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download - Windsbacher Knabenchor

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windsbacherChor und StudienheimmagazinEigenständigerAusbildungszweigDurch die Umstellungauf G 8 wird Windsbachzum Musikgymnasium.Seite 4Aus dem InhaltDas pure GlückEin Festkonzert zum60. Geburtstag: Die<strong>Windsbacher</strong> feiern ihrJubiläum in Nürnbergvor 2000 Zuhörern.Seite 6 und 7Kicken um den TitelIm Leipziger Hauptbahnhofspielten Knabenchöreihre Fußballmeisterschaftaus.Seite 81 / 2006


editorialLiebe Leserinnen und Leser,warum ist Windsbach nicht Dresden? So mögen sich – mit einemleisen Seufzer - manche fragen, die gelesen haben, dass Dresden durch den Verkaufder stadteigenen Immobilien einen Verkaufserlös in Höhe von rund 1,7 MilliardenEuro einnehmen konnte. Mit einem Teil davon will Dresden eine Stiftung für denDresdner Kreuzchor einrichten. Wenn meine Informationen stimmen, denkt man dabeian ein Stiftungsvermögen von rund 30 Millionen Euro. 30 Millionen langfristigund risikofrei mit 5 Prozent verzinst (mir ist klar, dass dies im Moment nicht ganzzu erreichen ist), ergeben jährlich einen Betrag von 1,5 Millionen Euro. Und wer denHaushalt der <strong>Windsbacher</strong> kennt, der weiß, dass ein solcher Betrag die Existenz desChores zumindest finanziell längerfristig sichern könnte.Als ich vor knapp vier Jahren mit meinem (spät-)jugendlichen Leichtsinnals Vorsitzender der Fördergesellschaft angetreten bin, habe ich es gewagt, eineStiftung in dieser Größenordnung als die vielleicht einzige realistische Lösung zubenennen, um Chor und Studienheim langfristig zu erhalten. Damals wurde ich eherbelächelt als ernst genommen. Ich sehe derzeit dennoch keine echte Alternative. Ineinem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld wird der Kirche gar nichts anderesübrig bleiben als die Mittel weiter zu kürzen. Es wird auch immer schwieriger, Privatpersonenund Geschäftsleute zum Spenden zu motivieren. Was wir im Momenterleben, ist ja noch keine wirtschaftlich wirklich schwierige Situation. Der derzeitigeZustand lässt sich eher mit »Jammern auf hohem Niveau« beschreiben. Aber stellenSie sich vor, in einer wirtschaftlich wirklich schwierigen Situation käme es auch nochzu einer künstlerischen Krise. Davon sind wir dank Karl Friedrich Beringer und dertollen Leistung der Knaben und jungen Männer im Chor derzeit weit entfernt. Nur:Sollte dieser Fall eintreten, dann ist es mit der laufenden Unterstützung ganz schnellvorbei und damit auch mit dem Chor. Deshalb denke ich, dass im Blick auf das Ziel,den Chor langfristig zu sichern, bei allen Beteiligten Einigkeit herrschen müsste.In Windsbach und bei den Förderern, weil ihnen die Zukunft des <strong>Knabenchor</strong>es amHerzen liegt. Bei der evangelischen Landeskirche, weil dieser die Unterstützung fürden <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong> immer schwerer fallen wird.Nun muss ich gestehen, dass ich mit meinem Vorschlag nicht wirklichvorangekommen bin. Aber ich möchte alle, die in Windsbach Verantwortung tragen,ermuntern, solche ehrgeizigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Der <strong>Windsbacher</strong><strong>Knabenchor</strong> ist es wert und hat eine langfristige Zukunft verdient. Ich selbstwerde die Arbeit in Zukunft sozusagen wieder »aus der zweiten Reihe« mit verfolgen,da ich aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand der Fördergesellschaft ausscheide.An dieser Stelle bedanke ich mich deshalb bei allen, die mir in den vergangenenvier Jahren das Vertrauen geschenkt und die Arbeit des Vorstandes wie der ganzenFördergesellschaft ideell und finanziell unterstützt haben.IhrHans-Günther Bonk Vorsitzender Fördergesellschaft <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>2Titel: Chorauftritt für den Co-Sponser N-ERGIE mit einer Installation des Lichtkünstlers Pipon (siehe auch Seite 9). windsbacher 1 / 2006


aktuellVisite undVisitationEs war eine Premiere: Der gesamte Landeskirchenratmit Bischof Johannes Friedrich ander Spitze, dazu Mitglieder des Landessynodalausschusses,besuchten am 15. März 2006 Chorund Studienheim. Die Kirchenleitung folgtedamit einer Einladung, die das Kuratoriumschon im Herbst 2005 ausgesprochen hatte.Die unselige Neuauflage der öffentlichenDiskussion um den <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>und seinen Leiter Karl-Friedrich Beringer inder Süddeutschen Zeitung gab der Visite dannden Charakter einer Visitation.Einen Nachmittag lang informierten sichBischof, Oberkirchenräte und Synodale überden Alltag der Sänger und Mitarbeitenden. Siezeigten sich beeindruckt von der Vielschichtigkeitder Institution. Gleichzeitig wurde ihnenbei dieser Gelegenheit auch deutlich gemacht,dass Windsbach eine (musik-)pädagogische»Baustelle« ist, und zwar nicht erst seit den öffentlichenDiskussionen der vergangenen zweiJahre. Für viele Mitglieder der Kirchenleitungwar der Besuch im März die erste unmittelbareBegegnung mit Windsbach. Vorher kannten sieden Chor nur vom Konzert oder aus der Zeitung,das Studienheim kannten sie gar nicht.Benefiz für Brasilien:Über 16 000 Euro erbrachte ein Benefizkonzert der<strong>Windsbacher</strong> für brasilianische Straßenkinder in derZionshalle in Gunzenhausen. Für den wohltätigenAuftritt holten viele Choristen noch einmal ihre grünenT-Shirts von der Südamerikatournee im Herbst2004 aus dem Kleiderschrank. Der Entschluss zu helfenwar gereift, nachdem die Sänger damals währendeiner Stadtrundfahrt auch die Elendsviertel rund umRio de Janeiro gesehen hatten. Foto: Karl-FriedrichBeringer gratuliert nach dem Konzert Alt-OberinBarbara Öhmichen zum 80. Geburtstag.Es muss nicht gleich ein Ferkel sein. Eine Spende für 70 Schnitzel tut´s auch.Labsal für Leib und KehleEssen und Trinken hält Leib und Kehlezusammen. Deshalb brauchen diekleinen und großen Chorsänger aufReisen auch immer wieder »Futter«.Für die Verpflegung unterwegs suchtdas Chorbüro Spender, die zumBeispiel die Kosten für das Essen ineiner Rastanlage zwischen Nürnbergund Hamburg oder zwischen Berlinund Windsbach übernehmen. Auf´sGanze gesehen, entlasten solchezweckgebundenen finanziellen Zuwendungenden Etat ganz ungemein.Machen Sie mit? Melden Sie sich imChorbüro, Telefon: 098 71 / 708 - 200 !1 / 2006 windsbacher 3


