Altes Kräuterwissenneu entdeckenMagenbrennen, Husten, Ekzem – Unsere Grossmütterund Urgrossmütter wussten noch, welche Kräuter bei allerhandBeschwerden helfen können. Dieses Wissen ist leider immer mehr verlorengegangen, und die Pharmaindustrie nimmt den ersten Platz in der Heilmittel-Herstellungfür sich in Anspruch. So besorgen wir uns bei Unwohlsein Tabletten, Salben oder Tropfen meistrasch in der Drogerie oder Apotheke. Doch heute entdecken Frauen bewährte Hausmittel wieder neu.Dass das Herstellen einer Tinktur odereiner Salbe keine Hexerei ist, vermitteltdie kräuterkundige Lisetta Loretz Crameriin ihren Seminaren. Sattelfest im Kräuter-ABC und mit fundiertem Fachwissen inKräuterheilkunde führt sie in ihren Kursenbei <strong>Wyss</strong> in die Wirkung der Heilkräuterein.Viele Menschenwollen wieder wissen,wie sie sich mit Hilfe derNatur heilen können.Lisetta Loretz Crameri,KräuterheilkundlerinInterviewWie fanden Sie selber den Zugangzu Heilkräutern?Lisetta Loretz Crameri, Kräuterheilkundlerin:Ich bin im Maderanertal geboren. DieLeute hatten alle wenig Geld und viele Kinder.Deshalb war es keine Frage, womitman sich heilt; das Kräuterwissen war nochpräsent. Mein Grossvater heilte Verletzungenmit dem «schwarzä Härd», dunkler Erde.Er hatte ein grosses Wissen; also wurde esmir quasi in die Wiege gelegt. Später arbeiteteich auf der Lenzburg, hatte den Auftragetwas weiterzugeben. Da stiess ich auf dieHeilkunst im Mittelalter. Seitdem lässt michdieses Gebiet nicht mehr los.Weshalb kommen Leute in Ihre Kurse?Viele Menschen wollen wieder wissen,wie sie sich mit Hilfe der Natur heilen können,vor allem junge Frauen. Sie stellenfest, dass die Chemie nicht mehr alles abdeckenkann.Welche Kräuter sind in der Heilkunde vonbesonderer Bedeutung?Sehr bedeutend sind beispielsweise Johanniskraut,Baldrian, Lavendel, Rosmarin,Enzian und Schafgarbe.Wann ist die beste Zeit, um Heilkräuterzu sammeln?Von da an, wo die ersten Brennnesselnund der Bärlauch im Frühling spriessenbis nichts mehr wächst im Herbst. In derganzen Saison kann gesammelt werden.Wie lange sind selbst hergestellte Kräuteröle,Salben und Tinkturen haltbar?Tinkturen sind immer haltbar. Die Öle unddie Salben bis ca. 8 Monate. Die Wundersalbe,die wir herstellen, bleibt, bis sieaufgebraucht ist, da das Harz haltbarmacht.Welche Hausmittel sollten in keinerHausapotheke fehlen und warum?Johanniskraut gegen Depressionen, Arnikabei Schocks und Verletzungen, Lavendelgegen Schlafstörungen, Enzian für denMagen, Schafgarbe für die Leber und Salbeigegen jegliche Entzündungen.Kräuterangebot bei <strong>Wyss</strong>:Rund 80 Sorten, aus der eigenenBaumschule und von einem Gärtneraus dem sonnenverwöhnten Wallis.16
Rezepte…EntdeckenSie bewährteHausmittelneu!Dagegen ist ein Kraut gewachsenVom Frühling bis zum Herbst ist die «Natur-Apotheke» mit Zutaten für Kräuteröle,Salben und Tinkturen wieder offen. Plagen Sie Wechseljahrbeschwerden, Akne, Schlaflosigkeit?Leiden Sie an Verstopfung oder Husten? Gegen mancherlei Beschwerden istein Kraut gewachsen. Kleiner Auszug aus den Kursunterlagen von Lisetta Loretz Crameri:Kräuteröl(zum Einreiben oder als Massageöl)Frische oder getrocknete Kräuter losein ein Glas füllen. Mit Mandelöl oder kaltgepresstem Olivenöl auffüllen. 3 Wochenan einem hellen Ort aufbewahren (nichtdirekt in der Sonne). Jeden Tag einmalschütteln. Nach 3 Wochen Inhalt durcheinen Strumpf filtrieren und auspressen.Ätherisches Öl (Farfalla oder Phytomed) –erhältlich in Drogerie – beigeben.Schlaflosigkeit Baldrianwurzel schlafförderndHopfenzapfen beruhigendMelissenblätter entspannendWaldmeister beruhigendJohanniskraut nervenstärkendEkzeme Storchenschnabelkraut reinigendWallnussblätter entgiftendStiefmütterchen blutreinigendLavendel kühlendGoldrute nierenanregendMagenkrämpfe Kamille krampflösendMelissenblätter beruhigendSchafgarbe magenstärkendWorkshop«Heilkräuter – Zauberkräuter»Kurse zum Thema «Heilkräuter» sind für August/September in verschiedenen Filialen geplant.Sie erfahren vieles über die Geheimnisse der Kräuterheilkundeim Mittelalter und in der Gegenwart.Sie erhalten Tipps zum Sammeln, Trocknen und Lagernder Kräuter. Schliesslich stellen Sie Ihre eigene Tinkturher und mischen selber eine Heilsalbe.SalbePflanzenöl (sh. Kräuteröl) handwarm erwärmen(6 Teile). Bienenwachs separatflüssig machen (1 Teil). Mischen, rührenund in Gläschen abfüllen. Ätherisches Öl(Farfalla oder Phytomed) – erhältlich inDrogerie – beigeben.Die Kurse sind buchbar ab Ende Mai <strong>2013</strong> unterwww.wyssgarten.ch/Aktuell/Kurse17