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Herzlichen Glückwunsch, dass du dich für den NOVA ION ...

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RR-ACROWINGS .................................................................. 6DER ROLLING ...................................................................... 8Technische Kurzbeschreibung ................................................... 8Sicherheit ...................................................................................... 8Handling ....................................................................................... 8Leistung ........................................................................................ 9Zielgruppe .................................................................................... 9Pilotenanforderungen .................................................................. 9Allgemeines vor der Inbetriebnahme....................................... 10Erstflug .................................................................................... 10Registrierung auf MEIN <strong>NOVA</strong> .............................................. 10Lieferumfang .............................................................................. 10Modifikationen am Gleitschirm ............................................... 11Geeignete Gurtzeuge ................................................................. 11Gewichtsbereich ......................................................................... 11Fliegen mit dem ROLLING ................................................. 12Start ............................................................................................ 12Normalflug ................................................................................. 13Kurvenflug ................................................................................. 14Lan<strong>du</strong>ng ...................................................................................... 15Schnellabstiegsmanöver ............................................................ 15Ohren anlegen .......................................................................... 15B-Stall ...................................................................................... 16Steilspirale ............................................................................... 16Vers.1.0 S. 2 / 32


C-Stall ...................................................................................... 17Klapper ....................................................................................... 17Seitenklapper ........................................................................... 17Frontklapper ............................................................................ 18Strömungsabriss ........................................................................ 18Einseitiger Strömungsabriss, oder Trudeln ............................. 18Beidseitiger Strömungsabriss, oder Fullstall ........................... 19Sackflug ................................................................................... 20Verhänger ................................................................................... 20Win<strong>den</strong>start................................................................................ 21Beschleunigungssystem ............................................................. 22Montage des Beschleunigers ................................................... 22Fliegen mit dem Beschleuniger ............................................... 22Pflege und Instandhaltung ................................................... 23Allgemeine Hinweise zur Handhabung ................................... 23Lagerung .................................................................................... 24Reinigung.................................................................................... 24Reparatur ................................................................................... 24Check .......................................................................................... 24Natur- und landschaftsverträgliches Verhalten: ............... 25Entsorgung ............................................................................. 25Technische Daten .................................................................. 26Übersicht Tragegurt ............................................................. 27Übersicht Schirm................................................................... 28Vers.1.0 S. 3 / 32


Leinenpläne ........................................................................... 29Einzelleinenlänge: ................................................................. 30Gesamtleinenlänge: ............................................................... 32Vers.1.0 S. 4 / 32


<strong>Herzlichen</strong> Glückwunsch, <strong>dass</strong> <strong>du</strong> <strong>dich</strong> für <strong>den</strong> ROLLING von RR-ACRWINGS entschie<strong>den</strong> hast. Du hast damit einen Gleitschirm erworben, mitdem <strong>du</strong> über viele Jahre erlebnisreiche und sichere Flüge absolvieren kannst.Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinemGleitschirm. Wir empfehlen daher, die folgen<strong>den</strong> Seiten vor dem ersten Flugaufmerksam <strong>du</strong>rchzulesen. Für Fragen oder Anregungen stehen wir unterinfo@nova-wings.com gerne zur Verfügung.Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Pro<strong>du</strong>kten fin<strong>den</strong>sich auf www.rracrowings.comUm sämtliche Serviceleistungen in Anspruch nehmen zu können, musst <strong>du</strong>deinen Gleitschirm auf der <strong>NOVA</strong>-Homepage, unter LOGIN &REGISTRIERUNG registrieren.Nun wünschen wir dir viele schöne Stun<strong>den</strong> in der Luft und eine sichereLan<strong>du</strong>ng am Ende jedes Fluges.Dein <strong>NOVA</strong> & RR-ACROWINGS TeamVers.1.0 S. 5 / 32


RR-ACROWINGSRaul Rodriguez Acrowings ist das Pro<strong>du</strong>kt der Zusammenarbeit von RaulRodriguez und <strong>NOVA</strong>.Die Fliegerkarriere von Raul Rodriguez hat vor über 20 Jahren begonnen:Damals war er 12 Jahre alt und sein Vater hatte gerade eine Flugschule inAlbacete/ Südspanien eröffnet. Raul und sein Bruder Felix waren unter <strong>den</strong>ersten Flugschülern, und die bei<strong>den</strong> machten sich schon bald <strong>du</strong>rch ihreunkonventionelle und experimentierfreudige Fliegerei einen Namen in derSzene.Es dauerte nicht lange, bis Raul sämtliche damals bekannten Manöverbeherrschte, und so begann er, mit all seiner Energie herauszufin<strong>den</strong>, wozu einGleitschirm sonst noch fähig sein könnte. Der erste große Erfolg war der SAT,mit dem Raul eine neue Tür in der Welt des Acrofliegens aufstieß.Raul erkannte sofort das Potential des Manövers und dachte schon bald an <strong>den</strong>asymmetrischen SAT und das Tumbling, welche er mit großem Einsatz undebenso großem Mut schließlich tatsächlich fliegen und perfektionieren konnte.Es folgten noch viele andere Manöver bis Raul schließlich vor einigen Jahrenals erster Pilot das Infinity Tumbling fliegen konnte, und damit einmal mehr dieGrenzen dessen, was als möglich galt, radikal verschob.Als Wegbereiter des Acrofliegens setzte sich Raul stets intensiv mit seinemMaterial auseinander und hat da<strong>du</strong>rch ein außergewöhnliches Gefühl undVerständnis für jene Details entwickelt, die einen Schirm zu einem perfektenGerät für das Acro fliegen machen.Als er vor ein paar Jahren einen Acro Prototypen von <strong>NOVA</strong> flog, fand ersofort Gefallen am Schirm und an der Firma <strong>NOVA</strong>, und beide Seiten wur<strong>den</strong>sich einig, die gemeinsame Erfahrung und das jeweilige Know-How zuvereinen, um wegweisende Acro Geräte zu bauen.Vers.1.0 S. 6 / 32


Raul RodriguezRR ACRO WINGSCHILE 1, 2ºC18191 - PINOS GENILGRANADA, SPAINOffice phone: +34 958487221Mobil phone: +34 637856877raul@rracrowings.comHomepage: www.rracrowings.comVers.1.0 S. 7 / 32


