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4. Personal- und Organisationsentwicklung steuern

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<strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong><br />

<strong>steuern</strong><br />

Prüfungsanforderungen<br />

Der Teilnehmer soll nachweisen, das er den Aufbau von fachlichen, sozialen <strong>und</strong> methodischen<br />

Kompetenzen im Unternehmen unterstützen, an entsprechenden <strong>Personal</strong>entwicklungsprojekten<br />

mitarbeiten, Zusammenarbeit <strong>und</strong> Führungsqualität fördern <strong>und</strong> betriebliche<br />

Veränderungsprozesse mitgestalten kann.<br />

<strong>4.</strong> Handlungsbereich<br />

Qualifikationsschwerpunkte<br />

Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale<br />

erkennen <strong>und</strong> fördern<br />

Konzepte für die Kompetenzentwicklung<br />

der Mitarbeiter sowie Qualifikationsanalysen<br />

<strong>und</strong> Qualifizierungsprogramme entwerfen<br />

<strong>und</strong> umsetzen<br />

Zielgruppenspezifische Förderprogramme<br />

erarbeiten <strong>und</strong> umsetzen<br />

Qualitätsmanagement in der <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Organisationsentwicklung</strong> einsetzen<br />

Führungsmodelle <strong>und</strong> Führungsinstrumente<br />

anwenden, Führungskräfte beraten<br />

Betriebliche Arbeitsformen mitgestalten,<br />

Gr<strong>und</strong>sätze moderner Arbeits- <strong>und</strong> Lernorganisation<br />

umsetzen<br />

379


380 <strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong><br />

<strong>4.</strong>1 Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale erkennen <strong>und</strong><br />

fördern<br />

<strong>4.</strong>1.1 Mitarbeiterbeurteilung<br />

01. Warum sind Mitarbeiterbeurteilungen notwendig? Welche Ziele werden damit verb<strong>und</strong>en?<br />

• Aus betrieblicher Sicht hat die Mitarbeiterbeurteilung folgende Ziele/Notwendigkeiten:<br />

- Die Beurteilung soll zur Objektivierung beitragen. Durch systematische Beurteilungssysteme,<br />

Leistungsstandards, Festlegung von Leistungsmerkmalen <strong>und</strong> deren Ausprägung soll<br />

ein klarer Maßstab gewonnen werden, der die Vergleichbarkeit von Mitarbeiterleistungen<br />

ermöglicht.<br />

- Aufgr<strong>und</strong> von Mitarbeiterbeurteilungen sind Führungskräfte gehalten, sich mit Führungssituationen<br />

<strong>und</strong> Führungsergebnissen auseinander zu setzen. Dies kann zur Verbesserung<br />

ihrer Führungsqualifikation beitragen.<br />

- Die Beurteilung von Mitarbeitern kann dazu beitragen, Potenziale zu erkennen <strong>und</strong> sie zu<br />

nutzen.<br />

- Leistungsdefizite können erkannt werden <strong>und</strong> durch individuelle <strong>und</strong> der Situation angemessene<br />

Fördermaßnahmen beseitigt werden. Die Erhaltung <strong>und</strong> Steigerung der Mitarbeiterleistung<br />

ist dadurch tendenziell besser möglich.<br />

- Beurteilungen sind häufig Gr<strong>und</strong>lage für Entlohnungen, Beförderungen, Versetzungen,<br />

Eingruppierungen, Laufbahnüberlegungen, Disziplinarmaßnahmen.<br />

- Nach § 84 BetrVG kann der Mitarbeiter eine Beurteilung verlangen (Hinweis: auch wenn<br />

kein Betriebsrat existiert; sog. individualrechtliche Norm des BetrVG).<br />

• Aus der Sicht der Mitarbeiter hat die Beurteilung folgende Ziele/Notwendigkeiten:<br />

- Neben der Kritik als der mehr spontanen Reaktion des Vorgesetzten auf das Verhalten seiner<br />

Mitarbeiter gibt der Vorgesetzte in der Beurteilung eine Aussage über die Leistung der<br />

Mitarbeiter während eines größeren Zeitraums (z. B. 1 Jahr). Die Beurteilung kann damit<br />

Leistungsanreize schaffen, sie bietet Orientierungsmöglichkeiten zur Veränderung <strong>und</strong> sie<br />

kann bei starken Leistungsdefiziten dem Mitarbeiter deutliche Hinweise geben, bevor es<br />

ggf. zu arbeitsrechtlichen Maßnahmen kommen muss (Abmahnungen, Kündigung).<br />

- Sozusagen als „Spiegelfunktion“ erhält der Mitarbeiter die Information, wie er in diesem<br />

Unternehmen gesehen wird.<br />

- Ein systematisches Beurteilungsverfahren ist „ein gewisser Schutz vor subjektiver <strong>und</strong><br />

willkürlicher Bewertung“ durch den Vorgesetzten.<br />

- Verbesserung der eigenen Einschätzung durch Fremdeinschätzung <strong>und</strong> damit besseres Erkennen<br />

von Stärken <strong>und</strong> Schwächen im Verhalten.<br />

- Verbesserte Einschätzung realer Aufstiegsmöglichkeiten; dadurch werden tendenziell überzogene<br />

Erwartungen <strong>und</strong> ggf. spätere Enttäuschungen vermieden.


