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Luft zum Durchatmen - DSM Computer

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Märkte & Meinungen<br />

f<br />

Forum<br />

Wirtschaftliche Entwicklung des Embedded-Marktes<br />

<strong>Luft</strong> <strong>zum</strong> <strong>Durchatmen</strong><br />

Analysten und Wirtschaftspresse malen ein düsteres Bild für die<br />

konjunkturelle Entwicklung. Für die Embedded-Branche stehen<br />

die Vorzeichen jedoch nicht so schlecht.<br />

Massenentlassungen, ins Bodenlose<br />

fallende Aktienkurse und<br />

Katastrophen malen ein düsteres<br />

Bild der Zukunft – der »kleine<br />

Mann von der Straße« schätzt die<br />

Wirtschaftslage entsprechend negativ<br />

und undifferenziert ein.<br />

»Es wird einem über die Medien<br />

die Rezessionsschwärze eingedrückt«,<br />

beschwert sich Hubert<br />

Prieger nicht zu Unrecht, denn die<br />

Embedded- und Industriecomputer-Branche<br />

wächst.<br />

Das scheint die Börsenanalysten<br />

– und in deren Windschatten<br />

die Wirtschaftspresse – aber nicht<br />

zu interessieren. So wurde beispielsweise<br />

Kontron geprügelt,<br />

weil der erwartete Umsatzzuwachs<br />

von 80 Prozent auf 60 Prozent<br />

revidiert wurde. »Andere<br />

Branchen fragen sich, ob sie<br />

mit 10 Prozent wachsen oder<br />

schrumpfen«, gibt Heinz Iglhaut<br />

zu bedenken, »wir sprechen von<br />

einer Rezession – wir haben sie<br />

aber noch nicht«.<br />

Jeder Geschäftsführer muss<br />

sich daher überlegen, wie er sein<br />

Unternehmen durch die schwierigen<br />

Zeiten bringt. Deshalb werden<br />

Investitionen einschränkt,<br />

um Kapital zurückzuhalten, weil<br />

man nicht weiß, wie lange die<br />

Durststrecke sein wird. »Ich bin<br />

der Meinung, das Ganze wird herbei<br />

geredet – dadurch kriegen<br />

wir es auch«, betont Iglhaut. »Ich<br />

weiß auch nicht, ob die ’Krise’<br />

entstanden ist, weil die Prognosen<br />

sehr ergeizig waren. Man<br />

braucht dann vielleicht eine Erklärung,<br />

wenn es nicht ganz so<br />

gut geht, und da kommt der nicht<br />

Die Teilnehmer<br />

des Forumsgesprächs<br />

Die deutschsprachige Embedded-Systeme- und Industriecomputer-<br />

Branche verzeichnet geringere Zuwachsraten als letztes Jahr. Auch<br />

die Anzahl der Produktneuvorstellungen ist geringer. Ist die Branche<br />

in einer Krise oder »nur« in einer Verschnaufpause nach Jahren<br />

massiver Expansion? Um mehr darüber herauszufinden, hat die<br />

»Markt & Technik«-Redaktion Anfang September Experten zu einem<br />

»Forum« über Embedded Systeme und Industriecomputer nach München<br />

eingeladen. Hier die Liste der Teilnehmer:<br />

Dr. Kurt Benedini, Director Business Operations Embedded Systems,<br />

Force <strong>Computer</strong>s<br />

Adrian Bernhard, General Manager, SBS or Industrial <strong>Computer</strong>s<br />

Markus Bullinger, Geschäftsführer, nbn Systemkomponenten<br />

Thomas Hannemann, Geschäftsführer, powerBridge <strong>Computer</strong><br />

Norbert Hauser, Vice President Marketing EMEA, Kontron Embedded<br />

<strong>Computer</strong>s<br />

Holger Hinsch, Leiter Vertrieb Industrie-Microcomputer und Identifikation,<br />

Siemens<br />

Heinz Iglhaut, Vorstand, Jumptec<br />

Peter Lippert, Managing Director, Lippert Automationstechnik<br />

Alfred Lorenz, Vice President R&D und Support, PEP Modular<br />

<strong>Computer</strong>s<br />

Michael Mitezki, Vorstand, Phytec Technologie Holding<br />

Hans-Peter Mutzel, Marketing und Vertrieb, Microsys Electronics<br />

Hubert Prieger, Vorstandvorsitzender, ICS Advent<br />

Rüdiger Stahl, Geschäftsführer, TQ-Components<br />

Manuel Vieira, Vorstand, <strong>DSM</strong> <strong>Computer</strong><br />

mehr so boomende Telekommarkt<br />

recht gelegen.«<br />

»Es waren überzogene Erwartungen<br />

im Telekom-Markt«,<br />

bestätigt Norbert Hauser, »alle<br />

haben sich deshalb mit rein<br />

gehängt«. »Die Erwartungen wurden<br />

vor allem durch die Analysten<br />

hochgetrieben«, ergänzt<br />

Iglhaut.<br />

6 Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 www.elektroniknet.de<br />

