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Entwurf Kindergottesdienst - Kindernothilfe

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<strong>Kindernothilfe</strong><br />

Kinder- und Familiengottesdienst zum Erntedank


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Einführung:<br />

Lust auf Fisch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3<br />

Informationen über Fisch & Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Hinweise zu den Methoden und Arbeitsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Liturgische Bausteine:<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>Kindergottesdienst</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Bausteine:<br />

Begrüßung<br />

Gebet: Du hast alles gemacht<br />

Aktion zum Auswählen<br />

• Mitmachgeschichte<br />

• Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien nach der so genannten Kett-Methode<br />

Gebet mit Fischen<br />

Segen<br />

<strong>Entwurf</strong> Familiengottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Bausteine:<br />

Begrüßung<br />

Psalm 23<br />

Anspiel<br />

Ansprache<br />

Fürbitten<br />

Segen<br />

Ideen und Aktionen<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>Kindergottesdienst</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Aktion 1: Fischaufkleber<br />

Aktion 2: Fischvorlage<br />

Aktion 3: Fischerfrühstück<br />

<strong>Entwurf</strong> Familiengottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Aktion 1: Fischmasken<br />

Aktion 2: Papierfische für das Gebet<br />

Für Gruppenstunden, Familien, Gemeindeveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

• Aquarium zum Basteln<br />

• Eine Wasserlandschaft aus Knete<br />

• Fischmandala zum Ausmalen<br />

• Fischrezepte für Kinder<br />

Heftmitte − Kopiervorlagen:<br />

Lieder: „Alle Gaben die wir haben“; „Wäre ich ein Schmetterling“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Fischvorlage, Mandala zum Ausmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Masken für das Anspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Lieder: „Fünf Brote und zwei Fische“; „Geh mit Gottes Segen“; „Da berühren sich Himmel und Erde“ . . . 17<br />

Lied: „Wollt ihr mit mir gehn?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Literatur und Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>: Für die Rechte der Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27


Lust auf Fisch?<br />

Was haben die <strong>Kindernothilfe</strong>, das Erntedankfest, arbeitende Kinder in Fischereibetrieben,<br />

Fischfangmethoden und Fisch miteinander zu tun? Die Antwort finden Sie im<br />

Kinder- und Familiengottesdienstentwurf dieses Heftes. Der Fisch steht in diesem Jahr als<br />

Beispiel für die Nahrung da, die wir von Gott geschenkt bekommen.<br />

Fische sind und waren in vielen Völkern Zeichen des Lebens, des Glücks und des Heils.<br />

In der Antike wurden Fische als Teil der Unterwelt betrachtet. Als Opfergaben für die<br />

Götter und die Verstorbenen waren Fische wichtig.<br />

In der Zeit der Christenverfolgung war der Fisch das Geheimzeichen der Christen.<br />

„Ichthys“, die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für Fisch, bedeuten ins<br />

Deutsche übertragen „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“. Der Fisch als Erkennung für<br />

Christen ist immer noch relevant. Jetzt geht es nicht mehr um ein Geheimzeichen.<br />

Aber wer kennt nicht die Fischaufkleber auf den Autos.<br />

In Galiläa, der Gegend, wo Jesus lebte, hatten Fische als Broterwerb und Hauptnahrungsmittel<br />

wichtige Bedeutung. Diejenigen, die Jesus als erste in die Nachfolge rief, waren<br />

Fischer. 5 000 Menschen wurden satt mit fünf Broten und zwei Fischen. Um diese<br />

Geschichte geht es beim Familiengottesdienst. Die Besucher/-innen können die<br />

Geschichte spielend miterleben. Die Kinder im <strong>Kindergottesdienst</strong> erleben die Geschichte<br />

beim Fischfang des Petrus. Fische – die Nahrung, ein Geschenk Gottes, für das wir danken<br />

dürfen. Dafür ist besonders Zeit in den Dank- und Fürbittengebeten der Gottesdienste.<br />

Fisch ist immer noch ein wichtiges Nahrungsmittel. 200 Millionen Menschen weltweit<br />

leben heute noch von der Fischerei. Fisch ist gesund und sehr proteinhaltig. Es wird<br />

geschätzt, dass mehr als eine Milliarde Menschen in Asien von Fisch und Meeresfrüchten<br />

als die Hauptquelle von tierischem Protein abhängig sind.<br />

Kinder und Erwachsene haben unterschiedliche Erfahrungen mit Fisch gemacht. Viele<br />

kennen sie nur als Fischstäbchen oder im Aquarium. In diesem Heft werden Gemeinde,<br />

Kinder und Familien angeregt, sich mit allem zu beschäftigen, was zum Thema Fisch<br />

gehört. Fisch ist vielfältig, und wir können Gott für dieses Nahrungsmittel danken.<br />

Besonders geeignete einzelne Rezepte für Kinder, aber auch das Fischerfrühstück beim<br />

<strong>Kindergottesdienst</strong> regen an, mal über die Fischstäbchen hinaus zu probieren.<br />

Zu dem Thema Fisch gehören aber auch noch andere Aspekte. Piratenfischer,<br />

Fangmethoden und der weite Weg zur ökologischen Fischerei finden Aufmerksamkeit in<br />

den Entwürfen. Im Familiengottesdienst erzählen „Hannes und Peter“ über die Probleme<br />

der Fischerei und der Kinderarbeit.<br />

Ein wichtiger Aspekt, der nicht verschwiegen werden darf, ist die Kinderarbeit in der<br />

Fischerei. Die <strong>Kindernothilfe</strong> setzt sich für die Rechte von arbeitenden Kindern ein. Viele<br />

Projekte, die die <strong>Kindernothilfe</strong> unterstützt, betreffen Mädchen und Jungen im Umfeld<br />

von Fischerei, sei es die Kinder selbst oder deren Eltern.<br />

Vielleicht ist jetzt klarer geworden, was die <strong>Kindernothilfe</strong>, das Erntedankfest, arbeitende<br />

Kinder in Fischereibetrieben, Fischfangmethoden und Fisch miteinander zu tun haben.<br />

