennenlernt, wird schnell eines<br />

Besseren belehrt: Soll „geschossen“, ein gegnerischer<br />

Ball außer Reichweite gestoßen<br />

oder der eigene Wurf doch lieber „gelegt“<br />

werden, um den eigenen Ball möglichst<br />

nahe an den weißen Zielball zu positionieren?<br />

Wird aggressiv auf Risiko gespielt<br />

oder werden Würfe strategisch geplant?<br />

Technik, Taktik und Psyche werden <strong>mit</strong> jedem<br />

Wurf erneut auf die Probe gestellt und<br />

selbst der letzte Ball kann Spiel entscheidend<br />

sein.<br />

Boccia können <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> unterschiedlichsten<br />

<strong>Behinderung</strong>en spielen; als paralympische<br />

Disziplin wird es aber nur <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> schwerer Körperbehinderung<br />

ausgetragen. Es ist <strong>für</strong> die meisten dieser<br />

<strong>Sport</strong>ler/-innen der einzig mögliche paralympische<br />

Wettkampfsport. Eine kontrollierte<br />

Bewegung <strong>mit</strong> der Hand, dem Kopf<br />

oder dem Kinn genügt, um den Ball <strong>mit</strong> Hilfe<br />

einer Rampe oder Abrollschiene in Bewegung<br />

zu setzen. Auch <strong>mit</strong> Händen und Füßen<br />

kann gespielt werden, sodass die <strong>Sport</strong>ler/-innen<br />

in vier Klassen <strong>mit</strong>- und gegeneinander<br />

antreten können. Aufgrund der<br />

verschiedenen körperlichen Voraussetzungen<br />

spielt Technik eine große Rolle. Viel<br />

Training ist nötig, bis die <strong>Sport</strong>ler/-innen die<br />

<strong>für</strong> sie passende Körperhaltung und Wurftechnik<br />

gefunden haben. Anders als im rasanten<br />

E-Hockey kann Boccia auch <strong>mit</strong><br />

einem langsameren E-Rollstuhl ohne Einschränkungen<br />

gut gespielt werden.<br />

Obwohl Boccia seit 1984 als paralympische<br />

Disziplin anerkannt ist, fehlte es bislang gerade<br />

in Deutschland an einer umfassenden<br />

leistungssportlichen Umsetzung und Begleitung.<br />

Über die 2009 erfolgte Anerkennung<br />

des Standorts Bad Kreuznach als offizielles<br />

Landesleistungszentrum Boccia freut sich<br />

offene tür 1 / 2010 06 www.kreuznacherdiakonie.de<br />

einer nun ganz besonders: Jürgen Erdmann-<br />

Feix, Abteilungsleiter und Vereinstrainer der<br />

<strong>Sport</strong>freunde Diakonie e.V. Er stellte bereits<br />

im November 2008 den passenden Antrag<br />

und unterstützt darüberhinaus das Boccia-<br />

Team als 1. Bundestrainer und Cheftrainer<br />

der Nationalmannschaft. Dank seines ehrenamtlichen<br />

Engagements können schwerbehinderte<br />

<strong>Sport</strong>ler/-innen die Standortvorteile<br />

der örtlichen Theodor Fliedner Halle<br />

voll ausschöpfen. So ist die Halle ebenerdig,<br />

komplett rollstuhlgerecht und besitzt zudem<br />

zwei Behindertentoiletten. Außerdem<br />

kann hier direkt vor Ort unter Wettkampfbedingungen<br />

trainiert werden, ein klares<br />

Plus hinsichtlich leistungssportlicher Orientierung.<br />

Historisches Highlight: Die ersten<br />

Deutschen Meisterschaften im Boccia wurden<br />

schon 2004 in der Bad Kreuznacher<br />

Halle ausgetragen.<br />

Theodor Fliedner Halle: Perfekte Umgebung <strong>für</strong> Leistungssportler / -innen<br />

Die un<strong>mit</strong>telbare Nähe zur kreuznacher diakonie und zum Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz<br />

bietet Zugang zu leistungssportgerechten Angeboten wie <strong>Sport</strong>medizin,<br />

Orthopädie, Trainingswissenschaft und Biomechanik. So unterstützte beispielsweise<br />

Biomechaniker Boris Ullrich aus dem Olympiastützpunkt die Spieler/-innen der Nationalmannschaft<br />

bei den Vorbereitungen auf die Europameisterschaft im Juni 2009.<br />

Mit Hochgeschwindigkeitskameras wurden Bewegungsstudien aufgezeichnet, die<br />

den <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern halfen, ihre Bewegungsabläufe zu optimieren.<br />

Anfangs wurde noch unregelmäßig, aber<br />

<strong>mit</strong> wachsender Begeisterung <strong>für</strong> die alle<br />

zwei Jahre stattfindenden CP-Spiele, ein<br />

<strong>Sport</strong>-Event <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Cerebral-Parese,<br />

trainiert. Mittlerweile ist aus der Hand<br />

voll Hobbysportler/-innen eine regelmäßig<br />

trainierende Truppe von knapp fünfzehn<br />

Bocciaspielerinnen und -spielern herangewachsen,<br />

die <strong>mit</strong> Sonja Keßler, Markus<br />

Heidrich, Thomas Sonntag und Petra Bernharkat<br />

nicht nur international agierende<br />

Bocciaprofis, sondern auch gleich vier<br />

Deutsche Meister hervorgebracht hat.<br />

„Die ehrgeizigsten Spielerinnen und Spieler<br />

kommen <strong>mit</strong>tlerweile schon zweimal<br />

wöchentlich zum Training und trainieren<br />

zusätzlich in Eigenregie. Aber natürlich spielen<br />

hier nicht nur Leistungssportler, auch<br />

Hobbyspieler sind <strong>mit</strong> Spaß bei der Sache“,<br />

erklärt Erdmann-Feix. Seit April 2007 ist<br />

Boccia außerdem als feste Abteilung im<br />

Verein <strong>Sport</strong>freunde Diakonie Bad Kreuznach<br />

e.V. verankert und bietet so<strong>mit</strong> auch<br />

Interessierten außerhalb der kreuznacher<br />

diakonie Zugang zur sportlichen Betätigung.<br />

Überdies sind die Spieler/-innen auch<br />

in der Landesmeisterschaft „Mannschaft“<br />

des Behindertensport-Verbands Rheinland-<br />

Pfalz und auf Bundesebene in der AG Boccia<br />

des Deutschen Rollstuhlsport Verbands<br />

Für die<br />

Rollstuhl-<br />

sportler/<br />

-innen steht<br />

ein höhen-<br />

verstellbares<br />

Handkurbel-<br />

ergometer<br />

zur Ver-<br />

fügung<br />

(sh) Schwungvoll lenkt Petra Benharkat<br />

ihren Elektrorollstuhl um die Ecke; sie ist<br />

auf dem Weg zum <strong>Sport</strong>medizinischen Untersuchungszentrum.<br />

Schon vor Arbeitsbeginn<br />

hat sie einen Termin bei <strong>Sport</strong>mediziner<br />

Dr. Jens Stening – kein Problem bei<br />

den kurzen Wegen. Das <strong>Sport</strong>medizinische<br />

Untersuchungszentrum (SPUZ) befindet<br />

sich seit fast zwei Jahren im Martin Luther<br />

Haus zentral auf dem Gelände der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie. Petra Benharkat ist<br />

Mitarbeiterin des Rehabilitationszentrums<br />

Bethesda und Deutsche Meisterin im Rollstuhl-Boccia.<br />

„<strong>Sport</strong>ler und <strong>Sport</strong>lerinnen aus ganz Rheinland-Pfalz<br />

kommen in regelmäßigen Abständen<br />

zum Check-up“, sagt Dr. Jens Stening,<br />

Oberarzt der Abteilung Orthopädie am Dia-<br />

konie Krankenhaus und Ärztlicher Leiter<br />

des SPUZ. Das SPUZ ist komplett barriere-<br />

Turnier und Einweihung des Landesleistungszentrums<br />

Am Sonntag, den 21. März 2010 findet von 10 bis 17 Uhr ein Boccia-Turnier in der<br />

Theodor Fliedner Halle statt. Im Rahmen eines Lehrgangs <strong>für</strong> die Nationalmannschaft<br />

kommen Spieler/-innen aus ganz Deutschland zusammen. Mit diesem Turnier wird<br />

auch das Landesleistungszentrum Boccia offiziell eingeweiht. Zuschauer sind<br />

herzlich willkommen.<br />

vertreten. Seit Januar 2008 wird der Aufbau<br />

einer Nationalmannschaft vom Deutschen<br />

Behindertensport-Verband gefördert,<br />

frei eingerichtet und verfügt über spezielle<br />

Instrumente, die die Diagnostik bei <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en ermöglichen. Zur<br />

Leistungsmessung nutzt Stening <strong>für</strong> Rollstuhlsportler/-innen<br />

ein höhenverstellbares<br />

Handkurbelergometer, das drehzahlunabhängig<br />

misst. Der <strong>Sport</strong>arzt diagnostiziert<br />

bei den <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern zum<br />

einen die Belastbarkeit und zum anderen<br />

die Leistungsfähigkeit. Die Belastbarkeit<br />

sagt etwas darüber aus, was der Körper<br />

ohne Schädigungen verträgt, die Leistungsfähigkeit,<br />

welche sportlichen Leistungen der<br />

Mensch erreichen kann. „Mit der isokinetischen<br />

Kraftdiagnostik – das sind spezielle<br />

Krafttests – stellen wir beispielsweise muskuläre<br />

Dysbalancen fest, die zu einer höheren<br />

Verletzungsanfälligkeit führen können“, erläutert<br />

Stening. Die <strong>Sport</strong>ler/-innen erhalten<br />

anschließend Empfehlungen <strong>für</strong> physiotherapeutische<br />

Maßnahmen, um möglichen<br />

Schädigungen vorzubeugen.<br />

Regelmäßig kommen die Bundesliga-Rollstuhl-Rugbyspieler<br />

aus Koblenz ins SPUZ.<br />

Bei ihnen messen Stening und der Trainingswissenschaftler<br />

des Olympiastützpunktes,<br />

Dr. Boris Ullrich, beispielsweise im<br />

Rahmen der Leistungsdiagnostik <strong>mit</strong> Hilfe<br />

eines Lichtschrankensystems die Beschleunigungsfähigkeit<br />

<strong>mit</strong> dem Rollstuhl. Anhand<br />

der Ergebnisse aus dieser Leistungsdiagnostik<br />

erhalten die <strong>Sport</strong>ler/-innen Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> das Training.<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

titel<br />

Kooperation <strong>mit</strong> Olympiastützpunkt<br />

Optimale sportmedizinische Betreuung vor Ort<br />

im November 2009 ging es <strong>mit</strong> sechs Aktiven<br />

nach München zur 6. Deutschen Meisterschaft.<br />

l<br />

Bocciaspielerin Petra Benharkat ist an spinaler<br />

Muskelatrophie erkrankt und <strong>mit</strong> ihren<br />

sehr eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten<br />

„nicht ergometriefähig“. Sie absolviert<br />

bei ihrem Check-up einen Lungenfunktionstest.<br />

Aufgrund ihrer Grunderkrankung<br />

hat sie ein geringeres Lungenvolumen, das<br />

sie durch regelmäßige Atemgymnastik trainiert.<br />

Zudem steht <strong>für</strong> sie eine Ernährungsberatung<br />

an. Zum Abschied erhält sie einige<br />

Listen und Formulare. Ihre Hausaufgabe:<br />

Sie soll über einen Zeitraum von drei bis fünf<br />

Tagen ein systematisches Ernährungsprotokoll<br />

führen. l<br />

Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz<br />

Das SPUZ arbeitet eng zusammen<br />

<strong>mit</strong> dem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz<br />

/ Saarland; beide Einrichtungen<br />

teilen sich die erste Etage im<br />

Martin Luther Haus.<br />

Der Olympiastützpunkt versteht sich<br />

als Serviceleister des Spitzensports<br />

und bietet eine umfassende Beratung<br />

und Betreuung der Nachwuchs- und<br />

Spitzensportler/-innen an, die sich<br />

gezielt auf Weltklasseleistungen in<br />

Olympischen <strong>Sport</strong>arten vorbereiten.<br />

Der Olympiastützpunkt hat hauptamtliche<br />

Mitarbeitende im Bereich<br />

der Biomechanik und Trainingswissenschaft,<br />

Leistungsdiagnostik, Laufbahnberatung<br />

und des Athletiktrainings.<br />

07 offene tür 1 / 2010


<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

Im Visier: Special Olympics 2010<br />

Vier aus Meisenheim trainieren <strong>für</strong> Athen<br />

von Sonja Unger<br />

Theoretisch können sie sich <strong>für</strong> die nächsten<br />

olympischen Spiele in Athen <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en (Special Olympics) qualifizieren,<br />

die vier Schwimmer/-innen Tanja<br />

Schwenk, Dennis Maaßen, Simon Winkler<br />

und Walter Schmidt. Normalerweise arbeiten<br />

die vier in unterschiedlichen Gruppen<br />

der Diakonie Werkstatt in Meisenheim,<br />

zweimal pro Woche kommen sie zum Training<br />

im dortigen Hallenbad zusammen.<br />

„Sie wissen schon, dass Sie hier Kandidaten<br />

<strong>für</strong> Athen haben?“ Diese Frage eines Kampfrichters<br />

hatte Anja Schneberger vom „Begleitenden<br />

Dienst“ der Werkstatt bei der<br />

sich, sie war die schnellste der mehr als 50<br />

Schwimmerinnen. 45 Sekunden war ihre beste<br />

Zeit über 50 Meter Freistil.<br />

Dennis Maaßen und Simon Winkler spornen<br />

sich <strong>mit</strong> ihren vergleichbaren Leistungen<br />

gegenseitig an. Beim Training, aber auch<br />

beim Wettkampf liegt – je nach Tagesform<br />

– mal der eine vorne, mal der andere. Während<br />

Dennis Maaßen schon von Jugend an<br />

geschwommen ist, wurden das Talent und<br />

insbesondere die Schnelligkeit von Simon<br />

Winkler erst vor zwei Jahren bei einem<br />

Schwimmfest in Wörth entdeckt. In ihrer<br />

Freizeit fahren beide Fahrrad.<br />

Die Vier von der Schwimmbadkante: v.l.n.r. Simon Winkler, Walter Schmidt, Dennis Maaßen, Tanja Schwenk<br />