>


»<br />

Märkte & Meinungen<br />

f<br />

Forum<br />

»Der Telekom-Markt ist jetzt<br />

eindeutig in einer Krise«, betont<br />

Dr. Kurt Benedini. Die Ursache<br />

dafür sieht Thomas Hannemann<br />

<strong>zum</strong> Teil als hausgemacht an:<br />

»Alle Provider von Telekommunikationsdienstleistungen<br />

haben<br />

das gleiche Problem – sie können<br />

kein Wachstum mehr mit Mobilund<br />

Festnetztelefonen erzielen<br />

und kein Wachstum der Verbindungsminuten.<br />

So haben wir die<br />

Situation, dass ein Ron Sommer<br />

Geld sparen muss, und bestimm-<br />

Dr. Kurt Benedini, Force <strong>Computer</strong>s<br />

Letztendlich sind die Killerapplikationen,<br />

auf die der Endkunde fliegt,<br />

einfach noch nicht da.<br />

«<br />

8 Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001<br />

te Entscheidungen verzögert werden.«<br />

Die Konsequenz daraus ist<br />

ein Einbruch im Infrastruktur-<br />

Anzeige<br />

geschäft, andere Bereiche der<br />

Telekommunikation sind hingegen<br />

nicht betroffen. »Die Provider<br />

verdienen ihr Geld mit Services.<br />

Wenn man SprachverarbeitungsoderVoice-over-IP-Dienstleistungen<br />

anbietet, hat das nichts<br />

mit Festnetz oder Wireless zu tun<br />

– und da wird mehr investiert<br />

denn je«, erklärt Hannemann.<br />

Schwierigkeiten haben aber<br />

nicht nur Teile der Telekommunikation.<br />

»Der deutschen Maschinenbau<br />

hat einen deutlichen<br />

Rückgang im Auftragsbereich von<br />

8 bis 10 Prozent hinzunehmen«,<br />

berichtet Hannemann. »Von unseren<br />

Maschinenbaukunden be-<br />

kommen wir zu hören, dass das,<br />

was sie bislang in diesem Jahr disponiert<br />

haben, noch drei oder vier<br />

Monate längerer reichen wird.<br />

Es gibt Verzögerungen bei Nachfolgeaufträgen<br />

des laufenden Geschäfts«.<br />

Aber wie in der Telekommunikation<br />

sind auch im Maschinenbau<br />

die einzelnen Bereiche unterschiedlich<br />

von der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung betroffen.<br />

»Branchen, die automobilnah<br />

agieren, haben es schwerer«, differenziert<br />

Alfred Lorenz, »es gibt<br />

aber auch Maschinenbaubranchen,<br />

die boomen. Bei uns war<br />

der Juli bei den Auftragseingängen<br />

der beste Monat seit Bestehen<br />

der PEP. Das kommt genau aus<br />

dem Maschinenbau.«<br />

Beobachtungen<br />

über Auffälligkeiten<br />

beim Auftragseingang<br />

hat auch Michael Mitezki<br />

gemacht: »Wir<br />

hatten einen sehr, sehr<br />

guten Auftragseingang<br />

in den ersten drei Monaten.<br />

Dann hatten wir<br />

das Gefühl, dass sich<br />

jeder Gedanken macht<br />

über seinen Lagerbestand.<br />

Denn mit einem<br />

Schlag war nach dem<br />

ersten Quartal die Allokationssituationvorbei;<br />

die Lieferzeiten bei<br />

unseren Distributoren<br />

sind erheblich zurück-<br />

gegangen. Auch wir haben<br />

unser Lager reduziert<br />

und Aufträge gestreckt,<br />

weil wir wieder<br />

aus dem Bestand produ-<br />

zieren konnten – das haben wahrscheinlich<br />

auch unsere Kunden<br />

gemacht«.<br />

Anfällig für wirtschaftliche<br />

Turbulenzen ist auch die Konsumgüterindustrie.<br />

»Wenn wir<br />

uns die Unternehmen anschauen,<br />

die am Consumer hängen, haben<br />

diese vielfach ein Riesenproblem,<br />

weil sie Umsatz- und Ergebnisrückgänge<br />

hinzunehmen haben<br />

– unabhängig von Börsen- und<br />

Aktienkursen«, berichtet Hannemann.<br />

»Die Situation heute unterscheidet<br />

sich von Situationen<br />

wie etwa vor zwei Jahren beim<br />

Regierungswechsel, da haben nur<br />

die Unternehmer <strong>zum</strong> Ende des<br />

Jahres keine Entscheidungen getroffen.«<br />

Adrian Bernhard,<br />

SBS or Industrial <strong>Computer</strong>s<br />

»<br />

Jemand der neu hinzukommt, wird,<br />

