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REGIONAL<br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

<strong>Halle</strong> (Saale)<br />

DHZ-Gespräch mit Zahntechnikermeister<br />

Eik Salewski, neues Mitglied des Meister -<br />

prüfungsausschusses. Seite 11<br />

Ausg. 17 | 4. September 2009 | 61. Jahrgang HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) 9<br />

HANDWERK IN ZAHLEN<br />

Kurzarbeit in Sachsen-Anhalt t<br />

und und Thüringen<br />

� � März<br />

2008<br />

� � Dezember Dezember 2008<br />

� � März<br />

2009<br />

3.148 3 148<br />

541 541 3.148<br />

14.679 14.679<br />

Sachsen-Anhalt<br />

1.551 11.551 551<br />

8.834<br />

34.846 34. .846<br />

Thüringen<br />

HWK <strong>Halle</strong>; Quelle: Bundesagentur für fü ür Arbeit<br />

Wir gratulieren<br />

zum Geburtstag<br />

In der Zeit vom 7. bis 20. September 2009<br />

gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen:<br />

Anhalt-Bitterfeld: Detlef Els zum 50., Bodo<br />

Gräfe zum 70., Frank Liesche zum 50.,<br />

Willi Neckmann zum 65., Roland Prokop<br />

zum 60., Sonja Sitte zum 50., Jürgen Wolf<br />

zum 60.;<br />

Burgenlandkreis:<br />

Cornelia Heppner zum 50., Rolf Hildebrandt<br />

zum 65., Hans Honer zum 70., Edwin Kreß<br />

um 50., Andreas Milsch zum 50., Hans-Jochim<br />

Petzold zum 50., Wolf Reider zum<br />

0., Uwe Scherner zum 50.;<br />

essau-Roßlau:<br />

olfgang Harsdorf zum 50., Ursel Kartheuer<br />

zum 50., Heinz Kwast zum 65., Ingrid<br />

osewitz zum 65., Michael Rojahn zum 50.;<br />

alle:<br />

ünther Fielmann zum 70., Elly Fischer zum<br />

0., Michael Kleine zum 50., Egon Korbas<br />

um 60., Steffen Mende zum 50., Margit<br />

uchalla zum 60., Uwe Rättig zum 70., Mihael<br />

Thomann zum 50., Michael Worch<br />

um 50., Manfred Zeising zum 60.;<br />

ansfeld-Südharz:<br />

rank Friedrich zum 50., Uwe Geßner zum<br />

5., Ilona Jamrozinski zum 50., Thomas<br />

chatz zum 50., Martin Schulz zum 50., Peer<br />

Venn zum 50.;<br />

aalekreis:<br />

anfred Dunger zum 60., Michael Golemus<br />

zum 60., Mario Rötting zum 50., Gerard<br />

Schmidt zum 50., Uwe Schreiner zum<br />

0., Ilona Thielemann zum 50.;<br />

alzlandkreis:<br />

red Bischoff zum 50., Dieter Großhans<br />

um 65., Dagmar Kramer zum 50.;<br />

ittenberg:<br />

onika Albrecht zum 65., Hartmut Baresch<br />

um 70., Olaf Dornbusch zum 60., Wolfang<br />

Harsdorf zum 50., Angelika Lindeann<br />

zum 60., Waldemar Petersohn zum<br />

0., Manfred Vogt zum 50., Dieter Weiser<br />

um 60., Klaus Wilke zum 60.<br />

Kurse im BTZ<br />

VOB-Anwendungen<br />

Termin: 7. und 8. September 2009, Vollzeit<br />

Meistervorbereitungskurs Teil 3 und 4<br />

Beginn: Oktober 2009, Vollzeit<br />

Ort: Die drei Kurse finden im BTZ-Standort<br />

<strong>Halle</strong> statt.<br />

Meistervorbereitungskurs Teil 3 und 4<br />

Beginn: September 2009, berufsbegleitend<br />

Ort: BTZ-Standort Stedten<br />

Meistervorbereitungskurs Teil 3 und 4<br />

Beginn: Oktober, berufsbegleitend<br />

Ort: BTZ-Standort Wittenberg<br />

Betriebswirt (HWK)<br />

Beginn: 13.11.2009, berufsbegleitend<br />

Ort: BTZ-Standort <strong>Halle</strong><br />

Der nächste Workshop der Unternehmerfrauen<br />

im Handwerk findet am 5. und<br />

6. Oktober 2009 in Roßbach/Naumburg mit<br />

Frau Dr. Gleichmann zum Thema „Alles zum<br />

Selbstbewusstsein“ statt (die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt).<br />

Das gesamte Bildungsangebot finden Sie<br />

unter www.hwkhalle.de.<br />

Ansprechpartner: BTZ der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong>,<br />

Teilnehmerservice, Tel. 0345/7798-700<br />

„Da staunst du. Ich bin wirklich der Beste dieses Jahrgangs.“ Kevin Ristenbieter mit Freundin Carolin nach der Auszeichnung. Fotos: Gerhardt (2)<br />

1 + 1 = <strong>ausgezeichnet</strong><br />

Feierliche Freisprechung von Lehrlingen aus neun Innungen der Kreishandwerkerschaft <strong>Halle</strong>/Saalekreis<br />

Sie soll zu einer Tradition werden, die zentrale Freisprechung<br />

der Lehrlinge aus den Innungen der Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Halle</strong>/Saalekreis.<br />

Erstmalig hatten sich Junggesellinnen und Junggesellen<br />

aus neun Innungen im halleschen Maritim-Hotel<br />

mit Angehörigen und Ausbildern zusammengefunden,<br />

um ihre Gesellenbriefe und Facharbeiterzeugnisse<br />

in Empfang zu nehmen. In festlicher Runde gratulierten<br />

der Präsident der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong>,<br />

Thomas Keindorf, Heinz Franke, Leiter Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Halle</strong>, und die Obermeister den 105 Freigesprochenen.<br />

„Sie haben in den letzten drei Jahren Ihren Beruf mit<br />

all seinen vielfältigen Wissensfeldern und dem handwerklichen<br />

Können kennengelernt. Doch Sie sind ab<br />

jetzt nicht nur Maurer, Fleischer, Fachverkäuferin, Friseurin,<br />

Tischler oder Glaser, Fliesen-, Platten- und<br />

Mosaikleger, sondern auch Schornsteinfeger und Ge-<br />

Friseurmeisterin Gabriele Nicolas und Klaus Böhme, Vertreter der Arbeitnehmerseite im Gesellenprüfungsausschuss<br />

