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© brankatekic - Fotolia.comHilfen aus Osteuropa:Hunderttausend gute GeisterPOLITIK + GESELLSCHAFTwirbelwind 1 - 2012Unverzichtbar,aber meistillegal!SchreibenSie uns !Wie denken Sie, unsere Leserfamilien,über dieses Thema? Haben Sie Ideen?wirbelwind ist interessiert daran!redaktion@wirbelwind.deBUCHTIPP:Rettung aus PolenWie Pflege zu Hausetatsächlich gelingt:Ein Ratgeber für Menschen,die Angehörige zu Hausepflegen wollen, mit detailliertenInformationen zuorganisatorischen, rechtlichenund finanziellenFragen.Darüber hinaus berichtet der Autor Georg Neumannsehr warmherzig über seine persönlichen Erfahrungenbei der Betreuung seiner Eltern. Auch osteuropäischePflegekräfte lässt er zu Wort kommen.ISBN 978-3-7831-3402-5„Rettung aus Polen“ € 14,95Millionen Angehörige (1,3Mio.), fastimmer Frauen – Töchter, die zusätzlichBeruf, Kinder und Haushalt unter einenHut bringen müssen, oder selbst schon alteEhefrauen – versorgen pflegebedürftige Familienmitgliederzu Hause!Was aber, wenn ihre Kraft an die persönlicheGrenze kommt? Dann greifen immermehr Menschen auf Pflegehilfen aus demAusland zurück, meist auf Frauen aus denosteuropäischen EU-Staaten.Seit 2011 dürfen diese bei uns – mit Ausnahmevon Bürgern Bulgariens und Rumäniens– beschäftigt werden und brauchenkeine Arbeitserlaubnis mehr. Siedürfen jetzt auch neben Hausarbeit diesogenannte Grundpflege, die pflegerischenAlltagshilfen beim Essen und Trinken,beim Waschen, An- und Auskleidenetc. übernehmen.Das Dilemma ist nur, sie müssen vonRechts wegen sozialversicherungspflichtigangestellt werden. Das aber können sichdie allerwenigsten der Betroffenen – wederdas alte Ehepaar von nebenan noch dieTochter mit Halbtagsjob, zwei Kindernund dem pflegebedürftigen Vater – finanziellleisten. Ebenso wenig können sie dieBürokratie, die mit einer Arbeitgeberfunktioneinhergeht, stemmen.Also arbeiten rund 100.000 gute Geisterunverzichtbar, aber illegal in unseremLand! (Auch viele der „garantiert legal“TIPP:vermittelten Frauen arbeiten oft nicht wirklichlegal.)Unverzichtbar sind sie, weil sie die Familienvor dem physischen und psychischenZusammenbruch retten, weil sie den Pflegebedürftigenneben der Hilfe auch Zuwendung,Zeit und Wärme schenken,ihnen ihre Selbstständigkeit, soweit wiemöglich, erhalten und sie – wovor dieallermeisten von uns Angst haben – vordem Heim bewahren. Durch letzteres entlastendiese Pflegekräfte auch die öffentlichenKassen der Pflegeversicherung undder Sozialhilfe.Doch offiziell – so unsere Recherche –wird bei Politik und Wohlfahrtsverbändendieses Dilemma übergangen! Dieaktuelle Pflegereform diskutiert es nicht!Ließe sich nicht eine kreative Lösung z. B.im Rahmen der Pflegeversicherung für die„Ersatz-Töchter“ aus Osteuropa finden?Sie tun das Gleiche wie Töchter und Ehefrauen.Warum dürfen sie z. B. nicht wiediese über die Pflegeversicherung abgesichertwerden und vom Pflegebedürftigendas Pflegegeld erhalten – unterhalb derSchwelle eines festen Arbeitsverhältnisses?Eine machbare und menschenwürdigeAntwort auf den schon bestehenden undin Zukunft noch größer werdenden Pflegenotstandeilt! Kreatives Umdenken vonbisherigen Rahmenbedingungen ist gefragt.●Wer eine Helferin aus Osteuropa offiziell engagieren will,wendet sich am besten direkt an die Zentrale AuslandsundFachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit.Sie vermittelt bundesweit und ohne Gebühren Haushaltshilfenund berät zu Arbeitserlaubnis, Versicherung, Arbeitsvertrag etc.Zentrale Auslands- und FachvermittlungVillemombler Str. 76, 53123 BonnE-Mail: zav-bonn.haushaltshilfen@arbeitsagentur.de54

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