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Mai/Juni 2012

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Fr, 04.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 05.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 06.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 07.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 09.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 11.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 12.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 13.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 14.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 16.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 18.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 19.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 20.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 21.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 23.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 25.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 26.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Nudelsonntag<br />

von Ralf Schlatter<br />

Zum 80. Geburtstag von Fritz Lichtenhahn<br />

Schöne Welt, wo bist du?<br />

von Jean-Claude Kuner<br />

Erster Preis ein Heinzelmann<br />

von Dieter Rohkohl<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Dazwischen<br />

Von Hugo Rendler<br />

ArtOrt Hörspiel - Dieses Theater! / Das weisse Lauschen<br />

Play Dagobert<br />

von Stefan Kaegi<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Moi non plus<br />

von Simon Froehling<br />

Zu Arthur Schnitzlers 150. Geburtstag<br />

Berta Garlan<br />

von Arthur Schnitzler<br />

Iigschribni Brief<br />

von Manfred Schwarz<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Nudelsonntag<br />

von Ralf Schlatter<br />

Dieses Theater! - zu August Strindbergs 100. Todestag<br />

Play Strindberg<br />

von Friedrich Dürrenmatt<br />

gägäWärt <strong>2012</strong><br />

10 Jahre Mundartnacht - live aus dem Kofmehl in Solothurn<br />

Ein Fall für DRS 2<br />

«Ich bin ein Schweinehund, das ist gar nicht auszudenken!»<br />

von Matthias Eckoldt und Tajana Rese<br />

S Hochzyts-Appartement<br />

von Maurice Levinson<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Die wundersame Reise von Roman Horn<br />

Von Andreas Sauter und Bernhard Studlar<br />

In Zungen<br />

Heimkehrreime<br />

von Valeri Scherstjanoi<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Dazwischen<br />

Von Hugo Rendler<br />

Dieses Theater!<br />

Die Verschwörung des Fiesko zu Genua<br />

von Friedrich Schiller<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

49'<br />

Produktion: EIG / DLF 2011<br />

54'<br />

Produktion: SRF 1959<br />

87'<br />

Produktion: SWR <strong>2012</strong><br />

49'<br />

Produktion: Stefan Kaegi 2001<br />

47'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

51'<br />

Produktion: SWF 1956<br />

148'<br />

Produktion: SRF 1970<br />

79'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

49'<br />

Produktion: SRF 1969<br />

72'<br />

Produktion: SRF und<br />

Mundartnacht Solothurn <strong>2012</strong><br />

55'<br />

Produktion: Studio H2 ArGe 1,<br />

2011<br />

53'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

28'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

51'<br />

Produktion: BR 2004<br />

54'<br />

Produktion: SWR <strong>2012</strong><br />

49'<br />

Produktion: SWF/ORF/SRF<br />

1958<br />

93'<br />

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2


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

So, 27.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mi, 30.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 01.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

So, 03.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 04.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 06.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 08.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 09.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 10.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 11.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 13.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 15.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 16.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 17.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 18.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 20.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 22.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 23.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Offenbach am Spalebärg: Dr Herr Goschebach losst bitte!<br />

Operette in 2 Akten von Jacques Offenbach und Walter Probst<br />

ArtOrt Hörspiel / Das weisse Lauschen<br />

Rain Forest<br />

von Stephen Erickson<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Der Pirat vom Bodensee<br />

von Daniel Goetsch<br />

Der Chinese<br />

von Werner Gutmann nach Friedrich Glauser<br />

Romeo und Julia im Leibgeding<br />

von Roland Lang<br />

Dieses Theater<br />

Rampenflucht<br />

von Michael Dangl<br />

Mondgelichter<br />

von Rainer Puchert<br />

Dieses Theater!<br />

Hamlet<br />

von William Shakespeare<br />

Wachtmeister Studer greift ein<br />

von Peter Lothar nach Friedrich Glauser<br />

Dorffmaiers Double<br />

von Joy Market<br />

Dieses Theater!<br />

Buddenbroichs. Oder: Die Angst der Mittelschicht vor dem<br />

Abstieg<br />

von Serotonin<br />

In der Reihe «very british»<br />

Erpressung<br />

von Patrick Hamilton<br />

Dieses Theater!<br />

Warten auf Godot<br />

von Samuel Beckett<br />

Ein Schweizer in Paris<br />

von Kurt Früh und Hans Hausmann<br />

Monsieur Perrichons Reise 1/2<br />

von Eugène Labiche<br />

Dieses Theater!<br />

Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm<br />

von Theresia Walser<br />

In der Reihe «very british»<br />

Tee um vier<br />

von Rhys Adrian<br />

Dieses Theater!<br />

Warten auf Godot<br />

von Samuel Beckett<br />

Produktion: SRF 1976<br />

106'<br />

Produktion: EIG / DLR 1998<br />

49'<br />

Produktion: SWR <strong>2012</strong><br />

49'<br />

Produktion: SRF 1947<br />

72'<br />

Produktion: SWR 2007<br />

36'<br />

Produktion: ORF 2011<br />

57'<br />

Produktion: WDR 2010<br />

50'<br />

Produktion: SRF 1974<br />

96'<br />

Produktion: SRF 1954<br />

106'<br />

Produktion: WDR 2007<br />

55'<br />

Produktion: WDR 2011<br />

54'<br />

Produktion: SDR 1983<br />

42'<br />

Produktion: RIAS 1976<br />

67'<br />

Produktion: SRF 1958<br />

66'<br />

Produktion: SRF 1965<br />

38'<br />

Produktion: SRF 2007<br />

34'<br />

Produktion: SRF 1982<br />

52'<br />

Produktion: RIAS 1976<br />

67'<br />

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3


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

So, 24.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 25.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 27.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 29.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 30.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Der liebe Augustin 1/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

Monsieur Perrichons Reise 2/2<br />

von Eugène Labiche<br />

ArtOrt Hörspiel - Dieses Theater! / Das weisse Lauschen<br />

With much love<br />

von Barbara Liebster und Claude Pierre Salmony frei nach William<br />

Shakespeare<br />

In der Reihe «very british»<br />

Dies ist die Wahrheit<br />

von Gylan Dearman<br />

Ursendung<br />

Menschliches Versagen<br />

von Lukas Holliger<br />

Produktion: SRF 1949<br />

38'<br />

Produktion: SRF 1965<br />

42'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

57'<br />

Produktion: SRF 1988<br />

44'<br />

Co-Produktion: SRF/SWR<br />

<strong>2012</strong><br />

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4


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS 1 und DRS 2<br />

Hörspielreihe «Grenzfälle» –<br />

Eine länderübergreifende Kooperation von SRF und SWR<br />

Gemeinsam Grenzen reflektieren, vielleicht überwinden, zumindest aber mit vorgefundenen oder erfundenen<br />

Grenzerfahrungen unterhaltsam spielen – so lautete die Aufgabenstellung, mit der die Hörspielredaktionen des<br />

SWR auf deutscher und von SRF auf schweizerischer Seite an etwa vierzig ausgesuchte Autorinnen und Autoren<br />

herangetreten sind. Mit dem Ziel und Versprechen, am Ende in enger Zusammenarbeit eine Reihe neuer Stücke<br />

zur Produktionsreife zu führen, zu realisieren und auf den Sendern DRS 1 und SWR 4 gebündelt auszustrahlen.<br />

Erlaubt waren thematisch und stilistisch alle Hörspiel-Szenarien, die auf originelle Art aus Grenzsituationen<br />

attraktive Radio-Geschichten für ein breites Publikum entwarfen; gewünscht eine regionale Anbindung an den die<br />

reale Staatsgrenze übergreifenden alemannischen Sprachraum.<br />

Entstanden sind fünf höchst unterschiedliche Hörspiele. Sie erzählen von Grenzüberschreitungen in<br />

Beziehungsfragen («Moi non plus» von Simon Froehling), von realer Grenzenlosigkeit im zwischenstaatlichen<br />

Niemandsland («Der Pirat vom Bodensee» von Daniel Goetsch), von einer phantastischen Fahrt über die Grenzen<br />

der Realität hinaus («Die wundersame Reise des Roman Horn» von Andreas Sauter und Bernhard Studlar), vom<br />

real existierenden Grenzverkehr heute und gestern («Nudelsonntag» von Ralf Schlatter) und von einem tragischkomischen<br />

Grenzzustand zwischen Leben und Tod («Dazwischen» von Hugo Rendler).<br />

In Ergänzung zu diesen fünf Neuproduktionen sind auf DRS 1 und DRS 2 ein paar Stücke zu hören, welche<br />

ebenfalls Grenzen und Grenzerfahrungen diesseits und jenseits zwischenstaatlicher und sprachlicher<br />

Demarkationslinien thematisieren.<br />

5


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sendedaten der Neuproduktionen:<br />

Grenzfall 1:<br />

«Der Pirat vom Bodensee»<br />

von Daniel Goetsch<br />

DRS 1: Montag, 23.04.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr und Freitag, 01.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

SWR 4: Samstag, 05.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

Grenzfall 2:<br />

«Die wundersame Reise des Roman Horn»<br />

von Andreas Sauter und Bernhard Studlar<br />

DRS 1: Freitag, 27.04.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr und Montag, 21.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

SWR 4: Samstag, 12.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

Grenzfall 3:<br />

«Moi non plus»<br />

von Simon Froehling<br />

DRS 1: Montag, 30.04.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr und Freitag, 11.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

SWR 4: Samstag, 28.04.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

Grenzfall 4:<br />

«Nudelsonntag»<br />

von Ralf Schlatter<br />

DRS 1: Freitag, 04.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr und Montag, 14.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

SWR 4: Sendedatum noch offen<br />

Grenzfall 5:<br />

«Dazwischen»<br />

von Hugo Rendler<br />

DRS 1: Montag, 07.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr und Freitag, 25.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

SWR 4: Samstag, 26.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

6


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS 1<br />

Freitag, 04.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Montag, 14.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Nudelsonntag<br />

von Ralf Schlatter<br />

Eine Liebesgeschichte, die Geschichte einer Familienzusammenführung, ein Märchen zwischen<br />

Jestetten und Schaffhausen mit polnischen und italienischen Einflüssen. Das alles ist «Nudelsonntag».<br />

Nudelsonntag ist immer dann, wenn die Deutschen Feiertag haben, aber in der Schweiz die Läden offen<br />

sind. Dann kommen die alemannischen Nachbarn und kaufen Nudeln und Schokolade in Schaffhausen.<br />

Das ist seit vielen Jahren Gewohnheit.<br />

Desiree Leu ist alleinerziehende Mutter und arbeitet im Einkaufszentrum, Abteilungen Nudeln und<br />

Schokolade. Wenn sie arbeitet oder zum Arzt muss, ist ihr kleiner Sohn Luca oft bei seinem Grossvater<br />

Hans Leu. Hans Leu ist 80 Jahre alt und wird durch seinen Enkel Luca an die eigene Kindheit erinnert.<br />

Damals hatte er einen «besten» Freund von «ennet» der Grenze: Wolfgang.<br />

Ralf Schlatter erzählt in seinem Hörspiel, wie die Buben sich damals aus den Augen verloren, wie<br />

Desiree schmerzhaft zu einem neuen Cousin und Luca zu einem neuen Papa kommt. Damit die<br />

Geschichte glücklich ausgeht, stellt er Irena an die Seite von Hans. Irena ist eine polnische Fee. Sie hilft<br />

im Haushalt und beim Zusammenspinnen zerrissener Lebensfäden.<br />

Mit: Norina Nobashari (Desiree Leu), Hans Rudolf Spühler (Hans Leu), Lilian Haug (Luca Leu), Anna-<br />

Katharina Rickert (Irena), Christian Heller (Jürgen Eberle), Sonja Riesen (Francesca)<br />

in weiteren Rollen: Isabel Schaerer, Geri Dillier, Michael Luisier und Ralf Schlatter<br />

Musik: Michael Wernli<br />

Dramaturgie und Regie: Margret Nonhoff<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

Dauer: 49‘<br />

Ralf Schlatter kam 1971 in Schaffhausen zur Welt und lebt heute als freier Autor und Kabarettist in<br />

Zürich. Für Schweizer Radio und Fernsehen SRF schrieb er u.a. das Hörspiel «Rumantsch Grischun»,<br />

ausgezeichnet mit dem Prix Suisse 2006. Ralf Schlatter ist regelmässig mit «Morgengeschichten» auf<br />

DRS 1 zu hören. Zusammen mit Anna-Katharina Rickert (in «Nudelsonntag» die Irena) tritt er im Duo<br />

«schön&gut» auf, mit poetischem und politischem Kabarett (Salzburger Stier 2004).<br />

7


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 07.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