Tischler, wurden für ihr langjähriges Engagement in der beruflichen Bildung <strong>ausgezeichnet</strong>.<br />

bäudereiniger. Sie sind jetzt Teil einer starken Gemeinschaft,<br />

Teil des deutschen Handwerks; denn in<br />

bundesweit fast einer Million Betrieben finden Sie<br />

rund fünf Millionen Berufskollegen. Werden Sie Botschafter<br />

unseres Berufsstandes“, riet der Präsident<br />

den Freigesprochenen.<br />

Als Bester aller Junggesellen konnte Fliesen-, Plattenund<br />

Mosaikleger Kevin Ristenbieter aus Laucha/Unstrut<br />

die Lehre im väterlichen Betrieb aufgrund sehr<br />

guter Leistungen vorzeitig beenden. Mit den Bestnoten<br />

1 in Theorie und Praxis wurde ihm ein <strong>ausgezeichnet</strong>er<br />

Abschluss bescheinigt. Dafür erhielt er Ehrenurkunde<br />

und Ehrenteller der Kreishandwerkerschaft<br />

und wurde durch die Signal Iduna <strong>ausgezeichnet</strong>. Im<br />

Familienbetrieb Andreas Ristenbieter GmbH & Co. KG<br />

sind nicht nur 15 Mitarbeiter tätig, sondern auch Kevins<br />

Bruder, Maurermeister Daniel Ristenbieter als<br />

Meister. „Ihm will ich es nachmachen: erstmal erfolgreich<br />

beim Praktischen Leistungswettbewerb der<br />

Handwerksjugend „Profis leisten was“ mein Können<br />

zeigen und dann auch eine Meisterschule absolvieren.<br />

Unterstützung bekomme ich von der ganzen Familie“,<br />

so Kevin nach der Auszeichnung.<br />

Gerhard Gemkow, Beauftragter für Prüfungswesen der<br />

KH <strong>Halle</strong>/Saalekreis, resümierte gegenüber der DHZ:<br />

„Wir können heute zahlreiche Jugendliche für gute<br />

Lehrabschlüsse auszeichnen. Das freut mich. Leider<br />

sieht die Tendenz zu guten Noten nicht ganz so rosig<br />

aus. Es fehlt vor allem an theoretischen Kenntnissen.<br />

Was in der Schule versäumt wurde, kann man auch in<br />

drei Lehrjahren nicht nachholen. Wir merken genau,<br />

wo das Umfeld stimmt. Wo Lehrling, Familie und Ausbildungsbetrieb<br />

an einem Strang ziehen, da gibt es<br />

auch die besten Leistungen. Und das wollen wir künftig<br />

noch mehr unterstützen und fördern.“<br />

Von Barbieren, Badern und Chirurgen<br />

Aus dem Leben der Friseur-Innung Anhalt-Zerbst<br />

Bereits 1681 wurde die Friseur-Innung als Innung der<br />

Barbiere, Bader und unteren Chirurgen in Zerbst gegründet.<br />

Alte Dokumente, ein Meisterbrief sowie eine<br />

Obermeisterkette und viele Aufzeichnungen belegen<br />

dies auf beeindruckende Weise.<br />

Über Jahrhunderte kam es zur Spezialisierung der einzelnen<br />

Fachbereiche und es entstand die Friseur-Innung<br />

Zerbst, die die nunmehr sehr langen Traditionen<br />

fortsetzt. Mit der Kreisgebietsreform 2007 ist diese in<br />

der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld integriert.<br />

Der Innung gehören zehn Mitgliedsbetriebe an. Die<br />

Berufsausbildung, die fachliche Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter sowie die Beratung der Innungsbetriebe<br />

in rechtlichen und fachlichen Belangen sind<br />

Schwerpunkte der Innungsarbeit.<br />

Die Innung hat eine Modekommission,<br />

einen eigenen Gesellenprüfungsausschuss,<br />

beteiligt sich an<br />

Veranstaltungen der KH und<br />

kümmert sich um das Einbeziehen<br />

der Mitglieder und Altmeister<br />

in das Innungsleben. Auch die<br />

Erfahrungen der älteren Innungsmitglieder<br />

sind gefragt und sind<br />

ein Bindeglied zwischen Jung und<br />

Alt. Innungsobermeisterin ist Jutta<br />

Tuchen.<br />

Im Jahr 2008 wurden 19 Auszubildende in den Innungsbetrieben<br />

betreut. Innungsversammlungen und<br />

Veranstaltungen wurden zu den unterschiedlichsten<br />

Themen im vergangenen Jahr durchgeführt. Hier wol-<br />

len wir an die Messearbeit, Zwischen-<br />

und Gesellenprüfungen, an<br />

die Friseurschau „Frisuren Ü 40“<br />

oder den Innungstag 2008 und<br />

die Weihnachtsfeier erinnern.<br />

Seit 1990 wird in Zerbst eine Gewerbefachausstellungveranstaltet.<br />

Hier präsentieren sich stets<br />

mehr als 120 Unternehmen der<br />

Region aus Handwerk und Gewerbe<br />

einer breiten Öffentlichkeit. Seit vielen<br />

Jahren nimmt die Friseur-Innung Anhalt-<br />

Zerbst an dieser in Anhalt größten Fachausstellung<br />

teil und zeigt ihr Können, gibt Anregungen und<br />

Hinweise zur aktuellen Friseurmode und zu neuesten<br />

Entwicklungen.<br />

THEMEN<br />

Porträt<br />

Reinhard Steier hat einen Wandanstrich<br />

erfunden, der Wohnräume vor Nässe<br />

bewahrt. Der Inhaber einer Firma in Bad<br />

Suderode im Harz gibt mit seinem Produkt<br />

„Hygrosan“ 100 Jahre Garantie gegen<br />

Schimmelbildung . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Statistik<br />

Das Handwerk wird vom Statistischen<br />

Landesamt nur teilweise berücksichtigt,<br />

denn zulassungsfreie und handwerksähnliche<br />

Betriebe werden nicht erfasst. In den<br />

41 zulassungspflichtigen Gewerken sanken<br />

die Umsätze im ersten Quartal um 3,1 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr . . . . . . . . 10<br />

Nachrichten aus der Region<br />

Aus der Region Anhalt/Dessau-Roßlau/<br />

Wittenberg berichtet die DHZ über Augenoptikermeister<br />

Joachim Heidenreich, die<br />

Fachtagung der Elektroinnung Dessau-<br />

Roßlau und den Polittalk „Meisterkrug zum<br />

Lutherfest“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

INFO ZU FÖRDERPROGRAMMEN<br />

Unterstützung<br />

in schweren Zeiten<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> informiert<br />

über vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt<br />

aufgelegte Programme zur Förderung<br />

und Unterstützung von Unternehmen in<br />

schwierigen Zeiten.<br />

Sprechen Sie uns persönlich, telefonisch<br />

oder per E-Mail an und vereinbaren Sie einen<br />

Termin.<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

� Für die Regionen <strong>Halle</strong>, Saalekreis, Mansfeld-Südharz,<br />

Altlandkreis Bernburg: Antje<br />

Leuoth, Tel. 0345/2999-223, Elke<br />

Kolb, Durchwahl -224.<br />

� Für die Regionen Dessau, Wittenberg,<br />

Anhalt-Bitterfeld: Andreas Baer, Durchwahl<br />

-229.<br />

� Für die Region Burgenlandkreis: Michael<br />

Hirsch, Durchwahl -256.<br />

Oder schreiben Sie einfach eine E-Mail an<br />

beratung@hwkhalle.de.<br />

Rentenberatung<br />

Für Handwerksunternehmen<br />

Am 9. September informiert von 10 bis<br />

14 Uhr Wolfgang Adam, Berater der<br />

deutschen Rentenversicherung in der<br />

Rentensprechstunde in der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Halle</strong>, Graefestraße 24 im<br />

Raum 109. Eine weitere kostenfreie<br />

Rentenberatung in der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Halle</strong> findet am 23. September von<br />

