pdf-Datei - SGAM
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G A M<br />
Sächsische Gesellschaft<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Gemeinsame Anstrengungen<br />
sind nötig!<br />
Zurück vom 30. practica-Jubiläum<br />
in Bad Orb – Prof. Frank H. Mader,<br />
Nittendorf, und seinem Team<br />
kann man nur herzlich zu dieser renommierten<br />
und sehr gut angenommenen<br />
Veranstaltung gratulieren<br />
– drängen sich mir erneut Gedanken<br />
über die Zukunft der Allgemeinmedizin<br />
und unsere Zukunft in der<br />
Allgemeinmedizin auf. So wie der<br />
sogenannte Allgemeininternist im<br />
Jahr 2007 wieder eingeführt wurde,<br />
haben wir jetzt die begründete Hoffnung,<br />
dass die uns angestammte Bezeichnung<br />
„Facharzt für Allgemeinmedizin“<br />
ebenfalls wieder eingeführt<br />
werden soll. Wenn aber diese Formalie<br />
der Namensgebung nicht von<br />
inhaltlichen Änderungen der 5-jährigen<br />
Weiterbildungszeit mit einer<br />
Reduktion oder der Abschaffung des<br />
„Common Trunc“ begleitet wird, ist<br />
der „Marktwert“ des alten und neuen<br />
Hausarzttitels nur marginal.<br />
Wir fordern daher im Einklang<br />
mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Allgemeinmedizin (DEGAM), dem<br />
Institut für hausärztliche Fortbildung<br />
(IhF) sowie dem Hausärzteverband<br />
(HÄV) einen 24-monatigen<br />
ambulanten hausärztlichen Anteil<br />
für Facharztkandidaten zuzüglich<br />
einer 6-monatigen obligatorischen<br />
chirurgischen Weiterbildung beim<br />
Spezialisten. Für uns ist es selbstverständlich,<br />
dass auch in den kleineren<br />
Fächern als Minimum ein Jahr Weiterbildung<br />
möglich sein muss, wobei<br />
man ruhig das bisher gültige Dogma<br />
von mindestens 3 Monaten Tätigkeit<br />
im gleichen Fach zugunsten eines<br />
qualifizierten Informationserwerbs<br />
für die künftigen Hausärzte im Einzelfall<br />
in kürzere Abschnitte umstoßen<br />
kann.<br />
In diesem Bereich sind neben<br />
dem zu besonders hoher Tatkraft<br />
verpflichteten Berufsverband und<br />
dem wissenschaftlichen Fachverband<br />
nach wie vor auch unsere Vertreter<br />
in den Körperschaften gefragt.<br />
Wenn wir unseren schönen Beruf<br />
in seiner von der Mehrheit der Patienten<br />
gewünschten Form erhalten<br />
wollen, müssen alle oben Genannten<br />
an einem Strang ziehen. Dann<br />
wird eine sinnvolle Änderung auf<br />
dem kommenden Deutschen Ärztetag<br />
im Mai 2010 in Dresden möglich<br />
sein. Ich bin überzeugt davon, das<br />
wollen wir Allgemeinärzte alle –<br />
trotz der bekannten Inhomogenität<br />
der Strukturen.<br />
Neue Impulse zum hausärztlichen<br />
Arbeiten in den nächsten<br />
10 Jahren erwarte ich auch vom<br />
44. Kongress der DEGAM, der vom<br />
23.09.–25.09.2010 ebenfalls in Dresden<br />
stattfinden wird und an dem<br />
sich die Sächsische Gesellschaft für<br />
Allgemeinmedizin (<strong>SGAM</strong>) wieder<br />