aktuell60 Jahre <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>:In dem als Heimatmuseum genutzten Bessnhaus, gleichhinter dem Oberen Tor, ist derzeit eine Ausstellung zum60-jährigen Jubiläum des <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>es zusehen. Heimatpfleger Karl Lechner hat dafür die Archiveund Abstellkammern des Studienheimes und des Chorzentrums»geplündert«. So konnte er neben Dingen des täglichenBedarfs viele Postkarten, Souvenirs, Plakate, Reiseführer,Flaggen und manches Gast(geber)geschenk der Länder präsentieren,die die <strong>Windsbacher</strong> in den letzten sechs Jahrzehntenbesucht und besungen haben. Ein kurzer, kurzweiligerStreifzug durch 60 Jahre Chorgeschichte.Großes Interessebeim NachwuchsSo manche Negativschlagzeile der vergangenenMonate scheint trotzdem auch etwasPositives bewirkt zu haben: Der Chor ist inder Region bekannter als je zuvor. UmfangreicheNachwuchswerbung wie auch das derzeithohe Leistungsniveau des Chores haben wohldazu beigetragen, dass die Zahl derer, diesich für eine musikalische Ausbildung aufSpitzenniveau interessieren in diesem Jahrsprunghaft angestiegen ist. Nach den Vorsing-Terminenim März und Mai standen sageund schreibe fast 40 geeignete Jugendlichefest, darunter auffällig viele sehr gute undhervorragend begabte. Auch wenn am Endenicht alle kommen (weil die Familien dasInternat – trotz Stipendium – nicht zahlenkönnen, oder weil der Junge den Übertritt insGymnasium nicht geschafft hat, oder weilerst die Eignungsprüfung Kind und Eltern dieganze Tragweite des Projektes Windsbachdeutlich machte), so ist dieses Interesse dochein gutes und beruhigendes Zeichen für dieZukunft des <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>es.G 8 ermöglicht MusikgymnasiumDie Umstellung auf das G 8, also das achtstufigeGymnasium, hat für den <strong>Knabenchor</strong> auch ein positivesErgebnis. Das Kultusministerium genehmigtefür die Ausbildungsrichtung Musikgymnasiumam Joh.-Seb.-Bach-Gymnasium in der Mittelstufeeigene Stundentafeln für die Klassen acht biszehn. Dies betont den eigenständigen Charakter desAusbildungszweiges. Im Musikgymnasium müssenSänger künftig keine dritte Fremdsprache mehrlernen und erhalten auch in den naturwissenschaftlichenFächern nur den Kernunterricht. Vereinfachtgesprochen: Die Sänger lernen Mathe, Physik undChemie, als wären sie im sprachlichen Gymnasium,und sie lernen Fremdsprachen, als wären sie im naturwissenschaftlich-technischenZweig. Das Ministeriumträgt so dem hohen zeitlichen Aufwand derChorarbeit Rechnung und erkennt die Proben- undKonzerttätigkeit der <strong>Windsbacher</strong> als (Aus-)Bildungeigener Art an. Die Entscheidung wurde auch deswegenmöglich, weil künftig am Ende der 10. Klassein allen Fächern sogenannte »Basics« erreicht seinmüssen, unabhängig von der Schwerpunktwahl in derMittelstufe. Das G 8 sieht am Ende insgesamt fünf Abiturfächervor, davon verbindlich Deutsch, Mathematikund eine Fremdsprache. Deshalb müssen hier vor demEintritt in die Oberstufe auch einheitliche Standards erreichtund die Lehrpläne in der Mittelstufe entsprechendorganisiert sein.Für die Chorsänger bedeutet die neue Stundentafel inder Mittelstufe eine Entlastung von drei Wochenstunden.Durch vertiefende Nacharbeit bzw. zusätzlichen Unterrichtzur Kompensation von ausfallenden Stunden habensie ohnehin eine höhere Belastung als ihre Mitschüler.Bislang wurden die Sänger des <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>eszwar automatisch als Mitglieder des Musikgymnasiumsgeführt und kamen (seit dem Schuljahr2002 / 2003) in den Genuss eigener Chorklassen. Ansonstenmussten sie sich aber – wie alle anderen auch – inder Mittelstufe zwischen sprachlichem und naturwissenschaftlichemZweig entscheiden. Sie hatten, zusätzlichzu Deutsch, den Fremdsprachen und Mathematik, sogarnoch ein zusätzliches Kernfach, nämlich Musik.4windsbacher 1 / 2006


