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Jahresbericht Stiftung 2003 (1,4 MB) - Kindernothilfe

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<strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007


Inhalt<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

12<br />

16<br />

18<br />

21<br />

22<br />

27<br />

Inhalt<br />

2 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Vorwort<br />

Tätigkeitsbericht des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Einführung<br />

Bericht des Vorstands und der Geschäftsführung<br />

Medienpreis<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> verleiht Kinderrechte-Preis 2007<br />

<strong>Stiftung</strong> intern<br />

Interview mit dem Geschäftsführer der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Projekte<br />

Überblick über die geförderten Projekte<br />

Themenfonds<br />

Die Fonds und ihre Schwerpunkte<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

Die Förderung im Jahr 2007<br />

Stifter im Porträt<br />

Isabella Augstein: „Wir sollten immer bereit sein zu teilen“<br />

Stifter im Porträt<br />

Tette Hofstra: Auf Dauer Gutes tun<br />

Finanzen<br />

Jahresabschluss und Kommentierung der Zahlen<br />

Porträt<br />

Zukunft stiften: Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

an dieser Stelle möchte ich mich, auch im Namen des <strong>Stiftung</strong>srates, bei allen bedanken,<br />

die auch im Jahr 2007 zum Erfolg der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> beigetragen haben.<br />

Aber vor allem danke ich im Namen der Kinder und Jugendlichen, denen durch<br />

die zur Verfügung gestellten Gelder der <strong>Stiftung</strong> geholfen werden konnte.<br />

Über die finanzielle Entwicklung der <strong>Stiftung</strong> gibt der ausführliche Bericht des Vorstands<br />

und der Geschäftsführung der <strong>Stiftung</strong> hinreichend Auskunft. Das Kapital der<br />

<strong>Stiftung</strong> und der unselbstständigen <strong>Stiftung</strong>en ist auf insgesamt 10 Millionen Euro<br />

angewachsen, und dem Verein <strong>Kindernothilfe</strong> konnte ein Betrag von rund 150.000<br />

Euro für die weltweite Programm- und Projektarbeit zur Verfügung gestellt werden.<br />

Der <strong>Stiftung</strong>srat hat unter anderem die Aufgabe, die Arbeit des Vorstands zu überwachen<br />

und ihn zu beraten. Dazu gehören die Genehmigung der Jahresplanung und<br />

die Entgegennahme des Jahresabschlusses, des Berichtes der Prüfungsgesellschaft<br />

Curacon zum Jahresabschluss sowie seine Genehmigung.<br />

Auch im Jahr 2007 tagte der <strong>Stiftung</strong>srat zweimal, um seiner Beratungs- und Überwachungsfunktion<br />

nachzukommen. In der Frühjahrssitzung wurde der Jahresabschluss<br />

2006 genehmigt und der Verwendung des Jahresergebnisses zugestimmt.<br />

Die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2006 wurde gebilligt und ihm wurde die<br />

Entlastung erteilt. Der zur Novembersitzung vorgelegten Jahresplanung 2008 wurde<br />

nach ausführlicher Besprechung zugestimmt. Darüber hinaus informierte sich der<br />

<strong>Stiftung</strong>srat über die finanzielle Entwicklung und den Stand der Arbeit der <strong>Stiftung</strong> –<br />

auch im Kontext der Zusammenarbeit mit dem Verein <strong>Kindernothilfe</strong>. So referierten<br />

Dr. Karl Pfahler über den Selbsthilfegruppenansatz in Afrika und Thomas Rajkumar,<br />

Direktor der Partnerorganisation Holistic Child Development India (HCDI), über „Den<br />

Aufstieg Indiens zur Wirtschaftsmacht“ und die Frage nach der Notwendigkeit von<br />

Entwicklungshilfe.<br />

Für das kommende Jahr wünsche ich uns allen die Tatkraft, die Arbeit der <strong>Stiftung</strong><br />

auch weiterhin erfolgreich zu gestalten und die notwendigen Aufgaben zu meistern<br />

– zum Wohle der Kinder dieser Welt.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Dr. Norbert Blüm<br />

Vorsitzender des <strong>Stiftung</strong>srates der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Vorwort<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

3


4<br />

Einführung<br />

Frieden stiften<br />

Friedensstifter – so steht es groß und<br />

deutlich über den neuen Plakaten der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>, die im ganzen Land zu<br />

sehen sind. Eine Patin schrieb, dass ihr<br />

dieses Motiv gefalle, auch wenn der Anspruch,<br />

ein Friedensstifter zu sein, vielleicht<br />

für sie etwas zu hoch gegriffen sei.<br />

Ich habe ihr geantwortet, dass der Friede<br />

immer mit einem ersten Schritt beginnt.<br />

Alle Schritte, wenn sie nicht ins Leere<br />

gehen sollen, brauchen ein Ziel. Für die<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> ist Friede eines<br />

der wichtigsten Ziele. Wo Friede herrscht,<br />

können Kinder sich entwickeln, ihre Potenziale<br />

entfalten und sich vorbereiten,<br />

einmal selbst die Verantwortung für ihr<br />

Leben zu übernehmen. Das Gegenteil<br />

davon aber erleben Millionen Kinder<br />

tagtäglich. Denn es ist gewaltsam, wenn<br />

Hunger Lebenschancen raubt, Kinder<br />

auf die Verliererseite des Lebens geraten,<br />

wenn Schule für sie ein Fremdwort<br />

bleibt, sie als Last behandelt werden und<br />

keiner da ist, der sie als Aidswaisen oder<br />

behinderte Kinder fördert.<br />

Wo immer Menschen davor nicht gleichgültig<br />

resignieren, sondern an einer Stelle<br />

anpacken und beherzt eine Lebenssituation<br />

zum Besseren wenden, da stiften<br />

sie Frieden und Hoffnung. Aufgabe der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> ist es, den einzelnen<br />

Stifterwillen zu achten und in<br />

der Synergie der Zustiftungen Kinder<br />

und Jugendliche, die in bitterer Armut<br />

leben, wirksam und in erkennbaren Fortschritten<br />

zu fördern. So haben auch im<br />

Jahr 2007 162 Menschen durch Zuwendungen,<br />

Spenden, Vermächtnisse und<br />

Testamente die <strong>Stiftung</strong> gestärkt. Das<br />

<strong>Stiftung</strong>skapital ist im Berichtsjahr um<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

18 Prozent auf 6.574.000 Euro gewachsen.<br />

Erweitert wurde auch das Engagement<br />

der <strong>Stiftung</strong> durch weitere Gründungen<br />

von unselbstständigen <strong>Stiftung</strong>en, die<br />

treuhänderisch verwaltet werden und<br />

deren Erträge zweckbestimmt wichtige<br />

Projektbereiche der <strong>Kindernothilfe</strong> unterstützen<br />

wie die Schul- und Berufsausbildung<br />

von Kindern und Jugendlichen.<br />

In ihrer Gesamtheit mit den 11 Treuhandstiftungen,<br />

26 <strong>Stiftung</strong>sfonds und 3 Themenfonds<br />

hat die <strong>Stiftung</strong> zum Ende des<br />

Jahres 2007 den Betrag von 10 Millionen<br />

Euro überschritten. Dies ist ein großer<br />

Vertrauenserweis für die <strong>Stiftung</strong> und<br />

ihre Arbeit. Dafür sind wir sehr dankbar.<br />

Sie ist Ansporn und Verpflichtung, den<br />

Stifterwillen durch die Korrektheit der<br />

Verwaltung wie auch durch die Wirksamkeit<br />

der Projekte umzusetzen.<br />

Durch das Zusammenwirken der Stifter<br />

findet auch in Deutschland das bürgerschaftliche<br />

Engagement mehr Anerkennung.<br />

Zusätzlich wurde dies durch eine<br />

Gesetzesänderung des Bundestages im<br />

September 2007 gestärkt, die rückwirkend<br />

zum 1. Januar 2007 in Kraft trat.<br />

Statt bisher 307.000 Euro können nun<br />

Zuwendungen in das Grundstockvermögen<br />

einer <strong>Stiftung</strong> bis zu 1 Million Euro<br />

über zehn Jahre verteilt abgesetzt werden.<br />

Mit der Anhebung des Sonderausgabenabzugs<br />

ist zudem eine Ausweitung<br />

des Anwendungsbereiches der Vorschrift<br />

verbunden: der abzuziehende Betrag<br />

muss nicht mehr im Gründungsjahr der<br />

<strong>Stiftung</strong> zugewendet werden. Der Sonderausgabenabzug<br />

gilt damit auch für<br />

Zustiftungen, die erst nach Ablauf des<br />

Gründungsjahres erfolgen. Verheirate-<br />

Foto: Christoph Engel<br />

te können den Betrag von 1 Million Euro<br />

pro Ehegatte und damit doppelt geltend<br />

machen. So hat das bürgerschaftliche Engagement<br />

in Deutschland mit den fiskalischen<br />

Förderungen durch die Projekte<br />

und Programme der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

in den Ländern auch eine Stärkung<br />

der dortigen Zivilgesellschaft zur Folge.<br />

Da <strong>Kindernothilfe</strong> nur mit einheimischen<br />

Partnern arbeitet, die in den Ländern zu<br />

Hause sind und sich dort durch ihre Kompetenz<br />

Bekanntheit und Vertrauen erworben<br />

haben und oft dort arbeiten, wo<br />

staatliche Hilfe gar nicht existiert oder<br />

auch nicht ankommt, entdecken Menschen<br />

ihre eigenen Kräfte und bauen sie<br />

auf in der Hilfe zur Selbsthilfe. So wirkt<br />

die <strong>Stiftung</strong> über die Grenzen der Projekt-<br />

arbeit hinaus und leistet einen Beitrag<br />

zur positiven gesellschaftlichen Veränderung<br />

und zu mehr Demokratie. Auch<br />

damit stiftet sie Frieden und macht Menschen<br />

Mut gegen alle Ohnmacht und<br />

Resignation. Damit leistet die <strong>Kindernothilfe</strong><br />

auch einen entscheidenden Beitrag,<br />

die Lebensbedingungen von Kindern im<br />

Sinne der UN-Kinderrechtskonvention zu<br />

verbessern. Wie in den vergangenen Jahren<br />

auch, prämierte die <strong>Stiftung</strong> durch die<br />

Verleihung des Medienpreises „Kinderrechte<br />

in der Einen Welt“ herausragende<br />

Beiträge in den Bereichen Hörfunk, Fernsehen,<br />

Printmedien und Fotografie am<br />

16. November in Berlin.<br />

Der Friede kommt nicht von alleine. Er<br />

muss immer wieder neu gestiftet werden.<br />

Wo das geschieht, zieht er Spuren,<br />

wird sichtbar und macht anderen Mut,<br />

auch diesen Weg zu gehen. So blicken wir<br />

dankbar auf das vergangene Jahr zurück<br />

und danken allen, die uns auf diesem<br />

Weg vertrauensvoll begleitet und ge-<br />

stärkt haben.<br />

Duisburg, Mai 2008<br />

Dr. Jürgen Thiesbonenkamp<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Guido Oßwald<br />

Geschäftsführer


Sandra Maischberger, Christina Rau, Dagmar Reim (vorne v.l.),<br />

Dr. Lothar Schröder, Dr. Norbert Blüm, Dr. Jürgen Thiesbonenkamp<br />

und Armin Laschet mit den Preisträgern<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> verleiht<br />

Kinderrechte-Preis 2007<br />

„Kinder haben Rechte“ – und das nicht nur am Weltkindertag. Die Rechte sind seit<br />

1989 in der „UN-Konvention über die Rechte des Kindes“ festgeschrieben. Doch die<br />

Realität sieht oft anders aus. Um die Lobby für Kinder zu stärken, vergab die Kinder-<br />

nothilfe zum neunten Mal den Medienpreis „Kinderrechte in der Einen Welt“.<br />

„Ziel ist es, die öffentliche Diskussion<br />

über die UN-Konvention zu beleben<br />

und vorbildliche Anstrengungen zur<br />

Umsetzung der Kinderrechte zu würdigen<br />

und bekannt zu machen“, so Dr.<br />

Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Kindernothilfe</strong>. Fünf<br />

