Leider konnten in der 12. Auflage die Änderungen des - Kiehl

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In Bezug auf die Geschäftsführung und Vertretung sieht die gesetzliche Regelung bei der Genossenschaft Gesamtgeschäftsführung und Gesamtvertretung aller Vorstandsmitglieder vor. Die Satzung kann Abweichendes bestimmen (§ 25 GenG). c) Haftung Für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft haftet den Gläubigern gemäß § 2 GenG nur das Vermögen der Genossenschaft. Sollte im Insolvenzfall das Vermögen der Genossenschaft nicht ausreichen, um die Forderungen der Insolvenzgläubiger zu befriedigen, sind die Mitglieder grundsätzlich verpflichtet, Nachschüsse, d.h. nachträgliche Einzahlungen in die Insolvenzmasse zu leisten. Nach § 105 GenG in Verbindung mit § 119 GenG sind hinsichtlich der Nachschusspflicht drei Genossenschaftsarten zu unterscheiden: �� Genossenschaften mit unbeschränkter Nachschusspflicht zur Insolvenzmasse, �� Genossenschaften mit beschränkter Nachschusspflicht zur Insolvenzmasse, �� Genossenschaften ohne Nachschusspflicht zur Insolvenzmasse. Die Haftsumme ist eine im Voraus der Höhe nach bestimmte Summe, die der Genosse für den Fall zur Insolvenzmasse zu leisten hat, dass die Gläubiger bei Insolvenz aus dem vorhandenen Vermögen der Genossenschaft nicht befriedigt werden. Diese Nachschusspflicht besteht gegenüber der Gesellschaft, nicht gegenüber den Gläubigern, da der Genosse nicht direkt haftet. Die Haftsumme darf nicht niedriger sein als der Geschäftsanteil (§ 119 GenG). Beispiel: Der Geschäftsanteil eines Genossen beträgt 500 Euro. Auf diesen erfolgte eine Einzahlung von 100 Euro. Die Gewinngutschriften belaufen sich auf 250 Euro. Die Haftsumme beträgt 800 Euro. Im Falle der Insolvenz beträgt die Risikosumme des Genossen 1. 300 Euro, d.h. er hat noch 150 Euro auf seinen Geschäftsanteil und 800 Euro als Nachschuss zur Insolvenzmasse zu leisten (Nachschusspflicht in begrenzter Höhe; § 119 GenG). Ist in der Satzung eine Nachschusspflicht in unbeschränkter Höhe festgelegt, dann haftet der Genosse unbeschränkt mit seinem Privatvermögen. Abbildung 1 d) Finanzierung Haftung gegenüber den Gläubigern Genossenschaft (juristische Person) mit dem Gesellschaftsvermögen Genosse (natürliche Person) mit dem Geschäftsanteil und der Haftsumme bei bestehender Nachschusspflicht Im Gegensatz zur AG und GmbH hat die Genossenschaft kein festes Grundkapital. Ein Mindestkapital und eine Mindesteinlage sind gesetzlich nicht vorgeschrieben, können aber durch die Satzung bestimmt werden (§ 8a GenG). Die Satzung der Genossenschaft muss jedoch bestimmen (§ 7 Nr. 2 GenG): �� die Bildung einer gesetzlichen Rücklage zur Deckung eines sich ergebenden Verlustes, �� den Teil des Jahresüberschusses, der in diese Rücklage einzustellen ist, �� den Mindestbetrag dieser Rücklage, bis zu dessen Erreichung die Einstellung zu erfolgen hat. Unter dem Geschäftsanteil versteht man den in der Satzung festgelegten Betrag, bis zu dem sich die einzelnen Genossen mit Einlagen beteiligen können (§ 7 Nr. 1 GenG). Als Mindesteinlage bezeichnet man den in der Satzung festgelegten Betrag, den der Genosse auf seinen Geschäftsanteil einzahlen muss (§ 7 Nr. 1 GenG: mindestens 10% des Geschäftsanteils). Das Geschäftsguthaben ist die Summe der Einzahlungen zuzüglich der Gewinnanteile abzüglich der Verlustanteile. Die Zuschreibung des Gewinns zum Geschäftsguthaben erfolgt solange, bis der Geschäftsanteil erreicht ist (§ 19 Abs. 1 Satz 3 GenG). e) Gewinn- und Verlustbeteiligung Die Gewinn- und Verlustbeteiligung erfolgt im ersten Geschäftsjahr nach dem Verhältnis ihrer auf den Geschäftsanteilen geleisteten Einzahlungen, für die folgenden Geschäftsjahre nach dem Verhältnis der Geschäftsguthaben (§ 19 Abs. 1 Satz 2 GenG). f) steuerliche Behandlung
Die Genossenschaft ist eine juristische Person und unterliegt der Körperschaftsteuer. Die ausgeschütteten Gewinnanteile stellen für die Genossen, sofern diese natürliche Personen sind, Einkünfte aus Kapitalvermögen im Rahmen der Einkommensteuer dar. Die Genossenschaft ist Gewerbebetrieb kraft Rechtsform und damit gewerbesteuerpflichtig. Steuerschuldner ist die Gesellschaft. Im Rahmen der Umsatzsteuer ist die Gesellschaft Unternehmer. Sie unterliegt als Steuerschuldner der Umsatzsteuer.
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