Freitag, 25.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Dazwischen<br />

von Hugo Rendler<br />

Als Herr Otto, ein mittlerer Angestellter mittleren Alters, die Augen aufschlägt, findet er sich bis zum Kopf<br />

gelähmt in einem Bett einer mittelgrossen Intensivstation. Je mehr Herr Otto zu sich kommt, desto mehr<br />

schwant ihm, dass er sich nicht mehr so ganz in dieser Welt befindet, aber auch noch nicht so ganz<br />

«drüben»…<br />

Rechts von Herrn Otto, hinter einer spanischen Wand, liegt offenbar ein weiterer Patient. Dieser scheint<br />

nicht mehr in der Lage zu sein zu sprechen, hat ein Tracheostoma und brodelt nur vor sich hin. Als die<br />

Nachtschwester Herrn Otto ins Ohr flüstert: «Warte nur, warte, balde brodelst du auch!», kriegt er es mit<br />

der Angst zu tun. Er schliesst die Augen. Das geht. Nur die Ohren kriegt er nicht zu. So wird er akustisch<br />

Zeuge, wie der alte Mann hinter der spanischen Wand beginnt, in aller Seelenruhe seinen Koffer zu<br />

packen, mit dem Hauptaugenmerk auf sauber gestapelte und zusammengelegte Unterhosen. Links<br />

scheint ebenfalls jemand zu liegen. Gelegentlich hört Herr Otto die Person atmen! Was ihm aber den<br />

Angstschweiss endgültig auf die Stirn treibt, ist die aufgeschnappte Information, dass einer der drei<br />

Intensiv-Patienten gehen muss. «Zwei bleiben, einer geht!» Und die Entscheidung, wer von den dreien<br />

dies sein wird, steht kurz bevor. Aber wohin überhaupt gehen?<br />

Mit: Fabian Busch (Otto), Leslie Malton (Alte Frau), Christine Albiez (Schwester Laura), Andreas Helgi<br />

Schmid (Arzt), Martin Schley (Herr Paul), Ueli Schweizer (Chefarzt), Lisbeth Felder (Frau Hipp),<br />

Hubertus Gertzen (Pfleger)<br />

Musik: Peter Kaizar<br />

Dramaturgie und Regie: Mark Ginzler<br />

Produktion: SWR <strong>2012</strong><br />

Dauer: 49‘<br />

Hugo Rendler, geboren 1957 in Stühlingen im Südschwarzwald, lebt als freier Autor in Ihringen am<br />

Kaiserstuhl. Er hat zahlreiche Hörspiele geschrieben sowie Theaterstücke, Romane und Drehbücher.<br />

Für die «RadioTatort»-Reihe der ARD hat der SWR 2010 zwei Folgen von ihm produziert: «Finkbeiners<br />

Geburtstag» und «Sinti-Jazz». 2011 gründete er das «Wortgut Rendler» und vertreibt seine literarischen<br />

Texte in archaischer Form als «Rollen». Erste Veröffentlichung war im Sommer 2011 Rendlers<br />

«Bubirolle».<br />

8


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 11.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Moi non plus<br />

von Simon Froehling<br />

Es beginnt alles auf Teneriffa. Die 15jährige Amélie aus der Schweiz ist zum ersten Mal seit der<br />

Trennung ihrer Eltern mit der Mutter richtig in die Ferien gefahren. Am Strand begegnet sie Nathan aus<br />

Deutschland, der mit seinem Vater auf die Insel gekommen ist. Die beiden Teenager flirten, umkreisen<br />

sich, nähern sich langsam an. Was sie nicht wissen: zur gleichen Zeit treffen sich Peter und Barbara,<br />

ihre alleinstehenden Elternteile, und beginnen heimlich eine stürmische Affäre.<br />

Erst am Tag der Abreise, auf dem Flughafen, wird den vieren schlagartig klar, in was für ein heikles<br />

Beziehungsnetz sie geraten sind. Kommt hinzu, dass die Erwachsenen bereits konkret das<br />

Zusammenleben als schweizerisch-deutsche Patchwork-Familie verabredet haben. Wenn auch vorerst<br />

nur zur Probe. Zwar protestieren die Kinder vehement. Sie wollen sich keine Beziehungsform<br />

vorschreiben lassen und schon gar nicht als Quasi-Stiefgeschwister. Doch es bleibt dabei: Vater und<br />

Sohn aus Deutschland ziehen in den Osterferien zum Probewohnen bei Mutter und Tochter in Zürich ein<br />

– mit unerwarteten Folgen.<br />

Simon Froehling interessiert sich bei seinem familiären Stresstest für jene dehnbaren Grenzen, die auch<br />

«ein erotisches Feld sind, ein Versprechen, der Punkt, wo die Sehnsucht aufglimmt, wo die Ahnung<br />

aufkommt von dem, was jenseits dieser Grenze liegt, dem Fernen, Verbotenen, vielleicht<br />

Unerreichbaren.» (Marion Poschmann)<br />

Mit: Fabienne Hadorn (Barbara), Thomas Sarbacher (Peter), Anja Schärer (Amélie), Andreas Helgi<br />

Schmid (Nathan), Yves Raeber (Etienne), Patricia Moreno (Helene), Mariela Cárdenas (Ansagerin)<br />

Musik: Malte Preuss<br />

Dramaturgie und Regie: Reto Ott<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

Dauer: 51‘<br />

Simon Froehling, geboren 1978, ist schweizerisch-australischer Doppelbürger und lebt als freier<br />

Schriftsteller und Übersetzer in Zürich. Seit 2005 hat er sich vor allem als Theaterautor und Lyriker einen<br />

Namen gemacht und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein erstes Hörspiel «Das<br />

Telefonmassaker» wurde 2002 vom SWR ausgestrahlt, 2008 gewann er mit «Liebe Hörer» zusammen<br />

mit Daniel Mezger den Preis für das beste Kurzhörspiel am Leipziger Hörspielsommer. 2010 erschien im<br />

Zürcher Bilgerverlag sein erster Roman «Lange Nächte Tag».<br />

9


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 18.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

gägäWärt <strong>2012</strong><br />

10 Jahre Mundartnacht ‒ live aus dem Kofmehl in Solothurn<br />

Die Mundartnacht präsentiert jedes Jahr einen spannenden Querschnitt durch die Mundartszene der<br />

Schweiz. Vielfältige Formen, unterschiedliche Dialekte und verschiedene Generationen sind zu sehen<br />

und zu hören.<br />

Zum 10-jährigen Jubiläum gibt es einen Abend mit ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern. Durch<br />

den Abend führt der SpokenWord Künstler und Slam-Poet Simon Chen.<br />

DRS 1 ist für eine Stunde live dabei. Den zweiten Teil des Abends wird als Aufzeichnung am Mittwoch,<br />

23. <strong>Mai</strong> <strong>2012</strong>, in der Sendung «Spasspartout» zu hören sein.<br />

Mit: Pedro Lenz, Knackeboul, Stefanie Grob, Manuel Stahlberger, Patrick Frey, Dülü Dubach, Gabriel<br />

Vetter und Etrit Hasler<br />

Redaktion und Regie: Alexander Götz, Pascal Frey und Rainer von Arx<br />

Produktion: SRF und Mundartnacht Solothurn <strong>2012</strong><br />

Dauer: 50'<br />

10


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 21.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Die wundersame Reise des Roman Horn<br />

von Andreas Sauter und Bernhard Studlar<br />

Roman Horn ist Taxifahrer in Romanshorn am schönen Bodensee. Ein alleinstehender Durchschnittstyp<br />

im mittleren Alter. Hilfsbereit, beliebt und frei von grossen Sorgen. Aber dann holt er seinen neuen<br />

Personalausweis ab – die Schweizer «Identitätskarte» oder kurz: ID. Und Roman Horn, bisher nicht als<br />

Grübler bekannt, stellt sich plötzlich eine schicksalhafte Frage: Wer bin ich eigentlich?<br />

Das Fräulein von der Passstelle erklärt sich diesbezüglich strikt für unzuständig und schickt den<br />

Fragesteller zu einem obskuren Informationsschalter, von wo er mit noch mehr Fragen in ein noch<br />

obskureres Büro für Identitätsangelegenheiten verwiesen wird. Roman Horn besteigt einen Fahrstuhl<br />

und landet – zu seiner grössten Verblüffung – am Grund des Bodensees. Dort erfährt er zunächst, dass<br />

es vielfältige Wege zum wahren Ich gebe, einige wenige direkte und so manche verkehrte. Die meisten<br />

Wege aber – und das sollte er als Taxifahrer eigentlich wissen – würden sich als Umwege herausstellen.<br />

Nur wer in die Tiefe gehe, habe als Ich-Sucher am Ende Erfolg. Und so wird Roman Horn hinaus<br />

geschickt in die Abgründe des Bodensees, wo sich allerlei merkwürdige Gestalten tummeln. Und nicht<br />

nur eine süsse, kleine Alge fragt sich bang: Wird Roman Horn seinen Weg finden?<br />

Das schweizerisch-österreichische Dramatiker-Duo Sauter und Studlar hat einen skurrilen<br />

Selbstfindungstrip entlang einer surreal grundierten akustischen Kulisse geschrieben, frei nach dem<br />

Motto: «So lange man fährt, ist man noch nicht da».<br />

Mit: Kamil Krejci (Roman Horn), Fabienne Hadorn (Fräulein Bächli/Haar), Walter Andreas Müller (Herr<br />

Moser), Markus Scheumann (Froschgesicht), Michael Schacht (Lavazza), Inga Eickemeier (Alge), Urs<br />

Bihler (Vater), Lisbeth Felder (Mutter), Carina Braunschmidt (Heidi/Auge), Trudi Roth (Frau Hüsch),<br />

Peter Hottinger (Bronsky/Selbstvertrauen), Rahel Hubacher, Anja Schärer, Daniela Sarda<br />

(Seejungfrauen), Jodoc Seidel (Fahrgast/Gehirn), Margret Nonhoff (Knie), Michael Luisier (Fuss).<br />

Weitere Stimmen: Päivi Stalder, Valérie Wacker, Geri Dillier, Alexander Götz, Hajo Wunderlich, Andreas<br />

G. Punkt-Studer<br />

Komposition, Sounddesign und Montage: Martin Bezzola<br />

Dramaturgie und Regie: Reto Ott<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

Dauer: 51‘<br />

Andreas Sauter, geboren 1974 in Zürich, und Bernhard Studlar, geboren 1972 in Wien, haben sich 1998<br />

während des Studiums an der Berliner UdK kennen gelernt und seitdem eine Vielzahl gemeinsamer<br />

Theaterstücke verfasst. «A. ist eine andere» wurde 2000 mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichnet und<br />

mehrfach im In- und Ausland inszeniert. Das gleichnamige Hörspiel wurde in der Schweiz zum Hörspiel<br />

des Jahres 2004 gewählt. Nun kehren sie mit «Die wundersame Reise des Roman Horn» zur<br />

gemeinsamen Hörspiel-Arbeit zurück.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 01.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Der Pirat vom Bodensee<br />

Hörspiel von Daniel Goetsch<br />

Eines Morgens schwimmt mitten auf dem Bodensee ein Floss. Darauf hat sich, versteckt in einem<br />

Campingzelt, ein Mann verschanzt, der schliesslich eine Piratenflagge hisst. Vertreter sämtlicher Medien<br />

sind zur Stelle. Darunter ein altgedienter Lokaljournalist aus der Schweiz und seine junge deutsche<br />

Kollegin vom Bodensee TV.<br />

Die Öffentlichkeit rätselt über Sinn und Zweck der Aktion, und die drei Anrainerstaaten Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz installieren einen grenzüberschreitendend Krisenstab. Aufgrund der<br />

unterschiedlichen Mundarten und Mentalitäten kommt es zu Missverständnissen und zum üblichen<br />

Gerangel um Zuständigkeiten. Dabei stellt sich heraus, dass sich das Floss im Niemandsland befindet,<br />

denn ausserhalb der Uferzone des Bodensees wurden nie Grenzen festgelegt. Der Fall ist also in<br />

vielerlei Hinsicht ein echter Grenzfall.<br />

Angeheizt von der brummenden Medienmaschinerie schlägt die Stimmung in der Öffentlichkeit um.<br />

Mancher bekommt es mit der Angst zu tun. Der Krisenstab steht unter Druck. Da meldet sich eine<br />

Kellnerin, die den «Piraten» angeblich kennt: ein Schweizer Rentner, der jahrelang in ihrem Café die<br />

Zeitung las und Nussgipfel ass – und einmal soll er sogar von der Wassernymphe Undine erzählt<br />

haben…<br />

Mit: Ueli Jäggi (Walter Bender), Hanna Eichel (Jenny Strass), Gottfried Breitfuss (Adalbert Moser), Oliver<br />

Wnuk (Wolfgang Weidle), Mona Petri (Ursula Staehlin), Martin Schley (Seepolizist), Maria Thorgevsky<br />