Preisträger wurden am 16. November<br />

in der NRW-Landesvertretung in Berlin<br />

ausgezeichnet. Das Autorengespann Ali<br />

Samadi Ahadi und Oliver Stoltz konnte<br />

sich mit der WDR/ARTE Produktion „Lost<br />

Children“ in der Kategorie TV durchsetzen,<br />

Günter Beyer erhielt den Preis für<br />

seine SWR Hörfunkreportage „Im Frühling<br />

kommt sie wieder – Kinder und der<br />

Tod“. In der Kategorie Print gewann die<br />

rumänische Autorin Laura Capatana mit<br />

„Nöte einer elternlosen Generation“, erschienen<br />

in der Schweizer Tageszeitung<br />

„Zürcher Oberländer“. Beim Foto-Preis<br />

überzeugte Hartmut Schwarzbach mit<br />

der in der Zeitschrift Kontinente ab-<br />

gedruckten Reportage „Die Köhler von<br />

Pier 18“.<br />

Die Moderation der Preisverleihung<br />

vor 200 geladenen Gästen übernahm<br />

TV-Journalistin Sandra Maischberger.<br />

Laudatoren waren Außenminister<br />

Frank-Walter Steinmeier, der ehemalige<br />

Arbeitsminister Norbert Blüm, rbb-Intendantin<br />

Dagmar Reim sowie der Kultur-<br />

Chef der Rheinischen Post, Lothar Schröder.<br />

Schirmherrin des Preises ist Christina<br />

Rau. Schauspieler und <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

Botschafter Dietrich Mattausch erweckte<br />

den Print-Gewinnerbeitrag durch eine<br />

eindrückliche Rezitation zum Leben.<br />

Die TV-Reportage „Lost Children“ dokumentiert<br />

die Herausforderungen einer<br />

Resozialisierung ehemaliger Kindersoldaten<br />

in Uganda. Die Hörfunkreportage<br />

„Im Frühling kommt sie wieder – Kinder<br />

und der Tod“ schildert, wie wichtig<br />

ein offener Umgang mit Tod und Trauer<br />

bei Kindern ist. „Nöte einer elternlosen<br />

Medienpreis der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Generation“ macht die Schattenseiten<br />

der Öffnung Rumäniens hin zur Europäischen<br />

Union deutlich. Zehntausende<br />

Kinder bleiben dort allein zurück, weil<br />

Mutter und Vater auf der Suche nach<br />

Arbeit in den Westen gehen. Die Foto-<br />

Reportage „Die Köhler von Pier 18“ dokumentiert<br />

den Alltag von Kinderarbeitern<br />

in den Philippinen, die unter extremen<br />

Bedingungen Holzkohle herstellen.<br />

Die Preise sind in jeder Sparte mit 2.500<br />

Euro dotiert und belohnen herausragende<br />

journalistische Arbeiten zum Thema<br />

Kinderrechte. Unterstützt wurde die<br />

Veranstaltung von Brendow Printmedien,<br />

der Agentur jordis concept, SkodaAuto<br />

Deutschland GmbH, Jens Meißner Video<br />

Works, Unilever Foodsolutions mit der<br />

Knorr Küchenbrigade und Mitgliedern<br />

des Culinary Teams „Let’s go Magic Germany“<br />

unter der Leitung von Karlheinz<br />

Haase sowie der Vertretung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen beim Bund.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

5<br />

Foto: Bildschön


6<br />

<strong>Stiftung</strong> intern<br />

Sicherheit<br />

geht vor<br />

Interview mit Guido Oßwald, Geschäftsführer der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>,<br />

über die Entwicklung der <strong>Stiftung</strong>, ihre Anlagestrategie und die Kultur des<br />

Stiftens in Deutschland<br />

Herr Oßwald, die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

wurde 1999 als Förderstiftung des <strong>Kindernothilfe</strong><br />

e.V. errichtet. Wie hat sich die<br />

<strong>Stiftung</strong> seither entwickelt?<br />

Guido Oßwald: Die <strong>Stiftung</strong> hat sich –<br />

dank des großen Engagements unserer<br />

Stifterinnen und Stifter – sehr gut entwickelt.<br />

So beläuft sich das Eigenkapital der<br />

<strong>Stiftung</strong> auf mehr als 6,9 Millionen Euro.<br />

Zählt man das Vermögen der von der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> treuhänderisch<br />

verwalteten <strong>Stiftung</strong>en hinzu, so hat die<br />

<strong>Stiftung</strong> im Jahr 2007 die 10 Millionen-<br />

Euro-Grenze erreicht. Ein großer Erfolg<br />

für alle Beteiligten!<br />

Die Erträge der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

helfen, die vielfältige Arbeit der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

dauerhaft zu sichern. Hat die <strong>Stiftung</strong><br />

über die Absicherung der Arbeit des<br />

Vereins auch eigene programmatische<br />

Schwerpunkte und Zielsetzungen?<br />

Guido Oßwald: Die <strong>Stiftung</strong> ist als Förderstiftung<br />

konzipiert und soll zur Finanzierung<br />

der Programm- und Projekt-<br />

arbeit des Vereins beitragen. So hat sie<br />

im Jahr 2007 rund 150.000 Euro für diese<br />

Zwecke an den Verein ausgeschüttet.<br />

Im Rahmen ihrer Fördertätigkeit setzt<br />

die <strong>Stiftung</strong> allerdings drei programmatische<br />

Schwerpunkte: das ist die Hilfe für<br />

Kinder in besonders schweren Lebenslagen,<br />

für Mädchen und die Berufsausbil-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

dung von jungen Menschen. Um diesen<br />

Schwerpunkten gerecht zu werden, hat<br />

die <strong>Stiftung</strong> drei Themenfonds aufgelegt.<br />

Die Erträge aus dem Kapital dieser<br />

Fonds werden für Projekte mit der entsprechenden<br />

Zielsetzung zur Verfügung<br />

gestellt. Im Jahr 2007 waren dies rund<br />

38.000 Euro.<br />

Welche Möglichkeiten des stifterischen<br />

Engagement bietet die <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> ihren Stiftern und Stifterinnen?<br />

Guido Oßwald: Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

bietet sehr vielfältige Möglichkeiten:<br />

Neben allgemeinen Zustiftungen<br />

zum <strong>Stiftung</strong>skapital oder zu den bereits<br />

erwähnten Themenfonds haben die Stifterinnen<br />

und Stifter der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> auch die Möglichkeit, einen<br />

persönlichen <strong>Stiftung</strong>sfonds mit eigener<br />

Schwerpunktsetzung einzurichten.<br />

Bis Ende 2007 wurden bereits 26 dieser<br />

Fonds gegründet. Wer mehr Geld zu<br />

Lebzeiten oder von Todes wegen stiften<br />

möchte, für den kommt auch die Errichtung<br />

einer treuhänderisch verwalteten<br />

unselbstständigen <strong>Stiftung</strong> in Frage.<br />

Diese lässt sich ohne großen Zeit- und<br />

Verwaltungsaufwand errichten, sollte<br />

jedoch, um wirtschaftlich arbeiten zu<br />

können, mit einem <strong>Stiftung</strong>skapital von<br />

mindestens 125.000 Euro ausgestattet<br />

sein.<br />

<strong>Stiftung</strong>en genießen in der Bevölkerung<br />

besonderes Vertrauen. Mit ein Grund<br />

ist sicherlich, dass <strong>Stiftung</strong>en vom Gesetzgeber<br />

besonders streng kontrolliert<br />

werden. Welche Organe bzw. Gremien<br />

kontrollieren die Arbeit der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>?<br />

Guido Oßwald: Als Geschäftsführer berichte<br />

ich regelmäßig dem Vorstand der<br />

<strong>Stiftung</strong>. Kontrollorgan der <strong>Stiftung</strong> ist<br />

der <strong>Stiftung</strong>srat. Er genehmigt den jährlichen<br />

Haushalt und nimmt den von<br />

einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer<br />

geprüften Jahresabschluss der <strong>Stiftung</strong><br />

ab. Ferner wird die <strong>Stiftung</strong> durch die<br />

<strong>Stiftung</strong>saufsicht des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen geprüft sowie durch das für<br />

sie zuständige Finanzamt in Duisburg.<br />

Per Gesetz sind <strong>Stiftung</strong>en bei der Geldanlage<br />

zu besonderer Vorsicht verpflichtet.<br />

Sie müssen das Vermögen so investieren,<br />

dass es in der Substanz nicht<br />

gefährdet wird. Gleichzeitig muss das<br />

Kapital genug Rendite abwerfen, um den<br />

<strong>Stiftung</strong>szweck zu finanzieren. Wie löst<br />

die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> diese schwierige<br />

Aufgabe?<br />

Guido Oßwald: Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

hat mit dieser – in der Tat nicht<br />

einfachen – Aufgabe eine Reihe von Experten<br />

betraut. So hat der <strong>Stiftung</strong>srat<br />

in Zusammenarbeit mit dem Anlageaus-<br />

Foto: Christoph Engel


schuss der <strong>Stiftung</strong> eine Anlagestrategie<br />

erarbeitet. Demnach wird der Anteil<br />

an Aktienfonds auf maximal 15 Prozent<br />

begrenzt. Einzelne Aktien dürfen nicht<br />

gekauft werden. Auch investiert die <strong>Stiftung</strong><br />

im Rahmen eines Anlagenmixes<br />

nicht nur in Rentenfonds oder ähnliche<br />

Wertpapiere, sondern auch in Immobilienfonds.<br />

Des Weiteren hat die <strong>Stiftung</strong><br />

die Verwaltung eines Teils ihres Vermögens<br />

an zwei Banken übergeben, die die<br />

Vermögensanlage unter der Berücksichtigung<br />

der Anlagestrategie tätigen.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> ist bekannt für ihren<br />

transparenten und seriösen Umgang mit<br />

Spendengeldern. 2007 gewann sie den<br />

Transparenzpreis der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers.<br />

Mit diesem Preis<br />

werden Organisationen ausgezeichnet,<br />

die vorbildlich über ihre Arbeit und die<br />

Verwendung ihrer Spendengelder berichten.<br />

Auch die <strong>Stiftung</strong> ist dem Gedanken<br />

der Transparenz verpflichtet. Wie hoch<br />

sind die Verwaltungskosten der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>?<br />

Guido Oßwald: Im Geschäftsjahr 2007<br />

betrugen die so genannten Werbe- und<br />

Verwaltungsausgaben insgesamt rund<br />

56.000 Euro. Diesen Ausgaben stehen<br />

Erträge in Höhe von etwas mehr als 1 Million<br />

Euro gegenüber, so dass der Anteil<br />

der Werbe- und Verwaltungsausgaben<br />

an den gesamten Erträgen lediglich 5,5<br />

Prozent beträgt.<br />

In den vergangenen Jahren ist die Zahl<br />

der <strong>Stiftung</strong>en in Deutschland rasant gestiegen.<br />

Hat sich in Deutschland eine Kultur<br />

des Mäzenatentums entwickelt?<br />

Guido Oßwald: Eindeutig ja. Eine Ursache<br />

sehe ich in der demografischen Entwicklung.<br />

Viele Menschen haben keine<br />

Kinder, denen sie ihr Vermögen vererben<br />

können. Zudem steigt die Bereitschaft,<br />

sich für das Gemeinwohl zu engagieren.<br />

Guido Oßwald, Leiter des Referats Controlling<br />

und Finanzen beim Verein <strong>Kindernothilfe</strong>,<br />

übernahm im Jahr 2005 die Geschäftsführung<br />

der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />

Foto: Petra Liedtke<br />

ORGANIGRAMM<br />

DER KINDERNOTHILFE-STIFTUNG<br />

Die Organe der <strong>Stiftung</strong> sind der Vorstand, der <strong>Stiftung</strong>srat und die<br />

Geschäftsführung:<br />

STIFTUNGSRAT<br />

Dr. Norbert Blüm, Vorsitzender<br />

Christina Rau<br />

Dr. Karlheinz Bentele<br />

Karl-Wolfgang Brandt<br />

Monika Busse (bis Nov. 2007)<br />

Ursula Gillmann<br />

Dr. Hans-Jürgen Goetzke<br />

Heike Hilpert (bis Nov. 2007)<br />

Ewald-Peter Lachmann<br />

Dr. Wolf Preuss<br />

Friedrich-Wilhelm Seinsche<br />

Dr. Rudolf Weth<br />

Die Mitglieder des <strong>Stiftung</strong>srates werden vom Verwaltungsrat der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

benannt. Der <strong>Stiftung</strong>srat besteht aus mindestens sechs, höchs-<br />

tens aus zwölf Personen. Der <strong>Stiftung</strong>srat hat die Aufgabe, den Vorstand<br />

zu beraten, zu überwachen und die Beachtung des Stifterwillens sicherzustellen.<br />

VORSTAND<br />

Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender<br />

Rolf-Robert Heringer, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

Dietmar Roller, Vorstandsmitglied<br />

Der Vorstand der <strong>Stiftung</strong> besteht aus mindestens zwei, höchstens drei<br />

Personen und setzt sich aus den jeweiligen Mitgliedern des Vorstandes<br />

des <strong>Kindernothilfe</strong> e. V. zusammen. Die Mitglieder des Vorstandes sind ehrenamtlich<br />

für die <strong>Stiftung</strong> tätig. Der Vorstand ist gesetzlicher Vertreter<br />

der <strong>Stiftung</strong>.<br />

GESCHäFTSFÜHRUNG<br />

Guido Oßwald<br />

Die Geschäftsführung der <strong>Stiftung</strong> wird vom Vorstand bestellt. Sie führt<br />

die laufenden Geschäfte der <strong>Stiftung</strong> und ist gegenüber dem Vorstand<br />

verantwortlich und an dessen Weisungen gebunden.<br />

STIFTUNGSTEAM<br />

Dagmar Draheim, Assistentin der <strong>Stiftung</strong><br />

Oliver Heisterkamp, Buchhaltung<br />

Michael Rüweller, Referent Finanzen<br />

Christine Taylor, Referat Kommunikation<br />

Stand: 31.12.2007<br />

überwacht und berät<br />

berichtet<br />

bestellt rechenschaftspflichtig<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007 7