<strong>4.</strong>1 Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale erkennen <strong>und</strong> fördern<br />

02. Welche Anlässe der <strong>Personal</strong>beurteilung <strong>und</strong> welche Methoden der Leistungsmessung<br />

lassen sich unterscheiden (Arten der <strong>Personal</strong>beurteilung)?<br />

Form<br />

freie<br />

geb<strong>und</strong>ene<br />

teilweise<br />

geb<strong>und</strong>ene<br />

Inhalt Regelmäßigkeit Kriterien<br />

Potenzialbeurteilung<br />

Leistungsbeurteilung<br />

summarisch<br />

analytisch<br />

Merkmalsdifferenzierung<br />

<strong>Personal</strong>beurteilung<br />

- Arten -<br />

regelmäßige<br />

außerplanmäßige<br />

<strong>Personal</strong>umfang<br />

• Planmäßige (regelmäßige) Beurteilungen sind erforderlich:<br />

Einzelbeurteilung<br />

Gesamtbeurteilung<br />

quantitative<br />

qualitative<br />

- vor Ablauf der Probezeit,<br />

- vor Beginn des Kündigungsschutzes (6-Monats-Frist; § 1 KSchG),<br />

- im Rahmen der jährlichen Gehaltsüberprüfung,<br />

- in bestimmten Zeitabständen (z. B. alle zwei Jahre – entsprechend dem Zeitraster im Beurteilungssystem).<br />

• Außerplanmäßige Beurteilungen (im Einzelfall) können erforderlich werden:<br />

- bei Versetzungen, Beförderungen oder Wechsel des Arbeitsplatzes,<br />

- bei Wechsel des Vorgesetzten,<br />

- bei Beförderungen,<br />

- in Verbindung mit Fortbildungsmaßnahmen,<br />

- auf besonderen Wunsch des Vorgesetzten oder des Mitarbeiters,<br />

- bei außerplanmäßiger Entgeltanpassung,<br />

- beim Austritt des Mitarbeiters.<br />

03. Welche Voraussetzungen muss eine Beurteilung erfüllen?<br />

Beurteilungen müssen<br />

- sich auf Beobachtungen stützen,<br />

- sie müssen beschreibbar, bewertbar<br />

- <strong>und</strong> vergleichbar sein.<br />

381


382 <strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong><br />

0<strong>4.</strong> Wie müssen die Beobachtungen gestaltet sein?<br />

Die Beobachtungen müssen so erfolgen, dass sie das natürliche Verhalten des Mitarbeiters im<br />

Arbeitsprozess erfassen, d. h. die festgestellten Arbeitsergebnisse im Hinblick auf Arbeitstempo,<br />

Arbeitsergebnisse, Genauigkeit <strong>und</strong> Fertigkeiten umfassen <strong>und</strong> auch das Arbeitsverhalten<br />

berücksichtigen.<br />

05. Was bedeutet Vergleichbarkeit der Beurteilung?<br />

Die Beurteilungen müssen untereinander vergleichbar sein. Zur Bildung eines gültigen Urteils<br />

führt das Vergleichen von Merkmalen untereinander bei einer Person oder ein- <strong>und</strong> desselben<br />

Merkmals bei mehreren Personen.<br />

06. Was bedeutet Bewertbarkeit?<br />

Die Vergleichbarkeit beruht auf einem Bewertungsmaßstab, der eine qualitative <strong>und</strong> quantitative<br />

Abstufung ermöglicht. Die Beurteilung ist an einem Normalverhalten oder an einer durchschnittlichen<br />

Leistung gegenüber bestimmten Anforderungen des Arbeitsplatzes orientiert.<br />

07. Welche Phasen sind bei einem Beurteilungsvorgang einzuhalten?<br />

Ein wirksamer Beurteilungsvorgang setzt die Trennung folgender Phasen voraus:<br />

• Phase 1: Beobachtung<br />

= gleichmäßige Wahrnehmung der regelmäßigen Arbeitsleistung <strong>und</strong> des regelmäßigen Arbeitsverhaltens<br />

• Phase 2: Beschreibung<br />

= möglichst wertfreie Wiedergabe <strong>und</strong> Systematisierung der Einzelbeobachtungen im Hinblick<br />

auf das vorliegende Beurteilungsschema<br />

• Phase 3: Bewertung<br />

= Anlegen eines geeigneten Maßstabs an die systematisch beschriebenen Beobachtungen<br />

• Phase 4: Beurteilungsgespräch<br />

= Zweier-Gespräch zwischen dem Vorgesetzten <strong>und</strong> dem Mitarbeiter über die durchgeführte<br />

Beurteilung<br />

• Phase 5: Gesprächsauswertung<br />

= Initiierung erforderlicher Maßnahmen (Verhaltensänderung, Schulung, Aufstieg usw.)