aktuellZur Vorbereitung auf die Konfirmation am 25. Juni fuhren am Tagnach dem Internatsfest neun Konfirmanden mit Direktor Thomas Miedererund Chormutter Uli Sauerbier auf die Otto-Schwegler-Hütte bei Gunzesriedim Allgäu. Auf über 1000 Meter Höhe hatte man genug Abstand von Windsbach,um in Ruhe über das nachzudenken, was jedem wichtig ist im Glaubenund Leben. Als Ergebnis entstanden bunte Tauf-Schals, auf die die Konfirmandenmittels air-brush-Technik die für sie aussagekräftigsten Symbole deschristlichen Glaubens aufbrachten. Dazwischen gab´s am Freitag eine knappzweistündige, schweißtreibende Abendwanderung (rauf / runter / rauf) und– am Samstag – den Besuch des Erlebnisbades in Sonthofen. Handys, mp3-Player und ähnliches waren daheim geblieben, auch den Fernseher vermissteniemand. Die Hüttenwirte lobten die <strong>Windsbacher</strong> Truppe über den grünenKlee: So disziplinierte und motivierte Jugendgruppen hätten sie selten.Ende Juli: Fest der GenerationenNun steigt es doch, das »Fest der Generationen«, zudem am Wochenende vom 29. / 30. Juli die ehemaligenund aktiven Sänger des <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>eseingeladen sind. Bei den Aktiven ist die Einladungallerdings auf die Männerstimmen ab der 10. Klassebeschränkt. Die Knaben und jüngeren Männerstimmenwerden am Freitag in die Ferien entlassen.Anreise für das Fest der Generationen ist am Samstagvormittag.Bis dahin brauchen Hauswirtschaft undHausmeisterei, um nach dem Abreisetag die benötigtenRäume herzurichten und so »einfache« Dinge wie dieVerpflegung der Massen zu organisieren.Bewusst wurde von Seiten des Hausesund der Chorleitung auf ein ausgefeiltesProgramm verzichtet. Sicher laufen im großenChorsaal zwischendurch alte und neueChorfilme und sicher macht »Chef« Beringerauch das Angebot, im Männerchor zu singen.Daneben bietet sich für die Teilnehmendenaber die Möglichkeit, selbst etwasauf die Beine zu stellen. In den vergangenen60 Jahren sind immerhin zahlreicheEinzelkönner und Ensembles aus dem Chorhervorgegangen.1 / 2006 windsbacher 5


themaDas pure GlückEin Festkonzert zum 60. Geburtstag: In Nürnberg brillierten die <strong>Windsbacher</strong> vor2000 Besuchern mit der Aufführung des »Elias« von Felix Mendelssohn-Bartholdy.Beglückte Gratulanten (v. l.): Regierungspräsident Karl Inhofer;Landtagsvizepräsidentin und Staatsministerin a. D. BarbaraStamm; Staatsminister Eberhard Sinner; der Vizepräsident desEuropaparlaments Dr. Ingo Friedrich und der Fraktionsvorsitzendeder CSU im bayerischen Landtag, Joachim Herrmann.Nach dem Konzert überschlugen sich die Kritiken:»Karl-Friedrich Beringers persönlicher Triumph«, titeltendie Nürnberger Nachrichten, von »Beifallsstürmenfür den <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>« wusste derrenommierte Evangelische Pressedienst zu berichten,das Sonntagsblatt hatte »Musikalische Verkündigung«erlebt und die Nürnberger Zeitung konstatierte in Abwandlungeines Kirchenliedes »Ein feste Burg ist unser<strong>Knabenchor</strong>«.Dabei ging es doch »nur« um ein Konzert. Allerdingsum eines zu einem besonderen Ereignis: Es galt,das 60-jährige Jubiläum des Chores zu feiern. Nachmanchem Hin und Her stand fest: Als Gastkonzert derInternationalen Orgelwoche Nürnberg kommt das Monumental-Oratorium»Elias« von Felix Mendelssohn-Bartholdy zur Aufführung.Vor hervorragend besuchtem Haus – immerhinfasst die Meistersingerhalle 2400 Menschen – botKarl-Friedrich Beringer genau 104 Sänger auf. Vorihnen saßen das Deutsche Symphonie-Orchester ausBerlin und als Solisten die bewährten Sybilla Rubens,6 windsbacher 1 / 2006


themaRebecca Martin, Markus Schäfer und Michael Volle.Gerade letzterer muss als Glücksgriff für die Partiedes Elias bezeichnet werden. Ob lodernd vor Zorn odertief deprimiert, ob glaubens- und siegesgewiss odersterbenselend – Volle sang den Elias an diesem Abendnicht nur, er war Elias.Die Festredner beim anschließenden Empfang zeigtensich tief beeindruckt vom Konzerterlebnis. Einernach dem anderen sprachen sie den <strong>Windsbacher</strong>nund ihrem »Chef« Karl-Friedrich Beringer ihr uneingeschränktesLob und ihre ungebrochene Solidarität aus,an der Spitze der Landesbischof der Evangelisch-LutherischenKirchen in Bayern, Dr. Johannes Friedrich.Nein, die Angriffe der vergangenen eineinhalb Jahrewaren nicht vergessen. Der Chor selbst aber hatte inden Stunden zuvor mit einer unangreifbaren Leistungdie Dinge zurechtgerückt. Da sangen keine gedrückten,gedemütigten, verängstigten Knaben. Da sangenKinder und Jugendliche, denen das Singen hörbar Spaßmachte und die sich am Ende an ihrer Leistung undihrem Erfolg einfach nur freuten. Das pure Glück.»Statt an dieser Bildungsinstitution herumzuzündeln,sollte man sie zum Weltkulturerbe erklären.«Der Gründer und langjährige Leiter des <strong>Windsbacher</strong><strong>Knabenchor</strong>es, Hans Thamm (Bild links), war genausostolz auf die Leistung des Chores, wie die Sängerselbst (Bild oben).Bild rechts: In seinem Schlusswort bedankte sichKarl-Friedrich Beringer ausdrücklich bei LandesbischofJohannes Friedrich, der ihn in schwererZeit begleitet habe.Bild Mitte: »Wir müssen überlegen, welches Verhältniswir zur Elite haben.« Ein nachdenklicherLandesbischof, dem nicht zuletzt die fulminanteElias-Aufführung der <strong>Windsbacher</strong> deutlich gemachthat, »dass Breitenförderung auch davon abhängigist, dass wir Spitzenförderung haben.« (NZ)1 / 2006 windsbacher 7