Lust auf Fisch?<br />

EINFÜHRUNG<br />

3


4<br />

THEMA<br />

Informationen über Fisch & Co<br />

z.B. Lebensunterhalt und Fisch<br />

200 Millionen Menschen leben heute weltweit von der<br />

Fischerei, zum einen als Nahrungsquelle, zum anderen als<br />

Sicherung zum Lebensunterhalt. In den Ländern des Südens<br />

sind mehr als 100 Millionen Menschen von der Fischindustrie<br />

abhängig.<br />

Dabei tragen kleine Flotten und für den Eigenbedarf arbeitende<br />

Fischer zur Hälfte des weltweiten Fischfangs bei. Hierbei<br />

entfällt der größte Teil auf den Eigenverzehr. Der Gesamtwert<br />

der weltweiten Fischproduktion liegt bei 131 Mrd. US-Dollar<br />

(World Resources Institute 2000).<br />

Die Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nation<br />

(FAO) berichtet, dass die anteilmäßige Gesamtaufnahme von<br />

Tierprotein in Lateinamerika 8% , in Afrika 19% und in Asien<br />

sogar 29% ausmacht. Nach Schätzung des International<br />

Centre for Ocean Development sind mehr als eine Milliarde<br />

Menschen von Fisch und Meeresfrüchten als Quelle von tierischem<br />

Protein in Asien abhängig.<br />

z.B. Piratenfischer<br />

Immer mehr Staaten versuchen dem globalen Problem<br />

der Überfischung mit der Reduzierung von industriellen<br />

Fischereiflotten beizukommen. Die Europäische Union hat aus<br />

diesem Grund ein Flottenreduktionsprogramm beschlossen.<br />

Leider wollen dadurch immer mehr Betreiber aus den großen<br />

Fangnationen wie Japan, USA und die EU ausflaggen und<br />

sich unter so genannten Billigflaggen registrieren lassen. Die<br />

Umweltorganisation Greenpeace hat den Begriff Piratenfischer<br />

geprägt. Diese sind Fischer, die unter einer so genannten<br />

Billigflagge fahren, deren Land<br />

nicht einem Fischereiabkommen<br />

beigetreten ist. Greenpeace<br />

schätzt, dass ca. 1 200 industrielle<br />

Fischereifahrzeuge<br />

unter Billigflaggen fischen.<br />

Typische Billigflaggenländer<br />

sind z.B. Belize, Panama,<br />

St. Vincent & Grenadinen und Honduras in Mittelamerika,<br />

Zypern im Mittelmehr.<br />

Es kommt immer wieder vor, dass Piratenfischer in den<br />

Wirtschaftsgewässern anderer Staaten fischen, die keine<br />

eigene Möglichkeit zur Kontrolle haben, wie z.B. viele<br />

afrikanische Küstenstaaten.<br />

Die gewilderten Fische landen wieder oft in Europa, Japan<br />

oder der USA zum Verkauf. Die EU gibt sogar Firmen Subventionen,<br />

wenn diese ihr Fischereischiff ausflaggen, weil sie<br />

dann bei der Flottenstatistik nicht mitgezählt werden kann.<br />

z.B. Fangmethoden beim Thunfisch<br />

In der Fischerei nach Thunfischen werden drei unterschiedliche<br />

Fangmethoden angewendet: Angeln, Ringwadennetze<br />

und Langleinen. Der hochwertigere Thunfisch, der im tieferen<br />

Wasser zu finden ist, wird mit Langleinen gefischt. Baskische<br />

Fischer z.B. fischen seit langer Zeit mit Langleinen, an denen<br />

vier bis acht Haken sind. Sie fischen Thunfische gezielt, die sie<br />

auch vermarkten können. Viele Piratenschiffe benutzen auch<br />

diese Fangmethode, die dann aber extreme Längen von bis<br />

zu 100 km haben. An dieser Leine können sich bis zu 2 000<br />

Haken befinden. Dadurch können riesige Schäden in den<br />

Beständen von Meereslebewesen entstehen. Untersuchungen<br />

von so genannten Beifangopfern haben ergeben, dass<br />

besonders Haie, aber auch Meeresschildkröten durch die<br />

Langleinen sterben.<br />

Mit den Ringwadennetzen werden Thunfischschwärme<br />

eingekreist. Es kommt öfter vor, dass gerade Delfine über<br />

Thunfischschwärmen schwimmen. Fischer haben so besonders<br />

auf die Delfine geachtet, diese eingekreist, um<br />

so die Thunfischschwärme zu fischen. Besonders<br />

im tropischen Ostpazifik kamen seit 1959 über 6,3<br />

Millionen Delfine als so genannter Beifang um.<br />

Tier- und Umweltschutzorganisationen haben in<br />

den 80er Jahren Kampagnen gestartet zum Schutz<br />

der Delfine. So hat sich die Beifangrate im tropischen<br />

Ostpazifik bis zum Jahr 1996 auf unter 3 000<br />

Delfine pro Jahr verringert.<br />

FOTO: ANGELA RICHTER


z.B. Ökologische Fischerei<br />

Der derzeitige Raubbau, was Überfischung und Beifang<br />

betrifft, ist ein großes Problem. Viele Organisationen fordern<br />

eine Fischerei, die ökologisch und sozial nachhaltig sein soll.<br />

1997 wurde Marine Stewartship Council (MSC) von Unilever,<br />

dem größten Käufer von Fisch und Meeresfrüchten, und der<br />

internationalen Tier- und Umweltschutzorganisation WWF<br />

gegründet. Seit 1999 ist MSC von beiden Organisationen<br />

unabhängig und wird von Organisationen aus der gesamten<br />

Welt, von karitativen Träger wie auch kommerziellen<br />

Organisationen, finanziert. MSC hat Umweltstandards für<br />

nachhaltige und gut verwaltete Fischereien entwickelt. Dabei<br />

ist das blaue Produktemblem entstanden, eine Art Güte-<br />

Siegel für umweltgerechtes Fischereimanagement.<br />

Greenpeace hingegen fordert MSC auf, seine Kriterien zu<br />

überarbeiten, um das Siegel für eine sozial verträgliche und<br />

ökologisch verantwortungsvolle Fischerei zu entwickeln.<br />

Das MSC-Siegel wäre im Moment eher zur Beruhigung der<br />

Verbraucher durch die Fischindustrie geeignet.<br />

z.B. Kinderarbeit in der Fischerei<br />

Kinder arbeiten in allen Sektoren der Wirtschaft. 70% der<br />

Kinderarbeiter sind in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und<br />

Fischerei beschäftigt. Die Ursachen für Kinderarbeit sind vielfältig.<br />

Armut, Arbeitslosigkeit, ungerechte Landverteilung,<br />

Verschuldung, Preisverfall der Rohstoffe. Fehlende soziale<br />

Absicherungen und Kürzungen der Sozialausgaben vieler<br />

Regierungen lassen aber auch erkennen, dass eine direkte<br />

Verbindung zwischen der Ausbeutung der Arbeitskraft von<br />

Kindern und der Entwicklung der Weltwirtschaft besteht.<br />

Nach Angaben der IAO (Internationale Arbeitsorganisation)<br />

arbeiten die meisten Kinder im informellen Sektor, wo es<br />

keine Sozialleistungen und Verträge gibt. So auch in der<br />

Fischerei. Mädchen wie Jungen arbeiten in der Fischerei<br />

hauptsächlich in Klein- und Familienbetrieben. Fischen ist eine<br />

gefährliche Arbeit. Die Kinder sind hohen, oft sogar lebensbedrohenden<br />

Gefahren ausgesetzt. Sie können ertrinken, von<br />

Raubfischen und giftigen Seeschlangen gebissen werden,<br />

sich mit Messer oder Sprengstoff verletzen, Pilzinfektionen<br />

durch hohe Sonneneinstrahlung bekommen. Missbrauch<br />

von Amphetaminen, Tabak, Alkohol ist verbreitet. In einigen<br />

indischen Regionen wird vor dem Fischfang starker Alkohol<br />

getrunken, um dem Meer gegenüber „stark genug“ zu sein.<br />

• In El Salvador sind Kinder in Familien- oder Privatbetrieben<br />

eingesetzt. Oft beginnt die Arbeit, bevor sie zehn Jahre alt<br />

sind. Jungen und Mädchen fangen Schellfisch, und die<br />

Mädchen verkaufen den Fisch.<br />

• Als Fischsortierer auf Fischkuttern und in Fabriken arbeiten<br />

Kinder im Süden Thailands. Auf dem Schiff übernehmen<br />

sie alle möglichen Aufgaben und sind oft monatelang auf<br />

hoher See.<br />

• Die Tiefseefischerei in Myanmar, Indonesien, Thailand<br />

und in den Philippinen ist besonders gefährlich. Beim<br />

Muroami-Fischen (das hierbei verwendete Netz) tauchen<br />

Kinder ohne Schutzanzüge in die Tiefsee. Sie sollen auf<br />

THEMA<br />

die Korallenriffe schlagen und die Fische damit ins Netz<br />

treiben. Bis zu 300 Jungen im Alter von zehn bis fünfzehn<br />

Jahren sollen auf einem Schiff arbeiten.<br />

• Kinder in Zentral-Java legen Netze aus, flicken sie, tauchen<br />

und pumpen Wasser aus den Booten ab.<br />

• Vor der Küste Sumatras befinden sich ca. 1 500 Fischerei–<br />

Plattformen, so genannte Jermals. Jungen werfen Netze<br />

aus, ziehen sie auf die Plattform, verarbeiten zum Teil den<br />

Fisch. Tägliche Arbeitszeiten von 12 – 14 Stunden sind der<br />

Normalfall. Erst nach drei Monaten können die Kinder<br />

wieder an Land zum Ausruhen.<br />

• Gefährlich ist die Arbeit der Shrimpfischerei. In moskitoverseuchten<br />

Mangrovensümpfen in Lateinamerika waten<br />

Kinder stundenlang im Schlamm herum, um kleine Krebse<br />

zu fangen.<br />

Nach neuesten Schätzungen der IAO (Internationale<br />

Arbeitsorganisation) arbeiten weltweit rund 350 Millionen<br />

Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren. Etwa<br />

180 Millionen fallen unter die gefährlichen und schlimmsten<br />

Formen von Kinderarbeit.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> fördert Mädchen und Jungen in Projekten,<br />

die im Bereich der Fischerei angesiedelt sind, zum Beispiel das<br />

Projekt „El Pescador“ in Chile/Lo Rojas-Coronel.<br />

Die Situation vor Ort<br />

Das Projekt „El Pescador“ liegt in der Fischersiedlung Lo<br />

Rojas bei der Küstenstadt Coronel in der VIII. Region im<br />

Süden Chiles. Die Hauptstadt Santiago liegt 500 km nördlich.<br />

In der Region leben die Menschen von Fischindustrie,<br />

Holzwirtschaft und Kohlebergbau. Heute gibt es jedoch<br />

kaum mehr Arbeitsplätze. Die meisten Stadtteile von Coronel<br />

verfügen über Strom, Kanalisation, fließendes Wasser und<br />

ein öffentliches Transportsystem. In den Armutsvierteln<br />

sind die Straßen nicht asphaltiert, ein Trinkwasser- und<br />

Abwassersystem ist teilweise nicht vorhanden. Dort gibt es<br />

in aller Regel auch keine Grünflächen, Sportanlagen oder<br />

Freizeitangebote. Das Klima der Region ist gekennzeichnet<br />

durch kühle Sommer und sehr feuchte regenreiche Winter.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

Viele Bewohner von Lo Rojas haben keine Ausbildung, oft keinen<br />

Schulabschluss. Analphabetismus ist weit verbreitet. Die<br />

Männer versuchen von Gelegenheitsjobs zu überleben oder<br />

arbeiten als Kohlebergarbeiter in selbst gegrabenen Stollen,<br />

was wegen fehlender Absicherung gefährlich ist.<br />

Reguläre Arbeitsplätze gibt es kaum.<br />

Viele leben vom Fischfang, aber die Erträge sind wegen der<br />

Konkurrenz zu den großen Fischfangflotten gering. Und die<br />

spärlichen Fänge sind nicht mehr sicher, da die Regierung die<br />

großen Fangflotten bevorzugt und den kleinen Fischern nur<br />

geringe Fangquoten zugesteht. Proteste der Gewerkschaften<br />

der Kleinfischer fanden keine Resonanz. Heute kann ein Fischer<br />

nur noch selten seine Familie ernähren. Darüber hinaus führt<br />

die hohe Arbeitslosigkeit dazu, dass sogar Jugendliche mit<br />

Abitur ohne weitere Qualifikation keine Stelle finden.<br />

5


6<br />

THEMA<br />

Für Frauen ist die Situation noch schwieriger. Als Putzfrauen<br />

oder Haushalthilfen arbeiten sie bei wohlhabenderen Familien<br />

oder finden in der Saison in der Fischindustrie Arbeit, für<br />

geringen Lohn ohne soziale Absicherung.<br />

Zur Gesundheitssituation<br />

Die Fischindustrie verursacht einen fürchterlichen Gestank<br />

und verschmutzt die Luft, was zu Atemwegskrankheiten<br />

führt. Die Wohnsituation der armen Familien führt oft zu<br />

Erkältungen. Mangelernährung erzeugt gesundheitliche<br />

Probleme.<br />

Das Gesundheitswesen in Chile steht nur denen offen, die<br />

einen festen Arbeitsvertrag haben oder offiziell arbeitslos<br />

gemeldet sind. Alle Saison- und Gelegenheitsarbeiter fallen<br />

durch das System und müssen jede Leistung bar bezahlen,<br />

wozu sie nicht in der Lage sind.<br />

Wohn- und Lebensbedingungen<br />

Die Menschen wohnen in Häusern aus Steinen oder Brettern,<br />

oft ohne festen Fußboden, mit Blechdächern. Während der<br />

langen regenreichen und kalten Winter bieten sie kaum<br />

Schutz. Viele leben auf engstem Raum zusammen. Die Kinder<br />

haben keine geeigneten Räume zum Spielen oder Lernen.<br />

Nachts müssen sie sich die Betten teilen. Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche<br />

Not und beengtes Wohnen bringen Probleme wie<br />

Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Kriminalität und innerfamiliäre<br />