Teilnahme an einem Wettkampf in Mayen<br />

den Rücken gestärkt. Seither ist der Ehrgeiz<br />

der vier – und natürlich auch der ihrer<br />

beiden Trainerinnen – geweckt. Während<br />

Schwimmlehrerin Brigitte Kissling noch am<br />

Schwimmstil feilt, vergleicht Anja Schneberger<br />

die erreichten Trainingszeiten <strong>mit</strong> den<br />

Ergebnissen der vergangenen Spiele in China.<br />

Und das macht Mut: „An die Zeiten kommen<br />

sie ran.“<br />

Walter Schmidt (50) trainiert seit vier Jahren<br />

intensiver, hat aber immer schon auch<br />

anderen <strong>Sport</strong> wie Fußball und Tischtennis<br />

betrieben. Seit 1978 lebt er in Meisenheim,<br />

arbeitet in der Werkstatt als Schreiner, wo<br />

er bei der Herstellung der Brotbretter, Spielzeugkisten<br />

und Nistkästen eingebunden ist.<br />

Tanja Schwenk, Dennis Maaßen und Simon<br />

Winkler sind 22 Jahre alt und arbeiten in<br />

verschiedenen Montagegruppen der Werkstatt.<br />

Tanja Schwenk ließ die Konkurrentinnen<br />

beim Wettkampf in Mayen hinter<br />

Alle vier fiebern jetzt schon dem Sommer<br />

entgegen: Vom 14. bis zum 19. Juni haben<br />

sie dann in Bremen die Chance, sich <strong>für</strong> die<br />

olympischen Spiele in Athen zu qualifizieren.<br />

Diesen Vorentscheid gibt es nur bei den<br />

Schwimmern, da diese Disziplin so überlaufen<br />

ist. „Ganz harte Kriterien“ müssen<br />

bei diesem Wettkampf erfüllt werden, weiß<br />

Anja Schneberger. Wer im Finale 15 Prozent<br />

schneller ist als in den Vorläufen, wird disqualifiziert,<br />

der Schwimmstil muss von Anfang<br />

bis Ende ordentlich durchgehalten<br />

werden. Da ist die Trainerin dankbar <strong>für</strong> die<br />

Unterstützung durch Brigitte Kissling und<br />

durch die Geschäftsleitung, die Trainingsund<br />

Badeanzüge, Übernachtungen und<br />

Fahrten sponsert. In Bremen darf jede/-r<br />

Teilnehmer/-in nur in zwei Disziplinen starten<br />

– und da bei den vier aus Meisenheim<br />

die Stärken bei 25 beziehungsweise 50 Meter<br />

Freistil liegen, müssen im Training jetzt<br />

verstärkt Rücken- und Brustschwimmen geübt<br />

werden.<br />

offene tür 1 / 2010 08 www.kreuznacherdiakonie.de<br />

magazin<br />

Die Aufregung wird bis zum Sommer sicher<br />

noch steigen. Schließlich werden die<br />

Schwimmer/-innen dann ihr Können bei der<br />

weltweit größten <strong>Sport</strong>veranstaltung <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en unter Beweis<br />

stellen müssen. 4.000 Bewerber/-innen sind<br />

gemeldet, wobei auch viele andere <strong>Sport</strong>arten<br />

auf dem Programm stehen. 1.500 Trainer/-innen<br />

aus ganz Deutschland und 1.500<br />

Helfer/-innen werden ebenfalls <strong>für</strong> eine Woche<br />

in Bremen erwartet. Allein die Teilnahme<br />

an einem solchen Ereignis wird garantiert<br />

ein tolles Erlebnis sein, selbst wenn es<br />

doch nicht <strong>für</strong> eine Qualifizierung <strong>für</strong> Athen<br />

reichen sollte. l<br />

Special Olympics sind …<br />

… die weltweit größte <strong>Sport</strong>veranstaltung<br />

<strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger<br />

<strong>Behinderung</strong>. Als einzige Veranstaltung<br />

dieser Art dürfen die Special Olympics<br />

den Zusatz „Olympics“ tragen, denn das<br />

Internationale Olympische Ko<strong>mit</strong>ee hat<br />

den <strong>Sport</strong>wettbewerb offiziell anerkannt.<br />

1968 wurden die Special Olympics<br />

von Eunice Kennedy gegründet,<br />

der Schwester des ehemaligen US-<br />

Präsidenten John F. Kennedy und<br />

der Schwiegermutter von Arnold<br />

Schwarzenegger. Eunice Kennedys<br />

ältere Schwester hatte selbst eine<br />

<strong>Behinderung</strong>.<br />

27 <strong>Sport</strong>arten sind bei den Special<br />

Olympics zugelassen, darunter Alpin-<br />

Ski, Judo, Speedskating oder Gewichtheben<br />

– natürlich auch Fußball.<br />

Der erste Austragungsort war Chicago<br />

in den USA. Erst 2003 fanden die Wettkämpfe<br />

erstmals außerhalb der USA<br />

statt, nämlich in Dublin, Irland.<br />

Die nächste Veranstaltung wird in<br />

Athen ausgetragen.<br />

Die Teilnehmerzahlen haben sich in<br />

den vergangenen Jahrzehnten stets<br />

gesteigert und liegen nun bei etwa<br />

7000. Neben den Special Olympics im<br />

Sommer gibt es, wie bei den Olympischen<br />

Spielen auch, seit 1977 eine<br />

Wintervariante. Dort liegen die Teilnehmerzahlen<br />

allerdings wesentlich<br />

niedriger. (hs)<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

Tischtennis <strong>mit</strong> Rollstuhl<br />

Mit <strong>Sport</strong> über den Tellerrand<br />

(sh) Für Tischtennis-As Selcuk Cetin (38) lief es im vergangenen Jahr rund: Bei allen inter-<br />

nationalen Turnieren landete er auf Medaillenrängen. In der Weltrangliste belegt er nun<br />

Platz 4. Cetin ist aufgrund einer Kinderlähmung von der Hüfte abwärts unbeweglich. Bei<br />

den Rollstuhl-Tischtennisspielern ist er in die Wettkampfklasse V eingestuft: Hier spielen<br />

die <strong>Sport</strong>ler, die über die meisten Funktionen und da<strong>mit</strong> die größte Beweglichkeit im Oberkörper<br />

verfügen.<br />

Herr Cetin, seit wann treiben Sie <strong>Sport</strong>?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

<strong>Sport</strong> hat mir immer Spaß gemacht. Als<br />

Kind habe ich bei den anderen <strong>mit</strong>gemacht<br />

und mich beim Fußball einfach ins Tor gestellt.<br />

Das hat gut geklappt. Im Verein angefangen<br />

hab' ich 1988, da war ich 17.<br />

Damals haben wir eine Rollstuhl-Basketballmannschaft<br />

gegründet und ich habe<br />

gleich im Liga-Betrieb <strong>mit</strong>gespielt.<br />

Was hat Sie motiviert,<br />

Leistungssportler zu werden ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Als ich Basketball gespielt habe, wurden wir<br />

schon recht erfolgreich. Ich wurde auch mal<br />

zu Lehrgängen eingeladen und kam in den<br />

erweiterten Nationalkader. Der <strong>Sport</strong> wurde<br />

dann schon leistungsorientierter. Das war<br />

schön, weil man rumkam. Mir hat es immer<br />

Spaß gemacht, über den Tellerrand zu<br />

schauen. Aber es war schon bald klar, dass<br />

ich im Basketball keine Chance auf den<br />

großen Erfolg hatte und da<strong>mit</strong> auch keine<br />

Möglichkeit, international zu spielen. Da<strong>für</strong><br />

war ich einfach nicht groß genug. Nachdem<br />

ich 1999 unseren damaligen Tischtennis-Nationaltrainer<br />

Jürgen Erdmann-<br />

Feix bei einer Eröffnungsveranstaltung im<br />

Fernsehen gesehen hatte, habe ich mich<br />

entschieden auf Tischtennis umzusatteln.<br />

Sind Sie immer schon<br />

ehrgeizig gewesen ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Ja, schon. Im <strong>Sport</strong> geht es gar nicht anders.<br />

Ehrgeiz ist sozusagen die Minimalanforderung.<br />

Talent allein reicht nicht; als<br />

Leistungssportler muss man jemand sein,<br />

der dies auch umsetzen will. Ab einem gewissen<br />

Level sind die Unterschiede zwischen<br />

den Spielern sehr gering – und dann ist<br />

Ehrgeiz unabdingbar.<br />

Was bedeutet es im Alltag,<br />

Leistungssportler zu sein ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Da muss das ganze Paket stimmen – allein<br />

schafft man das nicht. <strong>Sport</strong> muss man<br />

ins Zentrum rücken und alles andere passend<br />

machen. Vor den Paralympics im vergangenen<br />

Jahr hatte ich die Arbeitszeit reduziert.<br />

Jetzt arbeite ich wieder <strong>mit</strong> voller<br />

Stelle und stehe entsprechend früh auf, um<br />

dann am Nach<strong>mit</strong>tag noch ausreichend trainieren<br />

zu können. Zweimal pro Woche fahre<br />

ich nach Koblenz, wo ich in der Rollstuhl-<br />

Bundesligamannschaft <strong>mit</strong>spiele. Ich brauche<br />

ebenfalls Unterstützung durch einen<br />

Trainer und Beratung im Fitness- und im<br />

mentalen Bereich.<br />

Wie sind Arbeit und Profisport<br />

unter einen Hut zu bringen ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Mein Arbeitgeber, das Diakonie Kranken-<br />

haus, ist sehr kooperativ – das könnte ich<br />

sicher nicht bei jedem Arbeitgeber machen.<br />

Ich kann meine Arbeitszeit sehr flexibel gestalten.<br />

Außerdem geht mein ganzer Urlaub<br />

<strong>für</strong> <strong>Sport</strong> drauf. Ich kann <strong>für</strong> Wettkämpfe<br />

noch weiteren Sonderurlaub beantragen,<br />

der mir in der Regel gewährt ist. Das Interesse<br />

des Arbeitgebers an meinem <strong>Sport</strong> ist<br />

wirklich sehr groß.<br />

Sie spielen Tischtennis nicht nur <strong>mit</strong><br />

den Rollstuhl-<strong>Sport</strong>lern, sondern auch<br />

im Verein <strong>mit</strong> den Fußgängern. Werden<br />

Sie da manchmal unterschätzt ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Leute, die mich nicht kennen, unterschätzen<br />

mich in der Regel, weil sie denken, dass mir<br />

die Beweglichkeit fehlt. Im Tischtennis ist<br />

es aber so, dass ich beeinflussen kann, wie<br />

mir der Gegner die Bälle zurück spielen muss.<br />

Ich muss meinem Gegner also ein anderes<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

titel<br />

Bei Selcuk Cetin steht <strong>Sport</strong> im Mittelpunkt<br />

Spiel aufzwingen und meine Stärken einbringen.<br />

Inzwischen bin ich aber bekannt<br />

hier und ich habe den Eindruck, viele Gegner<br />

sind ganz besonders motiviert mich zu<br />

schlagen.<br />

Beim Weltranglistenturnier in Italien<br />

haben Sie im November 2009 drei Medaillen<br />

gewonnen. Wie kommt es, dass<br />

Sie gerade in einer super Form sind ?<br />

···········································<br />

Das ganze vergangene Jahr war sehr erfolgreich.<br />

Ich denke, da greift nun zeitverzögert<br />

meine gute Vorbereitung auf die<br />

Paralympics. Vor Peking 2008 habe ich<br />

sehr viel und professionell trainiert. Nach<br />

Peking war ich nicht so richtig zufrieden<br />

und habe überlegt, wie es sportlich weitergeht.<br />

Ich habe dann einfach weiter trainiert,<br />

nicht mehr so viel, aber doch konzentriert<br />

und <strong>mit</strong> System.<br />

Was sind Ihre nächsten Ziele ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

An erster Stelle die Weltmeisterschaft in<br />

Korea im Oktober. Ich rechne fest <strong>mit</strong> einer<br />

Nominierung und möchte natürlich erfolgreich<br />

sein. Mit der Planung habe ich schon<br />

vor einiger Zeit angefangen, das heißt <strong>mit</strong><br />

der Turniergestaltung und der Trainingsplanung.<br />

Die ersten internationalen Turniere<br />

beginnen dann im März/April 2010. l<br />

09 offene tür 1 / 2010


titel <strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

Boccia <strong>mit</strong> Abrollschiene<br />

Den richtigen <strong>Sport</strong> gefunden<br />

(gh) Petra Benharkat (48) spielt seit knapp drei Jahren Boccia und<br />

hat gleich einige Punktlandungen hingelegt. Schnell schaffte sie<br />

den Sprung in die Boccia-Nationalmannschaft und kann sich seit<br />

2007 über eine Fülle von Siegen und Medaillen freuen. Benharkat<br />

leidet von klein auf unter spinaler Muskelatrophie, sitzt in einem<br />

Elektro-Rollstuhl und ist in ihren Bewegungsmöglichkeiten sehr<br />

eingeschränkt. Für sie ist Boccia, das <strong>mit</strong> einer Abrollschiene als<br />

Hilfswerkzeug gespielt werden kann, die ideale <strong>Sport</strong>art.<br />

Frau Benharkat, seit wann leben Sie<br />

in der kreuznacher diakonie ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Ich habe von 1967 bis 2000 in verschiedenen<br />

Einrichtungen der kreuznacher diakonie<br />

gelebt. Nun lebe ich in einer eigenen<br />

Wohnung und werde durch persönliche Assistenz<br />

unterstützt.<br />

Was machen Sie beruflich ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Von 1977 bis 1981 habe ich eine Ausbildung<br />

als Bürokauffrau in der kreuznacher diakonie<br />

gemacht. Seit 1991 arbeite ich in verschiedenen<br />

Bereichen der Finanzbuchhaltung der<br />

kreuznacher diakonie, in den vergangenen<br />

zehn Jahren in der Finanzbuchhaltung des<br />

Rehabilitationszentrums Bethesda.<br />

Seit wann betreiben Sie <strong>Sport</strong> ?<br />

··········································<br />

Von 2001 bis 2007 habe ich in der Mannschaft<br />

der <strong>Sport</strong>freunde Diakonie Elektro-<br />

Rollstuhl-Hockey gespielt. Aus gesundheitlichen<br />

Gründen musste ich dies aufgeben.<br />

Auf meiner Geburtstagsfeier sprach ich <strong>mit</strong><br />

unserem Trainer Jürgen Erdmann-Feix und<br />

fragte ihn nach anderen Möglichkeiten. Er<br />

schlug mir Boccia vor. Ich hab mir das angesehen<br />

– und nun hatte ich meinen <strong>Sport</strong><br />

gefunden!<br />

Was heißt das genau ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

2007 im Juli fing ich <strong>mit</strong> Boccia an, im September<br />

fuhr ich zur Deutschen Meisterschaft<br />

(DM) nach Rostock. Dort habe ich meine<br />

erste Silbermedaille gewonnen. 2008 fanden<br />

die DM in Markgröningen statt, hier bekam<br />

ich meine erste Goldmedaille. Ebenfalls<br />

2008 wurde die Nationalmannschaft ge-<br />

gründet, <strong>für</strong> die ich nominiert wurde. 2009<br />

habe ich bei der DM in München erneut die<br />

Goldmedaille gewonnen.<br />

Dann sind Sie sicher viel unterwegs ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Mit der Nationalmannschaft habe ich schon<br />

viel gesehen. Ich habe an mehreren Turnieren<br />

teilgenommen, zum Beispiel in Kerkdriel<br />

in Holland oder in Wien und ich war bei<br />

den Europameisterschaften in Porto in Portugal<br />

dabei.<br />

Was benötigen Sie, um Boccia zu spielen ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Ich spiele <strong>mit</strong> einer Abrollschiene und <strong>mit</strong><br />