10 bis 12 Uhr in der Graefestraße 22,<br />

Raum 304, in <strong>Halle</strong> statt. Es informiert<br />

Sie Hendrik Bauer, Beauftragter des Versorgungswerkes<br />

der HWK <strong>Halle</strong>.<br />

Interessenten vereinbaren bitte einen Termin unter<br />

Tel. 0345/2999-221<br />

Sprechtage vor Ort<br />

Aktuelle Sprechtage der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

zu den Themen Betriebswirtschaft,<br />

Berufsausbildung sowie Aus- und Weiter -<br />

bildung:<br />

� 9. September: Hohenmölsen, 10 bis<br />

16 Uhr, Anmeldung unter Tel. 03443/<br />

238861<br />

� 15. September: HWK <strong>Halle</strong> in <strong>Halle</strong>, 13<br />

bis 18 Uhr, Anmeldung unter Tel.<br />

0345/2043-335<br />

� 16. September: Kreismusikschule Merseburg,<br />

8 bis 14 Uhr, Anmeldung unter<br />

Tel. 03461/401024<br />

� 21. September: Landkreisverwaltung<br />

Zerbst, 10 bis 14 Uhr, Anmeldung unter<br />

Tel. 0340/560869<br />

� 22. September: KH<br />

Anhalt/Bernburg/Köthen, 10 bis<br />

16 Uhr, Anmeldung unter Tel. 03471/<br />

625121<br />

� 22. September: Stadtverwaltung Jessen,<br />

10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter<br />

Tel. 0340/560869<br />

Zu Rechtsthemen finden donnerstags in<br />

Dessau, Eisleben und Weißenfels von 13.30<br />

bis 16.30 Uhr Beratungen statt. Anmeldung<br />

unter Tel. 0345/2999-105.


10<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Dach + Holz<br />

Sanierungspreis ausgelobt<br />

„DDH – Das Dachdecker Handwerk“<br />

feiert sein 130-jähriges Jubiläum. Anlässlich<br />

dieses Jubiläums lobt DDH erstmalig<br />

einen Sanierungspreis in Höhe<br />

von 10.000 Euro aus. Prämiert werden<br />

außergewöhnlich gute handwerkliche<br />

Dachdeckerarbeiten im Sanierungsbereich.<br />

Teilnehmen können alle Unternehmen,<br />

die einer deutschen Innung<br />

angehören und ein Sanierungsprojekt<br />

aus dem Bereich Dachsanierung und<br />

Dachausbauten, Gebäudeaufstockung,<br />

An- und Umbauten sowie energetische<br />

Sanierung der Gebäudehülle auf dem<br />

Gebiet der Bundesrepublik Deutschland<br />

realisiert und nach dem 31. Dezember<br />

2007 fertig gestellt haben. Einsendeschluss<br />

ist der 30. Oktober 2009.<br />

Informationen und Bewerbung bei Elke Herbst,<br />

Tel. 0221/54 97-201, Fax -6201, E-Mail: red.ddh@<br />

rudolf-mueller.de<br />

Arbeitsschutztag<br />

Fachinformation<br />

Im Kulturhaus Leuna findet am 23. September<br />

der Arbeitsschutztag statt. Eine<br />

Ausstellung bietet die Möglichkeit,<br />

Fachkontakte zu knüpfen sowie Hersteller,<br />

Dienstleister und Projektträger<br />

kennen zu lernen. Es geht um die Realisierung<br />

der „Gemeinsamen Deutschen<br />

Arbeitsschutzinitiative“, soziale Verantwortung<br />

von Unternehmen, aber auch<br />

um Arbeitsschutz und -sicherheit bei<br />

Ausschreibungen und Auftragsvergabe.<br />

Anmeldung bitte bis 15. September an das<br />

Tagungsbüro, Tel. 0345/5643-454, Fax -439 oder<br />

per E-Mail: poststelle@lav.ms.sachsen-anhalt.de<br />

Rammschlag<br />

Kein Schlag ins Wasser<br />

In Haldensleben ist der symbolische<br />

erste Rammschlag zum Ausbau des<br />

Südhafens vorgenommen worden. Damit<br />

wurde der Ausbau der 280 Kilometer<br />

langen West-Ost-Wasser straßenver -<br />

bindung von <strong>Halle</strong> bis Berlin begonnen.<br />

Der Hafen gehört er zu den fünf Bedeutsamsten<br />

im Land.<br />

Hilfe aus Dessau<br />

Damit die S-Bahn wieder rollt<br />

Das Dessauer Bahnwerk, mit seinen etwa<br />

1.000 Mitarbeitern einer der größten<br />

industriellen Arbeitgeber der Region,<br />

hilft mit, dass in der Hauptstadt Berlin<br />

bald wieder die S-Bahnen in einem normalen<br />

Takt fahren. Einige Mitarbeiter<br />

sind direkt in Berlin im Einsatz. Pro<br />

Woche sollen zudem bis zu 20 weitere<br />

Mitarbeiter im Drei-Schicht-System<br />

40 Radsätze instand setzen.<br />

Elf neue Lehrlinge<br />

Auto-Service-Center Dessau<br />

Über 100 Mädchen und Jungen hatten<br />

sich in den vergangenen Monaten bei<br />

der Auto-Service-Center Dessau GmbH<br />

in den letzten Monaten um eine Lehrstelle<br />

beworben. Anfang August konnte<br />

nun Geschäftsführer Thomas Stein elf<br />

Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahre<br />

als künftige Lehrlinge begrüßen.<br />

Ausgebildet werden Automobil- und<br />

Bürokaufleute, Kfz-Mechatroniker, Lageristen<br />

sowie Karosseriebauer und<br />

Fahrzeuglackierer.<br />

Fotoautomat<br />

In Roßlau aufgestellt<br />

Für eine Testphase von einem halben<br />

Jahr wird im Roßlauer Rathaus ein Passbildautomat<br />

aufgestellt. Hintergrund<br />

ist, dass es im Stadtteil kein Fotogeschäft<br />

mehr gibt. Im Sinne der Bürgerfreundlichkeit<br />

wird nun getestet, ob<br />

sich der Automat bewährt und rentiert.<br />

Der Erfinder: Reinhard Steier, Inhaber einer Handwerksfirma in Bad Suderode im Harz, gibt dem Zweikomponentenanstrich „Hygrosan“<br />