(Kellnerin), Ueli Schweizer (Fischer), Christof Gerlitz (Liveticker/Moderator), Annette Rohrer<br />

(Liveticker/Moderatorin)<br />

Musik: Martin Bezzola<br />

Dramaturgie und Regie: Mark Ginzler<br />

Produktion: SWR <strong>2012</strong><br />

Dauer: 49‘<br />

Daniel Goetsch, geboren 1968 in Zürich, Studium der Rechtswissenschaft, lebt in Berlin. Diverse<br />

Veröffentlichungen, zuletzt die Romane «Ben Kader» (Bilgerverlag 2006) und «Herz aus Sand»<br />

(Bilgerverlag 2009). Arbeiten für die Bühne: «Mir» (Schauspielhaus Zürich 2001) und «Ammen» (Theater<br />

der Stadt Heidelberg 2003). Hörspiele: «Das Hotel hat ein Loch» (SRF 2006), «Der Fleischgott» (WDR<br />

2007) und «Kein Wort zu Oosterbeek» (WDR 2010).<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 04.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

Romeo und Julia im Leibgeding<br />

Hörspiel in alemannischer Mundart von Roland Lang<br />

Romeo und Julia sind alt geworden. Ihre Diener, die den Bauernhof bewirtschaften, kümmern sich um<br />

sie. Romeo und Julia feiern immer noch und jeden Tag aufs Neue ihre Liebe. Sie erinnern sich, wie alles<br />

gekommen ist, und bringen dabei manches durcheinander. Aber das schadet nichts, denn in den<br />

klassischen Szenen brilliert das Schauspielerpaar � umgeben von Hühnern und Kühen � immer noch.<br />

Mit: Ernst August Schepmann (Romeo), Thessy Kuhls-Schepmann (Julia), Volkmar Staub (Balthasar),<br />

Eva Kaufmann (Maria)<br />

Regie: Iris Drögekamp<br />

Produktion: SWR 2007<br />

Dauer: 36'<br />

Roland Lang, geboren 1942 in Tschechien, war Grafiker. Ab 1962 war er als Plakatmaler und<br />

Offsetdrucker tätig. Nachdem er bereits Ende der Fünfzigerjahre mit dem Schreiben begonnen und von<br />

1971 bis 1973 in der Redaktion eines Studentenmagazins mitgearbeitet hatte, ist er seit 1974 freier<br />

Schriftsteller. Er ist Verfasser von Romanen, Erzählungen, Essays und Hörspielen sowie einer Reihe von<br />

Drehbüchern zu der Fernsehserie «Die Fallers – Eine Schwarzwaldfamilie». Roland Lang ist Mitglied des<br />

Verbandes Deutscher Schriftsteller.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 08.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Mondgelichter<br />

von Rainer Puchert<br />

Mats und Pinkie werden wie so oft aus einer Kneipe hinausgeworfen. Mats ist 66 Jahre alt, wiegt 130<br />

Kilo, er lebt seit 28 Jahren zusammen mit Pinkie in einer kleinen Wohnung und träumt von einem<br />

besseren Leben als Schriftsteller, Jazzpianist oder Filmemacher. Jetzt sieht er sich wieder einmal kurz<br />

vor dem Durchbruch. Derangiert in der Gosse liegend, behauptet er, einen Roman im Kopf zu haben, die<br />

Darstellung eines dramatischen Künstlerschicksals mit einem Mann im Zentrum, der um die 60 ist,<br />

hochbegabt, aber wenig erfolgreich und alkoholgefährdet. Der tragikomische Dialog erzählt vom<br />

Charakter als Schicksal, von der ausgeprägten Fähigkeit, sich etwas vorzumachen, und einer Beziehung<br />

zweier Männer, die auf skurrile Weise funktioniert.<br />

Mit: Volker Lechtenbrink (Mats), Sylvester Groth (Pinkie), Beate Jensen (Frau auf dem Fahrrad)<br />

Regie: Annette Kurth<br />

Produktion: WDR 2010<br />

Dauer: 50'<br />

Rainer Puchert, geboren 1934, ist ein deutscher Hörspielautor. Seit 1957 ist er freier Schriftsteller und<br />

arbeitet hauptsächlich für den Hörfunk. Rainer Puchert hat über 100 Hörspiele geschrieben.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 11.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

Dorffmaiers Double<br />

Hörspiel in schwäbischer Mundart von Joy Market<br />

Als Diakonissen singend durch den Weingartener Wald spazieren, ahnen sie nicht, dass sie einen Mord<br />

miterleben, noch dazu an einem jungen Fussballspieler. Die Spur der Mörder führt über einen<br />

international tätigen Players Agent nach Georgien. Das Landeskriminalamt Ravensburg mischt sich ein<br />

und entreisst Kommissar Aufenanger die Hoheit über dieses Verfahren. Wunderbarerweise stellt sich<br />

heraus, dass im 19. Jahrhundert fromme Vorfahren der Diakonisse Claudia in den Südkaukasus<br />

ausgewandert sein sollen. Und so fliegt Kommissar Aufenanger, getarnt als Vertreter des diakonischen<br />

Gedankens, mit den Diakonissen Claudia und Leoni sowie der Mäzenin Elvira Heimerdinger nach Tiflis,<br />

um die dort von einem Schwaben neugegründete evangelische Kirche und Diakonie zu besuchen. Dabei<br />

spürt Aufenager sozusagen inkognito die Täter und ihre Hintermänner auf. Aber ohne Schwester<br />

Claudias Intuition und ihre Fähigkeiten in Karate wäre der Kommissar fast für immer im nächstbesten<br />

Schwefelbad untergetaucht…<br />

Mit: Sigrid Burkholder (Claudia), Agnes Julia Mann (Leoni), Donata Höffer (Katharina), Peter Schurr<br />

(Aufenanger), Marius Marx (Holtdorf), Ingo Hülsmann (Salzmann), Rotraut Rieger (Elvira Heimerdinger),<br />

Michael Rotschopf (Benkwitz), Uwe Müller (Elias Kessner), Hans Diehl (Böger), Helmut Rühl (Färber),<br />

Patrick Heppt (Tsintsadse), Fabian Hinrichs (Otar Goch), Stefan Kaminski (Vardeli)<br />

Regie: Alexander Schuhmacher<br />

Produktion: WDR 2007<br />

Dauer: 55'<br />

Joy Markert wurde als Hans-Günter Markert im schwäbischen Tuttlingen an der Donau geboren. 1964<br />

ging Market nach Berlin und erlernte bei Regisseuren das Filmhandwerk. Er war in den siebziger Jahren<br />

hauptsächlich als Drehbuchautor und Regieassistent tätig und drehte eigene Kurz- und<br />

Experimentalfilme. Später schrieb er Drehbücher für Fernsehspiele, Theaterstücke, Lyrik und<br />

Erzählungen, bevorzugte dann immer mehr das Radio (Hörspiele, Radioerzählungen, Essays,<br />

Geschichten und Hörspiele für Kinder, Features). In den 90er-Jahren war er freier Lektor für den UFA-<br />

Konzern und teamworx Berlin.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 15.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «very british»<br />

Erpressung<br />

von Patrick Hamilton<br />

Als der vielbeschäftigte Manager Mr. Carruther in sein Büro kommt, erfährt er von seiner Sekretärin,<br />

dass ein gewisser Mr. Cuba angerufen habe und sich wieder melden wolle. Carruther will den ihm<br />

unbekannten Mann abwimmeln, doch dessen Mitteilungen lassen den Manager schnell seine Meinung<br />

ändern: Der Anrufer bittet zunächst um Diskretion und um kooperatives Verhalten, dann eröffnet er dem<br />

Geschäftsmann, dass er dessen Tochter Jennifer gekidnappt habe und für die Freilassung 10‘000 Pfund<br />

Lösegeld verlange…<br />

Mit: Siegfried Wischnewski (Andrew Carruther), Jürgen Thormann (Cuba), Sibylle Canonica (Ms. Ruff),<br />

Hans-Peter Bögel (McPherson), Irene Marhold (Maura Carruther), Fritz Bachschmidt<br />

(Lederwarenverkäufer), Ernst August Schepmann (Bankangestellter), Nikolaus Schilling (Portier),<br />

Siegmar Schneider (Hilliard), Christian Corell (Page), Carla Hagen (Schiessbudendame), Heidemarie<br />

Rohweder (Mrs. Sandersen), Judith Diamantstein, Gerti Fricke, Thessy Kuhls, Wolfgang Klar, Sandor<br />

Pellmont<br />

Regie: Günther Sauer<br />

Produktion: SDR 1983<br />

Dauer: 42'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 18.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 1/2<br />

Montag, 25.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 2/2<br />

Monsieur Perrichons Reise<br />

von Eugène Labiche<br />

Monsieur Perrichon reist mit seiner Gattin und seiner Tochter in die französischen Alpen. Der<br />

erfolgreiche Kutschenfabrikant braucht Erholung. Man schreibt das Jahr 1860, die Perrichons benutzen<br />

standesgemäss die Eisenbahn. Und sie fahren nicht allein. Armand und Daniel, zwei Verehrer der<br />

hübschen Tochter Henriette, reisen mit und versuchen einer den anderen in der Gunst der Eltern<br />

Perrichon auszustechen. Mit fairen und unfairen Mitteln.<br />

Eugène Marin Labiche (1815 – 1888) gehört zu den wichtigsten Vertretern des Vaudeville. Seine Stücke<br />

sind vorwiegend im Spiessbürger-Milieu angesiedelt, seine Figuren oft übertrieben gezeichnete, aber<br />

treffende Karikaturen.<br />

Mit: Walter Richter (Monsieur Perrichon), Eva Maria Duhan (Madame Perrichon), Gabriele Marti<br />

(Henriette Perrichon), René Scheibli (Armand Desroches), Wolfgang Schwarz (Daniel Savary), Klaus<br />

Steiger (Majorin), Johannes von Spallart (Hauptmann Mathieu), Karl Wagner (Jean)<br />

Hörspielbearbeitung: Renè Scheibli<br />

Musik: Emil Moser<br />

Regie: Walter Wefel<br />

Produktion: SRF 1965<br />

Dauer Teil 1: 38', Dauer Teil 2: 42'<br />

Eugène Marin Labiche (geb. 1815 bei Paris) war ein bedeutender französischer Lustspieldichter. Er<br />

schrieb vier Jahrzehnte hindurch für die Pariser Bühnen, hauptsächlich die Genretheater, einen reichen<br />

Schatz von Lustspielen, Possen, Vaudevilles und mehr, von denen einige für die Gattung mustergültig<br />

geblieben sind. In ihnen reichen sich fast immer ein sarkastischer, menschenkundiger Humor und<br />

seltene Schlagfertigkeit des Dialogs die Hand. Eugène Labiche war Mitglied der «Académie française».<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 22.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «very british»<br />

Tee um vier<br />

von Rhys Adrian<br />

Mittwoch. Gleich vier Uhr, gleich Teezeit. Das heruntergekommene Haus steht am Rand eines kleinen<br />

Stadtparks. Und immer das gleiche Ritual: Arthur, Hilda und Walter treffen sich an diesem Nachmittag<br />

zum gemeinsamen Tee… wenn sie es denn tun! War Walter wirklich da? Ist heute Mittwoch? Oder ist<br />

heute ein anderer Tag, eine andere Woche, ein anderes Jahr? Nichts ist mehr sicher im Leben der drei,<br />

nicht die Vergangenheit, nicht die Gegenwart, und auch die Zukunft scheint nirgendwo festgeschrieben.<br />

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass «älter» nicht mit «weiser» gleichzusetzen ist. Und dass das<br />

Menschliche und Allzumenschliche die einzige sichere Komponente im Leben der drei ist und bleibt.<br />

Mit: Heiner Schmidt (Erzähler), Hans Caninenberg (Arthur), Edith Heerdegen, (Hilda), Walter Grimm<br />

(Walter)<br />

Deutsche Hörspiel-Bearbeitung: Hubert von Bechtolsheim<br />

Regie: Willy Buser<br />

Produktion: SRF 1982<br />

Dauer: 52'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 29.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «very british»<br />

Dies ist die Wahrheit<br />

von Gylan Dearman<br />

Was ist ein Fernseh-Hörspiel? Ein Blödsinn, ein Zwitter, eine Farce, ein Paradox, eine Parodie? Es ist<br />

alles zusammen – und noch ein bisschen mehr.<br />

Der Autor Glyn Dearman, Regisseur und Mitglied der Hörspiel Abteilung der BBC London, nimmt seine<br />

TV-Kollegen ganz schön auf den Arm. Er zeigt auf boshaft-witzige Art, was unter dem Stichwort<br />

«Enthüllungsjournalismus» besonders in den Bildmedien so alles an der Tagesordnung ist. Sogar eine<br />

im angelsächsischen Raum sehr beliebte Fernseh-Sendung wie «Dies ist Ihr Leben» kann für den<br />