meldungenWährend ganz Deutschland noch der Fußball-WM entgegenfieberte, waren dieKnabenchöre aus Dresden, Leipzig, Windsbach, Regensburg und Poznan (Posen) schonmitten drin: In der großen Ankunftshalle des Leipziger Hauptbahnhofes spielten sie aufzwei Kleinfeldern »ihre« Meister bei Knaben- und Männerstimmen aus. Das Spielambienteerinnerte ein wenig an Raubtierkäfige. Die Kleinfelder im Westen und Osten der großenHalle, gut 150 Meter voneinander entfernt, waren rundum und auch oben mit Netzen versehen,die Spieler konnten die Fußball-Käfige nur durch einen schmalen Einlass betreten.Gespielt wurde auf »hautfreundlichem« Kunstrasen. Beim Match Fünf gegen Fünf musstendie Akteure schon sehr gewandt sein, um sich auf den kleinen Flächen nicht dauernd aufdie Füße zu treten. Mancher gut gemeinte Spielzug entwickelte sich unter diesen Verhältnissenzur Fußball-Lotterie, Tacklings bekamen ungewollt den Charakter von vorsätzlicherKörperverletzung. Gut, dass die <strong>Windsbacher</strong> ihren eigenen Turnier-Arzt dabei hatten, derdie zahlreichen Schürfwunden schnell versorgte. Die Männerstimmen starteten schwungvollund überzeugend: Drei zu eins gegen die Mannschaft aus Poznan (in der die ältestenSpieler die Vierzig wohl schon überschritten hatten). Gegen die heimischen Thomanerallerdings setzte es eine unnötige Niederlage. Dieses Spiel sollte sich als vorentscheidendfür die Endwertung erweisen. Mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlagebelegten die <strong>Windsbacher</strong> Männer schließlich den zweiten Platz, hinter den Gastgebern ausLeipzig. Nicht ganz so gut lief es bei den Knaben. Ihnen blieb, trotz guter Spiele, am Endenur Platz vier. Hier waren die Domspatzen aus Regensburg ganz vorne. In anderer Hinsichtallerdings belegten die <strong>Windsbacher</strong> unbestritten den ersten Rang: Sie hatten, Adidas seiDank, die mit Abstand schönsten Trikots.Stück für Stück in neuem GewandNein, die Rede ist nicht von den Fußballtrikots, in die die <strong>Windsbacher</strong>dank des Sponsorings von Adidas bei der Fußballweltmeisterschaftder Knabenchöre Ende April in Leipzig schlüpfen durften. Esgeht vielmehr um das sich wandelnde mediale Outfit der »<strong>Windsbacher</strong>«.Wie sich Studienheim und Chor nach außen präsentieren, gehörtzu den wichtigsten Anliegen der Einrichtung, vor allem dann,wenn in Windsbach selbst gute Arbeit geleistet wird und diese vonhöchster Qualität und mit hohem Anspruch verbunden ist. Für dieÖffentlichkeitsarbeit mit primusica, die Konzertagentur Lammerssowie Chorbüro und Studienheim gehört es gleichermaßen zumAlltag, die Einrichtung in verschiedensten Belangen nach außenangemessen zu präsentieren. Und so können die <strong>Windsbacher</strong> seitdem Jubiläum im Mai eine weitere Broschüre vorlegen. In Stil undDesign der Internatsbroschüre folgend, präsentiert sich die Chorbroschürejedoch im traditionellen »<strong>Windsbacher</strong> Blau« und richtet sichvor allem an Konzertveranstalter sowie interessierten Nachwuchs,der mehr über den Chor und alles, was damit zusammenhängt,erfahren möchte. Neben Informationen zur musikalischen Ausbildungin Windsbach, zu Karl-Friedrich Beringer und der 60jährigenTradition des Ensembles gibt es viele schöne Schlaglichter auf dasLeben der Chorsänger. Diese hatten der Fotografin Mila Pavan aufKonzertreisen und in Windsbach fotografische Einblicke in »ihreWelt« gewährt. Im Zusammenspiel mit dem zeitlos eleganten Designvon pure oxygen können sich die <strong>Windsbacher</strong> nunmehr auch aufder Printebene durchaus »sehen lassen«.Vollends hochwertig präsentieren sich die<strong>Windsbacher</strong> mit einer neuen Pressemappe.»Perfection becomes consummate sound« und»Wo Perfektion zu vollendetem Klang wird« sinddie neuen Leitmotive, mit denen sich die <strong>Windsbacher</strong>fortan nationalen wie internationalenJournalistenkreisen präsentieren werden. Wer diePressemappe öffnet, dem zeigt sich das Renommeedes Chores mit einer Fülle von Konzertortenund er wird beinahe magisch hineingezogenin die Welt »abhebender Noten«, die den Spaßan der Musik vermitteln sollen. In der dreiteiligenPressemappe gibt es jede Menge Platz fürdas Magazin der <strong>Windsbacher</strong>, die Broschüren,Konzertpläne, bisherige und künftige CDs, DVDs,Presse-Infos, die unvermeidlichen Visitenkartenusw. Wer will, kann mit den stimmungsvollenBildern auf den Broschüren spielen: Das Entreeder Pressemappe, die nachempfundene »Ticket«-Form auf der Titelseite mit der Aussparung fürFotos, funktioniert nicht nur mit dem Hochglanzbildder Pressemappe selbst, sondern auchmit den Titelfotos der Broschüren – und so bleibtauch künftig viel kreativer Spielraum für weitereDruckwerke.8 windsbacher 1 / 2006