maßgeblich beteiligen wird. Als<br />
Schwerpunktthemen sind unter<br />
anderem vorgesehen: praxisepidemiologische<br />
Forschung – Standortbeschreibung<br />
der Allgemeinmedizin<br />
(Stichwort SESAM); Bewältigung soziodemografischer<br />
Veränderungen<br />
Ausgabe 4/2009<br />
im Praxisumfeld; Stellung, Nutzen<br />
und Möglichkeiten alternativer Versorgungskonzepte<br />
(z. B. VERAH) mit<br />
vertragsärztlicher Relevanz; praxisnahe<br />
Weiter- und Fortbildungskonzepte<br />
– wie bereits bisher von der<br />
<strong>SGAM</strong> gestaltet!<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
keines unserer vielen Vorhaben<br />
im nächsten Jahr – denken Sie beispielsweise<br />
an das 6. <strong>SGAM</strong>-Curriculum<br />
vom 20.01.–23.01.2010 in<br />
Weinböhla mit dem 2. Helferinnen-<br />
(MFA-)Programmm am 22.01.2010<br />
oder den 19. Jahreskongress der<br />
<strong>SGAM</strong> vom 11.06.–12.06.2010 in<br />
Lichtenwalde – ist ohne Ihre zahlreiche<br />
Beteiligung möglich. Ich<br />
bitte Sie also erneut herzlich darum,<br />
sich mit Ihrer Teilnahme, Diskussionsbeiträgen<br />
sowie Aktivitäten<br />
im Interesse unserer Patienten in<br />
die Belange der hausärztlichen Allgemeinmedizin<br />
einzubringen. Das<br />
wird zum gesamtgesellschaftlichen<br />
Nutzen beitragen und auch dem<br />
neuen Gesundheitsminister den<br />
außer ordentlichen Stellenwert guter<br />
Hausärzte zeigen.<br />
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches<br />
Jahr 2010, das uns dem<br />
notwendigen Comeback des Facharztes<br />
für Allgemeinmedizin formell<br />
und inhaltlich wieder näher bringen<br />
könnte.<br />
Ihr Johannes Dietrich,<br />
Präsident <strong>SGAM</strong><br />
<strong>SGAM</strong> e. V. 2009; 5 (4)<br />
1
<strong>SGAM</strong> e. V.<br />
2<br />
Die Forschung in der<br />
<strong>SGAM</strong> geht weiter<br />
Ein verlässliches Abbild der hausärztlichen<br />
Versorgung in Sachsen,<br />
das sollen die von der Sächsischen<br />
Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />
e. V. (<strong>SGAM</strong>) initiierten „Sächsischen<br />
Epidemiologischen Studien in der<br />
Allgemeinmedizin“, kurz SESAM-<br />
Studien, zeichnen. Sie geben einen<br />
Überblick über häufige Beratungsanlässe,<br />
aber auch über die Probleme<br />
der Klassifikation von Morbidität in<br />
der Allgemeinarztpraxis. Die Ergebnisse<br />
von SESAM-2 hat Prof. Hagen<br />
Sandholzer, Leipzig, gemeinsam mit<br />
anderen <strong>SGAM</strong>-Mitgliedern bereits<br />
Balsam für die Seele des „Hausarzt-Forschers“<br />
Ein inspirierendes Erlebnis kann ein gemeinsamer Kongress<br />
von Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung<br />
für den Interessierten sein – wie beispielsweise am ersten<br />
Oktoberwochenende in Heidelberg, wo der 43. Kongress<br />
für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM)<br />