DER ROLLINGDer ROLLING ist ein Acro/Freestlye Schirm, der in enger Zusammenarbeitzwischen <strong>NOVA</strong> und Raúl Rodriguez entwickelt wurde. Er zeichnet sich <strong>du</strong>rchein dynamisches Flugverhalten sowie <strong>du</strong>rch eine große Fehlertoleranz beimErlernen verschie<strong>den</strong>ster Acro Manöver aus. Darüber hinaus verfügt er übereine ausgezeichnete Gleitleistung. In Summe seiner Eigenschaften ist derROLLING ein äußerst universell einsetzbarer Freestyle Schirm.Technische KurzbeschreibungDer ROLLING hat 53 Zellen über die gesamte Spannweite, von <strong>den</strong>en jeweilssechs Zellen am Stabilo als geschlossene Zellen ausgeführt sind. Weitersverfügt er über vier Leinenebenen, wobei zur besseren Übersicht, die vordersteA-Ebene rot gefärbt ist. Die Bremsleinen, welche nicht zu <strong>den</strong> 4 Leinenebenengezählt wer<strong>den</strong>, ist ebenso wie die Stabiloleine in oranger Farbe gehalten.Die bei<strong>den</strong> Tragegurte bestehen aus jeweils vier Einzelgurten, von <strong>den</strong>en aufdem vorderen Gurt (mit roter Manschette) die drei A-Stammleinen aufgehängtwer<strong>den</strong>, auf <strong>den</strong> drei hinteren Gurten dann die B, C und D Stammleinen.Am vordersten A-Gurt ist außerdem das Beschleunigungssystem befestigt.SicherheitDas angenehme Verhalten im Stall, die unspektakulären Klapperreaktionen unddas ausbalancierte Handling machen <strong>den</strong> ROLLING zum idealen Schirm, umsich der Welt des Freestyle Fliegens zu nähern, oder um schon bestehendesAcro Können zu verfeinern.HandlingDer ROLLING besticht <strong>du</strong>rch ein präzises Handling und <strong>du</strong>rch ein direktesFeedback. Egal ob beim Thermikfliegen, oder beim Strömungsabriss: DerROLLING lässt <strong>den</strong> Piloten nie im Unklaren darüber, was gerade am Schirmpassiert. Raúl Rodriguez hat seine ganze Erfahrung eingebracht, um dasHandling des ROLLING für Acro Manöver, wie SAT oder Helicopter, undnatürlich für dynamische Manöver, wie Wingover und Loopings zu optimieren.Der Freestyle Pilot findet so ideale Voraussetzungen um sowohl die AcroFliegerei, als auch das Thermik Fliegen mit ein und demselben Gerät vollauszukosten.Vers.1.0 S. 8 / 32


LeistungDie Konstruktion des ROLLING baut auf dem MENTOR auf, der sich nichtzuletzt aufgrund seiner herausragen<strong>den</strong> Leistung großer Beliebtheit erfreut. DerROLLING hat die Leistung des MENTOR geerbt, welche im Segment derFreestyle Schirme einzigartig ist. Man kann mit dem ROLLING also ohneEinschränkungen Thermik- und Streckenflüge <strong>du</strong>rchführen. Beim FreestyleFliegen trägt die große Leistung zum eleganten und dynamischen Flugverhaltenbei.ZielgruppeDer ROLLING richtet sich in erster Linie an Piloten, die das Freestyle undAcrofliegen erlernen oder verfeinern wollen. Der Schirm ist aber ebenso fürPiloten ohne Acro Ambitionen interessant, die einen agilen Schirm mit einemsehr direkten Feedback suchen, dessen Feintrimm von niemand geringerem alsRaúl Rodriguez vorgenommen wurde.PilotenanforderungenWir empfehlen <strong>den</strong> ROLLING nur für Piloten, die bereits solide Erfahrung imGleitschirmsport gesammelt haben, und bestimmte Techniken, wie das aktiveFliegen, schon erlernt haben. Der Pilot sollte demnach in turbulentenBedingungen in der Lage sein, <strong>den</strong> Schirm aktiv zu stabilisieren. Er sollte alsoverstan<strong>den</strong> haben, wie aktives Fliegen funktioniert und dies auch in der Praxisumsetzen können. Zum Beispiel sollte der ROLLING Pilot die Bremsen beimEinflug in einen starken Aufwind freigeben und <strong>den</strong> Schirm beim Ausfliegenaus der Thermik über die Thermik kontrolliert am Vornicken hindern.Auch andere Grundtechniken, wie der koordinierte Wechsel zwischen engenKurven (enge Acht) sollten beherrscht wer<strong>den</strong>. Selbiges gilt für kontrollierteStarts und Lan<strong>du</strong>ngen.Der angehende ROLLING Pilot sollte also nicht mehr mit dem gewöhnlichenHandling des Schirms ausgelastet sein. Ansonsten wird er das große Potential,welches der Schirm bietet nicht ausnutzen können.Vers.1.0 S. 9 / 32


Davon abgesehen möchten wir an dieser Stelle die Bedeutung derEigenverantwortung beim Fliegen betonen:Jeder selbstständig fliegende Pilot muss in der Lage sein, zu beurteilen, ob ermit seinem Können und seiner Ausrüstung <strong>den</strong> jeweiligen Flugvorhabentatsächlich gewachsen ist. Auch mit einer Ausrüstung mit großer passiverSicherheit können Fehleinschätzungen verheerende Folgen haben.Es liegt einzig und alleine am Piloten, solche Fehleinschätzungen zuvermei<strong>den</strong>, indem er sich in Theorie und Praxis weiterbildet, und seineEntschei<strong>du</strong>ngen bedacht und entsprechend seinem Können trifft.Ebenso liegt es am Piloten, eine passende Schutzausrüstung zu verwen<strong>den</strong>sowie für die ständige Funktionsfähigkeit seiner Ausrüstung Sorge zu tragen.Gerade beim Acro Fliegen ist es unerlässlich, <strong>dass</strong> sich der Pilot intensiv mitseinem Rettungsgerät auseinandersetzt. (Acro Gurtzeuge bieten dieempfehlenswerte Möglichkeit, zwei Rettungsgeräte einzubauen.)Wer sich diese Grundsätze bewusst macht, kann <strong>den</strong> Gleitschirmsport sicherund genussvoll betreiben.Allgemeines vor der InbetriebnahmeErstflugJeder <strong>NOVA</strong> Gleitschirm muss vor dem Verkauf an <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> <strong>du</strong>rch einen<strong>NOVA</strong> Händler eingeflogen und. überprüft wer<strong>den</strong>. Dieser Erstflug muss samtDatum und Pilot am Stabilo des Gleitschirms eingetragen wer<strong>den</strong>.Registrierung auf MEIN <strong>NOVA</strong>Um sämtliche Service- und Garantieleistungen in Anspruch nehmen zu können,musst <strong>du</strong> deinen Gleitschirm auf der <strong>NOVA</strong> Homepage unter MEIN <strong>NOVA</strong>registrieren. Bitte wähle REGISTRIEREN und folge dann der Anleitung.LieferumfangDer ROLLING wird mit Packsack, Innenpacksack, Riserbag, Beschleuniger,Windfahne, Betriebshandbuch und Aufnäher ausgeliefert.Vers.1.0 S. 10 / 32