meldungen»junge stimmen« im SpagatDie Enttäuschung bei einigen ist groß: Das Evang.-Luth. Studienheimbleibt vorerst ein reines Knabeninternat. Das Projekt»junge stimmen« soll zwar weiter gehen. Eine Öffnung des Internatesfür Mädchen scheint dem Vorstand aber im Blick aufden Fortgang des Projektes und nach Auswertung einer Elternbefragungunter den »jungen stimmen« verfrüht. Dabei hattensich ein halbes Dutzend Sängerinnen samt Familien schon sosehr auf den Einzug in Windsbach gefreut!Rückblende: Vor Jahresfrist beschlossen Vorstand und Kuratorium,mit der Gründung der »jungen stimmen« eine eigenständigemusikalische Arbeit mit Mädchen anzugehen. Zunächstauf ein Jahr angelegt, sollten mit dem Projekt erste Erfahrungengesammelt werden. Das Interesse am Chor war riesig. Fast 130Mädchen im Alter von 8 bis 17 Jahren bewarben sich um einenPlatz und absolvierten die Eignungsprüfung. 65 von ihnenbestanden das Vorsingen, eine Reihe von ihnen allerdings aufProbe. 25 Mädchen wurden an Probenwochenenden in leer stehendenZimmern im alten Studienheim, alten Chorhaus sowiein der »Villa Grün« einquartiert und richteten sich gleich »mädchentypisch«ein.Tränen gab es Ende März, als Projektleiterin Andrea Balzereiner Reihe von Sängerinnen mitteilen musste, dass sie die Probezeitnicht bestanden hatten. Umso eifriger waren die verbliebenen46 Mädchen bei der Sache. Natürlich reicht das Niveaunoch längst nicht an das des <strong>Knabenchor</strong>es heran. Der hat immerhineine 60-jährige Aufbauarbeit hinter sich, dazu täglicheProben und viele Konzerteinsätze. Die meisten Mädchen sangenin Windsbach zum ersten Mal mehrstimmig … aber von Wochenendezu Wochenende sind die Fortschritte deutlich hörbar.Projektleiterin Balzer ist gespalten: Mit den (ausgewählten)»jungen stimmen« in Windsbach kann sie schon Werke realisieren,von denen sie mit ihren Kinderchören in Schweinfurt nichteinmal zu träumen wagt. Auch das Engagement ist gleichbleibendhoch. Gleichzeitig wird für sie der zeitliche und kräftemäßigeSpagat zwischen A-Stelle in Schweinfurt und »jungenstimmen« in Windsbach immer größer. Hin und hergerissen istauch die Internatsleitung: Immer wieder fragen Familien an, jadrängen darauf, dass ihre Tochter im Herbst in Windsbach einziehenkann. Gleichzeitig zeigt sich, dass der finanzielle Aufwandfür einen Internatsplatz die meisten überfordert. Bei einerUmfrage sind vielen schon die als Minimum genannten 400 Eurozu viel. Kostendeckend wäre aber erst das Doppelte, und auch dasnur, wenn die höhere Belegung des Internats kein zusätzlichesPersonal erforderlich machte. Also auch hier ein Spagat.Der Stein der Weisen ist noch nicht gefunden. Vorerst sollendie »jungen stimmen« deshalb bleiben, was sie sind: Ein zukunftsweisendes(Wochenend-)Projekt für Windsbach und einattraktives Angebot für Mädchen, die hier ihre musikalischeBegabung einsetzen und entwickeln können.SPONSORINGLicht und SchattenZum zweiten Mal nach 2005 realisierteder <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong> für seinenCo-Sponsor N-ERGIE Aktiengesellschaft ein»cross-over«-Projekt, diesmal mit dem LichtkünstlerPipon. Bei Konzerten in Königshofenund Marktbreit bekamen die Besucher nichtnur etwas zu hören, sondern auch zu sehen.Pipon verwandelte mit seinen Installationenund Projektionen die Kirchen in magischeRäume, in denen die Musik der <strong>Windsbacher</strong>noch einmal neu zur Geltung kam. Mancheswirkte, obwohl schon oft gesungen, imZusammenspiel mit den Pipon’schen Farbenund Formen wie noch nie gehört. Amwenigsten hatten freilich die Sänger vondieser Form der Darbietung. Pipon projiziertean die Decken und Wände über und hinterdem Chor. Dieser musste, damit die Bilderzur Geltung kamen, im Dunklen und damitweitgehend ohne Noten singen. Doch auchdiese Erschwernis meisterten die <strong>Windsbacher</strong>mit Bravour. Lohn der Mühe war nebenklingender Münze für den Chorhaushalt einopulentes Abendessen für die Choristen inMarktbreit.1 / 2006 windsbacher 9


