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Jahresbericht 2006 der Segelfluggruppe Zürich
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Inhaltsverzeichnis<br />
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Editorial 4<br />
Jahresbericht des Obmanns 5<br />
Jahresbericht des Sportchefs 8<br />
Jahresbericht des Cheffl uglehrers 11<br />
Jahresbericht des Materialwarts 13<br />
Jahresbericht des Kassiers 15<br />
Bildimpressionen 2006 16<br />
Risiko – Gefahr oder Chance? 18<br />
Doppelsitzer-RM in Hausen am Albis: Erfolgreiches Fun-Fliegen 21<br />
RM Hausen, letzter Wertungstag:<br />
„Ist der Ruf erst ruiniert, fl iegt sich’s weiter ungeniert!“ 24<br />
Junioren-SM Yverdon: Traditionen pfl egen! 29<br />
Bitterwasser oder Gariep Dam? 32<br />
Geschichte der SG Zürich, Teil 3: Spreitenbach, Blütezeit und Untergang 36<br />
Statistik 40<br />
Gönner 44<br />
Mitglieder 46<br />
Redaktion und Layout: Kathrin Scherer<br />
Inserate: Peter Ciccardini<br />
Aufl age: 400 Exemplare<br />
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Druck: Effi ngerhof AG, Brugg<br />
3
4 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Editorial<br />
Liebe Aktive, Liebe Segelfl iegerfreunde<br />
Endlich ist es da: Das neue gliderZHone, der<br />
Jahresbericht 2006 der Segelfl uggruppe Zürich.<br />
Dieses Jahr berichten volle 52 Seiten über Erfolge<br />
und Erlebnisse, über Podestplätze und Flüge.<br />
Die vier zusätzlichen Seiten gegenüber dem<br />
Vorjahr entstanden vor allem dank schreibfl eissiger<br />
Autoren. Die Berichte waren durchschnittlich<br />
schlicht länger als letztes Mal. Aber auch der<br />
Umfang der Inserate hat zugenommen. Peter<br />
Ciccardini, unser neuer Inserate-Eintreiber, hat<br />
beste Arbeit geleistet! Nichts desto trotz werden<br />
wir die Inserate-Preise nächstes Jahr mal ein<br />
wenig anheben müssen. Seit Jahren sind diese<br />
nämlich immer gleich – nur die Druckereien sind<br />
teurer geworden… Dieses Jahr haben wir das<br />
wohl verschlafen.<br />
Naja, Fehler passieren nun mal… Manchmal<br />
auch Navigationsfehler. Wer den Bericht über<br />
die Junioren-SM in Yverdon von Pascal Brunner<br />
genau liest, wird auch das Malheur von meiner<br />
ersten Solo-Wettbewerbsteilnahme mitbekommen.<br />
Ja, ich habe tatsächlich den Lac de St.<br />
Point für den Lac de Joux gehalten! Aber hey,<br />
versucht mal, auf der Schweizer Segelfl ugkarte<br />
den Lac de St. Point zu fi nden, parallel zum Lac<br />
de Joux und fast gleich gross. Wer’s schafft,<br />
der lügt! Dieser liegt nämlich genau unter der<br />
Kartenlegende versteckt. Und wenn bei 35°C<br />
auch noch der Pocket-PC mit dem Moving-Map<br />
einen Hitzeschock erleidet – wie soll ich denn<br />
da wissen, dass es neben dem Lac de Joux<br />
überhaupt einen zweiten See gibt?!? Nun ja,<br />
diesen „klassischen Navigationsfehler ab Yverdon“,<br />
wie mein Missgeschick genannt wurde,<br />
nehme ich auf meine Kappe. Wichtig ist es, aus<br />
Fehlern wie diesem zu lernen und selbstkritisch<br />
zu sein.<br />
Ein Aufruf zur Selbstkritik ist auch Urban Mäder’s<br />
Beitrag zum Thema Risiko. Ein wirklich lesens<strong>wert</strong>er<br />
Artikel, den sich jeder Segelfl ieger zu<br />
Herzen nehmen sollte! Denn wer sich darin nicht<br />
wiedererkennt, muss wohl noch arg an seiner<br />
Fähigkeit zur Selbstkritik feilen…<br />
Der gleiche Beitrag handelt aber auch von Chancen.<br />
Von Chancen, die sich durch eine gewisse<br />
Risikonahme eröffnen können. Die Fusion mit<br />
der SG Skylark, die im Berichtsjahr intensiv vorbereitet<br />
wurde, könnte eine solche Chance sein.<br />
Gut möglich, dass wir damit ein gewisses Risiko<br />
eingehen. Mindestens so gut möglich aber auch,<br />
dass wir dadurch den Segelfl ugbetrieb auf unserem<br />
geliebten Flugplatz Buttwil längerfristig<br />
sichern können. Wäre es nicht wunderbar, in<br />
ein paar Dutzend Jahren weitere Folgen unserer<br />
Chronik zu lesen, sowie Beat Nussberger auch<br />
in dieser Ausgabe wieder eine geschrieben hat?<br />
In diesem Sinne wünsche ich allen ein tolles<br />
2007, mit fantastischen Flügen und vielen Veränderungen<br />
zum noch Besseren. Think positive!<br />
Kathrin Scherer
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Jahresbericht des Obmanns<br />
Was war nun 2006 für die Segelfl uggruppe Zürich?<br />
Ein Jahr des Übergangs, des Umbruchs, des<br />
Durchstarts, des Aufruhrs oder etwa des beginnenden<br />
Untergangs? Vor einer Antwort auf diese<br />
Frage, zuerst der Reihe nach, was sich in diesem<br />
Jahr abgespielt hat.<br />
Rücktritt als Fluglehrer<br />
Max Galli und Walter Jenni haben nach 40, respektive<br />
36 Jahren ihre Ausbildungstätigkeit als<br />
Fluglehrer aufgegeben. Bei Max ergab dies in all<br />
den Jahren rund 5000 Starts am Doppelsteuer.<br />
Bei Walti waren es etwas weniger Starts, aber<br />
sicher unzählige Gefahreneinweisungen – nicht<br />
umsonst war er bekannt als „Vrillen-Walti“. Gemäss<br />
amtlicher Angabe hat Walti seinen Segelfl<br />
iegerausweis am 19. Juni 1957 erlangt, die provisorische<br />
Fluglehrerberechtigung wurde am 25.<br />
August 1969 ausgestellt und die defi nitive am<br />
1. Juli 1970. Max begann etwas später: Am 28.<br />
Juni 1960 als Segelfl ieger, am 20. April 1965 als<br />
Fluglehrer in Ausbildung, aber nur drei Monate<br />
später, am 30. Juli 1965, schloss er sein Praktikum<br />
ab, welches notabene 150 Flüge am Doppelsteuer<br />
in diesen drei Monaten erforderte. Es<br />
lässt sich nicht quantifi zieren, was die beiden an<br />
Geduld, Einfühlung, Überzeugung und manchmal<br />
auch Überredung aufgebracht haben, aber<br />
manchmal auch Stop-Entscheide fällen mussten.<br />
Für ihre langjährige Tätigkeit ist ihnen die<br />
SGZ zu grossem Dank verpfl ichtet – diesem<br />
Dank schliesst sich sicher auch jedes einzelne<br />
Mitglied ohne Pfl icht an!<br />
Flugzeugpark<br />
Der Duo-X, HB-3401, traf zwar noch 2005 in der<br />
Schweiz ein, eingefl ogen wurde er aber erst in<br />
der Saison 2006, nachdem er noch mit einer permanenten<br />
Sauerstoffanlage, sowie FLARM und<br />
Rechner ausgerüstet worden war.<br />
Obwohl am Boden eine imposante Erscheinung,<br />
fl iegt sich der Doppelsitzer ohne Kraftaufwand mit<br />
zwei Fingern, reagiert auf feine Steuerausschläge<br />
und „rauscht“ mit minimalem Geräuschpegel im<br />
Cockpit davon.<br />
Der Verkauf der beiden ASW 24, deren Sitzplätze<br />
durch ZU ersetzt wurden, gestaltete sich schwieriger<br />
als erwartet. Interessenten meldeten sich<br />
– aber alle aus dem Ausland, was bedeutet hätte,<br />
dass im Land des Käufers Mehr<strong>wert</strong>steuer von 16<br />
bis 20 Prozent – je nach Land – fällig geworden<br />
wäre. Zu viel, als dass der Preis für die Käufer- als<br />
auch Verkäuferseite zufriedenstellend gewesen<br />
wäre. Für zwei Mitglieder der SGZ ist damit ihr<br />
Pokerspiel aufgegangen: Sie haben ein Angebot<br />
gemacht und den Zuschlag erhalten, aber erst,<br />
als die Verkaufspreise aus Marktgründen gesenkt<br />
wurden. Ich freue mich natürlich trotzdem<br />
über den Verkauf und wünsche den beiden viele<br />
schöne Flüge!<br />
Schnupperfl ugtage<br />
Die Einsicht, dass nur mit aktiver Werbung neue<br />
Mitglieder gewonnen werden können, wurde auch<br />
dieses Jahr in die Tat umgesetzt. Mit grossem<br />
Werbeaufwand – Text im redaktionellen Teil sowie<br />
Inserate – wurde auf die Schnupperfl ugtage<br />
aufmerksam gemacht. Die Interessenten kamen<br />
auch auf den Flugplatz und zeigten sich von ihren<br />
Flügen begeistert. Anmeldungen als Mitglieder<br />
konnten wir unmittelbar trotzdem nicht verzeichnen.<br />
Natürlich schade und ich verstehe den Frust<br />
5
6 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
der Organisatoren. Dank Sponsor-Beiträgen, unter<br />
anderem des Aero Club, war es für die Kasse<br />
der SGZ aber ein Null-Summen-Spiel. Und wenn<br />
wir sehen, dass die Wirtschaft in der Schweiz wieder<br />
besser läuft, die Ausgabefreudigkeit wieder<br />
zunimmt und Leute nach interessanten Hobbies<br />
suchen, so meine ich, wir müssen am Ball bleiben<br />
und den Werbeaufwand weiterführen.<br />
Einen besonderen Dank möchte ich an Kathrin<br />
richten. Sie hat die Texte für die Medien geschrieben,<br />
zum richtigen Zeitpunkt platziert und mit Ueli<br />
auch darauf geachtet, dass unsere Web-Seite immer<br />
ein aktuelles Bild der SGZ liefert.<br />
OLC<br />
Die SGZ wurde 2006 regelrecht vom OLC-Fieber<br />
angesteckt: 19 Piloten haben Flüge erfasst und<br />
mit 86 Starts 23’000 Streckenkilometer gefl ogen.<br />
Damit hat die SGZ den 10. Platz erreicht, von 43<br />
teilnehmenden Gruppen. Ein schöner Erfolg! Und<br />
zudem ohne nennens<strong>wert</strong>e Schäden. Das zeugt<br />
von Aktivität und viel Training – was sicherheitsrelevanter<br />
ist, als die neu vom BAZL geplante,<br />
alljährliche administrative Überprüfung der Flugzeuge...<br />
Luftraum<br />
Dank Insistieren wurden die Untergrenzen der<br />
Lufträume in und um die TMA Zürich teilweise<br />
wieder etwas angehoben und Flüge Richtung<br />
Jura waren ab Buttwil wieder besser möglich.<br />
Hier geht einmal mehr der Dank an Armin Hunziker,<br />
der die Probleme zielorientiert angeht und<br />
auch dranbleibt, bis eine Lösung realisiert ist.<br />
Die in diesem „Spiel“ angewandten Methoden<br />
sind zwar einfallsreich, wenn aber unser liebes<br />
Das Schleppproblem in Buttwil wird in Angriff genommen, ein wichtiger Schritt ist getan. Foto: Pascal Brunner
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
BAZL versucht, zu argumentieren, dass die Absenkung<br />
einer Luftraum-Untergrenze nur von<br />
ihm genehmigt und damit nicht verfügt wurde<br />
und damit diese Genehmigung oder Verfügung<br />
nicht einspracheberechtigt sei, dann sage ich<br />
dem „schlechter Stil“. Zum Glück sieht das auch<br />
die Rekursbehörde so – es besteht also noch<br />
etwas Hoffnung.<br />
Schleppbetrieb<br />
Mit dem Flugplatzeigentümer sind wir im Herbst<br />
übereingekommen, dass die Segelfl ieger den<br />
Schlepp nach einer Übergangsphase in eigener<br />
Regie betreiben werden. Das heisst auch, mit eigenen<br />
Schleppfl ugzeugen. Die Ecolights als neue<br />
Generation von Flugzeugen sind in der Zwischenzeit<br />
so ausgereift und auch leistungsfähig, dass<br />
man sie als voll<strong>wert</strong>ige Schleppfl ugzeuge einsetzen<br />
kann. Auf einem Flugplatz muss die Schleppversorgung<br />
aus zwei Flugzeugen bestehen. Dies<br />
ist zwar aus Sicht der notwendigen Flugstunden<br />
ein Luxus, aber zur Sicherstellung der Grundversorgung<br />
notwendig. Also müssen Ideen gefunden<br />
werden, solche Flugzeuge zusätzlich zu bewegen,<br />
um bezahlte Flugstunden zu generieren und<br />
damit die Grundkosten zu senken. Damit ist nun<br />
ein erster Schritt getan, um eines der meist angesprochenen<br />
Probleme in Buttwil in den Griff zu<br />
bekommen.<br />
Fusion<br />
An der GV im März wurde der Vorstand beauftragt,<br />
die Grundlagen für eine Fusion der<br />
Segelfl uggruppen Zürich und Skylark auszuarbeiten.<br />
Viele Sitzungen und Arbeitsstunden<br />
wurden aufgewendet, um diese Basis zu erarbeiten.<br />
Um auf die Frage in der Einleitung<br />
zurückzukommen: Wo stehen wir heute und<br />
wohin steuern wir?<br />
Verfahrenstechnisch haben sich keine unüberwindbaren<br />
Hürden gezeigt, die Vorarbeiten sind<br />
breit abgedeckt und erreichen deshalb den erforderlichen<br />
Qualitätsgrad. Die wirklichen Auswirkungen<br />
auf jedes einzelne Mitglied der beiden<br />
Gruppen lassen sich aber nicht so einfach voraussagen.<br />
Jeder beurteilt für sich selbst, ob die<br />
angekündigten Verbesserungen und Vorteile seine<br />
persönlichen Erwartungen erfüllen, oder eben<br />
auch Nachteile entstehen.<br />
Während den Vorbereitungen wurde aus meiner<br />
Sicht mit offenen Karten gespielt und immer auf<br />
das Ziel ausgerichtet gearbeitet, eine Verbesserung<br />
für alle Buttwiler Segelfl ieger zu erreichen.<br />
Natürlich haben wir auch gesehen, dass es vereinsspezifi<br />
sche Unterschiede gibt. Das war und ist<br />
aber auch spannend und regt zu Betrachtungen<br />
aus einem anderen Winkel an. Ausserdem haben<br />
wir eigentlich immer einen Kompromiss gefunden,<br />
von dem wir annehmen, dass er die Kombination<br />
der Vorteile zweier Varianten ist. Damit haben wir<br />
uns im Fusionskomitee näher kennengelernt und<br />
sind überzeugt, dass eine tragkräftige Basis bereits<br />
vorhanden ist. Diese Erfahrungen überzeugen<br />
mich zusätzlich, dass die Fusion der richtige<br />
Schritt in die Zukunft ist.<br />
Sollte die Fusion dennoch nicht zustande kommen,<br />
müssen wir trotzdem etwas unternehmen, damit<br />
wir die für unser Hobby notwendige Infrastruktur<br />
– damit meine ich Flugplatz, Flugzeuge, Finanzen<br />
und Betrieb – längerfristig sicherstellen können.<br />
Dank<br />
Mit einem Dankeschön für Mitarbeit, Unterstützung,<br />
gute Ideen, aber auch konstruktive Kritik<br />
wünsche ich allen einen guten Übergang ins voraussichtlich<br />
ebenso spannend werdende 2007.<br />
Max Wyss<br />
7
8 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Jahresbericht des Sportchefs<br />