Modifikationen am GleitschirmDie Spezifikationen entsprechen bei der Auslieferung jenen, mit <strong>den</strong>en derSchirm zugelassen wurde. Jede eigenmächtige Modifikation (z.B. Veränderungder Leinenlängen, Veränderungen des Tragegurtes) hat einen Verlust derZulassung zur Folge. Wir empfehlen bei Änderungen in jedem FallRücksprache mit <strong>NOVA</strong> zu halten.Geeignete GurtzeugeDer ROLLING ist für Gurtzeuge der Gruppe GH (Ohne Kreuzverspannung)zugelassen. (dies sind so gut wie alle aktuell erhältlichen Gurtzeuge)Die Wahl des Gurtzeuges beeinflusst das Flugverhalten des ROLLINGwesentlich. Es gibt Gurtzeuge die eine besonders effektiveGewichtsverlagerung zulassen, dafür aber auch Turbulenzen relativungedämpft an <strong>den</strong> Piloten weitergeben. Weniger agile Gurtzeuge lassen keineextreme Gewichtsverlagerung zu, dafür kippt der Pilot in Turbulenzen wenigerstark zur Seite. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an speziellen AcroGurtzeugen, die neben einer effektiven Gewichtsverlagerung auch dieMöglichkeit von zwei Rettungsgeräten bieten.Eine seriöse Flugschule kann hier mit indivi<strong>du</strong>eller Beratung weiterhelfen.GewichtsbereichDer ROLLING ist abhängig von der Größe nur zum Betrieb innerhalb einesbestimmten Gewichtsbereichs zugelassen. Es ist dabei das Gesamtgewicht,bestehend aus Pilot, Gleitschirm und Gurtzeug (und sonstiger Ausrüstung)gemeint.Wird der ROLLING in der unteren Hälfte des zugelassenen Gewichtsbereichsgeflogen, so ist mit verminderter Agilität und mit gedämpfterem Flugverhaltenzu rechnen. In starken Turbulenzen macht sich eine geringere Stabilität derKappe bemerkbar.Fliegt man <strong>den</strong> ROLLING in der oberen Hälfte des Gewichtsbereichs,vergrößert sich die Dynamik und die Stabilität des Schirms. Auch dirTrimmgeschwindigkeit erhöht sich leicht. Die Eigendämpfung des Schirms,auch nach Klappern, nimmt hingegen leicht ab. Zum Acrofliegen – vor allemVers.1.0 S. 11 / 32


für dynamische Manöver wie Wingovers oder Loopings - empfehlen wir einenBetrieb am oberen Ende des zugelassenen Gewichtsbereichs.Beim Betrieb unterhalb des zugelassenen Gewichtsbereiches ist mit deutlichverminderter Agilität und mit verminderter Kappenstabilität zu rechnen. BeimBetrieb oberhalb des erlaubten Gewichtsbereichs ist die Agilität erhöht und esmuss mit dynamischeren Reaktionen – z.B. nach Kappenstörungen – gerechnetwer<strong>den</strong>.In bei<strong>den</strong> Fällen handelt es sich um eine Verwen<strong>du</strong>ng außerhalb derzugelassenen Betriebsgrenzen!Fliegen mit dem ROLLINGEs ist empfehlenswert, die ersten Flüge mit einem neuen Schirm bei ruhigenBedingungen <strong>du</strong>rchzuführen. So kann man sich in Ruhe an das Flugverhaltengewöhnen. Auch <strong>du</strong>rch ein paar Starts am Übungshang, oder <strong>du</strong>rchBo<strong>den</strong>handling wird das Vertrauen in einen neuen Schirm erhöht.StartDer Pilot muss sich vor dem Start vergewissern, <strong>dass</strong> die gesamte Ausrüstungin ordnungsgemäßem Zustand ist. Insbesondere natürlich der Schirm, dasGurtzeug und das Rettungssystem.Direkt vor dem Start empfehlen wir folgen<strong>den</strong> Startcheck, der wirklich vorjedem Start gewissenhaft <strong>du</strong>rchgeführt wer<strong>den</strong> sollte. (Viele Startunfälle sindleider die Folge eines nicht <strong>du</strong>rchgeführten Startchecks)1. Angeschnallt (Beingurte und Brustgurt am Gurtzeug geschlossen,Kinnband am Helm geschlossen)2. Eingehängt (Tragegurte nicht verdreht im Karabiner eingehängt,Beschleuniger korrekt eingehängt, Karabiner verschlossen)3. Leinen (A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine läuftfrei zur Bremsrolle)4. Kappe (Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante amStart)5. Wind und Luftraum (Wind passend für <strong>den</strong> Start, Luftraum frei)Der ROLLING zeichnet sich beim Vorwärts- wie beim Rückwärtsstart <strong>du</strong>rchein sehr einfaches Aufziehverhalten, ohne Ten<strong>den</strong>z zum Hängenbleiben aus.Der Schirm steigt dabei sehr spurstabil ohne Neigung zu starkem Vorschießen.Vers.1.0 S. 12 / 32