Betroffenen zu einem Spiessrutenlaufen mitten durch überstrapazierte Tränendrüsen werden.<br />

Bedingung für eine amüsante Satire ist natürlich der Fernseher, den zu parodieren auch wirklich Spass<br />

macht!<br />

Mit: Jörg Schröder (Charles Dunwoody), Renate Müller (Mandy, seine Frau), André Jung (Robert<br />

Westerby), Buddy Ellias (Dermot Flash), Willy Buser (Arthur Henderson), Sibylle Brunner (Maggie,<br />

Mandys Freundin), Jürgen Rohe (Laurence Hadingsby)<br />

Musik: Emil Moser<br />

Übersetzung aus dem Englischen und Regie: Hans Hausmann<br />

Produktion: SRF 1988<br />

Dauer: 44'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS 2<br />

Samstag, 05.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Zum 80. Geburtstag von Fritz Lichtenhahn<br />

Schöne Welt, wo bist du?<br />

von Jean-Claude Kuner<br />

Der Schauspieler Fritz Lichtenhahn begibt sich auf die Spuren von Johann Joachim Winckelmann<br />

(1717 – 1768), dem Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und Kunstbetrachtung. In Rom<br />

besucht Lichtenhahn Winckelmanns Wohnhaus, das von ihm mitgestaltete, prächtige Museum Villa<br />

Albani und die Museen im Vatikan mit ihren antiken Statuen wie dem Apollo von Belvedere. Alles steht<br />

noch genau so da, wie zu Winckelmanns Zeiten. Doch gleichzeitig ist auch alles anders.<br />

Die Zeitgenossen Goethe und Casanova berichten noch freimütig von Johann Joachim Winckelmanns<br />

Privatleben. Im prüden 19. und 20. Jahrhundert wurde es vollständig ausgeblendet. Welch prägende<br />

Rolle seine Sexualität in der Betrachtung der griechischen Antike spielte und welchen Einfluss sie auf<br />

sein Werk nahm, das hat Wolfgang von Wangenheim in seiner 2005 erschienen Biografie erstmals und<br />

ohne Scheu dargestellt.<br />

Mit: Fritz Lichtenhahn (Vasensammler), Ulrich Matthes (Johann Joachim Winckelmann), Walter Giller<br />

(Johann Wolfgang von Goethe) u.v.a.<br />

Regie: Jean-Claude Kuner<br />

Produktion: Eigenproduktion / DLF 2011<br />

Dauer: 54'<br />

Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, lebt und arbeitet in Berlin als Autor und Regisseur für<br />

Hörspiel, Feature und Theater.<br />

Fritz Lichtenhahn, geboren 1932 in Arosa, spielte an vielen grossen deutschsprachigen Bühnen, bis<br />

1997 am Hamburger Thalia Theater. Daneben zahlreiche Hörspiel- und Fernsehproduktionen. Heute lebt<br />

Fritz Lichtenhahn in Hamburg.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 09.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

ArtOrt Hörspiel – Dieses Theater! / Das weisse Lauschen<br />

Play Dagobert<br />

von Stefan Kaegi<br />

Tatort Stadttheater: Kleist steht auf dem Programm. Das Auditorium ist gefüllt, die Lichter gehen aus, der<br />

Vorhang auf. Über Lautsprecher erklingt die zitternde Stimme der Oberbürgermeisterin, die an einem<br />

unbekanntem Ort als Geisel gehalten und gezwungen wird, Kleists «Käthchen von Heilbronn»<br />

vorzutragen, und zwar bis das Lösegeld in kleinen Scheinen auf der Bühne liegt. Das erboste Publikum<br />

weiss nicht, ob es die Lage ernst nehmen soll oder nur mal wieder etwas besonders Experimentelles<br />

vorgesetzt bekommt.<br />

Mit seiner vergnüglich verwirrenden Love- und Erpresserstory nimmt der Autor und Regisseur Stefan<br />

Kaegi Kultur- und Konsumwelt gleichermassen auf die Schippe und bildet den Auftakt zur Hörspiel-Reihe<br />

«Dieses Theater!».<br />

Mit: Swantje Henke und Renée Stäbler<br />

Musik, Text und Produktion: Stefan Kaegi 2001<br />

Dauer: 47'<br />

Stefan Kaegi, geboren 1972, studierte Kunst in Zürich und angewandte Theaterwissenschaften in<br />

Giessen. Er ist Mitbegründer des Theater-Labels «Rimini Protokoll», das 2011 für sein Gesamtwerk mit<br />

dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig ausgezeichnet wurde.<br />

Der gebürtige Solothurner inszeniert in verschiedensten Konstellationen dokumentarische<br />

Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen rund um die Welt.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 12.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Zu Arthur Schnitzlers 150. Geburtstag<br />

Berta Garlan<br />

von Arthur Schnitzler<br />

Zurückgezogen lebt die junge Witwe und Mutter Berta Garlan in Linz. Es drängt sie, aus der Enge ihres<br />

stillen Daseins auszubrechen. Sie entschliesst sich, nach Wien zu reisen und mit der einzigen Liebe<br />

ihres Lebens Kontakt aufzunehmen, mit Erwin, von dem sie einst zurückgewiesen worden ist. Nach dem<br />

lang ersehnten Glück einer gemeinsam erlebten Nacht muss sie erkennen, dass sie mit Gegenliebe gar<br />

nicht rechnen kann und sich in ihrer glühenden Verehrung einem genusssüchtigen Egoisten ausgeliefert<br />

hat.<br />

Max Ophüls‘ Radiofassung der Schnitzlernovelle gehört zu den Meilensteinen der Hörspielgeschichte.<br />

Durch seine feine Verwebungstechnik von szenischen Momenten und Erzähltext erzeugt Ophüls einen<br />

Fluss, der den Gattungsnamen «Hörfilm» nahelegt.<br />

Mit: Gert Westphal (Erzähler), Käthe Gold (Berta Garlan), Karl-Georg Saebisch (Vater), Gert Keller<br />

(Garlan), Elisabeth Höbarth (Schwägerin), Hermann Kner (Schwager), Hans Peter Schroeder (Richard),<br />

Ursula Wolff (Elly), Wolfgang Molander (Herr Martin), Anna Smolik (Frau Martin), Ferdinand Mussi (Herr<br />

Friedrich), Gerti Socha-Timerding (Frau Friedrich), Willi Trenk-Trebitsch (Klingemann), Bernhard Wicki<br />

(Herr Rupius), Marianne Kehlau (Frau Rupius), Friedrich von Bülow (Stimme aus der Zeitung / Stimme<br />

Uhr), Ruth Lohmann (Dienstmädchen von Berta), Anette Roland (Mamsell), Gerda Maurus (Cousine),<br />

Karlheinz Schilling (Gatte), Wilhelm Kürten (Herr Mahlmann), Olga von Togni (Frau Mahlmann), Kurt<br />

Meisel (Erwin), Paul Dättel (Führer), Win Kristin (Dienstmädchen von Rupius), Helene Richter-Mielich<br />

(Wärterin)<br />

Musik: Peter Zwetkoff<br />

Hörspielfassung und Regie: Max Ophüls<br />

Produktion: SWF 1956<br />

Dauer: 148'<br />

Arthur Schnitzler, am 15. <strong>Mai</strong> 1862 in Wien geboren, war Sohn eines Arztes und wurde selber Arzt. Ab<br />

1880 trat er auch als Schriftsteller hervor. Wie Siegmund Freud in der Psychologie rührte er in seinen<br />

Dramen und Novellen an Tabus wie etwa dem der Sexualität. Und wie Freud offenbarte er die Innenwelt<br />

hinter der gesellschaftlichen Oberfläche. Nicht von ungefähr hat er die Form des inneren Monologs in der<br />

deutschsprachigen Literatur eingeführt. Sein Drama «Der Reigen» von 1921 brachte ihm einen Prozess<br />

wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses ein. 1931 starb Schnitzler als einer der wichtigsten Autoren<br />

seiner Zeit in Wien.<br />

Max Ophüls (eigentlich Maximilian Oppenheimer), 1902 bei Saarbrücken geboren, war ein bedeutender<br />

deutsch-französischer Film-, Theater- und Hörspielregisseur. Er hat u.a. auch Schnitzlers Theaterstück<br />

«Liebelei» verfilmt. 1933 floh er vor dem Nationalsozialismus nach Frankreich, später nach Amerika. Er<br />

kehrte 1949 nach Europa zurück und starb 1957 in Hamburg.<br />

22


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 16.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater! – Zu August Strindbergs 100. Todestag<br />

Play Strindberg<br />

von Friedrich Dürrenmatt<br />

Alice und Kurt bewohnen seit vielen Jahren einen Turm auf einer Insel. Das Ehepaar ist mit allen<br />

Inselbewohnern entzweit und permanent mit einem leidenschaftlich geführten Ehekrieg beschäftigt, der<br />

durch wachsende Feindseligkeit und Aggressivität bestimmt ist. Als Alice‘s Vetter Kurt zu dem<br />

bevorstehenden 25-jährigen Hochzeitsjubiläum einen Besuch abstattet, entwickelt sich daraus eine neue<br />

Eigendynamik.<br />

Friedrich Dürrenmatt hat 1969 August Strindbergs Stück «Totentanz» für das Theater Basel neu<br />

arrangiert und zusammen mit dem damaligen Hausregisseur Erich Holliger inszeniert. Letzterer hat diese<br />

Inszenierung mit der Originalbesetzung für Radio DRS in Hörspielform übertragen.<br />

Mit: Horst Christian Beckmann (Edgar), Regine Lutz (Alice), Klaus Höring (Kurt)<br />

Regie: Friedrich Dürrenmatt und Erich Holliger<br />

Hörspiel-Regie: Erich Holliger<br />

Produktion: SRF 1969<br />

Dauer: 72'<br />

August Strindberg, 1849 in Stockholm geboren, gilt als einer der wichtigsten schwedischen Autoren.<br />

Besonders seine Dramatik ist von internationaler Bedeutung. Von den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

bis zu seinem Tod dominierte er das literarische Schweden, war ständig umstritten und oft in persönliche<br />

Konflikte verwickelt. Zu seinem umfangreichen literarischen Werk gehören Romane, Novellen und<br />

Dramen. Strindberg starb in seiner Geburtsstadt am 14. <strong>Mai</strong> 1912.<br />

Friedrich Dürrenmatt, 1921 in Konolfingen geboren, ist einer der bedeutendsten Schweizer Autoren des<br />

20. Jahrhunderts. Der Pfarrerssohn begann in Bern ein Studium, das er zu Gunsten seines literarischen<br />

Schaffens vorzeitig abbrach. Er hat die Schweiz in seinen Stücken kritisch, ja satirisch dargestellt.<br />

Dürrenmatt starb 1990 in Neuenburg.<br />

23


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag,19.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Ein Fall für DRS 2<br />

«Ich bin ein Schweinehund, das ist gar<br />

nicht auszudenken!»<br />

von Matthias Eckoldt und Tatjana Rese<br />

Unter Hitler war Rolf Bernhard Holle Kommissar der Berliner Kriminalpolizei und Mitglied der SS. 1951<br />

war er eines der Gründungsmitglieder des Bundeskriminalamtes.<br />

Im Winter 1943/44, während Berlin schon die schwersten Luftangriffe erlebt, verhört Holle den<br />

Deutschen August Eckert, der im Verdacht steht, eine Jüdin und ihre 8-jährige Tochter ermordet zu<br />

haben. Ein Mord aus kaltberechnender Habgier oder vielleicht aus ideologischer Verblendung? Als ein<br />

Versuch, nach vollzogener «Rassenschande» die berufliche Existenz zu retten?<br />

Und Holle? Ist er ein pflichttreuer Beamter im Dienste des Rechts oder ein wendiger Karrierist, der sich<br />

mit diesem Fall ein Alibi verschafft für die Zeit «danach»?<br />

Das Hörspiel nach einem wahren Kriminalfall rekonstruiert das Verhör, in dem der Mörder überführt<br />

wurde. Nicht den tatsächlichen Verlauf, der ist nur sinngemäss und ideologisch «bereinigt» in den<br />

Polizeiakten dokumentiert, sondern wie es – der Faktenlage nach, den Charakteren gemäss – gewesen<br />

sein könnte.<br />

Mit: Sven Lehmann (Rolf Bernhard Holle), Martin Seifert (August Eckert), Ilka Teichmüller (Lotte Eckert)<br />

Dramaturgie und Regie: Christoph Dietrich<br />

Produktion: Studio H2 ArGe 1, 2011<br />

Dauer: 53'<br />

Die Berlinerin Tatjana Rese ist Theaterregisseurin und -autorin. Nach Schauspielleitungen in Schwedt,<br />

Esslingen und Braunschweig übernahm sie 2011 die Schauspieldirektion an der Landesbühne Detmold.<br />