Gewalt mit sich. Fast alle Kinder in der Tagesstätte<br />

stammen aus zerrütteten Familien.<br />

Kinderarbeit ist weit verbreitet. Es ist üblich, dass die Kinder<br />

ihre Väter beim Fischfang begleiten oder auf der Straße arbeiten:<br />

als Straßenverkäufer, Autowäscher, Parkwächter.<br />

Das Projekt<br />

Tagesstätte und Gemeindezentrum „El Pescador“ werden<br />

heute von der ökumenischen „Corporación Educacional El<br />

Pescador“ getragen. Gegründet wurde das Projekt bereits<br />

1982. Hier arbeitet man mit Kindern zwischen eins und 16<br />

Jahren. Daneben hilft das Projekt Familien aus dem ärmeren<br />

Teil der Bevölkerung.<br />

FOTO: JÜRGEN SCHÜBELIN<br />

Kindergarten und -krippe<br />

Derzeit werden in der Tagesstätte 45 Kleinkinder betreut.<br />

Inhaltlich richtet sich die Arbeit nach den staatlichen<br />

Vorgaben für Kindergartenarbeit.<br />

Die Kinder werden auf den Schulbesuch vorbereitet, erhalten<br />

eine christliche Werteerziehung, menschliche Zuwendung,<br />

nehmen ihre Mahlzeiten in der Tagesstätte ein werden zur<br />

Körperpflege angehalten, ärztlich untersucht und behandelt.<br />

Der Kindergarten führt für die Mädchen und Jungen daneben<br />

themenbezogene Projekte durch, zum Beispiel Ökologie-<br />

Workshops. Auch die Erwachsenen lassen sich in solche<br />

Projekte einbinden.<br />

Arbeit mit den Schulkindern<br />

Die Kindern und Jugendlichen sollen zu Mündigkeit,<br />

Eigenverantwortung und Wahrnehmung ihrer Rechte erzogen<br />

werden. Sie können sich selbst im Kinderclub organisieren,<br />

ihre Interessen und Bedürfnisse definieren und<br />

ihnen nachgehen. Gleichzeitig wird ein Schwerpunkt auf<br />

schulisch-pädagogische Unterstützung gelegt, um den<br />

Jugendlichen einen Schulabschluss zu ermöglichen, denn<br />

die Quote der Schulabbrecher ist sehr hoch. Es gibt eine allgemeine<br />

Bibliothek, die allen Schulkindern des Viertels zur<br />

Verfügung steht. Sie ist mit Schulbüchern und Kinder- und<br />

Jugendliteratur oder Sachbüchern ausgestattet.<br />

Eltern- und Gemeindearbeit<br />

Das Projekt hilft auch den Eltern und anderen<br />

Gemeindemitgliedern. Das Projekt führt psychologische<br />

Beratung und Sozialarbeit durch. Vor allem für Frauen gibt<br />

es Fortbildungskurse, die das Familieneinkommen erhöhen<br />

sollen. Ein wichtiges Angebot ist die Behördenberatung, ohne<br />

die viele der – oft analphabetischen – Fischer niemals die<br />

bürokratischen Anforderungen für die Genehmigung einer<br />

Fangquote überwinden könnten.<br />

Sie möchten helfen?<br />

Projekt 92042<br />

Stichwort „Fischerkinder in Lo Rojas“<br />

FOTO: CHRISTOPH ENGEL


Hinweise zu den Methoden und Arbeitsformen<br />

Obwohl der Gottesdienste-<strong>Entwurf</strong> Erntedank zum Thema<br />

Fisch für den Familien- und <strong>Kindergottesdienst</strong> ausgerichtet<br />

ist, lassen sich die Methoden und Inhalte mühelos für<br />

Kindergruppen, Jungschar und Grundschule einsetzen und<br />

auch in einen Schulgottesdienst übertragen.<br />

Die Materialien erhalten drei Bausteine, unter denen die verschiedenen<br />

Methoden aufgelistet sind:<br />

Liturgische Bausteine für den <strong>Kindergottesdienst</strong><br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Liturgische Bausteine<br />

• Die Begrüßung als Ansprache<br />

• Das Gebet zum Lesen<br />

• Der Fischfang des Petrus aus der „Neukirchener Kinder-<br />

Bibel“<br />

– als Mitmachgeschichte<br />

– zum Nacherleben mit Legematerialien<br />

• Gebet als Bitten und Dank mit Papierfischen<br />

• Den Segen zum Lesen<br />

Liturgische Bausteine für den Familiengottesdienst<br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Liturgische Bausteine<br />

• Die Begrüßung als Ansprache<br />

• Psalm 23 zum Lesen<br />

• Das Anspiel<br />

• Ideen zur Ansprache zu Mk 6, 35-44<br />

• Gebet als Bitten und Dank mit Papierfischen<br />

• Der Segen zum Lesen<br />

Ideen und Aktionen<br />

Für den <strong>Kindergottesdienst</strong>:<br />

• Aktion 1: Fischaufkleber<br />

• Aktion 2: Fischvorlage für das Gebet<br />

• Aktion 3: Fischerfrühstück<br />

Für den Familiengottesdienst:<br />

• Aktion 1: Fischmasken<br />

• Aktion 2: Papierfische für das Gebet<br />

Für Gruppenstunden, Familien, Gemeindeveranstaltungen:<br />

• Fischrezepte für Kinder<br />

• Aquarium zum Basteln<br />

• Eine Wasserlandschaft aus Knete<br />

• Fischmandala zum Ausmalen<br />

In allen Bausteinen finden sich verschiedene Möglichkeiten,<br />

die sich jeder und jede individuell zusammenstellen kann.<br />

Sie beinhalten aber auch beispielhafte Abläufe.<br />

Liturgische Bausteine, Bibeltexte, eine Mitmachgeschichte,<br />

ein Anspiel sind vorgeschlagen, Bastelideen, Spiel und Lieder<br />

sind in dem Heft mit vielen Kopiervorlagen vorhanden. Die<br />

Masken für das<br />

Anspiel<br />

Aquarium zum<br />

Basteln<br />

Wasserlandschaft<br />

aus Knete<br />

Fischmandala<br />

zum Ausmalen<br />

HINWEISE<br />

Gottesdienst-Entwürfe sind durch das Baukastensystem so<br />

konzipiert, dass ein Gottesdienst individuell gestaltet werden<br />

kann, je nach personellen Möglichkeiten, der eigenen<br />

Zeitvorstellung und Vorbereitung. Dadurch sind die Bausteine<br />

auch nicht nur in den Gottesdienstentwürfen einsetzbar.<br />

Ausführliche Informationen zur Vertiefung des Themas gibt es<br />

auf der Literatur- und Materialseite.<br />

7


8<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

<strong>Entwurf</strong><br />

<strong>Kindergottesdienst</strong><br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Begrüßung<br />

Lied: Wäre ich ein Schmetterling (siehe Kopiervorlage)<br />

mögliches Fischerfrühstück (siehe unter Ideen und Aktionen)<br />

Gebet: Du hast alles gemacht<br />

Lied: Wollt ihr mit mir gehen (siehe Kopiervorlage)<br />

Aktion zum Auswählen:<br />

Mitmachgeschichte<br />

Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien nach der so<br />

genannten Kett-Methode<br />

Lied: Da berühren sich Himmel und Erde (siehe Kopiervorlage)<br />

Gebet: mit Fischen<br />

Segen<br />

Lied: Geh mit Gottes Segen (siehe Kopiervorlage)<br />

Liturgische Bausteine<br />

Begrüßung<br />

Zur Begrüßung bekommt jedes Kind einen Fischaufkleber<br />

(siehe Kopiervorlage), worauf der Name geschrieben wird.<br />

Ihr habt alle am Eingang Fischaufkleber bekommen. Einmal<br />

können wir jetzt unsere unterschiedlichen Namen sehen. Und<br />

dann geht es heute nämlich um Fische. Oder eher gesagt um<br />

einen großen Fischfang. Und um Erntedank. Heute wird in<br />

vielen Kirchen das Erntedankfest gefeiert. Wir wollen Gott für<br />

die Ernte danken.<br />

Die Kinder werden gefragt:<br />

• Wofür können wir Gott danken?<br />

• Welche Fische kennt ihr?<br />

• Mögt ihr Fische?<br />

• Wie esst ihr Fische am liebsten?<br />

• Wer von euch war schon mal angeln?<br />

FOTOS: UTE PENZEL<br />

Gebet: Du hast alles gemacht<br />

Großer Gott, du hast alles gemacht:<br />

Die Sonne, den Mond, den Tag und die Nacht,<br />

den Himmel, die Erde, das Wasser, den Schnee,<br />

die Tiere am Land, die Fische im See,<br />

ein Kleid für die Erde: grün, gelb, blau und rot,<br />

die Blumen, die Wälder, wir freuen uns, Gott!<br />

(aus: Bei dir bin ich zu Hause, Hrsg. Lutz Geiger und Gottfried Mohr, Leinfelden-<br />

Echterdingen, 2001)<br />

Aktionen zum Aussuchen<br />

1. Mitmachgeschichte<br />

(Lk 5, 1-11, aus: Irmgard Weth, Neukirchener Kinder-Bibel. Mit Bildern von Kees de<br />

Kort. Kalenderverlag des Erziehungsvereins, Neukirchen-Vluyn, 13. Auflage 2001)<br />

Methode: Der Fischfang wird als Mitmachgeschichte<br />

erzählt. Immer, wenn eine Aktion vorgemacht<br />

wird, sind die Kinder eingeladen,<br />

diese mitzumachen. Bei der Geschichte<br />

wandern alle durch den Raum.<br />

Die Aktionen zum Spielen sind blau gedruckt.<br />

Gruppengröße: Beliebig<br />

Am See<br />

Es war früh am Morgen.<br />

Am See Genezareth saßen<br />

ein paar Fischer am Ufer<br />

und wuschen ihre Netze. (Netze waschen)<br />

Einer von ihnen war Petrus.<br />

Er hatte die ganze Nacht gefischt.<br />

Aber kein Fisch<br />

war ins Netz gegangen,<br />

kein einziger.<br />

Mit leerem Boot<br />

war er zurückgekehrt.