Insgesamt ist das Startverhalten einfach und Fehler verzeihend und bedarfkeiner weiteren Kenntnisse, als <strong>den</strong> Standard-Techniken für <strong>den</strong> Vorwärts- undRückwärtsstart, die in der Flugschule vermittelt wer<strong>den</strong>.Souveränes Starten kann man ohnehin nicht <strong>du</strong>rch Lesen von Beschreibungenerlernen, sondern nur <strong>du</strong>rch intensives Üben. Daher folgender Tipp an dieserStelle:Nutze jede Möglichkeit mit dem Schirm am Übungshang an deiner Starttechnikzu feilen, genau so wie beim Groundhandling.Wer nach einiger Übung in der Lage ist, auch bei nicht perfekten Bedingungensouverän zu starten, fliegt erstens deutlich sicherer, und kann zweitens <strong>den</strong> Flugvom Start weg in vollen Zügen genießen.NormalflugDer ROLLING hat bei Trimmspeed, das heißt bei vollständig gelöstenBremsen, die beste Gleitleistung. In ruhiger Luft legt der Schirm so die größteDistanz bei gegebener Höhe zurück.Bei Gegenwind oder in sinken<strong>den</strong> Luftmassen fliegt man mit maximalerGleitleistung, wenn man <strong>den</strong> Beschleuniger betätigt. In turbulenter Luft sollteman im beschleunigten Flug unbedingt die dynamischeren Reaktionen im Falleeines Klappers berücksichtigen und deshalb einen größeren Sicherheitsabstandzum Bo<strong>den</strong> wählen.In starker Turbulenz ist ein leichtes beidseitiges Anbremsen empfehlenswert,um die Stabilität zu erhöhen, und um jenes Feedback über die Bremsen zuerhalten, das für ein aktives Fliegen notwendig ist.Unter aktivem Fliegen versteht man die ständige Kontrolle und Korrektur desAnstellwinkels in turbulenter Luft. Fliegt man beispielsweise von einemAufwind- in einen Abwindbereich, so wird sich ohne Zutun des Piloten derAnstellwinkel verringern und der Schirm wird nach vorne nicken. Dem Pilotenkündigt sich diese Nickbewegung schon im Ansatz <strong>du</strong>rch vermindertenBremsdruck an.Die richtige Reaktion wäre nun, <strong>den</strong> Bremsausschlag zu erhöhen, um <strong>den</strong>Schirm am nach vorne Nicken zu hindern, bzw. um <strong>den</strong> vermindertenBremsdruck wieder zu erhöhen.Vers.1.0 S. 13 / 32


Der Einflug von einem Abwind in einen Aufwind funktioniert gewissermaßengegengleich: Der Anstellwinkel würde sich ohne Pilotenreaktion erhöhen undder Schirm würde nach hinten Nicken. Zudem erhöht sich der Bremsdruck. Indieser Situation sollte der Pilot die Bremsen nachlassen oder kurz völligfreigeben, um das Nicken zu vermindern oder völlig zu verhindern.Der Pilot reagiert also auf verminderten Bremsdruck mit Anbremsen, und auferhöhtem Bremsdruck mit Nachlassen der Bremse.Mit einem perfektionierten aktiven Flugstil kann man die meisten Klapperbereits im Ansatz verhindern und der Schirm steht ständig sehr ruhig über demPiloten. Einen Teil der dafür notwendigen Reaktionen kann man <strong>du</strong>rchaus auchbeim Bo<strong>den</strong>handling erlernen, in dem man beispielsweise versucht, <strong>den</strong> Schirmohne Blick zur Kappe über sich zu stabilisieren. Diese Übung hilft natürlichauch für <strong>den</strong> Vorwärtsstart.KurvenflugEine Kurve ist ein Zusammenspiel aus Innenbremse, Außenbremse undGewichtsverlagerung. Die Kunst ist die richtige Dosierung. Der ROLLINGzeichnet sich <strong>du</strong>rch ein sensibles Handling aus. Es genügen also bereits kleineSteuerausschläge, um präzise Kurven zu fliegen.Beim Thermikfliegen empfehlen wir auch ein leichtes Anbremsen derkurvenäußeren Seite, um die Querneigung und Drehgeschwindigkeit besserkontrollieren zu können bzw. um ein besseres Feedback vom Gleitschirm zuerhalten. Enge und kontrollierte Kurven, oder pendelfreie Kurvenwechselerfordern einiges an Übung, und sollten das Ziel jedes Piloten sein.Achtung:Sollte der Fall eintreten, <strong>dass</strong> der Schirm nicht mehr über die Bremsleinensteuerbar ist, weil z.B. die Bremsleinen aufgrund eines mangelhaftenStartchecks verwickelt sind, so kann der ROLLING eingeschränkt auch überdie D-Gurte gesteuert wer<strong>den</strong>. In Verbin<strong>du</strong>ng mit Gewichtsverlagerung lassensich so relativ gute Richtungskorrekturen <strong>du</strong>rchführen. Auch eine sichereLan<strong>du</strong>ng ist mit dieser Technik möglich. Die D-Gurte dürfen dabei nur leichtheruntergezogen wer<strong>den</strong>, um einen Strömungsabriss zu vermei<strong>den</strong>.Vers.1.0 S. 14 / 32


Lan<strong>du</strong>ngDie Lan<strong>du</strong>ng mit dem ROLLING gestaltet sich sehr einfach. In turbulentenBedingungen empfiehlt es sich, angebremst anzufliegen, um die Stabilität zuerhöhen, und um das Gefühl für die Schirmbewegung zu vergrößern.Unmittelbar vor dem Bo<strong>den</strong> sollte dann stärker, <strong>du</strong>rchaus auch bis zumStrömungsabriss, <strong>du</strong>rchgebremst wer<strong>den</strong>.Achtung: Ein vollständiger Strömungsabriss kann auch in nur zwei MeternFlughöhe ein äußerst unsanftes Aufprallen des Piloten zur Folge haben. Dahersind die Bremsen erst direkt vor dem Aufsetzen ganz <strong>du</strong>rchzuziehen.SchnellabstiegsmanöverUm, vor allem aufgrund veränderter Wetterbedingungen, schnell Höheabzubauen, stehen dem Piloten im Wesentlichen drei Abstiegtechniken zurVerfügung, die hier , entsprechend dem Anspruch an <strong>den</strong> Piloten gereiht,beschrieben wer<strong>den</strong>.Ohren anlegenDas Ohren Anlegen ist mit dem ROLLING einfach auszuführen. Zur Einleitungwird beidseitig die äußerste A-Stammleine nach unten gezogen. DieBremsschlaufen bleiben dabei (ohne zusätzliche Wicklung) in der Hand.Solange die Leinen untengehalten wer<strong>den</strong>, bleiben die Außenflügel eingeklapptund der Sinkwert erhöht sich.Es ist empfehlenswert, <strong>den</strong> Schirm zusätzlich zu beschleunigen, um <strong>den</strong>Sinkwert und die Vorwärtsgeschwindigkeit zu vergrößern. Außerdem wird sodie Anstellwinkelerhöhung, die <strong>du</strong>rch <strong>den</strong> Zusatzwiderstand der angelegtenOhren erzeugt wird, ausgeglichen.Zur Ausleitung des Manövers genügt es, die Stammleinen wieder nach oben zuführen, worauf der ROLLING das Manöver selbstständig ausleitet.Sollten sich die Ohren nicht von selbst vollständig füllen, so kann das Füllen<strong>du</strong>rch eine Pumpbewegung mit der Bremse erreicht wer<strong>den</strong>.Vers.1.0 S. 15 / 32