von Ausnahmen abgesehen,<br />

sich den VMEbus nicht ausgucken.<br />

«


Worin liegen diesmal die Ursachen<br />

für die Umsatzrückgänge<br />

im Consumer-Geschäft? Zum<br />

einen lähmt die politische Entwicklung<br />

und die allgemeine negative<br />

Haltung gegenüber dem<br />

Wirtschaftsklima. Im Börsenrausch<br />

der Jahre 1999 und 2000<br />

haben zu viele Consumer ihr Geld<br />

gebunden oder vernichtet. Erschwerend<br />

hinzu kommt noch<br />

eine gewisse Technologiemüdigkeit.<br />

»Seien wir ehrlich, sind wir<br />

das nicht auch schon? Wir haben<br />

den tollsten <strong>Computer</strong> immer<br />

wieder aufgerüstet mit den<br />

modernsten Karten«, gesteht Manuel<br />

Vieira. »Man hat mit der Microsoft-Welle<br />

soviel Zyklen mitgemacht:<br />

Vom DOS ab ein Windows<br />

nach dem anderen, immer<br />

die neueste Version, immer schöner,<br />

immer toller – immer langsamer.<br />

Das ist eine Entwicklung, die<br />

der User nicht mehr bereit ist zu<br />

tragen.« Nicht nur diese ständige<br />

Wiederholungen unterhöhlen den<br />

Kaufwillen, sondern auch die Frage<br />

nach dem Nutzen. »Wenn einer<br />

Windows NT 4.0 hat, dann ist<br />

er doch sehr glücklich – warum<br />

soll er Windows 2000 einführen?<br />

Es bringt ihm eigentlich nichts«,<br />

erklärt Markus Bullinger. »Er wird<br />

es einführen müssen, wenn es<br />

Funktionen gibt, die er nur mit<br />

Mühen in NT 4.0 rein bekommt<br />

– und das ist ein Prozess, der dauert<br />

noch zwei oder drei Jahre«, ergänzt<br />

Hannemann. Diese Funktionen<br />

müssen in den Augen der<br />

Anwender aber einen echten<br />

Mehrwert bieten – auf kosmetische<br />

Änderungen reagiert er bereits<br />

nicht mehr.<br />

Als weiteres Beispiel kann<br />

man die Entwicklung des Handy-<br />

www.elektroniknet.de<br />

Markus Bullinger,<br />

nbn Systemkomponenten<br />

Anzeige<br />

Wenn einer Windows<br />

NT 4.0 hat, dann ist<br />

er doch sehr glücklich<br />

– warum soll er<br />

Windows 2000 einführen?<br />

Es bringt<br />

ihm eigentlich nichts<br />

»<br />

«<br />

Marktes nennen. Solange die<br />

Geräte schrumpften und die<br />

Standby-Zeiten deutlich länger<br />

wurden, herrschte allgemeines<br />

Interesse an jeder neuen Gerätegeneration.<br />

Auch die für SMS optimierten<br />

Geräte fanden reißenden<br />

Absatz. Die Einführung von<br />

WAP brachte allerdings nicht den<br />

von den Handy-Anbietern erwünschten<br />

Erfolg, weil zu wenig<br />

Käufer einen persönlichen Vorteil<br />

Märkte & Meinungen<br />

f<br />

in den neuen Geräten sahen. Ein<br />

Beispiel für einen substanziellen<br />

Mehrwert gibt Iglhaut: »Ein<br />

Videorekorder ist bis heute nicht<br />

zu bedienen. Ich bin technologiemüde,<br />

ich mag die ganzen<br />

Knöpfchen nicht mehr bedienen<br />

und die Anleitungen durchlesen.<br />

Ich will den Film aufnehmen und<br />

ansehen – wie das Gerät das<br />

macht, ist mir doch egal. Ich will<br />

eine einfache Bedienmöglichkeit<br />

Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 9<br />

Forum<br />

>


Märkte & Meinungen<br />

Thomas Hannemann,<br />

powerBridge <strong>Computer</strong><br />

»<br />

Von unseren<br />

Maschinenbaukunden<br />

bekommen wir zu hören,<br />

dass das, was sie bislang<br />

in diesem Jahr disponiert<br />

haben, noch drei oder vier<br />

Monate längerer<br />

reichen wird.<br />

«<br />

f<br />

Forum<br />

haben, weil ich technologiemüde<br />

geworden bin – dazu brauche ich<br />

aber Embedded-Intelligenz.«<br />

Mehr Komfort war schon immer<br />

ein Argument für Consumer<br />

– dieser Markt ist auch nur geringen<br />

konjunkturellen Schwankungen<br />

unterworfen. Aber nicht nur<br />

im Geschäft mit Konsumenten<br />

lauern die Chancen, sondern<br />

auch in der Optimierung von<br />

