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08 I 2010<br />
���� ��������Foto: Europaparlament �������<br />
<strong>Mit</strong> Interesse haben China-Beobachter in<br />
den vergangenen Jahren die wirtschaftlichen<br />
Bestrebungen der chinesischen<br />
Regierung im eigenen Land verfolgt.<br />
<strong>Mit</strong> kritischen Augen werden die ökonomisch<br />
motivierten Engagements der<br />
Volksrepublik in rohstoffreichen Ländern<br />
gesehen. Nun muss man jedoch nicht mehr<br />
so weit schauen: Chinas <strong>Mit</strong>gestaltung<br />
wird auch in Europa immer präsenter.<br />
Chinesen bauen polnische Autobahn<br />
Im Juli 2010 ist mit Covec ein chinesisches<br />
Staatsunternehmen beauftragt worden,<br />
ein Teilstück der polnischen Autobahn zu<br />
bauen. Es ist das erste öffentliche Bauprojekt<br />
für ein chinesisches Unternehmen in der<br />
Europäischen Union. Und es stellt sich die<br />
Frage: Werden schon bald <strong>weiter</strong>e Bauaufträge<br />
folgen?<br />
Der Preis, den Covec für den Bau des 50<br />
Kilometer langen Teilstücks verlangt hat, ist<br />
mit 340 Millionen Euro sensationell niedrig.<br />
Dieses Angebot lag um die Hälfte unter den<br />
Kosten, die das polnische Generaldirektorat<br />
für Straßenbau errechnet hatte. Die polnische<br />
Regierung hatte Covec zur Angebotsabgabe<br />
motiviert, nachdem es Befürchtungen gab,<br />
die Autobahn werde nicht rechtzeitig fertig<br />
gebaut. Covec ist eine 100%ige-Tochter<br />
der chinesischen Eisenbahn, die zu 100%<br />
in Staatsbesitz ist. Auf europäischer Ebene<br />
beobachtet man die Erfolge chinesischer<br />
Firmen in der EU sehr genau. In dem Zusam-<br />
F – NACHRICHTEN 32<br />
Chinas neues Engagement<br />
in Europa<br />
menhang äußert man sich unzufrieden<br />
über den erschwerten Marktzugang der<br />
europäischen Bauwirtschaft in China. "Der<br />
chinesische Baumarkt ist für ausländische<br />
Firmen nahezu rigoros und diskriminierend<br />
abgeschottet", meint Frank Kehlenbach vom<br />
Europäischen Bauverband in Brüssel. Man<br />
könne dort nicht auf Projektbasis tätig werden,<br />
sondern müsse eine Tochtergesellschaft<br />
gründen. "Der zweite wichtige Punkt ist,<br />
dass wir in der EU ein Beihilfeverbot haben.<br />
Die EU-Kommission kontrolliert somit, ob<br />
nicht staatliche Beihilfen den Wettbewerb<br />
verfälschen. Und in diesem Fall ist zu<br />
befürchten, dass dieser geringe Preis nur<br />
durch staatliche Beihilfen möglich geworden<br />
ist." Diesem Vorwurf könnte man entgegen<br />
halten, dass COVEC angegeben hat, auch<br />
Arbeiter aus China mitzubringen, deren<br />
Lohnkosten erheblich niedriger sind.<br />
Kann COVEC eine Autobahn nach europäischem<br />
Standard bauen? (Foto: Heidelberg Cement)<br />
Quelle: Deutsche Welle