fördergesellschaftAnfang April gab der <strong>Windsbacher</strong><strong>Knabenchor</strong> zwei Konzertein der Dresdner Frauenkirche(Foto: bei der Probe). 50 Mitgliederder Fördergesellschafthatten das Glück, beim Konzertam 8.April dabeizusein, unterihnen Helmut Joho, dessen Erlebnisberichtwir hier in Auszügenwiedergeben.FÖRDERGESELLSCHAFTGroßartige <strong>Windsbacher</strong> in der FrauenkircheAm Morgen des 8. April startetedie Gruppe der 50 Glücklichen, dieeine der limitierten Karten ergatternkonnten, von Windsbach RichtungNordosten, um schon am Abend inder wiedererbauten Frauenkirche eineindrucksvolles Konzert zu erleben. ImMittelpunkt standen die beiden Bach-Kantaten BWV 22 »Jesus nahm zu sichdie Zwölfe« und BWV 23 »Du wahrerGott und Davids Sohn«.BWV 22 besticht durch dichteKontrapunktik im Eingangssatz, Seufzermotiveweisen auf die kommendeLeidenszeit Jesu hin, was durch diefolgende Arie für Alt »Mein Jesu, ziehemich nach dir« unterstrichen wird.In BWV 23 handelt es sich um einbesonders erlesenes und anspruchsvollesWerk innerhalb des Kantatenschaffensdes Meisters. Bach bautedie Choralmelodie »Christe, du LammGottes« in Satz 2 und 3 ein, um dannim ursprünglich nicht vorgesehenenSchlusschoral diese Melodie besonderskunstvoll zu bearbeiten.Abschließend folgte noch dieMotette »Jesu meine Freude«, die zumkrönenden Höhepunkt des Konzerteswurde. Mit höchster Konzentrationfolgten die <strong>Windsbacher</strong> dem engagiertenDirigat von Karl-FriedrichBeringer. Die Wiedergabe dieserMotette war zu vergleichen mit derletztjährigen Aufführung beimBachfest in Leipzig, wo der Chor vonden Hörern begeistert gefeiert undumjubelt worden waren. Als Zugabesang der Chor Rudolf MauersbergersMotette »Wie liegt die Stadt so wüst,die voll Volks war« nach dem Text ausden Klageliedern Jeremiae über dieZerstörung Jerusalems. Mauersbergerhatte das Werk aus der Erschütterungüber die Zerstörung Dresdens herausniedergeschrieben. Diese Motette inder wiederaufgebauten Frauenkirchekonnte als Zugabe nicht besser gewähltsein: Wer die Bilder des völlig zerstörtenDresden, der Ruine eben dieserKirche, sowie der ersten Motetten desKreuzchores auf den Trümmerhaufenin der Kreuzkirche kennt, war zutiefstergriffen – vor allem, als das vierfache25 jähriges Jubiläumin der Fördergesellschaft 2006:· Christa Springer· Helmtrud Bauer· Horst Brocker· Dr. Wilfried Weigl· Herbert WendtHerzlichen Dank für Ihre Treuezu den <strong>Windsbacher</strong>n.Neue Mitglieder der FördergesellschaftWas wäre der <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong> ohne seine Förderer! Neben Patronat und Stiftungermöglicht die Fördergesellschaft, dass der Chor seine hohen musikalischen Ansprüchebewahren und ausbauen kann. Die Fördergesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein. Mitgliedsbeiträgeund Spenden werden vor allem für die musikalische Aus- und Fortbildungsowie für die Erziehung und Bildung der Choristen verwendet. Mitglieder der Fördergesellschaftunterstützen also unmittelbar die Arbeit des Chores. Als Dankeschön und sozusagenstellvertretend für alle, die den <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong> unterstützen, begrüßen wir andieser Stelle recht herzlich die neuen Mitglieder der Fördergesellschaft:Ludwig Breiner Nürnberg · Christine Schlör Warmensteinach · Helmut Pregler Windsbach · KerstinEgelkraut Windsbach · Oskar Berreth Feucht · Willi und Gerda Ahlborn Neuendettelsau · JoachimRedlin Leutershausen · Ursula Schön Heilsbronn · Michael Riedel Baudenbach · Adelheid Pietzner-Spellenberg Reutlingen · Andreas Klinger Erlangen · Heinrich Bock Obernburg10windsbacher 1 / 2006


fördergesellschaft / stiftung»Warum« in den Raum der Kirche quasigemeißelt wurde und die Nachmittagssonneden Innenraum in warmem Lichtleuchten ließ. Die Sinnlosigkeit einesKrieges, aber auch der Aufbauwille derDresdner Bevölkerung konnten nichteindrücklicher dargestellt werden.Die technischen und sängerischenQualitäten der <strong>Windsbacher</strong> sind bekannt.Darüber hinaus aber war es dieunglaubliche Konzentration aller unddie daraus resultierende Spannung undExpressivität jedes einzelnen Wortes.Die Hörer konnten sich dem nicht entziehen,sie wurden im wahrsten Sinnedes Wortes »mitgerissen«. Wie schriebdoch die »Leipziger Volkszeitung«nach dem Bachfest 2005: »<strong>Windsbacher</strong>:Junge Weltelite«. Dieses Attributkann man auch auf das Konzert inDresden anwenden. Die Solisten unddas Orchester trugen ebenfalls zudem Gelingen jenes Nachmittags bei.Christa Mayer beeindruckte mit derAlt-Arie »Mein Jesu, ziehe mich nachdir« ebenso wie Georg Zeppenfeld imEingangssatz von BWV 22. Ein weitererHöhepunkt war das Eingangsduettvon Sopran und Alt in BWV 23 (JuttaBöhnert und Christa Mayer). MarcusUllmann (Tenor) ergänzte das Solistenquartettmit seinem schlanken Tenor.Beim Abendessen fachsimpelte mannoch lange über das Konzerterlebnis.Alle waren sich einig, dass die <strong>Windsbacher</strong>mit Karl-Friedrich Beringereine absolute Glanzleistung erbrachthatten. Wenn man sich zusätzlich vorAugen hält, dass der Chor jährlich etwaein Drittel der Choristen durch Stimmbruchund Abitur verliert und nahtlosersetzen muss, um das gleichbleibendhohe Niveau zu halten, kann man vorder Leistung nur den Hut ziehen.Weil der Kreuzchor am folgendenSonntag in seiner angestammtenKreuzkirche nicht sang, war derGottesdienst in der Frauenkircheein lohnendes Ziel. Galt es doch, dieKern-Orgel einmal in natura zu hören.Das Werk macht einen hervorragendenEindruck. Übrigens hat Kern miteiner Ausnahme alle Stimmen derSilbermann-Disposition in seiner Orgeleingebaut. Es sollte auch erwähntwerden, dass die Figuralmusik unterder Leitung des FrauenkirchenkantorsMatthias Grünert stand, einem früheren<strong>Windsbacher</strong>. Noch eine Informationfür künftige Dresden-Besucher:Der Gottesdienst in der Frauenkirchebeginnt 11 Uhr. Ab 9.30 Uhr bildensich Menschenschlangen, 10.15 Uhrwird geöffnet. Gegen 10.30 Uhr sindfast alle der 4000 Sitzplätze belegt.johoSTIFTUNGSchäbigesTerrainÜberall grünt und blüht esdieser Tage, und auch in Windsbachhat der Frühling die Umgebungin ein Idyll verwandelt.Überall? Nein! Inmitten desgroßen grünen Internatsgeländes,dort, wo sich normalerweiseeine durchgehende Rasenflächebefinden sollte, spielen diejungen Nachwuchskicker aufeinem löchrigen, schmutzigenEtwas, das man nicht mehr gutenGewissens als Fußballfeld bezeichnen kann. Beliebt und beansprucht ist der Bolzplatz seit jeher – ein sportlicherAusgleich zum Schul- und Internatsalltag. Dieses Jahr kam zur normalen Beanspruchung noch die Vorbereitung aufdas Turnier der Knabenchöre in Leipzig hinzu, und auch die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft befördert dieSpielfreude der <strong>Windsbacher</strong> Jungen. Doch auf zertretenem Rasen zu kicken, macht wenig Spaß und ist (nebenbei)nicht ganz ungefährlich. Nun erbarmt sich die Stiftung dieser Misere und lässt den Rasen neu anlegen. Sie hofft dabeiauf die (zahlungs-)kräftige Mithilfe von Spendern und Sponsoren. Sind Sie dabei? Dann überlegen Sie nicht langeund füttern Sie das Konto Nr. 760 602 219, Sparkasse Windsbach, BLZ 765 500 00, Stichwort »Fussballplatz«.1 / 2006 windsbacher 11