B-StallDer B-Stall wird <strong>du</strong>rch symmetrisches Herunterziehen (ca. 20cm) der B-Gurteeingeleitet. Die Einleitekräfte sind dabei relativ hoch, nehmen aber mitzunehmendem Zug ab. Es empfiehlt sich, für maximalen Halt, die Gurte amoberen Ende, am Leinenschloss zu greifen.Der Schirm verliert sofort mit dem Herunterziehen der Gurte seineVorwärtsfahrt und geht in einen stabilen Sackflugzustand. Dabei pendelt derPilot leicht vor <strong>den</strong> Schirm. Je weiter der B-Gurt nach unten gezogen wird,desto größer wer<strong>den</strong> die Sinkwerte. (bis etwa 9m/s)Zieht man zu weit, beginnt der Schirm langsam um seine Hochachse zurotieren. In diesem Fall sind die Hände wieder so weit nach oben zu führen, bisdie Rotation stoppt. (Eine Rotation kann auch <strong>du</strong>rch asymmetrischen Zughervorgerufen wer<strong>den</strong>)Der B-Stall wird <strong>du</strong>rch zügiges Nach oben Führen der Hände wiederausgeleitet.Die Bremse wird während des gesamten Manövers (ohne zusätzliche Wicklungder Leine um die Hand) gehalten. Bei der Ausleitung ist darauf zu achten, <strong>dass</strong>die Bremse vollständig freigegeben wird.SteilspiraleDie Steilspirale ist die anspruchsvollste Abstiegshilfe und sollte nur in großerHöhe, idealer Weise im Rahmen eines Sicherheitstrainings, erlernt wer<strong>den</strong>.Die Einleitung kann man in zwei Phasen gliedern:Zuerst fliegt man mit Gewicht und Bremse auf der Innenseite immer steilerwer<strong>den</strong>de Kreise. Dann kommt der Moment, in dem die G-Kräfte schnellzunehmen und die Nase des Schirms beginnt sich immer mehr zum Bo<strong>den</strong> zuneigen, bis sie – in der vollendeten Steilspirale – fast parallel zum Bo<strong>den</strong> zeigt.Die ersten Versuche sollten deutlich vor der voll ausgeprägten Steilspiraleausgeleitet wer<strong>den</strong>, um eine pendelfreie Ausleitung zu üben. Diese Ausleitungerfolgt <strong>du</strong>rch ein Nachlassen der Innenbremse bei neutraler Pilotenposition. Umein pendelfreies Ausleiten zu gewährleisten, muss die Innenbremse dann nocheinmal stärker gezogen wer<strong>den</strong>, sobald sich der Schirm deutlich aufrichtet,bzw. sobald er seine Schräglage deutlich verringert.Vers.1.0 S. 16 / 32


Die eigentliche Spiralbewegung beginnt wie erwähnt erst mit der obenbeschriebenen Übergangsphase bzw. mit dem „Auf die Nase“ gehen desSchirms. In diesem Moment wird der Pilot im Gurtzeug nach außen gedrücktund der Pilot sollte diesem Druck nachgeben, um eine stabile Spiralbewegungzu vermei<strong>den</strong>. (siehe unten) Nun können die Sinkwerte <strong>du</strong>rch Innen undAußenbremse variiert wer<strong>den</strong>.Bleibt der Pilot mit dem Gewicht auf der Außenseite, so genügt ein Nachlassender Innenbremse, und der ROLLING verlangsamt die Spiralbewegung stetig.Die weitere Ausleitung erfolgt dann wie oben beschrieben.Verlagert der Pilot in einer voll ausgeprägten Steilspirale das Gewicht nachinnen, so wird der ROLLING auch beim Freigeben beider Bremsenweiterspiralen. In diesem Fall hilft ein Anbremsen der Kurvenaußenseite sowienatürlich die Verlagerung des Gewichts nach außen.Die Sinkwerte in der Spirale können etwa zwischen 10m/s über 20m/sbetragen. Die Belastung für <strong>den</strong> Körper beträgt bis ca. 3g und kann je nachphysischer Konstitution im Extremfall zur Bewusstlosigkeit führen.Es ist also entschei<strong>den</strong>d, <strong>dass</strong> man sich langsam an dieses Manöver herantastet,um zum einen die Ausleitung aktiv und souverän zu beherrschen, und um zumanderen die Reaktion des Körpers an diese Belastung kennen zu lernen.C-StallDieses Manöver wird seit einiger Zeit vereinzelt als Abstiegshilfe empfohlenund wird <strong>du</strong>rch ein symmetrisches Herunterziehen beider C-Gurte eingeleitet,bis die Strömung abreißt. Wir raten mit dem ROLLING klar von diesemManöver ab, da sich die Ausleitung unter Umstän<strong>den</strong> sehr anspruchsvollgestalten kann.KlapperSeitenklapperBeim Einflug in starke Turbulenzen kann eine Seite des Gleitschirmseinklappen. Konkret passiert dies, wenn auf dieser Seite der Anstellwinkel inFolge der Turbulenz so weit abnimmt, <strong>dass</strong> kein Auftrieb mehr erzeugt wird,wo<strong>du</strong>rch die Leinen entlasten und eben eine Schirmseite einklappt.Vers.1.0 S. 17 / 32


Ein solcher Klapper kann nur einen kleinen Teil der Spannweite betreffen undder ROLLING wird dabei keine nennenswerte Reaktion zeigen. Bei größerenKlappern, die 50% der Spannweite oder mehr betreffen, zeigt der Schirm einedeutliche Reaktion:Durch <strong>den</strong> vergrößerten Widerstand des eingeklappten Flügels wird derROLLING zur Seite des Klappers zu drehen beginnen. Gleichzeitig nickt derSchirm in Folge der kleineren tragen<strong>den</strong> Fläche bzw. <strong>du</strong>rch die deshalb höhereFluggeschwindigkeit nach vorne.Der Pilot kann dieses Wegdrehen und Nicken verhindern, in dem er die Seite,welche nicht eingeklappt ist, anbremst.Diese Reaktion ist natürlich vor allem in Bo<strong>den</strong>nähe essentiell und sollte <strong>du</strong>rchprovozierte Klapper in großer Höhe, am besten im Rahmen einesSicherheitstrainings, trainiert wer<strong>den</strong>.Erfolgt der Bremsausschlag auf der geöffneten Seite deutlich zu stark, so kannes zu einem einseitigen Strömungsabriss kommen. (siehe einseitigerStrömungsabriss)FrontklapperDer Frontklapper, oft missverständlich als „Frontstall“ bezeichnet, ist ebensoeine Folge von Turbulenzen. Im Gegensatz zum Seitenklapper klappt beimFrontklapper die gesamte Eintrittskante nach unten.Der ROLLING öffnet <strong>den</strong> Frontklapper, ebenso wie <strong>den</strong> Seitenklapperselbstständig.Um die Wiederöffnung zu beschleunigen, empfehlen wir aber ein leichtesbeidseitiges Anbremsen.StrömungsabrissEinseitiger Strömungsabriss, oder TrudelnWird einseitig zu stark angebremst, kommt es zu einem einseitigenStrömungsabriss. Der Drehpunkt der Bewegung ist nicht, wie bei einergewöhnlichen Kurve, weit außerhalb des Schirms, sondern wandert im Momentdes Abreißens in <strong>den</strong> Schirm und der Innenflügel „schmiert“ nach hinten weg.Vers.1.0 S. 18 / 32