gemeinsam mit dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung<br />
des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung<br />
e. V. stattfand. Dort hatte ich die Gelegenheit, mich mit<br />
forschenden Allgemeinmedizinern und allgemeinmedizinischen<br />
Forschern auszutauschen. Parallel jedoch entstanden<br />
auch Kontakte zur heterogenen Gruppe der Versorgungsforscher,<br />
zu denen Epidemiologen wie Soziologen, Psychologen,<br />
aber auch Politikwissenschaftler zählen.<br />
Neben den vielen anregenden kollegialen Gesprächen<br />
gab es auch Erfahrungen der eigenwilligen Art, vor allem immer<br />
dann, wenn die universitären Kollegen ihre Forschungsergebnisse<br />
und Schlussfolgerungen zum Tätigkeitsfeld des<br />
Hausarztes vorstellten. Wiederholt musste ich feststellen,<br />
dass ich mein tägliches Praxiserleben in diesen Arbeiten<br />
nicht wiedererkennen konnte.<br />
Wenn Elfenbeinturm auf Realität trifft<br />
Gelegentlich konnte man sich der Vorstellung nicht erwehren,<br />
dass wir primärversorgenden Hausärzte beforscht<br />
werden, anstatt selbst zu forschen. Das kann für uns auch<br />
bedeuten, letztlich die „Primärversorger“Erkenntnisse der<br />
Arbeiten Dritter mangels eigener wissenschaftlich fundierter<br />
und praxiserprobter Argumente akzeptieren zu müssen.<br />
Dabei sind es die Erkenntnisse zur ambulanten Versorgung,<br />
die nachgewiesenermaßen Entscheidungen im Gesundheitswesen<br />
dieser Republik unmittelbar beeinflussen und direkt in<br />
unsere Praxen „hineinregieren“.<br />
Umso wertvoller habe ich unsere sächsischen Bemühungen<br />
um die epidemiologische Praxisforschung empfun<br />
<strong>SGAM</strong> e. V. 2009; 5 (4)<br />
Ende 2008 breit in der Notfall & Hausarztmedizin<br />
veröffentlicht.<br />
Auf dem 43. Kongress der<br />
Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />
und Familienmedizin<br />
e. V. (DEGAM), der gemeinsam<br />
mit dem 8. Deutschen Kongress für<br />
Versorgungsforschung des Deutschen<br />
Netzwerks Versorgungsforschung<br />
e. V. (DNVF) Anfang Oktober<br />
in Heidelberg stattfand, konnten<br />
jetzt aktu elle Auswertungen aus<br />
SESAM-3 präsentiert werden – erfasst<br />
und ausgewertet wurden hier<br />
Beratungsanlässe von Hausbesu-<br />
chen. Aber auch erste Ergebnisse<br />
aus SESAM-4, die sich mit den Beratungsanlässen<br />
in der allgemeinärztlichen<br />
Konsulta tionssprechstunde<br />
befasst, liegen inzwischen vor.<br />
SESAM-3: Beratungsanlässe<br />
von Hausbesuchen<br />
Hausbesuche sind ein wichtiger<br />
Bestandteil der hausärztlichen<br />
Tätigkeit. Vor allem ältere Patienten,<br />
deren demografischer Anteil<br />
perspektivisch weiter steigen wird,<br />
machen dabei den Hauptanteil aus<br />
– sowohl hierzulande (Snijder 2007)<br />
als auch im europäischen Ausland<br />
(Sullivan 2004). Im Rahmen der<br />
SESAM-3-Studie wurden jetzt typische<br />
Beratungsanlässe, Behandlungs-<br />
