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Grundlagen Stochastischer Prozesse in Biophysikalischen Systemen

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4. Die Mastergleichungwobei die 6 Übergangsraten W 12 , W 21 ,W 13 , W 31 , W 23 und W 32 ke<strong>in</strong>en weiteren E<strong>in</strong>schränkungenunterliegen. Fordert man jedoch, dass die <strong>in</strong> den Gleichungen (4.8) und (4.9) <strong>in</strong>Klammern stehenden Ausdrücke e<strong>in</strong>zeln verschw<strong>in</strong>den (detailed balance Beziehungen)W 12 P 2 = W 21 P 1W 13 P 3 = W 31 P 1 (4.12)W 23 P 3 = W 32 P 2dann folgt daraus, dass die Übergangsraten nicht mehr frei vorgebbar, sondern durch dieGleichungW 21 W 13 W 32 = W 23 W 31 W 12 (4.13)e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>d. Will man also thermodynamische Gleichgewichtszustände beschreiben,dann kann man sich nur 5 der 6 möglichen Übergangsraten vorgeben, die 6. ist danndurch Gl. (4.13) bestimmt.Man kann nun versuchen, unter Berücksichtigung der detailed balance Beziehungen(4.12) die Ausdrücke <strong>in</strong> Gleichung (4.11) zu vere<strong>in</strong>fachen. Schneller geht as aber, diedetailed balance Beziehungen (4.12) unter Berücksichtigung der Normierungsbed<strong>in</strong>gung(Gl. 4.10) direkt zu lösen. Damit erhält man zunächstund darausW 12 P 2 = W 21 P 1W 13 (1 − P 1 − P 2 ) = W 31 P 1P 1 =11 + W 21W 12+ W , P31 2 =W 13W 21W 121 + W 21W 12+ W 31W 13und P 3 =W 31W 131 + W 21W 12+ W .31W 134.2. Random-Telegraph ProzessDer Random-Telegraph Prozess beschreibt Systeme, die nur <strong>in</strong> zwei Zuständen vorkommenkönnen (Abb. 4.2). Damit lässt sich, zum Beispiel, der zeitabhängige Strom, derdurch e<strong>in</strong>en Ionenkanal ieÿt, modellieren. Im e<strong>in</strong>fachsten Fall kann man annehmen,dass der Kanal <strong>in</strong> nur 2 Konformationszuständen (oen oder geschlossen) vorkommenkann, die entweder Ionen passieren lassen oder nicht. In Abwesenheit äuÿerer Signalenden die Übergänge zwischen oenem (1) und geschlossenem (0) Zustand <strong>in</strong> stochastischerWeise statt, wobei wir annehmen wollen, dass die Übergänge mit konstanterRate erfolgen sollen:W (1|0) := a und W (0|1) := b.42

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