Geschäftsprozessen. Hierbei sind<br />

aber nicht SAP/R3 & Co. gefragt,<br />

sondern Embedded-Technolo-<br />

gien. »Früher ist man <strong>zum</strong> Skifahren<br />

durch ein Drehkreuz gegangen<br />

und hat seinen Ausweis<br />

vorgezeigt. Heute ist da ein tolles<br />

Ding, das mit Transpondern arbeitet<br />

und misst, wer mit welchem<br />

Lift fährt. Auf diese Art<br />

weiß der Betreiber jederzeit, wo<br />

die Kunden gerade sind. Früher<br />

war da nur Mechanik drin oder<br />

ein kleiner Microcontroller, heute<br />

ist es ein kleiner PC«, veranschaulicht<br />

Bullinger. »Das Gerät<br />

ist sicherlich teurer als seine Vor-<br />

gänger, aber der<br />

Gesamtnutzen, die<br />

Cost-of-Ownership,<br />

ist niedriger.«<br />

Den Anbietern<br />

von embedded Systemen<br />

eröffnen sich<br />

also zahlreiche, unterschiedlicheMärkte,<br />

allerdings ohne<br />

die Entwicklungskosten<br />

in die Höhe<br />

zu treiben. »Wir Embedded-Anbieterhaben<br />

eine allgemeine<br />

Plattform, die eigentlich<br />

überall eingesetzt<br />

werden kann<br />

– man muss nur genug<br />

Ideen generieren,<br />

wo es überall<br />

passt«, betont Hauser.<br />

– »Und die Software-Applikation<br />

entscheidet dann,<br />

ob es im Auto oder<br />

an der Maschine eingesetzt<br />

wird«, ergänzt<br />

Hans-Peter Mutzel. Da verwundert<br />

es eigentlich nicht mehr,<br />

dass Hardwareanbieter wie etwa<br />

PEP mittlerweile mehr Softwareals<br />

Hardware-Entwickler beschäftigen.<br />

Holger Hinsch, Siemens<br />

Wir alle wissen, dass es fast<br />

eine Religionsfrage ist,<br />

ob ich eine technische Aufgabenstellung<br />

mit einem PC oder einer anderen<br />

Automatisierungslösungen angehe.<br />

»<br />

«<br />

Chancen für das Wachstum<br />

der Embedded-Branche gibt es zu<br />

genüge, es muss allerdings auch<br />

die entsprechende Entwicklungsarbeit<br />

geleistet werden. Hier spielt<br />

das nicht mehr ganz so explosive<br />

Wachstum den Unternehmen in<br />

die Hände. »Es ist einfach, durch<br />

eine Akquisition seinen Umsatz<br />

zu erhöhen und das Ergebnis zu<br />

verbessern. Es ist viel schwieriger,<br />

Wachstumsraten aus eigener<br />

Kraft zu verarbeiten«, erklärt<br />

Hannemann. »Die Leute müssen<br />

noch wissen, was das Unternehmensziel<br />

ist und wo es lang geht.<br />

Wenn man nicht diese Leute findet<br />

oder Mühe hat, welche zu bekommen,<br />

wird das ein Riesenproblem«.<br />

Entsprechend begrüßen<br />

die meisten den Umstand,<br />

nicht mehr dreistellig wachsen zu<br />

müssen, sondern »nur« noch zwischen<br />

30 und 80 Prozent – Zeit<br />

<strong>zum</strong> <strong>Durchatmen</strong>.<br />

Auch börsennotierte Unternehmen<br />

stehen in der momentanen<br />

Situation nicht mehr so unter<br />

Zugzwang, das im Börsengang<br />

eingesammelte Geld investieren<br />

zu müssen: »Lieber das Geld mit<br />

3 Prozent anlegen, als eine Geschichte<br />

aufzublasen, die dann<br />

platzt«, gesteht Iglhaut.<br />

Einen weiteren positiven Aspekt<br />

gewinnt Rüdiger Stahl dem<br />

www.elektroniknet.de


aktuellen Wirtschaftsklima ab: »Es<br />

wird leichter, qualifizierte Mitarbeiter<br />

zu gewinnen, weil viele<br />

High-Tech-Firmen Personal abbauen<br />

– der Arbeitsmarkt normalisiert<br />

sich.« Der Reiz für viele<br />

Ingenieure für einen Start-up im<br />

Internet- oder Telekommunikationsumfeld<br />

zu arbeiten, ist vorbei<br />

– jetzt sind wieder »bodenständigere«<br />

Firmen gefragt, die Produkte,<br />

Kunden und auch Gewinne<br />

haben.<br />

Gerade jüngere Ingenieure sorgen<br />

für weiteren Umsatzzuwachs<br />

in der Embedded-Branche. »Wir<br />

haben eine Situation, dass wir<br />

vom Ausbildungsstand unserer<br />

Nachwuchskräfte getriggert werden,<br />

was dazu führt, dass Embedded-PCs<br />