und Patientenmerkmale von<br />
Hausbesuchen sächsischer Allgemeinmediziner<br />
ermittelt.<br />
den. Und ich konnte auf genanntem Kongress mit einigem<br />
Stolz die Präsentation erster Ergebnisse der aktuellen Sächsischen<br />
Epidemiologischen Studie in der Allgemeinmedizin<br />
III (SESAM3) erleben. Das spornt an und ist Balsam für die<br />
geplagte „HausarztForscherSeele“! In diesem aktuellen<br />
Newsletter können Sie erste Ergebnisse aus SESAM3 nachlesen,<br />
wir haben Ihnen aber auch einige Daten aus SESAM4<br />
zusammengestellt.<br />
Unsere allgemeinmedizinische Forschung<br />
kann sich sehen lassen<br />
Mit der Unterstützung vieler engagierter sächsischer Kollegen<br />
gelingt es uns seit Jahren, ein komplexes Bild des hausärztlichen<br />
Tätigkeitsfeldes in Sachsen zu beschreiben. Dabei<br />
steht uns einmaliges Datenmaterial zur Verfügung, das es<br />
uns auch erlauben wird, über einen Mehrjahreszeitraum unser<br />
tägliches Handeln zu erfassen und wissenschaftlich aufzuarbeiten.<br />
So dürfen wir hoffen, den eingangs genannten Ergebnissen<br />
die wissenschaftliche Arbeit von engagierten Hausärzten<br />
gegenüber zu stellen. Wir nutzen in unserer Studie keine Daten<br />
von Krankenkassen oder Einzelpraxen. Vielmehr bilden<br />
wir die Sprechstundensituation durch den Ihnen bekannten<br />
konsultationsbegleitenden Fragebogen direkt nach und blicken<br />
so unverfälscht auf unser tägliches Tun.<br />
Neben den umfangreichen Aktivitäten unserer Fachgesellschaft<br />
auf den Gebieten der Weiter und Fortbildung ist es<br />
uns mit SESAM gelungen, einen eigenständigen Forschungsbeitrag<br />
zur Allgemeinmedizin zu leisten. Den wollen wir auf<br />
dem DEGAMJahreskongress 2010 in Dresden präsentieren.<br />
Lassen Sie sich anstecken von der Freude an wissenschaftlicher<br />
Arbeit in unserem Fachgebiet. Es lohnt sich!<br />
Ihr Roger Voigt
Dazu wurden jeweils die ersten<br />
20 im März 2009 nachgefragten<br />
Hausbesuche sächsischer niedergelassener<br />
Allgemeinärzte per Fragebogen<br />
erfasst und ausgewertet.<br />
Insgesamt wurden 253 Allgemeinmediziner<br />
der Primärversorgung aus<br />
dem Mitgliederstamm der <strong>SGAM</strong><br />
eingeladen, an der Befragung teilzunehmen.<br />
73 (29 %) davon hatten ihr<br />
Interesse bekundet, korrekt ausgefüllte<br />
Fragebögen lagen letztlich von<br />
59 Ärzten vor (23,3 %). Dementsprechend<br />
konnten 1098 dokumentierte<br />
Hausbesuche mit 1891 erfassten Beratungsanlässen<br />
in die Auswertung<br />
einfließen.<br />
Hausbesuche in der Regel<br />
medizinisch gerechtfertigt<br />
Mehr als 83 % der Patienten, bei<br />
denen ein Hausbesuch erfolgte, waren<br />
mindestens 70 Jahre alt. 71,3 %<br />
aller „Hausbesuchspatienten“ waren<br />
Frauen, bei den über 70-Jährigen<br />
war ihr Anteil mit 76,7 % sogar noch<br />
etwas höher. Fast alle Nachfragen,<br />
nämlich 9 von 10, hatten übrigens<br />