Dieser Übergang, bzw. die Erhöhung der Drehgeschwindigkeit erfolgt rechtplötzlich, wo<strong>du</strong>rch er gut erkennbar ist.Die richtige Pilotenreaktion ist ein sofortiges Freigeben beider Bremsen.Beidseitiger Strömungsabriss, oder FullstallWer<strong>den</strong> die Bremsen symmetrisch zu weit heruntergezogen, kommt es zum sogenannten Fullstall, bzw. zum beidseitigen Strömungsabriss. Dabei verliert derSchirm plötzlich seine Vorwärtsfahrt, während sich der Pilot weiterhin nachvorne bewegt. Aus der Sicht des Piloten kippt der Schirm in diesem Momentdeshalb deutlich nach hinten. In diesem Augenblick dürfen die Bremsenkeinesfalls freigegeben wer<strong>den</strong>, da ansonsten die Gefahr besteht, <strong>dass</strong> derSchirm bis unter <strong>den</strong> Piloten nach vorne schießt.Der Fullstall ist ein komplexes Manöver, dessen korrekte Ausführung nichtvollständig in diesem Handbuch erklärt wer<strong>den</strong> kann. Wer dieses Manövererlernen will, sollte das unter Aufsicht eines Piloten tun, der dieses Manöverperfekt beherrscht – am besten ist das Erlernen im Rahmen einesSicherheitstrainings.Der verfügbare Steuerweg bis zum Stall ist von der Schirmgröße abhängig undbeträgt in etwa 55cm für <strong>den</strong> ROLLING 22, und ca. 60cm für <strong>den</strong> ROLLING24.Diese Werte stellen nur einen groben Anhaltspunkt dar, dessen Angabe imHandbuch <strong>du</strong>rch die EN 926 gefordert ist. Gerade in turbulenter Luft kann derStrömungsabriss aber auch deutlich früher, oder deutlich später als obenangegeben einsetzen. Wer <strong>den</strong> Steuerweg seines Schirms gänzlich nutzen will,muss <strong>du</strong>rch viele Fullstalls und <strong>du</strong>rch einseitiges Abreißen des Schirms einGefühl für <strong>den</strong> Strömungsabriss entwickeln.Die hier angegebenen Werte für <strong>den</strong> Steuerweg können höchstens eine ersteVorstellung für <strong>den</strong> nutzbaren Bremsbereich liefern.Vers.1.0 S. 19 / 32


SackflugAls Sackflug wird ein Flugzustand ohne Vorwärtsfahrt und mit starkem Sinkenbezeichnet. Der Sackflug kann vom Piloten absichtlich <strong>du</strong>rch starkessymmetrisches Anbremsen eingeleitet wer<strong>den</strong>, und ist gewissermaßen dieVorstufe zum Fullstall, wobei es einiges an Übung bedarf, um einen Schirmüber die Bremse im stabilen Sackflug zu halten.Der ROLLING leitet <strong>den</strong> Sackflug selbstständig <strong>du</strong>rch vollständiges Freigebender Bremsen aus.Ein sehr stark gebrauchter Schirm mit porösem Tuch und/oder mit starkvertrimmten Leinen kann in einem stabilen Sackflug bleiben. Passieren kanndies z.B. bei einer zu langsamen B-Stall Ausleitung, oder nach einem großenFrontstall.Zusätzlich begünstigt wird die Sackflugneigung <strong>du</strong>rch einen nassen Schirmbzw. <strong>du</strong>rch Fliegen im Regen oder in sehr kalter Luft.Im Falle eines stabilen Sackfluges sollte man die A-Leinen nach vorne zudrücken bzw. nach unten ziehen, oder <strong>den</strong> Beschleuniger betätigen. Nach einerleichten Pendelbewegung geht der Schirm dann wieder in <strong>den</strong> Normalflug über.Beim Sackflug in Bo<strong>den</strong>nähe ist abzuwägen, ob die Höhe für das Durchpendelnnoch ausreicht. Anderenfalls ist eine (harte) Lan<strong>du</strong>ng im Sackflug vorzuziehen.Wer<strong>den</strong> im Sackflug die Bremsen betätigt, so geht der Schirm in einen Fullstallüber!VerhängerWenn ein Teil des Flügels (vor allem nach einem Klapper, oder nach dem Stall)so in <strong>den</strong> Leinen verhängt ist, <strong>dass</strong> er sich nicht mehr selbstständig öffnet, sospricht man von einem Verhänger. Dieser Flugzustand ist bei keinem unsererumfangreichen Testflüge mit dem ROLLING aufgetreten, kann aber beikeinem Gleitschirm mit Sicherheit ausgeschlossen wer<strong>den</strong>.Im Falle eines Verhängers empfehlen wir folgende Reaktionen:1.) Gegenbremsen: Der Schirm will (wie beim Klapper) zur verhängten Seitehin wegdrehen. Reagiert der Pilot nicht mit Gegenbremsen auf der geöffnetenVers.1.0 S. 20 / 32


