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Stele 1 - Meditationswege

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Ödön von Horváth, der gleichzeitig ein Freund<br />

den transparent wird auf die angedeuteten<br />

geistigen Koordinaten hin.<br />

Das Zeichen, das ihm überall auf den Ste-<br />

der Natur und ein Feind einer verlogenen Natur- len begegnet, ist von den Wanderwegen der<br />

idylle war – z. B. erlebt die Schulklasse seines Ammergauer Alpen übernommen worden: das<br />

Romans „Jugend ohne Gott“ im Aidlinger Zelt- brennende Herz. Es geht zurück auf Augustilager<br />

eine Katastrophe aus dem Ungeist der nus, den Inspirator der Augustiner-Chorherren,<br />

Zeit. Das Blaue Land faszinierte auch Wassily die von den Klöstern Rottenbuch und Polling<br />

Kandinsky und Gabriele Münter, derer bei ih- aus diese Gegend prägten und vielfach dieses<br />

rem Haus in Murnau gedacht wird (<strong>Stele</strong> 4). Die Zeichen setzten, ein Symbol, eine Kurzformel<br />

Künstler verschmolzen innere Vision und äuße- für den Gedanken „Deus caritas est – Gott<br />

re Landschaft in kraftvollen Bildern – in ihrer ist die Liebe“. Das Herz, Bild für die Person-<br />

Subjektivität auch eine Ermutigung für uns, Mitte, Integrationspunkt aller intuitiven, ins-<br />

20<br />

die Welt mit eigenen Augen zu sehen! Und gehört<br />

zu dieser Landschaft nicht auch, dass hier<br />

pirativen und vitalen Kräfte, ist vielleicht der<br />

archimedische Punkt, aus dem heraus sich<br />

21<br />

ein Christoph Probst geboren wurde, ein Wi- auch das Blaue Land erschließen lässt. Und in<br />

derstandskämpfer aus der Gruppe der Weißen umgekehrter Richtung der Ort, wo wie in einem<br />

Rose, ein heller Mensch in dunklen Zeiten? Sonnenkollektor die geistigen Energien dieser<br />

Meditative Wanderwege im Blauen Land – Landschaft gesammelt werden.<br />

wohin können sie führen? Das Adjektiv „blau“ So bleibt nur, den Wanderern auf den me-<br />

weist eigentlich schon in eine Richtung, wenn ditativen Wanderwegen im Blauen Land den<br />

man an Kandinskys Satz denkt: „Blau ist eine Wunsch zu wiederholen, „dass beim Unter-<br />

typisch himmlische Farbe, die den Menschen in wegssein im Abseits, in Momenten der Stille,<br />

das Unendliche ruft und in ihm die Sehnsucht wo alle akustische Umweltverschmutzung, alle<br />

nach dem Reinen und Übernatürlichen weckt.“ Störgeräusche der Welt verstummen, das Ohr<br />

Auf jeden Fall ist zu erhoffen, dass das Blaue<br />

Land – untrennbar ineinander verwoben: Natur<br />

geschärft wird für die Klopftöne des Herzens.“<br />

und Geschichte – dem diese Wege Erwandern-<br />

Otto Huber

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