Hilfe meiner Assistentinnen und Assistenten.<br />

Angefangen habe ich <strong>mit</strong> einem Abflussrohr.<br />

Ich habe aber schnell festgestellt, dass<br />

mich dieses Hilfs<strong>mit</strong>tel nicht weit brachte.<br />

Da habe ich mich kurzerhand entschlossen<br />

eine professionelle Schiene aus Plexiglas<br />

aus Portugal anzuschaffen. Das kostete<br />

mich 1.900 Euro. Durch Spenden von Freunden,<br />

Verwandten und Bekannten sowie der<br />

Firma „Reha-Bedarf“ Alzey <strong>mit</strong> 500 Euro ist<br />

bis heute ein Betrag von 1.300 Euro zusammengekommen.<br />

Für die restlichen 600 Euro<br />

suche ich weiterhin Unterstützung.<br />

Wie organisieren und finanzieren<br />

Sie Ihren <strong>Sport</strong> ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Meine Hilfe organisiere ich durch meine Assistentinnen<br />

und Assistenten, die ich im täglichen<br />

Leben benötige. Zu großen Turnieren<br />

müssen immer zwei von ihnen <strong>mit</strong>kommen.<br />

Eine Assistenz bekommen wir finan-<br />

offene tür 1 / 2010 10 www.kreuznacherdiakonie.de<br />

Petra Benharkat (2. v. r.) <strong>mit</strong> ihren Nationalmannschaftskolleginnen und<br />

-kollegen bei der Europameisterschaft in Porto im vergangenen Jahr<br />

(2. v. l.: Sonja Keßler, ebenfalls aus Bad Kreuznach)<br />

ziert, aber die Kosten <strong>für</strong> die zweite Person<br />

muss ich selber tragen. Daher war ich schon<br />

gezwungen mir Sponsoren zu suchen. Ich<br />

habe Briefe geschrieben und sie an größere<br />

Firmen verteilt. Die Resonanz war jedoch<br />

nicht sehr groß. Aber einmal hatte ich riesiges<br />

Glück, denn die Redaktion von „stern<br />

tv“ unterstützte mich <strong>für</strong> die Assistenz bei<br />

der Europameisterschaft.<br />

Wie oft trainieren Sie ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Zweimal die Woche trainiere ich <strong>mit</strong> unserer<br />

Abteilung Boccia und einmal die Woche<br />

habe ich die Möglichkeit, die Fliedner<br />

Halle alleine zu nutzen. Vor großen Turnieren<br />

versuche ich meistens an den Wochenenden<br />

noch ein zusätzliches Training einzuschieben,<br />

falls die Fliedner Halle frei ist.<br />

Was steht bei Ihnen 2010 auf dem Plan ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

International ging es im Februar <strong>mit</strong> einem<br />

Turnier in Kerkdriel in Holland los. Im Mai/<br />

Juni folgt die Weltmeisterschaft in Lissabon<br />

und am Jahresende kommt noch ein Turnier<br />

in Wien dazu. Dazwischen finden noch drei<br />

Lehrgänge der Nationalspieler und -spielerinnen<br />

statt. Dazu kommt im Oktober die<br />

Deutsche Meisterschaft in Mettingen.<br />

Was sind Ihre Wünsche <strong>für</strong> die Zukunft ?<br />

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·<br />

Drei Wünsche habe ich: 1. Bei den Weltmeisterschaften<br />

noch etwas weiter nach vorne<br />

zu kommen, 2. meinen Titel bei der DM zu<br />

halten und 3. sind 2012 die Paralympics in<br />

London und 2016 in Rio mein Ziel. l<br />

Diplom-<strong>Sport</strong>lehrer Jürgen Erdmann-Feix im Porträt<br />

Immer in Bewegung<br />

(nw) Wenn der Schauspieler Bud Spencer<br />

in der Action-Komödie „Sie nannten ihn<br />

Mücke“ von 1978 die Fäuste sprechen lässt,<br />

ist auf den ersten Blick keine Verbindung<br />

zu Jürgen Erdmann-Feix, Diplom-<strong>Sport</strong>lehrer<br />

<strong>für</strong> die Heilpädagogischen Einrich-<br />

tungen kreuznacher diakonie und Reha-<br />

bilitationszentrum Bethesda kreuznacher<br />

diakonie, zu erkennen. Und doch, es gibt<br />

sie – zumindest indirekt. „Auch mich nannte<br />

der eine oder andere Mücke“, erzählt der<br />

49-Jährige. Nein, er ist dem Filmhelden weder<br />

in seinem Äußeren ähnlich, noch in seinem<br />

Verhalten. „Aber ich stamme ursprünglich<br />

aus dem Ort Mücke im Vogelsbergkreis<br />

in Hessen. Das ist der Grund <strong>für</strong> den Namen“,<br />

sagt er und lacht. Und in noch einem Punkt<br />

passt Jürgen Erdmann-Feix zu diesem Film.<br />

Ok, er ist kein ehemaliger American-Football-Profispieler<br />

wie ihn Hauptdarsteller Bud<br />

Spencer verkörpert. Ein Leben ohne <strong>Sport</strong> ist<br />

<strong>für</strong> Erdmann-Feix jedoch undenkbar.<br />

Seit 1986 ist er bei der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie beschäftigt, zunächst als Physiotherapeut<br />

und seit 19 Jahren in seiner jet-<br />

titel <strong>Sport</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

zigen Funktion als <strong>Sport</strong>lehrer. Außerdem ist<br />

er Bundestrainer <strong>für</strong> Boccia, war von 1990 bis<br />

2000 Bundestrainer im Rollstuhl-Tischtennis<br />

und ist in unterschiedlichen Gremien des<br />

Behindertensports tätig. Rund 100 Bewohner/-innen<br />

und Beschäftige betreut Jürgen<br />

Erdmann-Feix, bietet zum Beispiel Schwimmen<br />

und Rollstuhltanz an, unternimmt <strong>mit</strong><br />

ihnen Radtouren oder Kanufahrten. „Im Januar<br />

haben wir eine neuntägige Skilanglauf-Freizeit<br />

in Wertach im Allgäu gemacht.<br />

Das war wieder ein tolles Erlebnis.“<br />

Seine Frau Ines musste in dieser Zeit mal<br />

wieder auf ihn verzichten. Auch sie arbeitet<br />

in der kreuznacher diakonie, seit 1984<br />

als Lehrerin in der Bethesda Schule. „Aber<br />

drei Wochen Ferien im Sommer, die sind uns<br />

heilig. Dann komme ich manchmal sogar<br />

dazu, ein Buch zu lesen und tanke Kraft in<br />

der Natur.“ So wie vergangenes Jahr, als es<br />

<strong>mit</strong> Auto und Zelt quer durch Kanada ging.<br />

Erdmann-Feix holt einen kleinen Kalender<br />

aus der Tasche – sein ständiger Begleiter.<br />

Der ist schon gut gefüllt. „Na ja, neben dem<br />

normalen Arbeitsleben gibt es rund 50<br />

<strong>Sport</strong>veranstaltungen im Jahr, an denen ich<br />

Bewegung im<br />

Freien tut gut –<br />

und das speziell<br />

konstruierte<br />

Liegedreirad-<br />

Tandem<br />

ermöglicht vielen<br />

<strong>Menschen</strong> das<br />

Fahrradfahren<br />

(Jürgen<br />

Erdmann-<br />

Feix, rechts)<br />

dabei bin. Da muss man schon ein bisschen<br />

planen.” Ob Landesschwimmfest, die Regional-Spiele<br />

der Special Olympics oder Meisterschaften<br />

im Tischtennis und Boccia, der<br />

49-Jährige ist immer in Bewegung.<br />

Bescheiden ist er, Jürgen Erdmann-Feix. Einer,<br />

der sich nicht in den Mittelpunkt stellen<br />

möchte. Gefragt nach seinen Stärken, schaut<br />

er ein wenig verlegen und sagt: „Da fragen<br />

Sie lieber andere. Die können das besser<br />

beurteilen.“ Was er auf jeden Fall <strong>mit</strong>bringen<br />

muss, ist Organisationstalent, um alles<br />

unter einen Hut zu bringen. „Ja, ganz ohne<br />

Büroarbeit geht’s nicht. Ein wenig Vorbereitung<br />

und Koordination sind schon gefragt.“<br />

Das wichtigste Gerät im Büro ist jedoch<br />

der Anrufbeantworter. Den erwischt<br />

man meistens, wenn man Erdmann-Feix’<br />

Nummer wählt. „Ich versuche eben so wenig<br />

Zeit wie möglich <strong>mit</strong> Bürokram zu verbringen.<br />

Ich bin lieber <strong>mit</strong> den <strong>Menschen</strong><br />

im Schwimmbad oder in der Turnhalle. Es<br />

war immer mein Wunsch, im Behindertensport<br />

zu arbeiten, und ich bin glücklich,<br />

dass ich das jetzt tue.“<br />

Und in seiner knappen Freizeit, spielt da<br />

auch <strong>Sport</strong> eine Rolle? „Na klar, ich bin zum<br />

Beispiel ein Ganzjahresradfahrer.“ Das Auto<br />

nutzt Jürgen Erdmann-Feix ganz selten. „Ich<br />

nehme lieber mein Liegerad. Und zwar aus<br />

Faulheit. Da<strong>mit</strong> kann ich immer direkt dorthin<br />

fahren, wo ich möchte, brauche keinen<br />

Parkplatz zu suchen und keine Parkgebühren<br />

zu zahlen.“ Manchmal kann man ihm<br />

auch auf Skiern <strong>mit</strong> Rollen begegnen – bevorzugt<br />

zwischen Bad Kreuznach und Bad<br />

Münster am Stein-Ebernburg. „Ski-Rollern<br />

ist neben dem Rollstuhltanz momentan<br />

mein Lieblingssport.“<br />

Es gibt sogar <strong>Sport</strong>arten, die Erdmann-Feix<br />

noch nicht ausprobiert hat. „Kitesurfen würde<br />

mich mal reizen“, sagt er und man kann<br />

sich gut vorstellen, wie er an der Ostsee <strong>mit</strong><br />

Lenkdrachen und dem Kiteboard über die<br />

Wellen fliegen würde. Nein, nicht wie eine<br />

brummende Mücke, eher wie ein Vogel, der<br />

es genießt, sich die Seeluft um den Schnabel<br />

wehen zu lassen. l<br />

offene tür 1 / 2010 11 www.kreuznacherdiakonie.de


magazin<br />

Umstrukturierung in der Behindertenhilfe<br />

Projektgruppe auf Schwedenreise<br />

(hs) 2009 war <strong>für</strong> die Behindertenhilfe der<br />

Stiftung kreuznacher diakonie das „Schwedenjahr“.<br />

Die Exkursion nach Schweden war<br />

das bisher größte Ereignis nach der Zukunftskonferenz<br />

2008 im Rahmen der Umstrukturierung<br />

der Behindertenhilfe. Vom<br />

16. bis 19. August besichtigten die Mitglieder<br />

der Projektgruppe gemeinsam <strong>mit</strong><br />

Sozialministerin Malu Dreyer verschiedene<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe und politische<br />

Institutionen in und um Stockholm.<br />

Zur Gruppe gehörten Vertreter/-innen des<br />

Sozialministeriums, der Kreisverwaltung, des<br />

Landesamts <strong>für</strong> Soziales, Jugend und Ver-<br />

Bethanien-Chor in Rüdesheim<br />

Unser Leben sei ein Fest<br />

von Ruth Rheingans<br />

Der„Bethanien-Chor“derHeilpädagogischen<br />

Einrichtungen kreuznacher diakonie unter<br />

Leitung von Barbara Lerch war im November<br />

2009 zu Gast in Rüdesheim beim Festgottesdienst<br />

des Ökumenischen Teams in<br />

der evangelischen Kirche. Gleichzeitig feierte<br />

Hajo Hartkopf, Gitarrist des Ökumenischen<br />

Teams und Lehrer an der Bethesda<br />

offene tür 1 / 2010 12 www.kreuznacherdiakonie.de<br />

Die Delegation<br />

in Stockholm:<br />

In einem anstrengenden<br />

Vier-<br />

Tages-Programm<br />

lernten die<br />

„Schwedenfahrer“<br />

die schwedische<br />

Behinderten-<br />

politik aus erster<br />

Hand kennen<br />

sorgung, des Diakonischen Werkes und natürlich<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />

Auch Angehörige und <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en<br />

reisten <strong>mit</strong> nach Schweden. Ziel<br />

war es, vor dem Hintergrund der Umstrukturierung<br />

der Behindertenhilfe Anregungen<br />

und Erfahrungswerte zu sammeln, die bei<br />

dem Zukunftsprozess hilfreich sein können.<br />

Man trat diese Reise auch an, um anschließend<br />

eine Einschätzung geben zu können,<br />

wo man „hin möchte“ und ob und wie<br />

man Erfahrungen aus Schweden <strong>mit</strong> einbeziehen<br />

sollte. Auf dem Programm standen<br />

beispielsweise Besuche bei einer anthropo-<br />

Der Bethanien-Chor bereicherte den Festgottesdienst<br />

in Rüdesheim <strong>mit</strong> fröhlichen Liedern<br />

Schule der Stiftung kreuznacher diakonie seinen 50. Geburtstag. Der „Bethanien-Chor“<br />

brachte <strong>mit</strong> seinen fröhlichen Liedern und der Pauke Schwung in den Gottesdienst – wie es<br />

sich <strong>für</strong> ein Fest gehört. Friedhilde Ebler begleitete die Gemeinde an der Orgel, Hajo<br />

Hartkopf <strong>mit</strong> Flöte und Trommel und Ralf Gessner auf der Mundharmonika. Sabine, Felix<br />

und Friederike Enzmann untermalten die Geschichte vom kleinen Vogel, der nach dem<br />

Leben fragt, <strong>mit</strong> Bariton und Triangel. Die Kollekte war <strong>für</strong> die integrative Arbeit der Schule<br />

am Rosengarten in Rüdesheim bestimmt. Schulleiterin Marie-Luis Bläsius und der Vorsitzende<br />

des Fördervereins, Michael Flormann, bedankten sich herzlich <strong>für</strong> die Spende. l<br />

sophischen Einrichtung, beim schwedischen<br />

Sozial- und Gesundheitsministerium und<br />

einem Verein, der von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en<br />

geführt wird, die sich ihre persönliche<br />

Assistenz selbst organisieren.<br />

Um die vielfältigen und nachhaltigen Eindrücke<br />

aus der Reise zu verarbeiten, traf sich<br />

die Delegation Ende Oktober zu einem Auswertungstag<br />

in Bad Kreuznach, an dem auch<br />

Ministerin Malu Dreyer wieder teilnahm. Am<br />

Ende dieses Tages sollten konkrete Verabredungen<br />

stehen, wie der Zukunftsprozess innerhalb<br />

der Behindertenhilfe der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie weiter vorangetrieben<br />

werden kann.<br />

Fragt man die „Schwedenfahrer“ nach ihren<br />

beeindruckendsten Beobachtungen, werden<br />

häufig die Individualität des Wohnens <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en, aber auch<br />

der Umfang persönlicher Assistenz genannt.<br />

Zudem herrscht in Schweden offenbar eine<br />

breite gesellschaftliche Akzeptanz, was die<br />

persönliche Selbstbestimmung von <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en angeht. Und da<strong>mit</strong><br />

geht auch eine andere Sichtweise einher:<br />

Nicht der Mensch ist behindert, sondern<br />

die Umwelt birgt Hindernisse, die ihn beeinträchtigen.<br />

So ist ein/-e Rollstuhlfahrer/-in<br />

nur dann beeinträchtigt, wenn er/sie ein Gebäude<br />

aufgrund fehlender Barrierefreiheit<br />

nicht besuchen kann.<br />

Beim anschließenden Auswertungstag wurde<br />

aus den Eindrücken herausgefiltert, was<br />

<strong>für</strong> die Arbeit hier in Deutschland, in der<br />

Stiftung kreuznacher diakonie, wichtig ist.<br />

Dabei haben sich die Aspekte „Persönliche<br />

Assistenz/Fachlichkeit“, „Individuelles Wohnen“<br />

und „Komplementäre Versorgung“ herauskristallisiert.<br />

Die Steuerungsgruppe im<br />

Rahmen des Zukunftsprozesses erhielt nun<br />

den Auftrag, Modellprojekte zu prüfen, um<br />

quasi eine Wohnsituation „nach schwedischem<br />

Vorbild“ zu konzipieren. Angedacht<br />

ist zunächst ein Modellprojekt <strong>mit</strong> 20 bis 30<br />

Assistenznehmerinnen und -nehmern. <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en sollen in diesem<br />