100 Jahre Garantie gegen Schimmelbildung. Foto: Ilse<br />

Behaglichkeitspass<br />

für Wohnräume<br />

„Hygrosan“ – ein Wandanstrich gegen Schimmel und Nässe<br />

Von Barbara Ilse<br />

Als Reinhard Steier von 1976 bis 1992<br />

als technischer Leiter im Suderoder<br />

Sanatorium arbeitete, beschäftigten ihn<br />

des Öfteren Probleme mit Feuchtigkeit<br />

oder Hochwasser.<br />

Als er aus dem staatlichen Gesundheitswesen<br />

in die freie Wirtschaft wechselte,<br />

entschied er sich, eine Trocknungsfirma<br />

zu gründen. Seit 1993 widmete sich der<br />

Diplomingenieur der Bautrocknung<br />

und beschäftigte bis zu sechs Mitar -<br />

beiter.<br />

In einer gedämmten Wohnung in Harzgerode<br />

stellte er kurz nach dem Abschalten<br />

des Trocknungsgerätes die<br />

gleiche Schimmelbildung fest wie<br />

schon vorher. Schlimmer noch, in der<br />

Wohnung in der vierten Etage tropften<br />

die Fensterbretter von oben voll. Der<br />

Ringanker war nicht mitgedämmt worden.<br />

Die besondere Harzkälte verschärfte<br />

diesen Effekt noch weiter. Mi-<br />

Wenn Joachim Heidenreich zurück<br />

denkt an seine aktive Zeit als Augenoptikermeister,<br />

dann muss er lächeln.<br />

„Man kann sich heute gar nicht vorstellen,<br />

dass das Anfertigen und Ausliefern<br />

von Brillengläsern oder auch Brillenfassungen<br />

zu DDR-Zeiten manchmal bis<br />

zu einem Jahr dauerte. Dann konnten<br />

wir unseren Kunden die frohe Botschaft<br />

mitteilen: Ihre Brille/Ihre Gläser sind<br />

fertig.“<br />

Schaut man sich im modernen Augenoptikerfachgeschäft<br />

von Manfred Heidenreich<br />

in Dessau um, dann erinnert<br />

nur noch eine liebevoll eingerichtete Vitrine<br />

mit Materialien, Brillenfassungen<br />

und Zubehör an längst vergangene Zeiten<br />

im Augenoptikerhandwerk. Das<br />

Unternehmen ist längst ein moderner<br />

Dienstleister geworden.<br />

Großvater Ernst Heidenreich gründete<br />

1907 das Geschäft in Dessau. Joachim<br />

Heidenreich legte vor 60 Jahren seine<br />

Meisterprüfung ab und zog sich selbst<br />

weitere Augenoptikergenerationen heran.<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> gratulierte<br />

ihm kürzlich zum 60-jährigen<br />

Meisterjubiläum.<br />

Seine Söhne Dietrich Naumann und<br />

Manfred Heidenreich sowie die Enkel<br />

Juliane und Jörg Naumann wurden ausgebildet<br />

und haben dann selbst die Fäden<br />

in die Hand genommen. Manfred<br />

und seine Ehefrau Elisabeth übernahmen<br />

1988 die Geschäfte in Dessau, die<br />

Enkel haben sich in Köthen selbstständig<br />

gemacht.<br />

Alle Generationen wissen, dass gerade<br />

im Beruf des Augenoptikers neben dem<br />

technischen Verständnis auch Finger-<br />

neralwolle an der richtigen Stelle brachte<br />

Abhilfe.<br />

Thermografie, also Wärmeabbildung,<br />

heißt das Zauberwort. „Wir haben vieles<br />

geschafft, aber bei extremen Sachen zeigen<br />

sich eben Grenzen“, sagt der Fachmann<br />

und beschäftigte sich mit der<br />

Theorie. Der Zusammenhang zwischen<br />

Feuchtegehalt und Dämmwirkung im<br />

Mauerwerk ist ausschlaggebend für den<br />

Wärmedurchgangswert. Steigt der<br />

Feuchtegehalt, sinkt die Dämmwirkung.<br />

Ein Aluminiumfensterrahmen<br />

müsste wie eine Wärmebrücke wirken<br />

und demzufolge schwitzen, aber er ist<br />

eloxiert. Genau so funktioniert auch der<br />

als Hygrosan in den Handel gegangene<br />

Anstrich von Steier. Er selbst vergleicht<br />

die Wirkung auch mit „Gore-Tex“, also<br />

eine Schicht, die wasserundurchlässig,<br />

aber dampfdiffusionsoffen ist.<br />

Atmungsaktiv nennt man die Temperaturregelung,<br />

die wichtig ist für den Menschen<br />

und eben auch für ein Gebäude.<br />

Augenoptikermeister Joachim Heidenreich lächelt über vergangene Zeiten<br />

„Wir doktern mit der Dämmung oder<br />

dem so oft angemahnten Lüften nur an<br />

den Symptomen herum. Dem Schimmel<br />

oder aufsteigender Nässe ist so<br />

nicht beizukommen.“<br />

Der Feuchteschutz „Hygrosan“ ist<br />

ein Zweikomponentenprodukt. Die<br />

Schlämme kann man mit dem Pinsel<br />

auf die Wand auftragen. „Hygrosan“<br />

wird vom Erfinder Steier im Internet<br />

vertrieben und beruht, wie er sagt, auf<br />

jahrelangen theoretischen Erkenntnissen.<br />

Referenzen gibt es genug. Sie reichen<br />

von Hausbesitzern, die ihren ewig<br />

feuchten Keller nun als Wohnraum nutzen<br />

können, über sanierte Fassaden,<br />

Schwimmbäder bis zur Westfassade des<br />

„Teufelsbades“, einer Kurklinik in Blankenburg/Harz.<br />

Bei Letzterer arbeitete<br />

Steier mit einem Handwerkskollegen<br />

zusammen, dem Gernröder Maler Wolfgang<br />

Arndt. Zum Energiepass sollte es<br />

nach Ansicht Steiers den Behaglichkeitspass<br />

geben. www.hygrosan.de<br />

NACHRICHTEN AUS DER REGION ANHALT/DESSAU-ROSSLAU/WITTENBERG<br />

Frohe Botschaft: Brille fertig!<br />

spitzengefühl bei Kundengesprächen<br />

gefragt ist.<br />

Gingen vor der Wende tausende Brillengestelle<br />

einfacher Herstellung über den<br />

Ladentisch, so ist die Vielfalt an Brillenfassungen<br />

und Gläsern heute riesig.<br />

Dank heutiger Lieferzeiten – oft über<br />

Nacht – ist eine früher übliche enorme<br />

Lagerhaltung von Gläsern aller Art<br />

überflüssig geworden. „Da habe ich<br />

manche Mark hineingesteckt, die mir<br />

zur Erfüllung persönlicher Wünsche<br />

fehlte – aber ich tat es für meine Kunden<br />

gern“, resümiert Joachim Heidenreich<br />

und denkt an Jahrzehnte seiner Meistertätigkeit<br />

zurück.<br />

Es gibt Familien, aus denen schon mehrere<br />

Generationen durch die fachmännische<br />

Arbeit der Heidenreichs einen<br />

besseren Durchblick erhalten haben. So<br />

sind mehr als die Hälfte der Kunden<br />

Stammkunden.<br />

Wenn früher eine Kassenbrille nichts<br />

oder nur wenige DDR-Mark kostete, so<br />

muss man heute schon etwas tiefer in<br />

die Tasche greifen. Aber es gibt für jeden<br />

Geldbeutel eine Lesehilfe. Viele Kunden<br />

nutzen die Möglichkeit, mit Hilfe einer<br />

Brille nicht nur <strong>ausgezeichnet</strong> zu sehen,<br />

denn Heidenreichs bieten personalisierte<br />

Gläser an, sondern sich mittels einer<br />

Farb- und Stilberatung mit einer individuellen<br />

Fassung auch modisch auf<br />

den neuesten Stand zu bringen. Das<br />

geht schon mal bis hin zur Hochzeitsbrille.<br />

Und wer etwa das „nötige Kleingeld“<br />

nicht sofort parat hat, der kauft<br />

die Brille eben im Abonnement; denn<br />

hier ist der Kunde König und der soll<br />

immer einen guten Durchblick haben.<br />

Die jüngere Generation weiß die Verdienste von Joachim Heidenreich (2.v.li.) zu schätzen:<br />