Das Jahr 2006 war für die SGZ aus sportlicher<br />
Sicht erfolgreich, dies jedoch eingebettet in eine<br />
wettermässig leider erneut sehr durchzogene Streckenfl<br />
ugsaison. Vor allem im Mai und im August<br />
stand Petrus mit uns Thermiksüchtigen auf Kriegsfuss<br />
und stellte unsere Nerven arg auf die Probe.<br />
OLC und interner Wettbewerb<br />
Im OLC (Online Contest), und damit verbunden<br />
im internen Wettbewerb der SGZ, wurde auch<br />
dieses Jahr wieder ordentlich Gas gegeben.<br />
Das Ziel, unter die ersten zehn in der OLC-Club<strong>wert</strong>ung<br />
zu kommen, wurde mit dem zehnten<br />
Schlussrang erstmals knapp erreicht. Gratulation<br />
und besten Dank an alle 19 Piloten, die mit<br />
insgesamt 92 eingereichten Flügen zu diesem<br />
tollen Ergebnis als Kollektiv beigetragen haben.<br />
Neu wurden dieses Jahr nur noch die fünf besten<br />
OLC-Flüge jedes Piloten in die interne Wertung<br />
aufgenommen, statt ehemals zehn. Trotzdem<br />
haben lediglich 6 von den 19 Mitmachenden das<br />
Kontingent ausgeschöpft. Die Änderung kommt<br />
aber dennoch den meisten Piloten entgegen<br />
– nicht nur in mageren Saisons wie dieser, in<br />
welcher der Otto Normalpilot nur schwierig auf<br />
fünf vernünftige Flüge kommt. Jetzt kann man<br />
auch mit wenigen, dafür guten Flügen vorne mitmischen<br />
und so im „Internen“ auch die „Berufspiloten“<br />
einfacher konkurrenzieren.<br />
Der weiteste OLC-Flug gelang dieses Jahr am<br />
24. Juli Adrian von Orelli mit 596 km, von Saanen<br />
an die Landesgrenze im Unterengadin und<br />
retour. Am meisten Streckenfl ugkilometer gesammelt<br />
hat Ueli Messmer mit 4062 km, dicht<br />
gefolgt von Dani Stahl mit 4049 km. Der „fl eissigste“<br />
Pilot war ebenfalls Ueli Messmer mit 14<br />
eingereichten Flügen. Der mit etwas mehr als<br />
sieben Stunden zeitlich längste Flug war der<br />
von Adrian von Orelli am 30. Juli mit 485 km,<br />
ebenfalls ab Saanen. Glücklich waren also diejenigen,<br />
welche in der ersten Woche in Saanen<br />
weilten, respektive auch fl ogen.<br />
Auffällig ist, dass im Vergleich zu anderen Jahren<br />
sehr wenige Flüge ab Buttwil gemacht wurden<br />
– lediglich 18 von 92, also 19,5 Prozent der<br />
eingereichten Flüge. Dies entsprach 3695 von<br />
25‘228 km, also 14,6 Prozent.<br />
Top Ten 2006<br />
Rang Pilot Flüge Punkte<br />
1 Adrian von Orelli 5 2090<br />
2 Ueli Messmer 5 2060<br />
3 Pascal Brunner 5 2000<br />
4 Dani Stahl 5 1983<br />
5 Ueli Solka 5 1744<br />
6 Julia Boysen 4 1368.6<br />
7 Urs Schildknecht 4 1367.8<br />
8 Peter Nyffeler 4 1284<br />
9 Kathrin Scherer 5 1254<br />
10 Christoph Brühlmeier 3 879<br />
Vergleich mit vergangenen OLC-Saisons:<br />
OLC-Wertung 2004 2005 2006<br />
SGZ Gruppenrang 11 12 10<br />
SGZ Gruppenrang OLC-Liga 24 8 23<br />
SGZ OLC-Kilometer 16’044 20’777 25’228<br />
Anzahl SGZ-Piloten im OLC 10 13 19<br />
NSFW<br />
Im NSFW (Nationaler Segelfl ugwettbewerb)<br />
fi nden wir bei den Junioren Pascal Brunner auf
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
dem guten 12. Rang von total 33 klassierten<br />
Jungpiloten. Kathrin Scherer liegt mit zwei eingereichten<br />
Flügen auf dem 25. Rang.<br />
Ueli Messmer lieferte mit dem 10. Platz in der<br />
Standardklasse ein tolles Ergebnis. Dahinter<br />
folgen Pascal Brunner und Kathrin Scherer auf<br />
dem 25., respektive 64. Rang.<br />
In der 15-Meter-Klasse brillierte Urs Schildknecht<br />
mit dem 9. Schlussrang. In derselben Klasse zu<br />
fi nden ist auch Urban Mäder auf Rang 34.<br />
Mit nur einem, dafür umso tolleren Flug, schaffte<br />
es Urs Eichenberger auf den 49. Platz in der 18-<br />
Meter-Klasse, bei 81 Teilnehmern.<br />
In der Clubklasse kam Peter Nyffeler mit seiner<br />
Pégase auf den 9. Platz und lieferte damit die<br />
zweite Klassierung der SGZ unter den ersten<br />
zehn. Ich selbst kam mit zwei Flügen in der Elfe<br />
ab Bad Ragaz auf den 11. Schlussrang.<br />
Schweizermeisterschaft in Bern<br />
Ein Höhepunkt für die Wettbewerbspiloten war<br />
im Mai die SM in Bern. Trotz ungünstiger Grosswetterlage<br />
und anderen schwierigen Rahmenbedingungen<br />
konnten unsere beiden SGZ-Vertreter<br />
Urban Mäder und Ueli Messmer die Ränge<br />
4 und 6 in der 15-Meter-Klasse erreichen. Urban<br />
fl og wegen nur mickrigen neun Punkten knapp<br />
am Podest vorbei. Beide waren mit unseren Duo<br />
Discussen unterwegs und konnten so ihr Wissen<br />
auch an andere Piloten weitergeben, welche Wettkampfl<br />
uft auf höchstem Niveau schnupperten.<br />
Junioren-Schweizermeisterschaft<br />
Kathrin Scherer und Pascal Brunner kämpften<br />
im Juli beide an der Junioren-SM in Yverdon um<br />
die Ehre der SGZ und machten dabei <strong>wert</strong>volle<br />
Wettkampferfahrungen. Die beiden stellten sich,<br />
treu dem Motto „Dabei sein ist alles“, der Konkurrenz<br />
und hatten, wie man es von den Junio-<br />
ren ja mittlerweile kennt, eine unvergessliche<br />
Zeit mit toller Kameradschaft.<br />
Regionale Meisterschaft in Hausen<br />
Die RM Hausen im Juni war das eigentliche<br />
Saison-Highlight aus Sicht der SGZ! Mit sieben<br />
Flugzeugen und elf Teilnehmern war die SGZ<br />
nicht nur sehr gut vertreten, sondern lehrte mit<br />
den drei erreichten Podestplätzen auch die<br />
Konkurrenz gehörig das Fürchten. So richtig<br />
zugeschlagen haben unsere beiden Doppelsitzer-Teams.<br />
Die „ZUsfl ügler“ mit Kathrin Scherer,<br />
Christian Gfeller und Urban Mäder durften zuoberst<br />
auf das Treppchen steigen, gefolgt von<br />
Julia Boysen und Adrian von Orelli im Janus auf<br />
dem zweiten Platz!<br />
Ueli Messmer landete durch eine super Einzelleistung<br />
mit „seinem“ Discus 2 auf dem zweiten<br />
Platz in der Standardklasse. Geschlagen wurde<br />
er von einer Dame: Nicole Hitz, SG Cumulus,<br />
entschied den Wettbewerb für sich.<br />
Die SGZ-Ergebnisse sind eine tolle Sache, vor<br />
allem, wenn man bedenkt, dass an dieser RM<br />
vier gültige Wertungen zustande kamen und<br />
dass die Teilnehmerliste doch einige sehr hochkarätige<br />
Namen beinhaltete.<br />
Streckenfl ug-Highlights<br />
Als erste speziell erwähnen möchte ich Pascal<br />
Brunner und Ueli Solka: Sie beide haben dieses<br />
Jahr ihre ersten 300er gefl ogen. Pascal im Jura<br />
während der Junioren-SM, Ueli anfangs Saison<br />
in Alzate. Herzliche Gratulation!<br />
Das Lager in Alzate war, gemessen an den gefl ogenen<br />
Strecken und den angetroffenen Thermikbedingungen,<br />
ein erstes grosses Highlight in der<br />
noch jungen Saison 2006. Es ist sogar so, dass<br />
die guten Leistungen einiger Piloten in Alzate<br />
als Basis für eine Spitzenplatzierung im internen<br />
9
10 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Streckenfl ugwettbewerb dienten. So wurden sieben<br />
Flüge mit mehr als 300 km und je zwei mit<br />
mehr als 400 respektive 500 km gefl ogen. Dies<br />
innerhalb von nur einer Woche von lediglich fünf<br />
verschiedenen Piloten. Während man im Süden<br />
schon auf Kilometerjagd gehen konnte, kämpfte<br />
man in Norden noch mit sumpfi gen Pisten und<br />
wartete auf die ersten guten Streckenfl ugtage.<br />
In Saanen waren eigentlich nur während der ersten<br />
Woche weite Flüge möglich. Gleich drei Flüge<br />
über 500 km wurden am selben Tag von Urs<br />
Schildknecht, Dani Stahl und Adrian von Orelli<br />
realisiert. Daneben gab es aber auch einige<br />
300er und 400er. Der August fi el dann mehr oder<br />
weniger ins Wasser, die SGZ-Ranglisten im OLC<br />
erfuhren keine grösseren Veränderungen mehr.<br />
Ausblick<br />
Nächstes Jahr sollte im OLC eigentlich noch<br />
mehr drin liegen, sind doch ein paar Piloten auf<br />
dem Weg, wahre Streckenfl ugcracks zu werden.<br />
Eine erneute Platzierung unter den ersten zehn<br />
Gruppen sollte durchaus möglich sein! Schöne<br />
Flüge und gute Platzierungen im OLC sind<br />
beste Werbung für jeden Flugplatz und jede<br />
Gruppe. Zudem bietet der OLC eine einmalige<br />
Lern- und Informationsquelle, sowohl für angehende<br />
als auch erfahrene Streckenfl ugpiloten.<br />
Es ist toll, wenn man am selben Abend seinen<br />
eigenen Flug mit den anderen vergleichen kann,<br />
um dabei herauszufi nden, was man gut gemacht<br />
hat, welche taktischen Entscheidungen vielleicht<br />
weniger clever waren und ob man einen an die<br />
Wetterlage angepassten Flugweg gewählt hat.<br />
Der offene Grundgedanke des OLC’s setzt aber<br />
voraus, dass jeder einzelne partizipiert und seine<br />
Flüge einreicht. An dieser Stelle möchte ich<br />
nochmals erwähnen, dass im OLC auch durch<br />
das FLARM automatisch aufgezeichnete Flüge<br />
eingereicht werden können. Die Ausrede, man<br />
habe keinen Logger, galt daher eigentlich schon<br />
in dieser Saison nicht mehr.<br />
2007 fi ndet bekanntlich eine RM in Buttwil statt.<br />
Hoffentlich wird das „Heimrennen“ auch einige<br />
bleibende positive Eindrücke im sportlichen Sinn<br />
hinterlassen. Spitzenplätze sollten das Ziel sein.<br />
Dies ist in Anbetracht der Resultate in Hausen<br />
2006 durchaus realistisch.<br />
Die langen und kalten Nächte können nun gut für<br />
die klassischen Vorbereitungen auf die nächste<br />
Streckenfl ug- und Wettkampfsaison genutzt werden.<br />
Aber auch an den mentalen und körperlichen<br />
Grundvoraussetzungen sollte nun geschliffen<br />
– vielleicht sogar gehobelt werden.<br />
Ich wünsche eine gute Winterzeit und möchte allen<br />
Piloten für die tollen Leistungen gratulieren!<br />
Stephan Weber<br />
Ihr Partner in Sachen Telecom, EDV, Stark- und Schwachstrom<br />
Elektro Steiner AG<br />
Elektrotechnische Unternehmung<br />
Dorfstrasse 64 8424 Embrach<br />
Tel: 044-865 65 65 Fax: 044-865 65 66 info@elektro-steiner.ch
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Jahresbericht des Cheffl uglehrers<br />
Schulung<br />
Über zu viele Schüler konnten wir uns im vergangenen<br />
Jahr wirklich nicht beklagen. Das zeigte<br />
sich auch bei den abgelegten amtlichen Prüfungen.<br />
So konnte Max Wyss zwar immerhin drei<br />
Schüler in die fl iegerische Freiheit entlassen,<br />
allerdings war seitens der SGZ niemand dabei.<br />
Trotzdem freuen wir uns und gratulieren Claudia<br />
Thurnherr, Markus Thurnherr und Remo Weber<br />
herzlich zu ihrem „Amtlichen“. Schliesslich haben<br />
die SG Zürich und die SG Skylark zumindest in<br />
der Schulung bereits seit sechs Jahren „fusioniert“<br />
und auch diese Schüler theoretisch und<br />
praktisch zusammen ausgebildet.<br />
Die SGZ-ler Patrik Schmid und Peter Kerschbaumer<br />
konnten ihre ersten Solofl üge absolvieren.<br />
Ebenfalls wurden zwei TMG-Erweiterungen und<br />
diverse Umschulungen abgeschlossen. Zwei<br />
Schüler mussten im Herbst aus Zeitmangel ihre<br />
Schulung leider abbrechen. Gabi Fahr und Marco<br />
Lavagnolo haben als Fitnesscenter-Besitzer<br />
vor allem am Wochenende sehr wenig Zeit.<br />
Leider hat die Berufsschule Zürich unseren Theoriekurs,<br />
wie schon letztes Jahr, aus „organisatorischen<br />
Gründen“ abgesagt. Wir versuchten, einen<br />
Ersatzkurs auf die Beine zu stellen und Ueli Solka<br />
fand auch ein geeignetes Theorielokal. Letztlich<br />
war es aber wohl doch zu kurzfristig, denn<br />
trotz weiterer Umfragen, auch bei den Gruppen<br />
in Hausen, meldeten sich „nur“ zwei Interessenten.<br />
Für den nächsten Winter ist das Lokal aber<br />
bereits fest reserviert und wir werden frühzeitig<br />
einen regionalen Theoriekurs in eigener Regie<br />
ausschreiben.<br />
Die SGZ führte im Frühsommer bereits zum<br />
zweiten Mal Schnuppertage zwecks Schülerwer-<br />
11<br />
bung durch, diesmal unter dem Namen „Segelfl<br />
ugtage 2006“. Das Echo in der Presse war ganz<br />
ansehnlich, Kathrin Scherer hat Printmedien und<br />
Radiostationen zu ausführlicher Berichterstattung<br />
motiviert – Bravo. Viele dieser Artikel sind<br />
eingescannt und können auf unserer Website<br />
nachgelesen werden. Herzlichen Dank auch an<br />
OK-Chef Urban Mäder und sein Team, sowie allen<br />
Helfern, Piloten und Fluglehrern, die sich für<br />
diesen wichtigen und erfolgreichen Anlass engagiert<br />
haben.<br />
Fluglehrer<br />
Unsere Fluglehrer – 11 der SGZ und 3 der SGS<br />
– haben im vergangenen Jahr je zwischen 10<br />
und 12 Tagen Fluglehrerdienst geleistet. Ich nutze<br />
die Gelegenheit und danke allen Fluglehrern<br />
im Namen der ganzen Gruppe für ihren Einsatz,<br />
den sie zum grösseren Teil seit Jahrzehnten für<br />
uns leisten. Das wurde mir erst so richtig bewusst,<br />
als wir an unserem Fluglehreressen zwei<br />
SGZ-Fluglehrer in ihre wohlverdiente „Pension“<br />
verabschiedeten:<br />
Max Galli, 40 Jahre Fluglehrer (1965 bis 2005)<br />
Walter Jenni, 36 Jahre Fluglehrer (1970 bis 2006)<br />
Das sind zusammen knapp vier Jahre Arbeit am<br />
Stück, die die beiden für die SG Zürich geleistet<br />
haben – unglaublich!<br />
Lieber „Eiserner“-Max und lieber „Vrillen“-Walti<br />
– die meisten von uns musstet Ihr als Schüler<br />
erdulden. Wir werden die Erinnerung daran in<br />
unseren Herzen tragen und uns am Stammtisch<br />
auch weiterhin Anekdoten über euch und eure<br />
Machenschaften als Fluglehrer erzählen.