immer stärker Anteil<br />

an der Automation gewinnen<br />

werden«, erläutert Holger Hinsch.<br />

»Immer mehr Informatiker kommen<br />

von den Fachhochschulen,<br />

die in ihrem Einarbeitungs- und<br />

Profilierungsprozess für immer<br />

mehr Ablöse sorgen. Wir alle wissen,<br />

dass es fast eine Religionsfrage<br />

ist, ob ich eine technische<br />

Aufgabenstellung mit einem PC<br />

oder einer anderen Automatisierungslösungen<br />

angehe – das hat<br />

sehr viel mit Kultur zu tun. Allein<br />

schon aus diesem Vorgang<br />

heraus und aus den neuen technischen<br />

Möglichkeiten wird die<br />

Embedded-PC-Industrie weiter<br />

wachsen«. Das bestätigt auch<br />

Adrian Bernhard: »Der Kunde ist<br />

von Zuhause einen PC gewohnt,<br />

und wenn er dann irgendwo anders<br />

hin geht, will er dort auch<br />

einen haben.«<br />

Die Embedded-Branche gewinnt<br />

also in immer mehr Märkten<br />

an Bedeutung bzw. erschließt<br />

www.elektroniknet.de<br />

Norbert Hauser,<br />

Kontron Embedded <strong>Computer</strong>s<br />

Anzeige<br />

Wir Embedded-Anbieter<br />

haben eine allgemeine Plattform,<br />

die eigentlich überall<br />

eingesetzt werden kann – man<br />

muss nur die Ideen generieren,<br />

wo es überall passt.<br />

»<br />

«<br />

sich diese – was ein »Zusatzgeschäft«<br />

mit sehr beeindruckender<br />

Perspektive ist. »Das eigentliche<br />

Wachstum des Embedded-Marktes<br />

kommt nicht von irgendeinem<br />

anderen Markt, sondern aus dem<br />

Outsourcing von Firmen, die bislang<br />

selbst Entwicklungen gemacht<br />

haben und von Technologien<br />

wie Microcontrollern einfach<br />

weggehen«, betont Iglhaut. Mit<br />

Märkte & Meinungen<br />

f<br />

diesem Fundament braucht sich<br />

die Branche nicht um das geschäftliche<br />

»Grundrauschen« zu<br />

fürchten, da die Produktpalette<br />

Sicherheit bietet. »Die Embedded-<br />

Technik ist flexibel einsetzbar«,<br />

erklärt Peter Lippert. »Wenn sie in<br />

einem Bereich wegfallen sollte,<br />

kann sie dafür in einem anderen<br />

Einsatz finden – man muss nur<br />

flexibel sein«. (mk) ■<br />

Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 13<br />

Forum


Märkte & Meinungen<br />

Technische Entwicklung des Embedded-Marktes – Teil 2 der Forumsdiskussion<br />

Abwarten, um dem Kunden zu nutzen<br />

Die Anzahl der Produktneuvorstellungen sank etwas im Embedded-Geschäft<br />

– gleichzeitig wird in der allgemeinen <strong>Computer</strong>technik<br />

immer mehr über neue Standards diskutiert. Es lastet<br />

aber kein Zeitdruck auf den Embedded-Anbietern.<br />

Mit dem respektablen Alter von<br />

20 Jahren ist der VMEbus nicht<br />

nur der Stammvater der Embedded-Branche,<br />

sondern immer<br />

noch das Zugpferd – umso verwunderlicher<br />

ist es, dass es so still<br />

um ihn ist. »Das ist genau der Vorteil,<br />

dass man nichts hört«, freut<br />

sich Hans-Peter Mutzel. »Denn<br />

man hört nur von Dingen, wo das<br />

Geschäft nicht funktioniert«, ergänzt<br />

Thomas Hannemann. Im<br />

Schulterschluss auch Alfred Lorenz:<br />

»Wir bei PEP profitieren<br />

nach wie vor von diesem Standard,<br />

er macht immer noch den<br />

Peter Lippert,<br />

Lippert Automationstechnik<br />

»<br />

Fakt ist,<br />

dass der ISA-Bus,<br />

auch wenn er heute auf<br />

Motherboards aus Taiwan<br />

nicht mehr als Slot-Bus<br />

vertreten ist, noch lebt.<br />

«<br />

Alfred Lorenz,<br />

PEP Modular <strong>Computer</strong>s<br />

»<br />

Wir bei PEP<br />

profitieren nach wie vor<br />

vom VMEbus-Standard,<br />

er macht immer noch<br />

den meisten Umsatz.<br />

«<br />

f<br />

Forum<br />

meisten Umsatz. Absolut gesehen,<br />

geht der Anteil sogar noch<br />

hoch, relativ <strong>zum</strong> CompactPCI<br />

geht er zurück. VMEbus ist unsere<br />