Projekte<br />

Die Förderung<br />

im Überblick<br />

8 <strong>Jahresbericht</strong> 2007


Auch 2007 konnte die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> dank zahlreicher Zustiftungen und<br />

Zuwendungen vielen Tausend Kindern helfen und ihre Förderung weiter ausbau-<br />

en. Das Kapital der <strong>Stiftung</strong> und das von ihr verwaltete Treuhandvermögen ver-<br />

zeichneten Zuwächse in Höhe von rund 1,035 Millionen Euro. Die <strong>Stiftung</strong> verfügt<br />

damit über ein <strong>Stiftung</strong>s- und Treuhandvermögen von über 10 Millionen Euro.<br />

2007 schüttete sie rund 150.000 Euro aus – lesen Sie, welche Projekte wir mit<br />

Hilfe der <strong>Stiftung</strong>serträge fördern konnten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

9<br />

Foto: Christoph Engel


Projekte<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> hat 2007 folgende Pro-<br />

jekte aus Erträgen ihres <strong>Stiftung</strong>s- und Fondskapitals<br />

sowie ihrer Treuhandstiftungen gefördert:<br />

Erträge aus Zustiftungen<br />

• Südafrika: Unterstützung eines Aufklä-<br />

rungs- und Präventionsprogramms für<br />

Mädchen und Jungen (Projekt 72283)<br />

• Unterstützung des <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

Fonds für unvermittelte Patenkinder:<br />

Dieser Fonds ist eine Art Übergangs-<br />

hilfe. Er hilft Kindern, für die die Kin-<br />

dernothilfe noch keine Paten gefunden<br />

hat, oder deren Paten von der Paten-<br />

schaft zurückgetreten sind.<br />

Themenfonds<br />

Kinder in besonders schweren<br />

Lebenslagen<br />

• Peru: Maßnahme gegen ausbeuterische<br />

Kinderarbeit (Projekt 88003/AA/12)<br />

Mädchen- und Frauenförderung<br />

• Kenia: Gründung von Selbsthilfe-<br />

gruppen – Hilfe für Frauen und Kinder<br />

(Projekt 65341)<br />

Berufsausbildung<br />

• Sri Lanka: Berufsausbildung für<br />

Kriegswaisen, Flüchtlingskinder<br />

und ehemalige Kindersoldaten<br />

(Projekt 24066/AJ/12)<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

Alisa & Janina Hoefer-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• äthiopien: Prävention und Rehabilitie-<br />

rung von missbrauchten Straßenmäd-<br />

chen in Addis Abeba (Projekt 60871)<br />

Bernd Zimmermann-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Uganda: Förderung des landwirt-<br />

schaftlichen Ausbildungsprojektes<br />

„Bukedi Farm Schools“ für Jugendliche<br />

(Projekt 66018)<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Foto: Uta Rademacher<br />

Bucheckern-/W. Hartwig-<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Sambia: Hilfe für Kinderfamilien<br />

und Aidswaisen in einem Dorfent-<br />

wicklungsprogramm (Projekt 61150)<br />

Dalit-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Indien: Unterstützung von Übergangsschulen<br />

für Dalits und Adivasis<br />

in Orissa (Projekt 2009/AC)<br />

Ernst-J. Feicht-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Südafrika: Unterstützung der Land-<br />

wirtschaftsschule „Agricultural High<br />

School Sinethemba“ in Piet Retief<br />

(Projekt 72020)<br />

Erika Metzger-Röttgers-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Indien: Hilfe für missbrauchte Kinder<br />

in Bangalore (Projekt 21327)<br />

Federa Christel und Dr. Fritz-<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Südafrika: Unterstützung des<br />

Straßenmädchenprojektes „Tennyson<br />

House“ in Durban (Projekt 72281)<br />

Günter Josef Lampka-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Ruanda: Hilfe zur Selbsthilfe für<br />

Waisen und Witwen (Projekt 67004)<br />

Im Namen Jesu-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Sri Lanka: Unterstützung des<br />

Mädchenwohnheims Methodist<br />

Girls’ Home in Kalmunai<br />

(Projekt 24041)<br />

Indiens Kinder-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Indien: Hilfe für Müllsammlerkinder<br />

in Delhi (Projekt 22002)<br />

Internationaler Straßenkinder-<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Honduras: Unterstützung eines<br />

Rechtsbeihilfeprogramms für<br />

Straßenkinder in Tegucigalpa<br />

(Projekt 82015)<br />

Karin Schramm-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Sambia: Unterstützung von Frauen-<br />

Selbsthilfegruppen (Projekt 61150)<br />

Kerstin Onkelbach-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Uganda: Hilfe für Aidswaisen in<br />

Masaka (Projekt 66111)<br />

Kinder Afrikas-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• äthiopien: Bau von Schulen für<br />

benachteiligte Kinder in Siraro,<br />

Shashagogo und Alaba<br />

(Projekt 60602)<br />

Kurt und Ilonka Fischer-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Philippinen: Hilfe für missbrauchte<br />

Kinder in Puerto Galera (Projekt 29801)<br />

Leni Germies-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Indien: Unterstützung des Aids-<br />

Beratungsprojektes „Aidakalam“ –<br />

Hilfe für HIV-infizierte Mütter und ihre<br />

Kinder in Vellore (Projekt 20414/AC)<br />

Mara & Matthias Moser-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Brasilien: Ausbildung und Schutz<br />

für Straßenkinder in Nova Iguaçu<br />

(Projekt 94401)<br />

Marianne Kriwet-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• äthiopien: Rehabilitation von Kindern<br />

mit Behinderungen in Addis Abeba<br />

(Projekt 60861)<br />

Marianne und Max Deininger-<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Chile: Förderung der Kunst- und<br />

Musikschule „Escuela Popular des<br />

Artes“ für Kinder im Armenviertel<br />

von Achupallas (Projekt 9<strong>2003</strong>)<br />

Nebe-<strong>Stiftung</strong>sfonds zu Ehren von<br />

Magdalena und Erastus Shamena<br />

• Namibia: Unterstützung des Schüler-<br />

wohnheims „Hostel Otjiwarongo“<br />

in Otjiwarongo (Projekt 73003)<br />

Renate Boettger-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Kenia: Förderung mobiler Ambulanzen<br />

und Beratungsstellen für Kinder mit<br />

Behinderungen in Mombasa<br />

(Projekt 65152)<br />

Renate Colditz „Für das Leben“<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Malawi: Unterstützung von Tages-<br />

stätten für Aidswaisen in Blantyre<br />

(Projekt 62000)<br />

Susanne-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Unterstützung des <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

Fonds für unvermittelte Patenkinder<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds „Ausbildung für<br />

Mädchen in Lateinamerika“<br />

• Bolivien: Förderung des Straßenmäd-<br />

chenprojektes „Casa Oqharikuna“ in<br />

La Paz (Projekt 90026)<br />

Werner Stahmer-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• Kenia: Unterstützung eines Bewässe-<br />

rungsprojektes für Massai-Familien<br />

in Magadi (Projekt 6507/AE)<br />

„Zukunft für uns und andere“<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

• äthiopien: Prävention und Rehabilitie-


ung von missbrauchten Straßen-<br />

mädchen in Addis Abeba<br />

(Projekt 60871)<br />

Treuhandstiftungen<br />

D&H Bender <strong>Stiftung</strong> für Berufs-<br />

ausbildung<br />

• Uganda: Förderung des Berufsaus-<br />

bildungszentrums „Nile Vocational<br />

Institute“ in Jinja (Projekt 66010)<br />

Dieter Preuß-<strong>Stiftung</strong><br />

• äthiopien: Förderung eines Bildungs-<br />

programms für benachteiligte Kinder<br />

in Südäthiopien (Projekt 60602)<br />

Hildegard Hase-<strong>Stiftung</strong><br />

• äthiopien: Schutz für missbrauchte<br />

Kinder in Dire Dawa (60741/AA)<br />

Hardy-Schmidt-<strong>Stiftung</strong><br />

• Sambia: Hilfe für Kinderfamilien und<br />

Aidswaisen in einem Dorfentwick-<br />

lungsprogramm (Projekt 61150)<br />

Hildegard und Karl-Heinrich<br />

Heitfeld-<strong>Stiftung</strong><br />

• Bolivien: Förderung eines Gesundheits-<br />

und Bildungsprojekts für die<br />

Andenbewohner in der Provinz<br />

Tacopaya (Projekt 90034/AB)<br />

HME-<strong>Stiftung</strong> „Kleines Senfkorn<br />

Hoffnung“<br />

• Brasilien: Förderung von Patenkindern<br />

in der Tagesstätte Obra<br />

Social Santa Maria (OSSAM) in<br />

Timbaúba (Projekt 94619)<br />

Kindermut-<strong>Stiftung</strong><br />

• Russland: Unterstützung einer<br />

Säuglingsstation für zurückgelassene<br />

Kinder aidskranker<br />

Mütter in St. Petersburg<br />

(Projekt 4500/AR)<br />

Lichtblicke <strong>Stiftung</strong><br />

• Indien: Hilfe für missbrauchte<br />

Kinder in Bangalore (Projekt 21327)<br />

Manfred-Rothe-<strong>Stiftung</strong><br />

• Indien: Renovierung von zwei<br />

Schülerwohnheimen und Förderung<br />

von 28 Patenkindern<br />

(Projekte 20056, 20054 + 2001/BH)<br />

• Indien: Förderung des „Early Inter-<br />

vention Programs“ für 15 Kinder<br />

mit Behinderungen in Trivandrum<br />

(Projekt 20706)<br />

Tette Hofstra-<strong>Stiftung</strong><br />

• Kenia: Unterstützung eines Bewässe-<br />

rungsprojektes für Massai-Familien<br />

in Magadi (Projekt 6507/AE)<br />

VBCCML Güldener <strong>Stiftung</strong><br />

• Ruanda: Hilfe zur Selbsthilfe für<br />

Waisen und Witwen (Projekt 67004)<br />

Zustiftungen ins<br />

<strong>Stiftung</strong>skapital<br />

Durch eine Zustiftung unterstützen die Stifterinnen und Stifter der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> die Arbeit der <strong>Kindernothilfe</strong> allgemein. Das eingesetzte Kapital geht in das<br />

<strong>Stiftung</strong>svermögen ein, die Zinserträge fließen dorthin, wo Hilfe am dringendsten<br />

benötigt wird. 2007 wurden die Erträge aus allgemeinen Zustiftungen zur Finanzierung<br />

des Aufklärungs- und Präventionsprogramms „Yazini“ in Südafrika eingesetzt.<br />

Gefördertes Projekt: Aufklärungs- und Präventionsprogramm für<br />

Mädchen und Jungen (Projekt 72283)<br />

Südafrika: Yazini<br />

Zielgruppe: 2.500 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen<br />

6, 7, 8 und 9 in zwölf Schulen in<br />

Pietermaritzburg und Durban<br />

Projektträger: Youth for Christ/KwaZulu-Natal<br />

Laufzeit: ab 01.01.2001<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget 2007: 71.460 Euro<br />

Ausschüttung Zustiftungen: 30.000 Euro<br />

Die Situation vor Ort: In Südafrika leiden<br />

Mädchen und Frauen wie in kaum einem<br />

anderen Land unter massiver Gewalt. Das<br />

Land hält einen traurigen Rekord: Weltweit<br />

werden hier die meisten Mädchen<br />

vergewaltigt. Sie sind extrem gefährdet,<br />

sich mit dem HI-Virus anzustecken. Landesweit<br />

tragen bereits 29,5 Prozent aller<br />

schwangeren Frauen den tödlichen Virus<br />

in sich. <strong>Kindernothilfe</strong> und die Organisation<br />

Youth for Christ setzen sich für die<br />

Mädchen ein und leisten Aufklärungs-<br />

und Präventionsarbeit.<br />

Projektziele: <strong>Kindernothilfe</strong> und Youth for<br />

Christ stärken das Selbstbewusstsein von<br />

Mädchen und zeigen ihnen, wie sie lernen,<br />

„Nein“ zu sagen und sich gegen ungewollten<br />

Geschlechtsverkehr zu wehren.<br />

Die Mädchen und Jungen sollen sich mit<br />

ihrer eigenen Persönlichkeit, mit den Werten,<br />

Normen und Rollen, die sie von ihren<br />

Eltern und der Gesellschaft übernehmen,<br />

auseinandersetzen. Besonders wichtig<br />

ist, dass auch Jungen sich beteiligen. Im<br />

Unterricht lernen sie, die Rechte von Mädchen<br />

und Frauen zu respektieren.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: In viertägigen<br />

Workshops, so genannten Change Agents,<br />

wurde intensiv über das Thema HIV/Aids<br />

gesprochen. Zusätzlich wurden an den<br />

Schulen ein Jahr lang „Life Orientation“-<br />

Kurse angeboten, die Themen wie persönliche<br />

Entwicklung, Geschlechterrollen<br />

und Sexualität beinhalten.<br />

Projektrisiken: Mangelnde Kooperationsbereitschaft<br />

der Schuldirektoren und Lehrer<br />

bei der Umsetzung des Programms<br />

im Unterricht.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Foto: Ralf Krämer<br />