Elisabeth und Manfred Heidenreich sowie Jörg Naumann (v.li.) im Dessauer Geschäft<br />

in der Johannisstraße. Foto: Gerhardt<br />

Statistik berücksichtigt<br />

Handwerk nur teilweise<br />

Zahlen zu Umsatz und Beschäftigung<br />

Das Handwerk wird in den amtlichen<br />

Statistiken nur teilweise abgebildet: Zulassungsfreie<br />

und handwerksähnliche<br />

Betriebe werden nicht erfasst. Außerdem<br />

werden keine Absolutzahlen, sondern<br />

nur Entwicklungszahlen bekanntgegeben.<br />

Das Statistische Landesamt Sachsen-<br />

Anhalt in <strong>Halle</strong> hat jetzt Umsatz- und<br />

Beschäftigtenzahlen für die Entwicklung<br />

in den 41 zulassungspflichtigen<br />

Handwerken im ersten Quartal veröffentlicht.<br />

Danach gab es in diesen<br />

Handwerksunternehmen in Sachsen-<br />

Anhalt zwei Prozent weniger Beschäftigte<br />

als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig gaben<br />

die Umsätze um 3,1 Prozent nach.<br />

Die Entwicklung in den Gewerbegruppen<br />

verlief speziell beim Umsatz sehr<br />

Berufsträume sollen in Erfüllung gehen<br />

Bereits von klein auf zu wissen, welche<br />

Richtung das Leben einmal einschlagen<br />

wird, ist eine Kunst. Nora Herzig beherrscht<br />

diese. Sie ist erst 20 Jahre alt,<br />

wusste aber schon früh, wo sie einmal<br />

in ihrem Leben hinmöchte. „Mein Bruder<br />

ist bei der Bundeswehr Hauptmann.<br />

Auch mein Vater war früher beim Bund.<br />

Für mich war schnell klar, dass ich das<br />

auch machen möchte.“<br />

Gute Vorkenntnisse hat sie schon, denn<br />

sie hat bereits ein zweiwöchiges Praktikum<br />

beim Kreiswehrersatzamt absolviert.<br />

Nach Abschluss der Fachhochschulreife<br />

schickte sie ihre erste Bewerbung<br />

zur Bundeswehr und das klappte<br />

auch gleich, so dass sie am 1. August<br />

2008 ihre Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin<br />

beim Autohaus Wilke beginnen<br />

konnte. Das in Magdeburg Ottersleben<br />

ansässige Autohaus gehört zu den Ausbildungsbetrieben<br />

im „Schaumburger<br />

Modell“. Vorteil für das Autohaus ist es,<br />

dass die Bundeswehr sich an den Ausbildungskosten<br />

mit monatlich 250 Euro<br />

pro Ausbildungsplatz beteiligt. Die Aus-<br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. 17 | 4. September 2009 | 61. Jahrgang<br />

unterschiedlich. Am stärksten waren<br />

die Umsatzrückgänge im Bauhauptgewerbe<br />

mit 17,6 Prozent. Auf der anderen<br />

Seite zeigte sich die Wirkung der Abwrackprämie<br />

im Kraftfahrzeuggewerbe<br />

mit einem Umsatzplus von fast zehn<br />

Prozent. Bei den Beschäftigtenzahlen<br />

war in den einzelnen Gewerbegruppen<br />

fast durchweg ein Minus zu verzeichnen.<br />

Dieses lag zwischen minus 4,2 Prozent<br />

im Kraftfahrzeuggewerbe und minus<br />

0,2 Prozent bei den Handwerken für<br />

den gewerblichen Bedarf.<br />

Ohne genaue Zahlen ist Wirtschaftspolitik<br />

und Interessenvertretung schwierig.<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> fordert<br />

seit langem, das gesamte Handwerk<br />

mit absoluten Zahlen statistisch<br />

darzustellen. www.stala.sachsen-anhalt.de<br />

Nora, Getriebeöl und Panzer<br />

Hochkarätigen Besuch konnten die<br />

Handwerker und Obermeister bei ihrem<br />

traditionellen Politiktalk „Meisterkrug<br />

zum Lutherfest“ begrüßen.<br />

Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft<br />

und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt,<br />

schaute auf dem Kirchplatz vorbei und<br />

stellte sich den Fragen der Handwerker.<br />

Er versprach Klärung bei Problemen der<br />

beschränkten Ausschreibung und der<br />

Abwrackprämie für alte Heizkessel, wie<br />

im Nachbarland Sachsen bereits umge-<br />

Nora Herzig ist eine ehrgeizige Auszubildende.<br />

Sie will Berufssoldatin werden.<br />

Foto: HWK Magdeburg<br />

bildung von Nora beinhaltet alle zwei<br />

Wochen drei Tage Blockunterricht und<br />

spezifische Lehrgänge im Bildungs- und<br />

Technologiezentrum in Möckern.<br />

Handwerk fördert Dialog<br />

mit Politik und Verwaltung<br />

Kreishandwerkerschaft als Zugpferd bei Problemlösungen<br />

Die Elektroinnung Dessau-Roßlau war<br />

Gastgeber für die Fachtagung „Energie -<br />

effizienz geht uns alle an“ Ende August<br />

in der alten Brauerei Dessau. Behandelt<br />

wurden Fragen, die Unternehmen und<br />

Kunden gleichermaßen bewegen: Wie<br />

sehen die Heizungsanlagen der Zukunft<br />

aus. Müssen wir uns vom herkömmlichen<br />

Stromzähler verabschieden?<br />

setzt. „Wir stehen zum Handwerk und<br />

wir wollen eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Handwerk“, so Minister Reiner<br />

Haseloff.<br />

In die lange Gästeliste schrieben sich<br />

unter anderen Landrat Jürgen Dannenberg,<br />

Bürgermeister Torsten Zugehör,<br />

die Präsidenten der <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />

Karlsruhe, Joachim Wohlfeil, und<br />

aus <strong>Halle</strong>, Thomas Keindorf, sowie der<br />

Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold,<br />

ein.<br />

Fachtagung in alter Brauerei<br />

„City“ begeistert Gäste der Elektroinnung Dessau-Roßlau<br />

ANHALT/DESSAU-ROSSLAU/WITTENBERG<br />

Kochstedter Kreisstraße 44, 06847 Dessau-Roßlau,<br />

Tel. 0340/517674, Fax<br />

-5710748, E-Mail: khs-dessau@freenet.de,<br />

Internet: www.khs-anhalt.de<br />

Wann kann mit der Brennstoffzelle gerechnet<br />

werden? Die Ausstellermesse<br />

zog mit vielen interessanten Themen<br />

Besucher an und informierte über modernste<br />

Technik.<br />

Und nicht zuletzt gab es ein tolles<br />

Wiedersehen in der historischen Brauerei<br />

mit der Band „City“, die die Teilnehmer<br />

mit ihrer Rockmusik begeisterte.<br />

Sitz der Kreishandwerkerschaft<br />

Büro Wittenberg:<br />

Collegienstraße 53a, 06886 Lutherstadt<br />

Wittenberg, Tel. 03491/402097, Fax<br />

03491/402093


Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. 17 | 4. September 2009 | 61. Jahrgang HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) 11<br />