<strong>4.</strong>1 Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale erkennen <strong>und</strong> fördern<br />

1 Beobachtung<br />

2 Beschreibung<br />

3 Bewertung<br />

4 Beurteilungsgespräch<br />

5 Auswertung<br />

Merkmale<br />

Arbeitsquantität<br />

Arbeitsqualität<br />

Fachkenntnisse<br />

Arbeitseinsatz<br />

Zusammenarbeit<br />

...<br />

Gewichtung<br />

Phasen der Beurteilung<br />

Strukturierter Beurteilungsbogen (Beispiel)<br />

entspricht<br />

selten den<br />

Erwartungen<br />

entspricht<br />

im Allgemeinen<br />

den<br />

Erwartungen<br />

Skalierung<br />

entspricht<br />

voll den<br />

Erwartungen<br />

liegt über<br />

den Erwartungen<br />

383<br />

liegt weit<br />

über den<br />

Erwartungen<br />

1 2 3 4 5<br />

08. Welche Elemente enthält ein strukturiertes Beurteilungssystem?<br />

Jedes Beurteilungssystem/-verfahren enthält mindestens drei Elemente – unabhängig davon, in<br />

welchem Betrieb oder für welchen Mitarbeiterkreis es eingesetzt wird:<br />

Beurteilungsverfahren Merkmalsausprägungen/Bewertungsstufen<br />

Merkmalsgruppen<br />

Merkmal 1<br />

Gewichtung 1 2 3 4<br />

Merkmal 2<br />

........<br />

L<br />

L<br />

09. Wie kann ein Bewertungsschema (Skalierung) gestaltet sein?<br />

L<br />

Ein Bewertungsschema kann z. B. in fünf Bewertungsstufen mit folgender Einteilung untergliedert<br />

werden:<br />

1. Stufe: Die Leistungen liegen weit über dem Durchschnitt, d. h. sie überragen in diesem Merkmal<br />

weit die mit vergleichbaren Aufgaben betrauten Mitarbeiter.<br />

2. Stufe: Die Leistungen liegen über dem Durchschnitt, d. h. sie sind deutlich besser als die<br />

Mehrzahl der mit vergleichbaren Aufgaben betrauten Mitarbeiter.<br />

3. Stufe: Die Leistungen entsprechen dem Durchschnitt, d. h. sie sind weder besser noch schlechter<br />

als die mit vergleichbaren Aufgaben betrauten Mitarbeiter.


384 <strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong><br />

<strong>4.</strong> Stufe: Die Leistungen liegen unter dem Durchschnitt, d. h. die Mehrzahl der mit gleichen<br />

Aufgaben betrauten Mitarbeiter erfüllt diese Aufgabe besser.<br />

5. Stufe: Die Leistungen liegen weit unter dem Durchschnitt, d. h. sie werden den Anforderungen<br />

dieses Merkmals nicht gerecht.<br />

10. Welche Merkmale können für eine Beurteilung herangezogen werden?<br />

Im Allgemeinen werden das Arbeitsverhalten, das Denkverhalten <strong>und</strong> das mitmenschliche Verhalten<br />

beurteilt, wobei die zu bewertenden Beurteilungskriterien bei weniger qualifizierten<br />

Mitarbeitern mehr nach Leistungsmerkmalen <strong>und</strong> bei höher qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere<br />

bei solchen mit Vorgesetztenfunktionen, mehr nach Persönlichkeitsmerkmalen ausgewählt<br />

werden.<br />

11. Welche Kriterien können im Rahmen des Arbeitsverhaltens beurteilt werden?<br />

Belastbarkeit, Arbeitsbereitschaft <strong>und</strong> Fleiß, Konzentration <strong>und</strong> Sorgfalt, Arbeitstempo, Zuverlässigkeit,<br />

Mobilität.<br />

12. Welche Beurteilungskriterien können im Rahmen des Denkverhaltens beurteilt werden?<br />

Auffassen, Finden <strong>und</strong> Kombinieren, Denken <strong>und</strong> Urteilen, Organisations- <strong>und</strong> Dispositionsfähigkeit,<br />

Merken <strong>und</strong> Behalten.<br />

13. Welche Kriterien sollen das mitmenschliche Verhalten erfassen?<br />

Das Verhalten zu Vorgesetzten, zu Mitarbeitern, zu Besuchern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.<br />

1<strong>4.</strong> Welche Kriterien können zur Beurteilung geistiger Fähigkeiten herangezogen werden?<br />

Auffassungsgaben, Ausdrucksvermögen, Dispositionsvermögen, Improvisationsvermögen, Kreativität,<br />