11


Themenfonds<br />

Themenfonds<br />

Die Themenfonds ermöglichen unseren Stiftern, ihre Zuwendung ganz gezielt für<br />

bestimmte <strong>Kindernothilfe</strong>-Programmbereiche wie Mädchen- und Frauenförde-<br />

rung, Berufsausbildung oder Hilfe für Kinder in besonders schweren Lebenslagen<br />

wie etwa Aidswaisen, Kinderarbeiter, Straßenkinder, missbrauchte oder behinderte<br />

Kinder einzusetzen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, welche Projekte 2007<br />

aus den Erträgen unserer Fonds gefördert wurden.<br />

Themenfonds Mädchen- und Frauenförderung<br />

Gefördertes Projekt: Gründung von Selbsthilfegruppen in Kenia –<br />

Hilfe für Frauen und Kinder (Projekt 65341)<br />

Kenia: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Zielgruppe: 108.000 Kinder in Machakos, Kitui, Kilifi, Limuru,<br />

Ethi und Nairobi, davon 8.220 Kinder der bereits<br />

bestehenden Selbsthilfegruppen, Mitglieder der<br />

Selbsthilfegruppen (bestehende und neu zu<br />

gründende), 10 Partnerorganisationen der Kinder-<br />

nothilfe<br />

Projektträger: PACT Kenya<br />

Laufzeit: 01.12.2006-01.12.2010<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget: 181.076 Euro<br />

Ausschüttung Themenfonds: 24.400 Euro<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Die Situation vor Ort: Selbsthilfegruppen<br />

haben in Afrika eine lange Tradition. Die<br />

<strong>Kindernothilfe</strong> baut seit vielen Jahren<br />

auf die Strukturen dieser erfolgreichen<br />

Gruppen. In zahlreichen Ländern wie Ruanda,<br />

äthiopien, Uganda, Swasiland und<br />

Südafrika hat <strong>Kindernothilfe</strong> mit diesem<br />

Hilfsansatz bereits sehr gute Erfolge erzielt.<br />

Nun will sie gemeinsam mit der<br />

Organisation PACT Kenya, zehn Partnerorganisationen<br />

und den Frauen vor Ort<br />

in ganz Kenia neue Kreise gründen und<br />

damit erreichen, dass sich die Lebensverhältnisse<br />

von Tausenden von Kindern<br />

und ihren Familien verbessern. PACT<br />

Foto: Jürgen Schübelin


Kenya hat dabei die Aufgabe, den zehn<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Partnerorganisationen<br />

bei der Gründung der Gruppen zu helfen<br />

und den Frauen und Kindern zur Seite zu<br />

stehen.<br />

Projektziele: Ziel des Selbsthilfegruppenansatzes<br />

ist die soziale, wirtschaftliche<br />

und politische Stärkung der ärmsten der<br />

Armen: Frauen und Kinder lernen, dass<br />

sie nicht isoliert und machtlos sind, sondern<br />

sich gegenseitig unterstützen und<br />

in der Gemeinschaft mit einer stärkeren<br />

Stimme sprechen können. Sie teilen ihre<br />

Sorgen und ängste miteinander, helfen<br />

sich gegenseitig, machen sich Mut und<br />

lernen, sich gegenseitig zu vertrauen.<br />

So beginnt das soziale empowerment.<br />

Neben der sozialen Förderung ist die<br />

wirtschaftliche Stärkung der Gruppen<br />

ein zentraler Aspekt des Programms. Die<br />

Gruppen bestehen aus 15 bis 20 Mitgliedern,<br />

die sich wöchentlich treffen und einen<br />

kleinen Betrag sparen. Das angesparte<br />

Geld der Gruppe wird in ein Sparbuch<br />

eingezahlt. Dieses Sparkonto kann für<br />

kleinere Kredite an die Gruppenmitglieder<br />

verwendet werden. Mit Hilfe dieser Kredite<br />

starten die Mitglieder Eigeninitiativen,<br />

wie etwa den Anbau von Gemüsegärten<br />

oder kleinere Verkaufsstände.<br />

Durch das gemeinsame Sparen und den<br />

bewussten Umgang mit kleineren Geldbeträgen<br />

soll ein Lernprozess angestoßen<br />

werden, der ein unabhängiges Einkommen<br />

und damit die Selbstständigkeit der<br />

Mitglieder ermöglicht. Auch in Notsituationen<br />

wie Krankheit oder Ernteausfälle<br />

haben Mitglieder die Chance, auf Kredite<br />

der Gruppe zurückzugreifen.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: Nach der Pilotphase<br />

des Projektes mit zahlreichen<br />

Schulungen wurden 2007 im Projektgebiet<br />

allein 196 Selbsthilfegruppen mit<br />

6.081 Mitgliedern gegründet. Die Lebensbedingungen<br />

von mehr als 17.120 Kindern<br />

haben sich dadurch bereits verbessert.<br />

Das gesamte angesparte Vermögen der<br />

Gruppen belief sich auf mehr als 33.000<br />

Euro – Geld, das in zahlreiche Einkommen<br />

schaffende Maßnahmen investiert,<br />

den Menschen dabei hilft, auf eigenen<br />

Beinen zu stehen. Im Arabuko Sokoke-<br />

Wald im Osten Kenias lernten die Mitglieder<br />

der Selbsthilfegruppen etwa, wie<br />

man erfolgreich Geflügel züchtet und<br />

Perlhühner hält. Mit einer Fläche von 420<br />

Quadratkilometer ist der Wald der größ-<br />

In den Selbsthilfegruppen lernen die Frauen für ihre Rechte einzustehen.<br />

Dieses Mitglied einer Selbsthilfegruppe im Arabuko Sokoke-Wald stellt Seife aus Baumrinde her.<br />

Foto: Ralf Krämer<br />

te noch existierende Küstenwald Ostafrikas.<br />

Seine einzigartige Flora und Fauna<br />

ist gesetzlich geschützt. Doch die Menschen<br />

dort sind so arm, dass sie dennoch<br />

Bäume fällen und Tiere jagen, um ihren<br />

Lebensunterhalt zu sichern. Durch die<br />

Selbsthilfegruppen lernen die Menschen,<br />

wie sie Geld verdienen können, ohne den<br />

Wald und damit ihre Lebensgrundlagen<br />

zu zerstören.<br />

Projektrisiken: Mitglieder, die wenig<br />

Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben und<br />

Schulungen, die die Menschen und ihre<br />

Nöte nicht erreichen.<br />

Pläne für das Jahr 2008: Die Gründung<br />

von weiteren Selbsthilfegruppen und im<br />

nächsten Schritt der Aufbau von übergeordneten<br />

Interessenvertretungen der<br />

Selbsthilfegruppen – so genannte Cluster<br />

Level Associations. Diese wiederum<br />

schließen sich zu Föderationen zusammen,<br />

um noch wirkungsvoller für ihre<br />

Rechte kämpfen zu können. Mit vielen<br />

Mitgliedern und Gruppen lassen sich<br />

auch politische Veränderungen anstoßen<br />

und die strukturellen Ursachen von<br />

Armut bekämpfen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Foto: Ralf Krämer<br />

13


Themenfonds<br />

Themenfonds Kinder in besonders schweren Lebenslagen<br />

Gefördertes Projekt: Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit<br />

(Projekt 88003/AA/12)<br />

Peru: Apoyo para niñas y niños trabajadores<br />

Zielgruppe: 300 Kinder zwischen fünf und 17 Jahren sowie<br />

100 Familien in Cajamarca und Baños del Inca<br />

Projektträger: IINCAP (Instituto de Investigación y Capacitación<br />

Profesional)<br />

Laufzeit: 01.01.2004-31.12.2011<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget 2007: 49.000 Euro<br />

Ausschüttung Themenfonds: 10.100 Euro<br />

Diese Jungen können jetzt neben ihrer Arbeit zur Schule gehen.<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Foto: Jürgen Schübelin<br />

Die Situation vor Ort: Peru hat in den<br />

vergangenen Jahren eine schwere Wirtschaftskrise<br />

durchlebt. Die Folgen sind<br />

erschreckend: Von den rund 23 Millionen<br />

Peruanern sind mehr als 14 Millionen<br />

arm, 7 Millionen leben in extremer Armut.<br />

Viele Familien können es sich nicht<br />

leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken.<br />

Arbeitende Kinder gehören in Peru daher<br />

zum Alltag – die Mädchen und Jungen arbeiten<br />

als Lastenträger, Straßenverkäufer,<br />

Autowäscher oder Schuhputzer. Schon<br />

früh werden sie mit dem harten Alltag<br />

konfrontiert: Sie werden ausgebeutet,<br />

bestohlen oder misshandelt.<br />

Projektziele: Kinderarbeit zu verbieten<br />

ist keine Lösung. Die Familien brauchen<br />

das zusätzliche Einkommen. IINCAP und<br />

die <strong>Kindernothilfe</strong> wollen die Arbeitsbedingungen<br />

der Mädchen und Jungen<br />

verbessern und ihnen den Schulbesuch<br />

ermöglichen. Die Kinder sollen keine<br />

Lasten schleppen und keine ausbeuterischen<br />

und gesundheitsschädigenden<br />

Arbeitsbedingungen erdulden müssen.<br />

Nach Ablauf des Projekts arbeiten sie für<br />

das gleiche Geld nur noch wenige Stunden<br />

täglich und haben dadurch Zeit für<br />

die Schule.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: Durch die<br />

Unterstützung von IINCAP gingen die<br />

Kinder neben ihrer Arbeit zur Schule.<br />

Das Projekt arbeitet eng mit Schulen<br />

zusammen, die arbeitende Kinder aufnehmen,<br />

auch wenn sie schon älter oder<br />

verhaltensauffällig sind. ältere Jugendliche<br />

erhielten eine Berufsausbildung. Die<br />

arbeitenden Kinder nahmen an Schulungen<br />

teil, in denen sie lernen, für ihr<br />

Mini-Unternehmen eine wirtschaftliche<br />

Planung zu erstellen: Einkaufspreise,<br />

Produktionskosten, Absatzstrategien,<br />

Preiskalkulation gehörten dazu. Daneben<br />

gab es einen Rotationsfonds, aus<br />

dem die Kinder einen zinslosen Kleinkredit<br />

von jeweils 50 US-Dollar erhielten,<br />

um sich eine bessere Arbeitsausstattung<br />

oder Waren auf Vorrat zu kaufen. Auch<br />

die Eltern bekamen aus dem Rotationsfonds<br />

Geld für den Aufbau eines Kleinstunternehmens,<br />

um ihre Lebensumstände<br />

nachhaltig zu verbessern. 100 Familien<br />

erhielten Anleitung und Unterstützung<br />

bei der Anlage eines kleinen Gemüsegartens.<br />

Besonderer Wert wurde dabei<br />

auf ökologische Anbaumethoden und<br />

natürliche Düngemittel gelegt.


Themenfonds Berufsausbildung<br />

Gefördertes Projekt: Berufsausbildung für Kriegswaisen, Flüchtlings-<br />

kinder und ehemalige Kindersoldaten in Sri Lanka<br />

(Projekt 24066/AJ/12)<br />

Sri Lanka: St. John’s Vocational Training Centre<br />

Zielgruppe: Kriegswaisen, Flüchtlingskinder, ehemalige<br />

Kindersoldaten der Rebellenbewegung LTTE und<br />

besonders bedürftige Jugendliche im Distrikt<br />

Batticaloa<br />

Projektträger: Jaffna-Diözese der Südindischen Kirche (JDCSI)<br />

Laufzeit: ab 01.01.1996<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget 2007: 35.928 Euro<br />