einen Hausbesuch zur Folge! Diese<br />
wurden in 87,6 % der Fälle vom angefragten<br />
Arzt selbst und zu 7,2 % von<br />
anderen Personen (Vertretungsarzt,<br />
kassenärztlicher Notdienst, Arzthelfer)<br />
durchgeführt. 80,5 % der betreuten<br />
Patienten waren multimorbide<br />
und 73,7 % waren kaum oder gar<br />
nicht mobil.<br />
Das häufigste Motiv für die Nachfrage<br />
nach einem Hausbesuch durch<br />
den Allgemeinarzt (89,5 %) war die<br />
krankheitsbedingte Unfähigkeit des<br />
Patienten, die Praxis aufsuchen zu<br />
können. Etwa jeder 2. Patient wies<br />
akute Probleme auf (44,2 %), andere<br />
verfügten über keine Transportmöglichkeiten<br />
(25 %). 45,6 % der Hausbesuche<br />
wurden durch Patienten oder<br />
deren Familienangehörige nachgefragt.<br />
In fast der Hälfte aller Fälle war<br />
es jedoch entweder der Pflegedienst<br />
oder ein Arzt, der den Hausbesuch<br />
initiiert hatte.<br />
In jedem 2. Fall bestätigte der<br />
Arzt ein eher dringendes bzw. akutes<br />
medizinisches Problem. Akute Symptome,<br />
vor allem grippale Infekte, Magen-Darm-Infekte<br />
oder Schmerzen,<br />
waren in 22,2 % der Fälle der Grund<br />
für den Hausbesuch. Eine Kontrolluntersuchung<br />
bei chronischen Er-<br />
Das Präsidium der <strong>SGAM</strong> bedankt<br />
sich bei allen an der SESAM-3<br />
teilnehmenden Kollegen für ihr dankenswertes<br />
Engagement und wissenschaftliches<br />
Interesse:<br />
Dipl.Med. Erika Spittel, Dr. med.<br />
Roger Voigt, Dr. med. Jens Schelthauer,<br />
Dr. med. Andreas Schuster, Cathrin<br />
Rütz, Dr. med. Kerstin Rücker, Dr. med.<br />
Christine Heilig, Claudia Glanz, Dr.<br />
med. Stephan Schmidt, Brigitte Wolter,<br />
Dipl.Med. Angelika Böhm, Dr. med.<br />
Kerstin Michalk, Dr. med. Thomas Lenk,<br />
Dipl.Med. Gabriele Klenner, Dr. med.<br />
Erika Orzschig, Dr. med. Barbara Breitbeck,<br />
Gabriele Görnitz, Dipl.Med. Barbara<br />
Bretschneider, Steffen Wehner,<br />
Dr. med. Christine Thomas, Dipl.Med.<br />
Ilona Schwemmer, Dr. med. Bertram<br />
Wieczorek, Dr. med. Katja Stolzenburg,<br />
Cornel Bachmann, Dr. med. Thomas<br />
Lipp, Dr. med. Ina Lipp, Dr. med. Martina<br />
Amm, Dr. med. Hella Wunderlich,<br />
Dr. med. Kristina Weiss, Dr. med. Hannelore<br />
Wildenhain, Dr. med. Karola<br />
Lobin, Dr. med. Cornelia Bachmann,<br />
Dr. med. Cornelia Woitek, Franziska<br />
Fassbinder, Dr. med. Michael Kretschmar,<br />
Dr. med. Manuela Wegner, Dr.<br />
med. Barbara Hache, Dipl.Med. Sabine<br />
Kirchner, Dr. med. Marianne Leib, Dr.<br />
med. HansJoachim Seeber, Dr. med.<br />
FrankG. Telle, Dipl.Med. Margarete<br />
Sipeer, Dipl.Med. Ingrid Pawlick, Dr.<br />
med. Diethard Sturm, Dr. med. Katrin<br />
Olbrich, Holger Elbe, Dipl.Med. Elisabeth<br />
Reißig, Dr. med. Lars Schirmer,<br />
Dipl.Med. Susanne Stadelmann, Helmer<br />
Koch, Dr. med. Volker Neidel, Dr.<br />
med. Uwe Hüttner, Dr. med. Irmgard<br />