Rahmen so selbstbestimmt wie möglich leben.<br />

Über das Wie und Wo wird derzeit noch<br />

diskutiert, aber fest steht: Es soll eine konkrete<br />

Umsetzung geben. l<br />

Ehrung <strong>für</strong> Mitarbeitende<br />

Goldenes Kronenkreuz verliehen<br />

(nw) 73 Mitarbeitenden und Beschäftigten<br />

aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen<br />

durften Pfarrer Dietrich Humrich und Dr.<br />

Frank Rippel vom Vorstand der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie die höchste Auszeichnung<br />

des Diakonischen Werkes der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland überreichen:<br />

das Goldene Kronenkreuz.<br />

Humrich und Rippel dankten allen Geehrten<br />

<strong>für</strong> ihre langjährige Mitarbeit in der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie. Es sei wichtig, <strong>Menschen</strong><br />

zu haben, auf die und auf deren Arbeit<br />

man sich verlassen könne. Und gerade<br />

heute sei es nicht mehr selbstverständlich,<br />

so lange <strong>für</strong> einen Arbeitgeber tätig zu sein.<br />

Das Goldene Kronenkreuz erhalten <strong>Menschen</strong>,<br />

die entweder 25 Jahre in der kreuznacher<br />

diakonie tätig sind oder nach mindestens<br />

15 Jahren Betriebzugehörigkeit in den<br />

Ruhestand gehen.<br />

Im Luthersaal der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie ließen der Leiter des Referats<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Diakon Georg Scheffler-Borngässer,<br />

und der Vorsitzende der Gesamt<strong>mit</strong>arbeitervertretung,<br />

Andreas Ullrich,<br />

die Vergangenheit noch einmal lebendig<br />

werden. Mit Filmmaterial warfen sie einen<br />

Blick zurück ins Jahr 1984. Damals wurde<br />

Richard von Weizsäcker <strong>mit</strong> großer Mehrheit<br />

zum sechsten Bundespräsidenten gewählt,<br />

Bischof Desmond Mpilo Tutu aus<br />

Südafrika erhielt <strong>für</strong> seine Anti-Apartheid-<br />

Bemühungen den Friedensnobelpreis und in<br />

Los Angeles fanden die Olympischen Sommerspiele<br />

statt.<br />

In der Stiftung kreuznacher diakonie, in der<br />

damals rund 1.500 <strong>Menschen</strong> arbeiteten,<br />

begann der Bau des Oberlin-Fachschulzentrums.<br />

Die Diakonie Werkstätten kreuznacher<br />

diakonie richteten noch rechzeitig vor<br />

Weihnachten ihren Kaufladen ein. Arbeitslosigkeit<br />

war auch damals ein großes Thema.<br />

Es wurden etwa Vollzeitstellen in Teilzeitstellen<br />

gesplittet und Mitarbeitende<br />

spendeten, da<strong>mit</strong> Stellen geschaffen werden<br />

konnten.<br />

Für viele war es „kaum zu glauben“, dass dies<br />

alles bereits ein Vierteljahrhundert zurückliegt.<br />

l<br />

Das Goldene Kronenkreuz<br />

Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW EKD) verleiht<br />

seit 1972 das Goldene Kronenkreuz unter besonderen Voraussetzungen an langjährige<br />

haupt-, ehren- oder nebenamtlich Tätigke in der Diakonie auf Antrag der Dienststelle.<br />

Es ist die höchste Auszeichnung des DW EKD und wird als Zeichen der Ermutigung <strong>für</strong><br />

die Mitarbeiter/-innen in der Diakonie verstanden. Mitarbeitende der kreuznacher<br />

diakonie bekommen die Auszeichnung entweder nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

oder wenn sie nach mindestens 15-jähriger Tätigkeit <strong>für</strong> die Stiftung in den Ruhestand<br />

gehen. Seit 2007 geht das Goldene Kronenkreuz unter den gleichen Voraussetzungen<br />

auch an Beschäftigte der Diakonie Werkstätten kreuznacher diakonie. Die hochwertigen<br />

Anstecknadeln in Form einer Brosche <strong>für</strong> Damen und Reversnadel <strong>für</strong> Herren in 585er<br />

Gold werden in Handarbeit in den Diakonie Werkstätten auf der Asbacher Hütte<br />

hergestellt. Die Beschäftigten produzieren das Kronenkreuz nicht nur <strong>für</strong> die Stiftung<br />

kreuznacher diakonie, sondern <strong>für</strong> alle diakonischen Einrichtungen in Deutschland.<br />

www.kreuznacherdiakonie.de<br />

magazin<br />

73 Mitarbeitende und Beschäftigte erhielten<br />

Ende November 2009 die Auszeichnung<br />

Diese Mitarbeitenden und Beschäftigten erhielten das Goldene Kronenkreuz:<br />

Bildungszentrum kreuznacher diakonie:<br />

Lothar Bastian, Elfriede von Bardeleben, Monika Partenheimer<br />

Diakonie Krankenhaus kreuznacher diakonie: Reinhard Arndt, Dr. Robert Breuer,<br />

Reiner Conrad, Regina Dienz-Eriksen, Reiner Halberstadt, Margit Hemmer, Birgit Heinrich,<br />

Gabriele Hernö-Konrad, Monika Hilgert, Willi Hofferbert, Dr. Dietmar Mathias,<br />

Gabriele Sch<strong>mit</strong>t-Paul, Dr. Heinrich Thabe, Sabine Webler, Petra Zeimet<br />

Diakonie Werkstätten kreuznacher diakonie: Petra Benharkat, Michaela Emunds,<br />

Patricia Gervasoni, Anette Henning, Hannelore Heub-Schneider, Horst Hügel, Wilma Landes,<br />

Gabriele Linder, Franz Link, Wolfgang Maurer, Michael Neumann, Theo Oberheitmann,<br />

Frank Petermann, Petra Pfeiffer, Jürgen Pies, Toni Heinz Schindel, Beatrix Schuch,<br />

Johannes Sieveking, Gesine Zimmermann<br />

Heilpädagogische Einrichtungen kreuznacher diakonie: Holger Butt, Carmen<br />

Cappallo-Habelmann, Stephan Eschrich, Beate Kühn, Annemarie Neuhauser, Vera Rheinländer,<br />

onja Stotz-Nesselberger, Hans-Werner Stumm, Christiane Wagner, Sylvia Ziegler<br />

Hunsrück Klinik kreuznacher diakonie:<br />

Renate Bartsch, Mechthild Jost, Elke Kruse, Gabriele Schelian, Christin Weiler<br />

Integrationsbetriebe kreuznacher diakonie gGmbH: Heinrich Müller<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe kreuznacher diakonie:<br />

Susanne Domidian, Elisabeth Wenz-Frieß<br />

Rehabilitationszentrum kreuznacher diakonie:<br />

Petra Bornschein, Cornelia Degen-Gaudl, Ines Feix, Renate Matyschok<br />

Saarland Kliniken kreuznacher diakonie: Heinrich Becker, Uwe Bernard, Brunhilde Fordan,<br />

Dorothee Hauch, Christel Kopp, Oswald Penth, Martina Schaaf, Ingrid Schley, Astrid Stephan<br />

Seniorenhilfe kreuznacher diakonie: Marion Behres, Marie-Jeanne Greff, Petra Kelich,<br />

Susanne Marchal Stiftungsmanagement: Ute Euler<br />

13 offene tür 1 / 2010


magazin magazin<br />

Zwei Jahrzehnte Arbeit im Werkstattrat gewürdigt<br />

<strong>Verdienstorden</strong> des Landes <strong>für</strong> <strong>Marianne</strong> Münz<br />

von Sonja Unger<br />

<strong>Marianne</strong> Münz, Vorsitzende des Werkstattrats<br />

der Diakonie Werkstätten kreuznacher<br />

diakonie, erhielt im Dezember 2009 den <strong>Verdienstorden</strong><br />

des Landes Rheinland-Pfalz von<br />

Ministerpräsident Kurt Beck. Die Kreuznacherin<br />

wurde da<strong>mit</strong> <strong>für</strong> ihr langjähriges, unermüdliches<br />

Engagement in der politischen<br />

Arbeit <strong>für</strong> die Umsetzung der Rechte <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en und <strong>für</strong> ihre<br />

<strong>mit</strong>tlerweile zwanzigjährige Arbeit im Werkstattrat<br />

der Diakonie Werkstätten geehrt.<br />

Bei Limburg (Lahn) geboren, wuchs <strong>Marianne</strong><br />

Münz auf einem Bauernhof auf, die Eltern<br />

schickten das körperbehinderte Mädchen<br />

weder in den Kindergarten noch in die<br />

Schule. Bis sie 20 Jahre alt war, lebte sie daheim.<br />

Der erste Rollstuhl blieb ungenutzt,<br />

weil er <strong>Marianne</strong> Münz vor lauter Gurten<br />

keinerlei Bewegungsfreiheit gelassen hätte.<br />

Die Mutter schob sie lieber auf einem Roller<br />

spazieren.<br />

Irgendwann wurde das Verlangen, lesen und<br />

schreiben zu lernen, riesengroß. Alle Hoffnungen,<br />

eine Schule besuchen zu können,<br />

zerschlugen sich allerdings, weil die <strong>mit</strong>tlerweile<br />

über 18-Jährige darauf kein Recht<br />

mehr hatte. In einer Lebenshilfe-Werkstatt,<br />

deren Schwerpunkt auf <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger,<br />

nicht <strong>mit</strong> körperlicher <strong>Behinderung</strong><br />

lag, kam <strong>Marianne</strong> Münz zunächst unter.<br />

Die Leiterin des dazugehörigen Kindergartens<br />

nahm sie schließlich unter ihre Fittiche,<br />

ließ sie nach den Kindern schauen<br />

und sorgte <strong>für</strong> eine elektrische Schreibmaschine,<br />

<strong>mit</strong> deren Hilfe sie schreiben lernte.<br />

Schließlich bewarb sich <strong>Marianne</strong> Münz<br />

doch noch bei verschiedenen Schulen. Eine<br />

lud sie schließlich tatsächlich zu einem Gespräch<br />

ein – „eigentlich ein Missverständnis,<br />

aber mein Glück“, berichtet <strong>Marianne</strong><br />

Münz. Es gab nämlich zwei Schulformen<br />

in diesem Haus in Hochheim – eine Grundschule<br />

und eine Handelsschule <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> Körperbehinderungen – und alle<br />

waren von einer Bewerbung <strong>für</strong> die Handelsschule<br />

ausgegangen. Als der Schulleiter<br />

von Steno, Englisch und Buchführung<br />

sprach, dachte <strong>Marianne</strong> Münz: „Was erzählt<br />

der da? Entweder ist er doof oder ich.“<br />

Als die Bewerberin betonte, dass sie überhaupt<br />

erst lesen und schreiben lernen wolle,<br />

war der Schulleiter fassungslos.<br />

Ihm und seiner Kollegin gelang es schließlich,<br />

<strong>Marianne</strong> Münz in der Schule <strong>für</strong> Men-<br />

Brand auf dem Niederreidenbacher Hof<br />

Keine <strong>Menschen</strong> zu Schaden gekommen<br />

Die Zukunft des Niederreidenbacher Hofes ist<br />

nach dem Brand im Dachgeschoss noch nicht<br />

geklärt<br />

(gsb) In der Nacht vom 28. Dezember 2009<br />

hat es auf dem Niederreidenbacher Hof gebrannt.<br />

<strong>Menschen</strong> sind glücklicherweise<br />

nicht zu Schaden gekommen. Der Niederreidenbacher<br />

Hof ist eine Einrichtung der<br />

Wohnungslosenhilfe kreuznacher diakonie.<br />

„Wir sind froh, dass keine <strong>Menschen</strong> zu Schaden gekommen sind und <strong>für</strong> alle zunächst ein<br />

Ausweichquartier gefunden werden konnte“, sagte Diakon Frieder Zimmermann, Geschäftsführer<br />

der Wohnungslosenhilfe kreuznacher diakonie. Das Haus ist durch das Feuer und<br />

Löschwasser sehr in Mitleidenschaft gezogen und kann derzeit nicht bewohnt werden. Derzeit<br />

ist noch nicht klar, wie es auf dem Niederreidenbacher Hof weiter geht. Sicher ist, dass<br />

am Standort Idar-Oberstein auch weiterhin <strong>Menschen</strong>, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit<br />

bedroht sind, begleitet und beraten werden. l<br />

<strong>Marianne</strong> Münz, gerade wieder zur Vorsitzenden<br />

des Werkstattrats der Diakonie Werkstätten<br />

kreuznacher diakonie gewählt, wurde in Mainz<br />

<strong>mit</strong> dem Landesverdienstorden ausgezeichnet<br />

schen <strong>mit</strong> körperlichen <strong>Behinderung</strong>en unterzubringen.<br />