Ausschüttung Themenfonds: 4.050 Euro<br />

Die Situation vor Ort: Der seit mehr als<br />

20 Jahren andauernde Konflikt zwischen<br />

der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit<br />

und der tamilischen Minderheit<br />

im Nordosten Sri Lankas hat Sri Lanka<br />

tief zerrüttet. Mehr als 70.000 Tote, 1,4<br />

Millionen Flüchtlinge, die Verarmung<br />

weiter Landesteile und eine allgemeine<br />

Perspektivlosigkeit stürzten das einst paradiesische<br />

Land in eine tiefe Krise. 2002<br />

einigten sich die Parteien auf einen Waffenstillstand.<br />

Doch nach der Wahl des<br />

neuen Präsidenten Ende 2005 flammten<br />

die Auseinandersetzungen wieder auf.<br />

Seitdem wurden über 3.000 Menschen<br />

getötet, mehr als 500.000 sind auf der<br />

Flucht. Die Kinder leiden besonders unter<br />

den Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen:<br />

Viele Mädchen und Jungen<br />

haben während des Bürgerkrieges<br />

ihre Eltern und ihr Zuhause verloren.<br />

Projektziele: Besonders bedürftige Jugendliche<br />

erhalten die Chance, eine<br />

handwerkliche oder technische Ausbildung<br />

zu absolvieren. Die Ausbildung soll<br />

den Jugendlichen dabei helfen, auf eigenen<br />

Beinen zu stehen. Viele der Jugendlichen<br />

finden direkt nach der Ausbildung<br />

einen Job oder machen sich mit einer<br />

eigenen kleinen Werkstatt selbstständig.<br />

Einige Auszubildende kämpften im Bür-<br />

Die Ausbildung im St. John’s dauert ein Jahr und wird staatlich anerkannt.<br />

Foto: Denker/KNH<br />

Im St. John’s werden auch Mädchen ausgebildet.<br />

gerkrieg als Kindersoldaten und sollen<br />

nun wieder in die Gesellschaft integriert<br />

werden.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: Das St.<br />

John’s Vocational Training Centre zählt zu<br />

den vier Berufsausbildungszentren in Sri<br />

Lanka, deren Ausbildung staatlich anerkannt<br />

wird. 56 Mädchen und 114 Jungen<br />

wurden 2007 gefördert und erhielten<br />

eine einjährige Berufsausbildung. Die<br />

Mädchen wurden zu Schneiderinnen<br />

oder Sekretärinnen ausgebildet. Den Jungen<br />

stand eine ganze Bandbreite an Aus-<br />

bildungszweigen offen – sie reicht von<br />

der Ausbildung zu Schweißern, Schreinern,<br />

Elektroinstallateuren, Elektronikern,<br />

Kraftfahrzeugmechanikern bis hin zu<br />

Kursen für Klima- und Kühlgerätetechnikern.<br />

Des Weiteren wurden Kurse in Offsetdruck,<br />

Landwirtschaft und Gartenbau<br />

sowie in der Anwendung angepasster<br />

Technologien angeboten. So lernten die<br />

Jugendlichen, wie man kostengünstige,<br />

Energie sparende Häuser oder Geräte<br />

baut. Die nach dem Tsunami erlernte<br />

Herstellung von Beton-Dachplatten und<br />

gepressten Lehmblöcken für den Wiederaufbau<br />

der durch die Flutwelle zerstörten<br />

Häuser wurde auch 2007 fortgeführt. Im<br />

Ausbildungszentrum selbst errichteten<br />

die Jugendlichen mit Hilfe der erlernten<br />

Techniken ein Schulgebäude sowie eine<br />

Halle zur Lagerung der hergestellten Materialien.<br />

Projektrisiken: Durch den erneuten Ausbruch<br />

des Bürgerkrieges ist die Sicherheitslage<br />

in der Region sehr instabil.<br />

Pläne für das Jahr 2008: Die Ausbildungs-<br />

gänge werden ständig überarbeitet und<br />

an die Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />

angepasst.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

15<br />

Foto: Denker/KNH


<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

Mit der Gründung eines <strong>Stiftung</strong>sfonds können die Stifterinnen und Stifter der<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> eigene Akzente setzen: Sie bestimmen, welche Kindernot-<br />

hilfe-Projektbereiche oder Regionen mit den Erträgen ihrer Fonds gefördert werden.<br />

Ein solcher <strong>Stiftung</strong>sfonds kann den Namen des Stifters tragen. Möglich ist auch<br />

die Benennung nach einem geliebten Menschen oder nach dem Zweck des Fonds.<br />

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen zwei Fonds vor.<br />

Mara & Matthias Moser-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

Gefördertes Projekt: Ausbildung und Schutz für Straßenkinder<br />

(Projekt 94401)<br />

Brasilien: Casa do Menor São Miguel Arcanjo<br />

Zielgruppe: 600 Mädchen und Jungen und ihre Familien im<br />

Armenviertel Miguel Couto in Nova Iguaçu<br />

Projektträger: katholische Kirchengemeinde in São Miguel<br />

de Arcanjo<br />

Laufzeit: ab 01.01.1993<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget 2007*: 24.061 Euro<br />

Die Situation vor Ort: Miguel Couto ist<br />

keine feine Adresse: In dem Slum von<br />

Nova Iguaçu stinkt es fürchterlich. Die<br />

Hütten gleichen eher Schuppen als<br />

menschlichen Behausungen. Viele Kin-<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

der müssen arbeiten, um ihre Familie zu<br />

ernähren. Sie leben von Gelegenheitsarbeiten,<br />

durchwühlen den Müll nach<br />

Verwertbarem, verkaufen auf der Straße<br />

und in Bussen Zigaretten, Süßigkeiten<br />

oder Eis. Viele Mädchen und Jungen verbringen<br />

den ganzen Tag auf der Straße.<br />

Drogen und Prostitution sind weit verbreitet.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong> unterstützt<br />

gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde<br />

in São Miguel de Arcanjo<br />

ein Projekt, das Kinder von der Straße<br />

holt.<br />

Projektziele: Durch die Arbeit im Sozialzentrum<br />

„Casa do Menor São Miguel<br />

Arcanjo“ erreicht die <strong>Kindernothilfe</strong> rund<br />

600 Mädchen und Jungen. In den Anlaufstellen<br />

„Casa Renascer“ und „Casa Dom<br />

Bosco“ finden Straßenkinder rund um<br />

die Uhr Schutz, ein Bett, warme Mahlzeiten,<br />

eine Dusche und einen Platz zum<br />

Wäschewaschen. Die Mitarbeiter der<br />

Einrichtung versuchen, mit Zuneigung<br />

Foto: Ralf Krämer


und menschlicher Wärme eine Vertrauens-<br />

und Gesprächsbasis zu den Kindern<br />

und Jugendlichen aufzubauen. Für rund<br />

100 ehemalige Straßenkinder bieten sieben<br />

Kinderhäuser ein neues Zuhause. In<br />

diesen Wohngemeinschaften lernen die<br />

Jugendlichen, sich wieder an ein Zusammenleben<br />

mit anderen zu gewöhnen und<br />

regelmäßig die Schule zu besuchen. Die<br />

Jugendlichen haben außerdem die Möglichkeit,<br />

eine Ausbildung zu machen. Eine<br />

weitere Komponente des Projektes ist die<br />

Familienarbeit und psychologische Beratung<br />

der Eltern und Kinder. Die Eltern<br />

und die ganze Gemeinde werden in die<br />

Projektarbeit miteinbezogen.<br />

Im Namen Jesu-<strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

Die Situation vor Ort: Auf der Insel im Indischen<br />

Ozean tobt seit über 20 Jahren ein<br />

erbarmungsloser Bürgerkrieg. Hier kämpfen<br />

tamilische Separatisten, die „Tamil<br />

Tigers“, gegen die singhalesische Regierungsarmee<br />

für einen eigenen Staat im<br />

Nordosten der Insel. Millionen Menschen<br />

waren in diesen Jahren auf der Flucht, Familien<br />

wurden auseinander gerissen, Kinder<br />

verloren ihre Eltern. Die Mädchen im<br />

Projekt kommen aus verschiedenen Regionen<br />

im Osten des Landes, sind Waisen<br />

oder Halbwaisen, Flüchtlingskinder oder<br />

stammen aus sehr armen Familien. Viele<br />

Familien haben auch durch den Tsunami<br />

ihr Hab und Gut verloren.<br />

Projektziele: In Kalmunai, einer Stadt an<br />

der Ostküste Sri Lankas, haben 120 Mädchen<br />

im Alter von neun bis 20 Jahren ein<br />

neues Zuhause gefunden. Im Methodist<br />

Girls’ Home erhalten sie eine Schulausbildung<br />

und werden auf ihr Berufsleben<br />

vorbereitet. Der körperliche und psychische<br />

Zustand der Mädchen verbessert<br />

* Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird die Ausschüttung<br />

des <strong>Stiftung</strong>sfonds nicht veröffentlicht.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: Viele Kinder<br />

kommen aus schwierigen Familienverhältnissen.<br />

Daher ist die psychologische<br />

Begleitung der Familien sehr wichtig.<br />

Das Zentrum bietet mit großem Erfolg<br />

einen psychologischen Dienst an: Eltern<br />

und Kinder kommen besser miteinander<br />

aus, ihr Selbstvertrauen wird gestärkt. Im<br />

Rahmen der Eltern- und Gemeindearbeit<br />

wurde 2006 ein Backkurs und ein Seminar<br />

für die Gründung von Kleinstbetrieben<br />

in Nova Iguaçu angeboten. Die Kurse<br />

sollen benachteiligten Frauen helfen, ein<br />

eigenes Einkommen zu erwirtschaften.<br />

Von den 20 Frauen, die die Kurse besucht<br />

haben, haben sich vier 2007 mit der Pro-<br />

Gefördertes Projekt: Wohnheim für Mädchen (Projekt 24041)<br />

Sri Lanka: Methodist Girls’ Home<br />

Zielgruppe: 120 Mädchen aus dem Osten Sri Lankas<br />

Projektträger: Methodist Church Sri Lanka<br />

Laufzeit: ab 01.01.1975<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Budget 2007* : 34.536 Euro<br />

sich und sie nehmen regelmäßig am Unterricht<br />

und am sozialen Leben teil.<br />

Aktivitäten im Berichtsjahr: Fünf Mädchen<br />

haben das Abitur bestanden und<br />

werden das National College of Education<br />

oder die Universität besuchen,<br />

von den neun Mädchen, die die Mittlere<br />

Reife abgelegt haben, werden zwei<br />

eine weiterführende Schule besuchen,<br />

Im Methodist Girls’ Home werden Mädchen besonders gefördert.<br />

duktion und dem Verkauf von Backwaren<br />

erfolgreich selbstständig gemacht und<br />

eine kleine Backstube eröffnet. Ein arbeitsloser<br />

Bäcker hilft den Frauen in der<br />

Backstube, ein Mann aus der Gemeinde<br />

übernimmt die Buchführung.<br />

Pläne für das Jahr 2008: Viele ältere Jugendliche<br />

können, obwohl sie die Schule<br />

besuchen, weder lesen noch schreiben.<br />

Daher soll die Hausaufgabenhilfe des<br />

Zentrums ausgeweitet werden. 20 Praktikanten<br />

sollen unter der Leitung der pädagogischen<br />

Beraterin einer staatlichen<br />

Schule benachteiligten Jungen und Mädchen<br />

Nachhilfeunterricht geben.<br />

um sich auf das Abitur vorzubereiten.<br />

Durch regelmäßige Hausaufgabenhilfe<br />

und Förderunterricht haben sich die<br />

schulischen Leistungen der Mädchen<br />

verbessert. Die Mädchen der Klassen 6<br />

bis 11 erhielten Förderunterricht in Mathematik,<br />

Naturwissenschaften und<br />

Englisch. Die Schülerinnen der Klassen 7<br />

bis 11 erhielten zusätzlich Computer- und<br />

IT-Unterricht. Alle Mädchen, die sich auf<br />

das Abitur vorbereiten, bekamen, falls<br />

erforderlich, Nachhilfeunterricht. Durch<br />

vielfältige Freizeitaktivitäten versuchten<br />

die Mitarbeiter, das Selbstbewusstsein<br />

der Mädchen zu stärken. Die Projektmit-<br />

arbeiterinnen brachten den Mädchen<br />

Hühnerzucht und Gemüseanbau bei.<br />

Projektrisiken: Die Region ist durch den<br />

erneuten Ausbruch des Bürgerkriegs<br />

stark gefährdet.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

17<br />

Foto: <strong>Kindernothilfe</strong>


Stifter im Porträt<br />

„Wir sollten immer<br />

bereit sein zu teilen“<br />

18<br />

Vor drei Jahren gründeten die Hamburgerinnen Isabella Augstein und Daniela<br />

Mücke gemeinsam die Kindermut-<strong>Stiftung</strong> unter dem Dach der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong>. Die Erlöse fließen an das Hospital Nr. 3 in St. Petersburg. Dort finden<br />

Kinder HIV-positiver Mütter medizinische Hilfe und liebevolle Betreuung. Außer-<br />

dem unterstützt die <strong>Stiftung</strong> ein Hilfsprojekt für Familien, in denen ein oder beide<br />

Elternteile HIV-infiziert sind. Im November hat sich Isabella Augstein persönlich<br />

von der Arbeit in St. Petersburg überzeugt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007