Murad, Dipl.Med. Kornelia Jungrichter,<br />
Dipl.Med. Sabine Anders, Dr. med. Ute<br />
Mühlmann, Dipl.Med. Ulrike Hentsch,<br />
Dr. med. Thomas Wegner, Dr. med.<br />
Gottfried Hanzl, Dr. med. Kerstin York,<br />
Dipl.Med. Stephan Rohloff, Dr. med.<br />
Gabriel Wehner, Dr. med. Richard Sandel<br />
sen., Richard Sandel jun., Dr. med.<br />
Irmhild Schwenke, Dr. med. Eveline<br />
Helbig, Dr. med. Elke Hagen, Dipl.<br />
Med. Elke Richter, Yvonne Schumann,<br />
Dr. med. Uwe Stolz, Dr. med. Uwe Petzold,<br />
Dipl.Med. Renate Wolf, Dr. med.<br />
Bernd Findeisen, Dr. med. Frohmut<br />
Klemm, Dr. med. Frieder Lenk, Christine<br />
Kosch, Dr. med. Thoralf Scheibner<br />
Dr. Roger Voigt im Auftrag des Präsidiums<br />
Das Präsidium der <strong>SGAM</strong> bedankt<br />
sich bei allen an der SESAM-4<br />
teilnehmenden Kollegen für ihr dankenswertes<br />
Engagement und wissenschaftliches<br />
Interesse:<br />
Dipl.Med. Bärbel Adler, Dipl.Med.<br />
Sabine Anders, Dres. med. Cornel und<br />
Cornelia Bachmann, PD Dr. med. Antje<br />
Bergmann, Erik Bodendieck, Dipl.Med.<br />
Barbara Bretschneider, Dr. med. Johannes<br />
Dietrich, Katrin und Holger Elbe,<br />
Franziska Faßbinder, Dr. med. Matthias<br />
Freyer, Gabriele Görnitz, Dr. med. Anke<br />
Hanisch, Dr. med. Gottfried Hanzl, Dr.<br />
med. Eveline Helbig, Dipl.Med. Ulrike<br />
Hentsch, Dr. med. Siegrid HornKreußler,<br />
Dr. med. Uwe Hüttner, Dipl.Med.<br />
Kornelia Jungrichter, Dr. med. Frohmut<br />
Klemm, Dr. med. Claudia Kühnert, Dr.<br />
med. Judith Künstler, Dipl.Med. Dorothea<br />
und HansGeorg Lembcke, Dr.<br />
med. Martina Amm, Dr. med. Karola<br />
Lobin, Dr. med. Jana Mark, Dr. med.<br />
Ute Mühlmann, Dipl.Med. Kerstin Müller,<br />
SR Irmgard Murad, Dr. med. Eckhard<br />
Naumann, Dr. med. Volker Neidel,<br />
Dr. med. Katrin Olbrich, Dr. med. Erika<br />
Orzschig, Dipl.Med. Ingrid Pawlick, Dr.<br />
med. Uwe Petzold, Anne Richter, Dipl.<br />
Med. Stephan Rohloff, OMR Dr. med.<br />
Herrmann Schaller, Dipl.Med. Axel<br />
Schirmer, Dr. med. Frauke Schirmer,<br />
Dr. med. Lars Schirmer, Dr. med. Holger<br />
Schmidt, Dipl.Med. Petra Schmidt,<br />
Dipl.Med. Elvira Schmieder, Dr. med.<br />
Andreas Schuster, Dipl.Med. Ilona<br />
Schwemmer, Dipl.Med. Anett Seidel,<br />
SR Dr. med. Sigrid Heidrich, Dr. med.<br />
Albrecht Siegel, Dipl.Med. Margarete<br />
Sipeer, Dr. med. Uwe Stolz, Dr. med.<br />
Katja Stolzenburg, Dr. med. Albrecht<br />
Teucher, Udo Thrandorf, Dr. med.<br />
Heidi Trenkler, Dres. med. Susanne und<br />
Roger Voigt, Dres. med. Manuela und<br />
Thomas Wegner, Dipl.Med. Sebastian<br />
Weichert, Dr. med. Annegret Werner,<br />
SR Dr. med. Bernd Findeisen, Dr. med.<br />
Bertram Wieczorek, Dipl.Med. Rosemarie<br />
Wockenfuß, Dr. med. Cornelia<br />
Woitek, Dr. med. Martin Grzelkowski,<br />
Johannes Scherzer, Dr. med. Susanne<br />
Kleineberg, Dr. med. KatharinaUta<br />
SchmidtGöhrich, Dr. med. Thomas<br />
Steger<br />
