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Da kann ja jede(r) kommen - Evangelische Kirche im Rheinland

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das: „Statt Menschen einer Gemeinschaft zuzuführen,der sie vermeintlich nicht angehören, bedeutet Inklusion,eine von Geburt an bestehende Zugehörig keitaufrecht zu erhalten.“ 17 Der Theologe Ulf Liedke formuliert:„An die Stelle der mit dem Integrationsmodellverknüpften Vorstellung zweier relativ homogenerGruppen – Men schen mit und ohne Behinderung –setzt das Inklusions paradigma die Überzeugung derun mittel baren Zuge hö rig keit <strong>jede</strong>s Menschen zu einerGesellschaft der Vielfalt. (...) <strong>Da</strong>mit verbunden ist einePers pek tivänderung: vom Hilfeempfänger zum vollwertigenMitglied der Gesellschaft. Men schen mitBehinderung, ebenso wie alle anderen Personen inunterschiedlichen Lebens si tu a tionen, mit verschiedenenLebens kon zep ten und je individuellen Lebens geschichtengehören selbstverständlich zur Gesellschafthinzu, ohne wenn und aber.“ 18Inklusion meint: Zum Glück sind alle andersIm Kommunnalen Index für Inklusion heißt es: „Jeunterschiedlicher und vielfältiger die Men schen einerGruppe sind, desto mehr <strong>kann</strong> die Gemeinschaft und<strong>jede</strong>r Einzelne in ihr profi tie ren. Denn <strong>jede</strong>r Menschhat etwas Beson deres, etwas, das andere wenigeroder gar nicht haben. <strong>Da</strong>s können zum Beispiel persönliche,soziale, kulturelle oder andere besondereEigen schaften, Erfahrungen und Fähigkeiten sein.Aber auch verschiedene Geschlechter rol len, ethnischeHerkunft und Nationalitäten, Sprachen, Hautfarbenoder soziale Milieus, reli giöse und weltanschauliche17 Bösl, Elsbeth, Die Geschichte der Behindertenpolitik in der Bundesrepublikaus Sicht der Disability History, in: APuZ 23/210, S. 12.18 Liedke, Ulf, Menschen. Leben. Vielfalt. Inklusion als Gabe undAufgabe für Kirchgemeinden. In: Pastoraltheologie 101. Jg., 2012,S. 71 – 86.Orientie run gen, körperliche Bedingungen etc. Einfachalles, was einen Menschen ausmacht, <strong>kann</strong> dieGe mein schaft bereichern. <strong>Da</strong>bei sind die Mög lichkeitenfür Verschiedenheit unendlich. Gelingt es einerGemeinschaft die in ihr vorhandenen Formen vonVielfalt zu entdecken, wertzuschätzen und zu nutzen,wird sie erfahrener und kompetenter.“ 19Im Nächsten, der anders ist als ich, entdecke ich neuePerspektiven auf das Leben. Und <strong>jede</strong> und <strong>jede</strong>r einzelnewird sich in seiner Haut wohler fühlen, denn allespüren und erleben: so wie ich bin, bin ich wichtig fürdie Gemein schaft. „Sicherheit und Lebensqualitätwerden erhöht, weil inklusive Kulturen Bedrohungund Ausgrenzung abbauen.“ 20Inklusion meint:Die Aufteilung in „Behinderte“ und „Nichtbehinderte“überwindenFrüher dachte man, es gebe Menschen mit und Menschenohne Behinderungen. Diese Einteilung ist fürÄrzte, Krankenkassen und Sozialhilfeträger bis heutenötig und sinnvoll, um Menschen mit außergewöhnlichenEin schrän kungen zu helfen. 21 Diese medizinischeSicht auf den Menschen wurde aber wie selbst verständlich auch auf andere Lebens be reiche übertragen.So kamen Menschen mit Behinderungen in be son dereEinrichtungen und Schulen, um dort besonders gefördertzu werden.19 Inklusion vor Ort, S. 19.20 Ebd.21 Auch die UN-Behindertenrechtskonvention spricht von „Menschenmit Behinderungen“ meint damit aber kein grundsätzlichesAnderssein, sondern eine medizinische Kategorie.11

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