Die Online-Werbung im Kontext der Marktsegmentierung ...
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<strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Marktsegmentierung</strong> - Intramediaselektion für<br />
deutsche Wellnesstouristen<br />
Roland Lechner<br />
1. Einleitung<br />
2. <strong>Die</strong> Marktsegmentbearbeitung am Beispiel <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
2.1 Aktionsseitige Potenziale <strong>der</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong>sstrategie<br />
2.2 Funktionsprinzip <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
2.3 Abrechnungsmodelle <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
2.4 <strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-Mediaplanung<br />
2.4.1 Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Zielgruppe<br />
2.4.2 Auswahl des Werbeträgers (Intramediaselektion)<br />
2.4.3 Erfolgsmessung und Opt<strong>im</strong>ierung<br />
3. Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
3.1 Methodologie und Fragestellung<br />
3.2 Ergebnisse des Materialdurchgangs<br />
4. Fazit und Ausblick<br />
5. Literatur
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
1. Einleitung<br />
“Segmentation is based upon developments on the demand side of the market and represents<br />
a rational and more precise adjustment of product and marketing effort to consumer<br />
or user requirements” (Smith, 1956, S. 5). Mit diesen Ausführungen legte Wendell<br />
R. Smith <strong>im</strong> Jahre 1956 den Grundstein für eine spezifische Marketing-Strategie, die<br />
sich durch ihre ausgeprägte Markt- bzw. Konsumentenorientierung als eine Alternative<br />
zu <strong>der</strong> mehr produktions- bzw. produktbezogenen Strategie <strong>der</strong> Produkt-Differenzierung<br />
darstellt (vgl. Bauer, 1976, S. 55). <strong>Die</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong>sstrategie lässt sich als „Aufteilung<br />
des heterogenen Gesamtmarktes (…) und die gezielte Bearbeitung eines Segmentes<br />
(…) mit Hilfe segmentspezifischer Marketing-Programme“ (Freter, 1983, S. 18) zusammenfassen.<br />
Sie stellt ein „integriertes Konzept <strong>der</strong> Markterfassung und Marktbearbeitung“<br />
dar (Meffert, 2000), S. 181).<br />
Bezugnehmend auf die Definition von Smith (1956) beeinflussen aktuell Entwicklungen<br />
<strong>im</strong> Marktumfeld sowohl die Informations- als auch die Aktionsseite <strong>der</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong><br />
und stellen somit neue Herausfor<strong>der</strong>ungen und neue Potentiale dar (vgl. Wedel/<br />
Kamakura, 1998, S. 4). So informierten sich auf <strong>der</strong> Nachfrageseite 31 Prozent <strong>der</strong> österreichischen<br />
Sommerurlauber 2006 bereits ausschließlich über das Internet (2005: 25<br />
Prozent) (vgl. Österreich <strong>Werbung</strong>, (o.J.), [on-line], S. 7). 77% aller deutscher Internetnutzer<br />
(27,9 Mio.) informieren sich <strong>im</strong> Internet zu Reise- und Touristik (vgl. Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Online</strong>-Forschung e.V. (2006), [on-line], S. 8). Doch auf <strong>der</strong> Anbieterseite<br />
wird das Internet oft noch als Plattform kostenloser <strong>Werbung</strong> gesehen, anstelle eines<br />
Mediums, das seinen kreativen und strategischen Einsatz <strong>im</strong> Wettbewerbsumfeld finden<br />
sollte. So fließen momentan durchschnittlich nur 3% <strong>der</strong> Marketing Budgets <strong>der</strong> europäischen<br />
Landestourismusorganisationen in die <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong>, obwohl das Pull-Medium<br />
Internet die nächste Generation <strong>der</strong> Absatzmethoden touristischer <strong>Die</strong>nstleistungen anführen<br />
wird (vgl. European Travel Commission (2006), [on-line], S. 7).<br />
