206 5.2 Drüsen des Verdauungstraktes
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Arterielles System<br />
Die vom Truncus coeliacus abgehende A. hepatica<br />
gelangt über den Hilus in die Leber und verzweigt<br />
sich in interlobäre Arterien und intralobuläre Arteriolen,<br />
die nach dem Kapillarbett das Blut zu den Aa.<br />
hepaticae abführen.<br />
Aufbau der Leber<br />
Funktionell wird die Leber in zwei Leberlappen Lobus<br />
dexter und Lobus sinister unterteilt: Anatomisch<br />
gesehen, enthält die Leber noch zwei andere Lappen,<br />
Lobus caudatus und Lobus quadratus, die funktionell<br />
zum Lobus sinister gerechnet werden<br />
(Abb. 5.31).<br />
Die zwei funktionellen Leberabschnitte verfügen<br />
über eine eigene arterielle und venöse Blutversorgung<br />
und ihre eigene Gallenableitungen, die sich<br />
außerhalb der Leber vereinigen.<br />
Das Lebergewebe kann in klassische Lobuli eingeteilt<br />
werden. Kleine Verzweigungen – sowohl der<br />
V. portae als auch der A. hepatica – münden in die<br />
Sinusoiden der Leberlappen. Das Blut sammelt sich<br />
in den zentralen lobulären Venen. Das Blut wird aus<br />
der Leber über die V. hepatica abgeführt, die kurz<br />
unter dem Diaphragma in die V. cava inferior mündet.<br />
Ventralansicht Diaphragma<br />
(hochgezogen)<br />
Kaudalansicht<br />
Lobus dexter<br />
Gallenblase<br />
Lig. falciforme<br />
V. portae<br />
Lobus caudatus<br />
Lobus sinister<br />
A. hepatica<br />
Ductus hepaticus<br />
communis<br />
Ductus<br />
choledochus<br />
Abb. 5.31 Anatomischer Aufbau der Leber (nach Netter).<br />
Lobus<br />
quadratus<br />
<strong>Drüsen</strong> <strong>des</strong> <strong>Verdauungstraktes</strong><br />
Zwischen den Leberzellen entspringen die Gallenkanälchen,<br />
die sich zu größeren Gallenkapillaren<br />
zusammenschließen (Abb. 5.32a).<br />
An den Winkelpunkten <strong>des</strong> Schnitts eines Leberlappens<br />
findet man die Kiernan-Dreiecke, auch periportale<br />
Dreiecke genannt. Hierin befindet sich eine<br />
kleine Abzweigung der A. hepatica, V. portae, ein<br />
Gallengang und eine Abzweigung <strong>des</strong> N. vagus. Zuweilen<br />
ist hier auch ein kleines Lymphgefäß zu finden<br />
(Abb. 5.32a).<br />
Die Parenchymzellen sind mehr oder weniger radial<br />
rund um die zentrale Vene angeordnet, wohin<br />
die Sinosoiden konvergieren. Zwischen den Parenchymzellen<br />
befindet sich ein System interzellulärer<br />
Räume, die Gallenkapillaren, die vollständig vom<br />
Blut abgeschlossen sind.<br />
Außer Endothelzellen befinden sich in und um<br />
die Wand der Sinusoide noch verschiedene andere<br />
Zellen:<br />
– Kupfferzellen mit einer stark phagozytierenden<br />
Funktion.<br />
– Pitzellen richten sich gegen maligne Zellen, wie<br />
Kolon-Karzinomzellen, die durch portales Blut<br />
herangeführt werden und sich in der Leber zu<br />
Metastasen entwickeln können. Pitzellen können<br />
sich unter Einwirkung bestimmter Mediatoren<br />
vermehren, sind jedoch normalerweise von<br />
der Zufuhr aus dem Blut abhängig. Sie stammen<br />
wahrscheinlich aus dem Knochenmark.<br />
V. cava<br />
inferior<br />
Gallenblase<br />
Area<br />
nuda<br />
Ductus<br />
cysticus<br />
Porta<br />
hepatica<br />
van den Berg, Angewandte Physiologie, Band 2: Organsysteme verstehen und beeinflussen (ISBN 3131170824), � 2005 Georg Thieme Verlag KG<br />
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