Petrus ließ den Kopf hängen.<br />

Doch plötzlich blickte er auf. (Hand vor die Stirn halten,<br />

In der Ferne sah er Jesus kommen.<br />

ausblicken)<br />

Eine große Menge folgte ihm.<br />

Was sucht Jesus hier<br />

so früh am Morgen,<br />

fragte sich Petrus verwundert.<br />

Jesus aber ging auf ihn zu,<br />

stieg in sein Boot<br />

und bat ihn:<br />

„Fahr mich aufs Wasser!<br />

Von dort will ich<br />

zu den Menschen sprechen.“<br />

Da stieß Petrus das Boot<br />

ein wenig vom Ufer ab. (ins imaginäre<br />

Und Jesus sprach Boot steigen und<br />

losrudern)<br />

zu den Menschen,<br />

die sich am Ufer drängten.<br />

Atemlos hörten die Leute,<br />

was er ihnen erzählte.<br />

Petrus aber saß im Boot<br />

und lauschte gespannt.<br />

Noch nie hatte er<br />

so gewaltige Worte gehört.<br />

Darüber wurde es Mittag.<br />

Die Sonne brannte heiß<br />

vom Himmel herab.<br />

Da schickte Jesus<br />

die Leute nach Hause.<br />

Nur Petrus und die anderen Fischer<br />

blieben am Ufer zurück.<br />

(aus dem Boot aussteigen)<br />

Plötzlich wandte sich Jesus<br />

zu Petrus und sprach:<br />

„Nun fahr hinaus auf den See<br />

und wirf dein Netz aus!<br />

Dann wirst du<br />

einen großen Fang tun.“<br />

Petrus sah Jesus groß an.<br />

„Unmöglich!“, wollte er rufen.<br />

„Niemand fängt Fische<br />

am helllichten Tag“. (verwundert gucken)<br />

Doch er sagte nur:<br />

„Meister, wir haben<br />

die ganze Nacht gefischt<br />

und nichts gefangen.<br />

Aber wenn du es sagst,<br />

dann will ich das Netz<br />

noch einmal auswerfen.“<br />

Und Petrus fuhr hinaus (losrudern)<br />

und warf das Netz aus,<br />

wie Jesus befohlen hatte.<br />

(Netz auswerfen)<br />

Da – plötzlich ein Ruck!<br />

Im Netz wimmelte es<br />

auf einmal von Fischen.<br />

Petrus zog und zerrte.<br />

Aber umsonst.<br />

Das Netz war zu schwer.<br />

Schon begann es zu reißen.<br />

„So kommt doch und helft!“,<br />

rief Petrus den anderen zu.<br />

(andere heranwinken)<br />

(Netz versuchen<br />

herauszuziehen,<br />

es ist aber zu<br />

schwer)<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

Da ruderten sie schnell herbei<br />

und füllten die Boote mit Fischen,<br />

bis sie fast sanken. (Netz herausziehen)<br />

„So viele Fische!“, staunten alle.<br />

So viele hatten sie noch nie<br />

in ihrem Leben gefangen.<br />

Petrus aber war sprachlos.<br />

Er starrte auf Jesus.<br />

Auf einmal ahnte er,<br />

wer vor ihm stand.<br />

Voll Ehrfurcht fiel er<br />

vor Jesus nieder. (auf die Knie fallen)<br />

Und erschrocken stammelte er:<br />

„Herr, geh von mir!<br />

Ich kann vor dir nicht bestehen.“<br />

Doch Jesus sprach zu ihm:<br />

„Fürchte dich nicht!<br />

Ich habe noch viel mehr<br />

mit dir vor.<br />

Zum Menschenfischer<br />

will ich dich machen.“<br />

Da ließ Petrus alles zurück<br />

und zog mit Jesus.<br />

Und mit eigenen Augen<br />

sah er die Wunder,<br />

die Jesus an Menschen tat.<br />

(aufstehen und gehen)<br />

9


10<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

2. Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien<br />

nach der so genannten Kett-Methode<br />

Mit Hilfe von Tüchern und Legematerialien in verschiedenen<br />

Farben, Formen und Größen können die Kinder sich in einer<br />

intensiveren Form mit dem Thema, der Geschichte auseinander<br />

setzen. Das Thema wird in die Mitte gebracht – themenzentriert<br />

– mit vielen Sinnen.<br />

Während des Erzählens werden z. B. blaue Tücher für Meer<br />

bzw. Himmel, braune für Wege, schwarze für Angst, Traurigkeit,<br />

Leid, gelbe für Licht, Sonne, Freude verwendet. Die<br />

Kinder können selbst gestalten und erfahren die Geschichte<br />

ganzheitlich.<br />

Gruppengröße: 3-10 Kinder<br />

Mögliches Material: Einfarbige Tücher in unterschiedlichen<br />

Farben, Steine, Holzstücke, Teelichter,<br />

Korken, Tannenzapfen, Kugeln,<br />

Murmeln, Muscheln, Papier<br />

Geschichte nach Lk 5, 1-11<br />

(Nach jedem Abschnitt gibt es Zeit für die Kinder, „ein Stück<br />

Geschichte“ zu legen. Siehe Foto)<br />

Petrus saß am Ufer mit anderen Fischern und wusch die Netze.<br />

Sie hatten die ganze Nacht gefischt und keinen Fisch gefangen.<br />

Von weitem sah Petrus Jesus kommen. Dieser ging direkt auf<br />

Petrus zu und bat ihn: „Fahr mich aufs Wasser, dann kann<br />

ich zu den Menschen sprechen.“ Die Menschen hörten Jesus<br />

vom Ufer gespannt zu.<br />

Als es Mittag wurde, schickte Jesus die Menschen nach Hause<br />

und fuhr mit Petrus ans Ufer. Nach kurzer Zeit sagte Jesus zu<br />

Petrus: „Fahr noch mal auf den See und wirf deine Netze aus.<br />

Du wirst viele Fische fangen.“ Das ist doch ganz verrückt,<br />

dachte Petrus, und er sagte zu Jesus: „Wir haben die ganze<br />

FOTO: ANGELA RICHTER<br />

Nacht gefischt und nichts gefangen. Aber wenn du es sagst,<br />

will ich es noch mal versuchen.“<br />

Petrus warf die Netze aus, und plötzlich wimmelte es nur so<br />

von Fischen. Es waren so viele Fische im Netz, dass Petrus<br />

seine Freunde zu Hilfe rufen musste. Gemeinsam zogen sie<br />

die Netze ins Boot. Die Boote waren voller Fische.<br />

Petrus kam aus dem Staunen nicht heraus. Er blickte zu<br />

Jesus und sagte: „Herr, geh fort von mir. Vor dir kann ich<br />

nicht bestehen.“ Jesus erwiderte nur: „Hab keine Angst,<br />

Petrus. Mit dir habe ich noch viel mehr vor. Ich will dich zum<br />

Menschenfischer machen.“ Da ließ Petrus alles zurück und<br />

folgte Jesus.<br />

Nachdem die Gestaltung abgeschlossen ist, kann ein<br />

Gespräch über die Deutung stattfinden.<br />

Gesprächsanregungen:<br />

• Der Fischfang ist für die Fischer wie ein Geschenk.<br />

Bekommen wir etwas geschenkt von Gott? (Hinweis zu<br />

Erntedank)<br />

• Wieso wollte Petrus erst, dass Jesus weggeht?<br />

• Was kann ein Menschenfischer sein?<br />

Gebet: Die Kinder nehmen sich einen Fisch aus dem Korb<br />

heraus. Sie äußern laut oder leise eine Bitte oder einen Dank<br />

an Gott und legen den Fisch in die Mitte auf das blaue Tuch<br />

oder die blaue.<br />

Vater unser<br />

Segen: Es segne uns Gott der Vater,<br />

er sei der Raum, in dem wir leben.<br />

Es segne uns Jesus Christus,<br />

er sei der Weg, auf dem wir gehen.<br />

Es segne uns Gott der Heilige Geist,<br />

er sei das Licht, das uns zur Wahrheit führt.<br />

(aus: Das Kindergesangbuch. Hrsg. Andreas Ebert. München, 1998)


ALLE GABEN DIE WIR HABEN<br />

WÄRE ICH EIN SCHMETTERLING<br />

Originaltitel: If I were a butterfly (The Butterfly Song); Text & Melodie: Brian Howard; Dt. Text: Hinrich Schmidt<br />

© 1975 Mission Hills Music; Rechte für D, A, CH: CopyCare Deutschland, 71087 Holzgerlingen. Used by permission.<br />

KOPIERVORLAGEN<br />

2. Dass wir hohe Häuser wagen,<br />

dass die Brücken Schweres tragen,<br />

dass wir Briefe schreiben können<br />

und uns gern ein Schwätzchen gönnen,<br />

– dafür danken wir!<br />

3. Dass das Schiff sich auf dem Meer wiegt,<br />

dass das Flugzeug hin und her fliegt,<br />

dass wir mit Maschinen leben,<br />

die für uns, was schwer ist, heben,<br />

– dafür danken wir!<br />

4. Weil wir wissen, dass du Gott bist,<br />

der uns unser Leben zumisst,<br />

werden wir die Grenzen kennen<br />

und nicht immer weiter rennen?<br />

– Darum bitten wir!<br />

Text: Dieter Stork<br />

Musik: Reinhard Horn<br />

© Kontakte Musikverlag, 59557 Lippstadt<br />

2. Wäre ich ein Elefant,<br />

ich winkte dir mit dem Rüssel<br />

zum Dank.<br />

Und wäre ich ein Känguru, ich<br />

hüpfte vor Wonne auf dich zu.<br />

Und wäre ich ein Tintenfisch,<br />

ich dankte dir, Herr, für mein<br />

schönes Gesicht.<br />

Ich dank‘ dir, Vater. Du machtest<br />

mich so, wie ich bin.<br />

3. Wäre ich ein Ringelwurm,<br />

ich dankte dir, Herr, dass ich<br />

mich krümmen kann.<br />

Und wäre ich ein Krokodil,<br />

ich lächelte mit meinem<br />

breiten Maul.<br />

Und wäre ich ein zottliger Bär,<br />

ich dankte dir, Herr, für mein<br />

Wuschelhaar.<br />

Ich dank‘ dir, Vater. Du machtest<br />

mich so, wie ich bin.<br />

11


12<br />

KOPIERVORLAGEN


Die Masken müssen eventuell vergrößert werden!<br />

KOPIERVORLAGEN<br />

13


14<br />

KOPIERVORLAGEN


KOPIERVORLAGEN<br />

15


16<br />

KOPIERVORLAGEN


FÜNF BROTE UND ZWEI FISCHE<br />

DA BERÜHREN SICH HIMMEL UND ERDE<br />

2. Mit Plänen und mit Worten<br />

ist noch nicht viel getan.<br />

Wir sagen alle weiter:<br />

Auf jeden kommt es an!<br />

Fünf Brote und zwei Fische...<br />

3. Gemeinsam schafft man vieles,<br />

das wissen wir schon lang.<br />

Wir warten nicht bis morgen<br />

und fangen einfach an.<br />

Fünf Brote und zwei Fische...<br />

Text: Hans-Jürgen Netz, Eckart Bücken<br />

Musik: Christoph Lehmann<br />

aus: Fünf Brote und zwei Fische, 1977<br />

alle Rechte im tvd – Verlag Düsseldorf<br />

GEH MIT GOTTES SEGEN<br />

KOPIERVORLAGEN<br />

T. und M.: Johannes Blohm<br />

Rechte: beim Autor<br />

2. Wo Menschen sich verschenken,<br />

die Liebe bedenken<br />

und neu beginnen, ganz neu,<br />

da berühren sich Himmel und Erde ...<br />

3. Wo Menschen sich verbünden,<br />

den Hass überwinden<br />

und neu beginnen, ganz neu,<br />

da berühren sich Himmel und Erde ...<br />

Text: Thomas Laubach<br />

Musik: Christoph Lehmann<br />

aus: Gib der Hoffnung ein Gesicht, 1989<br />

alle Rechte im tvd – Verlag Düsseldorf<br />

17


18<br />

KOPIERVORLAGEN<br />

WOLLT IHR MIT MIR GEHN<br />

Text: Rolf Krenzer<br />

Musik: Reinhard Horn<br />

© Kontakte Musikverlag, 59557 Lippstadt<br />

Strophe 2<br />

Darauf sagt Jesus: „Fahrt noch mal,<br />

dann wird der Fang nicht schlecht!“<br />

Zwar fahren sie noch einmal los,<br />

doch glauben sie‘s nicht recht.<br />

Strophe 3<br />

Doch als das Fischen dann beginnt,<br />

da staunen alle sehr.<br />

Kaum werfen sie die Netze aus,<br />

schon sind sie voll und schwer.<br />

Strophe 4<br />

Froh laufen sie zu Jesus hin<br />

und sagen danke schön.<br />

Da fragt er jeden Fischer drauf:<br />

„Sag, willst du mit mir gehen?“<br />

Refrain<br />

Willst du mit mir gehen,<br />

mir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu dich Gott ausersehn,<br />

