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Vortrag Dr. Markus Tietmeyer - Zukunft durch Industrie

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Alternative Finanzierungsmodelle für denAusbau nachhaltiger Energieversorgung<strong>Zukunft</strong> <strong>durch</strong> <strong>Industrie</strong> e.V.:„Die Energiewende, ihre Folgewirkungen undGestaltungsnotwendigkeiten“Keynote: <strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Tietmeyer</strong>


Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur EnergiewendeDez 2012 EnWG-Novelle Offshore-Umlage: Wälzung der Haftungsrisiken der Netzbetreiber bei verzögerterNetzanbindung auf die Verbraucher; Ermächtigung der BNetzA zur Regelung derKraftwerksreserve, etc.Aug 2012 Neuer 10-Punkte-Arbeitsplan für die Energiewende Überwiegender Teil des „10-Punkte-Sofortprogramms“ (Herbst 2010) bereits umgesetzt;neuer 10-Punkte-Arbeitsplan mit gesetzgeberischen Schritten zur Umsetzung während deraktuellen LegislaturperiodeJuli 2011 Beschluss <strong>durch</strong> den Bundesrat: Gesetzespaket zur Energiewende Atomgesetz: 7+1 AKW Sofortabschaltung (8.421 MW*); endgültiger Ausstieg bis 2022 EnWG, EEG, Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) Sondervermögen Energie- und Klimafonds, Klimaschutz in Städten und Gemeinden ...2März 2011 Atomkatastrophe FukushimaAtom-Moratorium: 3-monatige Abschaltung der7 ältesten Meiler zu RevisionszweckenHerbst 2010 Nationales Energiekonzept / 10-Punkte-Sofortprogramm Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke (Ausstieg 2038), flexible Kohle- und Gaskraftwerke,Ausbauziele für Erneuerbare Energien, KfW-Sonderprogramm Offshore, Energieeffizienz,Netzausbau, etc. Die Gesetze zur Energiewende sollen vor allem Planungssicherheit für Investitionen in die Energiewende schaffen Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen für die Investitionen stetig zu verbessern und Investitionshemmnisse zubeseitigen* Installierte Erzeugungskapazität in Deutschland: rd. 172 GW, davon 68 GW EEG-vergütet (Quelle: BNetzA)


Treiber und Investitionsbedarf der Energiewende3 Atomausstiegbis 2022 AusbauzieleEnergiewende KlimazielBundesregierung EE-Ausbaugem. EEG 2012 Max. Ausbauzielfür PV Energieeffizienz Bundesländerszenarien NEP Strom 2012 NEP Gas 2012 Smart Grids Zubau flexibler Gas- undKohlekraftwerke: 17 GW bis 2022 Ersatzinvestitionen, Modernisierung KWK-Anteil: 25% bis 2020 Reduzierung CO 2 Emissionen bis 2020um 40% und bis 2050 um 80% ggü.1990 Bis 2020 mind. 35% und stufenweise bis2050 80% am Stromverbrauch Wind: 44 bis 77 GW bis 2020 PV-Subventionen gedeckelt bei 52 GW(Ausbaupotenzial: 200 GW) Stromspeicherung Energetische Gebäudesanierung Ausbau Strom-Verteilnetze (+ Umbau):135.000 bis 193.000 km (bis 2030)(+ 21.000 bis 25.000 km) 2.800 km neue Strom-Übertragungsnetze+2.900 km für Modernisierung (bis2022) Fernleitungsbau Gas bis 2022: 730 km Aufbau intelligenter Stromnetze bis 2030Onshore:75 - 100 Mrd.Gebäude:75 Mrd.TSO Gas:2,2 Mrd.Gaskraftwerke:bis 15 Mrd.Offshore:75 - 100 Mrd.TSO Strom:> 20 Mrd.DSO Strom:27,5 - 42,5 Mrd.Smart Grids:7 Mrd. Der fundamentale Umbau der Energieversorgung erfordert Investitionen der Unternehmen in Milliardenhöhe Insgesamt beziffert die Bundesregierung den Investitionsbedarf bis 2050 auf rd. 550 Mrd. €Quellen: BDEW, DENA Verteilnetzstudie (12/2012), 2. Entwurf Netzentwicklungsplan (08/2012), BWE (09/2012)