Ihr Lehrer fand heraus, dass<br />

sie in Bad Kreuznach die Chance hätte,<br />

ihren Hauptschulabschluss nachzuholen.<br />

„Hier habe ich angefangen zu leben.“ Während<br />

die Mitarbeiter/-innen anfangs noch<br />

lobten, wie lieb und brav sie sei, lernte sie<br />

langsam, sich durchzusetzen. Heute meint<br />

sie selbstbewusst: „Ich bin stolz darauf, dass<br />

ich nicht mehr so bin.“<br />

Die Arbeit des Werkstattrates, der vor zwanzig<br />

Jahren als erster innerhalb der kreuznacher<br />

diakonie und als einer der ersten in<br />

Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen wurde,<br />

hat sie von Anfang an begleitet. Ohne gesetzliche<br />

Grundlage – die staatliche Mitwirkungsverordnung<br />

gilt erst seit 2001 –<br />

musste in Bad Kreuznach erst einmal eine<br />

Satzung erarbeitet werden. Als einen der<br />

größten Erfolge des Werkstattrates sieht<br />

<strong>Marianne</strong> Münz den Mitte der 1990er Jahre<br />

erreichten Mindestlohn <strong>für</strong> die Beschäftigten<br />

an.<br />

Ihre freie Zeit verbringt <strong>Marianne</strong> Münz übrigens<br />

gern <strong>mit</strong> Rollstuhlhockey, Spazierfahrten<br />

entlang der Nahe, Schwimmen und<br />

einmal im Jahr in Urlaub fahren. „Wenn ich<br />

nicht fahre, bin ich ungenießbar“, bekennt<br />

sie. l<br />

Letzte Schwester des II. Rheinischen Diakonissen Mutterhauses im Ruhestand<br />

Eine Ära geht zu Ende<br />

(nw) „Heute feiern wir eine ganz besondere<br />

Andacht“, sagte Pfarrer Christian Schucht<br />

von der Geschäftsführung des Diakonie<br />

Krankenhauses kreuznacher diakonie am<br />

3. November 2009 in der Diakonie Kirche in<br />

Bad Kreuznach. „Zum einen hat Schwester<br />

Christa Michels Geburtstag. Zum zweiten<br />

verabschieden wir sie als letzte Schwester<br />

unseres II. Rheinischen Diakonissen Mutterhauses<br />

in den Ruhestand.“ Da<strong>mit</strong> endet eine<br />

Ära in der Stiftung kreuznacher diakonie. In<br />

den 1950er Jahren gab es hier bis zu 450<br />

aktiv im Dienst stehende Diakonissen. Nun<br />

geht die letzte von ihnen in den Feierabend.<br />

„Liebe Christa, du warst immer mehr als das,<br />

was in deiner Stellenbeschreibung stand“,<br />

betonte Diakon Bernd Eichenauer, Leiter des<br />

Eugenie Michels Hospizes der kreuznacher<br />

diakonie. Dort hatte die examinierte Krankenschwester<br />

Christa Michels seit 2004 gearbeitet.<br />

„Du hast das Arbeitsklima und die<br />

Atmosphäre durch dein hohes Fachwissen,<br />

deinen Glauben, deine Offenheit und Herzlichkeit<br />

sowie deine besondere Art von Humor<br />

geprägt.“<br />

Am 3. November 1944 wurde Schwester<br />

Christa Michels in Bad Kreuznach geboren<br />

und wuchs dort auf. Nach einer Lehre zur<br />

Einzelhandelskauffrau absolvierte das „echte<br />

Kreiznacher Mädche“ das Krankenpflegeexamen,<br />

qualifizierte sich zur Pflegedienstleitung<br />

und trat im März 1978 ins Mutterhaus<br />

ein. Als Stationsleitung auf der Inneren<br />

Station des Diakonie Krankenhauses war<br />

sie genauso geschätzt wie als Unterrichtsschwester<br />

in den Schulen <strong>für</strong> Gesundheits-<br />

und Pflegeberufe. Der stellvertretende Vorstand<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie,<br />

Pfarrer Wolfgang Baumann, entpflichtete<br />

Schwester Christa von ihren beruflichen<br />

Aufgaben. „Der Dienst in der kreuznacher<br />

diakonie ist eine gemeinsame, professionelle<br />

und wertegebundene Arbeit. Mögen<br />

Sie beim Blick zurück und nach vorn Kraft<br />

schöpfen <strong>für</strong> alles, was noch vor Ihnen liegt“,<br />

gab er ihr <strong>mit</strong> auf den Weg.<br />

Heute leben noch 35 Diakonissen in der<br />

kreuznacher diakonie. Neben ihnen trägt<br />

die Diakonische Gemeinschaft Paulinum<br />

<strong>mit</strong> rund 120 Diakoninnen und Diakonen<br />

Einen ganz besonderen Tag feierte Diakonisse<br />

Christa Michels (M.) unter anderem <strong>mit</strong> der<br />

Oberin des II. Diakonissen Mutterhauses,<br />

Schwester Brigitte Lengert, und dem stellver-<br />

tretenden Vorstand der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie, Pfarrer Wolfgang Baumann<br />

in besonderer Weise zur diakonischen Ausrichtung<br />

der Stiftung bei. Schwester Christa<br />

Michels ist überzeugt davon, dass die Diakoninnen<br />

und Diakone „die Berufung im Sinne<br />

Jesus Christus weiterführen“. Nun freut sich<br />

die 65-Jährige auf ihren Feierabend, der offiziell<br />

am 30. November 2009 begann. Dann<br />

bleibt mehr Zeit <strong>für</strong> Hobbys wie Rad fahren<br />

und Wandern. Aber komplett die Hände in<br />

den Schoß zu legen, das kann sie sich nicht<br />

vorstellen. „Ich werde die Ehrenamtlichen<br />

im Hospiz im Bereich Pflege schon noch ein<br />

bisschen betreuen“, verspricht sie. l<br />

Generationenprojekt „Wohnen <strong>für</strong> Hilfe“<br />

Appartements <strong>für</strong> Studierende im Haus am Steinhübel<br />

„Bislang gibt es ausschließlich positive Reaktio-<br />

nen“, berichtet Einrichtungsleiterin Andrea Sieger<br />

(rechts), die sich <strong>mit</strong> den Studentinnen und<br />

Studenten über das Generationenprojekt freut<br />

Eine Hand wäscht die andere – so könnte<br />

man das Projekt umschreiben, das Studierende<br />

der Saar-Uni ins evangelische Altenheim<br />

Haus am Steinhübel in Saarbrücken<br />

bringen soll. Das Seniorenzentrum in Trägerschaft<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

<strong>mit</strong> 83 Pflegeplätzen und 31 Seniorenwoh-<br />

nungen beteiligt sich an dem Modellprojekt<br />

„Wohnen <strong>für</strong> Hilfe“. Es vermietet Studierenden<br />

günstig Ein-Zimmer-Appartements <strong>mit</strong><br />

Dusche und Balkon in einem eigenen Gebäude<br />

auf dem Heimgelände. Im Gegenzug sollen<br />

die jungen Mieter/-innen acht Stunden<br />

im Monat im Altenheim Nachbarschaftshilfe<br />

leisten. „Sie können zum Beispiel unseren<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern vorlesen,<br />

<strong>mit</strong> ihnen spazieren gehen oder bei<br />

kleinen Alltagserledigungen zur Hand gehen“,<br />

sagt Heimleiterin Andrea Sieger. Sie<br />

verspricht sich von dem Wohnprojekt mehr<br />

Kontakte und Austausch zwischen den Generationen.<br />

Die Studierenden wiederum<br />

profitierten von der preiswerten Miete und<br />

könnten sich in sozialer Kompetenz üben.<br />

Sieger hofft auf ein fruchtbares Miteinander<br />

in der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft.<br />

„Wir sind Vorreiter“, sagt sie.<br />

19 Appartements <strong>für</strong> 200 Euro warm im<br />

Monat sind im Angebot. Die Hälfte der<br />

Wohnungen ist bereits vermietet, weitere<br />

Interessierte haben sich gemeldet. Ver<strong>mit</strong>telt<br />

hat sie das Studentenwerk im Saarland<br />

e.V. Es betreut das Generationenprojekt<br />

„Wohnen <strong>für</strong> Hilfe“, das auch Seniorinnen<br />

und Senioren <strong>mit</strong> eigenem Haus und<br />

Zimmer suchende Studierende zusammenbringen<br />

will. Die Kooperation <strong>mit</strong> dem Seniorenzentrum<br />

Haus am Steinhübel sei „ein<br />

Glücksfall“ und bundesweit einmalig, sagt<br />

Dieter Horn vom Studentenwerk. Das Haus<br />

sei von der Universität gut zu erreichen und<br />

biete ein ruhigeres Wohnen als im Studentenheim.<br />

Horn achtet darauf, dass die studentischen<br />

Mieter/-innen hierher passen. l<br />

(Nachdruck aus: chrismon plus rheinland, das<br />

evangelische Magazin, Regionalbeilage kompakt,<br />

Heft 1-2010 )<br />

offene tür 1 / 2010 14 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 15 offene tür 1 / 2010


magazin magazin<br />

Ethikko<strong>mit</strong>ees<br />

Positionen erarbeiten –<br />

Entscheidungen erleichtern<br />

(sh) Immer wieder kommt es in Pflege und<br />

Behandlung in der Klinik zu ethischen Konflikten.<br />

Insbesondere die Entwicklung der<br />

modernen Medizin stellt die an der Behandlung<br />

beteiligten Mitarbeitenden aus<br />

allen Berufszweigen vor schwierige ethische<br />

Fragen, die von ihnen nicht alleine zu<br />

lösen sind. Auch die Angehörigen stehen<br />

vor schweren Entscheidungen – hier die<br />

Meinung des Arztes/der Ärztin, dort die<br />

vermutete Einstellung des kranken Angehörigen.<br />

Wie können alle Beteiligten – oft<br />

unter Zeitdruck und hoher Arbeitsbelastung<br />

– eine angemessene Entscheidung treffen?<br />

Die Ethikko<strong>mit</strong>ees der Kliniken stehen in<br />

solch belastenden Situationen sowohl <strong>für</strong><br />

Angehörige als auch <strong>für</strong> die Mitarbeitenden<br />

als beratendes Gremium zur Verfügung.<br />

„Das Wissen um die Ethikko<strong>mit</strong>ees ist leider<br />

bei Mitarbeitenden und Angehörigen noch<br />

zu wenig verbreitet“, berichtet Intensivschwester<br />

Josefa Manderscheid, die Vorsitzende<br />

des Ethikko<strong>mit</strong>ees der Hunsrück Klinik.<br />

Zu diesem Ethikko<strong>mit</strong>ee gehören:<br />

Theatergruppe „Kunterbunt“<br />

Aufregung im Kirchenchor<br />

(hs) Es ist immer ein besonderes Ereignis,<br />

wenn die Theatergruppe „Kunterbunt“ Premiere<br />

feiert. „So ist das Leben“ lautet der Titel<br />

des neuen Stücks, das die rund 20 Bewohner/-innen<br />

der Heilpädagogischen Ein-<br />

richtungen kreuznacher diakonie auf die<br />

Bühne im Luthersaal brachten.<br />

„Neun Monate intensive Probenarbeit liegen<br />

hinter uns“, erklärte Wilma Schumacher, die<br />

die Theatergruppe gemeinsam <strong>mit</strong> Renate<br />

• vier Pflegekräfte<br />

• vier Ärzte/Ärztinnen<br />

• der/die Patienten<strong>für</strong>sprecher/-in<br />

• die Krankenhausseelsorgerin<br />

• die Sozialarbeiterin<br />

• der Geschäftsführer und<br />

• eine Juristin.<br />

Die Treffen des Ko<strong>mit</strong>ees finden viermal pro<br />

Jahr statt, in der Regel werden aktuelle und<br />

zurückliegende Fälle besprochen. „Das Reflektieren<br />

der Fälle hilft <strong>für</strong> die Zukunft, einfacher<br />

eine klare Positionen zu beziehen“,<br />

sagt Josefa Manderscheid. Dabei sprechen<br />

die Ko<strong>mit</strong>ees lediglich ein Votum aus, die<br />

Entscheidung liegt letztlich bei dem/der behandelnden<br />

Arzt/Ärztin.<br />

Manderscheid hält es <strong>für</strong> wichtig, dass den<br />

konfliktbelasteten Situationen im Klinikalltag<br />

mehr Platz eingeräumt wird: „So wie<br />

es eine Visite gibt, in der die klinischen Fakten<br />

besprochen werden, sollte es bei Langzeitpatienten<br />

auch ein ethisches Gespräch<br />

geben.“ l<br />

Premiere der Theatergruppe<br />

„Kunterbunt“ im<br />

Luthersaal der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie:<br />

Frau Bunt (Christa<br />

Steinberg, vorne,<br />

3. von links) bringt<br />

die Mitglieder des<br />

Kirchenchors zur<br />

Verzweiflung<br />

Hintz leitet. Praktikantin Julia Chabanenko<br />

unterstützte sie dabei. Neben dem Auswendiglernen<br />

haben sich die Mitglieder der Theatergruppe<br />

auch um die Bühnendekoration<br />

gekümmert. Die bunten und aufwändigen<br />

Kostüme entstanden ebenfalls in Eigenregie.<br />

„Es steckt eine Riesenarbeit dahinter“, so Renate<br />

Hintz, die als gelernte Damenschneiderin<br />

eine wichtige Rolle bei der Ausstattung<br />

der Theatergruppe spielt.<br />

Josefa<br />

Manderscheid<br />

arbeitet auf der<br />

Intensivstation<br />

und ist Vorsit-<br />

zende des Ethik-<br />

ko<strong>mit</strong>ees der<br />

Hunsrück Klinik<br />

Das Ethikko<strong>mit</strong>ee der Hunsrück Kinik<br />

Fälle aus dem vergangenen Jahr:<br />

• Verwandte eines Patienten<br />

wünschten das Legen einer PEG-<br />

Sonde (= endoskopisch angelegter<br />

direkter Zugang zum Magen, der eine<br />

künstliche Ernährungen über einen<br />

längeren Zeitraum erlaubt). Das<br />

behandelnde Ärzteteam sah hier<strong>für</strong><br />

keine medizinische Notwendigkeit.<br />

• Das Ärzteteam hielt das Legen<br />

einer PEG-Sonde <strong>für</strong> notwendig,<br />

die betreuende Verwandte hatte<br />

starke Zweifel, dass der Angehörige<br />

einverstanden wäre.<br />

• Austragen einer Schwangerschaft<br />

eines <strong>mit</strong> hoher Wahrscheinlichkeit<br />

schwer geschädigten Kindes.<br />

Zum Inhalt des Theaterstücks: Frau Bunt<br />

(dargestellt von Christa Steinberg) ist ein<br />

wahrer Wirbelwind. In der Probe des Kirchenchores<br />

„Harmonie“ von Rehbach fällt<br />

sie nicht nur durch ihr buntes Äußeres auf,<br />

sondern vor allem durch ihr exzentrisches<br />

Verhalten. Als der Pfarrer ihr nahelegt, den<br />

Chor zu verlassen, sucht sie Trost im Park<br />

und möchte sich <strong>mit</strong> einem Professor anfreunden.<br />

Aber auch der hat wenig übrig<br />

<strong>für</strong> die schrille Frau Bunt. Es folgen Annäherungsversuche<br />

an drei überhebliche Damen,<br />

ja sogar unter die Fußballfans wagt<br />

sich Frau Bunt. „Wir wollen dich nicht bei<br />

uns haben“, lautet die immer gleiche Absage.<br />

Plötzlich findet sie sich wieder beim Kirchenchor<br />

„Harmonie“ in Rehbach. Und siehe<br />

da: Es war alles nur ein böser Traum.<br />

Nach der Premiere geht das „Theater Kunterbunt“<br />

nun auf Tournee. l<br />

Erinnern an Deportierte<br />

„Verbrechen <strong>für</strong> die Volksgesundheit”<br />

(gsb) Zum 70. Jahrestag des sogenannten<br />

Führererlasses zur Tötung „lebensunwerten<br />

Lebens“ im Oktober 2009 hat die Stiftung<br />

kreuznacher diakonie an die Opfer <strong>mit</strong> Be-<br />

hinderungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft<br />

erinnert. An einem Vortragsabend<br />

in der Woche vor dem Volkstrauertag<br />

erläuterte der Bad Kreuznacher Historiker<br />

Dr. Michael Vesper die „Verbrechen <strong>für</strong> die<br />

Volksgesundheit“.<br />

Am darauffolgenden Sonntag gedachte die<br />

Diakoniegemeinde der Verschleppten und<br />

Ermordeten aus den Einrichtungen der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie in einem Gottesdienst.<br />