Frau Augstein, was ist Ihre Motivation<br />

für Ihr großes Engagement?<br />

Die Idee, die Kindermut-<strong>Stiftung</strong> zu gründen,<br />

ist gemeinsam mit meiner Nachbarin<br />

und Freundin Daniela Mücke entstanden.<br />

Wir wollten uns sozial engagieren und<br />

unbedingt etwas für Kinder tun. Zunächst<br />

planten wir, selbst einen Verein oder eine<br />

<strong>Stiftung</strong> ins Leben zu rufen. Wir haben jedoch<br />

sehr schnell festgestellt, wie arbeits-<br />

und zeitintensiv ein solches Vorhaben ist.<br />

Das war mit unseren beruflichen und<br />

privaten Pflichten nur schwer zu vereinbaren.<br />

Daraufhin haben wir im Internet<br />

recherchiert, wer uns bei der Gründung<br />

unterstützen könnte. Da sind wir dann<br />

Foto: Alexandra Höner<br />

sehr schnell auf die <strong>Kindernothilfe</strong> gestoßen.<br />

Dort gibt es Fachleute, die Erfahrung<br />

mit solchen Projekten haben und uns mit<br />

ihrem Know-how den bürokratischen<br />

Aufwand abgenommen haben.<br />

Dass die Wahl schließlich auf die <strong>Kindernothilfe</strong>-Projekte<br />

in St. Petersburg gefallen<br />

ist, hatte mehrere Gründe. Unser<br />

großes Anliegen ist es, etwas für kleine<br />

Kinder zu tun. Darüber hinaus hatte Frau<br />

Mücke bei Reisen nach Russland persönlich<br />

erlebt, in welch schrecklichen Zuständen<br />

Mädchen und Jungen dort zum<br />

Teil leben müssen.<br />

Im November haben Sie von Ihrer <strong>Stiftung</strong><br />

geförderte Projekte besucht. Was<br />

ist Ihr Eindruck? Kommt die Hilfe an?<br />

Auf jeden Fall. Zunächst war ich allerdings<br />

schockiert von den Verhältnissen,<br />

etwa im Hospital Nr. 3. Die Zustände sind<br />

weit von allem entfernt, was wir uns in<br />

Deutschland unter einem guten Krankenhaus<br />

vorstellen. Aber auf der Station,<br />

auf der die Kinder der HIV-infizierten<br />

Mütter versorgt werden, habe ich schnell<br />

gemerkt: Hier ist das Geld richtig inves-<br />

tiert. Ohne Hilfe wären die Zustände<br />

katastrophal. Doch die Station ist die<br />

am besten ausgestattete im gesamten<br />

Krankenhaus. Besonders beeindruckt hat<br />

mich, wie liebevoll sich die Schwestern<br />

und Pflegerinnen um die Kinder kümmern.<br />

Die Mädchen und Jungen sind dort<br />

sehr gut aufgehoben, machten einen zufriedenen<br />

und fröhlichen Eindruck. Diese<br />

„Hier ist das Geld richtig investiert.<br />

Ohne Hilfe wären die Zustände katastrophal.“<br />

Isabella Augstein im Hospital Nr. 3 in St. Petersburg.<br />

ganz persönliche Erfahrung hat mir nur<br />

dieser Besuch vor Ort ermöglichen können.<br />

Ich hatte natürlich zuvor schon Fotos<br />

gesehen und Berichte gelesen, aber<br />

der direkte Kontakt zu Kindern und Mitarbeitern<br />

ist durch nichts zu ersetzen. Für<br />

mich steht fest: Wichtig ist nicht der ers-<br />

te äußere Eindruck, sondern wie mit den<br />

Kindern umgegangen wird. Und das hat<br />

mich im Hospital Nr. 3 überzeugt.<br />

Was plant die Kindermut-<strong>Stiftung</strong> als<br />

nächstes, um die Situation der Kinder im<br />

Hospital Nr. 3 weiter zu verbessern?<br />

Wir werden mit dem Erlös unserer<br />

jüngsten Benefiz-Gala vor allem mehrere<br />

Badezimmer komplett renovieren lassen.<br />

In einem Teil der Station gibt es schon<br />

jetzt neue Sanitäreinrichtungen. Doch im<br />

anderen Teil sind die Zustände sehr unhy-<br />

Die Kinder<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

19<br />

Foto: Susanne Kehr


Stifter im Porträt<br />

Kraft für drei: Diese Großmutter sorgt alleine für ihre beiden Enkel.<br />

Unselbstständige<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Eine <strong>Stiftung</strong> gründen, langfristig Hilfe leisten – aber ohne großen Zeit-<br />

und Verwaltungsaufwand: Eine unselbstständige <strong>Stiftung</strong>, auch Treuhandstiftung<br />

genannt, unter dem Dach der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> bietet<br />

genau das. Befreit von Verwaltungsaufgaben genießen die Stifter so alle<br />

rechtlichen und steuerlichen Vorteile. Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> übernimmt<br />

bei der Gründung eines <strong>Stiftung</strong>sfonds oder einer Treuhandstiftung<br />

alle Formalitäten. Sie stellt passende Projekte zur Förderung vor und<br />

informiert über die laufende Arbeit. Im Gegensatz zur selbstständigen<br />

rechtsfähigen <strong>Stiftung</strong> muss die treuhänderische <strong>Stiftung</strong> nicht staatlich<br />

genehmigt werden und lässt sich daher relativ unkompliziert errichten. Sie<br />

kann jedoch genauso wirkungsvoll arbeiten wie die rechtsfähige <strong>Stiftung</strong>.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> verwaltet das Kapital, die Stifter haben ein<br />

weit reichendes Mitspracherecht in allen Belangen. Das Prinzip der Hilfe<br />

funktioniert genau wie bei anderen Formen des Stiftens: Die Stifter legen<br />

einen Teil ihres Vermögens als <strong>Stiftung</strong>skapital an, die Erträge fließen an<br />

die vom Stifter ausgewählten Projekte der <strong>Kindernothilfe</strong> für Jungen und<br />

Mädchen in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa. Den Namen der<br />

Treuhandstiftung kann der Gründer selbst bestimmen.<br />

20 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Foto: Susanne Kehr<br />

gienisch. Die Leitungen sind marode, die<br />

Böden gesprungen. Hier muss dringend<br />

etwas geschehen.<br />

Sie haben in St. Petersburg auch eine<br />

Familie besucht, die von Mitarbeitern<br />

des <strong>Kindernothilfe</strong>-Partners vor Ort unterstützt<br />

wird. Was benötigen die Menschen<br />

dort besonders dringend?<br />

Wir haben eine Großmutter besucht, die<br />

allein für ihre zwei Enkelkinder sorgen<br />

muss. Die Mutter der Kinder starb drei<br />

Wochen vor unserem Besuch an Aids.<br />

Nun bringt die Großmutter mit ihrer<br />

winzigen Rente sich und die beiden Enkel<br />

irgendwie durch. Es ist sehr beklemmend,<br />

wie diese Familie lebt. Diese Menschen<br />

benötigen natürlich zunächst materielle<br />

Hilfe, um zu überleben. Doch gleichzeitig<br />

sieht man sofort: Die Familien brauchen<br />

auch psychologische Betreuung. Großmutter<br />

und Enkel haben einen großen<br />

Verlust erlebt, leiden gleichzeitig unter<br />

der aktuellen Not. Zusätzlich sind sie angewiesen<br />

auf jemanden, der sie bei Gängen<br />

zu ämtern oder ärzten begleitet. So<br />

etwas bewältigen Familien in einer solchen<br />

Situation gar nicht allein.<br />

Was hat Sie auf Ihrer Reise nach St. Petersburg<br />

besonders beeindruckt?<br />

Die Kinder im Hospital Nr. 3. Sie fühlen<br />

sich offenbar sehr wohl auf der Station.<br />

Wir haben zwei Stunden mit ihnen<br />

verbracht, nicht ein einziges Kind hat<br />

in dieser Zeit geweint. Ich habe keinem<br />

der Mädchen und Jungen sein schweres<br />

Schicksal angemerkt. Einen tiefen Eindruck<br />

hat auch die Großmutter bei mir<br />

hinterlassen. Sie trauerte um ihre Tochter,<br />

lebt unter für uns unvorstellbaren<br />

Bedingungen. Und doch hat sie die Kraft,<br />

sich um ihre zwei Enkel zu kümmern.<br />

Sie sind Mutter eines kleines Sohnes. Was<br />

haben Sie ihm von der Reise erzählt?<br />

Maximilian, mein Sohn, ist sechs Jahre<br />

alt. Vor meiner Abreise hatte ich ihm gesagt,<br />

dass ich Kinder besuche, deren Mütter<br />

sie alleine gelassen haben. Das hat<br />

Maximilian geschockt, dass es so etwas<br />

gibt. Nach der Reise habe ich berichtet,<br />

dass es in Russland Mädchen und Jungen<br />

gibt, die es nicht so gut haben wie wir in<br />

Deutschland. Das ist auch etwas ganz<br />

Wichtiges, was ich ihm mit auf den Weg<br />

geben möchte: Uns geht es sehr gut, und<br />

wir sollten immer bereit sein zu teilen.<br />

Katja Korf


Auf Dauer<br />

Gutes tun<br />

Die Idee der <strong>Stiftung</strong> überzeugte auch Tette Hofstra. „Die Dauerhaftigkeit der Hilfe,<br />

das Wissen, über die eigene Zeit hinaus für Kinder da zu sein – das ist ein schönes<br />

Gefühl.“ Vor zwei Jahren gründete der gebürtige Holländer eine <strong>Stiftung</strong> unter dem<br />

Dach der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />

Tette Hofstra sitzt in seinem Wohnzimmer<br />

und blättert in seinen Unterlagen.<br />

„Tette Hofstra-<strong>Stiftung</strong>“ steht überall<br />

auf den Papieren – und das macht den<br />

früheren Edelstahl-Kaufmann zufrieden.<br />

„So bleibt etwas von mir – ich bin vor<br />

zwei Jahren 70 geworden und habe mich<br />

schon seit vielen Jahren mit dem Gedanken<br />

einer eigenen <strong>Stiftung</strong> beschäftigt.<br />

Und da bot gerade die <strong>Kindernothilfe</strong> die<br />

Möglichkeit, eine treuhänderische <strong>Stiftung</strong><br />

zu gründen.“ Der <strong>Kindernothilfe</strong> ist<br />

der Wahl-Bochumer schon seit vielen Jahren<br />

verbunden – gemeinsam mit seiner<br />

Frau Elsbeth zählt er seit vielen Jahren zu<br />

ihren besonders engagierten Förderern.<br />

Da lag es nahe, die <strong>Stiftung</strong> mit der <strong>Kindernothilfe</strong><br />

zu verwirklichen. „Ich weiß<br />

einfach – der <strong>Kindernothilfe</strong> kann ich<br />

vertrauen.“ Eine Zeit lang hatte der Kaufmann<br />

auch mit dem Gedanken gespielt,<br />

eine selbstständige <strong>Stiftung</strong> zu gründen.<br />

„Aber eine eigene <strong>Stiftung</strong> zu gründen<br />

– das erschien mir doch ziemlich umständlich.“<br />

Um der Verwaltungsarbeit zu<br />

entgehen, hat sich Tette Hofstra für eine<br />

Treuhandstiftung bei der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> entschieden. 50.000 Euro hat<br />

er als <strong>Stiftung</strong>skapital eingezahlt. Dazu<br />

kommen jedes Jahr zwischen 5.000 und<br />

10.000 Euro, die seine Frau und er ohnehin<br />

an die <strong>Kindernothilfe</strong> gespendet hätten<br />

– und irgendwann der Großteil von<br />

Tette Hofstras Erbe. „Bei einer selbstständigen<br />

<strong>Stiftung</strong> muss man sich um alles<br />

selber kümmern, die Genehmigung beim<br />

Elsbeth und Tette Hofstra besuchen ein<br />

<strong>Kindernothilfe</strong>-Projekt für behinderte Kinder<br />

in St. Petersburg.<br />

Finanzamt und bei den anderen Behörden“,<br />

sagt der frühere Kaufmann. „Das<br />

übernimmt alles die <strong>Kindernothilfe</strong>. Mich<br />

hat das sehr zufrieden gemacht, wie das<br />

abgelaufen ist.“ Überhaupt macht Tette<br />

Hofstra die Arbeit seiner <strong>Stiftung</strong> sehr<br />

zufrieden. „Für jede Treuhandstiftung<br />

gibt es eine eigene Satzung. In dieser<br />

Satzung legt der Stifter dann fest, in welche<br />

Projekte die Erträge seiner <strong>Stiftung</strong><br />

fließen soll. Meine <strong>Stiftung</strong> unterstützt<br />

Bildungs- und vor allem auch Wasserprojekte.“<br />

Das erste Projekt, das mit Tette<br />

Hofstras Geld unterstützt wurde, verbessert<br />

die Wasserversorgung von Massai-<br />

Familien in Kenia.<br />

Nicole Vergin<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

21<br />

Foto: Denker/KNH


Finanzen<br />

Aktiva 31.12.2007 31.12.2006<br />

A. Anlagevermögen Euro Euro<br />

Im Geschäftsjahr 2007 hat sich die Bilanzsumme um rund<br />

814 Tausend Euro bzw. um 13,4 % auf fast 6,9 Millionen Euro<br />

erhöht. Zusammen mit den von der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

verwalteten 11 unselbstständigen <strong>Stiftung</strong>en mit einem Vermögen<br />

von knapp 3,2 Millionen Euro wird Ende 2007 erstmals die<br />

10 Millionen Euro-Grenze überschritten.<br />

Aktiva<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände 1 1<br />

2. Sachanlagen 1 1<br />

3. Finanzanlagen 5.809.540 3.302.356<br />

Summe 5.809.542 3.302.358<br />

B. Umlaufvermögen<br />

1. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 122.534 95.535<br />

2. Guthaben bei Kreditinstituten 959.316 2.679.149<br />

Summe 1.081.850 2.774.684<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 744 725<br />