Organisationstalent, Selbstständigkeit, Verhandlungsgeschick.<br />

15. Wie ist ein Beurteilungsgespräch vorzubereiten?<br />

Beurteilungsgespräche müssen, wenn sie erfolgreich verlaufen sollen, sorgfältig vorbereitet<br />

werden. Dazu empfiehlt sich für den Vorgesetzten, folgende Überlegungen anzustellen bzw.<br />

Maßnahmen zu treffen:<br />

- Dem Mitarbeiter rechtzeitig den Gesprächstermin mitteilen <strong>und</strong> ihn bitten, sich ebenfalls<br />

vorzubereiten.<br />

- Den äußeren Rahmen gewährleisten: Keine Störungen, ausreichend Zeit, keine Hektik, geeignete<br />

Räumlichkeit, unter „4-Augen“ usw.


<strong>4.</strong>1 Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale erkennen <strong>und</strong> fördern<br />

- Sammeln <strong>und</strong> Strukturieren der Informationen:<br />

· Wann war die letzte Leistungsbeurteilung?<br />

· Mit welchem Ergebnis?<br />

· Was ist seitdem geschehen?<br />

· Welche positiven Aspekte?<br />

· Welche negativen Aspekte?<br />

· Sind dazu Unterlagen erforderlich?<br />

- Was ist das Gesprächsziel? Mit welchen Argumenten? Was wird der Mitarbeiter vorbringen?<br />

16. Wie ist das Beurteilungsgespräch durchzuführen?<br />

Für ein erfolgreich verlaufendes Beurteilungsgespräch gibt es kein Patentrezept. Trotzdem ist<br />

es sinnvoll, dieses Gespräch in Phasen einzuteilen, das heißt, das Gespräch zu strukturieren <strong>und</strong><br />

dabei eine Reihe von Hinweisen zu beachten, die sich in der Praxis bewährt haben:<br />

1. Eröffnung:<br />

- sich auf den Gesprächspartner einstellen, eine zwanglose Atmosphäre schaffen<br />

- die Gesprächsbereitschaft des Mitarbeiters gewinnen, evtl. Hemmungen beseitigen<br />

- ggf. Verständnis für die Beurteilungssituation wecken<br />

2. Konkrete Erörterung der positiven Gesichtspunkte:<br />

- nicht nach der Reihenfolge der Kriterien im Beurteilungsraster vorgehen<br />

- ggf. positive Veränderungen gegenüber der letzten Beurteilung hervorheben<br />

- Bewertungen konkret belegen<br />

- nur wesentliche Punkte ansprechen (weder „Peanuts“ noch „olle Kamellen“)<br />

- den Sachverhalt beurteilen, nicht die Person<br />

3. Konkrete Erörterung der negativen Gesichtspunkte:<br />

- analog wie Ziffer 2<br />

- negative Punkte zukunftsorientiert darstellen (Förderungscharakter)<br />

<strong>4.</strong> Bewertung der Fakten durch den Mitarbeiter:<br />

- den Mitarbeiter zu Wort kommen lassen, interessierter <strong>und</strong> aufmerksamer Zuhörer sein<br />

- aktives Zuhören, durch offene Fragen ggf. zu weiteren Äußerungen anregen<br />

- asymmetrische Gesprächsführung, d. h. in der Regel dem Mitarbeiter den größeren Anteil<br />

an Zeit/Worten überlassen<br />

- evtl. noch einmal einzelne Beurteilungspunkte genauer begründen<br />

- zeigen, dass die Argumente ernst genommen werden<br />

- eigene „Fehler“ <strong>und</strong> betriebliche Pannen offen besprechen<br />

- in der Regel keine Gehaltsfragen diskutieren (keine Vermengung); falls notwendig, „abtrennen“<br />

<strong>und</strong> zu einem späteren Zeitpunkt fortführen.<br />

5. Vorgesetzter <strong>und</strong> Mitarbeiter diskutieren alternative Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen zur Vermeidung<br />

zukünftiger Fehler:<br />

- Hilfestellung nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ („ihn selbst darauf kommen lassen“)<br />

- ggf. konkrete Hinweise <strong>und</strong> Unterstützung (betriebliche Fortbildung, Fachleute usw.)<br />

- kein unangemessenes Eindringen in den Privatbereich<br />

- sich Notizen machen; den Mitarbeiter anregen, sich ebenfalls Notizen zu machen<br />