Cash-Cow, wir stecken aber<br />

nicht mehr so viel Geld in die Entwicklung<br />

– es laufen aber einige.«<br />

Vergleichbares ist auch von<br />

Michael Mitezki zu hören: »Es<br />

gibt noch sehr, sehr viele VMEbus-Kunden,<br />

die eine Lösung suchen,<br />

um ihre Investition in die<br />

Zukunft zu retten. Deshalb werden<br />

neue Karten entwickelt, die<br />

kompatibel sein müssen zu den<br />

eingesetzten Betriebssystemen,<br />

um die Software weiter<br />

zu nutzen. Bei vollkommen<br />

neuen Projekten ist<br />

allerdings der Compact-<br />

PCI gefragt«.<br />

Dann stellt sich aber<br />

nach Ansicht von Mutzel<br />

oftmals die Frage<br />

nach der Notwendigkeit<br />

des CompactPCI-Busses.<br />

»Wenn ich etwas über<br />

die Backplane kommunizieren<br />

möchte, dann<br />

vielleicht ja. Ein ganz<br />

normaler Automatisierer<br />

braucht das nicht. Wenn<br />

man ein paar digitale<br />

Eingänge oder Temperaturen<br />

messen will, warum<br />

muss man die Werte<br />

erst über die PCI-Bridge<br />

drücken, dann über<br />

den PCI-Bus und dann<br />

wieder <strong>zum</strong> Prozessor –<br />

das geht mit VMEbus<br />

viel leichter. Es gibt in<br />

diesem Fall keinen Sinn,<br />

warum man auf CompactPCI<br />

umsteigen muss«. »Es<br />

gibt Anwendungen in der industriellen<br />

Automatisierung, wo der<br />

CompactPCI-Bus nicht sinnvoll<br />

eingesetzt wird«, bestätigt Hannemann,<br />

»der VMEbus ist in vielen<br />

Anwendungen ganz klar im<br />

Vorteil«.<br />

Technische Vorteile sind in<br />

vielen Unternehmen aber nicht<br />

immer ausschlaggebend bei einer<br />

Systementscheidung. »Es gibt<br />

Kunden, die etwas haben wollen,<br />

das mit Industrie-PC zu tun hat.<br />

Die entscheiden sich aus politischen<br />

Gründen für CompactPCI,<br />

obwohl es keinen einzigen technischen<br />

Grund gibt«, betont Mutzel,<br />

»die gleiche Karte kommt bei<br />

CompactPCI sogar teurer, weil<br />

man sich beim VMEbus die ganzen<br />

Bridges sparen könnte«. Die<br />

Ursache für eine solche Entscheidung<br />

sieht Norbert Hauser in<br />

der jeweiligen Unternehmensgeschichte:<br />

»Wer bislang nicht mit<br />

Mikroprozessoren gearbeitet hat,<br />

wird, wenn er umsteigt, mehr zu<br />

CompactPCI tendieren oder zu<br />

All-in-one-Boards«. »Jemand der<br />

neu hinzukommt, wird, von Aus-<br />

Heinz Iglhaut, Jumptec<br />

Wenn die Geräte über Embedded Internet<br />

an einem Server angebunden sind,<br />

dann kann die Umstellung der Geräte<br />

auf einen Schlag erfolgen.<br />

»<br />

«<br />

nahmen abgesehen, sich den<br />

VMEbus nicht ausgucken«, bestätigt<br />

Adrian Bernhard. »Es gibt keine<br />

neuen Anwender«, bringt es<br />

Peter Lippert auf den Punkt.<br />

Damit erklärt sich auch das<br />

Abebben der in den letzten Jahren<br />

so leidenschaftlich geführten<br />

Diskussion um die Geschwindigkeit<br />

von CompactPCI im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> VMEbus. Ein zusätzlicher<br />

Dämpfer bekommt die Diskussion<br />

durch das Aufkommen<br />

neuer, deutlich schnellerer Systeme<br />

aus dem Serverbereich. »Was<br />

die Telekommunikationsindustrie<br />

anbetrifft, ist es relativ eindeutig,<br />

dass der Trend zu Packet-<br />

Switched-Backplanes geht«, erklärt<br />

Dr. Kurt Benedini, »die<br />

Anfänge sind gemacht«. Allerdings<br />

ein wenig geordneter, so<br />

Bernhard: »Es gibt zig Packet-<br />

Switched-Standards. Welcher<br />

sich durchsetzt und wie lange das<br />

dauert, weiß keiner«.<br />

Zwar wird im Standardisierungsgremium<br />

der PICMG der<br />

Standard 2.17 diskutiert, allerdings<br />

ist ein Anbieter bereits vorgeprescht:<br />

»Motorola liefert Sys-<br />

14 Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 www.elektroniknet.de<br />