ich will mit dir gehen.<br />

Strophe 5<br />

Bald sehen sie zwei Schiffern zu.<br />

Auch sie lädt Jesus ein.<br />

„Sagt, Schiffer, wollt ihr mit mir gehen<br />

und meine Freunde sein?“<br />

Refrain<br />

Wollt ihr mit mir gehen,<br />

mir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu mich Gott ausersehn.<br />

Wollt ihr mit mir gehen?<br />

Wir wolln mit dir gehen,<br />

dir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu dich Gott ausersehn.<br />

Wir wolln mit dir gehen!<br />

Strophe 6<br />

Ein Zöllner steht am Wegesrand.<br />

Wisst ihr, was da geschieht?<br />

Er hört, was Jesus zu ihm sagt<br />

und geht ganz einfach mit.<br />

Refrain<br />

Wollt ihr mit mir gehen,<br />

mir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu mich Gott ausersehn.<br />

Wollt ihr mit mir gehen?<br />

Wir wolln mit dir gehen,<br />

dir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu dich Gott ausersehn.<br />

Wir wolln mit dir gehn!<br />

Strophe 7<br />

Es kommen noch mehr Männer dann<br />

und wollen mit ihm gehen.<br />

Die Frauen bringen Kinder mit.<br />

Und er lässt keinen stehn.<br />

Refrain<br />

Wollt ihr mit mir gehen,<br />

mir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu mich Gott ausersehn.<br />

Wollt ihr mit mir gehen?<br />

Wir wolln mit dir gehen,<br />

dir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu dich Gott ausersehn.<br />

Wir wolln mit dir gehn!<br />

Strophe 8<br />

So viele ziehn mit ihm durchs Land,<br />

um nah bei ihm zu sein.<br />

Wenn sie an seiner Seite gehen,<br />

ist keiner mehr allein.<br />

Strophe 9<br />

Zwölf Freunde sind stets nah bei ihm,<br />

zwölf Jünger, schwach und klein.<br />

Sie wollen fest zusammenstehn<br />

und lieben ihn allein.<br />

Refrain<br />

Wollt ihr mit mir gehen,<br />

mir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu mich Gott ausersehn.<br />

Wollt ihr mit mir gehen?<br />

Wir wolln mit dir gehen,<br />

dir zur Seite stehn<br />

und mit eignen Augen sehn,<br />

wozu dich Gott ausersehn.<br />

Wir wolln mit dir gehn!