385


386 <strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong><br />

6. Positiver Gesprächsabschluss mit Aktionsplan:<br />

- wesentliche Gesichtspunkte zusammenfassen<br />

- Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede klarstellen<br />

- ggf. zeigen, dass die Beurteilung überdacht wird<br />

- gemeinsam festlegen:<br />

- Was unternimmt der Mitarbeiter?<br />

- Was unternimmt der Vorgesetzte?<br />

- ggf. Folgegespräch vereinbaren: Wann? Welche Hauptaufgaben/Ziele?<br />

- Zuversicht über den Erfolg von Leistungskorrekturen vermitteln<br />

- Dank für das Gespräch<br />

17. Welches wirksame <strong>und</strong> auch weniger wirksame Gesprächsverhalten ist bei Vorgesetzten<br />

im Rahmen von Beurteilungsgesprächen zu beobachten?<br />

• Wirksames Gesprächsverhalten:<br />

- Positive Gesprächseröffnung:<br />

„Ich bin der Meinung, Sie haben sich in der Probezeit sehr engagiert <strong>und</strong> mit großem Interesse<br />

in das neue Aufgabengebiet eingearbeitet. Dafür möchte ich Ihnen danken“. (Möglichst in<br />

der Ich-Form sprechen – ich als Vorgesetzter – <strong>und</strong> nicht in der Wir-Form – wir als Betrieb;<br />

die Wir-Form wirkt weniger verbindlich).<br />

- Richtig formulierte Beanstandungen:<br />

„Ich sehe in Ihren Arbeitsergebnissen noch die Möglichkeit, sich in dem Gebiet „X,Y“ zu<br />

verbessern, z. B. durch …<br />

„Mir ist aufgefallen, dass Ihnen bei folgenden Aufstellungen...... (konkret nennen) noch<br />

Fehler unterlaufen.......“<br />

- Kritik an der Sache (nicht an der Person):<br />

„Ich musste feststellen, dass Sie im letzten Monat – wenn ich mir das Ergebnis ihrer Zeitsummenkarte<br />

betrachte – häufiger zu spät gekommen sind“; (nicht : „Sie kommen ständig<br />

zu spät.“)<br />

- Überleitung zur Stellungnahme durch den Mitarbeiter:<br />

„Ich habe Ihnen eine Reihe von Punkten genannt …, mich interessiert, wie sehen Sie<br />

das?“.<br />

• Negativ wirkende Gesprächsführung:<br />

- Die Person wird beanstandet:<br />

„Sie arbeiten fehlerhaft <strong>und</strong> nachlässig“.<br />

„Ihre Bereitschaft, sich engagiert in die neu gebildete Gruppe einzubringen, lässt noch sehr<br />

zu wünschen übrig“.<br />

- Suggestivfragen, Fangfragen verwenden:<br />

„Sie sind doch wohl mit mir auch der Meinung, dass …?“<br />

„Ich glaube kaum, dass Sie behaupten können, dass ….“<br />

- Den anderen nicht durch unangemessene Unmutsäußerungen frustrieren: „Das kann man so<br />

doch wohl nicht sehen“.<br />

- Auch unangemessen langes Schweigen (mit „Pokerface“) kann den anderen frustrieren.<br />

• Allgemein gilt für jede Durchführung eines Beurteilungsgesprächs:<br />

- Der Vorgesetzte sollte nicht versuchen, im Beurteilungsgespräch zu viel zu erreichen. Gegebenenfalls<br />

sollten sich beide Seiten mit Teilerfolgen zufrieden geben. Es kann unter Um-


<strong>4.</strong>1 Mitarbeiter beurteilen, deren Potenziale erkennen <strong>und</strong> fördern<br />

ständen notwendig sein, das Gespräch zu vertagen, weil eine oder beide Seiten im Moment<br />

nicht über die Gelassenheit verfügen, um das Gespräch erfolgreich bearbeiten zu können.<br />

- Das abschließende Gesprächsergebnis („Wie sehen beide die einzelnen Punkte, welche Vereinbarungen/Kontrakte<br />

werden getroffen?“) sind der Gr<strong>und</strong>stein für das nächstfolgende<br />

Gespräch.<br />

- Der Sinn des Beurteilungsgesprächs wird völlig verfehlt, wenn durch die Art der Gesprächsführung<br />

die zukünftige emotionale Basis der Zusammenarbeit nachhaltig gestört wird. Es<br />

ist dann besser, abzubrechen <strong>und</strong> zu vertagen.<br />

- Die objektive Dauer des Beurteilungsgesprächs ist weniger bedeutsam als die Vermittlung<br />

des subjektiven Gefühls „Zeit gehabt zu haben“.<br />

- Auch bei harten Auseinandersetzungen <strong>und</strong> bei massiven Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich<br />

der Leistungsbeurteilung ist der konstruktive Ausgang des Gesprächs anzustreben.<br />

- Ein unvorbereitetes Beurteilungsgespräch führt in der Regel zum Desaster. Dazu gehört<br />

auch, dem Mitarbeiter rechtzeitig den Gesprächstermin anzukündigen, <strong>und</strong> ihn zu bitten,<br />

sich selbst darauf vorzubereiten.<br />

- Ebenfalls zu vermeiden ist eine einseitige Entscheidung des Vorgesetzten über notwendige<br />

