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Luft zum Durchatmen - DSM Computer

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Märkte & Meinungen<br />

Technische Entwicklung des Embedded-Marktes – Teil 2 der Forumsdiskussion<br />

Abwarten, um dem Kunden zu nutzen<br />

Die Anzahl der Produktneuvorstellungen sank etwas im Embedded-Geschäft<br />

– gleichzeitig wird in der allgemeinen <strong>Computer</strong>technik<br />

immer mehr über neue Standards diskutiert. Es lastet<br />

aber kein Zeitdruck auf den Embedded-Anbietern.<br />

Mit dem respektablen Alter von<br />

20 Jahren ist der VMEbus nicht<br />

nur der Stammvater der Embedded-Branche,<br />

sondern immer<br />

noch das Zugpferd – umso verwunderlicher<br />

ist es, dass es so still<br />

um ihn ist. »Das ist genau der Vorteil,<br />

dass man nichts hört«, freut<br />

sich Hans-Peter Mutzel. »Denn<br />

man hört nur von Dingen, wo das<br />

Geschäft nicht funktioniert«, ergänzt<br />

Thomas Hannemann. Im<br />

Schulterschluss auch Alfred Lorenz:<br />

»Wir bei PEP profitieren<br />

nach wie vor von diesem Standard,<br />

er macht immer noch den<br />

Peter Lippert,<br />

Lippert Automationstechnik<br />

»<br />

Fakt ist,<br />

dass der ISA-Bus,<br />

auch wenn er heute auf<br />

Motherboards aus Taiwan<br />

nicht mehr als Slot-Bus<br />

vertreten ist, noch lebt.<br />

«<br />

Alfred Lorenz,<br />

PEP Modular <strong>Computer</strong>s<br />

»<br />

Wir bei PEP<br />

profitieren nach wie vor<br />

vom VMEbus-Standard,<br />

er macht immer noch<br />

den meisten Umsatz.<br />

«<br />

f<br />

Forum<br />

meisten Umsatz. Absolut gesehen,<br />

geht der Anteil sogar noch<br />

hoch, relativ <strong>zum</strong> CompactPCI<br />

geht er zurück. VMEbus ist unsere<br />

Cash-Cow, wir stecken aber<br />

nicht mehr so viel Geld in die Entwicklung<br />

– es laufen aber einige.«<br />

Vergleichbares ist auch von<br />

Michael Mitezki zu hören: »Es<br />

gibt noch sehr, sehr viele VMEbus-Kunden,<br />

die eine Lösung suchen,<br />

um ihre Investition in die<br />

Zukunft zu retten. Deshalb werden<br />

neue Karten entwickelt, die<br />

kompatibel sein müssen zu den<br />

eingesetzten Betriebssystemen,<br />

um die Software weiter<br />

zu nutzen. Bei vollkommen<br />

neuen Projekten ist<br />

allerdings der Compact-<br />

PCI gefragt«.<br />

Dann stellt sich aber<br />

nach Ansicht von Mutzel<br />

oftmals die Frage<br />

nach der Notwendigkeit<br />

des CompactPCI-Busses.<br />

»Wenn ich etwas über<br />

die Backplane kommunizieren<br />

möchte, dann<br />

vielleicht ja. Ein ganz<br />

normaler Automatisierer<br />

braucht das nicht. Wenn<br />

man ein paar digitale<br />

Eingänge oder Temperaturen<br />

messen will, warum<br />

muss man die Werte<br />

erst über die PCI-Bridge<br />

drücken, dann über<br />

den PCI-Bus und dann<br />

wieder <strong>zum</strong> Prozessor –<br />

das geht mit VMEbus<br />

viel leichter. Es gibt in<br />

diesem Fall keinen Sinn,<br />

warum man auf CompactPCI<br />

umsteigen muss«. »Es<br />

gibt Anwendungen in der industriellen<br />

Automatisierung, wo der<br />

CompactPCI-Bus nicht sinnvoll<br />

eingesetzt wird«, bestätigt Hannemann,<br />

»der VMEbus ist in vielen<br />

Anwendungen ganz klar im<br />

Vorteil«.<br />

Technische Vorteile sind in<br />

vielen Unternehmen aber nicht<br />

immer ausschlaggebend bei einer<br />

Systementscheidung. »Es gibt<br />

Kunden, die etwas haben wollen,<br />

das mit Industrie-PC zu tun hat.<br />

Die entscheiden sich aus politischen<br />

Gründen für CompactPCI,<br />

obwohl es keinen einzigen technischen<br />

Grund gibt«, betont Mutzel,<br />

»die gleiche Karte kommt bei<br />

CompactPCI sogar teurer, weil<br />

man sich beim VMEbus die ganzen<br />

Bridges sparen könnte«. Die<br />

Ursache für eine solche Entscheidung<br />

sieht Norbert Hauser in<br />

der jeweiligen Unternehmensgeschichte:<br />

»Wer bislang nicht mit<br />

Mikroprozessoren gearbeitet hat,<br />

wird, wenn er umsteigt, mehr zu<br />

CompactPCI tendieren oder zu<br />

All-in-one-Boards«. »Jemand der<br />

neu hinzukommt, wird, von Aus-<br />

Heinz Iglhaut, Jumptec<br />

Wenn die Geräte über Embedded Internet<br />

an einem Server angebunden sind,<br />

dann kann die Umstellung der Geräte<br />

auf einen Schlag erfolgen.<br />

»<br />

«<br />

nahmen abgesehen, sich den<br />

VMEbus nicht ausgucken«, bestätigt<br />

Adrian Bernhard. »Es gibt keine<br />

neuen Anwender«, bringt es<br />

Peter Lippert auf den Punkt.<br />

Damit erklärt sich auch das<br />

Abebben der in den letzten Jahren<br />

so leidenschaftlich geführten<br />

Diskussion um die Geschwindigkeit<br />

von CompactPCI im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> VMEbus. Ein zusätzlicher<br />

Dämpfer bekommt die Diskussion<br />

durch das Aufkommen<br />

neuer, deutlich schnellerer Systeme<br />

aus dem Serverbereich. »Was<br />

die Telekommunikationsindustrie<br />

anbetrifft, ist es relativ eindeutig,<br />

dass der Trend zu Packet-<br />

Switched-Backplanes geht«, erklärt<br />

Dr. Kurt Benedini, »die<br />

Anfänge sind gemacht«. Allerdings<br />

ein wenig geordneter, so<br />

Bernhard: »Es gibt zig Packet-<br />

Switched-Standards. Welcher<br />

sich durchsetzt und wie lange das<br />

dauert, weiß keiner«.<br />

Zwar wird im Standardisierungsgremium<br />

der PICMG der<br />

Standard 2.17 diskutiert, allerdings<br />

ist ein Anbieter bereits vorgeprescht:<br />

»Motorola liefert Sys-<br />

14 Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 www.elektroniknet.de<br />

>

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