presseOb in seiner Rolle als Volk Zions, alsheidnische Baal-Anhänger, der Hundertschaftdes <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>sgelingt in feinsten Nuancierungen diemitreißende Darstellung des biblischenGeschehens, die choralhaft-kontemplativeReflektion in aufrüttelnden Crescendi, inden großen Linien der weit gespanntenTempi, dazu ausgetüftelt logische Artikulationund mit unerschöpflichen Kraftreserven.Unablässig fordert und findet Beringerexpressive Spannung für ein Stück, dasmusikalisch von Händel her und inhaltlichbis zu Schönberg reicht. (...) Danach frenetischerApplaus und standing ovations:Beringers persönlicher Triumph.Nürnberger Nachrichten 23. Mai 2006So wurde dieses Festkonzert zur eindrücklichen Demonstrationder musikalischen Ästhetik und der Könnerschaft des Chors, dieauf Verfeinerung und Überhöhung zielt. Und wenn sich auf diesementrückten Niveau Verve und Dramatik entfalten — etwa beimFlehen des von Gott nicht erhörten Volks —, heiter schwebendeReligiosität (»Wohl dem, der den Herrn fürchtet«) oder erregt vibrierendeErlösungserwartung (»Der Herr ging vorüber …«), dann liegenmusikalischer Genuss und verinnerlichte Glaubensgewissheit aufdas Engste beieinander. Nürnberger Zeitung 23. Mai 2006Der Chor imSpiegel der PresseGlückwunschzum SechzigstenDen <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong> und Herrn Beringerkenne ich nunmehr seit rund 20 Jahren. Der Chorerbringt immer wieder beeindruckende Spitzenleistungen,an die ich mich auch nach Jahren gernerinnere. Die Harmonie zwischen dem KünstlerischenLeiter und seinen Sängern, die Qualität derStimmen sowie das erkennbare Engagement derSänger sind ganz besonders hervorzuheben.Dr. Reinhard Frhr. von Dalwigk RechtsanwaltDie musikalische Ausbildung von Kindern zufördern, damit diese in die Lage versetzt werden,unsere Region zu Hause und in aller Welt aufhöchstem Niveau zu repräsentieren, ist für michein wichtiges und schönes Anliegen. Wirtschaftund Kultur müssen in heutiger Zeit Hand in Handgehen, um unserem kulturellen Erbe eine Zukunftzu geben. Mit dem <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>verbinde ich gedanklich viele schöne Konzerterlebnisse– Spitzenleistungen, die wir gleichermaßenin Kultur und Wirtschaft brauchen.Dr. Dieter Bouhon GeschäftsführerMit der Aufführung des »Elias« hat der <strong>Windsbacher</strong><strong>Knabenchor</strong> zu seinem 60-jährigen Geburtstagdas Publikum gleich doppelt beschenkt:mit einem unvergesslichen musikalischenErlebnis und mit einer beeindruckenden Vermittlungder biblischen Botschaft. Dabei haben die<strong>Windsbacher</strong> gezeigt, dass geistliche Musik etwasvermag, was einer wortreichen Predigt oder einertheologischen Deutung nicht immer gelingt: einenbiblischen Text — hier die Geschichte Gottes mitElias — lebendig werden zu lassen, versehen miteiner schier atemberaubenden Dramatik.Die Figur des Elias zeigt den unbeirrbaren Prophetenund eifernden Agitator, dann aber auchalle seelischen Regungen von Depression, Verzagtheitund Zweifeln. Erst in der tiefsten Kriseerlebt er, dass Gott ihn nicht allein lässt.Karl-Friedrich Beringers Interpretation ließerahnen, dass die Anfeindungen der vergangenenMonate an ihm und seinem Chor nicht spurlosvorübergegangen sind. Das Doppelquartett derEngel ließ alles Süßlich-Oberflächliche außenvor, die Stimmen klingen direkt und herb. Siegund Niederlage, Verfolgung und Rettung — dieGrundthemen des Elias wurden von Beringer musikalischausgefeilt und verstärkt. Den Choristenwurde dabei höchste Konzentration abverlangt,weil sie mehrfach die Rollen wechseln mussten:Volk Gottes, dann Baalspriester, Seraphim undJahwe-Gläubige.Sonntagsblatt 4. Juni 200612 windsbacher 1 / 2006


www.n-ergie.deMusikalische Höhepunktemit der N-ERGIEWir gratulieren dem<strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>zum 60. Geburtstag.www.swz.deSpürbar näher.