Matthias Eckoldt, geboren 1964 in Berlin, ist Schriftsteller, Dozent und Autor. Neben<br />

medientheoretischen Arbeiten schreibt er Romane sowie Features, Essays und Hörspiele für den<br />

Rundfunk.<br />

24


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 23.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

In Zungen<br />

Heimkehrreime<br />

von Valeri Scherstjanoi<br />

Der Lautdichter Valeri Scherstjanoi ist heimgekehrt ins nördliche Ostpreussen – die Heimat seiner<br />

Vorfahren mütterlicherseits. Dort lebten einst zwischen Weichsel und Memel die Pruzzen, ein<br />

westbaltisches Volk, dem das heutige Preussen seinen Namen verdankt. Die Pruzzen vermischten sich<br />

mit deutschen und anderen Einwanderern, ihre Sprache starb im 17. Jahrhundert aus. Sprachreste<br />

erhielten sich in nordostpreussischen Ortsnamen – teilweise mit deutschen Namen kombiniert. Alle diese<br />

Namen sind inzwischen fast verschwunden. Sie sind nur noch festgehalten in Broschüren wie dem<br />

«Ortsnamenverzeichnis Gebiet Kaliningrad (nördliches Ostpreussen)». Scherstjanoi will die Namen<br />

seiner Heimat (Prätlack, Nimmersatt, Pelludschen, Matzkutschen, Prosit, Tilsit usw.) zurück in den<br />

«grossen deutschen Wortschatz holen» und hat sie daher rückläufig, d.h. entsprechend ihrer Endsilben<br />

geordnet. Eine Klangsymphonie aus Kehrreimen. Heimkehrreime.<br />

Mit: Valeri Scherstjanoi<br />

Regie: Bernhard Jugel<br />

Produktion: BR 2004<br />

Dauer: 54'<br />

Valeri Scherstjanoi, geboren 1950 in Sagis (Kasachstan), wuchs in der russischen Föderation auf und<br />

lebt seit 1981 als freier Autor und bildender Künstler in Berlin. Für seine Lautgedichte hat er eigene<br />

Zeichensysteme (Scribentismen) entwickelt. 2010 wurde er mit dem Alice Salomon Poetik Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

25


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 26.05.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater!<br />

Die Verschwörung des Fiesko zu Genua<br />

von Friedrich Schiller<br />

«Ein republikanisches Trauerspiel» untertitelte Friedrich Schiller sein zweites Drama nach den<br />

«Räubern». Die historische Verschwörung von 1547 als Folie nutzend, wollte Schiller einen wahrhaft<br />

grossen Mann zeichnen, einen Charakter, so erhaben und bewunderungswürdig, dass ihm beide Wege<br />

offen stehen: der des Befreiers und der des Tyrannen. Der stattliche Fiesko, der den Republikanern<br />

helfen will, den Dogen Genuas zu stürzen, muss sich immer wieder fragen, ob er der Wegbereiter der<br />

Demokratie oder aber der nächste Alleinherrscher sein will.<br />

Gedolcht, geplant und laut gedacht wird da in jedem Akt, in jeder Szene, Volk kommt und stürmt wieder<br />

davon, Glocken läuten zur Schlacht, Tyrannen stürzen und stehen wieder auf, Golddukaten springen,<br />

Mäntel schwingen und Säbel rasseln. Und all das wird zusammengehalten durch reinstes Bühnen-<br />

Deutsch und Schillers ästhetisch-moralischen Anspruch. Wir senden den «Fiesko» in der Reihe «Dieses<br />

Theater!» als grandioses Beispiel für das «klassische» Theater – wie es leibte und lebte. Und tönte.<br />

Mit: Otto Wernicke (Andreas Doria, Doge von Genua), Gert Westphal (Gianettino Doria, sein Neffe),<br />

Klausjürgen Wussow (Fiesko, Graf von Lavagna), Kaspar Brüninghaus (Verrina, verschworener<br />

Republikaner), Heinrich Schweiger (Muley Hassan, ein spitzbübischer Mohr), Horst Stark (Bourgognio,<br />

Verschworener), Robert Graf (Calcagno, Verschworener), Günther Haenel (Sacco, Verschworener),<br />

Joseph Offenbach (Lomellino, Gianettinos Vertrauter), Otto David (Zenturione), Hardo Hesse (Zibo), Otto<br />

Bolesch (Asserato), Otto Hans Böhm (Romano, ein Maler), Hans Franken (Deutscher der herzoglichen<br />

Leibwache), Hilde Mikulicz (Leonore, Fieskos Gemahlin), Kristin Hausmann (Berta, Verrinas Tochter),<br />

Gertrud Hölbling (Rosa, Leonores Kammermädchen)<br />

Musik: Radio-Orchester Beromünster<br />

Regie: Werner Hausmann<br />

Produktion: SWF / ORF / SRF 1958<br />

Dauer: 93'<br />

Friedrich Schiller (1759 – 1805), Dichter, Philosoph und Historiker, gehört zu den bedeutendsten<br />

deutschen Dramatikern und war – zusammen mit Goethe – Hauptvertreter der Weimarer Klassik. Auch<br />

heute noch zählen nahezu alle seine Theaterstücke zum festen Repertoire deutschsprachiger Bühnen.<br />

26


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 30.05.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

ArtOrt Hörspiel / Das weisse Lauschen<br />

Rain Forest<br />

von Stephen Erickson<br />

Der Tonregisseur und Featurespezialist Stephen Erickson hat 24 Stunden im Regenwald zu einer<br />

49minütigen akustischen Meditation verdichtet. Diese hat er angereichert mit vereinzelten Statements in<br />

verschiedenen Sprachen über die bedrohte Form von Lebensraum und mit entfernten Trommelklängen.<br />

Entstanden ist dabei eine Einladung an die Ohren zu einem ruhigen Verweilen oder gar Wohnen in einer<br />

Umgebung fernab jeder Technik und Hektik.<br />

Regie: Stephen Erickson<br />

Produktion: Eigenproduktion / DLR 1998<br />

Dauer: 49'<br />

Stephen Erickson, 1948 in Sacramento/Kalifornien geboren, nahm in der US Navy als Spezialist in<br />

elektronischer Kriegsführung am Vietnamkrieg teil, machte anschliessend ein Studium in politischer<br />

Philosophie und Friedensforschung und betätigte sich in Kalifornien politisch als Aktivist gegen Apartheid<br />

und Atomwaffen. Ein Praktikum beim progressiven Radiosender Wbai nahm ihn für die Tonarbeit ein. In<br />

den 90er Jahren übersiedelte er nach Berlin. Er macht Aufnahmen in den Bereichen Musik, Hörspiel und<br />

Feature.<br />

Im Anschluss:<br />

Das weisse Lauschen<br />

Jeden letzten Mittwoch im Monat präsentieren wir einen Beitrag von unserer Onlineplattform<br />

www.dasweisselauschen.ch.<br />

27


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 06.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater!<br />

Rampenflucht<br />

von Michael Dangl<br />

«Wer es schön haben möchte», sagt einer, der es wissen muss, «darf nicht zum Theater gehen». Man<br />

werde «in dieser von Amnesty völlig übersehenen Zuchtanstalt» angeschrien, erniedrigt, schikaniert und<br />

gefoltert mit dem alleinigen Ziel, die Schauspieler zu «kriechenden, dienenden, meinungslosen<br />

Unterhaltungsmaschinen zu machen im Dauerfeuer der Publikumsbeglückung».<br />

Der dies schreibt, hasst das Theater keineswegs. Im Gegenteil: Michael Dangl, Ensemblemitglied des<br />

Theaters in der Josefstadt und gefragter Darsteller in Film und TV, hat seinen ersten Roman<br />

geschrieben. In «Rampenflucht» erzählt er die Geschichte des Schauspielers Stefan Kowalsky, der<br />

eines Tages beschliesst, das Theater, das ihn auffrisst «mit Haut und Haar», zu verlassen. Der Abschied<br />

gerät ihm zur Abrechnung, Kowalsky will nicht mehr «mitlügen» und er will nicht weiter Teil eines<br />

menschenverachtenden Systems sein, in dem er eines nicht zugleich sein kann: Schauspieler und<br />

Mensch.<br />

Mit: Michael Dangl (Kowalsky), Joachim Bissmeier (Erzähler), Philip Scheiner (Anrufer)<br />

Regie: Alice Elstner<br />

Produktion: ORF 2011<br />

Dauer: 57'<br />

Michael Dangl, 1968 in Salzburg geboren, begann seine Arbeit als Schauspieler bereits in seiner<br />

Gymnasialzeit. Er spielte auf zahlreichen Bühnen und ist seit 1998 Ensemblemitglied am Theater in der<br />

Josefstadt (Wien). Daneben hat er bei Fernsehen und Film prominente Auftritte zu verzeichnen, so in der<br />

TV-Serie «Kommissar Rex» und in Percy Adlons Kinofilm von 2009 «Mahler auf der Couch» in der Rolle<br />

des Dirigenten Bruno Walter.<br />

28


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 09.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater!<br />

Hamlet<br />

von William Shakespeare<br />

Hamlet, Prinz von Dänemark, erhält die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Vaters, eilt nach Hause<br />

und staunt nicht schlecht, als er bei seiner Ankunft miterlebt, wie seine Mutter Gertrude und sein Onkel<br />

Claudius heiraten. Nachts erscheint dem irritierten Hamlet der Geist des Vaters. Der tote König<br />

beschuldigt Claudius und Gertrude des Mordes und fordert Hamlet auf, ihn zu rächen. Auf der Suche<br />

nach Beweisen für die abscheuliche Tat irrlichtert Hamlet – einen Wahnsinnigen spielend – durch das<br />

Schloss: zerbricht seine Liebe, verrät Freunde, erdolcht Feinde und wird schliesslich selbst zum Opfer.<br />

Kein Stück ist so bekannt, kein Autor so fest mit dem Begriff «Theater» verbunden wie «Hamlet» von<br />

William Shakespeare. Wie so oft in dessen Stücken spielt auch hier das Theater auf dem Theater eine<br />

wichtige Rolle. Hamlet lässt nämlich eine Gauklertruppe den angeblichen Vatermord nachspielen, um so<br />

den Täter zur Entlarvung zu zwingen.<br />

Mit: Wolfgang Reichmann (Claudius, König von Dänemark), Christoph Bantzer (Hamlet), Christiane<br />

Hörbiger (Gertrud, Königin von Dänemark), Charles Regnier (Polonius, Oberkämmerer), Helmut<br />

Förnbacher (Laertes), Renate Müller (Ophelia), Wilm Roil (Horatio, Hamlets Freund), Joachim Bliese<br />

(Rosenkranz), André Jung (Güldenstern), Herbert Knaup (Osrick, Höfling), Heinz Bender-Plück (Erster<br />

Schauspieler), Gudrun Geier (Erste Schauspielerin), Peter Lerchbaumer (Erster Totengräber), Bill<br />

Mockridge (Zweiter Totengräber)<br />

Aus dem Englischen von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck<br />

Regie: Hans Hausmann<br />

Produktion: SRF 1974<br />

Dauer: 96'<br />

William Shakespeare, 1564 in ein Taufregister von Stratford-upon-Avon eingetragen und 1616 ebenda<br />

gestorben. Zur Identität des Dramatikers, Lyrikers und Olympiers der Weltliteratur kursieren immer<br />

wieder neue Theorien.<br />

29


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 13.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater!<br />

Buddenbroichs. Oder: Die Angst der<br />

Mittelschicht vor dem Abstieg<br />

von Serotonin<br />

Vorhang auf: Wir befinden uns mitten in den Proben des Theaterstücks «Buddenbroichs», einem Remix<br />

von Thomas Manns Familienepos, in dem sich die bürgerlich-kreative Theaterwelt mit echten Hartz IV-<br />

Empfängern anreichern soll. Doch die Begegnung von Mittelschicht und Prekariat führt nur zu<br />

Missverständnissen – und beruht auf einem solchen: dem, dass «die da unten» sich doch bitte schön ein<br />

bisschen Mühe geben könnten, um wieder reinzukommen ins Karussell. Wo wir, die wir drinsitzen, uns<br />

doch so viel Mühe geben, nicht rauszufliegen. Während die «Buddenbroichs» im Chaos versinken,<br />

steigern sich die Beteiligten auch jenseits der Bühne unter dem Motto «Partizipieren und Funktionieren»<br />

in die blanke Hysterie. Ergebnis: der Panikbürger.<br />

Mit: Bernhard Schütz, Friedhelm Ptok, Leslie Malton, Sophie Rois, Jörg Hartmann, Dustin Semmelrogge,<br />

Heike Falkenberg, Matthias Horn, Nadine Müller, Britta Steffenhagen, Christian Dieterle, u.a.<br />