12 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Segelfl ugtage 2006: Den Schnupperpiloten das Flugzeug erklären... Foto: Pascal Brunner<br />
Flugbetrieb<br />
Man kann wirklich nicht behaupten, das Berichtsjahr<br />
sei wettermässig „Hammer“ gewesen. Insbesondere<br />
in den beiden SGZ-Lagern in Alzate<br />
und vor allem in Saanen, wo es zwei Wochen<br />
praktisch am Stück regnete, kam nicht jeder auf<br />
seine fl iegerischen Kosten. Dazwischen, und<br />
auch meistens zwischen den Wochenenden, gab<br />
es oft durchaus brauchbares Flugwetter. Wer es<br />
sich also leisten konnte, frei zu nehmen, wurde<br />
mit sehr schönen Flügen belohnt.<br />
Bemerkens<strong>wert</strong> ist die stetig zunehmende Streckenfl<br />
ugtätigkeit in unserer Gruppe und die Bereitschaft<br />
der Piloten, das dazu nötige Training<br />
zu absolvieren. Auch die Teilnahme an regionalen<br />
Wettbewerben und Anlässen steigt – erfreulich!<br />
Meine Meinung über den Stellen<strong>wert</strong> des aktuellen<br />
Flugtrainings hat sich für mich selber in diesem<br />
Jahr eindrücklich bestätigt.<br />
Die Saison 2006 brachte wiederum einige Änderungen<br />
in der Luftraumstruktur rund um Zürich.<br />
Für Buttwil waren das für einmal eher Erleichterungen.<br />
Soweit mir bekannt ist, wurden die Verfahren<br />
von allen Piloten kompetent praktiziert und die<br />
Luftraumgrenzen genau eingehalten. Sehr gut!<br />
Saison 2007<br />
Insgesamt bin ich für die kommende Saison<br />
optimistisch. Unsere Aktivitäten wie die Segelfl<br />
ugtage 2006 mit Medienecho, die aktuelle Internetpräsenz<br />
und nicht zuletzt das persönliche<br />
Engagement und die positive Haltung jedes<br />
SGZ-lers zeitigen erste Resultate. Wir haben<br />
neue Schüler sowie bereits brevetierte Neumitglieder<br />
– nicht wahnsinnig viele, aber immerhin.<br />
Auch gibt es nun erste Interessenten, die sich<br />
ausdrücklich aufgrund eines Schnupperfl uges<br />
bei uns wieder melden und sich für die Schulung<br />
interessieren. Bleiben wir dran!<br />
Ebenfalls werden die laufenden Fusionsbemühungen,<br />
bei positivem Ausgang, Früchte tragen.<br />
Synergien, Konzentration der Kräfte und Wegfall<br />
von Reibungsverlusten fokussieren unsere Bemühungen<br />
und steigern deren Effektivität. Die Fusion<br />
lässt unsere aktuellen Probleme zwar nicht<br />
einfach verschwinden, aber die Möglichkeiten<br />
zur Bewältigung verbessern sich massiv – oder<br />
es werden damit sogar erst die Voraussetzungen<br />
für praktikable Lösungswege geschaffen.<br />
Dani Stahl
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Jahresbericht des Materialwarts<br />
Das SGZ-Flugjahr begann mit einem richtigen<br />
Highlight: Der Erstfl ug unseres brandneuen<br />
Duo-X, HB-3401, eröffnete die Saison! Schon<br />
nach wenigen Flügen zeigte sich, dass der neue<br />
Vogel mit den markanten Winglets sehr gut in<br />
der Luft liegt. Spätestens nach der ausgiebigen<br />
Testphase an der RM in Hausen lösten sich auch<br />
die letzten Befürchtungen über das Durchsacken<br />
beim Einfahren der neuartigen Brems-Wölbklappen<br />
auf. Der Entscheid, die X-Version zu kaufen,<br />
wurde damit als richtig bestätigt.<br />
Bis ein Flugzeug endlich fl iegt, investieren im<br />
Hintergrund einige Mitglieder oft viele Stunden<br />
Freizeit. In diesem Fall dürfen wir uns besonders<br />
bei Peter Nyffeler und Ueli Messmer bedanken.<br />
Sie halfen bei der Evaluation der Ausrüstung<br />
und beim Einbau des modernen Rechners tatkräftig<br />
mit.<br />
Flugzeuge und Emotionen<br />
Der Flugzeugpark veränderte sich in diesem<br />
Jahr nochmals: Der Verkauf der beiden ASW 24<br />
gelang nach etlichen Aufrüstarbeiten bei eisiger<br />
Kälte doch noch. Beide Maschinen konnten an<br />
Vereinsmitglieder verkauft werden – man kann<br />
die eleganten Vögel also weiterhin bei uns in<br />
Buttwil bewundern. Vielleicht ist dies ein kleines<br />
Trösterli für die einstigen Liebhaber der ASW 24.<br />
Die durch den Verkauf ausgelösten Emotionen<br />
zeugen davon, dass mit den Flugzeugen viele<br />
eindrückliche Erlebnisse und Erinnerungen verbunden<br />
sind. Segelfl iegen ist nicht nur ein Sport<br />
– es ist eine Leidenschaft!<br />
Auch zur ASK 21 haben viele Piloten eine spezielle<br />
Beziehung, haben doch schon einige auf der<br />
etwas älteren Dame mit Jahrgang 1988 ihren<br />
13<br />
ersten Alleinfl ug absolviert. Dies war sicher auch<br />
ein Auslöser, dass bei den letzten Winterarbeiten<br />
ein Spezial-Effort geleistet wurde: Flügel und<br />
Leitwerk wurden in der Werkstatt in stundenlanger<br />
Arbeit geschliffen und neu aufpoliert. Dass<br />
dabei auch gleich die roten Flügelenden eine<br />
Neulackierung erhielten, ist wohl jedem aufgefallen.<br />
Unser Dank richtet sich an das ganze<br />
Winterarbeitsteam und besonders an Christoph<br />
Brühlmeier, in dessen warmer Werkstatt wir<br />
schon einige längere Arbeiten erledigen durften.<br />
Handling-Sitten<br />
Durch die kurze Saison mit relativ wenigen Flugtagen<br />
haben sich auch die Schäden in Grenzen<br />
gehalten. Trotzdem könnte aber noch einiges<br />
vermieden werden, durch überlegtes und gefühlvolles<br />
Montieren und Demontieren ohne Hast. An<br />
dieser Stelle bitte ich alle, einander freundlich auf<br />
unschöne Handling-Sitten hinzuweisen, wie das<br />
Sitzen auf der Flügelkante oder den Flugzeugrumpf<br />
beim Verladen am Ruder anzuheben…<br />
Das Beherzigen solcher einfachen Dinge spart<br />
der Gruppe einiges an Mitgliederbeiträgen.<br />
Diverse Arbeiten am Flugmaterial wurden erfreulicherweise,<br />
nach Rücksprache mit mir, wiederum<br />
vermehrt durch engagierte Mitglieder selbstständig<br />
erledigt. Dies, sowie das Melden von Unregelmässigkeiten,<br />
verbessert die Verfügbarkeit<br />
der Flugzeuge. Es gibt doch nichts Lästigeres,<br />
als bei Hammerwetter wegen einer „Kleinigkeit“<br />
neben und nicht im Flugzeug zu sitzen!<br />
Abschied von alten Zöpfen<br />
Haben sich dieses Jahr die Arbeiten an der Front<br />
in Grenzen gehalten, so ist dafür im Hintergrund
14 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
einiges gelaufen. Die Abklärungen zur Fusion mit<br />
der Gruppe Skylark warfen auch einige Fragen<br />
bezüglich Material auf: Wie organisiert man den<br />
Unterhalt einer so grossen Flotte? Wie sollen<br />
die Benützungsbedingungen aussehen? Wer<br />
soll in Zukunft was machen (dürfen)? Und wie<br />
geht es mit der Flottenplanung weiter? Solche<br />
und viele andere Fragen beschäftigen den<br />
Vorstand und insbesondere den Materialwart.<br />
Durch die intensiven und guten Gespräche mit<br />
den Vertretern der SG Skylark bin ich überzeugt,<br />
dass wir zusammen eine gute Lösung erarbeiten<br />
können, welche für die Mitglieder beider Grup-<br />
pen überwiegend Vorteile bieten wird. Vielleicht<br />
müssen wir von alten Zöpfen Abschied nehmen<br />
und lernen, gewohntes Terrain zu verlassen, um<br />
Neues zu entdecken. Denn schlussendlich zählt<br />
nur, dass wir unsere Leidenschaft „Segelfl iegen“<br />
weiterhin möglichst frei und unabhängig betreiben<br />
können!<br />
In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute,<br />
neue Flugsaison mit vielen eindrücklichen Erlebnissen!<br />
Many happy landings<br />
Heinz Etterli<br />
Unser Duo Discus X, ZU, fl iegt! Hier an der SM in Bern. Foto: Urs Bläsi
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Jahresbericht des Kassiers<br />
Das Jahr 2006 stand ganz im Zeichen der Fusionsvorbereitungen<br />
mit der Segelfl uggruppe Skylark.<br />
Der Entwurf für eine neue Tarifordnung, welche<br />
die Arbeit des Kassiers regelt, ist erstellt.<br />
Erfreulich ist die leichte Zunahme der Anzahl Aktivmitglieder,<br />
die uns aus dem Tief im Jahr 2005<br />
wieder etwas heraushebt. Leider ist auf der andern<br />
Seite die Anzahl Gönner seit 2001 beinahe<br />
auf die Hälfte gesunken, sie beträgt im Moment<br />
rund 85. Die Einnahmen aus Gönnerbeiträgen<br />
sind daher in diesem Jahr um 20 Prozent zurückgegangen.<br />
Viele Briefe wurden mit dem Vermerk<br />
„weggezogen“ von der Post retourniert.<br />
Das Frühlingslager in Ambri gilt neu als SGZ-Lager.<br />
Dadurch sind unter anderem auch die Flugzeugbenützungsgebühren<br />
um rund 30 Prozent<br />
gesunken. Der Verkauf der beiden ASW 24 hat<br />
15<br />
uns aber, dank unserer konservativen Abschreibungspolitik,<br />
einen schönen Gewinn eingebracht.<br />
Doch am Horizont sind leider schon wieder dunkle<br />
Wolken sichtbar: Das Problem mit den mangelnden<br />
Schleppfl ugzeugen wird uns in naher Zukunft<br />
beschäftigen. Da dürfte ein fi nanzielles Polster<br />
hilfreich sein!<br />
Zum Schluss ein Dank an alle Gönner, die uns<br />
mit ihren Beiträgen immer treu unterstützen. Und<br />
noch eine kleine Bitte: Melden Sie doch auch der<br />
Segelfl uggruppe Zürich Ihre allfällige Adressänderung,<br />
sonst verlieren wir den Kontakt mit Ihnen.<br />
Vielen Dank.<br />
Ich wünsche allen ein gutes, unfallfreies Schönwetterfl<br />
ugjahr 2007.<br />
Werni Baltensperger
16 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Bildimpressionen 2006<br />
Dani Stahl und Marc Friedli im Duo Discus über dem Konkordiaplatz, bei einem Flug ab Saanen. Foto: Marc Friedli<br />
Alzate’s Pluspunkte 2006: Üppige italienische Apéros und ganz schön<br />
viele Streckensegelfl ugkilometer! Foto: Kathrin Scherer<br />
SGZ-Vertretung an Markus’ und Nicole’s Hochzeit im Mai 2006. Nochmals alles<br />
Gute! Foto: Kathrin Scherer
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Cheffl uglehrer und Obmann bei der K***-Tüten-Demonstration an den<br />
Segelfl ugtagen 2006. Foto: Christoph Brühlmeier<br />
17<br />
Gemütlicher Grillabend der SG Zürich und der SG Skylark im Rahmen des<br />
Fusions-Projekts ZüriSky. Foto: Kathrin Scherer<br />
Im Duo Discus ab San Vittore in der Welle auf über 4000 m, Region<br />
Lukmanier. Foto: Kathrin Scherer<br />
Star-Status im Segelfl ug: Pilot Ueli Messmer hatte an der Schweizermeisterschaft in Bern gleich mehrere Groupies um sich! Foto: Pascal Brunner
18 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Risiko – Gefahr oder Chance?<br />
Kennt Ihr das unangenehme Gefühl, wenn eine<br />
Situation plötzlich gefährlich wird – und dann<br />
doch noch einen guten Ausgang nimmt? Kennt<br />
Ihr die Stimme, die euch dann zufl üstert: „Idiot!<br />
Da hattest du mehr Glück als Verstand! Das hätte<br />
genauso gut schiefgehen können!“ Beispielsweise,<br />
wenn man ein Flugzeug auf Gegenkurs<br />
übersehen hat. Oder der Kreis am Hang, der viel<br />
zu nahe ans Gelände führt. Oder die Umdrehung<br />
zu viel an der Wolke, sodass der Boden für eine<br />
unangenehme Zeit verschwindet. Alles keine<br />
Heldengeschichten, die man beim feierabendlichen<br />
Bier zum Besten zu geben pfl egt.<br />
Trotzdem: Diese Stimme ist unser Freund. Sie<br />
sagt uns, wenn wir eine Situation falsch eingeschätzt<br />
haben. Sie hilft uns, zu überleben.<br />
Die Gefahr fl iegt mit<br />
Niemand wird behaupten, Segelfl iegen sei ein<br />
ungefährlicher Sport. Schon bei einem durchschnittlichen<br />
Flug lauern viele Gefahren auf uns<br />
– offensichtliche und weniger offensichtliche.<br />
Neben einigen vermeidbaren Risiken – Bolzen<br />
gesichert? Ruder angeschlossen? – gibt es eine<br />
ganze Menge von Risiken, von denen wir nicht<br />
wissen, wie sie ganz vermieden werden können.<br />
Abgesehen vielleicht davon, gar nicht mehr zu fl iegen…<br />
Die Wahrheit ist, dass wir uns immer gewissen<br />
Gefahren aussetzen. Die Gefahr fl iegt immer mit.<br />
So schlimm ist das nicht. Kontrolliert Risiken<br />
einzugehen, macht auch Spass. Es ist sehr<br />
spannend, bei einem Überlandfl ug eine Aussenlandung<br />
zu riskieren – bei der wiederum das<br />
Flugzeug beschädigt werden könnte. Piloten,<br />
und andere Draufgänger, lieben das Spiel mit<br />
der Ungewissheit. Risiken sind demnach nicht<br />
nur einseitig negative Zeitgenossen, sondern<br />
stets mit einer Chance verbunden, etwa der<br />
Chance auf Selbstbestätigung, Befriedigung oder<br />
Entspannung.<br />
Problem der Messbarkeit<br />
Betriebswirte, Anlageberater und Versicherungsgesellschaften<br />
beschäftigen sich in ihrem Berufsalltag<br />
mit Chancen und Risken. Der geschäftliche<br />
Erfolg oder Misserfolg lässt sich in diesen Branchen<br />
einfach messen, nämlich in Schweizer Franken<br />
auf dem Konto zum Jahresende. Stimmt die<br />
Risikoanalyse eines Unternehmens besser mit der<br />
Realität überein als die der Konkurrenz, so kann<br />
es damit mehr Geld verdienen. Die Unternehmen<br />
haben also eine sehr reale Motivation, Risiken richtig<br />
einzuschätzen. Korrekte Analysen zu erstellen,<br />
hat dabei viel mit Erfahrung zu tun. Man versucht,<br />
aus vergangenen Fehlschlägen und Erfolgen zu<br />
lernen. Den Analysten kommen dabei historische<br />
Datenreihen über Dutzende von Jahren zu gute,<br />
mit denen sie ihre Analysen und Strategien beliebig<br />
oft testen und optimieren können.<br />
Beim Segelfl iegen haben wir das Problem der<br />
Messbarkeit. Vergangenheitsdaten und auch<br />
Simulationen gibt es nicht. Lediglich die Materialschäden<br />
sind kalkulierbar: Da akzeptieren wir<br />
ein gewisses Mass an Risiko mit dem Selbstbehalt,<br />
während wir uns gegen grössere Schäden<br />
versichern. Wir lernen aus unseren Fehlern und<br />
hoffen, dass wir denselben Mist nicht zweimal<br />
machen. Bei schwerwiegenden Schäden bekommen<br />