Unternehmensbörse<br />

� Suche Nachfolger für Tischlerei im<br />

Raum Köthen (Betriebsgelände<br />

6.000 m², 600 m² große Werkstatt inklusive<br />

Sozialtrakt). Kundenstamm ist<br />

vorhanden. Verkaufspreis nach Vereinbarung<br />

Chiffre: A 042<br />

� Vermiete altershalber kurzfristig im<br />

Landkreis Bitterfeld ein Kosmetikstudio<br />

mit großem Kundenstamm. Bei Bedarf<br />

steht auch das Geschäfts- und Wohnhaus<br />

zum Kauf zur Verfügung.<br />

Chiffre: A 086<br />

� Altershalber Installateur- und Heizungsbaubetrieb<br />

mit Grundstück und Geschäftshaus<br />

im Landkreis Merseburg/<br />

Querfurt abzugeben (Verkauf, Vermietung<br />

oder Verpachtung möglich). Preis<br />

ist Verhandlungssache. Chiffre: A 094<br />

� Nachfolger für Konditorei und Bäckerei<br />

im Landkreis Wittenberg gesucht.<br />

Chiffre: A 095<br />

� Verkaufe Elektroinstallationsbetrieb im<br />

Raum <strong>Halle</strong>. Büro, Werkstatt, Garage<br />

ca. 185 m², Grundstück ca. 280 m².<br />

Chiffre: A 126<br />

� Verkaufe Einzelhandelsgeschäft für<br />

Leuchten, Lampen und Zubehör im<br />

Raum Wittenberg. Chiffre: A 178<br />

� Elektroinstallationsfirma mit Immobilie<br />

in <strong>Halle</strong> zu verkaufen. Chiffre: A 194<br />

� Gewerbegrundstück (auch Teilflächen)<br />

im südlichen Sachsen-Anhalt zu vermieten,<br />

eventuell auch zu verkaufen. Bisherige<br />

Nutzung als Tischlerei. Größe:<br />

Werkstatt/Büro 675 m², Grundstück:<br />

7.880 m², verkehrstechnisch günstige<br />

Lage, Nähe Autobahn. Chiffre: A 205<br />

� Alteingesessene Kfz-Werkstatt im Landkreis<br />

Bitterfeld zu verkaufen oder zu<br />

vermieten. Chiffre: A 206<br />

� Wir suchen zur Übernahme ein Unternehmen<br />

aus dem Gebäudereinigerhandwerk<br />

im Raum <strong>Halle</strong>.<br />

Chiffre: N 035<br />

Ansprechpartner: Angelika Stelzer, Tel. 0345/2999-<br />

221, Fax -200, E-Mail: astelzer@hwkhalle.de, Internet:<br />

www.hwkhalle.de<br />

odepräsentation<br />

erbst/Winter<br />

Friseur- und Kosmetikinnung<br />

Auch in diesem Jahr findet wieder die<br />

regional größte Fachveranstaltung der<br />

Friseur- und Kosmetikinnung <strong>Halle</strong>-<br />

Merseburg-Saalkreis im Volkspark,<br />

Burgstraße in <strong>Halle</strong> statt. Eingeladen<br />

wird am 2. Oktober ab 20 Uhr (Einlass<br />

19 Uhr) mit kostenfreier „Aftershow-<br />

Party“ ab 22 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf<br />

in der Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Halle</strong>-Saalekreis, Pfännerhöhe 65,<br />

06110 <strong>Halle</strong>, Tel. 0345/13157-0, Fax -21.<br />

E-Mail: info@khs-hal-sk.de zum Preis<br />

von 20 Euro, für Auszubildende 10 Euro.<br />

Es sind auch Karten an der Abendkasse<br />

ab 19 Uhr, dann zum Preis von 25 Euro<br />

erhältlich.<br />

usatzqualifikation<br />

ür Lehrlinge<br />

Unternehmensspezifisch<br />

Möchten Sie die Qualifikationen Ihrer<br />

Lehrlinge noch umfassender am<br />

konkreten Bedarf Ihres Unternehmens<br />

ausrichten, dann ist das für Sie interessant:<br />

Innerhalb des Jobstarter-Projektes<br />

„Zukunft“ werden für fünf Ausbildungsberufe<br />

modulare Zusatzqualifikationen<br />

entwickelt. Unternehmensspezifische<br />

Kompetenzen bereits in der Lehrzeit<br />

aufbauen, ist auch unter Kosten -<br />

gesichtspunkten überlegenswert.<br />

Weiterhin entsteht bei den jungen Leuten<br />

eine enge Bindung an ihren Lehrbetrieb.<br />

Projektträger ist das Bildungswerk der<br />

Wirtschaft Sachsen-Anhalt, ein wirtschaftsorientierter<br />

Dienstleister mit<br />

vielfältigen Kontakten in der Region.<br />

Das BTZ der <strong>Handwerkskammer</strong> ist<br />

über eine Kooperationsvereinbarung in<br />

alle Projektaktivitäten einbezogen.<br />

Informationen erhalten Sie von Andreas Köhler,<br />

Tel. 0345/7798-891, akoehler@hwkhalle.de oder<br />

Axel Böhme, Tel. -796, axel.boehme@bwsa.de<br />

Verantwortlich<br />

Jacqueline Gerhardt,<br />

Graefestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong>,<br />

Tel. 0345/2999-113,<br />

Fax 0345/2999-200,<br />

E-Mail: jgerhardt@hwkhalle.de<br />

Weil das Wort des Meisters zählt<br />

DHZ-Gespräch mit Eik Salewski, Mitglied des Meisterprüfungsausschusses Zahntechnik<br />

Am 2. September wurden 21 Meisterprüfungsausschüsse<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Halle</strong> für den Zeitraum 2010<br />

bis 2014 neu berufen. Die Deutsche<br />

Handwerks Zeitung unterhielt sich mit<br />

dem neuen Mitglied des Meister -<br />

prüfungsausschusses Zahntechnik, Eik<br />

Salewski.<br />

DHZ: Es ist noch nicht ein Jahr her, als<br />

Sie als bester Jungmeister aller Gewerke<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> im vorigen<br />

Jahr geehrt wurden.<br />

Eik Salewski: Das ist richtig. Inzwischen<br />

ist viel Wasser die Saale runtergeflossen.<br />

Ich habe mich selbstständig gemacht<br />

und vor kurzem ein eigenes Labor<br />

mit modernster Technik in <strong>Halle</strong> eröffnet.<br />

Und ich bin auch froh darüber,<br />

dass ich durch die Betriebsberaterin der<br />

<strong>Handwerkskammer</strong>, Antje Leuoth, bei<br />

der Unternehmensgründung sehr gut<br />

beraten und unterstützt wurde.<br />

DHZ: Und nun haben Sie sich auch entschlossen,<br />

im Meisterprüfungsausschuss<br />

Zahntechnik ehrenamtlich mitzuarbeiten.<br />

Eik Salewski: Dafür hatte ich mich<br />

schon während der Meisterschule entschieden,<br />

als wir darauf angesprochen<br />

wurden. Es ist für mich sehr wichtig,<br />

mein Wissen weiterzuvermitteln und<br />

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) und das Handwerk bieten mit<br />

ihrer Kampagne „Haus sanieren – profitieren!“<br />

kostenlose Energiechecks für<br />

Ein- und Zweifamilienhausbesitzer an.<br />

Ziel von „Haus sanieren – profitieren!“<br />

ist es, Eigentümer zu motivieren, ihre<br />

Immobilien für künftige energetische<br />

Anforderungen fit zu machen.<br />

Der Energiecheck soll für Eigentümer<br />

eine Initialzündung für weitere Überlegungen<br />

zur Modernisierung sein, kann<br />

und darf aber eine neutrale und ausführliche<br />

Fachberatung und die Erstellung<br />

von Energieausweisen nicht er -<br />

setzen.<br />

In rund 30 Minuten geht der DBU-gelistete<br />

Handwerker alle relevanten Bauteile<br />

der Immobilie mit dem Hausbesitzer<br />

durch und nimmt mit Hilfe einer Farb -<br />

skala von Rot bis Grün eine Grobbeurteilung<br />

vor. In Form dieses Energie -<br />

Mit modernster Technik arbeitet Zahntechnikermeister Eik Salewski in seinem Labor in<br />

der halleschen Reilstraße. Jetzt wurde er in den Meisterprüfungsausschuss Zahntechnik<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> berufen. Foto: Gerhardt<br />