Aktionen (Fortbildung, Nachholen von Einarbeitungsschritten u. Ä.).<br />

- Ebenfalls fehlerhaft ist es, neue Informationen, die der Mitarbeiter bringt, in der Beurteilung<br />

einfach zu ignorieren.<br />

- Und „last but not least“ ist eine „versteckte Beurteilung“, die dem Mitarbeiter nicht bekannt<br />

ist bzw. nicht mit ihm besprochen wurde, abzulehnen.<br />

18. Welche Beurteilungsfehler sind in der Praxis anzutreffen?<br />

• Fehleinschätzungen in der Wahrnehmung:<br />

- beim Halo-Effekt wird von einer Eigenschaft auf andere Merkmale geschlossen;<br />

- beim Nikolaus-Effekt basiert die Beurteilung speziell auf Verhaltensweisen, die erst in jüngster<br />

Zeit beobachtbar waren bzw. stattgef<strong>und</strong>en haben;<br />

- beim Selektions-Effekt erkennt der Vorgesetzte nur bestimmte Verhaltensweisen, die ihm<br />

relevant erscheinen;<br />

- Vorurteile, z. B. „Mitarbeiter mit langen Haaren <strong>und</strong> nachlässiger Kleidung sind auch in<br />

der Leistung schlampig“;<br />

- Primacy-Effekt: Die zuerst erhaltenen Informationen <strong>und</strong> Eindrücke werden in der Beurteilung<br />

sehr viel stärker berücksichtigt als spätere Verhaltensweisen;<br />

- Kleber-Effekt: Mitarbeiter, die über einen längeren Zeitraum nicht befördert wurden, werden<br />

unbewusst unterschätzt <strong>und</strong> entsprechend schlechter beurteilt;<br />

- Hierarchie-Effekt: Mitarbeiter einer höheren Hierarchieebene werden besser beurteilt als<br />

Mitarbeiter der darunter liegenden Ebenen;<br />

- Lorbeer-Effekt: In der Vergangenheit erreichte Leistungen (Lorbeeren) werden unangemessen<br />

stark berücksichtigt, obwohl sie sich in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr bestätigt<br />

haben;<br />

- Phänomen des ersten Eindrucks: voreilige Schlussfolgerungen.<br />

387


388 <strong>4.</strong> <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong><br />

• Fehlerquellen im Maßstab:<br />

- Tendenz zur Mitte - Sympathiefehler<br />

- Tendenz zur Milde - unangemessene Subjektivität<br />

- Tendenz zur Strenge - überzogen positive Beurteilung („Wegloben“).<br />

19. Welche Rechte hat der Beurteilte?<br />

Die Ergebnisse der Beurteilung müssen in jedem Fall dem Beurteilten vorgelegt werden. Sie<br />

sollten überdies zum Gegenstand eines Beurteilungsgesprächs gemacht werden, in dessen Verlauf<br />

der Beurteilte die Gründe für die Beurteilung erfährt <strong>und</strong> die Möglichkeit erhält, sich zu äußern<br />

<strong>und</strong> schriftlich zu dem Ergebnis Stellung zu nehmen. Der Beurteilte hat überdies das Recht, ein<br />

Betriebsratsmitglied hinzuzuziehen <strong>und</strong> Einsicht in seine <strong>Personal</strong>akten zu nehmen. Es empfiehlt<br />

sich daher, dem Beurteilten einen Durchschlag seiner Beurteilung auszuhändigen.<br />

§ 82 Abs. 2 BetrVG<br />

Arbeitnehmer hat das<br />

Recht auf Erörterung<br />

seiner Beurteilung;<br />

er kann BR-Mitglied<br />

hinzuziehen.<br />

Individuelle<br />

Rechte<br />

<strong>Personal</strong>beurteilung<br />

- Rechte nach dem BetrVG -<br />

§ 83 BetrVG<br />

Arbeitnehmer hat ein<br />

Einsichtsrecht in seine<br />

<strong>Personal</strong>akte → <strong>und</strong><br />

damit in seine Beurteilung.<br />

<strong>4.</strong>1.2 Auswertung der Potenzialanalyse<br />

Kollektive Rechte<br />

§ 94 Abs. 2 BetrVG<br />

Mitbestimungsrecht<br />

bei Beurteilungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

Hinweis: Nach Auffassung der Autoren enthält der Rahmenplan in den nachfolgenden Ziffern deutliche<br />

Schwachstellen in seiner logischen Struktur <strong>und</strong> im Inhalt: Im vorrangehenden Abschnitt <strong>4.</strong>1.1 war die<br />

„Mitarbeiterbeurteilung“, <strong>und</strong> zwar speziell die „Leistungsbeurteilung“ als Instrument der <strong>Personal</strong>entwicklung,<br />

zu behandeln. In Ziffer <strong>4.</strong>1.2 ist die „Potenzialbeurteilung“ (-analyse) zu bearbeiten; sie<br />

ist ein weiterer zentraler Baustein eines betrieblichen <strong>Personal</strong>entwicklungskonzeptes.<br />