wir in der Regel gar keine zweite Chance.<br />
Wir können nicht daraus lernen. Wir wissen nicht<br />
aus eigener Erfahrung, was wirklich gefährlich<br />
ist! Ausbildung, in der Regel lückenhafte BFU-
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Berichte und Geschichten vom Hörensagen sind<br />
die einzigen Informationsquellen.<br />
Wo uns die Erfahrung fehlt, soll uns also vor<br />
allem die Ausbildung zu Hilfe kommen. In theoretischer<br />
und praktischer Schulung wurde uns<br />
beigebracht, was wir aus Sicherheitsgründen tun,<br />
beziehungsweise unterlassen sollen. Leider verbleiben<br />
wir meist auf diesem eher groben Wissensstand.<br />
Wir lernen zwar mit jedem Flug, Thermik<br />
besser zu nutzen, effi zienter zu kreisen oder<br />
die technischen Hilfsmittel besser einzusetzen,<br />
weil Erfolg und Misserfolg unmittelbar greifbar<br />
sind. Wir lernen aber nicht, Risiken besser einzuschätzen,<br />
da bei den meisten Flügen „nichts passiert“.<br />
Aufgrund dieser positiven Rückmeldung<br />
tendieren wir gar dazu, die Grenzen noch mehr<br />
auszuloten, also mehr zu riskieren. Erfahrene<br />
Piloten haben deshalb in den Unfallstatistiken<br />
keine Vorteile gegenüber Anfängern. Das ist eine<br />
Folge der fehlenden Messbarkeit von Risiken! Es<br />
fehlt die unmittelbare Rückmeldung, die einen<br />
Lernprozess erlauben würde.<br />
Das „Vario des Risikos“<br />
Wir müssen bei unseren Flügen also Messbarkeit<br />
herstellen. Was wir wollen, ist ein „Vario des<br />
Risikos“, das uns dauernd die Gefahr anzeigt, in<br />
die wir uns begeben. Wichtig ist, dass wir dieses<br />
Instrument möglichst immer mitnehmen und ihm<br />
auch Beachtung schenken. Nur so werden wir<br />
lernen können, Risiken einzuschätzen.<br />
Wir haben bereits ein solches Instrument. Es ist<br />
die oben beschriebene Stimme, unser Gefühl für<br />
Gefahr. Alles, was wir tun müssen, ist, ihr zuzuhören<br />
und sie ernst nehmen.<br />
Es geht darum, jedes Ereignis während eines Fluges<br />
zu analysieren und auf die Waage zu legen:<br />
War das gefährlich? Hätte es gefährlich werden<br />
können? Waren es meine Entscheidungen, die<br />
19<br />
zu der Situation geführt haben? Hätte ich anders<br />
entscheiden können? Hätte ich auch anders entscheiden<br />
sollen? Will ich dieses Risiko in Zukunft<br />
akzeptieren, reduzieren oder ganz umgehen?<br />
Der Kern der Sache ist, sich selbst gegenüber<br />
ehrlich zu sein. Es gibt keine Über-Piloten, die<br />
alles richtig machen. Ausser vielleicht jene, die<br />
nie fl iegen. Jeder von uns macht Fehler. Wichtig<br />
ist, daraus zu lernen. Es wurde in letzter Zeit<br />
viel über Fehlerkultur geschrieben. Diese beginnt<br />
bei jedem einzelnen, und zwar damit, sich seine<br />
eigenen Fehler einzugestehen. Wir müssen uns<br />
selbst immer wieder darin üben, unseren eigenen<br />
Fehlern gegenüber offen zu sein. Erst dann<br />
kann in der Gruppe oder im Verein eine Kultur<br />
entstehen, in der offen und konstruktiv über Risiken,<br />
Fehler oder Vermeidungsmassnahmen<br />
diskutiert wird.<br />
Kontinuierliche Selbstkritik<br />
Ich glaube, kontinuierliche Selbstkritik ist der<br />
Schlüssel zu einem vernünftigen Risikobewusstsein.<br />
Wir haben keine wirklich guten Alternativen.<br />
Kaum einer führt nach der Schulung noch viele<br />
Schulungsfl üge durch. Zwar fl iegen wir häufi g<br />
zu zweit, selten aber mit dem Ziel, das Risikobewusstsein<br />
zu stärken.<br />
Bei der Fremdbeurteilung können wir uns auch<br />
nicht darauf verlassen, dass das, was wir vom<br />
Boden aus beobachten, eine vernünftige Kritik<br />
zulässt. Start und Landung sind immer nur kurze<br />
Abschnitte eines Fluges, wenn auch wichtige.<br />
Konstruktive Kritik zu üben und zu akzeptieren,<br />
fällt uns Piloten ohnehin eher schwer. Einen Anfänger<br />
bösartig für eine gerade noch geglückte<br />
Landung anzubellen, bringt meist nichts – weiss<br />
dieser doch vermutlich selbst, dass er gerade<br />
keine Meisterleistung vollbracht hat. Ein Kritikgeber<br />
ist erst dann glaubwürdig, wenn er seiner-
20 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
seits konstruktiv und kritikfähig ist. Jeder Pilot akzeptiert<br />
dabei ein anderes Mass an Risiko. Vom<br />
Platzfl ieger über den Streckenfuchs zum notorischen<br />
Tieffl ieger, sie alle haben ein anderes<br />
Sicherheitsbedürfnis. Wir sollten das akzeptieren<br />
und nicht unser eigenes Sicherheitsbedürfnis bei<br />
anderen voraussetzen. Diese Erkenntnis hilft<br />
dabei, sowohl Kritik zu üben als auch Kritik zu<br />
empfangen.<br />
In der Fliegerei sind katastrophale Ereignisse immer<br />
eine Anreihung von Worst-Case-Ereignissen.<br />
Durch kontinuierliche Selbstkritik können wir laufend<br />
Situationen im Kopf durchspielen. Das erlaubt<br />
es uns, viel mehr Ereignisse zu erfassen, als<br />
wenn wir passiv auf die Katastrophe warten. Wir<br />
sollten uns immer und immer wieder überlegen,<br />
was im schlimmsten Fall passieren könnte. Wenn<br />
wir darauf sensibilisiert sind, können wir die Worst-<br />
Case-Kette hoffentlich frühzeitig unterbrechen.<br />
Und seien wir uns bewusst: Keine Technik der<br />
Welt garantiert, dass uns nichts passieren wird!<br />
Risiko – verdammt viel Spass!<br />
Wieso setzen wir uns all diesen Gefahren und Risiken<br />
aus? Weil es verdammt viel Spass macht!<br />
Vielleicht trotz – wahrscheinlich aber gerade wegen<br />
der Gefahren. Vielleicht brauchen wir den<br />
Nervenkitzel, die latente Katastrophe. Wir sind<br />
im täglichen Leben kaum mehr realen Gefahren<br />
ausgesetzt. Deswegen fühle ich mich selten<br />
so lebendig, als wenn ich in 200 m über Grund,<br />
mit dem Messer zwischen den Zähnen, in den<br />
rettenden Aufwind trampe. Und noch viel mehr,<br />
wenn ich den Aufwind nicht fi nde. Dieses Risiko<br />
akzeptiere ich. Was ich nicht akzeptieren will, ist<br />
das Risiko einer unkontrollierten Aussenlandung.<br />
Deshalb habe ich in dieser Situation die richtige<br />
Wiese bereits ausgewählt.<br />
Ich hoffe, dass jeder für sich „sein“ Mass an Risiko<br />
fi ndet. Seid kritisch, vor allem gegenüber<br />
euren eigenen Fähigkeiten und Schwächen!<br />
Urban Mäder<br />
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Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Doppelsitzer-RM in Hausen am Albis:<br />
Erfolgreiches Fun-Fliegen<br />
Auf die Idee, an der Doppelsitzer-RM teilzunehmen,<br />
brachte uns René Schneebeli von der SG<br />
Knonaueramt. Er fragte Käde, Urban und mich<br />
an, ob wir nicht Lust hätten, an diesem Wettbewerb<br />
in Hausen teilzunehmen. Spontan sagten<br />
alle ja und nach ein paar Bier im Ausgang war<br />
auch unser Teamname geboren: „ZUsfl ügler“.<br />
Zu unserem Erstaunen erhielten wir drei Jungpiloten<br />
sogar die Erlaubnis, unseren neuen Duo-X<br />
an den Wettbewerb mitzunehmen. Und dies,<br />
obwohl noch zwei weitere Teams aus unserem<br />
Verein an dem Wettbewerb teilnahmen. Wie sich<br />
später herausstellte, waren wir einfach die einzigen,<br />
die frech genug waren, den Antrag für den<br />
neuen Duo-X zu stellen…<br />
Am Vorabend machten wir den Flieger startklar<br />
und transportierten ihn nach Hausen. Die zugewiesenen<br />
Standplätze entlang der Rollbahn waren<br />
bereits ein ziemlicher Sumpf und ich hoffte, dass<br />
wir den Flieger am nächsten Tag vom Anhänger<br />
auf die Rollbahn zu schieben vermochten.<br />
Samstag, 3. Juni 2006<br />
Das Wetter an diesem Samstagmorgen sah<br />
nicht sehr verlockend aus. Wäre nicht der Wettbewerb<br />
gewesen, ich wäre wahrscheinlich im<br />
Bett liegen geblieben. Das schöne an einem<br />
Wettbewerb ist jedoch, dass die Konkurrenzleitung<br />
dir sagt, ob und wohin es an dem jeweiligen<br />
Tag fl iegbar ist…<br />
Die Konkurrenzleitung war an diesem Morgen<br />
ebenfalls vorsichtig. Für die Doppelsitzerklasse<br />
wurde ein AAT mit den Zylindern um Tramelan,<br />
Radius 50 km, und um Willisau, Radius 30 km,<br />
21<br />
über drei Stunden ausgeschrieben. Nach ein<br />
paar Startschwierigkeiten mit der LX-Programmierung<br />
schien dann alles zu klappen. Käde<br />
fl og vorn, ich vom hinteren Sitz. Eine geniale<br />
Taktik fi el uns auf die Schnelle nicht ein, also<br />
wählten wir einfach jeweils einen Drittel der Zeit<br />
pro Schenkel. Der Flug führte über gewohntes<br />
Gebiet: Buttwil, Triengen und Langenthal. Anschliessend<br />
der Wechsel auf die vordere Jura-<br />
Krete und weiter Richtung Tramelan. Westlich<br />
von Grenchen entschieden wird uns zur Wende,<br />
da schon mehr als eine Stunde aufgebraucht war.<br />
Übers Mittelland ging es weiter Richtung Napf.<br />
Nördlich dessen erreichten wir die gewünschte<br />
Endanfl ughöhe und der erste Flug war gelaufen.<br />
Ich war erstaunt, dass wir den Flug ohne grössere<br />
Höhenmängel hinter uns gebracht hatten. Mit<br />
einem Schnitt von 72 km/h erreichten wir den 4.<br />
Rang an diesem Tag.<br />
Sonntag, 4. Juni 2006<br />
Der erste Dämpfer an diesem Wettbewerb.<br />
Nachdem die Standard- und die Offene Klasse<br />
vor uns gestartet waren, jedoch nach wenigen<br />
Minuten alle Flugzeuge wieder am Boden standen,<br />
wurde der Tag neutralisiert. Kurz bevor wir<br />
das Flugzeug verräumen konnten, fi ng es in Strömen<br />
zu regnen an und wir sassen etwa eine halbe<br />
Stunde im geöffneten Flugzeuganhänger fest,<br />
da keiner von uns einen Schirm dabei hatte.<br />
Montag, 5. Juni 2006<br />
Konkurrenzleiter Felix Schneebeli schrieb wieder<br />
einen AAT aus, mit Zylindern um Huttwil,
22 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Radius 40 km, sowie Brunegg, Radius 28 km.<br />
Pilotiert wurde der Duo-X wieder von Käde und<br />
mir. Nach 45 Minuten Tieffl ug und endlosem<br />
Kreisen mit allen anderen um den Albisturm,<br />
sassen wir wieder am Boden. Die Konkurrenzleitung<br />
wurde sich nicht recht einig, ob der Tag nun<br />
neutralisiert werden sollte oder nicht. Die beiden<br />
anderen Teams der SGZ waren schon wieder<br />
gestartet, als uns Schildi gegen 17 Uhr doch<br />
noch zu einem zweiten Start überreden konnte.<br />
Nach dem ganzen Hin und Her war ich ziemlich<br />
demotiviert und lustlos aufs Fliegen. Ich wollte<br />
einfach möglichst schnell wieder am Boden sein.<br />
Da die beiden Zylinder sich ziemlich weit überlappten,<br />
entschieden wird uns, einfach zwischen<br />
den Hallwiler- und den Baldegersee zu fl iegen<br />
und wieder zurück. Und das möglichst schnell!<br />
Demotiviert wie wir waren, hatten wir auch nur<br />
wenig Geduld mit den Aufwinden. Einige wurden<br />
einfach ausgelassen oder nicht bis oben ausgefl<br />
ogen, auch wenn sie nicht so schlecht stiegen.<br />
Zwischen den Seen angekommen entschieden<br />
wir uns dann, trotzdem noch ein Stück weiter<br />
Richtung Langenthal zu fl iegen, auch wenn das<br />
Wetter in dieser Richtung immer schlechter zu<br />
werden schien. Auf dem Heimweg stiessen wir<br />
über dem Lindenberg auf die ASK 21 der SG<br />
Skylark, die über uns drehte. Wir setzten beide<br />
etwa auf derselben Höhe zum Endanfl ug nach<br />
Hausen an. Die Kiste gab wirklich alles, doch leider<br />
machte sich die fehlende Gleitzahl des ASK<br />
bemerkbar. So konnten wir sie cool überholen,<br />
während sie immer weiter sank und sank. Mit<br />
unserem neuen Duo reichte es noch für einen<br />
Überfl ug, die ASK musste wenig später direkt<br />
landen… Schlussendlich hatten wir natürlich<br />
den schnelleren Schnitt als die ASK, mit dem<br />
schlechteren Index wurde diese dann aber doch<br />
Tagessieger und wir Zweite… Im Nachhinein<br />
hatte sich der zweite Start jedoch voll gelohnt.<br />
Danke Schildi!<br />
Dienstag, 6. Juni 2006<br />
Die letzten zwei Flüge liessen uns ein bisschen<br />
übermütig werden. Für die Doppelsitzerklasse<br />
wurde wieder ein AAT ausgeschrieben, mit Zylindern<br />
um Vue des Alpes, Radius 100 km(!),<br />
sowie Barmelweid, Radius 40 km. Für den Flug<br />
übers Mittelland wählten wir dieselbe Route wie<br />
bereits am Samstag: Buttwil, Triengen, Langenthal<br />
und anschliessend der Wechsel auf die<br />
Jura-Krete. Der erste Teil verlief problemlos.<br />
Den Sprung auf die Jura-Krete unterschätzten<br />
wir an diesem Tag jedoch ein bisschen und so<br />
wurden wir am Weissenstein Richtung Solothurn<br />
runtergespühlt. Nur mühsam konnten wir<br />
uns wieder auf die Krete kämpfen. Glücklicherweise<br />
hatte es ab und zu ein Poulet in der Luft,<br />
das uns den richtigen Schlauch zeigte. Die Aufwinde<br />
schienen uns immer wieder einen Streich<br />
zu spielen und es ging mehr runter als rauf. Das<br />
Weiterfl iegen wurde immer mühsamer und wir<br />
mussten uns mehrmals wieder auf Kretenhöhe<br />
kämpfen. Knapp vor dem Chasseral entschieden<br />
wir uns zur Wende, da wir schon zu viel<br />
Zeit verloren hatten. Zurück über Biel kurvten<br />
wir erneut tief in der Landschaft rum. Der beste<br />
Heimweg schien wieder einmal quer übers<br />
Mittelland. Der Weg führte jedoch zwischen der<br />
TMA Bern und der CTR Grenchen durch. Ohne<br />
das SeeYou Mobile hätten wir hier wohl eine<br />
Luftraumverletzung begangen, da die Grenzen<br />
nur wenige hundert Meter auseinander liegen.<br />
Der weitere Heimfl ug verlief problemlos, wir erreichten<br />
an diesem Tag den 4. Rang. Da das<br />
führende Team jedoch aussengelandet war,<br />
rutschten wir in der Gesamt<strong>wert</strong>ung auf den 1.<br />
Rang.
