MOBILE SYSTEME <strong>IM</strong> <strong>EINSATZ</strong>IT-RESSOURCEN AN JEDEM PLATZIn der Industrie liegen mobile Systeme im Trend. Sie bieten einen schnellen und effizientenZugriff auf die IT-Ressourcen. Die Palette der neuen Anwendungsszenarien ist breit,aber die Integration in die IT-Landschaft und die Gewährleistung der nötigen Sicherheitstellen Herausforderungen dar.Die IT war zwar schon in den 70er-Jahren in die industrielle Produktioneingezogen, aber die „intelligenten“Ressourcen waren seither im Wesentlichenstationär: Abmessungen und Gewichtder Systeme selbst, ihre Stromversorgungund nicht zuletzt dieKommunikationsinfrastrukturließen einen mobilen Einsatzder Systeme entsprechend denjeweiligen Prozessen nur in sehrengen Grenzen zu. Steuerungsgeräte,Überwachungskonsolenund auch Informationssysteme,die beispielsweise Baupläne undWartungsinformationen zur Verfügungstellen, waren an festePlätze gebunden. So erfolgte dieÜberwachung von Anlagen anden Anlagen selbst oder an einemdafür eingerichteten Leitstand,Wartungs daten konntenim Büro eingesehen oder vondort bestenfalls in Auszügenmitgenommen werden. Natürlichließ sich auch in Fabrikenüberall ein PC aufstellen – dochder konnte dann auch wieder© <strong>IFS</strong>nur dort wo er gerade stand genutztwerden und nirgendssonst. Die verfügbaren tragbaren Systemeboten wiederum nicht die benötigte Leistungund waren hinsichtlich Gewicht undAbmessung meist auch nicht so dimensioniert,dass ein Arbeiten „aus der Hand“ damitproblemlos möglich gewesen wäre. Laptopsim Industrieeinsatz wurden daher zumeistwie Standsysteme benutzt oder sie warenfest in Fahrzeuge eingebaut. SpezielleGeräte, wie Handscanner im Lagerbetrieboder Inventurerfassungs geräte, erlaubtenzwar ein mobiles Arbeiten, waren aber aufbestimmte, eng abgegrenzte Funktionenfestgelegt. Mit komplexer und tiefer werdendenProduktionsprozessen, zunehmendemWartungs- und Service-Aufwand, immerkürzeren Produktionszyklen, steigenden Anforderungenan die Qualität und durch immerumfangreichere Regularien müssen intelligenteRessourcen grundsätzlich überallverfügbar sein. Ihre traditionelle „Ortsfestigkeit“beschränkt die Flexibilität und Effizienzder Prozessorganisation – die IT-Ressourcenmüssen sich in den Prozessen ebenso freibewegen können, wie es die Mitarbeiter tun,die mit ihnen arbeiten: Der Service-Technikerbraucht die IT dort, wo diezu wartende Maschine steht,nicht dort, wo ein Computersteht.Es gibt daher heute einengroßen Bedarf an flexibel einsetzbarerIT, also an mobilenEndgeräten, die jederzeitschnell an unterschiedlichenStellen innerhalb und außerhalbdes jeweiligen Betriebszur Verfügung stehen. Siemüssen dabei grundsätzlichdie gesamte Leistung der internenIT bereitstellen, auchwenn in konkreten Situationenimmer nur Ausschnittedavon benötigt werden. MobileSysteme bieten insbesondereden Vorteil, dass manmit ihnen Informationensehr einfach vor Ort erfassenbeziehungsweise abfragenkann und die jeweiligen Datenin „Echtzeit“ zur Verfügung stehen, ganzgleich ob es um einen bestimmten Lagerbestand,den aktu ellen Zustand einer Anlageoder um Informationen zu einem konkretenAuftrag geht.© Angesichts <strong>IFS</strong> fehlender technisch realisierbarerAlternativen hatte sich die Industrie6 <strong>IFS</strong> <strong>WORLD</strong>