Musik: Matthias Pusch<br />

Regie: Serotonin<br />

Produktion: WDR 2011<br />

Dauer: 54'<br />

Marie-Luise Goerke, 1964 in Berlin geboren, ist Japanologin und Germanistin, Matthias Pusch, 1963 in<br />

Hannover geboren, Ingenieur für Robotik. Beide studierten in Deutschland und Japan und realisieren seit<br />

2002 als freischaffendes Team unter dem Namen «Serotonin» ihre Produktionen für Rundfunkanstalten<br />

und Hörbuchverlage.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 16.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2, 1/2<br />

Samstag, 23.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2, 2/2<br />

Dieses Theater!<br />

Warten auf Godot<br />

von Samuel Beckett<br />

Landstrasse. Ein Baum. Abend. Wladimir und Estragon warten auf Godot. Doch der kommt nicht. Er<br />

lässt ausrichten, dass er später eintreffen werde. Dafür taucht Pozzo auf, mit seinem Träger Lucky an<br />

der Leine, ein jovialer Machtmensch, der seinen Diener als klägliche Kreatur vorführt und dann<br />

weiterzieht. Mehr geschieht nicht auf den Brettern, die die Welt bedeuten.<br />

Beckett begann mit der Arbeit am Stück im Herbst 1948. Anfang 1949 hat er es vollendet, aber erst 1952<br />

publizieren können. Und lange suchte Beckett vergeblich nach einer Aufführungsmöglichkeit. Am 5.<br />

Januar 1953 wurde «Warten auf Godot» schliesslich vom «Théâtre de Babylone» in Paris uraufgeführt.<br />

Regisseur der Premiere war Roger Blin, der selbst als Pozzo mitspielte. Die Aufführung war<br />

überraschend erfolgreich und verhalf Beckett zu seinem Durchbruch als Autor.<br />

Mit: Horst Bollmann (Estragon), Stefan Wigger (Wladimir), Klaus Herm (Lucky), Carl Raddatz (Pozzo),<br />

Torsten Sense (ein Junge), Rainer Höynck (Kommentator der Theatervorstellung)<br />

Aus dem Französischen von Elmar Tophoven<br />

Regie: Samuel Beckett<br />

Produktion: RIAS 1976<br />

Dauer Teil 1: 67', Dauer Teil 2: 44'<br />

Der irisch-französische Schriftsteller Samuel Beckett wurde 1906 in Dublin geboren und starb 1989 in<br />

Paris. Er schrieb Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Erzählungen und Gedichte. 1969 erhielt er den<br />

Nobelpreis für Literatur.<br />

31


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 20.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Dieses Theater!<br />

Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm<br />

von Theresia Walser<br />

Drei Schauspieler, zwei von Rang und Namen, einer mit Aspirationen, bereiten sich auf eine<br />

Podiumsdiskussion vor, in der es um die Darstellbarkeit Hitlers gehen soll. Der Moderator ist noch nicht<br />

da, aber schon toben die Eitelkeiten und die damit verbundenen Spitzfindigkeiten. Im Film haben die<br />

beiden renommierten Mimen Hitler nämlich bereits verkörpert, während der aufstrebende Jungspund<br />

bislang mit der (Neben-)Rolle des Goebbels Vorlieb nehmen musste – was ihn nicht daran hindert,<br />

lauthals mitzufragen, ob auf der Bühne nicht ganz andere Anforderungen gestellt würden als auf der<br />

Leinwand. Immerhin war Hitler eine reale Person, da ist das Theater ja wohl zwangsläufig zum Abbild<br />

der Wirklichkeit verpflichtet?<br />

Mit verschmitztem Witz und einer gehörigen Portion Insiderwissen lässt die Schauspielerin und<br />

Dramatikerin Theresia Walser einen Kampf der Kulturen ausbrechen: alter «Naturalismusschwindel»<br />

gegen heutige «Radikalbuben», die Stücke mit Videos und «Schrumsmusik» zukleistern. Mitten im<br />

Disput dämmert den drei Herren jedoch, wie tief sie in einer weiteren Theaterfalle sitzen. Denn eigentlich<br />

war ihr Gespräch ja erst für später vorgesehen – im Beisein von Publikum...<br />

Mit: Stephan Bissmeier (Hitler-Darsteller 1), Josef Ostendorf (Hitler-Darsteller 2), Marc Hosemann<br />

(Goebbels-Darsteller)<br />

Musik: Martin Schütz<br />

Regie: Erik Altorfer<br />

Produktion: SRF 2007<br />

Dauer: 34'<br />

Theresia Walser, geboren 1967 in Friedrichshafen, ist eine Tochter des Schriftstellers Martin Walser.<br />

Nachdem sie ein Jahr lang in der Altenpflege gearbeitet hatte, besuchte sie von 1990 bis 1994 die<br />

Hochschule für Musik und Theater Bern, wo sie eine Schauspielausbildung absolvierte. Sie war zwei<br />

Jahre lang Ensemblemitglied am Jungen Theater in Göttingen. Heute lebt sie als Schriftstellerin in Berlin,<br />

Mannheim und Freiburg. Ihre Stücke wie «King Kongs Töchter» (1998) oder «Wandernutten» (2004)<br />

verstehen sich als Gegenentwurf zum gängigen Bühnenrealismus und bedienen sich einer<br />

ungewöhnlichen, poetischen Sprache. Walser erhielt 1998 den Förderpreis des Schiller-<br />

Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg. Im Wintersemester 2011/<strong>2012</strong> war sie, gemeinsam<br />

mit Karl-Heinz Ott, Inhaberin der Poetikdozentur der Universität Koblenz-Landau.<br />

Martin Schütz, Jahrgang 1954, lebt in Biel. Cellist und Elektroniker. Er ist Teil des Trios «Koch-Schütz-<br />

Studer», welches in der internationalen Szene durch seine radikale und kompromisslose «Hardcore<br />

Chamber Music» bekannt ist. Für die Bühne arbeitet er u.a. mit Christoph Marthaler, Ruedi Häusermann<br />

und Luc Bondy. Zahlreiche Hörspielkompositionen für DRS 2.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 27.06.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

ArtOrt Hörspiel – Dieses Theater! / Das weisse Lauschen<br />

with much love<br />

von Barbara Liebster und Claude Pierre Salmony frei nach William Shakespeare<br />

Die einschlägigen Szenen zum erregendsten Thema der Welt aus Shakespears Stücken «Was ihr<br />

wollt», «Ein Sommernachtstraum», «Romeo und Julia» und «Wie es euch gefällt» zu einer grossen Party<br />

vereint!<br />

In seinen «Betrachtungen über das Feigenblatt» sagt der grosse Theatermann George Tabori, «...dass<br />

Shakespeare der grösste Spezialist der Liebe ist, tiefer und weiter, höher und niedriger, sprühender in<br />

seiner Lyrik und erbarmungsloser in seinem Realismus, ein mächtiger Heiler des Verlorenen und<br />

Zerstörer von Illusionen, kurz gesagt, gefährlicher als die grossen Griechen, die französischen<br />

Neoklassiker, die deutschen Romantiker, nicht zu reden von Proust, Joyce, Lawrence und Strindberg,<br />

wenn es um das Verherrlichen, Hohnlachen, Auseinandernehmen und Zusammensetzen geht, ums<br />

Weinen-Lachen und ums Schreien-Flüstern bei dieser Sache, die wir Liebe nennen, unserem ältesten<br />

Terrorismus».<br />

Mit: Hille Daries (Olivia, Titania, Lady Capulet, Helena), Isabelle Menke (Viola, Julia, Hermia), Graham<br />

Valentine (Oberon, Romeo, Malvolio, Demetrius), André Jung (4 Boys – Elfen, Orsino, Lysander)<br />

Aus dem Englischen von Barbara Liebster und Claude Pierre Salmony<br />

Hörspielfassung und Regie: Barbara Liebster und Claude Pierre Salmony<br />

Produktion: SRF 1997<br />

Dauer: 57'<br />

Barbara Liebster, 1958 in Brno (Tschechien) geboren, war nach ihrem Studium der Germanistik,<br />

Anglistik und Kunstwissenschaften in Basel und in Zürich von 1984 bis 1988 Regisseurin in der SRF-<br />

Hörspielredaktion. Seit 1989 ist sie freischaffende Theaterregisseurin. Sie lehrt auch als<br />

Hochschuldozentin und ist seit 2001 Co-Leiterin des Studiengangs «Szenisches Gestalten» an der<br />

Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich.<br />

Claude Pierre Salmony, 1951 in Basel geboren, wurde nach seinem Studium der Philosophie, der<br />

Literatur- und Sprachwissenschaften und nach einer Ausbildung bei SRF als Regisseur und Dramaturg<br />

Mitglied der Redaktion Hörspiel und Satire SRF.<br />

Im Anschluss:<br />

Das weisse Lauschen<br />

Jeden letzten Mittwoch im Monat präsentieren wir einen Beitrag von unserer Onlineplattform<br />

www.dasweisselauschen.ch.<br />

33


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 30.06.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Ursendung<br />

Menschliches Versagen<br />

Hörspiel nach dem gleichnamigen Theaterstück von Lukas Holliger<br />

Eine Nacht in der Zürcher Flugsicherung. Innerhalb weniger Minuten mündet die Arbeit eines Fluglotsen<br />

in eins der schwersten Flugzeugunglücke Europas. Der Unfallbericht deckt eine tragische Verkettung<br />

von Ereignissen und Unachtsamkeiten auf. Die internationale Medienaufmerksamkeit und mehrere<br />

Prozesse lassen das Unglück zu einem Fallbeispiel von Vorurteilen, wirtschaftlichen Interessen und<br />

juristischen Winkelzügen werden. Das Hörspiel «Menschliches Versagen» lässt reale Vorkommnisse,<br />

Zitate aus Unfallberichten, Prozessakten und Schlagzeilen der Boulevardmedien mit fiktiven Szenen<br />

kollidieren.<br />

Am 1. Juli <strong>2012</strong> jährt sich die Flugzeugkatastrophe von Überlingen zum zehnten Mal. «Menschliches<br />

Versagen» beruht auf Holligers gleichnamigen Auftragsstück, das 2009 am Theater Konstanz<br />

uraufgeführt wurde. Es konzentriert sich auf die letzten Sekunden vor dem Unglück und die Schicksale<br />

zweier Männer. Der verantwortliche Lotse und ein Hinterbliebener. Im Feuerschein der Kollision<br />

erweisen sich sämtliche Figuren mit einer Menschlichkeit beschlagen, die sich nur noch im Versagen<br />

äussert.<br />

Mit: Michael Wittenborn (Der Hinterbliebene), Vincent Leittersdorf (Der Lotse), Katja Reinke<br />

(Frauenstimme 1), Susanne-Marie Wrage (Frauenstimme 2), Till Kretzschmar (Männerstimme 1),<br />

Thomas Douglas (Männerstimme 2)<br />

Musik: Jonas Kocher<br />

Regie: Stephan Heilmann<br />

Co-Produktion: SRF/SWR <strong>2012</strong><br />

Dauer: ca. 50'<br />

Lukas Holliger, 1971 in Basel geboren, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte.<br />

1999 – 2003 Mitbegründer und Co-Leiter der Dramatikerreihe «Antischublade» im raum33 Basel.<br />

2000 – 2005 Kulturredaktor beim Schweizer Fernsehen. Seit 2006 Redaktor Hörspiel und Satire bei<br />

SRF. Verschiedene Inszenierungen seiner Theaterstücke in der Schweiz und in Deutschland.<br />

DRS 2 produzierte von Holliger auch «Letzte Worte eines Schweizers mit Kreuz» (2004), «Silberne<br />

Hochzeit» (2004), «Angst verboten» und «Clara fliegt zum Mars» (2007).<br />

Jonas Kocher, 1977 in Nyon geboren, arbeitet als Komponist und Musiker in Biel. Ausbildung an der<br />

Hochschule der Künste Bern bei Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Pierre Sublet (Musiktheater) und<br />

Georges Aperghis (Musiktheater). Auftritte als Akkordeonspieler und Elektroniker in zahlreichen<br />

Ensembles für improvisierte Musik. Initiator und Organisator von Swiss-Balcan Creative Music (2007/08).<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS Musikwelle<br />

Sonntag, 06.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Erster Preis ein Heinzelmann<br />

von Dieter Rohkohl<br />

In diesem heiteren Hörspiel lässt sich eine Zeitung etwas Besonderes einfallen: Sie verlost unter ihrer<br />

Leserschaft einen waschechten Heinzelmann! Dieser muss alles tun, was die Gewinnerin oder der<br />

Gewinner von ihm verlangt.<br />

Der verarmte, pensionierte Bertram Ruberti, seines Zeichens Major a. D., bewirbt sich auf ein<br />

Stelleninserat, in welchem ein «Vertreter für eine erstklassige Reklame» gesucht wird, dem eine<br />