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Podest der Doppelsitzer-RM: Die SGZ ist mit zwei Teams auf den ersten beiden Rängen vertreten. Foto: SG Knonaueramt<br />
Mittwoch, 7. Juni 2006<br />
Es galt, den 1. Rang in der Gesamt<strong>wert</strong>ung zu<br />
verteidigen. Das erste Mal an diesem Wettbewerb<br />
wurde ein Race-Task ausgeschrieben, mit<br />
Wendepunkten in Stuben am Arlberg sowie Arosa<br />
für die Doppelsitzerklasse. Der ausführliche Bericht<br />
über diesen Österreich-Flug ist in diesem<br />
Heft von Rolf Charrier zu lesen. Urban und ich<br />
pilotierten an diesem Tag den Duo-X. Der Flug<br />
führte übers Klöntal und die Flumserberge an<br />
den Gonzen. Weiter über Malbun und das Montafon<br />
an den Arlberg zur ersten Wende. Von dort<br />
nach Arosa zur zweiten Wende. Der Heimfl ug<br />
führte via Calanda zurück an den Gonzen, von<br />
dort via Churfi rsten und Schänis wieder zurück<br />
nach Hausen. Da wir beide unterwegs Mühe mit<br />
Wasserlassen hatten, gingen wir also mit randvoller<br />
Blase in den Endanfl ug. Der Landeanfl ug<br />
war ziemlich schnell und das Ausrollen ging bis<br />
ans Ende der Piste. Aber wichtig war nur noch,<br />
möglichst schnell aus dem Flieger zu kommen…<br />
23<br />
An diesem Tag erfl ogen wir den Tagessieg in unserer<br />
Klasse und besetzten schlussendlich den<br />
ersten Rang in der Gesamt<strong>wert</strong>ung. Den zweiten<br />
Rang besetzte mit Adrian und Julia ebenfalls<br />
ein Team der SG Zürich.<br />
Fazit<br />
Abschliessend möchte ich sagen, dass mir die<br />
fünf Tage extrem Spass bereitet haben. Nicht<br />
nur das Fliegerische, sondern auch das ganze<br />
Drumherum stimmte. Deshalb nochmals herzlichen<br />
Dank, dass wir gleich den neuen Duo-X<br />
benutzen durften. Fliegerisch ist es ja eher ein<br />
Fun-Fliegen, als verbissener Wettkampf. Und<br />
trotzdem packt es einen und man wird mit jedem<br />
gefl ogenen Tag ein bisschen ehrgeiziger. Probiert<br />
es doch einfach mal selber aus, ihr fi ndet<br />
sicher einen Kumpel, der mit euch ins Cockpit<br />
steigt…<br />
Christian Gfeller
24 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
RM Hausen, letzter Wertungstag: „Ist der Ruf<br />
erst ruiniert, fl iegt sich’s weiter ungeniert!“<br />
Schönes Wetter, mässige Bise und erste kleine<br />
Cumuli am Horizont im Westen. Alle Flugzeuge<br />
sind am Start aufgestellt. Ein Jura-Rennen? Die<br />
Frage stellt sich… Diskussionen mit Hanspeter<br />
Geier, dem alten Streckenfuchs von Schänis und<br />
Mitkonkurrent an vielen meiner zahllosen Hausener-,<br />
Schäniser- und Buttwiler-RALs sowie<br />
einigen SMs. „Bei Bise fl iege ich nie Strecke in<br />
den Alpen!“, meint er lakonisch. Gemischte Gefühle<br />
kommen auf. Hanspeter ist Meteo berater<br />
der Wettbewerbsleitung und fl iegt als Konkurrent<br />
in meiner Klasse mit. Die Konkurrenzleitung entscheidet<br />
sich für die gemischte 15m-, 18m- und<br />
offene Klasse für eine Vierecksaufgabe über<br />
320 km: Unterägeri, Stuben am Arlberg, Oberalppass,<br />
Affoltern am Albis, Hausen. Entgegen der<br />
Erwartungen gibt es zum Abschluss also doch<br />
noch ein Alpenrennen.<br />
Abfl ug<br />
Es geht los. Ein turbulenter Schlepp durch die<br />
Bisenschneise verlangt grosse Aufmerksamkeit<br />
und zwingt einen, immer schön die Hand am<br />
Klinkengriff zu lassen, falls etwas Unvorhergesehenes<br />
passieren sollte… Bald sind am Ratenpass<br />
die 1800 m erreicht und der Schlepper<br />
dreht ab. Ruhige Thermik östlich des Ägerisees<br />
beschert mir kaum Aufregung im Warteraum und<br />
die Luftraumbeobachtung erfolgt problemlos und<br />
komfortabel. Die Pulks der zuvor gestarteten<br />
Standardklasse glitzern in der Nachmittagssonne<br />
beim Blick in Richtung Rossberg, Wildspitz.<br />
Dreissig Minuten später bin ich auch in dieser<br />
Gegend. Dort sind die Standardfl ieger inzwi-<br />
schen abgezischt und ich sehe nur noch zwei<br />
der ganz grossen Schiffe, die unter mir rasch an<br />
Höhe gewinnen.<br />
Wenig später ist meine Startlinie offen. Ein kurzer<br />
Weg zurück in Richtung Unterägeri bringt<br />
mich mit nur wenig Höhenverlust in die optimale<br />
Position zum Linienüberfl ug. Alles okay, meldet<br />
der Logger und ich gebe der 304 die Sporen. Vor<br />
der Krete zum Klöntalersee trete ich jedoch auf<br />
die Bremse, drehe in den Kreis und dann mit 2<br />
m/s an die Basis. 300 m tiefer krebst einer der<br />
Langohren im Hangkreis. Den triffst du sicher<br />
bald wieder an, denke ich, aber dann wirst du zu<br />
ihm aufschauen.<br />
Neid um die Gleitzahl<br />
Ich nehme Mass für die lange Querung zur<br />
Churfi rstenregion. Richtung Flumserberge sieht<br />
es auch sehr gut aus. Wäre es bei der weiterhin<br />
spürbaren Bise vielleicht doch besser, die Südwestseite<br />
zu nehmen? Ich entscheide für die<br />
Ostseite, also Mattstock, Leistkamm. Die Rechnung<br />
geht gut auf, über Amden gibt es sattes<br />
Steigen bis an die Basis, die mich bei 2400 m<br />
mit den ersten Kondensen einnebelt. Der Langohrfl<br />
ieger ist auch schon eingetroffen und kreist<br />
einige hundert Meter unter mir. Er beschleunigt<br />
nach wenigen Kreisen rasch und nimmt unterhalb<br />
der Leistkamm-Krete Kurs auf den Chäserrugg.<br />
Mutig, denke ich, aber bei den Höllengleitzahlen<br />
dieser 25-Meter-Kisten scheint dies auch<br />
im Lee kein Problem zu sein. Ich folge ihm und<br />
renne unerwartet in einen Dreimetrigen, der bis<br />
auf 2800 m trägt. Freude herrscht und die Wölb-
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
klappen gehen hoch. Mit fast 200 km/h am Stau<br />
brettere ich dem Gonzen entgegen, um dort die<br />
Höhe für die oft etwas kritische Rheintalquerung<br />
zu holen.<br />
Leicht verblüfft sehe ich dann in einiger Distanz<br />
das kreisende 25-Meter-Schiff auf fast gleicher<br />
Höhe. Die Dinger sind einfach nicht abzuschütteln<br />
und Neid kommt auf. Der Grosse geht aus<br />
dem Kreis und quert kurz darauf mit hoher Geschwindigkeit<br />
das Rheintal, mit Kurs zum Fürstentum.<br />
Die Verfolgung gelingt mir nur kläglich,<br />
die Gleitzahldifferenz ist wieder einmal offensichtlich.<br />
Erste Wende<br />
Malbun und die ersten Querrippen ziehen unter<br />
mir durch und ich hetze weiter, mit Kurs auf die<br />
schon oft angetroffene, grossartige Wetteroptik<br />
im Raum Zimbaspitze, Lünersee. Aber ich komme<br />
zu tief an. Eine scharfe 180-Grad-Wende<br />
und ich gleite eine Krete zurück, zum Fundlkopf.<br />
25<br />
Knapp über dem Grat drehe ich ein – und bin<br />
fast auf Kollisionskurs mit dem rund 30 m höher<br />
ankommenden Hausener Janus, mit Ruedi<br />
Schneebeli am Steuer. Beim Unterfl iegen geht<br />
der Knüppel kurz nach vorne auf Anschlag und<br />
dann wieder fast voll auf Plus. Nach dieser kurzen<br />
Akrobatikeinlage kreisen wir zusammen<br />
in einem wilden Dreimetrigen an die Basis auf<br />
2700 m. Die Stimmung steigt. Nach kurzem Winken<br />
verlasse ich den Kreis und bringe die 304<br />
auf Speed, exakt auf Kurslinie.<br />
Bludenz ist unter mir und es trägt weiterhin prima.<br />
Schnell weiter zum Hochjoch bei Schruns,<br />
dort ist die Basis wesentlich höher. Der Flug wird<br />
traumhaft. Ein paar Suchschwenker, der Dreimetrige<br />
ist zentriert und hoch geht’s fulminant<br />
bis 3600 m.<br />
Die Wende am Arlberg ist nun kein Problem<br />
mehr und ich werde euphorisch. Vom Janus ist<br />
nichts mehr zu sehen. Ich beschleunige weiter<br />
auf Kurs Stuben a. A., packe die Wende und<br />
Auch Rolf Charriers 304, «G3», steht in der Startaufstellung. Foto: SG Knonaueramt
26 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
fl itze zurück zum Hochjoch. Doch der Schlauch<br />
ist ausgelutscht und gibt nur noch wenig Steigen<br />
her. Also weiter! Die Absicht ist, ins Montafon<br />
einzufl iegen, wo in südlicher Richtung eine<br />
phantastische Basis zu erkennen ist.<br />
Verfolgungsjagd<br />
Ich fl iege über Gargellen auf die Bergspitze mit<br />
dem Hotel Vergalda zu – und fi nde den Schlauch<br />
prompt nicht! Ich verliere Zeit durch das Herumsuchen<br />
und die Höhe sinkt unter 2000 m. Gar<br />
nicht mehr so angenehm… Leichte Nervosität<br />
stellt sich ein und ich plane schon den Fluchtweg<br />
nordwärts. Das Versetzen um die Bergspitze<br />
nach Süden bleibt als letzter Versuch. Es gelingt<br />
überraschenderweise und ich atme auf. Ein Meter<br />
ruhiges Steigen setzt ein und wird mit jedem<br />
Kreis stärker. Zehn Minuten später weitet sich<br />
der Horizont wieder, die Bergspitzen versinken<br />
und ich habe Zeit, die Kurslinie für die Fortsetzung<br />
des Fluges zu überdenken.<br />
In schnellem Sprung geht es nun über das<br />
Schlappintal südlich an Klosters vorbei, dies mit<br />
komfortablen 3600 m. Diese Höhe lässt die vor<br />
kurzem überwundenen Schwierigkeiten wieder<br />
vergessen.<br />
Ein Funkspruch der beiden Ventus-Piloten H.P.<br />
Geier und Klaus Annen, die sich gegenseitig Informationen<br />
geben, enthebt mich der Entscheidung,<br />
südlich des Vorderrheintals zu bleiben.<br />
Die ursprüngliche Absicht, über das Rheinwaldhorn<br />
die zweite Wende zu erreichen, gebe ich<br />
auf. Die beiden fl iegen auf der Nordseite, also im<br />
Lee, über Calanda und Flims zum Oberalp und<br />
melden trotzdem zuverlässiges Steigen, verbunden<br />
allerdings mit viel Turbulenz. Mit einigem<br />
Befremden denke ich an frühere Flüge an dieser<br />
Talseite zurück, bei denen ich schon mindestens<br />
zweimal dem „Lemming-Syndrom“ zum Opfer<br />
gefallen bin und in Ragaz zur unfreiwilligen Landung<br />
gezwungen wurde. Jetzt geht es rasant<br />
hinterher, die Aufholjagd beginnt.<br />
1. Schenkel: Wunderbarer Blick auf die Churfi rsten. Foto: SG Knonaueramt
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Am Calanda bin ich jedoch nur noch auf 2200 m<br />
und brauche dringend Anschluss. Dieser stellt<br />
sich dann auch prompt ein: Dicht am Leehang mit<br />
rabiaten drei Metern, getrieben vom Nordwind<br />
und in der Talmitte endend auf knapp 2800 m,<br />
in schnell zerfallendem Kondens. Die Wölbklappen<br />
gehen hoch und ich stürme wieder vorwärts.<br />
In der Region Flims fi nde ich trotz starkem Lee<br />
sofort den Anschluss an die rotorartige Thermik,<br />
welche die G-Belastung stark ansteigen lässt<br />
und mir die Hamsterbacken kräftig nach unten<br />
zieht. Es ist ein richtiger Killerschlauch und die<br />
Wolke fällt mir fast auf den Kopf. Ich richte rasch<br />
auf und beschleunige wieder voll. Geschwindigkeit<br />
ist angesagt, nur so gelingt die nun etwas<br />
hektisch gewordene Verfolgung.<br />
Zweite Wende<br />
Zwischendurch wage ich einen kurzen Blick zu<br />
den von Norden überhängenden Wolken am Panixerpass<br />
und am Tödi. Nur kurz verweile ich bei<br />
der etwas bangen Überlegung, ob am Oberalppass<br />
der Durchfl ug auf Kurs Vierwaldstättersee<br />
wohl problemlos möglich ist. Hanspeter meldet<br />
auf meine kurze Anfrage, dass er vor dem<br />
Oberalp südlich sei und zuverlässiges Steigen<br />
vorfi nde. Ich bleibe dennoch nördlich und fi nde<br />
querab Disentis den Superhammer, der mit vier<br />
Metern integriert vehement bis an die Basis auf<br />
3600 m trägt. Die Aussicht auf eine glückliche<br />
Vollendung dieses fantastischen Fluges steigt.<br />
Die Wende am Oberalp ist nun ein Kinderspiel.<br />
Beim Blick zurück auf Disentis und beim letzten<br />
Aufkreisen an der mächtigen Basiswolke sehe<br />
ich plötzlich den Hausener Janus 200 m tiefer<br />
ankommen und einkreisen. Gut gemacht, denke<br />
ich, auch Ruedi hat die Chancen prima genutzt<br />
und wird diesen Flug mit grosser Sicherheit vollenden.<br />
27<br />
Rasch fl iege ich vor und hole die Wende Oberalp.<br />
Der Logger springt auf den neuen Kurs und ich<br />
nehme Mass für den langen, mit Begeisterung<br />
erwarteten Endanfl ug. Alle Bedenken hinsichtlich<br />
eventueller, durch tiefer hängende Wolken<br />
nicht überfl iegbarer Pässe werden hinfällig. Ein<br />
Schwenker um den Oberalpstock und schon<br />
erkenne ich voraus Amsteg und Altdorf. Vorfl ug<br />
und Sicht bleiben unbehindert.<br />
Endanfl ug<br />
Jetzt nur nichts vergeigen. Vorsicht bestimmt<br />
nun meinen Flugstil und ich nehme die Sollfahrt<br />
markant zurück, auf Mc Cready 0,5. Doch voraus<br />
passt die Optik immer noch, obwohl es schon<br />
gegen 18 Uhr geht. Der langgestreckte Gleitfl ug<br />
fordert jedoch seinen Tribut und lässt die stolze<br />
Höhe bald wieder schwinden.<br />
Eingangs Schächental, über dem Fronalpstock,<br />
baut sich nochmals eine schöne Cumuluswolke<br />
auf. Der kurze Rechtsschwenker ab der Kurslinie<br />
führt mich zu einem Zweimetrigen, der<br />
mir eine fast sichere Höhenreserve anbietet.<br />
Mit ruhigen Kreisen geht es hinauf. Ich verlasse<br />
die Basis bei 2600 m und dirigiere die 304<br />
wieder auf Heimkurs. Mythen und Hochstuckli<br />
ziehen rechts durch und die Loggeranzeige<br />
erinnert mich daran, dass ich noch, an Hausen<br />
vorbei, die letzte Wende Affoltern erreichen<br />
muss. Es reizt sehr, schneller zu fl iegen, doch<br />
ich beschränke mich darauf, die beste Gleitzahl<br />
beizubehalten, da beim Tieferkommen auf der<br />
Route nach Affoltern mit Bisenlee zu rechnen<br />
ist. Mit 1900 m gleite ich über den Rossberg und<br />
erkurble in zerfallender Thermik nochmals weitere<br />
200 m Höhe. Vielleicht verschenke ich hier<br />
Minuten, doch das sichere Heimkommen ist mir<br />
wichtiger. Das Sinken wird nach Passieren des<br />
Zugersees deutlich stärker, doch ich bin weiter
28 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
zuversichtlich und vertraue meinem Höhenmanagement<br />
mittels altbewährtem Holtkamp Rechenschieber.<br />
Die Wende Affoltern erreiche ich mit Höhe<br />
1300 m. Das Loggersignal verstummt, ich drehe<br />
scharf ab und lasse den Kurs Hausen einlaufen.<br />
Die Höhe schwindet in Lee und Gegenwind doch<br />
beängstigend rasch, aber es reicht alles noch<br />
prima für einen nicht allzu spektakulären Ziellinienüberfl<br />
ug. Das Rad fällt heraus und was nun<br />
folgt, ist „The end of a perfect day“, doch dies ist<br />
eine andere Geschichte.<br />
Zufrieden und belohnt<br />
Später erfahre ich, dass mir nur rund 100 Punkte<br />
auf Golf Echo, den Ventus von H.P. Geier,<br />
fehlen. Mit diesem Schlussergebnis bin ich eigentlich<br />
recht zufrieden mit mir und der braven<br />
Glasfl ügel 304 mit Kennzeichen G3.<br />
Bedauerlicherweise schafft es Ruedi Schneebeli<br />
mit dem Janus nicht ganz. Er fl iegt vermutlich<br />
am Oberalp zu schnell ab und unterlässt es, den<br />
Rechtsabbieger zur Cumuluswolke am Fronalpstock<br />
vorzunehmen. Sein Flug endet mit einer<br />
Sicherheitslandung auf dem Flugplatz Buochs.<br />