Bevor wir uns diesem Thema zuwenden, erscheint es uns notwendig, den theoretischen Hintergr<strong>und</strong><br />

zu klären, in dem diese Themen „eingebettet“ sind. Wir werden daher einen knappen Exkurs der<br />

<strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> voranstellen. Schließlich lautet der <strong>4.</strong> Handlungsbereich:<br />

„<strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Organisationsentwicklung</strong> <strong>steuern</strong>“.<br />

01. Was versteht man unter dem Begriff „<strong>Personal</strong>entwicklung“ (PE)?<br />

<strong>Personal</strong>entwicklung ist die systematisch vorbereitete, durchgeführte <strong>und</strong> kontrollierte Förderung<br />

der Anlagen <strong>und</strong> Fähigkeiten des Mitarbeiters<br />

- in Abstimmung mit seinen Erwartungen <strong>und</strong><br />

- den Zielen des Unternehmens.


832 Musterprüfung · Aufgaben


Musterprüfung · Aufgaben<br />

1. <strong>Personal</strong>arbeit organisieren <strong>und</strong> durchführen<br />

Bearbeitungszeit: 120 Minuten Punkte<br />

Hilfsmittel: keine<br />

Aufgabe 1<br />

Das betriebliche <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> Sozialwesen kann u. a.<br />

- nach dem Objektprinzip oder<br />

- nach dem Funktionsprinzip<br />

gegliedert sein.<br />

a) Entwerfen Sie zu jedem Prinzip ein mögliches Organigramm.<br />

b) Vergleichen Sie die beiden Gliederungsprinzipien anhand von vier Aspekten<br />

(Chancen/Risiken).<br />

Aufgabe 2<br />

Ihr Unternehmen hat 400 Mitarbeiter. Es produziert <strong>und</strong> vertreibt zwei Produktgruppen<br />

(Waschmaschinen <strong>und</strong> Kühlschränke). Das Unternehmen ist derzeit als<br />

Linienorganisation strukturiert. Neben der Fertigung gibt es die betrieblichen<br />

Funktionen<br />

- Materialwirtschaft,<br />

- Vertrieb <strong>und</strong><br />

- Verwaltung.<br />

Die <strong>Personal</strong>abteilung ist dem Leiter der Verwaltung unterstellt. Es existiert ein<br />

Betriebsrat. Im Zuge der Reorganisation ist geplant, die Produktspezialisierung<br />

zu verstärken <strong>und</strong> das Unternehmen als Matrixorganisation weiterzuführen. Jeder<br />

Produktlinie wird ein <strong>Personal</strong>referent zur Durchführung der operativen <strong>Personal</strong>arbeit<br />

zugeordnet. Die zentrale <strong>Personal</strong>abteilung wird direkt der Geschäftsleitung<br />

unterstellt.<br />

a) Zeichnen Sie ein Organigramm der neuen Aufbaustruktur, das die zukünftige<br />

„Einbindung der <strong>Personal</strong>arbeit“ in die Organisation erkennen lässt.<br />

b) Entscheiden Sie, welche der nachfolgenden Aufgaben von der zentralen <strong>Personal</strong>abteilung<br />

bzw. von den <strong>Personal</strong>referenten wahrgenommen werden sollen:<br />

- Einstellung <strong>und</strong> Entlassung tariflicher Mitarbeiter<br />

- <strong>Personal</strong>gr<strong>und</strong>satzfragen<br />

- Mitgliedschaft im regionalen, externen Arbeitskreis „Tagesfragen der <strong>Personal</strong>arbeit“<br />

6<br />

8<br />

9<br />

8<br />

833


834 Musterprüfung · Aufgaben<br />

- Projekt „Betriebliche Zugangskontrolle“<br />

- betriebliche Altersversorgung.<br />

Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung.<br />

Aufgabe 3<br />

Die Betriebsorganisation verwendet zur Darstellung von Aufbau- <strong>und</strong> Ablaufstrukturen<br />

zahlreiche Techniken/Instrumente/Mittel/Methoden – zum Beispiel das<br />

Organigramm zur Darstellung von Aufbaustrukturen.<br />

a) Nennen Sie acht weitere Instrumente/Techniken/Mittel/Methoden.<br />

b) Erläutern Sie zwei davon.<br />

Aufgabe 4<br />

Sie arbeiten als <strong>Personal</strong>referent in der Sparte A eines größeren Maschinenbauunternehmens.<br />

Ihr Unternehmen ist stark exportorientiert. Aufgr<strong>und</strong> des gestiegenen<br />

Wechselkurses des Euro zum amerikanischen Dollar <strong>und</strong> der schwachen Nachfrage<br />

in den USA muss das Unternehmen Stellen abbauen <strong>und</strong> freiwillige Sozialmaßnahmen<br />

des Betriebes zurückführen. Das Betriebsklima verschlechtert sich in der<br />

Folgezeit zunehmend; außerdem häufen sich die Konflikte in den Arbeitsgruppen.<br />