<strong>SGAM</strong> e. V. 2009; 5 (4)<br />
<strong>SGAM</strong> e. V.<br />
3
<strong>SGAM</strong> e. V.<br />
4<br />
krankungen oder nach stationären<br />
Aufenthalten wiederum war der<br />
Grund für jeden 5. Hausbesuch.<br />
Dementsprechend stuften die<br />
befragten Ärzte den Großteil (92,2 %)<br />
der durchgeführten Hausbesuche als<br />
medizinisch gerechtfertigt ein. Die<br />
Dauer der Hausbesuche lag zwischen<br />
5 und 60 Minuten (Mittelwert: 18,0 ±<br />
8,4 Minuten, Median: 15,0 Minuten).<br />
Was lernen wir<br />
aus SESAM-3?<br />
Damit stellten in SESAM-3 multimorbide,<br />
ältere, weibliche Patienten<br />
den Hauptteil der Patienten, bei<br />
denen ein Hausbesuch notwendig<br />
wurde. Dabei halten sich dringende<br />
bzw. akute Hausbesuche und Routinehausbesuche<br />
zur Betreuung<br />
chronischer Erkrankungen in etwa<br />
die Waage. Etwa bei jedem 2. Routinehausbesuch<br />
brachten die Patienten<br />
akute Beratungsanlässe zur<br />
Sprache. Die durchschnittliche Dauer<br />
der Hausbesuche verweist auf die<br />
relativ hohe Zeitintensivität dieses<br />
allgemeinmedizinischen Tätigkeitsbereiches.<br />
SESAM-4: Beratung in der<br />
Konsultationssprechstunde<br />
Das spezifische Charakteristikum<br />
der Allgemeinmedizin ist das unausgewählte<br />
Krankengut (Braun 1983),<br />
der Ansatzpunkt das individuelle<br />
Patientenproblem (Wissenschaftsrat<br />
1999). Die Bewertung der vom Pa-<br />
Am Freitag, dem 22.01.2010, von 09:10 Uhr–15:00 Uhr<br />
findet im Rahmen des 6. <strong>SGAM</strong>-Curriculums eine komplette<br />
Neuauflage der Fortbildung für Medizinische<br />
Fach angestellte (Arzthelferinnen, MFA) statt. Praxismitarbeiterinnen,<br />
die aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl<br />
während unseres 18. <strong>SGAM</strong>-Jahreskongresses<br />
leider nicht mehr teilnehmen konnten, werden bei der<br />
Anmeldung bevorzugt.<br />
09:10–09:15 Uhr Begrüßung durch den Präsidenten<br />
der <strong>SGAM</strong><br />
Dr. J. Dietrich<br />
09:15–10:45 Uhr Diabetischer FußCheck durch die MFA<br />
(Pulsstatus, KnöchelArmIndex (KAI)<br />
mit Taschendopplertraining, Neuropathiescreening<br />
[Stimmgabeltest, Mikrofilament]);<br />
praktischer Teil mit gegenseitiger<br />
Fuß untersuchung ab 10:15 Uhr<br />
Drs. R. Voigt / L. Schirmer<br />
<strong>SGAM</strong> e. V. 2009; 5 (4)<br />
tienten vorgetragenen Beschwerden<br />
und Gesundheitsprobleme, deren<br />
Einordnung (Zuordnung zu einem<br />
Diagnosebegriff) und die Ableitung<br />
erforderlicher Behandlungskonsequenzen<br />
sind Kernaufgaben des Allgemeinmediziners<br />
(Periat 2001).<br />
Anders als SESAM-3 befasste<br />
sich SESAM-4 daher mit den Beratungsanlässen<br />
in der allgemeinmedizinischenKonsultationssprechstunde<br />
– genauer gesagt mit den<br />
Veränderungen im Spektrum der<br />
Beratungsanlässe gegenüber der<br />
SESAM-2-Studie aus den Jahren<br />