Das Fazit meines Fluges: Die vorangehenden<br />
Wettbewerbstage waren für mich nicht sehr erfolgreich.<br />
Obwohl immer heimgekommen, war<br />
ich nie besonders schnell. Ich fl og deshalb mit<br />
der Einstellung: „Ist der Ruf erst ruiniert, fl iegt<br />
sich’s weiter ungeniert!“ Belohnt wurde ich durch<br />
diese Motivation mit einem weiteren, unvergesslichen<br />
Alpenfl ug und einem weiteren Eintrag von<br />
über fünf Flugstunden in meinem Flugbuch.<br />
Rolf Charrier<br />
- Metallbau - Stahlbau<br />
- Blechverarbeitung - Brandschutz<br />
- Einbruchschutz - Mechanische Verarbeitung<br />
- Montagearbeiten - Reparatur und Service<br />
- Restauration - Türen und Fenster<br />
- Sonderkonstruktionen - Einzelanfertigungen<br />
- Schmiedearbeiten - Elektrobau<br />
Inhaber: Familie Kerschbaumer
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Junioren-SM Yverdon: Traditionen pfl egen!<br />
Alle Jahre wieder fallen die Segelfl ug-Junioren<br />
in Scharen über einen der Schweizer Flugplätze<br />
her. Wie gewisse Gerüchte behaupten, wird man<br />
diese Jungmannschaft dann gut eine Woche<br />
nicht mehr los. So geschehen auch vergangenen<br />
Juli auf dem Flugplatz Yverdon. Man könnte es<br />
schon fast als Tradition bezeichnen, dass seit<br />
Jahren immer auch ein SGZ-Junior bei der ganzen<br />
Sache mitmischt. Den steigenden Juniorenzahlen<br />
entsprechend, war die SGZ dieses Jahr<br />
sogar doppelt vertreten. Neben mir konnte auch<br />
noch Käde von der Teilnahme überzeugt werden.<br />
Aber beginnen wir erst mal ganz von vorne…<br />
Das Treffen der Junioren hat natürlich seinen<br />
Grund: Alljährlich fi ndet nämlich die Junioren-<br />
Schweizermeisterschaft statt. Dieses Jahr hatte<br />
sich Ex-Junior Daniel Rossier zur Verfügung gestellt,<br />
den Segelfl ug-Nachwuchs eine Woche lang<br />
zu beschäftigen. Und so kam es, dass anfangs<br />
Juli der Flugplatz Yverdon von Zelten, Anhängern<br />
und natürlich einem ganzen Haufen Leuten bevölkert<br />
wurde. Die Teilnehmerzahl von 23 Junioren<br />
lässt doch darauf hoffen, dass dem Segelfl ug<br />
auch in Zukunft der Nachwuchs nicht ausgeht.<br />
Erster Tag: Das Wetter stimmt<br />
Die Hitze holte die meisten Junioren schon früh<br />
morgens aus den Zelten, das Wetter sah prächtig<br />
aus. Entsprechend waren dann auch die<br />
Tagesaufgaben, die wir am Briefi ng erhielten:<br />
303 Jura-Kilometer waren angesagt, zwischen<br />
Weissen stein und Lac de Joux. Beim Meteo-<br />
Briefi ng klang es nach eher frühem Thermikende<br />
und so sah meine Planung vor, möglichst bald<br />
abzufl iegen. Die Ausführung eines Plans kommt<br />
dann aber bekanntlich oft anders…<br />
29<br />
Mit der Startaufstellung dauerte es lange, da<br />
irgend wie keiner so richtig wusste, wohin er<br />
jetzt soll. Auch der Start der Klassen zögerte<br />
sich immer weiter hinaus. Und so machte sich<br />
eine Stimme in meinem Hinterkopf immer lauter<br />
und deutlicher bemerkbar, die mich immer und<br />
immer wieder an meine unbeschreibliche Bilanz<br />
bei ausgeschrieben Flügen ab 300 km erinnerte:<br />
Genau, bis jetzt hatte jeder meiner Versuche,<br />
eine Strecke über 300 km zu fl iegen, irgendwo<br />
geendet, aber garantiert nicht auf dem Flugplatz,<br />
auf dem ich gestartet war. Der Beginn der<br />
Schlepperei war also eine regelrechte Erlösung.<br />
Endlich fl iegen, endlich Ablenkung.<br />
Die Schlepperei ging zügig vonstatten. Insgesamt<br />
elf Schleppmaschinen sorgten für einen fl üssigen<br />
Ablauf, sodass das ganze Feld ziemlich schnell<br />
in der Luft war. Trotzdem wurde es 14.34 Uhr,<br />
bis die Startlinie geöffnet werden konnte. Soweit<br />
war also mein Plan schon mal dahin. Um diese<br />
Zeit wäre ich am liebsten bereits schon eine<br />
Stunde unterwegs gewesen… Ganze zwei Minuten<br />
nach Öffnung der Linie hatte ich sie dann<br />
aber auch schon hinter mir gelassen und war auf<br />
dem ersten Schenkel unterwegs. Trotz schnellem<br />
Vorankommen gab es auf der Funkfrequenz<br />
eigentlich nur ein Thema: „Wie weit schaffen wir<br />
es vor Thermikende?“ Und je weiter es ging,<br />
desto intensiver wurden die Diskussionen, wie<br />
lange denn nun die Thermik noch hinhalten würde.<br />
Fliegerisch ging es ganz zügig voran. Einzig<br />
eine Tiefl ugübung im Raum Neuchâtel bremste<br />
uns beiden SGZ-ler etwas aus. Aber bei beiden<br />
war im richtigen Moment der nötige Schlauch<br />
zur Stelle. So ging es, unter regen Diskussionen<br />
am Funk, immer weiter und weiter. Das beim
30 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Meteo-Briefi ng angekündigte Thermikende war<br />
in der Zwischenzeit schon ganze 30 Minuten<br />
überfällig, und trotzdem kam man immer noch<br />
voran. Allerdings zeigte mein Logger noch immer<br />
150 km bis zum Aufgabenende. Trotzdem fl og<br />
ich gemütlich weiter. Bei jedem Schlauch kreiste<br />
ich immer solange, bis er wirklich gar nichts<br />
mehr hergab – es könnte ja der letzte gewesen<br />
sein. Und so zählte der Logger die Kilometer immer<br />
weiter runter. Am Funk meldeten die ersten<br />
ihre Endanfl ughöhe, ich hatte noch immer über<br />
100 km vor mir. Und noch immer war auf dem<br />
End anfl ugrechner ein dickes Minus zu fi nden.<br />
Doch noch ging es vorwärts.<br />
Von Käde war lediglich zu hören, dass sie wegen<br />
kleineren Navigationsschwierigkeiten den<br />
Flug abgebrochen hatte und am Abgleiten nach<br />
Yverdon war. Auf meiner Frequenz kehrte immer<br />
mehr Ruhe ein und langsam wurde mir bewusst,<br />
dass ich wohl so ziemlich alleine in der Luft war.<br />
Alle anderen mussten längst zu Hause sein. Und<br />
dennoch kam ich noch immer vorwärts auf dem<br />
Task, obwohl die Thermik laut Meteoro logen<br />
schon seit gut 1½ Stunden hätte vorbei sein<br />
sollen. Unter den übrig gebliebenen Resten von<br />
Wolkenstrassen konnte ich noch vermindertes<br />
Sinken herausholen und so den Endanfl ugrechner<br />
ins Positive zwingen. Kurz vor der letzten<br />
Wende konnte ich dann in einem Schlauch ein<br />
richtig fettes Plus auf den Endanfl ugrechner<br />
zaubern – und somit war auch der Nachhauseweg<br />
geschafft. Gegen 19 Uhr setzte ich Z6 nach<br />
vollendeter Aufgabe auf die Piste von Yverdon.<br />
Zweiter Tag: Kein SGZ-Tag<br />
Nach einem ersten Blick aus dem Zelt stand fest,<br />
Pascal Brunner bereit zum Start. Foto: Kathrin Scherer
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
das Wetter würde fl iegbar. Also gleiches Prozedere<br />
wie am Vortag: Flieger montieren und ab<br />
ans Briefi ng, sich dann die ganzen Meteo-Infos<br />
zurechtlegen und schlussendlich noch die Tagesaufgabe<br />
in Empfang nehmen. Die heranziehenden<br />
Cirrenfelder, vor welchen uns die Meteorologen<br />
warnten, wurden so nebenbei registriert.<br />
Sie wurden ja nur am Rande erwähnt, dann würden<br />
sie wohl nicht so wichtig sein. Schliesslich<br />
herrschte über Yverdon noch immer strahlend<br />
blauer Himmel.<br />
Soweit also noch alles gut. Das änderte sich<br />
aber ziemlich schnell, als ich im Schlepp die<br />
ersten Blicke Richtung Klinkpunkt werfen konnte.<br />
Rund um den Bereich, in dem ich ausklinken<br />
musste, war ein dichter Wolkendeckel. Dummerweise<br />
blies der Wind diesen Deckel auch noch<br />
schön weiter in Richtung erste Wende. Unter<br />
dem Deckel liess sich kein Steigen ausmachen<br />
– und so landeten die sechs Flugzeuge, die als<br />
letzte geschleppt worden waren, kurze Zeit später<br />
wieder auf dem Flugplatz Yverdon. Darunter<br />
war selbstverständlich auch die komplette SGZ-<br />
Vertretung. Die Piloten, welche weiter vorne<br />
in der Startreihenfolge waren, kamen alle weg<br />
und konnten ganz brauchbare Distanzen zurücklegen.<br />
Für uns beide gab es an diesem Tag so<br />
gut wie null Punkte. Da konnte es am dritten Tag<br />
nur noch besser werden.<br />
Dritter Tag: Eindrücklich,<br />
was unser Wetter so tut<br />
Dritter Tag, und auch heute sollte gefl ogen werden.<br />
Allerdings waren für den Nachmittag Gewitter<br />
angesagt. Dank einer super Organisation der<br />
Konkurrenzleitung wurden alle Piloten laufend<br />
auf der Wettbewerbsfrequenz über die aktuelle<br />
Wettersituation informiert. Uns wurden genaue<br />
Standorte von Gewitterzellen aktuell mitgeteilt<br />
31<br />
und so war es möglich, trotz den hohen Wolkentürmen,<br />
die sich am Nachmittag aufbauten, eine<br />
sichere Aufgabe zu fl iegen. Während auf der ersten<br />
und zweiten Jura-Krete die Gewitter entlang<br />
zogen, konnten wir auf der dritten Krete schnelle<br />
Schnittgeschwindigkeiten von über 100 km/h<br />
fl iegen. Wirklich ein eindrückliches Bild, so ruhig<br />
in der Sonne dahinzugleiten, während sich nebenan<br />
die Gewitter aufbauten. Dank der super<br />
Betreuung durch die Meteorologen am Funk war<br />
es allen problemlos möglich, den Gewitterzellen<br />
auszuweichen und so einen sicheren Flug zu<br />
machen. Bis auf eine Aussenlandung konnten<br />
alle Junioren diese Aufgabe erfüllen.<br />
Ein riesen Spass<br />
Aus fl iegerischer Sicht war es das dann auch,<br />
das Wetter machte an den folgenden Tagen<br />
nicht mehr mit. Für Freitag gab es nochmals<br />
Hoffnung auf ein Wetterfenster, darum wurden<br />
auch nochmals ausführlich Flugzeuge montiert.<br />
Allerdings war dann das vorausgesagte Wetterfenster<br />
doch zu klein, der Tag musste neutralisiert<br />
werden.<br />
Im Schlussklassement fand man uns beiden<br />
SGZ-ler auf den Plätzen 20 und 21. Wenn man<br />
bedenkt, dass es für Käde der erste Wettbewerb<br />
im Einsitzer war und ich noch ein paar Jahre als<br />
Junior vor mir habe, lässt sich das Resultat doch<br />
sehen. Auf jeden Fall war es wieder einmal ein<br />
riesen Spass, eine Woche im Kreise der Junioren<br />
zu verbringen.<br />
Ich hoffe, die Jungmannschaft der SGZ erhält<br />
weiterhin eine solche Unterstützung, sodass wir<br />
für den Fortlauf der Tradition sorgen können. Junioren-Schweizermeisterschaft<br />
ohne SGZ-Beteiligung<br />
ist doch schon gar nicht mehr vorstellbar.<br />
Pascal Brunner
32 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Bitterwasser oder Gariep Dam?<br />
Am besten beides! Um eines gleich vorweg zu<br />
nehmen – Fliegen im südlichen Afrika ist, egal wo<br />
man es betreibt, einfach einzigartig! Die thermischen<br />
Verhältnisse sind, verglichen zu den unsrigen,<br />
um einiges extremer. Aufwinde von mehr<br />
als 5 m/sec sind keine Seltenheit – Abwinde aber<br />
auch. Empfohlene Devise: Fly high – Fly fast. Für<br />
1000er-Ambitionierte schon fast ein Muss…<br />
Bitterwasser, Namibia<br />
Unser Namibia-Projekt vor vier Jahren, mit unserem<br />
Janus und einer LS4, hat, alles aufgerechnet,<br />
doch etwa 23‘000 Franken gekostet.<br />
Bei 16 teilnehmenden Piloten kam dies auf<br />
einen Tagesbeitrag von rund 130 Franken, bei<br />
einem durchschnittlichen Aufenthalt von 10 Tagen,<br />
Anreise und Aufenthalt nicht eingerechnet.<br />
Vergleichsweise war dies ziemlich günstig, sind<br />
es in Bitterwasser wie auch in Gariep Dam doch<br />
etwa 200 bis 300 Euro, die eine zu charternde<br />
Maschine kostet. Allerdings verlangte dies auch<br />
viel Eigenleistung von den Piloten, in Bezug auf<br />
Vorbereitung des Materials, Verladung, Inbetriebnahme<br />
sowie Rückgabe an die Vereine.<br />
In der Qualität von Kost und Logis lässt sich Bitterwasser<br />
einfach nicht schlagen. Es ist hier alles<br />
organisiert, nach bestem deutschem Rezept. Die<br />
2- und 3-Bett-Bungalows sind sehr gepfl egt und<br />
klimatisiert. Die Küche ist 1. Klasse, angefangen<br />
beim Frühstück über den Lunch bis hin zum Dinner.<br />
Immer ein frisches, reichhaltiges Buffet.<br />
Der Tagesablauf sieht etwa folgendermassen<br />
aus: Früh aufstehen und bei noch kühlen 25<br />
Grad das Flugzeug waschen und vorbereiten,<br />
dann ab zum Frühstück, alles innerhalb von<br />
100 m Distanz. Das Briefi ng um 10 Uhr verfolgt<br />
man vom Frühstückstisch aus. Danach entweder<br />
zum Flugzeug, in den Swimmingpool oder<br />
nochmals aufs Ohr, um später am Lunchbuffet ein<br />
Häppchen Melone mit Schinken zu vertilgen.<br />
Bei Variante 1 steht der dunkelhäutige, freundliche<br />
Hilfsmann schon bereit mit Schleppstange,<br />
Flügelrad und Auto, und los geht’s auf die Salzpfanne<br />
mit etwa drei Kilometer Durchmesser.<br />
Schleppmaschine angefunkt und ab in die Thermik,<br />
bei nun schon trockenen 35 bis 40 Grad.<br />
Die Landung als Pistenfräs ist einfach immer<br />
ein Erlebnis. Mit 180 Sachen angefl ogen und<br />
drei Meter über dem Sand immer den eigenen<br />
Schatten direkt vor sich sehen... Nach dem Öffnen<br />
des Capots erscheint als erstes wieder das<br />
schwarze, lachende Gesicht des Hilfsmannes<br />
und ein paar Minuten später lässt man sich’s gut<br />
gehen beim kühlen Beershandy. Dann Pool oder<br />
Dusche und später zum Nachtessen vom Feinsten.<br />
Beim Personal erkennt man einmal mehr<br />
den deutschen Drill auf angenehme Weise.<br />
Gariep Dam, Südafrika<br />
Da kann sich Gariep Dam dann doch noch etwas<br />
davon abschneiden. Die Lodge Aventura,<br />
etwa zehn Kilometer entfernt, ist die beste Wahl:<br />
Eine sehr grosse, gepfl egte Anlage mit grossem<br />
Schwimmbad. Die 4-Bett Bungalows sind einfach,<br />
aber sauber. Für ins Lodge-Restaurant,<br />
zum Frühstück, braucht man ein Auto. Hier fehlt<br />
nun etwas die deutsche Schule. Auf meine Beschwerde,<br />
es hätte Ameisen im Kakao, musste<br />
ich mich belehren lassen, es hätte doch da eine<br />
Heisswasser-Spühltaste am Automaten.<br />
Zum Flugplatz sind es nochmals etwa 10 Minuten<br />
mit dem Auto, wo um 9 Uhr das Briefi ng
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
stattfi ndet. Leider gibt’s auf dem Flugplatz nichts<br />
zu kaufen, ausser Sauerstoff und T-Shirts. Man<br />
sollte also verpfl egt und mit Proviant und Getränk<br />
erscheinen.<br />
Dann warten auf Thermik, bei einer Temperatur<br />
von 35 bis 40 Grad. Hier ist man auf sich selbst<br />
angewiesen und eine Crew ist gefragt. Der Hangar<br />
liegt im Kreuz von zwei einen Kilometer langen<br />
Hartbelagpisten und je nach Startrichtung<br />
und Ausrüstung ist der Flügelmann dann etwas<br />
gefordert. Dieser steht auch mit Vorteil nach der<br />
Landung mit dem Mietauto schon bereit, da man<br />
sonst etwas verloren auf der Piste stehen bleibt.<br />
Sich von der Piste holen lassen, kostet extra.<br />
Thermik, Navigation und Aussenlandungen<br />
Fliegerisch bleiben sich beide Länder nichts<br />
schuldig. Thermik vom Feinsten und oft bis auf<br />
5000 m. Auslösepunkte sind mit hoher Treffer-<br />
33<br />
quote gut sichtbare Wasserreservoire, Strassenkreuzungen<br />
oder Farmen. Es ist schon ein<br />
