KURIER - Amt Dömitz-Malliß
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16 <strong>Amt</strong>skurier Woche 27 / 04. Juli 2008<br />
Gibt es bald auch einen Weißstorch<br />
in Woosmerhof<br />
Am 02. Juni 2008 war endlich<br />
der Termin für die Aufstellung<br />
des Nestes am Flachgewässer<br />
für den Weißstorch in Woosmerhof<br />
auf Hof-AS. Sehnlichst wurde<br />
der Arbeitstrupp der Firma<br />
WEMAG erwartet, denn bereits<br />
in der Woche vorher hatten Angela<br />
Händler und Silke Storeck<br />
mehrere Störche auf den umliegenden<br />
Wiesen gesichtet. Auch<br />
der Rastplatz für Kindergärten,<br />
Schulklassen und Touristen ist<br />
inzwischen vollendet und in den<br />
nächsten Tagen wird noch die<br />
Infotafel aufgestellt, die über<br />
Störche und Amphibien Aus-<br />
Foto: Hof-AS<br />
kunft gibt.<br />
Freudig überrascht waren die zwei Frauen darüber, dass der Storch tatsächlich<br />
schon am nächsten Tag im frisch aufgestellten Nest stand.<br />
Am folgenden Tag hielt er dort sein Mittagsschläfchen. Danach wurde<br />
er tagelang nicht mehr gesehen. Doch wie war die Freude groß, als er<br />
am 18.06. wieder auftauchte und es sich seitdem dort gemütlich gemacht<br />
hat. Für eine Familiengründung ist es wohl dieses Jahr zu spät,<br />
aber vielleicht bringt er nächstes Jahr eine Störchin mit.<br />
Doch nicht nur der Storch fühlt sich in Woosmerhof wohl, auch ein<br />
eher seltenes Pärchen Nilgänse hat das Flachgewässer für sich entdeckt.<br />
Diese Gänse stammen ursprünglich aus Afrika. Später wurde<br />
die Nilgans als Ziervogel in Großbritannien angesiedelt. Von dort aus<br />
breitete sie sich über ganz Mitteleuropa aus.<br />
Noch ein kleines Geheimnis hat der Teich bereits preisgegeben. In seinem<br />
Schlamm wurde ein Kolbenwasserkäfer gefunden. Er steht wegen<br />
seiner zunehmenden Gefährdung unter Naturschutz.<br />
Auf Hof-AS ist man gespannt, wie vielen verschiedenen Tierarten das<br />
Gewässer noch einen neuen Lebensraum bieten wird.<br />
Seniorennachmittag<br />
in Woosmerhof auf Hof-AS<br />
Die Seniorenresidenz Kursana<br />
aus Rastow hatte sich<br />
am 18.06. auf Hof-AS angemeldet.<br />
Die acht Heimbewohner<br />
fieberten schon<br />
wochenlang diesem Termin<br />
entgegen. Einige von<br />
ihnen waren in der Jugend<br />
mit Pferden aufgewachsen<br />
oder Turnierreiter in früheren<br />
Zeiten. So z. B. Siegfried<br />
Viergutz, der in seiner<br />
Jugend gar DDR-Meister<br />
in Dressur war oder Frau<br />
Gerda Bremer, die es mit<br />
ihren 87 Jahren noch einmal<br />
wissen wollte. Nach<br />
anfänglichem Zögern<br />
konnte sie der Versuchung<br />
Foto: Hof-AS<br />
nicht widerstehen. Sie ist<br />
in Hinterpommern mit Pferden groß geworden und der Wunsch, noch<br />
einmal auf dem Pferd zu sitzen, war inzwischen übermächtig geworden.<br />
Das Seniorenheim hatte bereits einmal einen Ausflug zum Landesgestüt<br />
Redefin unternommen, doch leider konnten die sehr temperamentvollen<br />
Pferde diesen Wunsch nicht erfüllen.<br />
Doch die Fjordstute Swantje machte ihrer Rasse alle Ehre. Sie ist absolut<br />
nervenstark und zuverlässig. Geduldig ließ sie Frau Bremer aufsitzen<br />
und machte mit ihr eine Runde auf dem Reitplatz. Doch auch<br />
weniger bewegliche Gäste hatten Spaß an diesem Ausflug.<br />
Herr Lewien war total begeistert, dass der kleine Hofhund keine Scheu<br />
hatte und dem Rollstuhlfahrer auf den Schoß sprang. Gerührt streichelte<br />
er den kleinen Gesellen.<br />
Herr Brödner brachte die Ponys mit zurück auf die Koppel, nachdem<br />
alle einer Reitstunde der jüngsten Reiterinnen Jette und Nele, beide 4<br />
Jahre alt, beigewohnt hatten. Nach einem rundum gelungenen Nachmittag,<br />
mit frischem, hausgemachten Kuchen und Kaffee machten sich<br />
die Herrschaften mit ihren beiden Betreuerinnen auf den Heimweg.<br />
Frau Sibylle Nockemann, die Organisatorin dieser Veranstaltung, war<br />
sich sicher, wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in Woosmerhof<br />
auf Hof-AS bei Angela Händler und Silke Storeck.<br />
Berichtigung!<br />
„Von Sibirien bis zur Spree“<br />
Danksagung an Herrn Dr. Otto Rinas<br />
Als einer der letzten Zeitzeugen der Hitler-Vergangenheit, schilderte<br />
Dr. Otto Rinas am <strong>Dömitz</strong>er Gymnasiums den Jugendlichen der Klasse<br />
8b seine Flucht aus Russischer Gefangenschaft.<br />
Sehr ergriffen über seine eindrucksvolle Schilderung und vielen Erlebnissen<br />
während seiner Flucht aus Sibirien, bedankten sich die Schüler<br />
bei Herrn Dr. Otto Rinas. Auch wenn Herr Rinas und seine Freunde<br />
immer wieder in erneute Gefangenschaften gerieten, gaben sie ihren<br />
Willen nach Freiheit nicht auf. Angst und Hunger waren über Monate<br />
ständige Begleiter auf der waghalsigen Flucht.<br />
Flöhe und Wanzen ließen sie in den dunklen Kellern der Gefangenschaft<br />
oft nicht schlafen. Verhöre und Schläge mit dem Gummiknüppel,<br />
an dem eine Bleikugel befestigt war, konnten ihren Willen und ihre<br />
Zusammengehörigkeit nicht brechen.<br />
Herr Dr. Otto Rinas hatte bei seinen Erzählungen noch heute nach 63<br />
Jahren der Flucht Tränen in den Augen und seine Stimme zitterte. Aus<br />
so manchem Schlaf schrecken ihn noch heute Träume der Vergangenheit<br />
hoch.<br />
Wer mehr über die waghalsige Flucht des Fahnenjunkers erfahren<br />
möchte, kann das Buch im Museum auf der Festung <strong>Dömitz</strong> käuflich<br />
erwerben.<br />
Brunhild Junge<br />
Foto: Peter Junge