Meisterschüler auf dem Weg in ein sehr<br />

interessantes Handwerk zu begleiten.<br />

Es geht hier nicht um irgendwelche<br />

Entlohnungen, die gibt es im Ehrenamt<br />

nicht, sondern um persönliches<br />

Engagement.<br />

Ich denke, wer sich Meister nennt, der<br />

soll es auch zeigen. Nicht nur im Beruf,<br />

in der Selbstständigkeit, sondern auch<br />

im Ehrenamt. Und so beginne ich ganz<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong>: Kostenlose Energiechecks für Immobilienbesitzer<br />

check-Bogens soll dem Hausbesitzer<br />

ein Eindruck über den Zustand des<br />

Hauses und die sich daraus ergebenden<br />

Energieverluste in anschaulicher Form<br />

gegeben werden.<br />

Das Bewertungsschema weist auf Energieeinsparpotenziale<br />

bzw. auf den weiteren<br />

detaillierten Beratungsbedarf hin.<br />

Die kostenfreien Energiechecks können<br />

von allen Handwerksunternehmen<br />

durchgeführt werden, die nach einer<br />

Schulung durch die DBU die Berechtigung<br />

erhalten haben. Diese Unternehmen<br />

finden Sie auf der Webseite der<br />

DBU unter www.dbu.de, Kampagne<br />

„Haus sanieren – profitieren!“/geschulte<br />

Handwerker.<br />

DBU-geschulte Handwerksunternehmen<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> sind<br />

gegenwärtig Dorit Foerst-Keller, Frößnitz,<br />

Firma MK Bauelemente Ostrau,<br />

Rainer Müller GmbH & Co. KG <strong>Halle</strong>,<br />

unbelastet meine Arbeit im Meisterprüfungsausschuss.<br />

Ich will ein fairer und<br />

korrekter Prüfer sein und freue mich<br />

auch auf den Kontakt zur Meisterschule<br />

und zu anderen Berufskollegen.<br />

DHZ: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Wir wünschen Ihnen für Ihre Selbstständigkeit<br />

und für Ihr Ehrenamt<br />

im Meisterprüfungsausschuss gutes<br />

Gelingen.<br />

Beratung als Initialzündung<br />

zur Modernisierung<br />

Junger Bildhauermeister fertigt alles aus Stein<br />

Jung, kreativ und voller Ideen – all diese<br />

Attribute gelten für den Steinmetz- und<br />

Bildhauermeister Andreas Gaedke. Wie<br />

schon sein Firmenname verrät, fertigt<br />

er in seiner kleinen Werkstatt in Aken<br />

Elektro-Service Graubner Bad Lauchstädt,<br />

Innungsfachbetrieb Malermeister<br />

Michael Oehler Querfurt, Firma Schulze<br />

& Co. GmbH Eisleben und Zimmerei<br />

Kerstin Spitz Bernburg.<br />

Für das Erstellen von Energieausweisen<br />

(Energiepässen) gemäß der Energieeinsparverordnung<br />

kommen verschiedene<br />

Berufsgruppen in Betracht, die jedoch<br />

den 2007 festgelegten Voraussetzungen<br />

der Energiesparverordnung entsprechen<br />

müssen. Danach dürfen zum Beispiel<br />

Handwerker mit einer Zusatz -<br />

qualifikation „Gebäudeenergieberater“<br />

derartige Energieausweise anfertigen.<br />

Diese qualifizierten Detailberatungen<br />

sind kostenpflichtig.<br />

Weitere Informationen bei Hans-Joachim Ernst,<br />

Tel. 0345/2999-222 und Karl-Heinz Grimm, Tel. -225,<br />

oder unter www.netzwerk-energie.de.<br />

Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen<br />

wollen und Schulungstermine suchen, erhalten detaillierte<br />

Informationen unter Tel. 0345/7798-710<br />

Traditionelles Handwerk<br />

verbunden mit neuen Ideen<br />

Der Akener Steinmetz- und Bildhauermeister Andreas<br />

Gaedke lässt in Sachen Stein keine Wünsche seiner<br />

Kunden offen. Foto: Nicklisch<br />

„Alles aus Stein“. Vom Klischee der<br />

Grabsteinbauer hat sich der Steinmetz<br />

inzwischen weit entfernt. Er versucht,<br />

fast alle Wünsche und Ideen seiner Kunden<br />

in die Tat umzusetzen. Sei es ein<br />

spezielles Familienwappen,<br />

Firmenschilder, Springbrunnen,<br />

Gartenplastiken<br />

oder auch Bad- und Küchenausstattungen:<br />

Alles<br />

entsteht in liebevoller<br />

Handarbeit des Vollbluthandwerkers.<br />

Auch originalgetreue<br />

Plastiken sowie Gedenksteine<br />

für lieb gewonnene<br />

Vierbeiner entstehen<br />

häufig unter Andreas Gaedkes<br />

Hammer und Meißel.<br />

Doch nicht nur Neuanfertigungen<br />

verlassen seine<br />

Werkstatt, sondern auch anspruchsvollenRestaurierungsarbeiten<br />

hat er sich<br />

verschrieben. Speziell in der<br />

Nicolaikirche der Kleinstadt<br />

Aken hinterließ er seine<br />

Handschrift.<br />

Die Liebe zum Stein bekam<br />

der geschickte Handwerker schon mit<br />

in die Wiege gelegt. Denn auch sein Vater<br />

arbeitet als selbstständiger Steinmetzmeister.<br />

Nachdem Andreas Gaedke<br />

seine Lehre im elterlichen Betrieb<br />

abschloss, sammelte er elf Jahre lang als<br />

Vorarbeiter in einem Köthener Steinmetzbetrieb<br />

wertvolle Erfahrungen.<br />

Zudem absolvierte er während dieser<br />

Zeit eine Ausbildung als „Fachhand -<br />

werker in der Denkmalpflege“. Doch für<br />

Andreas Gaedke war schon seit langer<br />

Zeit klar „Ich möchte etwas Eigenes.“<br />

Noch bevor er seinen Meistertitel<br />

komplett in der Tasche hatte, eröffnete<br />

der emsige Handwerker im Jahre 2007<br />

seinen kleinen Betrieb in Aken. In -<br />

zwischen konnte er den Titel als Steinmetz-<br />

und Bildhauermeister im Steinmetzzentrum<br />

Königslutter vollständig<br />

erlangen.<br />

Der Frage, wie er als Geschäftsmann mit<br />

der derzeitigen Wirtschaftskrise umgeht,<br />

kann Meister Gaedke nur entgegnen:<br />

„Meine Auftragszahlen sind im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich gestiegen.<br />