Erlebnis, eine Ablösung auf dem Boden stehend<br />
zu erleben, wenn von absoluter Windstille innerhalb<br />
Sekunden plötzlich der Sand kreisend zu<br />
fl iegen beginnt.<br />
Was mich in Namibia faszinierte, sind die Sichtverhältnisse.<br />
Da sieht man die auffallende Salzpfanne<br />
von Bitterwasser doch schon aus 150<br />
Kilometer, was die Navigation ohne GPS doch<br />
um einiges vereinfacht. Markante Flussläufe, die<br />
zwar trocken sind, aber durch üppigen Bewuchs<br />
auffallen, sind geeignete Auffanglinien, ebenso<br />
die wenigen Sandstrassen, die sich als helle<br />
Linien im roten Sand deutlich abheben. Da die<br />
Sonne nicht wie auf unserer Halbkugel meist im<br />
Süden steht, sind die von Nord nach Süd verlaufenden<br />
Dünen eine gute Orientierungshilfe. Bei<br />
Aussenlandungen gilt es, Nerven zu bewahren.<br />
Unser Janus «ZZ» in Bitterwasser, Namibia. Foto: Willy Frey
34 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Die Sandstrassen sind zwar meist gut gepfl egt,<br />
doch für über 15-metrige nicht geeignet. Da<br />
empfi ehlt sich dann schon eher eine Salzpfanne,<br />
oder der Landestrip einer Farm. Hier weiss<br />
man jedoch nie, ob dieser auch unterhalten<br />
wird, oder ob Termiten und Erdmännchen bereits<br />
ihr bestes gegeben haben. Dies gilt auch<br />
gut und gerne für Südafrika. Ich muss gestehen,<br />
dass ich von den rund 20 in meiner Karte eingetragenen<br />
Aussenlandefeldern nur etwa zwei<br />
geortet habe.<br />
Reisemöglichkeiten als Plus<br />
Was natürlich Segelfl ugferien in beiden Ländern<br />
interessant macht, sind die Reisemöglichkeiten.<br />
Ich kenne nun wirklich niemanden, der sich der<br />
Faszination einer endlosen, sich immer wieder<br />
verändernden Wüste oder eines Tierparks ent-<br />
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ziehen kann, wenn er vor Ort ist. Wo man in<br />
Namibia nur auf gut unterhaltenen Sandstrassen<br />
unterwegs ist und das Fahren im Konvoi für<br />
die Hinteren einfach keinen Spass machen will,<br />
reist man in Südafrika auf besten Autobahnen. In<br />
Gariep Dam liegt man ja fast am Ausgangspunkt<br />
für eine der schönsten Strecken in Süd afrika:<br />
Die Gardenroute, die von Port Elizabeth der<br />
Küste entlang hinunter nach Kapstadt führt. Und<br />
Kapstadt ist nun halt einfach eine der schönsten<br />
Städte auf dieser Welt.<br />
Nun, habe ich euch überzeugt? Das nächste<br />
Afrika-Abenteuer könnte im Winter 2007/2008<br />
stattfi nden. Interessierte, die sich gerne infi zieren<br />
lassen möchten, sollen sich doch einfach<br />
mal bei mir melden.<br />
Willy Frey<br />
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Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
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36 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Geschichte der SG Zürich, Teil 3:<br />
Spreitenbach, Blütezeit und Untergang<br />
In vier Jahren wurde die Weihe HB-540 durch Gruppenmitglieder aufgebaut. Am 1. September 1962 fand die Taufe statt. Miterbauer Paul Senn bei der<br />
Ansprache. Vor dem Rumpf knieend Taufpatin Vreni Senn. Foto: Unbekannt<br />
Alfred Comte: Sinkfl ug eines Aviatikpioniers<br />
Eng verbunden mit der Vergangenheit des Flugfeldes<br />
in Spreitenbach, ist die Geschichte von Alfred<br />
Comte. Er gehört neben den Gebrüdern Dufaux,<br />
Oskar Bider, Walter Mittelholzer und Balz Zimmermann<br />
zu den Pionieren der Schweizer Aviatik. 1895<br />
geboren und in Delémont aufgewachsen, wird der<br />
Jurassier als verwegener Pilot, hervorragender<br />
Akrobatikfl ieger und Fluglehrer, sowie als begabter<br />
Flugzeugbauer beschrieben. Er war bereits im<br />
ersten Weltkrieg als Militärfl ieger und als Fluglehrer<br />
in Dübendorf tätig. 1919 ist Alfred Comte bei den<br />
Gründern des ersten schweizerischen Luftverkehrunternehmens,<br />
der „Aero-Gesellschaft“, dabei. Das<br />
Unternehmen operiert ab dem Grundstück eines<br />
Bauernhofes in Schwamendingen. 1923 gründet<br />
er die Flugzeugfabrik Comte in Oberrieden. Da in<br />
dieser Zeit nur der Staat als Auftraggeber in Frage<br />
kommt, ist die Firma 1935 gezwungen, Konkurs anzumelden.<br />
Der Bund förderte damals vorzugsweise<br />
die bundeseigenen Betriebe, wie zum Beispiel<br />
die Werke in Thun. Dadurch erhalten vielversprechende<br />
Flugzeugkonstruktionen von Alfred Comte<br />
kaum eine Gelegenheit, sich zu bewähren.<br />
Am 27. Juli 1949 wird die Firma „Alfred Comte Air<br />
S.A.“ mit Sitz auf dem Flugfeld Spreitenbach ins<br />
Handelsregister eingetragen. Sie bezweckt die<br />
Ausbildung von Privatpiloten, sowie die Vertretung<br />
von Produkten und Bestandteilen anderer<br />
Flugzeughersteller. Mit einem Aktienkapital von
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
100‘000 Franken, Ernst Selmoni als Präsident<br />
und Alfred Comte und Christian Balzer im Verwaltungsrat,<br />
übernimmt die Gesellschaft die seit<br />
Juli 1946 von Comte betriebene Flugschule. Im<br />
April 1950 wird aus der „Alfred Comte Air S.A.“<br />
die „Fliegerschule Spreitenbach AG“ und Alfred<br />
Comte tritt aus dem Verwaltungsrat zurück. Das<br />
Unternehmen scheint mit ernsthaften fi nanziellen<br />
Problemen zu kämpfen. Zum zweiten Mal ist Alfred<br />
Comte als Unternehmer gescheitert.<br />
Der einstige Flugpionier arbeitet nach seinem<br />
Rückzug aus der Fliegerei als Aushilfe bei der<br />
Stadt Zürich und wird drei Jahre später Beamter<br />
bei den städtischen Elektrizitätswerken EWZ.<br />
Er stirbt im November 1965, nur wenige Monate<br />
nach seiner Pensionierung.<br />
Trotz seiner bemerkens<strong>wert</strong>en Begabung erinnern<br />
sich die Zürcher Segelfl ieger nicht allzu gerne<br />
an ihn. Das strapazierte Verhältnis gegenüber<br />
den „Spreitenbacher“ Segelfl iegern, ausgelöst<br />
durch sein Verhalten (siehe Chronik Teil 2), hat<br />
möglicherweise das Seine zum steten sozialen<br />
Sinkfl ug des Pioniers beigetragen.<br />
Von der Ära Sauermann zur<br />
Flugschule Eichenberger<br />
Nach dem Rückzug von Alfred Comte investiert<br />
Ernst Selmoni zwischen 1950 und 1954 beachtliche<br />
Summen in den Flugbetrieb. Er selber ist nur<br />
selten in Spreitenbach anzutreffen. Im Amt des<br />
Flugplatzchefs agieren ab Mitte 1950 bis 1954<br />
Werner Schaedler und für das folgende Jahr<br />
Heinz Schnyder. 1955 übernimmt der ehemalige<br />
deutsche Kampffl ieger Wolf Sauermann, neuer<br />
Hauptaktionär und langjähriger Verwaltungsrat,<br />
die Direktion der Fliegerschule Spreitenbach<br />
AG. Sauermann leitet den Flugplatz von 1955<br />
bis 1956. In dieser Zeit möchte Dr. med. Edelmann<br />
aus Zürich, Obmann der Motorfl uggruppe<br />
37<br />
Zürich mit 30 Piloten, gerne von Kloten nach<br />
Spreitenbach umziehen. Er stört sich aber an der<br />
„Schlamperei und der fi nanziellen Misswirtschaft“<br />
des Wolf Sauermann und interveniert deswegen<br />
heftig beim Eidgenössischen Luftamt. Er kritisiert,<br />
dass Sauermann den Betrieb zusehends<br />
zu einem deutschen Stützpunkt verwandelt. Es<br />
folgt eine Zeit, in der sich die Flugplatzleiter in<br />
zunehmend kürzeren Abständen ablösen: Rüfl i,<br />
Schnyder, Naef, Schnyder, Rüesch, Buess,<br />
Schaedler, Niedermayr und Eichenberger. Das<br />
Luftamt stellt laufend neue Betriebsbewilligungen<br />
aus und mehrfach wird die kurzzeitige Einstellung<br />
des Betriebes verfügt, bis wieder ein<br />
neuer Flugfeldleiter engagiert werden kann.<br />
Wolf Sauermann, von Kollegen oft Dr. Sauerbruch<br />
genannt, stirbt Mitte 1956 während einer Flugdemonstration<br />
in Innsbruck, bei einem Absturz nach<br />
Flügelbruch an einer Norécrin, ein von ihm vertriebenes<br />
Motorfl ugzeug. Im Oktober 1956 meldet die<br />
Fliegerschule Spreitenbach AG Konkurs an.<br />
In der Absicht, das allfällige Entstehen einer neuen<br />
Flugschule in Spreitenbach zu kontrollieren,<br />
gelingt es der Motorfl uggruppe Zürich (gegründet<br />
1928), ab 1957 das gesamte Areal für sich zu<br />
pachten. Die Motorfl ieger waren erst in Dübendorf<br />
und anschliessend in Kloten stationiert. Die<br />
Segelfl ieger sehen sich zu ihrer Überraschung<br />
plötzlich nur noch als Unterpächter. Die Mitglieder<br />
der Motorfl uggruppe Zürich sind damit einverstanden,<br />
dass das Eidgenössische Luftamt den Segelfl<br />
iegern im August 1957 eine Betriebsbewilligung<br />
erteilt. Flugfeldleiter wird Max Steiner, Schlieren,<br />
und ab April 1959 Werner Eichenberger, der 1966<br />
in Spreitenbach eine neue Flugschule eröffnet.<br />
Spreitenbach: Deutsches Ausbildungszentrum?<br />
Als Folge der Nachkriegsverträge ist es deutschen<br />
Staatsbürgern untersagt, sich in ihrem Heimatland
38 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
fl iegerisch aus- und weiterbilden zu lassen. Dies<br />
führt in den 60er-Jahren dazu, dass zahlreiche<br />
deutsche Staatsbürger ihre Flugausbildung oder<br />
ihre Flugscheinerneuerung in der Schweiz absolvieren.<br />
Eine 1951 vom Basler Nationalrat Dietschi<br />
eingereichte Interpellation verlangt, Klarheit über<br />
die vermehrte Flugausbildung von deutschen Piloten<br />
in der Schweiz zu schaffen.<br />
Zeitweise fallen 55 Prozent der Flugprüfungen<br />
in Spreitenbach auf deutsche Staatsbürger.<br />
Darunter sind viele ehemalige Luftwaffenpiloten<br />
oder prominente Persönlichkeiten, die bereits<br />
vor dem zweiten Weltkrieg einen Pilotenschein<br />
erlangt haben. Ein prominentes Beispiel ist Heinz<br />
Rühmann. Er erwirbt 1931 in Deutschland eine<br />
Pilotenlizenz und muss diese in der Schweiz<br />
erneuern. So wird die fl iegerische Laufbahn von<br />
Rühmann unter anderem durch Fluglehrer Heinz<br />
Schnyder mitgeprägt.<br />
Das Ende des Flugfeldes „Wille“<br />
Ab 1965 wird den Segel- und Motorfl iegern bewusst,<br />
dass das Areal von der Schweizer Luftwaffe<br />
nur für eine bestimmte Zeit, „auf Zusehen<br />
hin“, zur Verfügung stehen wird. Erste Bauarbeiten<br />
der SBB in der Umgebung des Platzes erschweren<br />
den Flugbetrieb, bis er 1969 endgültig<br />
eingestellt werden muss.<br />
Im Archiv der Schweizer Bundesbahnen fi ndet<br />
sich eine Schrift, wonach das Eidgenössische<br />
Militärdepartement bei den SBB 1925 ein<br />
Landankauf- und Pachtgesuch stellte. Es kann<br />
also davon ausgegangen werden, dass die SBB<br />
das Land der Luftwaffe für die Erstellung eines<br />
Flugfeldes auf Zeit verpachtet hatte. Weiter<br />
werden im gleichen Jahr im Bereich des späteren<br />
Güterbahnhofs Liegenschaften enteignet<br />
und Landabtausche vorgenommen. Wie weit zu<br />
diesem Zeitpunkt die Pläne für den späteren Güterbahnhof<br />
auf dem Areal „Wille“ bereits in den<br />
Köpfen der SBB-Verantwortlichen waren, lässt<br />
sich nicht genau sagen. Mir wurde auch die These<br />
zugetragen, dass einige Mitglieder der SGZ<br />
der Meinung waren, dass die SBB, falls sie den<br />
Güterbahnhof bauen, die vorhandene Infrastruktur<br />
der Aviatiker entschädigen und so den Bau<br />
eines neuen Flugplatzes gleich neben dem neuen<br />
Rangierbahnhof ermöglichen. Man erwartete,<br />
dass die SBB als Ersatz Land erwerben und als<br />
Entschädigung für die „Enteignung“ den Segel-<br />
und Motorfl iegern zur Verfügung stellen würde.<br />
Da das Land bereits den SBB gehörte, verliefen<br />
Bemühungen in dieser Richtung im Sand.<br />
Ein weiterer Faktor ist der schnell wachsende,<br />
SGZ-Stamm im Juni 1950, vermutlich im Restaurant Kindli. Foto: Unbekannt
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
1948 erstellte Airport Kloten mit seinen internationalen<br />
Verbindungen. Die daraus resultierenden<br />
neuen Luftraumstrukturen machen es beinahe<br />
unmöglich, im Bereich Limmattal einen Flugplatz<br />
sinnvoll zu betreiben und einen Segelfl ugbetrieb<br />
mit Schlepp- und Streckenfl ügen durchzuführen.<br />
Daher wird aus Mitgliedern der Segelfl uggruppen<br />
Zürich und Bülach sowie den Gebrüdern Eichenberger<br />
eine Flugplatzkommission eingesetzt. Im<br />
Raum Aargau und in der Zentralschweiz werden<br />
rund ein Dutzend Projekte beurteilt. Nach vielen<br />
Enttäuschungen und Rückschlägen zeichnet<br />
sich im Frühjahr 1968 die Möglichkeit ab, in der<br />
Gemeinde Buttwil AG auf 723 m ü.M. ein passendes<br />
Areal an vorzüglicher Lage zu erwerben.<br />
Doch mehr dazu im nächsten Teil der Chronik.<br />
Herbe Rückschläge und traurige Tage<br />
Nachfolgend ein Überblick über die folgenschwersten<br />
Ereignisse auf und um das Flugfeld<br />
in Spreitenbach.<br />
Der erste schwere Unfall ereignet sich bereits<br />
1917. Ein Doppeldecker fl iegt von Spreitenbach<br />
Limmat aufwärts, als plötzlich der Motor versagt.<br />
Der Pilot versucht, zum Flugfeld zurück zu gleiten,<br />
was ihm leider nicht gelingt. Die anschliessende<br />
Notlandung lässt den Flieger im First des Gasthauses<br />
Löwen stecken. Der Pilot erleidet Beinbrüche,<br />
sein Begleiter wird nur leicht verletzt.<br />
Am 21. Oktober 1931 verunglückt Hugo Schmid,<br />
Flugzeugkonstrukteur und Gründungsmitglied<br />
der AGIS, tödlich, als er mit seiner Eigenkonstruktion<br />
„Korsa II“ aus unbekannten Gründen<br />
abstürzt. Am 18. März 1933 stürzt W. Läderach<br />
mit einer „Austria“ ab, als er mit Rückenwind eine<br />
Steilkurve einleitet. Er erleidet glücklicherweise<br />
nur eine Lendenwirbelverstauchung.<br />
Um 1937 landete ein Grunau-Baby zwischen zwei<br />
Stromleitungsmasten und rasierte sich beide Flü-<br />
39<br />
gel ab. Der Pilot blieb unverletzt. Am 23. November<br />
1945 ereignet sich der bereits im 2. Teil der Chronik<br />
erwähnte tödliche Unfall von F. Zgraggen.<br />
Der Flugschüler Willy Gfeller startet am 22. Juli 1947<br />
zu einem Übungsfl ug. Um 11.25 Uhr beobachten die<br />
am Feld wartenden Fluglehrer, dass mit dem Flugzeug<br />
etwas nicht in Ordnung ist. Da keine Steuerbewegungen<br />
mehr ausgeführt werden, geht man<br />
davon aus, dass W. Gfeller eine Ohnmacht erleidet<br />
und deswegen die Herrschaft über das Flugzeug<br />
verliert. Der Flugschüler stirbt beim Aufschlag.<br />
Am 14. März 1954 stürzt am Hüttikerberg aufgrund<br />
zu geringer Flughöhe eine in Spreitenbach<br />
gestartete Piper ab. Pilot Max Boller und der<br />
Passagier werden zum Glück nur mittelschwer<br />
verletzt. Beim Absturz einer Jodel-D 11 aus rund<br />
75 Metern Höhe, kurz vor der Landung in Spreitenbach,<br />
sterben am 4. August 1957 der Pilot<br />
und sein Passagier. Die Unfallursache konnte<br />
nicht ermittelt werden.<br />
Bei einer Kollision zwischen einem landenden Segelfl<br />
ugzeug und einem Radfahrer auf dem Meienweg<br />
am 17. April 1959, wird der Radfahrer leicht<br />
verletzt. An den Wochenenden werden Wachposten<br />
aufgestellt, um die Passanten vor den tief<br />