«abenteuerliche Karriere» winkt. Damit nimmt ein äusserst ungewöhnliches Abenteuer seinen Lauf.<br />

Mit: Rudolf Krismanek (Bertram Ruberti, Major a. D.), Julia Pall (Myra Ruberti, Bertrams Ehefrau), Ebba<br />

Johannsen (Mutter von Myra Ruberti), Georg Mark-Czimeg (Vater von Myra Ruberti), Franz Johann<br />

Danz (Emilio Kernberg, Manager), Eileen Leibbrand (Mathilde Kernberg, Emilios Ehefrau), Paulus<br />

Versteeg (Corneels, junger Bildreporter), Amido Hoffmann (Bosse, Chefredakteur), Christiane<br />

Hammacher (Fräulein Frensel, Sekretärin), Franz Dehler (Ludwig Sorgenfrei, ein eifersüchtiger<br />

Ehemann), Alice Thomas (Gerda Sorgenfrei, Ludwigs Ehefrau), Raoul Alster (Kroemler, ein Chef), Franz<br />

Matter (Smittchen, ein junger Angestellter), Ingeborg Moll (Peggy, eine Halbstarke), Herbert Dardel<br />

(Jupp, ein Halbstarker), Helen Stark-Towlson (Luise, junge Hausangestellte), Nelly Rademacher (Elise,<br />

alte Wirtschafterin), Hans Bernhardt (Oberkellner), Susanne Enz (Fernsehansagerin), Walter Sprünglin<br />

(erster Journalist), Uli Eichenberger (zweiter Journalist), Toni von Tuason (Journalistin), Rudi Wiechel<br />

(Stationsbeamter), Ilse Zielstorff (Evelyn)<br />

Regie: Alfons Hoffmann<br />

Produktion: SRF 1959<br />

Dauer: 87'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 13.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Iigschribni Brief<br />

von Manfred Schwarz<br />

Eine dörfliche Gemeinschaft in der Nähe einer grossen Stadt mit Alteingesessenen, Neuzuzügern und<br />

Gastarbeitern sucht Möglichkeiten des Zusammenlebens.<br />

Der Autor zeichnet mit grosser Sorgfalt und Genauigkeit das Bild einer alltäglichen Welt mit ihren<br />

verschiedenen Standpunkten und Strömungen, ohne der Schwarz-Weiss-Malerei oder einer effekthascherischen<br />

Dramatik zu verfallen.<br />

Mit: Heinrich Gretler (de alt Höhner), René Scheibli (Herr Lauber), Heidi Digelmann (Frau Lauber), Inigo<br />

Gallo (Herr Müller), Lee Ruckstuhl (Frau Müller), Paul Bühlmann (Herr Schnäller), Margrit Rainer (Frau<br />

Schnäller), Fred Tanner (Abwart Studer), Vincenzo Biago (Pöschtler Ziebold), Hans Jedlitschka (Herr<br />

Kneringer), Verena Muntwyler (Frau Kneringer), August Hofstetter (Herr Summer), Elisabeth Schnell<br />

(Frau Summer), Alex Freihart (Herr Klaus), Judith Melles (Frau Klaus), Nano Dell'Avo (Herr Petrucchi),<br />

Antonella Bolliger (Frau Petrucchi), Fay Kaufmann (Sekretärin), Georges Weiss (Zuber), Christian Huber<br />

(Lambert), Ernst Stiefel (Brügger), Max Knapp (Meier), Martin Kempf (Zumbüehl), Arthur Stärkle (Tobler),<br />

Alice Brüngger (Serviertochter Liseli), Giulio Cambi (Italiener), Eduard Huber (Tierarzt), Ursula Schwarz<br />

(Susi Lauber), Martin Jedlitschka (Paul Müller), Manuela Schnegg (Claudia Petrucchi), Gregor Vogel und<br />

Erich Muggli (Zügelmanne)<br />

Regie: Felix Bruno<br />

Produktion: SRF 1970<br />

Dauer: 79'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 20.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

S Hochzyts-Appartement<br />

von Maurice Levinson<br />

In Basel ist Mustermesse. Alle Hotelzimmer sind belegt. Wo soll die fremde Dame übernachten, die<br />

hergereist ist, um sich übermorgen von ihrem Mann scheiden zu lassen?<br />

Fred, der Taxichauffeur, hat wie immer eine gute Idee, von der seine langjährige Verlobte allerdings<br />

ganz und gar nicht begeistert ist, zumindest vorerst nicht…<br />

Mit: Ruedi Walter (Taxichauffeur Fred), Margrit Rainer (Lotti), Susanne Lutz (e Dame), Uller Dubi (Änte),<br />

Peter Richner (e Herr), Emanuel Suter (e ältere Herr)<br />

Dialekt-Fassung: Christoph Mangold<br />

Regie: Helli Stehle<br />

Produktion: SRF 1966<br />

Dauer: 28'<br />

Maurice Levinson (1911 ‒ 1984) wuchs in Bessarabien auf, einem Land, das jahrhundertelang<br />

Pufferregion zwischen den Grossmächten Österreich, Russland und dem Osmanischen Reich war.<br />

Seine Eltern flohen vor den Judenpogromen in ihrer Heimat nach England. In London verdiente sich<br />

Maurice Levinson seinen Lebensunterhalt als Taxi-Chauffeur. Als im Zweiten Weltkrieg seine Familie<br />

aus London evakuiert wurde und er alleine zurückblieb, fing er an zu schreiben. Erst Kurzgeschichten,<br />

später auch Romane, Theaterstücke und Hörspiele wie obiges «The Bridal Suite» (1965).<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 27.05.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Offenbach am Spalebärg:<br />

Dr Herr Goschebach losst bitte!<br />

Operette in 2 Akten von Jacques Offenbach und Walter Probst<br />

Im August 1976 bringt das Théâtre Fauteuil in Basel diese opéra-bouffe von Jacques Offenbach auf<br />

seine kleine Bühne. Das Fernsehen zeichnet die Aufführung auf und Swiss Record presst die<br />

aussergewöhnliche Produktion auf Schallplatte.<br />

Das Original von «Dr Herr Goschebach losst bitte!» eröffnete 1861 unter dem Titel «Monsieur Choufleuri<br />

restera chez lui le 24 janvier 1833» die Wintersaison in Offenbachs eigenem Theater «Les Bouffes<br />

Parisiens» in der Pariser Passage Choiseul. Die Grundidee zu diesem musikalischen Lustspiel lieferte<br />

einer der mächtigsten Politiker des damaligen Frankreich, der Duc de Morny. Er war der Halbbruder des<br />

Kaisers Louis Napoléon und Präsident des Corps législatif. Duc de Morny überwachte höchstpersönlich<br />

die Probenarbeiten und bedankte sich bei Offenbach für die Komposition mit der Verleihung des Ritters<br />

der Ehrenlegion.<br />

Das Werk hatte einen Riesenerfolg und setzte sich bald auch in Österreich und Deutschland durch. In<br />

Deutschland unter dem Titel «Salon Pitzelberger», in Österreich als «Herr Blumenkohl gibt sich die<br />

Ehre…».<br />

Mit: Alfred Rasser (Alfred M. Goschenbach), Colette Greder (Tochter Antoinette), Roland Rasser<br />

(Fridolin Hänggi, Komponist), Bernhard Baumgartner (Niggi Bernolli, Musikkritiker), Inge Hugenschmidt<br />

(Lucy Bernolli), Rudolf Ruf (Henry, Butler bei Goschenbach)<br />

Musikalische Bearbeitung und Leitung: Arth Paul<br />

Text: Walter Probst<br />

Regie: Rolf Lansky<br />

Produktion: Swiss Record 1976<br />

Dauer: 106'<br />

Jacques Offenbach (1819 ‒ 1880) kam 1833 als junger Cellist nach Paris. Aufgrund seines Talents<br />

wurde er sofort am Conservatoire de Paris aufgenommen. Er brach allerdings das Studium ab und<br />

verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Cellist in verschiedenen Pariser Boulevardtheatern und an der<br />

Opéra-Comique. Offenbach genoss den Ruf eines hervorragenden Virtuosen und spielte mit Pianisten<br />

wie Anton Rubinstein, Franz Liszt und Felix Mendelssohn. Er gilt als Begründer der modernen Operette<br />

als eigenständiges und anerkanntes Genre des Musiktheaters.<br />

38


<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 03.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Der Chinese<br />

von Werner Gutmann nach Friedrich Glauser<br />

Die Figur des Wachtmeisters Jakob Studer ist in unserem Lande beinahe so berühmt wie sein englischer<br />

Kollege Sherlock Holmes oder Georges Simenons Kommissar <strong>Mai</strong>gret.<br />

Er ist ein eigensinniger Kriminalpolizist, dieser Brissago rauchende Wachtmeister Studer, einer, der sich<br />

der Wahrheit verpflichtet fühlt und einer, der ungewöhnlich viel Verständnis für gestrauchelte Existenzen<br />

hat. Nach «Wachtmeister Studer» (1936) und «Die Fieberkurve» (1938) löst Studer in «Der Chinese»<br />

(1939) seinen dritten Fall, den Fall «der drei Atmosphären»…<br />

Glausers Romanen merkt man an, dass der Autor weiss, wovon er spricht, dass er immer wieder eigene<br />

Erlebnisse verarbeitet. Und er schlägt einen mit eindringlichen Milieustudien und packenden<br />

Schilderungen der sozialpolitischen Situation in seinen Bann.<br />

Mit: Heinrich Gretler (Jakob Studer, Wachtmeister), Sigfrit Steiner (Kriminalkommissar Spörri), Ruth<br />

Sager (Huldi Nüesch, Serviertochter in der «Sonne»), Gustav Gnehm (Brönnimann, Wirt in der<br />

«Sonne»), Robert Bichler (Ludwig Farny, Knecht), Hermann Frick (Direktor Hungerlott-Aebi, Hausvater<br />

der Armenanstalt Pfründisberg), Schaggi Streuli (Hans Münch, Notar), Ettore Cella (Ernst Sack-Amherd,<br />

Direktor der Gartenbauschule), (Max Haufler (Dr. Mallapelle, Assistent am Gerichtsmedizinischen<br />

Institut), Emil Gyr (Blaser, Aufseher in der Armenanstalt), Robert Schwarz (Paul Woodtli, Chemielehrer),<br />

Fritz Scheidegger (Ernst Aebi, Schüler in der Gartenbauschule), Waldemar Feller (Baumann, Schüler in<br />

der Gartenbauschule), Max Haufler (Ochsenbein, Statthalter)<br />

Regie: Albert Rösler<br />

Produktion: SRF 1947<br />

Dauer: 72'<br />

Friedrich Glauser (1896 ‒ 1938) gilt als einer der ersten deutschsprachigen Krimiautoren. In Wien wurde<br />

er als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizers geboren. Als Vierjähriger verlor er seine Mutter,<br />

zu seinem Vater hatte er zeitlebens ein gespanntes Verhältnis. Das Sich-Einfügen in gesellschaftliche<br />

Normen war nicht Glausers Sache. Bereits in frühen Jahren überwarf er sich mit allen Autoritäten, die ihn<br />

«zurechtzupfen» wollten. 1918 liess ihn sein Vater entmündigen. Ab da führte Glauser ein unstetes,<br />

ruheloses Leben u.a. als Fremdenlegionär, Hotelportier, Kohlegrubenarbeiter, Gärtner. Er war<br />

morphiumsüchtig, weshalb er immer wieder in Heilanstalten interniert wurde. Die «Wachtmeister<br />

Studer»-Krimis schrieb er in seinen letzten drei Lebensjahren.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 10.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Wachtmeister Studer greift ein<br />

von Peter Lothar nach Motiven aus Friedrich Glausers Roman «Krock & Co.»<br />

Wachtmeister Jakob Studer und sein frischgebackener Schwiegersohn, der Polizeikorporal Albert Wirz,<br />

bekommen es ausgerechnet am Abend von Wirz' Hochzeit im Hotel zum Sternen in Rothenstein mit<br />

einem Mordfall zu tun.<br />

In Glausers Roman «Krock & Co.» (1941), der diesem Hörspiel zugrunde liegt, löst Wachtmeister Studer<br />

seinen vierten und letzten Fall. Bei Glauser spielt er im Appenzellerland, im Hörspiel von Peter Lothar im<br />

Baselbiet.<br />

Mit: Schaggi Streuli (Jakob Studer, Wachtmeister), Paul Bösiger (Albert Wirz, Polizeikorporal), Emil<br />

Hegetschweiler (Karl Rechsteiner, «Sternen»-Wirt), Elfriede Volker (Anni Rechsteiner, «Sternen»-Wirtin),<br />

Robert Bichler (Ernst Graf, Velohändler), Max Haufler (Fritz Graf, Ernst's Bruder), Marianne Kober<br />