<strong>Entwurf</strong><br />

Familiengottesdienst<br />

Beispielhafter Ablauf<br />

Begrüßung<br />

Lied: Kein Tierlein ist auf Erden (EG 509, 1-5)<br />

Psalm 23<br />

Lied: Fünf Brote und zwei Fische (siehe Kopiervorlage)<br />

Anspiel<br />

Ansprache<br />

Lied: Vergiss nicht zu danken (EG 602)<br />

Fürbitte<br />

Vater unser<br />

Segen<br />

Lied: Alle Gaben, die wir haben (siehe Kopiervorlage)<br />

Liturgische Bausteine<br />

Begrüßung<br />

Heute feiern wir Erntedank. Wir wollen Gott danken für all<br />

das, was wir tagtäglich haben: das Essen, das Trinken, die<br />

Kleidung, die Wohnung, Musik, Spielsachen und vieles mehr.<br />

Wer hat denn schon mal Gott für den Fisch gedankt?<br />

Wer mag überhaupt Fisch?<br />

Wer mag denn Fischstäbchen?<br />

In diesem Gottesdienst soll es um Fische gehen und wie Gott<br />

für uns sorgt. Einmal hat Jesus unheimlich viele Leute mit<br />

Fisch satt gemacht – darum wird es heute gehen.<br />

Und es geht darum, wie wir Gott danke sagen können.<br />

Wir feiern den Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes<br />

und des heiligen Geistes.<br />

Psalm 23<br />

Manchmal denk ich: Wo bist du, Gott?<br />

Ich kann dich nicht sehen, bist du weit fort?<br />

Dann sehe ich mein Zimmer, den Saft und das Brot,<br />

FOTOS: UWE RICHTER<br />

die Blumen zum Freuen, die Freunde in Not,<br />

so vieles zum Danken! Ich sehe dich, Gott.<br />

Der Herr ist mein Hirte,<br />

mir wird nichts mangeln.<br />

Er weidet mich auf einer grünen Aue<br />

und führet mich zum frischen Wasser.<br />

Er erquicket meine Seele.<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

Manchmal frag ich: Gott, muss das sein?<br />

Warum sind so viele Menschen allein?<br />

Warum werde ich krank, schlafe vor Schmerzen nicht ein?<br />

Warum kann ich nicht auch mal der Erste sein?<br />

Warum ist das Böse hart wie Stein?<br />

Gott, lässt du mich nicht allein?<br />

Er führet mich auf rechter Straße<br />

um seines Namens Willen.<br />

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,<br />

fürchte ich kein Unglück;<br />

denn du bist bei mir,<br />

dein Stecken und Stab trösten mich.<br />

Manchmal denke ich: Dein Haus ist die Welt;<br />

der Himmel das Dach, das schützt wie ein Zelt.<br />

Die Erde der Teppich, so bunt wie ein Feld,<br />

auf dem alles wächst, was wirklich zählt:<br />

Lachen und Weinen und Frohsinn – nichts fehlt!<br />

Hier darf ich wohnen – in deiner Welt.<br />

Du bereitest vor mir einen Tisch<br />

im Angesicht meiner Feinde.<br />

Du salbest mein Haupt mit Öl<br />

und schenkest mir voll ein.<br />

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,<br />

und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.<br />

(aus: Bei dir bin ich zu Hause, Hrsg. Lutz Geiger und Gottfried Mohr,<br />

Leinfelden-Echterdingen, 2001)<br />

19


20<br />

FOTO: ANGELA RICHTER<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

Anspiel<br />

Methodischer Das Anspiel kann als Gespräch mit den<br />

Hinweis: Fischern aufgeführt werden oder als Aktion<br />

mit Kindern. Jede Szene kann einzeln oder<br />

alle Szenen können als Ganzes gespielt werden.<br />

Wichtig ist, den Kindern den Hinweis zu<br />

geben, die Fischfangsituation nicht zu<br />

extrem darzustellen!<br />

Personen: zwei Fischer, Kinder als Fische, zwei Kinder<br />

als Helfer, Fischer und Kinder auf der Jermal<br />

(eine Plattform im Meer vor der Küste von<br />

Sumatra)<br />

Material: Verkleidung als Fischer, blaue Decke oder<br />

Müllsäcke, eine Schnur, Wäscheklammern,<br />

zwei Stühle, Netz, Fischmasken (siehe Kopiervorlage),<br />

eine braune Decke oder vier Bögen<br />

Tonpappe<br />

1. Szene<br />

Hannes: Moin, Peter. Na, alles klar?<br />

Peter: Moin, Hannes. Ja, geht so. Wetter ist nicht so gut.<br />

Hannes: Na, wie sieht es denn aus mit dem Fang? Habt ihr<br />

gestern viele Fische gefangen?<br />

Peter: Nein. Die großen Fischereiflotten plündern noch<br />

die ganzen Fische aus dem Meer. Wir können<br />

immer weniger Fische fangen. Es sind schon<br />

schwierige Zeiten.<br />

Hannes: Ja, das stimmt. Stell dir vor, Enno arbeitet jetzt seit<br />

einem Monat bei einer Fischereiflotte. Der hat mit<br />

seinem kleinen Fischerboot nichts mehr verdient.<br />

Er hat einfach zu wenig Fische gefangen.<br />

Peter: Was erzählt der denn so? Stimmt das Geld?<br />

Hannes: Ja, das Geld stimmt schon. Aber er hat erzählt, wie<br />

die die Fische fangen. Da kann einem nur schlecht<br />

werden.<br />

Peter: Ja, wie denn? Los erzähl!<br />

Hannes: Das ist voll krass! Die benutzen die Ringwadennetze.<br />

Stell dir vor, um den guten Thunfisch zu<br />

fangen, halten sie Ausschau nach Delfinen. Die<br />

schwimmen nämlich gerne über Thunfischschwärmen.<br />

Die Fische werden mit den Netzen eingekreist.<br />

Dadurch kommen Delfine oft als so genannter<br />

„Beifang“ um. Die interessieren einfach nicht. Seit<br />

über vierzig Jahren sterben im tropischen<br />

Ostpazifik Delfine. Schon fast sechseinhalb Millionen<br />

Delfine gingen in die Netze. Tierschützer und<br />

Umweltschutzorganisationen haben sich aber für<br />

die Tiere stark gemacht. Die Beifangrate hat sich zum<br />

Glück auf unter 3 000 Delfine pro Jahr verringert.<br />

Peter: Ja, dass Enno sich da auf dem großen Schiff nicht<br />

wohlfühlt, kann ich verstehen. Es muss bestimmt<br />

schrecklich sein, wenn man all die Delfine verenden<br />

sieht.<br />

Aktion:<br />

Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein<br />

blaues Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit<br />

Wäscheklammern an einer Schnur. Die Kinder haben ihre<br />

Fischmasken aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem<br />

blauen Vorhang herum. Zwei Kinder kommen mit einem<br />

Netz oder Seil und fangen die Fische. Sie „leeren“ das Netz<br />

an der Seite aus, nehmen die „brauchbaren“ Fische mit. Die<br />

Delfine blieben auf der Erde liegen.<br />

2. Szene<br />

Peter: Du, Hannes, ich habe aber auch was Grausiges<br />

gehört. Jetzt fällt mir das wieder ein. Du kennst<br />

doch Andreas, den Neffen von Enno.<br />

Hannes: Ja, klar. Der ist doch bei Enno immer mitgefahren,<br />

als der noch auf seinem eigenen Boot gefischt hat.<br />

Peter: Genau, der Andreas. Der arbeitet als Piratenfischer.<br />

Hannes: Wie Pirat? So mit Augenklappe und Säbel?<br />

Peter: Quatsch. Du hast wohl auch zuviel „Fluch der<br />

Karibik“ gesehen. Nein, mit Piratenfischer meine<br />

ich die Fischer der Fangschiffe. Jedes Schiff fährt ja<br />

unter der Flagge eines Landes. An deinem kleinen<br />

Schiff hängt doch auch eine Länderflagge.<br />

Hannes: Na klar, die von Deutschland. Und?<br />

Peter: Also, Piratenfischer sind Fischer, die mit industriellen<br />

Fangschiffen unter einer so genannten<br />

Billigflagge fahren. Deren Land interessiert gar<br />

keine Absprachen mit anderen Ländern. Denen<br />

ist das alles egal. Also halten die sich auch nicht<br />

daran, wie viel Fische sie in bestimmten Regionen<br />

fangen dürfen.<br />

Hannes: Ja, das ist ja furchtbar. Das weiß doch jedes Kind,<br />

dass man nicht unbegrenzt Fische aus dem Meer<br />

fischen kann. Sonst gibt es doch bald keine mehr.<br />

Peter: Genau! Und die Billigflaggenländer kontrollieren<br />

die Fischerei der Schiffe nicht. Es wird geschätzt,<br />

dass es etwa 1 200 Schiffe gibt, die unter einer<br />

Billigflagge wie z.B. Panama und Honduras in<br />

Mittelamerika sowie Zypern im Mittelmeer auf<br />

illegaler Jagd unterwegs sind. Deshalb heißen<br />

sie Piratenfischer. Diese Piratenfischer, aber auch<br />

andere auf großen Schiffen, fischen ja auch oft mit<br />

diesen irren Langleinen.


Hannes: Ja, halt mal die Luft an! Ich fische auch mit<br />

Langleinen. Langleine ist ja erst mal nicht nur<br />

schlecht.<br />

Peter: Oh, entschuldige. Du hast ja Recht. Aber an deiner<br />

Langleine hängen bis zu acht Haken dran.<br />

Hannes: Ja, natürlich, ein Köder an jedem Haken, und damit<br />

hoffe ich, dass ich gute Fische bekomme.<br />

Peter: Ja, aber bei dem Andreas, der auf so einem<br />

Piratenschiff fährt, ist die Leine mehrere Kilometer<br />

lang. Und es gibt viele tausend Haken. Besonders<br />

Thunfisch wird damit gefischt. Das hat natürlich<br />

zur Folge, dass es bald immer weniger Thunfisch<br />

gibt. Außerdem verfangen sich in den Fangleinen<br />

unzählige andere Tiere. Die versuchen ja auch,<br />

den Köder zu schnappen. Meeresschildkröten,<br />

Albatrosse, du weißt, diese großen Vögel, und<br />

besonders Haie sind dadurch inzwischen stark<br />

gefährdet. Also ich bin froh, dass ich nicht auf so<br />

einem Schiff arbeiten muss.<br />

Hannes: Da hast du Recht, Peter. Wie gut, dass wir mit<br />

unseren kleinen Booten noch klarkommen.<br />

Aktion:<br />

Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein blaues<br />

Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit Wäscheklammern<br />

an einer Schnur. Die Kinder haben ihre Fischmasken<br />

aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem blauen<br />

Vorhang herum. Eine lange Leine wird von Kindern ausgelegt.<br />

Die Fische hängen sich an die imaginären Haken und<br />

werden an die Seite gebracht. Die brauchbaren Fische werden<br />

mitgenommen, die anderen liegen verendet auf dem Boden.<br />

3. Szene<br />

Hannes: Aber weißt du, bei allen Schwierigkeiten mit den<br />

Fischen und Fischern finde ich ja das mit den<br />

Kindern noch schlimmer.<br />

Peter: Wie mit den Kindern? Was meinst du damit?<br />

Hannes: Hast du noch nicht von Kindern gehört, die als<br />

Fischer hart arbeiten müssen? In Indien, wo sie mit<br />

den Booten rausfahren und den ganzen Tag Netze<br />

einziehen. Oder auch die Mädchen, die die Fische<br />

auf den Märkten verkaufen. Und dann sind da<br />

noch die Kinder, die auf den Jermals arbeiten. Weil<br />

die Familien so arm sind, müssen sie arbeiten.<br />

Peter: Den Jemma, den was?<br />

Hannes: Jermal ist eine Plattform im Meer vor der Küste von<br />

Sumatra. Die Plattform ist so groß wie ein halber<br />

Tennisplatz und steht auf Pfählen im Meer, 20<br />

bis 50 Kilometer von der Küste entfernt. Ca. 300<br />

Jermals gibt es wohl vor der Küste Sumatras.<br />

Peter: Ja, und was machen die Kinder da? Angeln?<br />

Hannes: Nein, aber sie fischen. Also, an der Unterseite der<br />

Plattform sind Netze angebracht. Die werden<br />

immer wieder herausgezogen, um die Fische zu<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

fangen. Fünf bis sechs Stunden dauert es, die<br />

Netze herauszuholen und sie wieder auszulegen.<br />

Es ist sehr gefährlich. Die Kinder klettern ja unter<br />

der Plattform herum, um die Netze wieder an<br />

ihren Platz zu bringen oder auch um sie zu flicken.<br />

Es sind schon Kinder ins Meer gefallen und dann<br />

ertrunken. Manchmal bricht sich auch jemand<br />

einen Arm oder ein Bein beim Klettern. Aber von<br />

der Plattform kommen sie nicht weg.<br />

Peter: Oh, das ist ja furchtbar. Habe ich gar nicht<br />

gewusst. Aber dann können sie ja schnell mit dem<br />

Boot ans Land und zum Arzt.<br />

Hannes: Ja, schön wär´s! Die Kinder werden vom Boss zu<br />

der Jermal gefahren und bleiben dort wochenlang.<br />

Der Boss fährt dann mit seinem Boot zurück und<br />

kommt lange Zeit nicht wieder. Da kann man nicht<br />

mal eben so anrufen oder hinfahren. Die Kinder<br />

sind ganz lange von ihrer Familie getrennt. Auf der<br />

Plattform steht eine kleine Hütte, in der die Kinder<br />

leben. Ach so, nachdem die Kinder die Netze<br />

geleert haben, geht die Arbeit in der Hütte weiter:<br />

Die Fische werden sortiert, abgekocht, gesalzen,<br />

so dass sie haltbar werden. Stell dir vor, manchmal<br />

sind sogar Wasserschlangen bei den Fischen. Die<br />

sind ja hochgiftig. Oft müssen die Kinder zehn<br />

Stunden und mehr durcharbeiten, bevor sie sich<br />

ausruhen können.<br />

Peter: Puh, das habe ich ja noch nie gehört. Mensch,<br />

was alles so mit der Fischerei zusammenhängt ...<br />

Manches ist ja wirklich schwierig.<br />

Hannes: Gott sei Dank, dass wir noch gut mit unserem<br />

Beruf als Fischer klarkommen. Aber dass die Kinder<br />

so schwere und gefährliche Arbeit in der Fischerei<br />

machen müssen, das dürfen wir nicht hinnehmen!<br />

Wie müssen immer wieder davon erzählen und<br />

uns für die Rechte der Kinder einsetzen.<br />

Peter: Das stimmt. Und wenn wir alle mehr darauf achten<br />

würden, gerechter zu teilen, sähe es vielleicht<br />

mit der Armut auch anders aus. Dann müssten die<br />

Kinder nicht arbeiten, weil ihre Eltern genug verdienten,<br />

es gäbe keine Überfischung ...<br />

Hannes: Ja, schön wär‘s. Kennst du noch die Geschichte in<br />

der Bibel, wo alle Jesus zuhören? Als sie Hunger<br />

bekommen, sammeln sie das Essen ein – fünf<br />

Brote, drei Fische. Sie legen zusammen. Und dann<br />

passiert das Wunder – es reicht für alle.<br />

Aktion:<br />

Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein<br />

blaues Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit<br />

Wäscheklammern an einer Schnur. Die Kinder haben ihre<br />

Fischmasken aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem<br />

blauen Vorhang herum. Eine braune Decke oder vier braune<br />

Tonpappen werden vor den Vorhang gelegt. Zwei Kinder leben<br />

auf der Plattform, schlafen und essen (pantomimisch darstellen)<br />

und fangen Fische, die sie auf die Plattform ziehen.<br />

21


22<br />

LITURGISCHE BAUSTEINE<br />

Stichworte zu einer Ansprache<br />

(Fünf Brote und zwei Fische, Mk 6,35-44)<br />

• Aspekt „teilen“<br />

– was kann ich beitragen<br />

– Solidarität mit anderen<br />

– Hilfsorganisationen treten für Gerechtigkeiten ein<br />

– Ressourcen können geteilt werden<br />

• gegen alle Regeln „kommt“ das Essen als Geschenk<br />

– Nahrung als Geschenk im Überfluss<br />

Fürbitten<br />

Vorbereitete Papierfische (siehe Kopiervorlage) und Stifte werden<br />

an die Gottesdienstbesucher/-innen verteilt. Diese können<br />

Gebetsanliegen, Dank und Bitten auf die Fische schreiben<br />

oder malen und an das aufgehängte Netz vom Anspiel<br />

befestigen. Mitarbeiter/-innen, Pastoren/-innen lesen einige<br />

Gebetsanliegen vor.<br />

Gott, hilf uns zu teilen<br />

Guter Gott, du hast uns Menschen so viel in die Hände<br />

gelegt. Dafür danken wir dir und bitten dich:<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