fl iegenden, lautlosen Segelfl ugzeugen und den<br />
anfl iegenden Motorfl ugzeugen zu warnen.<br />
Beat Nussberger<br />
Quellen:<br />
- Neujahrsblatt Dietikon, Ausgabe 2003, Artikel<br />
von H.P. Trutmann<br />
- Ortsgeschichte Spreitenbach, Roman W. Brüschweiler<br />
- Ortsmuseum Spreitenbach, Frau Hürzeler<br />
- Artikel aus Limmattaler Zeitung<br />
- Interviews mit Werner Eichenberger und Paul<br />
Senn
40 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Statistik<br />
Flugzeugbenutzung 2006<br />
Summe von 2006<br />
Typ – Start<br />
HB – Std. Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Total Ø/Start<br />
ASK 23<br />
1879 «Z3»<br />
Discus Typ – Start<br />
3<br />
1:42<br />
7<br />
1<br />
0:05<br />
6<br />
8<br />
4:01<br />
12<br />
7<br />
8:14<br />
12<br />
20<br />
6:00<br />
2<br />
9<br />
1:57<br />
1<br />
5<br />
0:58<br />
Summe von 200653<br />
22:57<br />
40<br />
0:25<br />
1908 «Z6» 19:48 8:04 25:58 38:36 8:01 0:12 100:39 2:30<br />
Discus HB – Std. Jan Feb Mär Apr 4Mai Jun 6 12 Jul Aug 14 Sep 1 Okt 4 Nov Dez Total Ø/Start 41<br />
3094 «Z4»<br />
ASK 23<br />
Discus 1879 «Z3»<br />
3338 «Z5»<br />
Discus<br />
Dicus 2<br />
3305 1908 «Z1» «Z6»<br />
7:43<br />
3 1<br />
1:42<br />
15<br />
0:05<br />
23:51<br />
7 6<br />
6<br />
19:48 16:55 8:04<br />
7:40<br />
8<br />
7<br />
4:01<br />
8:16<br />
12<br />
7<br />
14:03 25:58<br />
13:55<br />
7<br />
8:14<br />
6<br />
10:28<br />
12<br />
10<br />
15:24 38:36<br />
32:19<br />
20<br />
6:00<br />
5<br />
12:43<br />
2<br />
13<br />
27:14 8:01<br />
1:45<br />
9<br />
1:57<br />
2<br />
7:20<br />
1<br />
4<br />
11:34 0:12<br />
1:06<br />
5<br />
0:58<br />
53<br />
22:57<br />
40<br />
100:39<br />
64:28<br />
0:2535<br />
62:38<br />
40<br />
2:30 85:10<br />
1:34<br />
1:47<br />
2:07<br />
Dicus Discus 2<br />
3342 3094 «Z2» «Z4»<br />
4<br />
7:43<br />
3 6<br />
2:40 7:40<br />
312 7:13 13:55<br />
11 14<br />
25:05 32:19<br />
91 29:14 1:45<br />
43 10:28 1:06<br />
1<br />
0:25<br />
2<br />
0:38<br />
41<br />
64:28<br />
32<br />
1:34 75:43 2:21<br />
ASK Discus 21<br />
1982 3338 «ZH» «Z5»<br />
1015 32 7<br />
1:13 23:51 11:08 8:16<br />
566 20:36 10:28<br />
435 16:26 12:43<br />
39 2<br />
20:14 7:20<br />
54<br />
14:36<br />
19<br />
4:12<br />
21<br />
5:44<br />
35<br />
62:38<br />
274<br />
1:47 94:09 0:20<br />
Janus Dicus 2 6 20 7 1610 16 13 22 4 7 40<br />
81<br />
3081 3305 «ZZ» «Z1» 16:55 23:50 14:03 10:45 15:24 30:42 27:14 50:25 11:34 16:17 85:10 2:07 131:59 1:37<br />
DuoDiscus Dicus 2<br />
3232<br />
3342<br />
«ZL»<br />
«Z2»<br />
DuoDiscus<br />
3401 ASK «ZU» 21 10<br />
5 3 15 3<br />
9:09 24:34<br />
2:40 7:13<br />
1 8<br />
0:5632 7:3056 4011 28:04<br />
25:05<br />
34<br />
27:55 43<br />
109 27:40<br />
29:14<br />
13<br />
30:30 39<br />
17 3<br />
45:14<br />
10:28<br />
9<br />
28:10 54<br />
13 8:46<br />
0:25<br />
5<br />
14:25 19<br />
23 0:48<br />
0:38<br />
21<br />
2<br />
1:25<br />
32<br />
75:43<br />
274<br />
95<br />
2:21<br />
145:40<br />
70<br />
109:26<br />
1:32<br />
1:33<br />
G-109 1982 «ZH»<br />
2084 Janus<br />
1:13 11:08<br />
14<br />
20:36<br />
33<br />
16:26<br />
20 9:5616 16:15 16<br />
20:14<br />
41<br />
25:05 22<br />
14:36<br />
37<br />
18:44 7<br />
4:12<br />
32<br />
24:15<br />
5:44<br />
25<br />
10:58<br />
31<br />
9:26<br />
20 94:09<br />
7:52 81<br />
0:20233<br />
122:31 0:31<br />
3081 «ZZ»<br />
Total<br />
DuoDiscus<br />
3232 «ZL»<br />
23:50 10:45 30:42 50:25<br />
16 127 209 182<br />
5 15 40 10 17<br />
11:18 149:37 148:56 225:14<br />
9:09 24:34 28:04 27:40 45:14<br />
16:17<br />
184<br />
3<br />
311:07<br />
8:46<br />
133<br />
3<br />
123:27<br />
0:48<br />
62<br />
2<br />
19:38<br />
1:25<br />
61<br />
18:11<br />
131:59<br />
20<br />
95<br />
7:52<br />
145:40<br />
1:37<br />
994<br />
1015:20<br />
1:32<br />
1:29<br />
© SGZ/RB 2006<br />
DuoDiscus 1 8 34 13 9 5 70<br />
3401 «ZU» 0:56 7:30 27:55 30:30 28:10 14:25 109:26 1:33<br />
G-109 14 33 41 37 32 25 31 20 233<br />
2084 9:56 16:15 25:05 18:44 24:15 10:58 9:26 7:52 122:31 0:31<br />
�����������������<br />
© SGZ/RB 2006<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
�����������������<br />
��������������<br />
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�����������<br />
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�����������������<br />
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������������������<br />
������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
�����������������<br />
��������������<br />
�����������������<br />
��������������<br />
�����������������<br />
�����������<br />
�����������������������<br />
16 127 209 182 184 133 62 61 20 994<br />
Total 11:18 149:37 148:56 225:14 311:07 123:27 19:38 18:11 7:52 1015:20 1:29<br />
�����������������<br />
����������������<br />
��������������<br />
��������������<br />
�����������<br />
������������������<br />
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������������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
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�����������<br />
�����������������������<br />
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Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
Typ Immatr. Anzahl Starts Flugzeit «Std» Flugzeit pro Start «Std»<br />
DuoDiscus<br />
Typ<br />
3401 «ZU»<br />
Immatr.<br />
0 70<br />
Anzahl Starts<br />
70 0:00 109:26<br />
Flugzeit «Std»<br />
109 1:33<br />
Flugzeit pro Start «Std»<br />
93<br />
DuoDiscus 3232 HB- «ZL» 2005 104 2006 95 Abw. -9 2005 155:41 2006 145:40 Abw. -10 20051:29 2006 1:32Abw. 03<br />
Janus G-109 3081 2084 «ZZ» 316 87 233 81 -83 -6 148:59 202:34 122:31 131:59 -26-70 0:282:19 0:31 1:37 03 -42<br />
ASK DuoDiscus 21 1982 3401 «ZU» «ZH» 149 0 274 70 70 125 0:00 63:56 109:26 94:09 109 30 0:25 1:33 0:20 93 -05<br />
ASW DuoDiscus 24 3077 3232 «ZL» «Z9» 104 25 95 0 -9 -25 155:41 57:10 145:40 0:00 -10-57 1:292:17 1:32 0:00 03<br />
ASW<br />
Janus<br />
24 3009<br />
3081 «ZZ»<br />
«Z8» 28<br />
87 81<br />
0<br />
-6<br />
-28<br />
202:34<br />
84:22<br />
131:59<br />
0:00<br />
-70<br />
-84<br />
2:19<br />
3:00<br />
1:37<br />
0:00<br />
-42<br />
ASK 21<br />
Discus 2<br />
1982 «ZH»<br />
3342 «Z2»<br />
149<br />
37<br />
274<br />
32<br />
125<br />
-5<br />
63:56 94:09<br />
104:46 75:43<br />
30<br />
-29<br />
0:25 0:20 -05<br />
2:49 2:21 -28<br />
ASW 24<br />
Discus 2<br />
ASW 24<br />
Discus<br />
Discus 2<br />
3077 «Z9»<br />
3305 «Z1»<br />
3009 «Z8»<br />
3338 «Z5»<br />
3342 «Z2»<br />
25<br />
33<br />
28<br />
39<br />
37<br />
0<br />
40<br />
0<br />
35<br />
32<br />
-25<br />
7<br />
-28<br />
-4<br />
-5<br />
57:10<br />
83:47<br />
84:22<br />
63:59<br />
104:46<br />
0:00<br />
85:10<br />
0:00<br />
62:38<br />
75:43<br />
-57<br />
1<br />
-84<br />
-1<br />
-29<br />
2:17 0:00<br />
2:32 2:07<br />
3:00 0:00<br />
1:38 1:47<br />
2:49 2:21 -28<br />
-25<br />
09<br />
Discus 2 3094 3305 «Z1» «Z4» 26 33 40 41 715 83:47 67:15 85:10 64:28 1 -2 2:322:35 2:07 1:34 -25 -61<br />
Discus 1908 3338 «Z5» «Z6» 33 39 35 40 -47 63:59 82:56 62:38 100:39 -1 17 1:382:30 1:47 2:30 09 00<br />
ASK Discus 23 1879 3094 «Z4» «Z3» 72 26 41 53 15 -19 67:15 41:35 64:28 22:57 -2 -18 2:350:34 1:34 0:25 -61 -09<br />
Discus<br />
Total<br />
ASK 23<br />
1908 «Z6»<br />
1879 «Z3»<br />
33<br />
949<br />
72<br />
40<br />
994<br />
53<br />
7<br />
45<br />
-19<br />
82:56 100:39 17<br />
1157:00 1015:20 -141<br />
41:35 22:57 -18<br />
2:30 2:30 00<br />
1:13 1:01<br />
0:34 0:25 -09<br />
-11<br />
© SGZ/RB 2006<br />
Total 949 994 45 1157:00 1015:20 -141 1:13 1:01 -11<br />
© SGZ/RB 2006<br />
2005 2006<br />
G-109 2084 3162005 233 2006<br />
Duo 3401 «ZU»<br />
G-109 2084 316 233<br />
Duo �����������������������<br />
3401 «ZU»<br />
����������������������� 0 70 70<br />
Duo 3232 «ZL»<br />
����<br />
104 95 ����<br />
���<br />
Janus 3081 ��� «ZZ» 104 95<br />
87 81<br />
Janus 3081 ���«ZZ»<br />
ASK 21 ��� 1982 «ZH» 87 149 274 81<br />
ASW 24 ��� 3077 «Z9»<br />
ASK 21 1982 «ZH» 149 25 274 0<br />
ASW 24 ���<br />
ASW 24 ��� 3009 3077 «Z8» «Z9»<br />
���<br />
28 0<br />
Dicus 2 3342 «Z2» 25 0<br />
���<br />
37 32<br />
ASW 24 ��� 3009 «Z8»<br />
Dicus 2 3305 «Z1»<br />
��<br />
33 40<br />
Discus 3338 «Z5» 28 0<br />
����<br />
Dicus 2 3342 «Z2» 39 35<br />
����<br />
����<br />
Discus 3094 «Z4»<br />
�����������<br />
Discus 1908 «Z6»<br />
Dicus 2 3305 «Z1»<br />
ASK 23 1879 «Z3»<br />
Discus 3338 ��«Z5»<br />
HB- 2005 2006 Abw. 2005 2006 Abw. 2005 2006 Abw.<br />
��������������<br />
��������������<br />
37 26 32 41<br />
33<br />
33<br />
40<br />
40<br />
72 53<br />
39<br />
2005 2006<br />
35<br />
G-109 2084<br />
Duo 3401 «ZU»<br />
149<br />
26<br />
0<br />
122<br />
41<br />
109<br />
Duo 3232 «ZL» 33<br />
156<br />
40<br />
146<br />
72 53<br />
2005 2006<br />
����������������<br />
�����������������<br />
Vergleich pro Flugzeug 2005/2006<br />
G-109 2084 316 233 -83 148:59 122:31 -26 0:28 0:31 03<br />
���<br />
�<br />
Discus 3094 «Z4»<br />
Discus 1908 «Z6»<br />
�����������<br />
ASK 23 1879 «Z3»<br />
��������������<br />
��������������<br />
����������������<br />
Vergleich pro Flugzeug 2005/2006<br />
�����������������<br />
����������������<br />
����������������<br />
����������������<br />
����������������<br />
������������������<br />
������������������<br />
������������������<br />
������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������������������<br />
�����������������������������<br />
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���<br />
��� ���<br />
���<br />
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���<br />
�����������<br />
��<br />
�<br />
��������������<br />
�����������<br />
��������������<br />
��������������<br />
����������������<br />
��������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
����������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
����������������<br />
������������������<br />
����������������<br />
�������� ��������<br />
������������������<br />
������������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
41
42 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
5-Jahresübersicht pro Leistungseinheit und Ort<br />
2002 2003 2004 2005<br />
Ort Start Std Min/Start Start Std Min/Start Start Std Min/Start Start Std Min/Start Start Std Min/Start<br />
Schulung Buttwil 344 123 21 276 111 24 282 103 22 135 61 27 239 73 18<br />
auswärts 12 3 15 0 0 0<br />
Winde 40 41 62 22 3 8<br />
Ort<br />
Total<br />
Start<br />
344<br />
Std Min/Start<br />
123<br />
Start<br />
21<br />
Std Min/Start<br />
276 111<br />
Start Std<br />
24<br />
Min/Start<br />
282<br />
Start<br />
103<br />
Std Min/Start<br />
22<br />
Start<br />
187<br />
Std Min/Start<br />
105 34 261 76 17<br />
Leistung Schulung Buttwil 344 463 123 578 21 27675 111 452 24 574 282 103 76 345 22 135479 61 8327 239 280 73423 18 91 287 340 71<br />
auswärts 233 577 149 196 570 174 268 12679 3 15215 1710 0487 0171<br />
211 477 136<br />
Winde Total 696 1'155 100 648 1'144 106 613 40 1'158 41 11362 451 22 3910 8121<br />
498 817 98<br />
Privat Buttwil<br />
Total 344<br />
96<br />
123<br />
339<br />
21<br />
212 133<br />
276 111<br />
399<br />
24 282<br />
180<br />
103<br />
95<br />
22<br />
267<br />
187 105<br />
169<br />
34<br />
103<br />
261<br />
247<br />
76<br />
144<br />
17<br />
78 147 113<br />
Leistung<br />
auswärts<br />
Buttwil<br />
Total<br />
463<br />
78<br />
578<br />
174<br />
278<br />
75<br />
617<br />
214 65<br />
452 574<br />
213 198<br />
254<br />
76 345<br />
653<br />
234<br />
479<br />
198<br />
89<br />
83<br />
184<br />
299<br />
280 423<br />
566<br />
202<br />
91<br />
185<br />
55<br />
287<br />
158<br />
170<br />
340<br />
417<br />
185<br />
71<br />
158<br />
83<br />
161<br />
293<br />
440<br />
212<br />
164<br />
Motorsegler<br />
auswärts<br />
Buttwil<br />
233 577<br />
184<br />
149<br />
83<br />
196 570 174<br />
27 167<br />
268<br />
74<br />
679<br />
27<br />
152<br />
159<br />
171 487<br />
72<br />
171<br />
27<br />
211<br />
267<br />
477<br />
101<br />
136<br />
23 180 85 28<br />
Total auswärts 696 1'155 45 100 35 64847 1'144 35 106 43 613 1'158 74 113 55 451 43910 47 121 498 50 81748 98 58 53 38 43<br />
Privat Buttwil Total 96 229 339 118 212 13331 399 202 180 11795 267 35 169 214 103115247 32 144 317 78 147149 113 28 233 123 32<br />
Total auswärts Buttwil 78 1'087 278 1'123 214 6562 2541'028 2341'15889 299 68 202 881 55921170 63 185 785 83 293832 212 64 784 645 49<br />
SF & MS<br />
Motorsegler<br />
auswärts<br />
Total<br />
Total<br />
Buttwil<br />
356<br />
174 617<br />
1'443<br />
184 83<br />
890<br />
213<br />
2'013<br />
27<br />
150 296 867<br />
198 653 198 184<br />
84 1'324 2'025<br />
167 74 27 159<br />
176<br />
566<br />
92<br />
72<br />
412<br />
185<br />
1'293<br />
27<br />
1'021<br />
158 417<br />
1'942<br />
267 101<br />
149 316<br />
158 161<br />
90 1'101<br />
23 180<br />
746<br />
440<br />
1'578<br />
85<br />
142<br />
164<br />
86<br />
28<br />
375<br />
1'159<br />
811<br />
1'456<br />
130<br />
75<br />
© SGZ/RB 2006<br />
auswärts 45 35 47 35 43 74 55 43 47 50 48 58<br />
SF = Segelflug<br />
53 38 43<br />
MS = Motorsegler<br />
SF & MS auswärts 356 890<br />
2'000<br />
Anzahl 150 Start 296 867 176 412 1'021 149 316 746 142 375 811 130<br />
2'200<br />
Total 1'443 2'013 84 1'324 2'025 92 1'293 1'942 90 1'101 1'578 86 1'159 1'456 75<br />
© SGZ/RB 2006 SF = Segelflug MS = Motorsegler<br />
1'800<br />
2'000<br />
1'600<br />
1'400 2'000<br />
1'200 1'800<br />
1'000 1'600<br />
800<br />
1'400<br />
600<br />
1'200<br />
400<br />
1'000<br />
200<br />
800<br />
0<br />
Total 229 118 31 202 117 35 214 115 32 317 149 28 233 123 32<br />
Total Buttwil 1'087 1'123 62 1'028 1'158 68 881 921 63 785 832 64 784 645 49<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
5-Jahresübersicht pro Leistungseinheit und Ort<br />
2002 2003 2004 2005<br />
Anzahl Start<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
Total<br />
Leistung<br />
Privat<br />
Motorsegler<br />
Total<br />
Schulung<br />
Leistung<br />
Privat<br />
Motorsegler<br />
Schulung<br />
2'200<br />
2'000<br />
1'800<br />
1'600<br />
1'400<br />
1'200<br />
1'000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
2006<br />
1'800<br />
1'600<br />
1'400<br />
1'200<br />
1'000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
2006<br />
Flugzeit in Stunden<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
Flugzeit in Stunden<br />
2002 2003 2004 2005 2006
Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006<br />
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43
50 Segelfl uggruppe Zürich · Jahresbericht 2006
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