Seite, so kann diese Drehbewegung in manchen Fällen sehr schnell in einestabile Steilspirale übergehen, die dann äußerst große Ausleitekräfte erfordertoder eventuell gar nicht mehr ausgeleitet wer<strong>den</strong> kann.2.) Öffnen <strong>du</strong>rch Pumpen mit der Bremse: Durch beherztes Furchziehen derBremse auf der verhängten Seite kann der Verhänger eventuell gelöst wer<strong>den</strong>.Dabei ist ständig darauf zu achten <strong>den</strong> Schirm mit der anderen Bremse imGeradeausflug zu stabilisieren.3.) Ziehen an der Stabilo Leine: Hilft Anbremsen nicht weiter, so lässt sich derVerhänger eventuell <strong>du</strong>rch starkes Ziehen an der Stabilo Leine lösen. (Diesebefindet sich ganz außen am B-Gurt und ist orange gefärbt.)4.) Fullstall: Wer <strong>den</strong> Fullstall souverän beherrscht, verfügt über einewirkungsvolle Methode, um Verhänger zu lösen.5.) Rettung: Wenn <strong>du</strong> die Kontrolle über <strong>den</strong> Schirm verlierst, oder wenn <strong>du</strong> dirnicht absolut sicher bist, <strong>dass</strong> die Höhe für weitere Öffnungsversuche ausreicht,benutze ohne zu Zögern deine Rettung.Viele Piloten zögern viel zu lange mit dem Retterwurf, oder benutzen dieRettung gar nicht, obwohl die Zeit dafür gereicht hätte. Solche Unfälle habenmeistens verheerende Folgen. Ein Abgang am geöffneten Retter endet hingegennur sehr selten mit ernsteren Verletzungen!Mache es dir daher zur Gewohnheit, <strong>den</strong> Retterwurf zumindest mental immerwieder zu trainieren, indem <strong>du</strong> z.B. während dem Flug schnell zum Rettergriffgreifst, wie <strong>du</strong> das auch tun solltest, wenn <strong>du</strong> die Rettung benutzen müsstest.Viele Vereine oder Flugschulen bieten auch das Retterwerfen, z.B. inTurnhallen an. Am realistischsten ist natürlich der tatsächliche Retterwurf, z.B.im Rahmen eines Sicherheitstrainings.All dies hilft dir dabei, im Ernstfall nicht mit dem Retterwurf zu zögern, oder ineiner Stresssituation nicht zu „vergessen“ <strong>dass</strong> <strong>du</strong> überhaupt einenRettungsschirm dabei hast.Win<strong>den</strong>startDer ROLLING weist beim Win<strong>den</strong>schlepp keine Besonderheiten auf. Es istdarauf zu achten, in flachem Winkel vom Bo<strong>den</strong> wegzusteigen.Vers.1.0 S. 21 / 32


Wir empfehlen <strong>den</strong> Einsatz eines Schleppklinkenadapters. Dieser wird oben amHauptkarabiner eingehängt und verbindet diesen mit der Schleppklinke.BeschleunigungssystemMontage des BeschleunigersDie meisten Gurtzeuge verfügen pro Seite über zwei Rollen, manche (Leicht-)gurtzeuge haben stattdessen zwei einfache Ringe. Die bei<strong>den</strong> mitgeliefertenBeschleunigerseile wer<strong>den</strong> von oben nach unten <strong>du</strong>rch die bei<strong>den</strong> Rollen/Ringegeführt und unten am Fußpedal fixiert.Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge. Bei zu kurzer Einstellungbesteht die Gefahr, <strong>dass</strong> der Schirm ständig beschleunigt wird, was in jedemFall zu vermei<strong>den</strong> ist. Außerdem kann die Erreichbarkeit desBeschleunigerpedals schlechter wer<strong>den</strong>.Bei zu langer Einstellung ist es evtl. nicht mehr möglich, <strong>den</strong> Schirm bis zuseiner Maximalgeschwindigkeit zu beschleunigen.Wir empfehlen, <strong>den</strong> Beschleuniger bei der ersten Montage lieber etwas zu langeinzustellen um im Flug <strong>den</strong> Leerweg abzuschätzen. Man kann dann <strong>den</strong>Beschleuniger gegebenenfalls um diesen Leerweg verkürzen.Fliegen mit dem BeschleunigerVor dem Start, bzw. beim Einhängen des Tragegurtes in Hauptaufhängung desGurtzeuges sind auch die so genannten Brummelhaken des Beschleunigers mitjenen am Tragegurt, an der oberen Beschleunigerrolle, zu verbin<strong>den</strong>.Im Flug kann der ROLLING nun mittels des Beschleunigerpedals beschleunigtwer<strong>den</strong>, wo<strong>du</strong>rch sich der Anstellwinkel verringert und dieFluggeschwindigkeit erhöht. Der Geschwindigkeitszuwachs gegenüberTrimmgeschwindigkeit beträgt etwa 13km/h. Der Einsatz des Beschleunigersist sinnvoll, um gegen <strong>den</strong> Wind oder in sinkender Luftmasse weiter zu gleiten,oder um beim Streckenfliegen schnell voran zu kommen.Achtung:Vers.1.0 S. 22 / 32


Im beschleunigten Flug anzubremsen kostet nicht nur sehr viel Leistung,sondern erhöht (im Gegensatz zum unbeschleunigten Flug) die Anfälligkeit fürKlapper!Richtungswechsel im beschleunigten Flug können entweder <strong>du</strong>rchGewichtsverlagerung oder <strong>du</strong>rch asymmetrisches Beschleunigen <strong>du</strong>rchgeführtwer<strong>den</strong>. (Wird links stärker beschleunigt, so fliegt der Schirm eineRechtskurve)Geometrische Daten des BeschleunigersSowohl beim ROLLING 22 also auch beim ROLLING 24 lässt sich der A-Gurtum maximal 14cm gegenüber dem D-Gurt verkürzen.Pflege und InstandhaltungAllgemeine Hinweise zur HandhabungBei korrektem und sorgsamem Umgang mit dem Gleitschirm, wird dieser auchbei intensivem Gebrauch viele Jahre in technisch einwandfreiem Zustandbleiben. Beim gewöhnlichen Gebrauch sollte man folgende Hinweise beachten:• Man sollte <strong>den</strong> Gleitschirm nicht unnötiger Weise Sonneneinstrahlungaussetzen, in dem man ihn beispielsweise vor dem Start oder nach derLan<strong>du</strong>ng lange Zeit in der Sonne liegen lässt.• Beim Zusammenlegen sollte man die Mylar-Verstärkungen an derEintrittskante nach Möglichkeit nicht stark knicken.• Ist der Schirm beim Zusammenlegen nass, oder auch nur feucht, somuss er später in einer trockenen Umgebung getrocknet wer<strong>den</strong>.• Bei der Lan<strong>du</strong>ng oder beim Bo<strong>den</strong>handeln ist zu vermei<strong>den</strong>, <strong>dass</strong> derGleitschirm mit großer Wucht mit der Eintrittskante auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>schlägt, da die Spannung an bestimmten Bauteilen so groß wer<strong>den</strong>kann, <strong>dass</strong> es zu Beschädigung kommt.• Die Leinen sollten vor Verschmutzung und spitzen Steinen geschütztwer<strong>den</strong>. Auf steinigem Untergrund sollte man keinesfalls auf dieLeinen steigen.Vers.1.0 S. 23 / 32