Summe Aktiva 6.892.136 6.077.767<br />

Treuhandvermögen 3.171.104 2.890.492<br />

1. Kommentierung der Bilanz zum 31.12.2007<br />

Das Anlagevermögen in Höhe von 5,8 Millionen Euro besteht<br />

mit Ausnahme von zwei Erinnerungspositionen aus den<br />

Finanzanlagen (Position A.3.), das sich im abgelaufenen Finanzjahr<br />

um rund 2,5 Millionen Euro erhöhte. Bei den Finanzanlagen<br />

handelt es sich im Wesentlichen um Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens in Höhe von 2,9 Millionen Euro, Anlagen in<br />

Investmentfonds (Immobilienfonds sowie Fonds mit Renten-<br />

und Aktienanteilen) in Höhe von 2,5 Millionen Euro, um Genossenschaftsanteile<br />

in Höhe von 340 Tausend Euro sowie um<br />

Spar- und Bundesschatzbriefe in Höhe von 31 Tausend Euro. Die<br />

Anlagestrategie der <strong>Stiftung</strong> ist im Grundsatz konservativ ausgerichtet:<br />

Bei der Anlage des Vermögens steht die Sicherheit<br />

an erster und die Rendite an zweiter Stelle. Anfang des Jahres<br />

2007 wurde ein Großteil der Vermögensverwaltung an zwei renommierte<br />

Bankhäuser vergeben, so dass es zu umfangreichen<br />

Umschichtungen von den Guthaben bei Kreditinstituten zu<br />

den Finanzanlagen gekommen ist.<br />

Die nebenstehende Tabelle zeigt die Entwicklung der Finanzanlagen<br />

sowie der Guthaben bei Kreditinstituten in den Jahren<br />

2002 bis 2007.<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Das Umlaufvermögen setzt sich aus den Forderungen und sons-<br />

tigen Vermögensgegenständen (Position B.1.) sowie aus den<br />

Guthaben bei Kreditinstituten (Position B.2.) zusammen.<br />

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen<br />

handelt es sich fast ausschließlich um Zinserträge, die<br />

dem Jahre 2007 zugerechnet werden müssen, deren Gutschrift<br />

aber erst im Jahr 2008 erfolgt. Zu den Guthaben bei<br />

Kreditinstituten gehören im Wesentlichen die Termingelder<br />

in Höhe von 450 Tausend Euro sowie Tagesgelder in Höhe von<br />

350 Tausend Euro.<br />

Entwicklung der Finanzanlagen sowie<br />

der Guthaben bei Kreditinstituten in<br />

den Jahren 2002 bis 2007<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

in Mio. Euro<br />

2,2<br />

2002<br />

2,9<br />

3,7<br />

4,6<br />

6,1<br />

6,7<br />

<strong>2003</strong> 2004 2005 2006 2007


Passiva 31.12.2007 31.12.2006<br />

A. Eigenkapital Euro Euro<br />

Passiva<br />

1. <strong>Stiftung</strong>skapital<br />

a) Grundstockvermögen und Zustiftungen 2.991.237 2.617.790<br />

b) Fondskapital 3.582.587 3.201.986<br />

Summe <strong>Stiftung</strong>skapital 6.573.824 5.819.776<br />

2. Ergebnisrücklagen 192.289 118.152<br />

3. Mittelvortrag 99.830 107.129<br />

Summe 6.865.943 6.045.057<br />

B. Rückstellungen 5.000 4.200<br />

C. Verbindlichkeiten 21.193 28.510<br />

Summe Passiva 6.892.136 6.077.767<br />

Treuhandverpflichtung 3.171.104 2.890.492<br />

Das Eigenkapital der <strong>Stiftung</strong> in Höhe von fast 6,9 Millionen<br />

Euro setzt sich aus dem <strong>Stiftung</strong>skapital (Position A.1.), den Ergebnisrücklagen<br />

(Position A.2.) und dem Mittelvortrag (Position<br />

A.3.) zusammen.<br />

Das <strong>Stiftung</strong>skapital besteht dabei aus zwei Komponenten: Zum<br />

einen aus dem Grundstockvermögen und den ihm zugeführten<br />

Zustiftungen in Höhe von rund 3 Millionen Euro und zum anderen<br />

aus dem Fondskapital der 26 personenbezogenen <strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

sowie der 3 Themenfonds in Höhe von zusammen knapp<br />

3,6 Millionen Euro. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass<br />

die Zuordnung geändert wurde. Bisher wurde das Fondskapital<br />

nicht unter dem Eigenkapital ausgewiesen, sondern als separate<br />

Bilanzposition. Das Fondskapital gehört jedoch zum Vermögensstock<br />

der <strong>Stiftung</strong>, so dass ein Ausweis unter dem <strong>Stiftung</strong>skapital<br />

sachgerechter erscheint. Das <strong>Stiftung</strong>skapital hat<br />

sich um 754 Tausend Euro bzw. um 18 % erhöht.<br />

Die Zinserträge aus dem Grundstockvermögen und der ihm<br />

zugeführten Zustiftungen werden genauso wie die Erträge<br />

aus dem Fondskapital im Wesentlichen für die Finanzierung<br />

von konkreten Projekten des Vereins <strong>Kindernothilfe</strong> verwendet.<br />

Sofern es die den personenbezogenen <strong>Stiftung</strong>sfonds zugeordneten<br />

anteiligen Zinserträge betrifft, erfolgt die Verwendung in<br />

Absprache mit den Fondsstiftern.<br />

Bei den Ergebnisrücklagen handelt es sich um Rücklagen zur Erhaltung<br />

des <strong>Stiftung</strong>svermögens. Dazu ist die <strong>Stiftung</strong> gemäß<br />

<strong>Stiftung</strong>srecht verpflichtet. Die sogenannte Vermögenserhaltungsrücklage<br />

wird dabei im Rahmen der steuerlich zulässigen<br />

Möglichkeiten gebildet. Ihr wurden 74 Tausend Euro zugeführt.<br />

Der Anteil dieser Rücklage am <strong>Stiftung</strong>skapital beträgt rund 3 %.<br />

Der Mittelvortrag verminderte sich um 7 Tausend Euro. Er kann<br />

zur Deckung administrativer sowie anderer laufender Kosten<br />

der <strong>Stiftung</strong>, aber auch für ihre satzungsgemäßen Zwecke verwendet<br />

werden.<br />

Die Entwicklung des Fondskapitals sowie des Grundstockvermögens<br />

und der ihm zugeführten Zustiftungen sowie des<br />

Fondskapitals in den Jahren 2002 bis 2007 ist der Tabelle (s. u.)<br />

zu entnehmen. Sie unterstreicht die bisherige erfolgreiche Entwicklung<br />

der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Rückstellungen wurden für die Prüfungsgebühren des Jahresabschlusses<br />

2007 gebildet.<br />

Bei den Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen<br />

um zweckgebundene Verbindlichkeiten für Projektzusagen in<br />

Höhe von 14 Tausend Euro sowie um noch zu bezahlende Rechnungen,<br />

die das Jahr 2007 betreffen.<br />

Entwicklung des Fondskapitals sowie des<br />

Grundstockvermögens und der ihm zugeführten<br />

Zustiftungen in den Jahren 2002 bis 2007<br />

4,0 in Mio. Euro <strong>Stiftung</strong>skapital Fondskapital<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

1,2 1,0<br />

1,7<br />

1,1<br />

2,1<br />

1,4<br />

2002 <strong>2003</strong> 2004 2005 2006 2007<br />

2,4<br />

1,9<br />

2,6<br />

3,2<br />

3,0<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

3,6<br />

23


Finanzen<br />

Treuhandvermögen/<br />

Treuhandverpflichtung<br />

Die <strong>Stiftung</strong> verwaltet zum 31.12.2007 treuhänderisch das Vermögen<br />

von 11 unselbstständigen <strong>Stiftung</strong>en. Dieses ist nachrichtlich<br />

unter der Bilanz auf der Aktivseite als Treuhandvermögen<br />

und auf der Passivseite als Treuhandverpflichtung auszuweisen.<br />

Im Geschäftsjahr 2007 wurde die 11. unselbstständige <strong>Stiftung</strong><br />

gegründet. Darüber hinaus wurden Zustiftungen zu bereits bestehenden<br />

unselbstständigen <strong>Stiftung</strong>en in Höhe von 181 Tausend<br />

Euro getätigt.<br />

Insgesamt haben sich das Treuhandvermögen und die daraus<br />

resultierende Treuhandverpflichtung im Geschäftsjahr 2007<br />

um 281 Tausend Euro bzw. um 9,7 % erhöht.<br />

Zusammensetzung der Erträge<br />

Zustiftungen und Zuwendungen<br />

zu Fonds: 74,2 %<br />

Zinsen und sonstige Erträge: 24,3 %<br />

andere Zuwendungen: 1,5 %<br />

Zusammensetzung der Aufwendungen<br />

Projektfinanzierung: 71,3 %<br />

Werbung und Fundraising: 12,8 %<br />

Verwaltung: 9,4 %<br />

anderer Aufwand: 6,6 %<br />

Zusammensetzung der Mittelverwendung<br />

Zuführung Eigenkapital: 80,9 %<br />

Projektfinanzierung: 13,6 %<br />

Werbung und Fundraising: 2,4 %<br />

Verwaltung: 1,8 %<br />

anderer Aufwand: 1,3 %<br />

2. Kommentierung der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für den Zeitraum<br />

vom 01.01. bis 31.12.2007<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> hat im Geschäftsjahr 2007 bei Erträgen<br />

von etwas mehr als 1 Million Euro und Aufwendungen<br />

in Höhe von 195 Tausend Euro ein Jahresergebnis von 821 Tausend<br />

Euro erzielt. Damit konnte das Vorjahresergebnis, das das<br />

bisher Beste seit Bestehen der <strong>Stiftung</strong> war, zwar nicht erreicht<br />

werden, aber die Vorgaben und Ziele für das Jahr 2007 wurden<br />

weitgehend umgesetzt und realisiert. So liegen die Erträge um<br />

24 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

231 Tausend Euro bzw. um rund 29 % über der Planvorgabe von<br />

786 Tausend Euro. Die Aufwendungen fallen um rund 17 Tausend<br />

Euro bzw. um 8 % niedriger aus als geplant. So liegt auf Grund<br />

dieser Entwicklungen das Jahresergebnis um 248 Tausend Euro<br />

bzw. um 43 % über dem für das Jahr 2007 geplanten Ergebnis.<br />

Erträge<br />

Die Erträge in Höhe von etwas mehr als 1 Million Euro sind<br />

gegenüber dem Vorjahr um 702 Tausend Euro bzw. um 41 %<br />

zurückgegangen und setzen sich wie folgt zusammen: Die<br />

Zustiftungen zum Grundstockvermögen (Position 1.1.1) haben<br />

sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Bei den Zustiftungen<br />

zu den <strong>Stiftung</strong>s- und Themenfonds (Position 1.1.2)<br />

ist dagegen ein deutlicher Rückgang in Höhe von 884 Tausend<br />

Euro zu verzeichnen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im<br />

Vorjahr ein Nachlass in Höhe von 868 Tausend Euro in den entsprechenden<br />

Zustiftungen enthalten war. Im Vorjahr erhielt die<br />

<strong>Stiftung</strong> Spenden für Projekte in Höhe von rund 40 Tausend<br />

Euro. Im Jahr 2007 fallen die Spenden für Projekte um rund 35<br />

Tausend Euro niedriger aus. Dies ist der Hauptgrund für den<br />

Rückgang bei den Zuwendungen (Position 1.2). Auf Grund des<br />

weiteren Wachstums der <strong>Stiftung</strong> sowie des gestiegenen Zinsniveaus<br />

fallen die Zinsen und ähnlichen Erträge (Position 2.) um<br />

rund 10 % höher aus als im Vorjahr.<br />

Bei den sonstigen betrieblichen und außerordentlichen Erträgen<br />

(Position 3.) handelt es sich im Jahr 2007 im Wesentlichen um Erträge<br />

aus der Verwaltung der Treuhandvermögen. Anders als im<br />

Vorjahr (9 Tausend Euro) konnten im Jahr 2007 keine Gewinne<br />

aus dem Verkauf von Finanzanlagen erzielt werden. Entsprechend<br />

niedriger fallen die sonstigen betrieblichen Erträge aus.<br />

Aufwendungen<br />

Die Aufwendungen in Höhe von knapp 196 Tausend Euro fallen<br />

um 26 Tausend Euro bzw. um knapp 12 % niedriger aus als im<br />

Vorjahr. Im Jahr 2007 setzen sie sich aus den Projektausgaben<br />

bzw. den Aufwendungen für unmittelbare satzungsgemäße<br />

Zwecke (Position 1.) und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

(Position 3.) zusammen. Anders als im Vorjahr fielen<br />

keine Aufwendungen für Abschreibungen (Position 2.) an.<br />

Bei den Aufwendungen für Projektfinanzierung (Position 1.1) ist<br />

ein Rückgang von 38 Tausend Euro bzw. von 21,5 % zu verzeichnen.<br />

Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen fielen wie bereits<br />

erwähnt die Spenden für Projekte um 35 Tausend Euro niedriger<br />

aus, entsprechend vermindern sich die Aufwendungen für die<br />

Projektfinanzierung. Zum anderen haben Vorstand und <strong>Stiftung</strong>srat<br />

beschlossen, ab dem Jahr 2007 1/3 des Überschusses<br />

aus der Vermögensverwaltung der Kapitalerhaltungsrücklage<br />

zuzuführen, weil der bisherige Anteil von 25 % nicht ausreicht,<br />

um das Kapital wie im <strong>Stiftung</strong>srecht vorgesehen zu erhalten.<br />