Aus den Heimen wurden 1937 und<br />

1938 68 Personen und zwischen 1941 und<br />

1944 243 Personen abtransportiert. Darüber<br />

hinaus wurden 234 <strong>Menschen</strong> in den Krankenhäusern<br />

der Diakonie zwangssterilisiert,<br />

darunter 56 <strong>Menschen</strong>, die in Häusern der<br />

kreuznacher diakonie lebten.<br />

Grundlage der sogenannten „Euthanasie“<br />

war ein Schreiben Adolf Hitlers vom Oktober<br />

1939, in dem er anwies, dass „unheilbar<br />

Kranken bei kritischer Beurteilung ihres<br />

Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt<br />

werden kann“, wie Vesper erklärte.<br />

Schon im 19. Jahrhundert bildeten sich <strong>mit</strong><br />

den Strömungen des Rassendarwinismus,<br />

der Erbgesundheitslehre und der ökonomischen<br />

Nützlichkeitsforderung die ideologischen<br />

Grundlagen <strong>für</strong> die späteren Morde<br />

an <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en im Dritten<br />

Reich. Weit über 100.000 <strong>Menschen</strong> wurden<br />

vergast, erschossen, vergiftet oder man<br />

ließ sie – systematisch unterversorgt – lang-<br />

sam krepieren. Schönfärberisch bezeichnete<br />

man dies als „Gnadentod“ oder „Euthanasie“.<br />

Die ganze Aktion, die auch der Erprobung<br />

der späteren Vernichtungsindustrie in den<br />

An die Euthanasie-Opfer<br />

im<br />

Dritten Reich<br />

erinnerte die<br />

Stiftung kreuznacherdiakonie<br />

in einem<br />

Vortrag und<br />

einem Gedenkgottesdienst<br />

Konzentrationslagern diente, war ein geisterhafter<br />

Massenmord, <strong>für</strong> den es keine<br />

Rechtsgrundlage gab. Mitarbeitende in den<br />

Einrichtungen <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en<br />

hätten sich verweigern können. Wer<br />

allerdings gegen das herrschende Schweigegebot<br />

verstieß, habe sich in Lebensgefahr<br />

begeben, so Vesper.<br />

Während seines Vortrages ließ Vesper Angehörige<br />

und Opfer zu Wort kommen. Die<br />

beklemmenden Dokumente zeigten, <strong>mit</strong><br />

welchen Methoden die Organisatoren des<br />

Unbegreiflichen vorgingen. Fragten Eltern,<br />

die oftmals erst <strong>mit</strong> großer Zeitverzögerung<br />

von den Verlegungen erfuhren, nach ihren<br />

Töchtern oder Söhnen, erhielten sie ausweichende<br />

oder beschönigende Antworten.<br />

Wenig später kam die Todesnachricht, in der<br />

es wie eine Verhöhnung klang, wenn neben<br />

der Nennung der oft erfundenen Todesursache<br />

auch das Beileid ausgesprochen<br />

wurde.<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en ahnten in<br />

den Einrichtungen, in denen sie ursprünglich<br />

lebten, welches Schicksal sie erwartete,<br />

wenn die grün-grauen Busse der Gemeinnützigen<br />

Krankentransport GmbH zum<br />

Transport bereitstanden.<br />

Im Gottesdienst am Sonntag in der Diakonie<br />

Kirche wurden die Namen der Opfer aus<br />

der kreuznacher diakonie verlesen, <strong>für</strong> jeden<br />

Transport in die Vernichtungsanstalten<br />

eine Kerze der Erinnerung entzündet. Mahnen<br />

und Erinnern sei unsere Aufgabe heute,<br />

so Pfarrer Dietrich Humrich vom Vorstand<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie. Nie wieder<br />

dürften <strong>Menschen</strong> ihr Lebensrecht aberkannt<br />

bekommen, weil sie einem wahnhaften<br />

Ideal nicht entsprächen. l<br />

offene tür 1 / 2010 16 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 17 offene tür 1 / 2010<br />

Nachruf<br />

In deine Hände befehle ich meinen Geist;<br />

Du hast mich erlöst, du treuer Gott.<br />

Psalm 31,6<br />

Günter Haas * 12. November 1940<br />

Bankdirektor i. R. † 29. November 2009<br />

Die Stiftung kreuznacher diakonie trauert um Günter Haas. Mehr als zehn Jahre<br />

hat er die Geschicke der Stiftung als Mitglied im Kuratorium begleitet und bestimmt.<br />

Seine Mitarbeit war geprägt von wirtschaftlichem Sachverstand, strategischem Denken<br />

und Vertrauen. Seine <strong>Menschen</strong>freundlichkeit war ansteckend.<br />

Dankbar blicken wir auf die gemeinsame Zeit <strong>mit</strong> ihm zurück. Wir trauern <strong>mit</strong> seiner<br />

Familie, vertrauen aber auch darauf, dass Günter Haas im Frieden Gottes seine Ruhe findet.<br />

Für das Kuratorium der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

Der Vorsitzende Der Vorstand<br />

Justizrat Dr. Hans-Gert Dhonau Pfr. Dietrich Humrich Dr. Frank Rippel


magazin magazin<br />

Neues Gütesiegel <strong>für</strong> die Kinderklinik<br />

Ausgezeichnet <strong>für</strong> Kinder<br />

Kranke Kinder gehören in die Kinderklinik.<br />

Das wissen betroffene Eltern seit langem.<br />

Ihr Wunsch ist die bestmögliche Versorgung<br />

ihres Nachwuchses in der Nähe<br />

zum Wohnort. Da<strong>mit</strong> Eltern ab sofort selbst<br />

prüfen können, ob das <strong>für</strong> sie nächstgelegene<br />

Krankenhaus die Qualitätskriterien<br />

einer guten Kinderklinik auch erfüllt, wurde<br />

das Gütesiegel „Ausgezeichnet <strong>für</strong> Kinder“<br />

entwickelt. Kinderkliniken, die diesen<br />

Stempel tragen möchten, müssen sich zuvor<br />

einer harten Prüfung unterziehen. Die<br />

Abteilung <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

des Diakonie Krankenhauses kreuznacher<br />

diakonie hat sich dieser Qualitätsprüfung<br />

Neuer Magnet-Resonanz-Tomograph <strong>für</strong> die Radiologie<br />

5,5-Tonnen-Magnet <strong>für</strong>s Krankenhaus<br />

Geschäftsführer Winfried Mottweiler (oben)<br />

betrachtet stolz den neuen Magneten des MRT<br />

am Haken des Schwerlast-Kranes<br />

freiwillig gestellt, die zugrundeliegenden<br />

Kriterien ausnahmslos erfüllt und die entsprechende<br />

Urkunde dieser Tage erhalten.<br />

Entwickelt wurde das neue Gütesiegel von<br />

einer bundesweiten Initiative verschiedener<br />

Fach- und Elterngesellschaften unter Federführung<br />

der GKinD (Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser<br />

und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V.). Die Mindestkriterien zur<br />

Qualitätssicherung bei der stationären Versorgung<br />

von kranken Kindern und Jugendlichen<br />

wurden von den beteiligten Gesellschaften<br />

gemeinschaftlich definiert und<br />

anhand einer umfangreichen Checkliste<br />

überprüft, die die teilnehmenden Kinderkli-<br />

Medizinstudentinnen und -studenten zufrieden <strong>mit</strong> Ausbildung<br />

Lob <strong>für</strong> Diakonie Krankenhaus<br />

von Eugenie Dengel<br />

Anonyme Bewertungsportale sind en vogue,<br />

auch <strong>für</strong> Studierende der Medizin. Auf der<br />

Internetseite www.pj-ranking.de, die vom<br />

Fachschaftsrat Hamburg initiiert wurde,<br />

können sie ihre Ausbildung bewerten.<br />

Insgesamt sind in diesem Portal 159 Lehrkrankenhäuser<br />

von den angehenden Ärztinnen<br />

und Ärzten benotet worden. Das Diakonie<br />

Krankenhaus kreuznacher diakonie<br />

setzt sich <strong>mit</strong> einer Gesamtnote von 1,43<br />

in der Spitzengruppe auf Platz 6 fest und<br />

bestätigt so die im ersten Jahr erhaltenen<br />

Noten. Die sehr guten Bewertungen auch<br />

des zweiten Jahrgangs unterstreichen, dass<br />

das hohe Niveau der strukturierten Ausbildung<br />

keine Eintagsfliege ist.<br />

Insbesondere die Qualität der praktischen<br />

Ausbildung auf den Stationen, im OP und<br />

der Notaufnahme sind wichtige Kriterien,<br />

aber auch der Wohlfühlfaktor wird als sehr<br />

gut bewertet. „Eigentlich kann man es nicht<br />

besser machen“, lautet ein Votum über die<br />

internistische Ausbildung.<br />

„Wenn ihr nicht nähen könnt – hier lernt ihr<br />

es“, so der Kommentar zur praktischen Aus-<br />

von Eugenie Dengel<br />

Die Abteilung <strong>für</strong> Diagnostische Radiologie<br />

des Diakonie Krankenhauses kreuznacher<br />

diakonie wird <strong>mit</strong> modernsten bildgebenden<br />

Systemen aufgerüstet. Ende November<br />

2009 wurde der 5,5 Tonnen schwere Magnet<br />

des neuen Magnet-Resonanz-Tomographen<br />

(MRT) <strong>mit</strong> einem Schwerlast-Großkran in<br />

den ersten Stock des Krankenhausgebäudes<br />

gehoben. Da<strong>mit</strong> das Gerät seinen Platz<br />

in der Abteilung <strong>für</strong> Diagnostische Radiologie<br />

einnehmen konnte, waren umfang-<br />

Eltern wünschen <strong>für</strong> ihre Kinder eine optimale<br />

Versorgung in der Nähe zum Wohnort<br />

niken und Kinderabteilungen freiwillig ausfüllten.<br />

Qualitätskriterien liegen unter anderem<br />

in den Bereichen der personellen<br />

und fachlichen Anforderungen der Klinik,<br />

Ansprüchen an Organisation, räumliche Einrichtungen<br />

und technische Ausstattungen<br />

sowie Maßnahmen zur Sicherung der Ergebnisqualität.<br />

Natürlich mussten die Angaben<br />

der Kliniken durch schriftliche Nachweise<br />

belegt werden.<br />

Details hierzu sowie die komplette Checkliste<br />

finden Interessierte unter www.ausge<br />

zeichnet-fuer-kinder.de. l<br />

bildung in der Chirurgie. „Sehr lehrreiche<br />

Zeit, sehr nettes Team, kompetente Vorgesetzte,<br />

die sich viel Zeit nehmen zu erklären“,<br />

ist nur ein Beispiel einer Bewertung aus den<br />

Wahlleistungsfächern der Studentinnen und<br />

Studenten.<br />

Auch die ständig stattfindende Evaluation<br />

durch die Universitätsmedizin Mainz spiegelt<br />

dieses Bild wider. Dabei schnitt das<br />

Diakonie Krankenhaus <strong>mit</strong> einer Note von<br />

1,86 <strong>für</strong> den ersten Ausbildungsjahrgang<br />

als zweitbestes Lehrkrankenhaus der Universität<br />

Mainz ab. l<br />

reiche Umbauarbeiten notwendig. Nach Abschluss<br />

der gesamten Installationsarbeiten<br />

steht dem Diakonie Krankenhaus ein MRT<br />

neuester Bauart <strong>mit</strong> einer sehr hohen Bildqualität<br />

zur Verfügung, <strong>mit</strong> dem auch die<br />

Bildgebung des Herzens zukünftig möglich<br />

sein wird. Für das Frühjahr 2010 ist<br />

darüber hinaus die Anschaffung eines<br />

modernen Hightech-Computertomographen<br />

geplant. Das Diakonie Krankenhaus kreuz-<br />

nacher diakonie investiert <strong>für</strong> die beiden<br />

Großgeräte rund 2,3 Millionen Euro. l<br />

Freut ihr Euch auch so wie ich, dass man<br />

endlich wieder ohne Mütze und Handschuhe<br />

raus kann? Fliegen <strong>mit</strong> Handschuhen ist<br />

nämlich richtig blöd. Übrigens: Ich habe<br />

wieder Post bekommen. Diesmal von Lucas<br />

Kortmann aus Wolfsheim. Lucas ist zehn<br />

Jahre alt und kennt die kreuznacher dia-<br />

konie durch Theater- und Konzertbesuche<br />

im Luther Saal.<br />

„Ich wollte mal gerne<br />

wissen, warum da ein<br />

Mann aus Eisen vor der<br />

Diakonie Kiche sitzt",<br />

hat er mir geschrieben.<br />

Nicht gerade fröhlich<br />

sieht der aus, was?<br />

Also, lieber Lucas, der<br />

Mann sitzt dort als ein<br />

Mahnmal. Mahnen, das<br />

ist ein altes Wort <strong>für</strong><br />

Erinnern. Das Mahnmal vor der Kirche soll<br />

an <strong>Menschen</strong> aus der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie erinnern. Diese <strong>Menschen</strong> haben<br />

vor ungefähr 70 Jahren bei uns gelebt.<br />

Sie hatten <strong>Behinderung</strong>en und konnten<br />

nicht so gut lernen, wie Du es vielleicht<br />

kannst. Vielleicht konnten sie auch nicht<br />

Hallo Kinder !<br />

so gut sprechen oder rennen<br />

wie Du. Trotzdem waren es<br />

<strong>Menschen</strong>, die gerne lachten,<br />

die sich Geschichten erzählten,<br />

die ihre Mamas und Papas lieb<br />

hatten. Sie lebten in der Diakonie,<br />

weil sie etwas lernen wollten und<br />

weil es hier Schulen gab, in denen<br />

ganz besonders auf Kinder und<br />

Jugendliche geachtet wurde, die nur<br />

langsam oder nicht alles lernen können.<br />

Sie haben hier gelebt, weil ihre Eltern<br />

hofften, dass sie bei uns in der Diakonie<br />

gut aufgehoben sind.<br />

Vor 70 Jahren hatten wir in Deutschland<br />

eine Regierung, die hat bestimmt, dass<br />

<strong>Menschen</strong>, die nicht gut lernen können,<br />

die vielleicht nie schreiben und lesen oder<br />

rechnen lernen können, nicht mehr leben<br />

sollen. Adolf Hitler, das war der Regierungs-<br />

schef, hatte beschlossen, diese <strong>Menschen</strong><br />

in ganz Deutschland umbringen zu lassen.<br />

Er wollte nicht, dass sich andere <strong>Menschen</strong><br />

um sie kümmern, da<strong>mit</strong> sie leben, lernen,<br />

lachen oder Freunde haben konnten. Hitler<br />

und seine Leute haben gedacht, wenn man<br />

nicht gut lernen und arbeiten kann, dann<br />

darf man auch nicht leben.<br />

Heute wissen wir nicht genau, wie viele<br />

<strong>Menschen</strong> insgesamt umgebracht wurden.<br />

Aus unseren Heimen sind mehr als 240<br />

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

abgeholt worden und nicht mehr zurück-<br />

gekommen. Sie wurden in Anstalten<br />

gebracht, in denen sie nichts zu essen<br />

bekamen, so dass sie verhungert sind oder<br />

sie wurden vergiftet. Das war schrecklich<br />

und die <strong>Menschen</strong>, die damals in der<br />

Diakonie gearbeitet haben und die Transporte<br />

nicht verhindern konnten, haben<br />

Kinderhaus Arche<br />

Kinder spenden <strong>für</strong> Familie Ohl<br />

Dominik und Simon überbrachten den Scheck<br />

vom Kinderhaus Arche<br />

von Helga Weyl<br />

Die Hortkinder Dominik und Simon vom<br />

Kinderhaus Arche kreuznacher diakonie besuchten<br />

im vergangenen Herbst ihren ehemaligen<br />

Kindergartenkameraden Tom Ohl<br />

(9) und überbrachten eine Spende in Höhe<br />

von 100 Euro. Für Tom und seinen Bruder<br />

Nickolai, die <strong>mit</strong> einer schweren <strong>Behinderung</strong><br />

leben, wurde im Abschlussgottesdienst<br />

gesammelt. Nina, die große Schwe-<br />

Lucas Kortmann aus Wolfsheim liest super gerne Geschichtsbücher<br />

lange nicht darüber sprechen können,<br />

was vor über 70 Jahren bei uns passiert ist.<br />

Heute wollen wir darüber sprechen, weil es<br />

gut ist, über Dinge zu sprechen, die falsch<br />

sind. Denn wenn wir nicht darüber sprechen,<br />

kommt vielleicht wieder jemand auf die<br />

Idee, andere <strong>Menschen</strong> umzubringen, weil<br />

sie behindert sind, weil sie eine andere<br />

Hautfarbe haben oder einen anderen<br />

Glauben. Niemand soll mehr so denken.<br />

Daran, lieber Lucas, soll uns das Mahnmal<br />

erinnern.<br />

Das war diesmal eine wirklich ernste Geschichte<br />

hier aus der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie. Aber es ist gut, Bescheid zu<br />

wissen, auch über die ernsten Dinge. Deshalb<br />

schreibt mir Eure Fragen auf – ich forsche<br />

dann nach <strong>für</strong> Euch. Übrigens: Ich freue<br />

mich auch sehr über gemalte Bilder, Fotos<br />

oder einen Witz. Schickt das alles an meine<br />

Freunde im:<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bösgrunder Weg 12<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