• Nässe in Verbin<strong>du</strong>ng mit Schmutz kann auf Dauer zu einemSchrumpfen des Leinenmantels und damit zu einer Vertrimmung desGleitschirms führen. Salzwasser (auch Schweiß) schädigt dasLeinenmaterial und vermindert die Festigkeit.LagerungIdeal ist eine lichtgeschützte, trockene Aufbewahrung des Gleitschirms.Dauerhafte Lagerung bei sehr hoher Temperatur (z.B. im Auto imHochsommer) ist zu vermei<strong>den</strong>.Bei längerer Lagerung sollte der Gleitschirm zudem nicht sehr starkkomprimiert, sondern eher lose gepackt im Innenpacksack aufbewahrt wer<strong>den</strong>.ReinigungZur Reinigung der Kappe sollte nur Wasser und ein weichesTuch/Schwammverwendet wer<strong>den</strong>. (keine Lösungsmittel!)Wenn sich Sand, Schmutz, oder Steinchen im inneren des Schirms sammeln, sosollte dieser entfernt wer<strong>den</strong>, da vor allem Sand an der Beschichtung des Tuchsund an <strong>den</strong> Nähten scheuert.ReparaturReparaturen sollten nur vom Hersteller, oder von autorisierten Betrieben<strong>du</strong>rchgeführt wer<strong>den</strong>. Bei Unklarheiten wende <strong>dich</strong> bitte direkt an Nova.(info@nova-wings.com)Ausnahmen bil<strong>den</strong> das Auswechseln von Leinen sowie das Reparieren kleinerRisse (bis 5 cm, die keine Naht betreffen) oder Löcher im Tuch, welche mitdem originalen Nova-Klebesegel repariert wer<strong>den</strong> können. Das Klebesegel inder gewünschten Farbe erhältst <strong>du</strong> samt Gebrauchsanweisung bei deinerFlugschule, oder direkt bei <strong>NOVA</strong>.Beschädigte oder kaputte Leinen können direkt auf der <strong>NOVA</strong>-Homepagenachbestellt wer<strong>den</strong>.CheckDie neuen <strong>NOVA</strong> Checkintervalle sehen vor, <strong>den</strong> Schirm nach spätestenseinem Jahr nach Kaufdatum einem Trimm-Check (<strong>NOVA</strong> Trim Tuning NTT)zu unterziehen. Dabei wird die Trimmung des Gleitschirms überprüft undVers.1.0 S. 24 / 32


gegebenenfalls korrigiert. Wird dieses NTT innerhalb des ersten Jahres inAnspruch genommen, ist der komplett Check (<strong>NOVA</strong> Full Service NFS) erstnach 3 Jahren ab Kaufdatum fällig. Wird das NTT nicht <strong>du</strong>rchgeführt, so mussdas Gerät nach 2 Jahren zum NFS.Die weiteren Checkintervalle betragen dann zwei Jahre, es sei <strong>den</strong>n, derChecker setzt <strong>den</strong> Checkintervall aufgrund eines grenzwertigen Zustandes aufein Jahr fest.Wer<strong>den</strong> mit dem Schirm regelmäßig Acromanöver mit hoher G-Last geflogen,so empfehlen wir, einen jährlichen Check oder zumindest ein jährliches NTT<strong>du</strong>rchführen zu lassen, um eine Abweichung von der Solltrimmung korrigierenzu können.Jeder Check ist <strong>du</strong>rch <strong>den</strong> Check-Stempel zu bestätigen. Bei Nichteinhaltungverfällt das Gütesiegel. Weitere Informationen zum Wartungscheck sieheCheckanweisung auf der <strong>NOVA</strong> Homepage (http://www.nova-wings.com):Downloads: Check.Natur- und landschaftsverträgliches Verhalten:Abschließend möchten wir noch dazu aufrufen, unseren Sport möglichst naturundlandschaftsschonend zu betreiben. Neben selbstverständlichen Dingen, wiekeinen Müll zu hinterlassen, sollte man auch vermei<strong>den</strong>, Tiere (Greifvögel,Wild) <strong>du</strong>rch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der kaltenJahreszeit kann dieser Stress für Tiere lebensbedrohlich sein.EntsorgungDie in einem Gleitschirm eingesetzten Kunststoff-Materialien fordern einesachgerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an <strong>NOVA</strong> zurückschicken:diese wer<strong>den</strong> von uns zerlegt und entsorgt.Vers.1.0 S. 25 / 32


Technische DatenGröße 22 24 26Zoom Faktor 0.88 0.93 0.97Zellanzahl 53Spannweite proj. m 8.61 9.06 9.48Fläche proj. m² 18.6 20.59 22.59Streckung proj. 3.98 3.98 3.98Spannweite m 10.86 11.42 11.96Fläche m² 21.68 24 26.33Streckung 5.43 5.43 5.43Leinen<strong>du</strong>rchmesser mm 0.6/1.2/1.4Leinenlänge m 6.62 6.97 7.3Leinenbedarf m 310 326 342max. Profiltiefe m 2.49 2.6 2.72min. Profiltiefe m 0.62 0.65 0.68Schirmgewicht kg 5.2 5.4 5.9StartgewichtLTF/EN 1 kg 65-100 70-110 80-120Sitzplätze 1 1 1Klassifizierung LTF C CKlassifizierung EN C C1 Pilot + gesamte FlugausrüstungVers.1.0 S. 26 / 32


Übersicht Tragegurt1 A-Gurt 6 Bremsbefestigung2 B-Gurt 7 Acro-Bremsgriff3 C-Gurt 8 Brummelhaken4 D-Gurt 9 Haupteinhängeschlaufe5 LeinenschlossVers.1.0 S. 27 / 32


Übersicht Schirm1 Stammleinen 6 Obersegel2 Mittelleinen 7 Hinterkante3 Gallerieleinen 8 Typenschild4 Untersegel5 ZellöffnungenVers.1.0 S. 28 / 32


LeinenpläneVers.1.0 S. 29 / 32


Einzelleinenlänge:Vers.1.0 S. 30 / 32


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Gesamtleinenlänge:Die Maße der Gesamtleinenlänge findest <strong>du</strong> auf der Homepage derMusterprüfstelle (www.para-academy.eu) unter Technikdatenbank/Kennblätter.Vers.1.0 S. 32 / 32

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