Übersicht über mögliche Finanzierungsalternativen der EnergiewendeFremdkapitalEigenkapital /EK-gebunden4Unternehmens-/KonsortialkreditProjekt-FinanzierungFördermittelAnleihe/SchuldscheindarlehenDebtFondsInvestorInstitutionelleInvestorenBörsengang/KapitalerhöhungMezzanineBürgerbeteiligungsmodelleFinanzinvestorStrategischerInvestor Die Umsetzung der Energiewende erfordert einen massiven Umbau der Energieversorgung, der finanzierungs- undberatungsseitig von den Banken, dem Kapitalmarkt und weiteren Investoren entsprechend begleitet werden muss


Ausgewählte Finanzinstrumente (1):FremdfinanzierungBankenmarkt Weitere Kapitalgeber Kapitalmarkt5UnternehmenskreditProjektfinanzierungBürgerbeteiligungDebt FondsAnleiheSchuldscheindarlehen Kleinere bis mittlereVolumina Kombination mitFördermitteln,Anleihe, etc. mgl. Laufzeit begrenzt Covenants DokumentationKonsortialfinanzierung Hohe Volumina Kombination mitFördermitteln,Anleihe, etc. mgl. Laufzeiten Bilanzwirksam Covenants,Dokumentation Lange Laufzeiten Kein Regress, daZweckgesellschaft Größere Voluminaerforderlich Fördermittel mögl. Covenants Abhängig vonProjektqualität,Marktregulierung,stabiler Cash FlowFördermittel Laufzeit Niedriger Coupon Volumina begrenzt Covenants,Dokumentation Hohe Akzeptanz<strong>durch</strong> Bürger,Kunden, Mitarbeiter Dokumentationsanforderungenbegrenzt Coupon, Laufzeit,Haftung, Prospekterfordernisi.A. desgewähltenInstruments(Sparbrief, Genussrecht/-schein,Schuldverschreibung) Begrenztes Volumen Projekte beschränktauf Region Höhere Voluminamgl. Kombination mitFördermitten, Anleihe,etc. mgl. Verfügbarkeit voninstitutionellenAnlagen abhängigvom gesichertenregulatorischenUmfeld Coupon-Höheprojektabhängig HöhereDokumentationsanforderungen Einbindung weitererInvestoren aus demKapitalmarktbereich Hohe Volumina, ab100 Mio. € Laufzeit bis 10 J. HohePublizitätspflichten,Dokumentation Externes Ratingnotwendig Marktvolatilität Blockfälligkeit Bis 100 Mio. € Standard-Dokumentation Begrenzte Publizität Aufnahmebereitschaftfür ErneuerbareEnergien Laufzeiten abhängigvon Branche,Marktumfeld Konventionelle Erzeugung,Erneuerbare Energien, Netze Erneuerbare Energien, ggf. Netze Verwendung nicht zweckgebunden


Ausgewählte Finanzinstrumente (2):Einwerbung EigenkapitalUnternehmensbeteiligung Weitere Kapitalgeber KapitalmarktStrategischeInvestorenPrivate EVUKommunale EVU<strong>Industrie</strong>unternehmenFinanzinvestorenInfrastrukturfondsSonstigePrivate EquityInvestorenBürgerbeteiligung(eG, KG)EingetrageneGenossenschaft (eG)KapitalanlagegesellschaftenKommanditgesellschaft(KG)InstitutionelleInvestorenVersicherungenPensionskassenFamily OfficesMezzanine Optimierung Kapitalstruktur,Bonität,Verschuldungsspielraum Nachrangkapital Individuelle Vertragsgestaltung6Börsengang Einbeziehung Retail-Investoren Laufzeit unbegrenzt Erhöhung haftendesEigenkapital Fungibilität Große Volumina mgl. Anlagehorizont (mind. 10 J. je nach strategischem Fit) Stärkung Finanzkraft zur Finanzierung zukünftigerInvestitionen Due Diligence Anforderungen Mitsprache- und Kontrollrechte sowieVerzinsungsanspruch Ggf. strategische Differenzen Hohe Akzeptanz<strong>durch</strong> Bürger,Kunden, Mitarbeiter Dokumentationsanforderungenbegrenzt Mitsprache- undKontrollrechte <strong>durch</strong>Direktbeteiligung Projekte beschränktauf Region Höhere Volumina Einbindung weitererInvestorenkreis Evt. Mitsprachrechte Dokumentations- /Prüfungsanforderungen Laufzeit begrenzt(5-7 J.) Kleinere Volumina BegrenzterInvestorenkreis:Mezz.-Fonds, DebtFonds, Family Offices Höhere Anforderungenan DueDiligence Höherer Couponi.Vgl. zu FK-Finanzierung Kritische Unternehmensgröße,Equity Story,Rating erforderlich Minimum Free-Float:50 Mio. € Hohe Kosten:Dokumentation,Vermarktung Stimmrechte Aktuelle Marktsituationfür IPOs Verwendung nicht zweckgebunden,Anteilserwerb auf Unternehmensbzw.Projektebene ErneuerbareEnergien,ggf. Netze Verwendung nicht zweckgebunden, z.B. Finanzierungkonventionelle und regenerative Großvorhaben,Energienetze