© <strong>IFS</strong> © <strong>IFS</strong> © <strong>IFS</strong>© <strong>IFS</strong>mit stationären Systemen natürlich arrangiert,so dass die fehlende Flexibilität undMobilität der IT-Ressourcen heute meist garnicht als Mangel empfunden wird. Die Industriespielt im Bereich der mobilen IT daherauch keine Rolle als „Early Adopter“,was ihr wiederum den Vorteil verschafft, aufausgereifte und erprobte Technologien zurückgreifenzu können.Mittlerweile hat die IT leistungsfähigeAlternativen zu den stationären Systemenentwickelt. Moderne mobile Endgeräte– Smartphones, Tablets oder Ultrabooks –machen die IT-Ressourcen überall verfügbar.Sie sind leicht, haben geringe Abmessungen,benötigen keinen permanentenStrom anschluss und verfügen über integrierteKommunikationsschnittstellen. Dabei istdas Handling deutlich einfacher als bei früherenmobilen Lösungen: Das Bedienungskonzeptist standardisiert und den meistenNutzern schon von ihren privaten Gerätenher bekannt; der Einarbeitungs- und Schulungsaufwandist daher gering. Damit erschließensich mobilen Systemen in der Industrieganz neue Anwendungsszenarien, sounter anderem:KUNDENDIENST UND WARTUNG:Vor allem wenn Service-Arbeiten außerHaus erledigt werden müssen, etwa direktbeim Kunden oder an schwierigen Einsatzortenbieten mobile Systeme große Vorteile.Techniker können beispielsweise mit einemTablet umfassende Informationen nicht nurüber bestimmte Anlagen, sondern auch übereinzelne Aufträge, über Konfigurationenoder die Service-Historie abrufen. Sie könnendabei auch gleich Ersatzteile anfordernoder auch visuell mit anderen Expertenkommunizieren. Servicearbeiten lassen sichso schneller und zielgenauer erledigen.Durchgeführte Arbeiten können dannschnell dokumentiert werden, bei Bedarfauch mit Fotos.PROZESSSTEUERUNG UND -KONTROLLE:Verantwortliche für die Prozesssteuerungkönnen mit mobilen Systemen die Prozesseunmittelbar am Ort des Geschehens in Echtzeitverfolgen, sie erhalten alle relevantenDaten in komprimierter Darstellung auf demTablet oder Smartphone und können dieseInformationen gleich mit den Soll-Daten im<strong>ERP</strong>-System abgleichen.ANLAGENBEDIENUNG:Produktionsprozesse werden heute sehrflexibel aufgesetzt, um auch kurzfristige Änderungenrealisieren zu können. Eng spezifizierte,stationäre Bediensysteme werdendabei durch mobile, flexibel anpassbare Systemeersetzt, so werden Anlagen vereinzeltschon durch Smartphones oder Tablets gesteuert.QUALITÄTSSICHERUNG UND AUDITING:Qualität ist heute ein entscheidender Faktorim Wettbewerb, zugleich müssen Unternehmeneine wachsende Zahl von Regularieneinhalten, beispielsweise Umweltschutzauflagen.Die jeweils relevanten Prozesse lassensich mit mobilen Systemen sehr leicht an Ortund Stelle überprüfen; der Fertigungsleiteroder der QS-Ingenieur kann beispielsweisesofort in Prozesse eingreifen. Damit werdenQualitäts sicherung und Auditing deutlichbeschleunigt. Auch hier ist die Vor-Ort-Dokumentationein wichtiger Anwendungsbereich.LAGER-MANAGEMENT:Mit mobilen Systemen lässt sich das Lager-Management verbessern, Lagerbestände und-bewegungen, etwa Inventur oder Sonderprüfungen,können einfach kontrolliert werden,auch im Außeneinsatz. Moderne Systemeerlauben hier eine flexible Anpassung andie jeweiligen Prozesse, Erfassungen könnenauch ad-hoc durchgeführt werden, etwa vonzwischengelagerten Produkten in der Produktion.VERTRIEB:Vertriebsmitarbeiter können über mobile Geräteaktuelle Informationen aus den <strong>ERP</strong>-Systemen erhalten, beispielsweise über die aktuelleLiefersituation, über Projektdetails, dieAuftragshistorie oder über spezielle Anforderungender Kunden. Gerade bei komplexenindustriellen Lösungen ist eine umfassendeIT-Unterstützung im Beratungsprozess unverzichtbar.Die mobilen Endgeräte müssen natürlichüber die Standardausstattung hinaus eineReihe von Anforderungen erfüllen, umfür den industriellen Einsatz in Frage zukommen. Zum einen müssen sich die Smartphones,Tablets oder Ultrabooks nahtlos indie bestehende Unternehmens-IT einbinden<strong>IFS</strong> <strong>WORLD</strong> 7