>


Märkte & Meinungen<br />

Michael Mitezki,<br />

Phytec Technologie Holding<br />

»<br />

Es gibt noch sehr, sehr<br />

viele VMEbus-Kunden,<br />

die eine Lösung suchen,<br />

um ihre Investition<br />

in die Zukunft zu retten.<br />

«<br />

teme seit 1999 an einen amerikanischen<br />

OEM aus«, erklärt Hannemann,<br />

»es stellte sich die Frage<br />

nicht, ob man einen Standard mit<br />

vielen anderen zusammen entwickeln<br />

will – der Kunde hätte es<br />

nicht akzeptiert, denn er wollte es<br />

nicht. Die Zeiten, in denen man<br />

jahrelang einen Standard diskutiert.<br />

sind vielfach vorbei«. Das<br />

Thema wird pragmatisch angegangen:<br />

Man hat verschiedene<br />

Lösungen, und die erfolgreichste<br />

Rüdiger Stahl,<br />

TQ-Components<br />

Embedded Internet –<br />

Für mich ist das<br />

ein wichtiges<br />

Werbeargument.<br />

»<br />

«<br />

f<br />

Forum<br />

16 Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001<br />

setzt sich durch. »Das ist der Weg,<br />

der heute gegangen wird«, bestätigt<br />

Hannemann. »Es erinnert<br />

mich an den Futurebus – die würden<br />

noch heute diskutieren, wenn<br />

ihnen nicht vorher das Geld ausgegangen<br />

wäre.«<br />

Die Parallelbusse mögen vielleicht<br />

in wenigen Jahren bei Servern<br />

verschwunden sein, aber<br />

das Embedded-Geschäft läuft anders.<br />

»Vor knapp zwei Jahren hat<br />

Wintel schon gesagt, dass es auf<br />

Hubert Prieger,<br />

ICS Advent<br />

»<br />

Wir liefern noch über<br />

80 Prozent der Systeme<br />

mit ISA-Slots aus,<br />

weil die Kunden in<br />

ihrem Bereich den PCI<br />

nicht benötigen.<br />

«<br />

den Motherboards keine ISA-Slots<br />

mehr geben wird«, erklärt Hubert<br />

Prieger, »das hat sich im kommerziellen<br />

Markt auch durchgesetzt.<br />

Aber wir liefern noch über<br />

80 Prozent der Systeme mit ISA-<br />

Slots aus, weil die Kunden in ihrem<br />

Bereich den PCI nicht benötigen«.<br />

Pikanterweise bietet die Intel-Tochter<br />

Dialogic auch heute<br />

noch ISA-Karten an, obwohl Intel<br />

diesen Bus zusammen mit<br />

Microsoft per Dekret (PC-Spezifi-<br />

Hans-Peter Mutzel,<br />

Microsys Electronics<br />

»<br />

Wenn man ein paar<br />

digitale Eingänge oder<br />

Temperaturen messen will,<br />

warum muss man die Werte<br />

erst über die PCI-Bridge<br />

drücken, dann über den<br />

PCI-Bus und dann wieder<br />

<strong>zum</strong> Prozessor – das geht<br />

mit VMEbus viel leichter.<br />

«<br />

kation 1999) abgeschafft hat. Entsprechend<br />

groß ist die Sorge der<br />

Embedded-Branche, dass Intel als<br />

Hauptlieferant den Chip-Hahn zudreht.<br />

»Fakt ist, dass der ISA-Bus,<br />

auch wenn er heute auf Motherboards<br />

aus Taiwan nicht mehr als<br />

Slot-Bus vertreten ist, noch lebt.<br />

Er hat einen anderen Namen bekommen,<br />

heißt jetzt LPC und ist<br />

serialisiert worden«, betont Lippert.<br />

»Dafür gibt es entsprechen-<br />

www.elektroniknet.de


Manuel Vieira, <strong>DSM</strong> <strong>Computer</strong><br />

de Chips, um das umzusetzen. Wenn es die<br />

nicht mehr gibt, dann nimmt man ein FPGA<br />

und setzt sich den Bus selber um. Der<br />

PC/104-Markt, einer der größten Märkte des<br />

Embedded-PCs, lebt doch eigentlich vom<br />

ISA-Bus. Wenn es diesen nicht mehr geben<br />

sollte, hat der Kunde nicht mehr die Möglichkeit,<br />

seine spezifischen I/O-Karten einzusetzten<br />

– über den PCI-Bus rechnet es sich<br />

nicht«. Das bestätigt auch Markus Bullinger:<br />

»Der Kunde kann den ISA-Bus relativ einfach<br />

selber handhaben, während er die anderen<br />

Busse nicht selber beherrscht«. Diesen Kundenwünschen<br />

kommen die stärker dem Embedded-Markt<br />

zusprechenden System-on-<br />

Chip-Anbieter auch nach. »Auch wenn er als<br />

Subbus in einem SoC immer weniger zu tun<br />