Die Unternehmensleitung plant, ein geeignetes Konfliktmanagement innerbetrieblich<br />

zu implementieren. Zur Vorbereitung einer Strategiesitzung erwartet man von<br />

Ihnen ein Diskussionspapier, das u.a. folgende Fragen beantwortet:<br />

a) Können Konfliktsignale auch positiven Charakter haben <strong>und</strong> dem Unternehmen<br />

Chancen eröffnen? Beschreiben Sie vier Argumente.<br />

b) Offene <strong>und</strong> im Unternehmen nicht bearbeitete Konflikte können unbestritten zu<br />

negativen Folgen führen. Nennen Sie fünf Beispiele.<br />

c) Vorgesetzte müssen in der Lage sein, auftretende Konflikte in ihrem Verantwortungsbereich<br />

effektiv zu bearbeiten. Geben Sie eine Handlungsempfehlung<br />

(mindestens sechs Schritte) zur Bearbeitung innerbetrieblicher Konflikte durch<br />

die Vorgesetzten.<br />

d) Ein innerbetriebliches Konfliktmanagement kann nur dann erfolgreich sein, wenn<br />

es sich auf anerkannte Werte/Gr<strong>und</strong>sätze stützt (Präambel bzw. Zielsetzung des<br />

Konfliktmanagements).<br />

Nennen Sie dafür vier geeignete Gr<strong>und</strong>sätze.<br />

e) Die Einführung eines innerbetrieblichen Konfliktmanagements ist auch immer<br />

verb<strong>und</strong>en mit der Einrichtung organisatorischer Maßnahmen (Institutionalisierung),<br />

die die Bearbeitung der Konfliktbewältigung effektiv unterstützen.<br />

Beschreiben Sie dazu zwei geeignete Maßnahmen.<br />

8<br />

8<br />

4<br />

5<br />

12<br />

4<br />

10


Musterprüfung · Aufgaben<br />

Aufgabe 5<br />

Seit kurzem sind Sie in einem IT-Unternehmen als <strong>Personal</strong>referent tätig. Die<br />

Geschäftsentwicklung ist positiv. Das Unternehmen führt zzt. zahlreiche <strong>Personal</strong>beschaffungsaktionen<br />

durch. Im Zuge dieser Maßnahmen stellen Sie zahlreiche<br />

Schwachstellen fest: Die Dokumentation der eingehenden Bewerbungen ist lückenhaft;<br />

der Vorgang der Bewerbervorauswahl dauert lange; es kommt zu Anrufen<br />

von Bewerbern, die sich über ausbleibende Zwischenbescheide oder nicht erfolgte<br />

Rücksendung ihrer Unterlagen beschweren.<br />

a) Veranschaulichen Sie grafisch (als Flussdiagramm oder mithilfe des Blueprintings)<br />

den Prozess der Auswahl externer Bewerber (Soll-Situation).<br />

b) Nennen Sie vier Zielsetzungen einer effektiven Prozess(re)organisation.<br />

Aufgabe 6<br />

In der letzten Woche kam es zu einem heftigen Streit zwischen dem Datenschutzbeauftragten<br />

<strong>und</strong> dem Betriebsratsvorsitzenden: Der Betriebsrat verweigerte eine Kontrolle<br />

der verwendeten Dateien durch den Datenschutzbeauftragten. Die Beteiligten<br />

bitten Sie zu einem Gespräch, um Klarheit in die Angelegenheit zu bringen.<br />

Erklären Sie den Beteiligten die Rechtslage <strong>und</strong> schlagen Sie geeignete Maßnahmen<br />

zur Durchführung des Datenschutzes der Betriebsratsarbeit vor.<br />

2. <strong>Personal</strong>arbeit auf Gr<strong>und</strong>lage rechtlicher<br />

Bestimmungen durchführen<br />

Bearbeitungszeit: 150 Minuten Punkte<br />

Hilfsmittel: Arbeitsgesetze, Sozialgesetzbuch<br />

(unkommentierte Fassung)<br />

Aufgabe 1<br />

Marianne Jost kündigt bei der Z-GmbH zum 31.03.2007. Im April fordert sie die<br />

Z-GmbH auf ein anteiliges Urlaubsgeld, das ihr rechtmäßig zusteht, zu überweisen.<br />

Die Z-GmbH reagiert nicht – auch nicht auf die weiteren Mahnschreiben der Frau<br />

Jost im Mai <strong>und</strong> Juni d.J.<br />

a) Wann verjährt der Anspruch von Marianne Jost?<br />

b) Wie kann sie erreichen, dass die Verjährung gehemmt wird?<br />

Nennen Sie vier Möglichkeiten.<br />

835<br />

10<br />

4<br />

4<br />

100<br />

4<br />

4

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