Beispiel eines alternativen Finanzierungsinstruments im Bereich derErneuerbaren Energien: Institutioneller Investor legt Windfonds auf7InstitutionellerInvestorKauft im Namen und auf Rechnungdes Windfonds die Anteile an der KGProjektentwicklerbzw. -verkäuferEinwerbung von Investoren undFondsmanagementWindfondsEigenkapitalErwirbt 100%der KG-AnteileHält und verkauft100% der KG-AnteileWindparkprojektBeratungsmandat:- Projektakquisition + -prüfung- Transaktionsberater- Debt Advisory- Vor- und ZwischenfinanzierungFremdkapital IIProjektfinanzierungIKBBankenanspracheBanken Über den Windfonds können signifikante Beträge z.B. in Erneuerbare Energien Projekte investiert werden Zielkunden eines solchen Fonds sind kleinere und mittlere Kapitalsammelstellen (Versorgungswerke, kirchlicheEinrichtungen, Kommunen, Stiftungen) sowie Family Offices und <strong>Industrie</strong>unternehmen


Schlussfolgerungen aus IKB-Sicht8 Hoher Investitionsbedarf der Energiewende bedeutet angesichts der in Rede stehenden Voluminasowie der regulatorischen Diskussion (EEG, Kapazitätsmarkt etc.) eine große Herausforderung füralle Beteiligten zur Ableitung von „intelligenten“ Fremd- und Eigenkapitalstrukturen Zur Abdeckung des Finanzierungsbedarfs der Energiewende bedarf der klassische Fremdkapital-/Bankenmarkt der Ergänzung um weitere Finanzierungsbausteine aus den Bereichen Fördermittel,Kapitalmarkt und institutionelle Investoren Für die Generierung der erforderlichen Eigenmittel sind ebenfalls unterschiedlicheFinanzierungsstrukturen in einer großen Bandbreite in Betracht zu ziehen und einzelfallbezogenauf die Tauglichkeit zu prüfen Das gesellschaftspolitische Projekt „Energiewende“ ist finanzierungsseitig nicht ausschließlich überStandardprodukte darstellbar, sondern benötigt eine große Offenheit für das Zusammenspiel derunterschiedlichen Beteiligungsmodelle und Fremdfinanzierungsstrukturen Im Ergebnis kann die Energiewende finanzierungsseitig nur in Form eines kooperativen Ansatzesvon öffentlicher Förderung, Einbindung von privatem Kapital und institutionellem Kapitalmarkt sowieunter Beteiligung der Bürger – d.h. der Kunden und Energieverbraucher – realisiert werden


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!IKB Deutsche <strong>Industrie</strong>bank AG<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Tietmeyer</strong>Managing Director Telefon +49 (211) 8221-4613<strong>Industrie</strong>gruppe Energy & Utilities Mobil +49 (172) 7957370Wilhelm-Bötzkes-Straße 1 Telefax +49 (211) 8221-261340474 Düsseldorf E-Mail markus.tietmeyer@ikb.deDüsseldorf, 25. Januar 2013

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