Ihr wisst ja: Wir haben hier im Kirchturm<br />

keinen eigenen Briefkasten, aber die Leute<br />

vom Öffentlichkeitsreferat geben’s dann<br />

bei mir ab. Oder Ihr schickt eine Mail an<br />

info@kreuznacherdiakonie.de – dann<br />

kommt’s auch an.<br />

Bis bald, Euer Konni<br />

ster von Tom und Nickolai, hatte die Spendenaktion<br />

über den Förderverein Lützelsoon<br />

initiiert, da<strong>mit</strong> die Familie Hilfen <strong>für</strong> den<br />

Umbau ihres Hauses bekommt. So sollen der<br />

Alltag erleichtert und den Jungen mehr<br />

Möglichkeiten geschaffen werden.<br />

Auch im Weihnachtsgottesdienst 2009 hat<br />

das Kinderhaus Arche wieder <strong>für</strong> Familie Ohl<br />

gesammelt. l<br />

offene tür 1 / 2010 18 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 19 offene tür 1 / 2010<br />

„Hallo Konni,<br />

ich wollte mal gerne<br />

wissen, warum da ein<br />

Mann aus Eisen vor der<br />

Diakonie Kirche sitzt."


engagement<br />

Weihnachtsspendenaktion „Zurück im Leben“<br />

727 <strong>Menschen</strong> spendeten <strong>für</strong> Mobilen Rehabilitationsdienst<br />

(bs) 33.636 Euro wurden <strong>für</strong> die Anschaffung<br />

von Hilfs<strong>mit</strong>teln, die der Mobile Reha-<br />

bilitationsdienst (MRD) des Rehabilitationszentrums<br />

Bethesda kreuznacher diakonie<br />

im häuslichen Umfeld der Patientinnen und<br />

Patienten einsetzt, gespendet. Wir danken<br />

allen Spenderinnen und Spendern <strong>für</strong> ihre<br />

Gabe. Heinrich F. sagt es <strong>mit</strong> seinen Worten:<br />

Geeignete Hilfs<strong>mit</strong>tel erleichtern den Alltag<br />

„Mit Leib und Seele bin ich Gärtner. Jetzt<br />

kann ich wieder im Laden helfen, die Blumen<br />

und die Erde spüren. Ich bin wieder zurück<br />

im Leben.“<br />

Derzeit werden jährlich zwischen 180 und<br />

200 Patientinnen und Patienten vom MRD<br />

im Umkreis von etwa 25 Kilometern rund<br />

um Bad Kreuznach versorgt. Die Fachleute<br />

sorgen da<strong>für</strong>, dass <strong>Menschen</strong> ihr gewohntes<br />

Umfeld nicht verlassen müssen.<br />

Von der Spendensumme werden Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

<strong>für</strong> die Lagerung und Mobilität im Bett<br />

angeschafft. Dies sind beispielsweise spezielle<br />

Matratzenauflagen, Wendetücher und<br />

Rutschmatten. Rutschbretter, Drehscheiben,<br />

Haltegurtsysteme, elektrische Aufstehhilfen<br />

und Lifter helfen den Patientinnen und Patienten<br />

zum Beispiel vom Bett in den Rollstuhl<br />

zu kommen. Mit Stehständern, modernen<br />

Multifunktionsrollstühlen, Rollatoren,<br />

Elektrotherapiegeräten und Gehwagen erfolgt<br />

die weitere Therapie der <strong>Menschen</strong>.<br />

Ehrenamtliche organisieren erfolgreich Bücherflohmärkte<br />

Ere<strong>mit</strong>age freut sich über 12.000 Euro<br />

von Jörg Kaiser-Domidian<br />

„Freizeitaktivitäten, die sonst nicht möglich<br />

gewesen wären, können nun angeboten<br />

werden“, freut sich Jörg Kaiser-Domidian,<br />

Dienststellenleiter der Ere<strong>mit</strong>age in Bretzenheim.<br />

Die stattliche Summe von 12.000<br />

Euro kam bei den insgesamt 13 Öffnungstagen<br />

im Jahr 2009 zusammen.<br />

Unermüdlich nehmen die drei Ehrenamtlichen<br />

des Bücherflohmarkts der Ere<strong>mit</strong>age,<br />

Alte und neue Bücher zum günstigen Preis – der<br />

Bücherflohmarkt bietet mehr als 40.000 Bücher<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen, v.l.n.r.:<br />

Barbara Schadwill, Rita und Annett Ehrhardt,<br />

Jörg Kaiser-Domidian<br />

Rita Ehrhardt, Barbara Schadwill und Annett<br />

Ehrhardt, Bücher an. Sie sichten und sortieren<br />

die gebrauchten literarischen Schätze,<br />

um dann am ersten Samstag im Monat<br />

in der Zeit von 10 Uhr bis 14 Uhr die Türen<br />

zu öffnen.<br />

An den Öffnungstagen selbst ist immer viel<br />

los in der Ere<strong>mit</strong>age: Kundinnen und Kunden<br />

nutzen die Gelegenheit, um nach Herzenslust<br />

zwischen neuen und alten Büchern<br />

zu stöbern. So manches Schnäppchen geht<br />

dann zu einem günstigen Preis über die Ladentheke.<br />

Viele Stammkunden finden schon<br />

seit Jahren den Weg zur Ere<strong>mit</strong>age und auch<br />

Neukunden schätzen das Angebot. Die günstigen<br />

Preise schonen den Geldbeutel und<br />

freuen die Käufer/-innen, gleichzeitig freut<br />

sich die Ere<strong>mit</strong>age über die Spenden, die die<br />

Ehrenamtlichen einnehmen.<br />

Von den Geldern werden nicht nur Freizeitmaßnahmen<br />

gefördert, sondern auch Projekte<br />

ermöglicht, die sonst nicht oder sehr<br />

viel später umgesetzt werden könnten.<br />

„Danke, dass Sie geholfen haben“<br />

Übungsmaterialien wie Softbälle, Therabänder,<br />

Therapieknete und Einhandschneidebretter<br />

benötigen die Ergotherapeutinnen<br />

und -therapeuten, um Bewegungsabläufe<br />

zu trainieren.<br />

Die Hilfs<strong>mit</strong>tel sollen <strong>Menschen</strong>, die die<br />

Dienstleistungen des MRD brauchen, bei ihrer<br />

Genesung helfen, da<strong>mit</strong> auch sie schnell<br />

sagen können: „Ich bin wieder zurück im<br />

Leben.“ l<br />

Öffnungszeiten Bücherflohmarkt<br />

Jeden 1. Samstag im Monat<br />

9.30 - 14 Uhr<br />

Samstag, 8. Mai 2010, 13 Uhr:<br />

Führung durch die historische<br />

Felsenere<strong>mit</strong>age<br />

Ere<strong>mit</strong>age, Bretzenheim,<br />

Ere<strong>mit</strong>ageweg<br />

„Im Jahr 2010 soll endlich die alte Grillhütte<br />

erneuert oder zumindest renoviert werden.<br />

Im Außengelände wollen wir neue Bänke<br />

aufstellen. Die Ruhebänke werden nicht nur<br />

von den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

genutzt, sondern auch von den vielen Besucherinnen<br />

und Besuchern, die eine Wanderung<br />

oder einen Spaziergang zur Ere<strong>mit</strong>age<br />

unternehmen,“ so Kaiser-Domidian.<br />

Wer den Bücherflohmarkt bislang noch<br />

nicht kennengelernt hat, kann das an jedem<br />

ersten Samstag im Monat nachholen.<br />

Die Ehrenamtlichen freuen sich über neue<br />

Kundinnen und Kunden ebenso wie über<br />

Bücherspenden, die sie nach dem Sortieren<br />

wieder in Umlauf bringen. l<br />

17.000 Euro <strong>für</strong> „Senior Aktiv“ im Elisabeth Jaeger Haus<br />

Glücksspirale unterstützt Seniorenhilfe<br />

(bs) Am 8. Dezember 2009 übergaben<br />

Christof Röser, Prokurist Lotto Rheinland-<br />

Pfalz, und Günter Rittgen, Produktmanager<br />

Glücksspirale, einen Scheck in Höhe von<br />

17.000 Euro an Monika Kolling und Jörg<br />

Schowalter, Geschäftsführung Seniorenhilfe<br />

kreuznacher diakonie. Mit dem Betrag unterstützt<br />

die Glückspirale das Projekt „Senior<br />

Aktiv“ im Elisabeth Jaeger Haus. „Senior<br />

Aktiv“ bietet viele Angebote, wie Kreatives<br />

Gestalten, Singen, Gedächtnistraining, Spaziergänge,<br />

Kino, Feste und Einzelbetreuung<br />

am Bett. „Wir sind froh, dass wir Seniorinnen<br />

und Senioren dieses Angebot dank der<br />

Glücksspirale machen können“, so Kolling.<br />

Die Fördergelder ermöglichen den Kauf eines<br />

Snoezelmobils, das beispielsweise bettlägerigen<br />

<strong>Menschen</strong> Entspannung und Therapie<br />

bietet. Auch können nun Gymnastikmatten<br />

und Werkzeuge angeschafft werden. Spezielles<br />

Essbesteck ermöglicht motorisch eingeschränkten<br />

<strong>Menschen</strong> das eigenständige<br />

Essen, Bücher und CDs <strong>mit</strong> Musik aus alten<br />

Zeiten fördern das Gedächtnis und die Erinnerung.<br />

„Es ist toll, dass wir jetzt noch<br />

häufiger die schönen alten Filme <strong>mit</strong> Heinz<br />

Rühmann schauen können“, freute sich ein<br />

Bewohner des Elisabeth Jaeger Hauses über<br />

Beamer und DVD-Player.<br />

„Gerade solche Projekte, die <strong>Menschen</strong> im<br />

Alter zugute kommen und als Anschub dienen,<br />

sind uns wichtig. Zu sehen, dass das<br />

Neujahrsbrezel im Gepäck<br />

Landrat Diel und Bäcker Heintz<br />

Diehl GmbH spendet <strong>für</strong> Tagesaufenthalt Horizont und Café Bunt<br />

2.000 Euro <strong>für</strong> Wohnungslosenhilfe<br />

(bs) Jürgen Germann, Geschäftsführer der<br />

Diehl GmbH, übergab eine Spende in Höhe<br />

von 2.000 Euro an Dr. Frank Rippel vom<br />

Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />

Die Spende kommt zu je 1.000 Euro<br />

dem Tagesaufenthalt Horizont in Idar-<br />

Oberstein und dem Café Bunt in Bad<br />

Kreuznach zugute. Der Diehl GmbH ist es<br />

wichtig, Projekte in der Region zu unterstützen.<br />

Das Familienunternehmen verzich-<br />

tete in diesem Jahr darauf, Kundengeschenke<br />

zu verteilen, stattdessen wurde gespendet.<br />

„Ich danke der Diehl GmbH; <strong>mit</strong> ihrer Spende<br />

übernimmt sie gesellschaftliche Verantwortung<br />

und hilft un<strong>mit</strong>telbar <strong>Menschen</strong><br />

in unterschiedlichen Notlagen“, erklärte<br />

Rippel. l<br />

Dr. Frank Rippel (rechts) erläutert Jürgen Germann<br />

die Standorte der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

engagement<br />

v. l. Jörg Schowalter, Christof Röser, Monika<br />

Kolling, Diakon Michael Stahl und Günter Rittgen<br />

bei der Scheckübergabe im Elisabeth Jaeger Haus<br />

Geld unserer Mitspieler gut angelegt ist,<br />

macht auch mir viel Freude“, sagt Rittgen.<br />

Das Projekt „Senior Aktiv“ ist auf die Mitarbeit<br />

von Ehrenamtlichen angewiesen. Mit<br />

dem Zuschuss der Glückspirale können die<br />

Angebote der ehrenamtlich Mitarbeitenden<br />

erweitert werden.<br />

„Wir hoffen, dass wir noch viele <strong>Menschen</strong><br />

finden, die unsere Bewohnerinnen und Bewohner<br />

ehrenamtlich begleiten“, sagte +Diakon<br />

Michael Stahl, Einrichtungsleiter Elisabeth<br />

Jaeger Haus abschließend. l<br />

(gsb) Die Tradition, <strong>Menschen</strong> zum Jahreswechsel zu erfreuen,<br />

wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Erstmals war Landrat<br />

Franz-Josef Diel <strong>mit</strong> von der Partie, als Bäcker Heiko Heintz aus<br />

Bosenheim eine handgemachte Neujahrsbrezel im XXL-Format<br />

und Sylvesterkrapfen an die Bewohner/-innen des Hauses am Bühl<br />

der Heilpädagogischen Einrichtungen kreuznacher diakonie verteilte.<br />

„Es freut mich, <strong>mit</strong> dem Gebäck eine schöne Freude<br />

zum Jahreswechsel zu machen“, beschrieb Heintz seine Motivation<br />

zu diesem Brauch.<br />

Im Haus am Bühl leben 26 <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en. Die<br />

meisten von ihnen haben <strong>mit</strong>tlerweile das Rentenalter erreicht. l<br />