Dank des modernen Internets kann ich<br />

sogar deutschlandweit arbeiten.“<br />

DAS IST MEINE MEINUNG<br />

Vor der Wahl ist nach der Wahl<br />

Am 27. September finden nach vier Jahren<br />

Großer Koalition wieder Bundestagswahlen<br />

statt. Das ist erneut eine gute Gelegenheit,<br />

als <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> Forderungen<br />

des Handwerks an die Politik zu formulieren:<br />

Mehr Netto vom Brutto, Ausbildungsfähigkeit<br />

von Jugendlichen<br />

verbessern,<br />

weniger Bürokratie<br />

und mehr Mittelstandsfreudigkeit.<br />

Deshalb traf sich<br />

auch am 2. September<br />

der Arbeitsausschuss<br />

Wirtschaft<br />

des Handwerkstages<br />

Sachsen-Anhalt,<br />

um die Anliegen des Handwerks nochmals<br />

zu verdeutlichen. So kurz vor der Wahl wird<br />

diesen Forderungen auch von Seiten der<br />

Politiker zugehört und meist auch zugestimmt.<br />

Aber: Noch stärker als sonst beschleicht<br />

mich vor dieser Wahl ein ungutes Gefühl:<br />

Egal, wie die Wahl ausfällt – es wird sich wenig<br />

ändern. Angela Merkel bleibt mit ziemlicher<br />

Sicherheit Bundeskanzlerin. Bei einer<br />

Fortsetzung der jetzigen Koalition ist dann<br />

absehbar: höhere Steuern und Abgaben,<br />

mehr Vorschriften unter dem Motto „Gesundheitsschutz“<br />

oder „Antidiskriminierung“,<br />

mehr staatlicher Arbeitsmarkt, weitere<br />

(meist erfolglose) Experimente am Ausbildungssystem.<br />

Auch wenn die FDP mitre-<br />

KH Anhalt-Bitterfeld, Tischler-/Glaser-Innung<br />

Im Frühsommer waren sie noch keine<br />

Gesellen, die zwölf jungen Leute, die ihre<br />

Gesellenstücke dem Gesellenprüfungsausschuss<br />

der Innung im Haus des<br />

Handwerks in Bitterfeld zur Bewertung<br />

vorstellten. Die Gesellenstücke waren<br />

der erste Teil der Gesellenprüfung und<br />

ein Beweis dafür, dass diese jungen Leute<br />

praktisch ihr Handwerk verstehen.<br />

Roland Pötzsch, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses<br />

und Tischlermeister<br />

aus Boßdorf, ist sehr zufrieden<br />

mit den Arbeiten, die die Azubis vorgestellt<br />

hatten. „Es ist alles vertreten, von<br />

einfachen Möbelstücken bis zur gehobenen<br />

Klasse“, freut sich Roland<br />

Pötzsch über die Vielfalt. Und auch die<br />

Qualität der Arbeiten kann sich sehen<br />

lassen, nur die Noten 1 bis 3 wurden<br />

vergeben. „Wir sind froh, dass wir noch<br />

solche Prüflinge haben.“<br />

Gute Mathe-Noten nötig<br />

„Die praktischen Leistungen sind besser<br />

geworden“, bestätigte auch Dieter<br />

Hirsekorn, Stellvertreter des Gesellenprüfungsausschuss-Vorsitzenden.Leider<br />

seien immer noch die Kenntnisse<br />

das Problem. Das Verständnis für die<br />

Theorie fehle bei den jungen Leuten. Es<br />

mangele an Nachwuchs, nicht zuletzt<br />

deshalb, weil schon die Schulnoten<br />

nicht ausreichen würden, um den anspruchsvollen<br />

Beruf des Tischlers zu erlernen,<br />

bedauert Roland Pötzsch. „Gute<br />

Noten in Chemie, Physik und Mathe sowie<br />

Fleiß müssen die Azubis mitbrin-<br />

gieren sollte, wird sich daran nur wenig ändern:<br />

Zu hoch ist die Staatsverschuldung,<br />

zu groß der Druck seitens der eingefahrenen<br />

Staatsbürokratie oder auch der EU.<br />

Angesichts der unbefriedigenden Alternativen<br />

stellt sich dann nicht nur die Frage:<br />

„Wen soll ich wählen?“ Sondern auch: „Soll<br />

ich wählen?“ Die Aufforderung, zur Wahl zu<br />

gehen, hat nämlich auch eine Kehrseite: Es<br />

müssen glaubwürdige Politikvorschläge und<br />

klare Alternativen zur Wahl stehen. Beides<br />

gibt es nicht ausreichend. Die zu erwartende<br />

hohe Zahl an Nichtwählern ist kein falsches<br />

Verhalten dieser Mitbürger, sondern<br />

eine Ohrfeige an Regierung und Opposition.<br />

Ich denke, angesichts der großen Probleme,<br />

vor denen Deutschland und damit auch<br />

das deutsche Handwerk steht, ist es trotzdem<br />

nicht falsch, zur Wahl zu gehen. Jedoch<br />

ist es noch wichtiger, nach der Wahl<br />

auf die Einhaltung der Wahlversprechen zu<br />

achten. Wir müssen noch mehr Druck machen,<br />

um Lösungen für entscheidende Probleme<br />

einzufordern. Dazu gehören die demografische<br />

Entwicklung, die Lähmung privater<br />

Initiative durch Vorschriften und hohe<br />

Steuern und Abgaben, das Wegbrechen der<br />

Gemeinsinnorientierung in diesem Lande<br />

oder die näherkommenden Einschläge der<br />

immer unruhiger werdenden Welt.<br />

Ein „weiter so“ könnte schwere Folgen<br />

haben. Udo Nistripke,<br />

Referatsleiter Volkswirtschaft<br />

in der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong><br />

Die praktischen Leistungen<br />

können sich sehen lassen<br />

gen, wenn sie den Beruf erfolgreich erlernen<br />

wollen“, betont er.<br />

Das anspruchsvollste Stück fertigte Andreas<br />

Schultz an, ein Biedermeierschrank<br />

in Nussbaum und Ahorn. Der<br />

19-Jährige aus Wadendorf hatte in der<br />

Tischlerei von Ralph Schibelius in<br />

Raguhn gelernt. Er entschied sich für<br />

diesen aufwändigen Schreibschrank,<br />

hat ihn selbst entworfen nach Vorlagen<br />

in alten Büchern. Die Materialkosten<br />

beliefen sich auf rund 800 Euro. Rund<br />

4500 Euro würde er wahrscheinlich im<br />

Verkauf kosten.<br />

Lob vom Prüfungsausschuss<br />

„Die Arbeit für das Gesellenstück war<br />

sehr intensiv, allein neun Schubkästen<br />

im Inneren und vier große verschließbare<br />

Schubkästen mussten angefertigt<br />

werden, alle Verbindungen gezinkt“,<br />

lobte der Gesellenprüfungsausschuss-<br />

Vorsitzende die Arbeit, die mit der Note<br />

„sehr gut“ bewertet wurde. Die Gesellenstücke<br />

entstanden meist nach eigenen<br />

Ideen, nicht als Auftragsarbeit.<br />

Die öffentliche Schau der Stücke im<br />

Haus des Handwerks Bitterfeld wurde<br />

von vielen Besuchern gut angenommen,<br />

freut sich auch KH-Geschäftsführerin<br />

Carmen Bau. So konnte der Öffentlichkeit<br />

ein wunderbares Bild des<br />

kreativen und anspruchsvollen Handwerksberufes<br />

Tischler vermittelt werden<br />

und gleichzeitig wurde die Arbeit<br />

der Innung und des Ehrenamtes im<br />

Handwerk gewürdigt.<br />

Das anspruchsvollste Gesellenstück fertigte Andreas Schultz (re.): ein Biedermeierschrank<br />

in Nussbaum und Ahorn. Foto: Wochenspiegel/Giese

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