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Himmel Erde - Evangelische Kirchengemeinde Alt-Schmargendorf

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KulinarischesKurepkat kocht im DezemberVon Marc KurepkatMeine Familie ist anspruchsvoll. Ich habe sie verwöhnt. Eine der Sachen, von denen ich sicher bin, sie absolutrichtig gemacht zu haben. Wenn es bei uns zum Abendessen geht, erwarten alle am Tisch spannende,variantenreiche Küche. Gesund soll das Essen sein, regional orientiert, mit den Produkten der Saison gekocht,bezahlbar und vor allem sehr gut schmecken. Das macht Spaß, aber natürlich auch Arbeit. Vor allem Denkarbeit.An meinem Wochenplan arbeite ich das ganze Jahr über sehr sorgfältig und tüftle oft lange, bis ich zufrieden mitdem Speisezettel bin. An einem Tag im Jahr aber muss ich überhaupt nicht nachdenken, nichts entscheiden, nichtvariieren: an Heiligabend. An diesem Tag, und eigentlich nur an diesem Tag, kommt ein Klassiker unserer Familieauf den Tisch: Kassler und Wurst in polnischer Soße. Schon meine Großmutter kochte uns dieses einfache, abergroßartige Gericht an jedem Heiligabend und vermutlich aß sie es schon in ihrer schlesischen Heimat zu jedemChristfest. Die Verbindung zwischen dem Duft der polnischen Soße (oder Biersoße) am Vormittag des 24. und derFreude auf den nahenden Festabend ist unauflöslich. Sollte ich mal in die Verlegenheit kommen, auf Niue oder inPatagonien Weihnachten zu feiern, hätte ich ein Problem. Es sei denn, es fände sich ein eingewanderter schlesischerMetzger in der Nähe. Die Zubereitung dieses traditionellen Gerichtes kann in aller Ruhe in zeitlichem Abstandzum abendlichen Fest erfolgen und die üppigen Aromen aus Soßenkuchen und Bier passen gut zu Weihnachten.Die Zubereitung ist ganz einfach. Eigentlich schaut man sich auf dem Bauernhof um und wirft alles, was bei „drei“nicht auf den Bäumen ist, in den Topf und packt obendrauf noch ein Fischchen aus dem Dorfteich. Aber man kannnatürlich auch zivilisierter vorgehen. Kassler Kamm mit Knochen in Butterschmalz von allen Seiten anbraten. DenKassler aus dem Topf nehmen. Grob gehacktes Suppengemüse (Sellerie, Möhre, Pastinake, Petersilienwurzel,Lauch) anrösten, das Fleisch wieder in den Topf geben und mit ein bis zwei Flaschen Bier (Schwarzbier, Malzbier)ablöschen. Zwei oder drei Fischkuchen (Soßenkuchen) zerbröseln und in die Soße geben. Eine knappe Stunde aufkleiner Flamme köcheln. Eventuell Flüssigkeit oder Soßenkuchen nachgeben (die Soße soll zum Schluss sehr sämigsein). Knacker pieken, dazugeben und weitere 45 Minuten simmern lassen. Bockwürste, Wiener, Breslauer (oderwas auch immer gewünscht wird) etwa 45 Minuten in der Soße ziehen lassen (aufpassen, dass keine Wurst platzt).Alles Fleisch aus der Soße nehmen und diese pürieren. Kassler und Würste wieder in die Soße geben. Eventuellnochmal Soßenkuchen oder Bier oder Wasser nachgeben. Salzen (eigentlich muss nicht viel nachgesalzen werden)und pfeffern. 15 Minuten vor dem Servieren schlesische Weißwürste in der Soße ziehen lassen. Sie lesen es schonheraus: kleinere Portionen zu kochen als für 10 Esser ist nicht Teil des Konzeptes. Aber das macht nichts. Es ist jaWeihnachten und da sind große, lange Tafeln ja genau das Richtige. Dazu gibt es Sauerkraut und Kartoffeln. ZumNachtisch einen Bratapfel. Am zweiten Weihnachtstag werden die Reste (die immer noch für zehn Gäste reichen)aufgewärmt. Dann ist wieder ein Jahr Pause und das Tüfteln am Speiseplan geht weiter.Dezember 2013/Januar 2014 13

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