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PDF-Download Anmerkung 87 - Goethe-Museum-Düsseldorf

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Carl Friedrich und sie hielten sich zum Zeitpunkt der Belagerungvon Weimar durch die Franzosen im Oktober 1806 nicht in derStadt auf. Von Dänemark kommend, blieb die Erbprinzessin inSchleswig am Hof ihrer dort verheirateten Schwester Katharina.Sie war nicht gewillt, sich als Zarentochter zum Faustpfandnapoleonischer Politik machen zu lassen. Dieser Rückzug wurdeauch von der russischen Seite selbst gefordert. Im Frühjahr 1807entzieht sie sich dem Wunsch von Herzog Carl August, einevermittelnde Position zwischen Napoleon und Zar Alexander I.auszuüben. Einlenkende Gespräche mit Herzogin Luise bewirktenschließlich, daß die Erbprinzessin nach dem Friedensschluß vonTilsit zwischen Frankreich und Rußland am 11. September 1807zurückkehrte. Es widerstrebte der selbstbewußten Frau, daß aufpolitischer Ebene ihre weitreichenden Verbindungen gefragtwaren und letztlich nicht ihre Persönlichkeit. Maria Pawlownahandelte verläßlich und pflichtbewußt, andererseits waren ihreReaktionen unkalkulierbar, wenn sie für Machtansprüche undpolitisches Kräftespiel eingesetzt werden sollte. Maria Pawlownawar eine Frau, die die geistige Atmosphäre Weimars, als einemZentrum europäischer Begegnungen um <strong>Goethe</strong>, in ihrerEinmaligkeit schätzte und nutzte. Sie nahm lebhaften Anteil anden Aktivitäten der Weimarer Kunstfreunde und förderte dasWeimarer Musikleben. Durch ihren Einsatz ist es gelungen, denberühmten Klaviervirtuosen und Komponisten Johann NepomukHummel (1778-1837), einen Mozartschüler, für Weimar alsKapellmeister zu verpflichten.Carl Friedrich, der sich erst mit der Übernahme dergroßherzoglichen Aufgaben zu seinen eigentlichen Fähigkeitenselbstbewußt entfalten konnte, führte mit Maria Pawlowna einharmonisches Zusammenleben, das auf vielen gemeinsamenEinstellungen beruhte. Carl Friedrich verfolgte kontinuierlichseine politischen Ziele mit zurückhaltendem Willen zurNeuerung, während Maria Pawlownas Stärke ihre Beliebtheit undNähe zu den Menschen war.Die weitaus größte Anzahl wertvoller Gegenstände stammt ausdem persönlichen Besitz von Erbgroßherzogin Maria Pawlowna.Auswahlweise seien folgende Porträts genannt: Sohn CarlAlexander im Alter von 18 Jahren, farbige Bildnisminiaturen vonMaria Pawlowna selbst, eine signierte Darstellung von ihremBruder, Zar Alexander I., weiterhin ein Porträt der Kaiserin vonRußland, Maria Feodorowna (1759-1828), der Mutter MariaPawlownas. Eines der wertvollsten Schmuckstücke aus demPrivatbesitz der Hoheit ist eine handgearbeitete, überlangeHalskette von farblich aufeinander abgestimmten Gliedern ausEdelsteinen, die sich mit kreisrunden Goldelementen abwechseln,was den Eindruck von Leichtigkeit und Transparenz erweckt.

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