Wir haben das Brot, das uns satt macht,<br />

und die Marmelade dazu.<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

Wir haben Kleidung zum Anziehen und das oft zum<br />

Aussuchen.<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

FOTOS: UTE PENZEL<br />

Wir leben in einer unruhigen Zeit. Leite die Völker der Welt zu<br />

einer Liebe der Wahrheit, dass Volk mit Volk reden kann, dass<br />

sie verstehen und verstanden werden.<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

Wir beten für die, denen politische Verantwortung übertragen<br />

ist. Gib ihnen Weisheit für ihre Entscheidungen und den<br />

Mut, deinen Geboten zu gehorchen.<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

Wende unseren Blick zu den Fremden, die wir nicht beachten,<br />

den Ausgestoßenen, von denen wir meinen, dass es sie nicht<br />

gibt.<br />

Gott, hilf uns zu teilen.<br />

Weil wir gestärkt worden sind durch deine Gaben des Lebens,<br />

wollen wir mit anderen teilen all das, was du uns in Liebe<br />

gegeben hast.<br />

Amen<br />

Segen<br />

Möge Gott, der Vater, der die Niedrigen erhebt,<br />

Jesus Christus, der Sohn Marias, dessen Lobpreis die<br />

Mächtigen vom Thron stößt,<br />

und der Heilige Geist, der, indem er jede Frau und jeden<br />

Mann zu Kindern Gottes macht, alle Mauern zerbricht,<br />

dich segnen und bewahren.<br />

Aus Brasilien<br />

(aus: Wo Freiheit ist und Lachen: Gebete und Texte aus der Ökumene 4, Hrsg.<br />

Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Hamburg 1999)


<strong>Entwurf</strong><br />

<strong>Kindergottesdienst</strong><br />

Fischaufkleber (für die Begrüßung)<br />

Material: Kopiervorlage Fisch, Klebefolie (z.B. Dezi-Fix) oder<br />

Pappe mit Teppichklebeband, Eddingstift, Schere<br />

Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage<br />

kleiner oder größer kopieren) ausgeschnitten und vor dem<br />

Gottesdienst vorbereitet. Am Anfang des Gottesdienstes<br />

bekommen die Kinder einen Fisch, auf dem sie ihren Namen<br />

schreiben können. Nach dem Abziehen der Folie können sie<br />

den „Namensfisch“ an ihre Kleidung kleben. Der Pappfisch<br />

wird mit Teppichklebeband auf die Kleidung geklebt.<br />

Fischvorlage (für das Gebet)<br />

Material: Kopiervorlage Fisch, bunte Tonpappe oder Papier,<br />

Schere<br />

Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage kleiner<br />

oder größer kopieren) ausgeschnitten und sind vor dem<br />

Gebet mit oder ohne Kinderbeteiligung vorbereitet.<br />

Fischerfrühstück<br />

Material: Geschirr, Besteck, Lebensmittel<br />

Die Kinder werden zu einem Fischerfrühstück eingeladen.<br />

Je nach Kapazität der Mitarbeiter/-innen kann<br />

ein Frühstück, das im weitesten Sinn mit Fischen zu<br />

tun hat (da viele Kinder keinen Fisch mögen) angeboten<br />

werden. Der Phantasie sind keine Grenzen<br />

gesetzt. Die Kinder können sich nach ihrem<br />

Geschmack am besten am Büffet etwas aussuchen.<br />

• Rührei<br />

• Weißbrot<br />

• Graubrot<br />

• Schwarzbrot<br />

• Käsebrot in Fischform<br />

• Nutellabrot in Fischform<br />

• „Fischli“<br />

• Rollmops<br />

• Salzige Heringe (Lakritz)<br />

• „Quallengelee“ (Wackelpudding)<br />

• Gurke als Fisch<br />

• Fischstäbchen<br />

• Karotten<br />

• Fischfrikadellen<br />

• Getränke (z.B. Wasser)<br />

IDEEN UND AKTIONEN<br />

FOTO: ANGELA RICHTER<br />

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24<br />

FOTOS: ANGELA RICHTER<br />

IDEEN UND AKTIONEN<br />

<strong>Entwurf</strong><br />

Familiengottesdienst<br />

Fischmasken (für das Anspiel)<br />

Material: Kopiervorlage, Tonpappe, Bunt- oder Filzstifte,<br />

Hutgummi, Schere<br />

Die Fische werden je nach gewünschter Größe ausgeschnitten<br />

und sind vor dem Gottesdienst mit oder ohne<br />

Kinderbeteiligung vorbereitet. An den Seiten wird je ein Loch<br />

hineingestochen und ein Hutgummi durchgezogen.<br />

Fischvorlage (für das Gebet)<br />

Material: Kopiervorlage Fisch, bunte Tonpappe oder Papier,<br />

Stifte, Schere, Netz oder Wäscheleine, Büroklammern<br />

Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage<br />

kleiner oder größer kopieren) ausgeschnitten und sind vor<br />

dem Gebet mit oder ohne Kinderbeteiligung vorbereitet.<br />

Diese werden an die Gottesdienstbesucher/-innen verteilt.<br />

Gebetsanliegen werden auf die Fische geschrieben oder<br />

gemalt und an das aufgehängte Netz oder Leine mit den<br />

Büroklammern festgesteckt. Mitarbeiter/-innen, Pastoren/innen<br />

lesen einige Gebetsanliegen vor.<br />

Ideen für Gruppenstunden<br />

oder für die Familie<br />

Bastelideen:<br />

Aquarium<br />

Material: 2 saubere Fleischschalen aus Styropor, buntes<br />

Seidenpapier, Kleber, drei Zahnstocher, Schere<br />

Die Fleischschale wird mit Kleber bestrichen. Blaues<br />

Seidenpapier in Stücke reißen und auf die Fleischschale<br />

kleben. Aus der anderen Schale werden drei Fische ausgeschnitten.<br />

Die Fische werden auch wieder mit Kleber bestrichen<br />

und mit buntem Seidenpapier beklebt. In jeden Fisch<br />

wird rückseitig ein Zahnstocher gesteckt und das Ende des<br />

Zahnstochers in die Fleischschale.<br />

Eine Wasserlandschaft aus Knete<br />

Material: gekaufte Knetmasse<br />

Je nach Phantasie der Kinder wird eine Wasserlandschaft<br />

geknetet.<br />

Fischmandala<br />

Material: Kopiervorlage Mandala, Filz- oder Buntstifte<br />

Mandalas sind symmetrische Kreisbilder, die gemalt, gelegt<br />

oder anders gestaltet werden. Diese Kopiervorlagen werden<br />

ausgemalt. Beim Malen können die Kinder zur Ruhe kommen.


Fisch – Rezepte auch für Kinder<br />

Fischfrikadellen<br />

Zutaten (für 4 Personen):<br />

350 g Fischfilet<br />

100 g durchwachsenen Speck<br />

1 große Zwiebel<br />

1 Bund Petersilie<br />

1 Ei<br />

1 eingeweichtes<br />

Brötchen<br />

Öl<br />

½ Tl Salz<br />

Pfeffer<br />

Muskatnuss,<br />

gerieben<br />

Zwiebel schälen und die Petersilie waschen. Fisch, Speck,<br />

Zwiebel, Petersilie in kleine Würfel schneiden bzw. hacken<br />

oder durch die Küchenmaschine drehen und mit ausgedrücktem<br />

Brötchen vermengen. Die Masse mit Ei, Salz, Pfeffer und<br />

Muskat mischen und abschmecken.<br />

Aus der Masse vier Frikadellen formen und bei mittlerer Hitze<br />

in Öl zehn Minuten braten, dabei ab und zu wenden.<br />

Fisch mit Bananen und Weintrauben<br />

Zutaten (für 3 Personen):<br />

250 g Schollenfilet, in Stücke geschnitten<br />

Salz<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Butter oder Margarine zum Braten<br />

2 Bananen<br />

10 kernlose Weintrauben<br />

1 El Margarine oder Butter<br />

1 El Mehl<br />

150 ml Milch<br />

Den Fisch mit Salz und Pfeffer würzen, im heißen Fett garen.<br />

Inzwischen die Bananen schälen, der Länge nach halbieren<br />

und noch mal quer durchschneiden. Die Viertel in Butter braten,<br />

bis sie weich und goldgelb sind. Fisch und Weintrauben<br />

zu den Bananen geben. Das Fett in einem Topf zerlassen,<br />

das Mehl hineinrühren, eine Minute bei schwacher Hitze<br />

anschwitzen, dann langsam die Milch hinzugeben und rühren,<br />

bis die Sauce andickt. Die weiße Sauce mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken und über den Fisch geben. Alles 4-5<br />

Minuten garen lassen. Dazu passen Kartoffeln und Reis.<br />

Fisch-Burger<br />

Zutaten (für 2 Personen):<br />

2 Seelachsfilets (je ca. 100 g)<br />

1 Ei<br />

Salz und Pfeffer<br />

1 Tasse Paniermehl<br />

etwas Öl zum Braten<br />

100 g Eisbergsalat<br />

2 Tomaten<br />

Tomatenketchup<br />

2 Brötchen<br />

IDEEN UND AKTIONEN<br />

Fischfilets von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen, im<br />

geschlagenen Ei und dem Paniermehl wenden. Anschließend<br />

bei mittlerer Hitze im erhitzten Öl jede Seite ca. drei Minuten<br />

goldbraun braten.<br />

Salat und Tomaten waschen. Salat in Streifen und Tomate in<br />

Scheiben schneiden. Brötchen aufschneiden und untere Seite<br />

mit Salat und Tomaten belegen. Fischfilet darauflegen, etwas<br />

Ketchup auf das Filet gießen und mit der oberen Brothälfte<br />

abdecken.<br />

Fischstäbchen süß-sauer<br />

Zutaten (für 2 Personen):<br />

1 Packung Fischstäbchen<br />

1 rote Paprika<br />

1 Zwiebel<br />

2 Scheiben Ananas aus der Dose<br />

3 Tl Obstessig<br />

50 g Apfelgelee<br />

50 g Johannesbeergelee<br />

1 Knoblauchzehe<br />

Öl<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

1 Tl Tomatenketchup<br />

Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und in Würfel schneiden.<br />

