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PDF-Download Anmerkung 87 - Goethe-Museum-Düsseldorf

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Kostbarkeiten aus WeimarAls <strong>Goethe</strong> am Morgen des 7. November 1775 in der kleinenResidenzstadt Weimar ankommt, sind dieser tagelangen Reise, anderen Ziel ein neuer, bewußt eingegangener Lebensabschnitt steht,grundlegende Entscheidungen vorausgegangen. Wenige Wochenzuvor wurde die Auflösung der Verlobung mit Lili Schönemannendgültig vollzogen. Diese Ungebundenheit wie einen Neubeginnnutzend, folgt <strong>Goethe</strong> dem schon im Frühjahr geäußerten Ruf desjungen Herzogs Carl August, der gerade volljährig geworden undseit wenigen Wochen mit Herzogin Luise, Prinzessin von Hessen-Darmstadt verheiratet ist und ihm den Reiz einer gemeinsamenZukunft in Aussicht gestellt hat. Es sind jugendliche, nach Tatendrängende Kräfte, die hier zusammenfinden, die ihren Wirkungsortfür die Dauer von über 50 Jahren in Weimar und im HerzogtumSachsen-Weimar-Eisenach, ab 1815 zum Großherzogtum erhoben,nutzen werden.Mit seinem Eintritt in den Weimarischen Staatsdienst durch dieÜbernahme einer amtlichen Tätigkeit als Minister und Staatsmanngerät <strong>Goethe</strong> in den unmittelbaren politischen Einflußbereich einesdeutschen Kleinstaates. Von Anfang an gehört die herzoglicheFamilie selbstverständlich zu seiner engsten Lebensumgebung,bietet Freundschaft und Weltoffenheit.Die Regenten des herzoglichen Hauses, die <strong>Goethe</strong> während seinerZeit zwischen 1775 und 1832 miterlebt und begleitet sind dieHerzoginwitwe Anna Amalia 1758-1775, Herzog Carl August1775-1828 und Großherzog Carl Friedrich 1828-1853. Sie alleresidierten in der ländlichen Stadt an der Ilm, die im Wandel derGenerationen zum Symbol für Weltkultur wird und einZusammenleben von Hofgesellschaft und Bürgern aller Schichtenumfaßt. Das bauliche Zentrum des höfischen Lebens, dasherzogliche Residenzschloß mit dem weithin sichtbarenSchloßturm, war im Mai 1774 bis auf die Außenmauernausgebrannt und wurde erst 1803 nach langjährigen undkostspieligen Restaurierungsarbeiten wieder bewohnbar. DieserMittelpunkt adeligen Lebens und repräsentativ-gesellschaftlicherEreignisse fehlt, als <strong>Goethe</strong> 1775 nach Weimar kommt;übergangsweise war das Herzogspaar im Fürstenhausuntergebracht. In diese frühen Weimarer Jahre zwischen den Spurensichtbarer materieller Vernichtung und dem kraftvollenAufbruchswillen junger Menschen fällt der Beginn täglicherBegegnungen <strong>Goethe</strong>s mit Mitgliedern der fürstlichen Familie.Die Freundschaft zwischen dem sieben Jahre älteren <strong>Goethe</strong> undHerzog Carl August ist Grundlage und Ausgangspunkt für dieerfolgreiche Entwicklung Sachsen-Weimar-Eisenachs zu einem dermodernsten Reformstaaten seiner Zeit.

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