service / impressumKONZERTKALENDERSo. 24. 09. 06Fr. 29. 09. 06Fr. 06. 10. 06Fr. 20. 10. 06Sa. 21. 10. 06Fr. 27.10. 06So. 29.10. 06Do. 03.11. 06Sa. 02.12. 06So. 03.12. 06Di. 05.12. 06bis Do. 07.12. 06Fr. 08.12. 06Fr. 15.12. 06Sa. 16.12. 06So. 17.12. 0617 Uhr, Litzendorfer Barockkirche: Bachmotetten und Mozart-Streichquartette mit Bamberger Streichquartett info@bvd-ticket.de19 Uhr, Nürnberg, St. Lorenz: Motette19 Uhr, Nürnberg, Kirche zu Unserer lieben Frauen,A-capella-Konzert im Rahmen der 30. Kirchenmusiktage19.30 Uhr, Ansbach, St. Gumbertus: Felix Mendelssohn-Bartholdy,Der Elias; Deutsches Symphonie-Orchester Berlin; Sibylla Rubens(Sopran), Rebecca Martin (Alt), Markus Schäfer (Tenor), AlexanderMarco-Buhrmester (Bariton) info@kultur-am-schloss.de16 Uhr, Münsterschwarzach, Abteikirche: Der Elias, siehe 20. 10. 06093 24 / 202 13 (ab 17. 07. 06)20 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle): Der Elias,siehe 20. 10. 06 kassemusikhalle@mailports.de20 Uhr, Berlin, Philharmonie: Der Elias, siehe 20. 10. 06tickets@dso-berlin.deRothenburg o. d. Tauber, ZDF-Fernsehproduktion: 2 A-capella-Titelfür »Weihnachtsland – Heiligabend an der romantischen Straße«18 Uhr, Hamburg, St. Michaelis: A-capella-Chormusik mitTrompete (Pliquett) und Orgel (Gast) info@konzertkassegerdes.de16 Uhr, Amorbach, Fürstliche Kirche: A-capella-Chormusik mitTrompete (Pliquett) und Orgel (Gast) www.fuerst-leiningen.deMünchen, Allerheiligen Hofkirche: Fernsehaufzeichnung BR,A-capella-Chormusik mit Rezitation und Harfe (geschl. Veranst.)19 Uhr, Ingolstadt, Münster: A-capella-Chormusik mit Trompete(Pliquett) und Orgel (Gast) Tel. 08 41/ 981 51 92 oder 08 41/ 91 02 4120 Uhr, Wiesbaden, Kurhaus: Rheingau Musik Festival; Bach,Magnificat Es-Dur BWV 243a; Saint-Saëns, Oratorio de Noëlop. 12; Deutsche Kammer-Virtuosen Berlin, Jutta Böhnert (Sopran),Rebecca Martin (Mezzosopran), Susanne Schaeffer (Alt), ThomasCooley (Tenor), Henryk Böhm (Bariton) www.rheingau-musik-festival.de15 Uhr, München, Philharmonie am Gasteig: siehe 15.12. 06konzert@hoertnagel.de18 Uhr, Baden Baden, Festspielhaus: siehe 15.12. 06www.festspielhaus.deMo. 18.12. 06 20.30 Uhr, Athen, Megaron: siehe 15.12. 06 +30 210 / 77 28 23 33CHOR UND STUDIENHEIMHeinrich-Brandt-Straße 1891575 WindsbachZentraler Ruf (098 71) 708 - 0ChorbüroKarl-Friedrich Beringer Chorleiter - 200Uli Sauerbier Sekretariat - 200chorbuero@windsbacher-knabenchor.deFax Chorbüro - 222StudienheimThomas Miederer Direktor - 116direktor@windsbacher-knabenchor.deKarin Wagner Sekretariat - 0sekretariat.studienheim@windsbacher-knabenchor.deFax Studienheim - 129BankverbindungSparkasse WindsbachBLZ 765 500 00 · Konto 760 601 062FÖRDERGESELLSCHAFTHeinrich-Brandt-Straße 1891575 WindsbachHans-Günther Bonk (089) 378 - 183 69Vorsitzender · Mail: hans-guenther.bonk@hvb.deManfred Häßlein (098 71) 93 44Kassiergwk@windsbacher-knabenchor.deBankverbindungSparkasse WindsbachBLZ 765 500 00 · Konto 760 612 473STIFTUNG WINDSBACHER KNABENCHORHeinrich-Brandt-Straße 1891575 WindsbachDekan Horst Heißmann (098 71) 387Vorsitzenderstiftung@windsbacher-knabenchor.deBankverbindungSparkasse WindsbachBLZ 765 500 00 · Konto 760 602 219PATRONAT WINDSBACHER KNABENCHORAlbrecht-Dürer Straße 1591217 HersbruckBeatrice Kappler (091 51) 82 48 04PatronatsbeauftragteBeatrice.Kappler@windsbacher-knabenchor.deBankverbindungFürstlich Castellsche Bank NürnbergBLZ 790 300 01 · Konto 040 00 498Di. 19.12. 06 20.30 Uhr, Athen, Megaron: siehe 15.12. 06 +30 210 / 77 28 23 33Do. 21.12. 06Mi. 04. 04. 07und Fr. 06. 04. 0719.30 Uhr, Ansbach, St. Gumbertus: siehe 15.12. 06info@kultur-am-schloss.de2007 AUSBLICK20 Uhr, Berlin, Philharmonie: Bach, Matthäus-Passion; DeutschesSymphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano (Ltg.), Annette Dasch(Sopran), Bernarda Fink (Alt), Martin Petzold, Evangelist (Tenor),Steve Davislim, Arien (Tenor), Dietrich Henschel, Christus (Bariton),Detlef Roth (Bariton) www.dso-berlin.deIMPRESSUMherausgegeben von der Fördergesellschaft <strong>Windsbacher</strong><strong>Knabenchor</strong> zusammen mit dem <strong>Windsbacher</strong> <strong>Knabenchor</strong>- Chor und StudienheimRedaktion: Thomas Miederer (verantwortlich),Hans-Günther Bonk, Christian ToppGestaltung: Christian Topp, MünchenDruck: Kilian-Druck, Sigmundstraße 45c, 90431 NürnbergDer Druckerei und den Anzeigenpartnern herzlichen Dankfür ihre großzügige Unterstützung des Projekts.14windsbacher 1 / 2006


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