(Marthe Loppacher, Sekretärin bei Krock & Co.), Elisabeth Schnell (Ottilia Buffatto, Saaltochter),<br />

Hermann Brand (Joachim Krock, Inhaber von Krock & Co.), Ruedi Walter (Jean Stieger, Sekretär bei<br />

Krock & Co.), Raimund Bucher (Dr. Thommen, Arzt), Oskar Pfenninger (ein Student)<br />

Dialektmitarbeiter: Hans Haeser<br />

Regie: Albert Rösler<br />

Produktion: SRF 1954<br />

Dauer: 106'<br />

Friedrich Glauser (1896 ‒ 1938) gilt als einer der ersten deutschsprachigen Krimiautoren. In Wien wurde<br />

er als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizers geboren. Als Vierjähriger verlor er seine Mutter,<br />

zu seinem Vater hatte er zeitlebens ein gespanntes Verhältnis. Das Sich-Einfügen in gesellschaftliche<br />

Normen war nicht Glausers Sache. Bereits in frühen Jahren überwarf er sich mit allen Autoritäten, die ihn<br />

«zurechtzupfen» wollten. 1918 liess ihn sein Vater entmündigen. Ab da führte Glauser ein unstetes,<br />

ruheloses Leben u.a. als Fremdenlegionär, Hotelportier, Kohlegrubenarbeiter, Gärtner. Er war<br />

morphiumsüchtig, weshalb er immer wieder in Heilanstalten interniert wurde. Die «Wachtmeister<br />

Studer»-Krimis schrieb er in seinen letzten drei Lebensjahren.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 17.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Ein Schweizer in Paris<br />

von Kurt Früh und Hans Hausmann<br />

In diesem Dialektlustspiel muss Hansruedi Hungerbühler, Angestellter beim Spielwarengeschäft Fischer,<br />

beruflich nach Paris, um mit den Gebrüdern Ronsard über halbautomatische Zwerge zu verhandeln.<br />

Ein unbescholtener Schweizer auf Geschäftskosten unterwegs im Sündenpfuhl Paris… ‒ da weiss man<br />

doch schon, wie diese Geschichte ausgeht: Hungerbühler reist mit den besten Absichten und drei Kilo<br />

Schulfranzösisch im Gepäck in die französische Metropole, tritt aber selbstverständlich schon fünfzig<br />

Zentimeter ausserhalb des Gare de L'Est in den Sumpf der Grossstadt, opfert in den nächsten zwanzig<br />

Minuten Ronsards sämtliche halbautomatischen Zwerge, seine eidgenössische Tüchtigkeit und ein<br />

Lebensglück mit der Tochter vom Chef einem schillernden Nachtschattengewächs aus der Gattung der<br />

«Fleurs du Mal», flieht nach weiteren zwanzig Minuten angewidert in die Fremdenlegion, trifft aber in<br />

Marseille kurz vor der Einschiffung ebendiese Tochter, die ihn in ganz Mitteleuropa gesucht hat, heiratet<br />

sie, übernimmt selber die Leitung der Firma und erzählt als angesehener Bürger für den Rest seines<br />

Lebens auch denen, die es ganz und gar nicht wissen wollen, die wildesten Geschichten aus der<br />

Sahara. ‒ Sie werden lachen: Es geschieht alles ganz anders…<br />

Mit: Ruedi Walter (Direktor Fischer), Monika Gubser (Tochter Kathi Fischer), Walter Roderer (Hansruedi<br />

Hungerbühler), Cordelia (Tanja alias «Désirée»), Fritz Schäuffele (Alfons Züst), Germain Müller (Fotograf<br />

Aristide Brouillon), Albert Müller (Ronsard 1), Alfred Kestenholz (Ronsard 2), Emile Joly (Ronsard 3),<br />

Rainer Litten (Ronsard 4), Heidi Stöckli (Kind Ninette), Max Bachmann (Concierge im «Hôtel Suisse»),<br />

Pierre Favre (Claude), Käthi Stettler (Stewardess), Roswitha Selmuth (Dienstmädchen bei Fischers),<br />

Marthe Matile (Caissière im «Vieux Colombier»), Hans Hausmann (Erzähler), u.a.<br />

Musik: Hans Moeckel<br />

Radiobearbeitung und Regie: Hans Hausmann<br />

Produktion: SRF 1958<br />

Dauer: 66'<br />

Kurt Früh (1915 ‒ 1979) war ab 1933 Leiter, Autor und Regisseur an der Volksbühne Zürich. Ausserdem<br />

redigierte er Chansons für die Kabaretts Cornichon, Pfeffermühle und Bärentatze und drehte Kurz- und<br />

Werbefilme für die Central Film Zürich. 1955 gelang ihm mit «Polizischt Wäckerli» der Durchbruch als<br />

Spielfilmregisseur. Mit «Bäckerei Zürrer» (1957) festigte er seine Stellung als Dialektfilmregisseur.<br />

1964 ‒ 1967 leitete er das Ressort Theater am Schweizer Fernsehen. Fürs Radio schrieb er unter<br />

anderem zusammen mit Jeanpierre Gerwig die erfolgreiche Hörspielreihe «Es Dach überem Chopf».<br />

Hans Hausmann (1923 ‒ 1997) war Regieassistent und Schauspieler an verschiedenen Theatern, bevor<br />

er 1949 zum Schweizer Radio kam. Im Studio Basel wirkte er als Regisseur, Übersetzer und Autor von<br />

Hörspielen. 1965 ‒ 1985 leitete er die Abteilung «Dramatik» und förderte in dieser Funktion das Hörspiel<br />

als Kunstgattung im Radio.<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 24.06.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

Der liebe Augustin 1/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

Titel der ersten Folge: «Der kleine Augustin». ‒ Diese Hörfolge erzählt die Geschichte des<br />

Spieldosenmachers Augustin Sumser zu Lindau am Bodensee. Sie spielt in den beschwingten Zeiten<br />

des Rokoko.<br />

Augustin Sumser ist ein Mensch, der keinen Ehrgeiz besitzt, aber einen gesunden Menschenverstand<br />

und ein goldlauteres Herz, das allen Schönheiten dieser Welt offensteht. Alles in allem: Ein heiteres,<br />

sorgloses Geschöpf, an dem der liebe Gott und die Menschen Gefallen finden.<br />

Die beiden St. Galler Autoren August E. Hohler und Eduard Stäuble haben nach den Wirren des Zweiten<br />

Weltkriegs ‒ einer Zeit, in der den Menschen ein bisschen Frohsinn und sehr viel Liebe nottat ‒ «diese<br />

Geschichte eines leichten Lebens in einen Hörspielzyklus verwandelt, auf dass an Sommerabenden zu<br />

erfahren sei, wie der liebe Augustin gelebt und geliebt hat». So steht es geschrieben in der Schweizer<br />

Radio Zeitung vom 3. Juli 1949 bei der Ankündigung der Erstausstrahlung dieser Hörspielreihe.<br />

Mit: Therese Giehse (Erzählerin), Peter W. Loosli (Augustin Sumser), Lee Ruckstuhl (Augustin Sumser<br />

als Bub), Emil Hegetschweiler (Pfarrer Anton Knöpfle), Eva Wächter (Bäuerin), Werner Belmont (Stifts-<br />

Amtmann), Fritz Scheidegger (Gerichtsvorsitzender), Armin Schweizer (Kurator des Seminars in<br />

Meersburg), Max Haufler (der Rat) u.a.<br />

Musik: Hans Steingrube<br />

Regie: Albert Rösler und Guido Frei<br />

Produktion: SRF 1949<br />

Dauer: 38'<br />

Horst Wolfram Geissler (1893 ‒ 1983) beschreibt in den 1940er Jahren sein Leben so: «Ich wurde 1883<br />

dicht am Ufer der Elbe in einem Dorfe geboren, das jetzt schon lange zu Dresden gehört; aber obwohl<br />

ich bei diesem wichtigsten Ereignis meines Daseins sicherlich anwesend war, kann ich mich doch nicht<br />

mehr so genau daran erinnern wie mein berühmter und bewunderter Freund David Copperfield. Mein<br />

eigentliches, bewusstes Leben beginnt erst mehrere Jahre später in Weimar, wo ich das Gymnasium<br />

besuchte, jene ehrwürdige Schule, deren Leiter einst Herder war und in der wir ‒ obwohl wir natürlich<br />

genauso viele Streiche begingen wie die Schüler aller Welt ‒ den wunderbaren Geist der grössten<br />

deutschen Literaturepoche vielleicht doch besser fühlen lernten, als dies anderswo möglich ist. 1912<br />

kam ich als Student nach München, mit der Absicht, vier Monate in der bayerischen Hauptstadt zu<br />

bleiben ‒ aus den vier Monaten ist jetzt mehr als ein Vierteljahrhundert geworden, und ich bin immer<br />

noch in München. Wer die Stadt kennt, wird das verstehen. ‒ Dies also ist mein Leben; ich sehe, dass es<br />

nichts Aufregendes hat; vielleicht wären auch meine Bücher interessanter geworden, wenn ich Asien<br />

oder die Sahara im Faltboot durchquert hätte; aber das liegt nicht in meiner Art, und überdies liebe ich<br />

das Faltbootfahren nicht besonders. Jeder lebt nach Möglichkeit das Leben, für das er geschaffen ist.»<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Schreckmümpfeli<br />

Montag, 07.05.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Fondue Chienoise<br />

von Lukas <strong>Mai</strong>sel<br />

Nachbarschaftliche Grenzüberschreitungen der deftigen Art<br />

Mit: Franziska von Fischer (Ruth Köhler), Michael Schacht (Hanspeter Köhler), Rebekka Claudia<br />

Burckhardt (Theres Winiger), Christian Heller (Martin Winiger)<br />

Regie: Isabel Schaerer / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 08'05"<br />

Montag, 14.05.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Die letzte Entführung<br />

von Christian Grabowy<br />

Manchmal wäre weniger mehr<br />

Mit: Michael Schacht (Erzähler), Amido Hoffmann (Dr. Konrad Cornelius), Renate Müller (Frau<br />

Cornelius), Gabriel Dominik (Sohn Norbert), Isabel Baumberger (Tochter Angelika), Ludwig Schütze<br />

(Inspektor Carter)<br />

Regie: Isabel Baumberger / Produktion: SRF 1982 / Dauer: 07'30"<br />

Montag, 21.05.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Der Salzsee<br />

von Sina Ness<br />

Glück auf! Helm ab!<br />

Mit: Jonas Rüegg (Jonas), Patrick Güldenberg (Walter), Isabel Schaerer (Erzählerin)<br />

Regie: Margret Nonhoff / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 06'30"'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 28.05.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Die Flut ist pünktlich<br />

von Siegfried Lenz<br />

Auf die Natur ist immer Verlass<br />

Mit: Hans Helmut Dickow<br />

Regie: Rainer Zur Linde / Produktion: SRF 1979 / Dauer: 10'15''<br />

Montag, 04.06.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Am Hornigen Grat<br />

von Ruth Gundacker<br />

Wenn der Berg ruft…<br />

Mit: Thomas Sarbacher (Guido Lanz), Klaus Henner Russius (Guidos toter Vater), Susanne Marie Wrage<br />

(Lydia Lanz), Gottfried Breitfuss (Walter Schmitt)<br />

Regie: Geri Dillier / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 10'30''<br />

Montag, 11.06.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Arbeitslos<br />

von James Michael Ullman<br />

Auch eine Art Arbeitsbeschaffungsmodell<br />

Mit: Hans-Günther Müller (Bowles), Vera Schweiger (Claire Bowles), Jodoc Seidel (Quingley), Klaus<br />

Degenhardt (Erzähler)<br />

Regie: Rainer Zur Linde / Produktion: SRF 1980 / Dauer: 08'15"<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 18.06.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Zum Kuckuck<br />

von Roger Graf<br />

Eine Seefahrt, die ist lustig…<br />

Mit: Ueli Beck (Kuckucksuhren-Händler), Jodoc Seidel (Mitreisender)<br />

Regie: Peter Schneider / Produktion: SRF 1988 / Dauer: 04'20''<br />

Montag, 25.06.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Blind Date<br />

von Christa Reichmuth<br />

Man legt sich nicht mit Amazonen an!<br />

Mit: Katharina von Bock (Myrina Marsalis), Kamil Krejci (Arne Marsalis), Franziska von Fischer (Tara),<br />

Peter Hottinger (Armando)<br />

Regie: Päivi Stalder / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: ca. 10'<br />

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<strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Kontakt<br />

SRF Schweizer Radio und Fernsehen<br />

Kultur<br />

Hörspiel und Satire<br />

Postfach<br />

CH-8042 Zürich<br />

www.drs1.ch<br />

hoerspiel@drs1.ch<br />

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CH-4002 Basel<br />

www.drs2.ch<br />

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