Die Paprika aufschneiden, das Kerngehäuse entfernen<br />

und in Würfel schneiden. In einer Pfanne mit Öl die Fischstäbchen<br />

nach Packungsanleitung backen. In einer anderen<br />

Pfanne die Zwiebel mit etwas Öl andünsten, Knoblauch und<br />

später Paprikastücke hinzugeben, andünsten bis sie fast gar<br />

sind (ca. zehn Minuten). Salzen, pfeffern und mit drei Tl Essig<br />

ablöschen. Danach Ananas, Tomatenketchup, Apfelgelee,<br />

Johannesbeergelee dazugeben und kurz aufkochen lassen.<br />

Die Sauce mit den Fischstäbchen servieren. Dazu passt Reis.<br />

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26<br />

LITERATUR UND MATERIAL<br />

Für Kinder<br />

Material von der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

<strong>Kindernothilfe</strong> e.V. (Hg.), Kinder, Kinder<br />

Heft 9: Robinson in Ecuador. Duisburg 2002<br />

Heft 10: Robinson in Südafrika. Duisburg 1997 (nur als Download: www.kindernothilfe.de)<br />

Heft 11: Robinson in Äthiopien. Duisburg 2002<br />

Heft 12: Robinson in der Regenwaldapotheke. Duisburg 1995 (nur als Download: www. kindernothilfe.de)<br />

Heft 13: Robinson bei den Teppichknüpfern. Duisburg 2001<br />

Heft 14: Robinson bei den Straßenkindern in Rio. Duisburg 2002<br />

Heft 15: Sheelas Hochzeit. Duisburg 2000<br />

Heft 16: Kenia. Duisburg 2002<br />

Heft 17: Philippinen. Duisburg 2003<br />

Thema Fisch<br />

• Phister, Markus: Der Regenbogenfisch, Nord-Süd Verlag 1996<br />

• Lionni, Leo: Fisch ist Fisch, Beltz 2004<br />

• Lionni, Leo: Swimmy, Beltz 2004<br />

• Coe, Geoffrey: Was ist was?, Bd.41, Fische, Tessloff 1985<br />

Thema biblische Geschichten<br />

• Ebert, Andreas (Hg.): Das Kindergesangbuch. München 2000<br />

• Weth, Irmgard: Neukirchener Kinder-Bibel. Neukirchen-Vluyn. 2001<br />

• Krenzer, Rolf / Droop, Constanza: Jona und der große Fisch, Lahn (Oktober 1996)<br />

Für Pfarrer/-innen, Mitarbeiter/-innen, Ehrenamtliche, Eltern<br />

Material von der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

• <strong>Kindernothilfe</strong> e.V. (Hg.): Gebetsrundbriefe. Erscheinen dreimal jährlich<br />

• <strong>Kindernothilfe</strong> e.V. (Hg): Wasser – Baustein des Lebens. Gottesdienstentwürfe zum Erntedankfest.<br />

Duisburg 2002 (nur als Download: www. kindernothilfe.de)<br />

• <strong>Kindernothilfe</strong> e.V. (Hg.): Lass wachsen – Reiskörner fallen nicht vom Himmel. Gottesdienstentwürfe<br />

zum Erntedank, Duisburg 2003 (nur als Download: www. kindernothilfe.de)<br />

• <strong>Kindernothilfe</strong> e.V. (Hg.): Material zur Jahreslosung 2004. Duisburg 2003<br />

www.kindernothilfe.de<br />

Thema Fisch und Kinderarbeit<br />

• Bundesforschungsanstalt für Fischerei: www.bfa-fish.de/info/info-d/index.<br />

• Greenpeace, Fischerei: www.greenpeace.org/deutschland/fakten/meere/fischerei/index<br />

• WWF: www.pandazone.at<br />

• Marine Stewardship Council : www.de.msc.org/org/html<br />

• Maik Brandenburg, „Perlenkinder“, mare – Die Zeitschrift der Meere, No. 34, Oktober/November 2002<br />

Thema Gottesdienste<br />

• Basler Mission, Evangelisches Missionswerk in Deutschland (Hrsg.), Thuma Mina. Internationales<br />

Ökumenisches Liederbuch, München 1995<br />

• Bücken, E. u.a. (Hrsg.), Bibelhits. 100 Kinderlieder zum Alten und Neuen Testament, Lippstadt 2003<br />

• Geiger, Lutz /Mohr, Gottfried (Hg.): Bei dir bin ich zu Hause: Texte für die Liturgie im Gottesdienst.<br />

Leinfelden-Echterdingen 2001<br />

• Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Gustl Roth, Reihe 1-5, Gebete und Texte aus der Ökumene,<br />

Hamburg


KINDERNOTHILFE:<br />

FÜR DIE RECHTE DER KINDER<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> fördert rund 205 000 Mädchen<br />

und Jungen in 27 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas<br />

sowie in Osteuropa. Ziel der Förderung ist,<br />

dass Kinder aus den ärmsten Schichten der Bevölkerung<br />

eine Chance auf ein besseres Leben bekommen.<br />

Dafür brauchen sie ausreichend Nahrung und<br />

Kleidung, eine medizinische Versorgung, vor allem<br />

aber auch eine Schule und eine Ausbildung.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> arbeitet mit christlichen Kirchen<br />

oder Organisationen in den einzelnen Ländern zusammen.<br />

Ihre Partner kennen die Situation und die<br />

Bedürfnisse der Kinder vor Ort am besten und richten<br />

ihre Projekte danach aus. So bauen sie beispielsweise<br />

Wohnheime für Schüler/-innen, die weit weg<br />

von der Schule wohnen; oder sie bieten Straßenkindern<br />

Kurzausbildungen an, damit sie mehr Geld verdienen;<br />

oder sie eröffnen Therapiezentren für misshandelte<br />

Kinder. Sie entwickeln auch Maßnahmen,<br />

die das Einkommen eines ganzen Dorfes oder zumindest<br />

das der Eltern erhöhen. Ein Beispiel hierfür<br />

ist eine bessere Bewässerung der Felder.<br />

Sollen die Kinderrechte weltweit verwirklicht<br />

werden, dann muss sich auch in Deutschland viel<br />

ändern. Deshalb ist die <strong>Kindernothilfe</strong> in Bündnissen<br />

und Kampagnen aktiv: für einen Schuldenerlass der<br />

ärmsten Staaten, gegen ausbeuterische Kinderarbeit,<br />

FOTO: FRANK MISCHO<br />

Das Spendensiegel<br />

ist Zeichen sorgfältig<br />

geprüfter Seriosität<br />

und wurde der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> als<br />

erstem Hilfswerk<br />

am 13. März 1992<br />

erstmals zuerkannt.<br />

KINDERNOTHILFE<br />

gegen Kinderprostitution, für einen gerechteren<br />

weltweiten Handel. Außerdem informiert sie die<br />

Öffentlichkeit über entwicklungspolitische Themen.<br />

In Deutschland wird die Arbeit der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

von über 100 000 Menschen gefördert. Das<br />

Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI),<br />

Berlin, zeichnete die <strong>Kindernothilfe</strong> mit dem<br />

„Spendensiegel“ aus. Das bedeutet, dass die<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> mit den Spendengeldern verantwortungsvoll<br />

umgeht, nichts unnötig verschwendet und<br />

man nachvollziehen kann, wofür das Geld verwendet<br />

wurde.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> arbeitet aus christlicher Verantwortung<br />

und ist Mitglied im Diakonischen Werk der<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer<br />

Homepage:<br />

www.kindernothilfe.de<br />

www.kindernothilfe.at<br />

27


Aktiv sein<br />

Sie interessieren sich für Kirche,<br />

globales Lernen, Gottesdienstentwürfe,<br />

den Gebetsrundbrief der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>?<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> unterstützt<br />

Sie und Ihre Gemeinde gerne.<br />

Schreiben Sie uns:<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> Stichwort „Kirche“<br />

Düsseldorfer Landstraße 180<br />

47249 Duisburg<br />

Fax: 0203.7789-289-109<br />

E-Mail: ute.penzel@knh.de<br />

www.kindernothilfe.de<br />

Unter Service/Kirche finden Sie<br />

zahlreiche Anregungen.<br />

Sie interessieren sich für die<br />

Unterstützung von Kindern und<br />

Jugendlichen in den Ländern der<br />

Dritten Welt?<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> fördert rund<br />

205 000 Kinder und Jugendliche<br />

in 27 Ländern Asiens, Afrikas,<br />

Lateinamerikas und Osteuropas.<br />

Verschiedene Hilfsformen stehen<br />

Ihnen zur Verfügung.<br />

Unser Info-Service berät Sie gern:<br />

0180.33 33 300<br />

(9 Cent pro Minute)<br />

E-Mail: info@kindernothilfe.de<br />

Impressum<br />

LUST AUF FISCH?<br />

Gottesdienstentwürfe zum Erntedankfest<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Jürgen Thiesbonenkamp (Vorstandsvorsitzender)<br />

Rolf-Robert Heringer (stellv. Vorstandsvorsitzender),<br />

Dietmar Roller (Vorstandsmitglied),<br />

Konzeption: Ute Penzel<br />

Redaktion: Hildegard Peters (verantwortlich)<br />

Gunhild Aiyub, Ute Penzel, Eva Sonnenschein,<br />

Dr. Gerhard Tiel<br />

Gestaltung und Satz: Angela Richter<br />

Illustrationen: Angela Richter<br />

Lithos: Knipp, Dortmund<br />

Druck: Joh. Brendow u. Sohn, Moers<br />

Titelcollage: Angela Richter<br />

Redaktionsschluss Juli 2004<br />

Die Vervielfältigung bzw. der Nachdruck des Materials<br />

(mit Quellenangaben) ist erwünscht.<br />

Wir bitten um zwei Belegexemplare.<br />

Anschriften:<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> e.V.,<br />

Düsseldorfer Landstraße 180<br />

47249 Duisburg,<br />

Telefon: 0203.77 89-0,<br />

Info-Service-Telefon:<br />

0180.33 33 300<br />

(9 Cent pro Minute)<br />

Fax: 0203.77 89-118<br />

Internet: http://www.kindernothilfe.de,<br />

E-Mail: info@kindernothilfe.de<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> Österreich,<br />

Dorotheergasse 18,<br />

1010 Wien,<br />

Telefon: 01.513 93 30,<br />

Internet: http://www.kindernothilfe.at,<br />

E-Mail: office@kindernothilfe.at<br />

Konten:<br />

KD-Bank eG Duisburg,<br />

45 45 40<br />

(BLZ 350 601 90);<br />

Stadtsparkasse Duisburg,<br />

201 004 488 (BLZ 350 500 00);<br />

Postbank Essen,<br />

1920-432 (BLZ 360 100 43);<br />

Österreichisches Bankkonto:<br />

Erste Bank der Österreichischen Sparkassen AG<br />

3100 28-030 31 (BLZ 201 11);<br />

Schweizer Bankkonto:<br />

Berner Kantonalbank, 16 532.700.0.35<br />

2004H144

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