haben wird, tot wird der ISA-Bus noch lange<br />

nicht sein«, betont Lippert.<br />

»In der Industrie geht gar nichts von heute<br />

auf morgen«, bestätigt Mutzel, »das dauert<br />

fünf bis zehn Jahre.« »Weil OEMs die Kunden<br />

sind und nicht Consumer«, ergänzt Hauser,<br />

»das ist wie ein riesiger Kondensator im<br />

Embedded-Geschäft«.<br />

Mehr wie ein Magnet wirkt hingegen der<br />

Begriff »Embedded Internet«. So lockt er Besucher<br />

zu Seminaren und beflügelt die Phantasie<br />

der Entwickler. Was steckt aber eigentlich<br />

dahinter?<br />

www.elektroniknet.de<br />

»<br />

Wir alle wissen, dass es fast<br />

eine Religionsfrage ist,<br />

ob ich eine technische Aufgabenstellung<br />

mit einem PC oder einer anderen<br />

Automatisierungslösungen angehe.<br />

«<br />

Märkte & Meinungen<br />

f<br />

Forum<br />

»Für mich ist das ein wichtiges Werbeargument«,<br />

gesteht Rüdiger Stahl, »dafür<br />

wird es auch verwendet, weil es technologisch<br />

eigentlich nichts Neues ist«. Das bestätigt<br />

Heinz Iglhaut: »Es ist keine Herausforderung,<br />

sondern der Stand der Technik<br />

– vom Kundennutzen her ist es eine Revolution,<br />

allerdings hat der Endkunde das ganze<br />

noch nicht entdeckt.«<br />

Als Ursache sieht Benedini: »Letztendlich<br />

sind die Killerapplikationen, auf die der<br />

Endkunde fliegt, einfach noch nicht da«. Ein<br />

Grund dafür ist, dass jede Branche ihren Nutzen<br />

auf anderen Gebieten finden wird – eine<br />

einzelne Killerapplikation wird es nicht<br />

geben, sondern für jedes Segment seine eigene.<br />

So drängt sich beispielsweise für den Maschinenbau<br />

die Fernüberwachung und -wartung<br />

geradezu auf. »Früher hat man turnusmäßig<br />

die Lager einer Maschine gewechselt,<br />

heute erfasst man die Vibrationen und<br />

schickt den Service los, wenn ein gewisser<br />

Grenzwert überschritten ist«, veranschaulicht<br />

Bullinger.<br />

Ein Beispiel für eine andere Branche ist<br />

die Umstellung von Ticketautomaten auf den<br />

Euro. »Wenn man 2000 Geräte umstellen<br />

muss, dann dauert das«, erklärt Iglhaut,<br />

»wenn die Geräte aber über Embedded Internet<br />

an einem Server angebunden sind,<br />

dann kann die Umstellung der Geräte auf<br />

einen Schlag erfolgen.«<br />

Dies setzt allerdings gewisse Sicherheitsanforderungen<br />

und -maßnahmen voraus.<br />

»Viele scheuen sich davor«, räumt Manuel<br />

Vieira ein, »man braucht ein Protokoll, das<br />

nicht mitgehackt werden kann«. »Das setzt<br />

Kryptografie voraus«, ergänzt Holger Hinsch,<br />

»damit haben wir die Problematik, dass es<br />

Länder gibt, die keine starke Verschlüsselung<br />

zulassen«. Dieser gesellschaftspolitische<br />

Aspekt wird noch für längere Zeit seine Gültigkeit<br />

nicht verlieren: Die Argumentation,<br />

durch Verschlüsselung die Planung von Verbrechen<br />

oder Terror zu verschleiern, hat leider<br />

tragische Bestätigung gefunden. Internationale<br />

einheitliche Richtlinien sind daher<br />

auf absehbare Zeit relativ unwahrscheinlich<br />

– auf nationaler Ebene kann es aber durchaus<br />

zu Erfolgen kommen.<br />

Zahlreiche weitere Technologien und<br />

Standards wie 3GIO, HyperTransport oder<br />

die diversen Wireless-Techniken buhlen<br />

ebenfalls um die Gunst der Entwickler – auch<br />

wenn der olympische Grundgedanke<br />

»schneller, höher, weiter« jeden Ingenieur<br />

anspricht, bleibt Geduld eine Tugend.<br />

»Manchmal ist es sinnvoller, ein bisschen abzuwarten<br />

und sich nicht gleich auf etwas<br />

Neues zu stürzen«, gesteht Lippert. »Es ist<br />

deshalb wichtig, den Kunden zu beraten,<br />

auch wenn er eine Entwicklung für eine neue<br />

Technologie bezahlen würde, weil solche<br />

Fehler fatal sein können.« (mk) ■<br />

Sonderheft Industriecomputer & Embedded Systeme, Oktober 2001 17

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