1999/2000. Es wurde daher ein<br />
identisches Studiendesign verwendet.<br />
Von den angeschriebenen 253<br />
aktiv in der Primärversorgung tätigen<br />
Mitgliedern der <strong>SGAM</strong> beteiligten<br />
sich 73 Kollegen (23,9 %).<br />
Viele bekannte Diagnosen<br />
Die Erfassung der Patienten erfolgte<br />
randomisiert an einem rotierenden<br />
Erfassungstag pro Woche<br />
(Montag bis Freitag). Patienten, die<br />
nur wegen eines Rezepts, wegen einer<br />
Anmeldung zur Blutentnahme<br />
oder für eine Physiotherapie in die<br />
Praxis kamen, ein Arztkontakt dementsprechend<br />
nicht erfolgte, wurden<br />
ebenso wie Hausbesuche nicht in<br />
SESAM-4 erfasst. Bei der vorliegenden<br />
Querschnittsstudie handelt es<br />
sich demnach um eine Zufallsauswahl<br />
der Jahreskontaktgruppe unter<br />
Ausschluss der Hausbesuchspraxis.<br />
Vom 01.04.2008 bis zum<br />
31.03.2009 wurden 2529 Patientenkonsultationen<br />
dokumentiert, die<br />
ausgewertet werden konnten. 53,9 %<br />
der Patienten waren weiblich, fast<br />
jeder 2. Patient war älter als 60 Jahre<br />
(Median 58,0 Jahre, Mittelwert:<br />
54,5 ± 21,14 Jahre). Insgesamt ergaben<br />
sich 4303 Beratungsanlässe, da<br />
bei 1313 Konsultationen mehr als<br />
ein Beratungsanlass aufgezeichnet<br />
wurde. 82,9 % der Patienten hatten<br />
bekannte Dauerdiagnosen, jeder 2.<br />
Patient befand sich bereits in hausärztlicher<br />
Langzeitbetreuung. Bei 2<br />
von 3 Konsultationen wurden neue<br />
Beratungsergebnisse dokumentiert.<br />
Noch steht die Auswertung der Daten<br />
am Anfang, weitere Veröffentlichungen<br />
sind geplant.<br />
Voigt R, Voigt, K, Dietrich J, Bornstein<br />
RK, Bergmann A – für SESAM-3<br />
Voigt, K, Werth S, Libnitzky J, Schöppe<br />
B, Dietrich J, Bodendieck E, Voigt<br />
R, Bornstein RS, Bergmann A – für<br />
SESAM-4<br />
Impressum<br />
Der Newsletter der <strong>SGAM</strong> – Sächsische<br />
Gesellschaft für Allgemeinmedizin e. V. erscheint<br />
4mal jährlich als Beilage zur „Notfall<br />
& Hausarztmedizin“, Georg Thieme Verlag<br />
KG, Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.:<br />
Dr. med. Frauke Schirmer<br />
Merseburger Straße 271<br />
06130 Halle<br />
2. Helferinnen-(MFA)-Programm: „MFA und DMP“<br />
10:45–11:15 Uhr Frühstückspause<br />
11:15–12:00 Uhr Fortsetzung praktischer Übungen<br />
Drs. R. Voigt / L. Schirmer<br />
12:00–12:45 Uhr Diabetisches Fußsyndrom<br />
(Wund behandlung, Klassifikation nach<br />
Wagner, Dokumentation)<br />
Hr. E. Bodendieck<br />
12:45–13:30 Uhr Mittagsimbiss<br />
13:30–14:45 Uhr PharmakologieUpdate für die MFA<br />
1. Galenik, Austauschbarkeit von Medikamenten,<br />
Fallen<br />
2. relevante Medikamentengruppen<br />
im DMP (Diabetes, KHK, Asthma und<br />
COPD)<br />
Tabellen als „hand out“ für die MedikamentenZuordnung<br />
auf den DMPBögen<br />
Dr. F. Schirmer<br />
14:45–15:00 Uhr Abschluss<br />
Dr. J. Dietrich