„Einen solchen Besuch könnte es ruhig öfter geben“ – die Bewohner / -innen<br />

des Hauses am Bühl freuten sich über den Besuch zum Jahreswechsel<br />

offene tür 1 / 2010 20 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 21 offene tür 1 / 2010


engagement ihre hilfe<br />

vorschau<br />

v. l.: Erhard Schmidt, Leopold Schmidt, Ingrid<br />

Schmidt, Dr. Detlef Coors und Nadine Mitschke<br />

freuen sich über die Schlafsäcke <strong>für</strong> die kleinen<br />

Patientinnen und Patienten der Station 4 A<br />

4.000 Euro <strong>für</strong> Asbacher Hütte<br />

Firma Bohr Omnibus GmbH<br />

Dank <strong>für</strong> weitere Spenden<br />

✖ Weil <strong>Marianne</strong> und Detlef Quint vom Lotto-Geschäft<br />

in Nahbollenbach die Fans des 1. FC Kaiserslautern schon seit<br />

Jahren am Herzen liegen, spendeten sie 1.000 Euro an den<br />

FCK-Stammtisch der Teestube des Rehabilitationszentrums<br />

Bethesda kreuznacher diakonie.<br />

✖ Aus Dankbarkeit, dass ihrem zwei Monate alten Enkel<br />

Jona nach massiven Atemproblemen das Leben gerettet wurde,<br />

sammelten Hiltrud Quär-Eich und Fritz Eich beim Neujahrstreffen<br />

in Hecken im Hunsrück 741,72 Euro <strong>für</strong> die Kinderintensivstation<br />

und <strong>für</strong> Interplastoperationen.<br />

✖ Der Förderverein Kinderklinik spendete <strong>für</strong> die Frühchenstation<br />

des Diakonie Krankenhauses kreuznacher diakonie acht<br />

Inkubatorhauben im Wert von 800 Euro.<br />

✖ Beim gut besuchten Adventskonzert der Diakonie Kantorei<br />

kamen 535,37 Euro zusammen. Darüber darf sich das Café Bunt<br />

freuen.<br />

✖ Eine Versorgungsstation bei der Fahrradaktion „Von Tal zu Tal“<br />

brachte den Old Tablern 177 Bad Kreuznach Einnahmen in<br />

Höhe von 1.000 Euro. Dieses Geld spendeten sie dem Eugenie<br />

Michels Hospiz.<br />

Dank <strong>für</strong> gute Pflege ihres Enkels<br />

Zehn Schlafsäcke <strong>für</strong> Frühchen<br />

(bs) Zehn Frühgeborenen-Schlafsäcke im<br />

Wert von insgesamt 400 Euro überreichte<br />

Ingrid Schmidt an Dr. Detlef Coors, Oberarzt<br />

der Kinderabteilung des Diakonie Krankenhauses<br />

kreuznacher diakonie, und Nadine<br />

Mitschke vom Förderverein der Kinderklinik.<br />

Ihren 60. Geburtstag hatte sie zum Anlass<br />

genommen, Geldgeschenke in Schlafsäcke<br />

zu investieren. Ihr Enkel Leopold kam<br />

(bs) Das Traditionsunternehmen Bohr Omnibus<br />

GmbH verzichtete zu Weihnachten<br />

2009 auf Geschenke an seine Kundinnen<br />

und Kunden und spendete stattdessen<br />

4.000 Euro an die Asbacher Hütte der<br />

v. l. Armin Dönnhoff (Geschäftsführer Heilpädagogische<br />

Einrichtungen kreuznacher diakonie),<br />

Emily Mercedes Bohr (Enkeltochter von Helga<br />

Bohr), Ursula Marquis (Heimleitung Asbacher<br />

Hütte), Helga Bohr (Seniorchefin Bohr Omnibus<br />

GmbH) und Wolfgang Moog (Personal- und<br />

Qualitätsmanager Bohr Omnibus GmbH)<br />

im April 2009 als Frühchen zur Welt. „Ich<br />

will Leopold die Möglichkeit geben, sich <strong>mit</strong><br />

meiner Hilfe bei den Mitarbeitenden <strong>für</strong> die<br />

gute Pflege zu bedanken“, sagte die glückliche<br />

Oma.<br />

„Wir freuen uns sehr über die Schlafsäcke.<br />

Sie helfen dabei, die Gefahr des plötzlichen<br />

Kindstods zu reduzieren“, erklärte Oberarzt<br />

Dr. Detlef Coors. l<br />

Heilpädagogischen Einrichtungen kreuzna-<br />

cher diakonie.<br />

„Mit der Spende werden wir einen Kleinbus<br />

<strong>mit</strong>finanzieren. Unser derzeitiger Bus<br />

muss dringend ersetzt werden“, freute sich<br />

der Geschäftsführer der Heilpädagogischen<br />

Einrichtungen, Armin Dönnhoff. Der Bus<br />

dient zu Einkaufs- und Arztfahrten und zu<br />

Ausflügen.<br />

„Es ist schön, dass wir durch unsere Spende<br />

die Mobilität von <strong>Menschen</strong> unterstützen<br />

können. Unser Unternehmen befördert täglich<br />

viele <strong>Menschen</strong>“, sagte Helga Bohr. l<br />

Die Round Tabler bei<br />

„Selbsterfahrungsübungen”<br />

im Rollstuhlparcours, in<br />

dem sie von den Rollstuhl-<br />

Profis aus Neu Bethesda<br />

einiges lernen konnten<br />

✖ Elektronische Taster oder programmierbare Infrarotsteuerungen<br />

sollen <strong>für</strong> das Rehabilitationszentrum Bethesda kreuznacher<br />

diakonie angeschafft werden. Die 1000-Euro-Spende aus der<br />

Spielzeugbörse des Round Table 177 hilft da weiter.<br />

✖ Spontan hatten die Gäste beim Herbstfest der „SPD-AG<br />

60+” in ihre Geldbeutel gegriffen und brachten so eine Spende in<br />

Höhe von 200 Euro <strong>für</strong> das Eugenie Michels Hospiz zusammen.<br />

✖ Statt Kundengeschenken überreichte die Firma VIO<br />

Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein 700 Euro an die<br />

Wohnungslosenhilfe. Das Geld soll beim Tagesaufenthalt<br />

Horizont in Idar-Oberstein denen helfen, die im Abseits<br />

stehen. l<br />

spendenkonto 55115,<br />

KD-Bank, BLZ 350 601 90<br />

Spenden, Zustiftungen und Nachlässe: Die Stiftung kreuznacher diakonie ist auf die Hilfe<br />

von Freundinnen und Freunden angewiesen. Sie unterstützen unsere Arbeit durch Geld- und Sach-<br />

zuwendungen, durch Vermächtnisse und Zustiftungen. Diese Hilfen kommen un<strong>mit</strong>telbar den <strong>Menschen</strong><br />

zugute, die Dienste der Stiftung kreuznacher diakonie und ihrer Geschäftsbereiche in Anspruch<br />

nehmen. Wir sind verpflichtet, Spenden zeitnah zu verwenden. Wenn Sie der Stiftung kreuznacher<br />

diakonie helfen wollen, beraten wir Sie gerne. Ebenso ist es möglich, sich persönlich von den vielfältigen<br />

Angeboten innerhalb der kirchlichen Stiftung ein Bild zu machen. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt <strong>mit</strong><br />

dem Referat Öffentlichkeitsarbeit auf (Telefon: 0671 605-3605). Diakon Georg Scheffler-Borngässer<br />

und Diakon Benedikt Schöfferle stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

ver<strong>mit</strong>telt Ihnen bei Bedarf auch Termine bei Pfr. Dietrich Humrich oder Dr. Frank Rippel vom Vorstand<br />

der Stiftung kreuznacher diakonie.<br />

Briefmarken sammeln: <strong>für</strong> die Diakonie Werkstätten Bad Kreuznach, Ansprechpartner:<br />

Thomas Necker, Telefon: 0671/605-3502.<br />

Geldspenden: Ab 15,01 Euro erhalten Spender / -innen unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung<br />

zur Vorlage beim Finanzamt. Es ist sehr hilfreich, wenn auf der Überweisung der vollständige Absender<br />

angegeben wird.<br />

Spenden aus besonderen Anlässen: Aufrufe bei Jubiläen, Familienfeiern, Kondolenzspenden und<br />

weiteren besonderen Anlässen können zu einer Spende <strong>für</strong> die Stiftung kreuznacher diakonie werden.<br />

Sachspenden: Das Markthaus Berufliche und Persönliche Integration kreuznacher diakonie führt Haushaltsauflösungen<br />

und Entrümpelungen in der Umgebung von Bad Kreuznach durch. Haben Sie Möbel,<br />

Kleidung oder Hausrat, die/der zu schade zum Wegwerfen ist/sind, melden Sie sich bitte bei Gerhard<br />

Klein, Telefon: 0671/605-3791. Über die hier in Kürze vorgestellten Hilfen hinaus gibt es weitere<br />

Möglichkeiten, <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> in der Stiftung kreuznacher diakonie tätig zu werden. Bitte rufen Sie das<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit an (Telefon: 0671/605-3730 oder 605-3605).<br />

Zustiftungen: Das Geld einer Zustiftung bleibt ungeschmälert erhalten, nur Kapitalerträge dürfen <strong>für</strong><br />

das bedachte gemeinnützige und mildtätige Projekt verwendet werden. Zustiftende haben steuerliche<br />

Vorteile. Zzt. gibt es vier Stiftungen zugunsten der Arbeitsbereiche der Stiftung kreuznacher diakonie:<br />

• H.F. Ewald´schen und Eheleute Dr. Heider´schen Stiftung<br />

zugunsten allgemeiner Aufgaben der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

• Diakonissenstiftung kreuznacher diakonie In Würde leben – In Würde sterben<br />

zugunsten der Seniorinnen-/Senioren- und Hospizarbeit<br />

• Stiftung Leben <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en kreuznacher diakonie<br />

zugunsten von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en<br />

• Knobloch‘sche Kinder-, Jugend- und Familienstiftung kreuznacher diakonie<br />

zugunsten der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.<br />

Testamentsgestaltung: Erblasser können schon frühzeitig festlegen, wenn sie Teile ihres Vermögens der<br />

Stiftung kreuznacher diakonie zu einem genau vorbestimmten Zweck hinterlassen möchten. Im Rahmen<br />

der gesetzlichen Möglichkeiten beraten wir oder helfen bei der Suche nach einem Rechtsbeistand.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Nachlässe:<br />

Diakon<br />

Georg Scheffler-<br />

Borngässer<br />

Telefon:<br />

0671/605-3724<br />

georg.scheffler@kreuznacherdiakonie.de<br />

Service Raumvergabe<br />

Stiftung:<br />

Diakon<br />

Bernd Lange<br />

Telefon:<br />

0671/605-3204<br />

bernd.lange@kreuznacherdiakonie.de<br />

Spenden/Nachlässe:<br />

Diakon<br />

Benedikt<br />

Schöfferle<br />

Telefon:<br />

0671/605-3605<br />

spenden@kreuznacherdiakonie.de<br />

Besucherführungen:<br />

Pfarrer<br />

Wolfgang Müller<br />

Telefon:<br />

0671/605-3269<br />

muellewo@kreuznacherdiakonie.de<br />

Freuen Sie sich auf die nächste<br />

offene tür im Juni 2010<br />

Und das erwartet Sie:<br />

Jahresrückblick 2009<br />

Einblick in die Arbeit der<br />

Geschäftsbereiche der Stiftung<br />

kreuznacher diakonie<br />

schneiden, sortieren, verkaufen<br />

Briefmarken <strong>für</strong> Sammler aus<br />

den Diakonie Werkstätten<br />

Friseurbesuch im Elisabeth Jaeger Haus<br />

Entspannung bei Kopfmassage<br />

und Gummibärchen<br />

Wir wünschen unseren<br />

Leserinnen und Lesern<br />

ein frohes Osterfest !<br />

offene tür 1 / 2010 22 www.kreuznacherdiakonie.de www.kreuznacherdiakonie.de 23 offene tür 1 / 2010


Foto: photocase.com/Pieps<br />

termine<br />

·············································································································<br />

März bis Juni 2010<br />

·············································································································<br />

Boccia Turnier in der Theodor Fliedner Halle<br />

Sonntag, 21. März, 10 bis 17 Uhr | Bad Kreuznach<br />

Im Rahmen eines Lehrgangs <strong>für</strong> die Nationalmannschaft<br />

kommen Spieler/-innen aus ganz Deutschland zusammen.<br />

Mit diesem Turnier wird auch das Landesleistungszentrum<br />

Boccia offiziell eingeweiht.<br />

Viertes Fußballturnier der Bethesda Schule<br />

Mittwoch, 24. März, 9 bis 12 Uhr,<br />

Theodor Fliedner Halle, Bad Kreuznach<br />

........................................................................................................................<br />

Die Diakonie Kantorei ist zu hören in den Gottesdiensten<br />

an Karfreitag, 2. April, und Ostersonntag,<br />

4. April in der Diakonie Kirche<br />

3. Leitbildtag der Stiftung kreuznacher diakonie unter<br />

dem Motto „Wir entwickeln uns gemeinsam weiter“:<br />

Mittwoch, 28. April<br />

.........................................................................................................................<br />

1. INES-Aktionstag<br />

Mittwoch, 5. Mai, weitere Informationen unter<br />

www.ines-kh.de<br />

1. landesweites Schul-Bocciaturnier<br />

Donnerstag, 6. Mai, Theodor Fliedner Halle<br />

Bücherflohmarkt auf der Ere<strong>mit</strong>age Bretzenheim<br />

Samstag, 8. Mai, 9.30 bis 14 Uhr, 13 Uhr: Führung<br />

durch die historische Felsenere<strong>mit</strong>age<br />

............................................................................................................<br />

Spiel- und <strong>Sport</strong>fest der Bodelschwingh Schule<br />

Mittwoch, 9. Juni, 10 bis 13 Uhr, Meisenheim<br />

Sommerfest der Stiftung kreuznacher diakonie<br />

Samstag, 12. Juni, Diakoniegelände in Bad Kreuznach,<br />

rund um die Theodor Fliedner Halle<br />

Tag der offenen Tür Kinderhaus Arche<br />

Samstag, 12. Juni, Ringstraße, Bösgrunder Weg,<br />

Bad Kreuznach<br />

regelmäßige angebote<br />

........................................................................................................................<br />

Informationsabend <strong>für</strong> werdende Eltern<br />

1. bis 4. Freitag im Monat, 18 Uhr, Mutterhaus,<br />

Erdgeschoss, Ringstraße 58, Bad Kreuznach<br />

Akupunktur zur Geburtsvorbereitung <strong>für</strong> Schwangere<br />

ab der 35. Woche: Jeden Donnerstag, 17 Uhr,<br />

Kreißsaal, 7. Stock, Diakonie Krankenhaus,<br />

Ringstraße 64, Bad Kreuznach<br />

Frühchentreff <strong>für</strong> Eltern frühgeborener Kinder<br />

Jeden ersten Dienstag im Monat, 15 bis 17 Uhr, Eltern-<br />

schule des Diakonie Krankenhauses, Personalwohnheim,<br />

Erdgeschoss, Rheingrafenstraße 21, Bad Kreuznach<br />

Bücherflohmarkt zugunsten der Krankenhausbücherei<br />

Jeden 1. Samstag im Monat, 10 bis 12 Uhr,<br />

Bücherpavillion vor der Diakonie Kirche,<br />

Bösgrunder Weg, Bad Kreuznach<br />

Bücherflohmarkt zugunsten der Wohnungslosenhilfe<br />

Jeden 1. Samstag im Monat, 9.30 bis 14 Uhr,<br />

Ere<strong>mit</strong>age, Ere<strong>mit</strong>ageweg 211, Bretzenheim

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