Die Mittel für die Projektfinanzierung werden zweckgebunden<br />

an den Verein überwiesen, der inhaltlich für die Projektabwicklung<br />

und -begleitung zuständig ist.<br />

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt es sich<br />

um Aufwendungen für Werbung und Fundraising (Position 3.1),<br />

Verwaltungsbedarf (Position 3.2) sowie um Verluste aus dem<br />

Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (Position 3.3).<br />

Die Erhöhung der Aufwendungen für Werbung und Fundraising<br />

ist darauf zurückzuführen, dass die <strong>Stiftung</strong> für werbliche


Gewinn- und Verlustrechnung 31.12.2007 31.12.2006<br />

Erträge Euro Euro<br />

1. Erträge für <strong>Stiftung</strong>szwecke<br />

1.1 Zustiftungen<br />

1.1.1 zum Grundstockvermögen 373.447 165.053<br />

1.1.2 zum Fondskapital (<strong>Stiftung</strong>s-/Themenfonds) 380.601 1.264.112<br />

Summe Zustiftungen 754.048 1.429.165<br />

1.2 Zuwendungen 15.099 54.794<br />

Summe Erträge für <strong>Stiftung</strong>szwecke 769.147 1.483.959<br />

2. Zinsen und ähnliche Erträge 234.882 213.786<br />

3. Sonstige betriebliche und außerordentliche Erträge 12.477 20.769<br />

Summe Erträge 1.016.506 1.718.514<br />

Aufwendungen<br />

1. Projektausgaben<br />

1.1 Projektfinanzierung 139.388 177.629<br />

1.2 Sachkosten Bildungs-, Informationsarbeit, Advocacy 0 5.000<br />

Summe Projektausgaben 139.388 182.629<br />

2. Abschreibungen 0 1.221<br />

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

3.1 Werbung und Fundraising 24.966 16.046<br />

3.2 Verwaltungsbedarf 18.420 15.007<br />

3.3 Verluste aus dem Abgang von Gegenständen 12.845 7.305<br />

des Anlagevermögens<br />

Summe sonstige betriebliche Aufwendungen 56.231 38.358<br />

Summe Aufwendungen 195.619 222.208<br />

Jahresergebnis 820.887 1.496.306<br />

Mittelvortrag des Vorjahres 107.129 97.297<br />

Zuführung zum <strong>Stiftung</strong>skapital -373.447 -175.053<br />

Zuführung zum <strong>Stiftung</strong>s-/Themenfondskapital -380.601 -1.264.112<br />

Einstellung in Ergebnisrücklagen<br />

a) Vermögensverwaltungsrücklage nach § 58 Nr. 7a AO -74.138 -47.309<br />

Mittelvortrag des Berichtszeitraums 99.830 107.129<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

25


Finanzen<br />

Anzeigen in Zeitschriften (z.B. Die Zeit) rund 14.500 Euro aufgewendet<br />

hat. Im Vorjahr lagen die entsprechenden Aufwendungen<br />

bei knapp 5.000 Euro.<br />

Die Aufwendungen für Verwaltungsbedarf sind zwar auf<br />

Grund der Mehrkosten für die externe Vermögensverwaltung<br />

um rund 3.400 Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen, liegen<br />

jedoch deutlich unterhalb des für das Jahr 2007 genehmigten<br />

Budgets von 25.500 Euro.<br />

Im Rahmen der externen Vermögensverwaltung wurden Anteile<br />

an einem kurs- und renditeschwachen Fonds verkauft.<br />

Dadurch entstanden aufwandswirksame Verluste von knapp 13<br />

Tausend Euro. Durch höhere Erträge und eine bessere Performance<br />

werden diese Verluste kurzfristig ausgeglichen.<br />

Ergebnisverwendung<br />

Im Rahmen der Ergebnisverwendung werden die Zustiftungen<br />

dem Grundstockvermögen bzw. dem Fondskapital, bestehend<br />

aus <strong>Stiftung</strong>s- und Themenfonds, zugeführt. Des Weiteren<br />

werden gemäß § 58 Nr. 7a der Abgabenordnung anteilig Überschüsse<br />

aus der Vermögensverwaltung in die entsprechenden<br />

Ergebnisrücklagen zwecks Kapitalerhaltung eingestellt.<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der<br />

Buchführung der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>, Duisburg, für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. Die<br />

Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen der <strong>Stiftung</strong>ssatzung liegen in der<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der <strong>Stiftung</strong>. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-<br />

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich<br />

auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld der <strong>Stiftung</strong> sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in<br />

Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis<br />

von bewussten Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />

Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />

26 <strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

Konsolidiertes Ergebnis von Verein,<br />

<strong>Stiftung</strong> und Treuhandvermögen<br />

Der unter Beachtung entsprechender Konsolidierungsschritte<br />

erstellte Abschluss von Verein, <strong>Stiftung</strong> und Treuhandvermögen<br />

zeigt Erträge von 51,1 Millionen Euro (Vorjahr: 55,6 Millionen<br />

Euro). Der Rückgang von 4,5 Millionen Euro bzw. von 8 % ist<br />

darauf zurückzuführen, dass die Zustiftungen um 1,9 Millionen<br />

Euro, die Spenden um 1,4 Millionen Euro und die anderen Erträge<br />

auf Grund der zurückgegangenen Nachlässe um knapp<br />

1,2 Millionen Euro niedriger ausfallen.<br />

Die konsolidierten Aufwendungen belaufen sich auf knapp<br />

52,2 Millionen Euro (Vorjahr: 55,4 Millionen Euro) und sind im<br />

Wesentlichen auf Grund niedrigerer Aufwendungen für die<br />

Projektförderung (Minus 2,5 Millionen Euro gegenüber dem<br />

Vorjahr) sowie für die Werbung und den Spenderservice (Minus<br />

800 Tausend Euro) um insgesamt mehr als 3,2 Millionen<br />

Euro bzw. um knapp 6 % zurückgegangen. 45,2 Millionen Euro<br />

bzw. 86,6 % der Gesamtaufwendungen entfallen auf Projektausgaben<br />

(Vorjahr: 86 %). Der Anteil für Werbung und Verwaltung<br />

liegt bei 7 Millionen Euro bzw. 13,4 % (Vorjahr: 14 %) der<br />

Gesamtaufwendungen.<br />

die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

in der <strong>Stiftung</strong>ssatzung und vermittelt unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Düsseldorf, am 24. April 2008<br />

Curacon GmbH,<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Michael Wendt, Wirtschaftsprüfer<br />

Hubert Ahlers, Wirtschaftsprüfer


Zukunft stiften:<br />

Stiften können Privatpersonen ebenso<br />

wie juristische Personen, Unternehmen,<br />

Verbände oder Vereine. Es gibt viele<br />

Wege, sich bei der <strong>Kindernothilfe</strong> als Stifterin<br />

oder Stifter zu engagieren:<br />

Y Mit einer Zustiftung erhöhen Sie<br />

das Kapital der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

und steigern so die jährlichen Erträge.<br />

Das eingesetzte Kapital fließt in das<br />

<strong>Stiftung</strong>svermögen und wird ertragbringend<br />

angelegt. Die Zinserträge fließen<br />

in die <strong>Kindernothilfe</strong>-Projektarbeit und<br />

helfen, die Situation von Kindern in den<br />

ärmsten Ländern der Welt zu verbessern.<br />

Y Mit einer Zweckbindung legen Sie ein<br />

Anliegen fest, für das die Erträge Ihrer Zuwendung<br />

verwendet werden. Für diesen<br />

Zweck wurden innerhalb des <strong>Stiftung</strong>svermögens<br />

verschiedene Themenfonds<br />

eingerichtet – mit den Schwerpunkten<br />

Mädchen- und Frauenförderung, Berufsausbildung<br />

und Hilfe für Kinder in besonders<br />

schweren Lebenslagen.<br />

Y Mit der Gründung eines <strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

legen Sie fest, dass die Erträge aus<br />

Ihrem Fonds für bestimmte Kindernot-<br />

hilfe-Projektbereiche oder bestimmte<br />

Regionen verwendet werden. Ein <strong>Stiftung</strong>sfonds<br />

kann auf Wunsch auch Ihren<br />

Namen tragen.<br />

Y Mit einer unselbstständigen <strong>Stiftung</strong><br />

unter dem Dach der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> errichten Sie eine eigene <strong>Stiftung</strong>,<br />

deren treuhänderische Verwaltung<br />

Sie der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> übertragen.<br />

Das vereinfacht Ihre <strong>Stiftung</strong>sgründung<br />

erheblich. In einer eigenen Satzung<br />

konkretisieren Sie den Zweck Ihrer <strong>Stiftung</strong>,<br />

der mit dem der <strong>Kindernothilfe</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> grundsätzlich vereinbar sein<br />

muss. Für eine Treuhandstiftung ent-<br />

fällt das langwierige Beantragungsverfahren<br />

bei den Genehmigungsbehörden.<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> gewährleistet<br />

eine strikte Trennung Ihres <strong>Stiftung</strong>skapitals<br />

und seiner Erträge von den Geldern<br />

der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong> selbst.<br />

Y Stifterisches Engagement kann auch<br />

durch ein Testament begonnen werden:<br />

als Zustiftung, Zuwendung zu einem <strong>Stiftung</strong>s-<br />

oder Themenfonds oder als treuhänderische<br />

<strong>Stiftung</strong> unter dem Dach<br />

der <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />

Welchen Weg Sie auch wählen – jede<br />

Form des Stiftens ermöglicht langfristige,<br />

wirksame Hilfe für benachteiligte Kinder<br />

in den ärmsten Ländern der Welt.<br />

Übrigens: Sowohl für die Stifterin oder<br />

den Stifter als auch für die <strong>Stiftung</strong> gibt<br />

es eine Reihe steuerlicher Vorteile.<br />

Sie haben noch Fragen oder wünschen<br />

noch weitere Informationen? Sprechen<br />

Sie uns an! Wir helfen Ihnen gerne<br />

weiter!<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Christine Taylor<br />

Tel. 0203.7789-167<br />

christine.taylor@knh.de<br />

Porträt<br />

Die <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Immer mehr Menschen suchen eine Möglichkeit, ihr Vermögen dauerhaft zu<br />

erhalten und sinnvoll einzusetzen. Die 1999 gegründete <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

trägt diesem Anliegen Rechnung. Denn „Stiften“ heißt, Vermögen auf Dauer<br />

einem bestimmten Zweck zu widmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007<br />

27<br />

Foto: Uta Rademacher


KINDERNOTHILFE-STIFTUNG<br />

STIFTUNGSRAT<br />

Dr. Norbert Blüm Bundesminister für Arbeit und Soziales a. D., Vorsitzender des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Monika Busse Bürgermeisterin der Stadt Duisburg, Stellvertretende Vorsitzende<br />

Dr. Karlheinz Bentele Präsident i. R. des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Karl-Wolfgang Brandt Kirchenrat i. R., ehemaliger Beauftragter der Kirchen bei Landtag und Landesregierung in NRW<br />

Ursula Gillmann Freie Journalistin, Vorsitzende des Aktionsrings Frau und Welt<br />

Dr. Hans Jürgen Goetzke Generaldirektor der Zitha-Gruppe, Luxemburg<br />

Heike Hilpert Unternehmensberaterin<br />

Ewald-Peter Lachmann Vorstand der KD-Bank Dortmund, Krefeld<br />

Dr. Wolf Preuss Ministerialdirigent a. D. im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ)<br />

Christina Rau Politologin<br />

Friedrich-Wilhelm Seinsche ehem. Geschäftsführer der Joh. Brendow & Sohn GmbH & Co. KG<br />

Dr. Rudolf Weth Direktor des Neukirchener Erziehungsvereins i. R., Neukirchen-Vluyn<br />

Dr. Jürgen Thiesbonenkamp Vorstandsvorsitzender<br />

VORSTAND DER KINDERNOTHILFE-STIFTUNG<br />

Rolf-Robert Heringer Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

Dietmar Roller Vorstandsmitglied<br />

Stand: 31.12.2007<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Kindernothilfe</strong>-<strong>Stiftung</strong>, Düsseldorfer Landstraße 180, 47249 Duisburg<br />

Telefon: 02 03.77 89-167<br />

Fax: 02 03.77 89.289-167<br />

Internet: www.kindernothilfe.de<br />

E-Mail: info@kindernothilfe.de<br />

Konto: KD-Bank Duisburg, Konto 22 33 44, BLZ 350 601 90<br />

Redaktion: Christine Taylor (verantwortlich), Guido Oßwald (Finanzbericht) Katja Korf, Nicole Vergin<br />

Gestaltung: Eckard Kleßmann, Gütersloh<br />

Titelbild: Frank Peterschroeder<br />

Druck: Brendow, Moers

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