Vor dem Hintergrund steigen<strong>der</strong> <strong>Online</strong>-Werbeaufwendungen, die branchenunabhängig<br />
ein Plus von 83 Prozent innerhalb des letzten Jahres verzeichneten (vgl. Media FOCUS<br />
Research (o.J.), [on-line], o.S.), bieten obige Überlegungen Tourismusunternehmen den<br />
Anlass, sich mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>der</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong><br />
auseinan<strong>der</strong> zu setzen:<br />
Welche Potentiale bietet die <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> auf <strong>der</strong> Marktbearbeitungsseite <strong>der</strong><br />
<strong>Marktsegmentierung</strong> und wie kann die Intramediaselektion (<strong>Online</strong>-<br />
Werbeträgerauswahl) am Beispiel <strong>der</strong> Zielgruppe deutscher Wellnesstouristen erfolgen?<br />
2
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
2. <strong>Die</strong> Marktsegmentbearbeitung am Beispiel <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<br />
<strong>Werbung</strong><br />
2.1 Aktionsseitige Potenziale <strong>der</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong>sstrategie<br />
Mit dem Zitat „Bewährte Strategien werden durch das Internet noch wirksamer“ hebt<br />
Porter (2001, S .64) die Relevanz des Mediums Internet als Bestandteil fast je<strong>der</strong> Strategie<br />
hervor. Allgemein lassen sich für die Aktionsseite <strong>der</strong> <strong>Marktsegmentierung</strong>sstrategie<br />
folgende Potentiale ableiten:<br />
Konkretisierung quantitativer und qualitativer Marketingziele sowie bessere Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Zielerreichung (vgl. Freter, 1983, S. 21)<br />
Gezielter Marketing-Mix-Einsatz: Abst<strong>im</strong>mung auf individuelle Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
Nachfrager (vgl. ebenda, S. 22)<br />
Opt<strong>im</strong>ale Allokation des begrenzten Marketingbudgets auf die chancenreichsten<br />
Segmente (da Abdeckung des Gesamtmarktes mit Marketing-Aktivitäten aufgrund<br />
l<strong>im</strong>itierter Finanzmittel oft unmöglich) (vgl. Pepels, 2004, S. 55)<br />
Konzentration <strong>der</strong> Ressourcen auf Teilmärkte mit größtem Wettbewerbsvorteil und<br />
höheren Gewinnen (vgl. McDonald/ Dunbar, 1995, S. 16)<br />
Abschöpfung <strong>der</strong> Konsumentenrente durch Erarbeitung eines überdurchschnittlichen<br />
Preisspielraumes zwischen unterschiedlicher Zahlungsbereitschaft und Leistungsbewertung<br />
<strong>der</strong> Konsumenten (vgl. Pepels, 2004, S. 55)<br />
Möglichkeit, drohenden Preiswettbewerb durch Qualitätswettbewerb zu ersetzen<br />
bzw. zu überlagern (vgl. Becker, 2006, S. 290)<br />
Vermeidung von Kannibalisierungseffekten (Substitutionseffekte zwischen den eigenen<br />
Marken) durch emotionale Spreizung (vgl. Pepels, 2004, S. 54)<br />
Richtige Positionierung von neuen Produkten bzw. <strong>Die</strong>nstleistungen bzw. Präzisierung<br />
<strong>der</strong> Zielgruppen eingeführter Marken (evtl. Umpositionierung) (vgl. Freter,<br />
1983, S. 21)<br />
Bessere Kapitalisierung des Markenpotenzials (durch Transfer in einen an<strong>der</strong>en<br />
Teilmarkt) (vgl. Pepels, 2004, S. 55)<br />
Best<strong>im</strong>mung effektiver sowie kosteneffizienter Werbekampagnen (Markt-<br />
segmentierung als Planungstool bei <strong>der</strong> Entwicklung des Kommunikationsmix’)<br />
(vgl. Weinstein, 1987, S. 11).<br />
2.2 Funktionsprinzip <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
<strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> (auch: Banner-<strong>Werbung</strong>) ist <strong>der</strong> systematische Versuch <strong>der</strong> Einstellungs-<br />
und Verhaltensbeeinflussung durch die Platzierung von Werbemitteln (Bannern)<br />
3
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
auf von (viel frequentierten) <strong>Online</strong>-Werbeträgern zur Verfügung gestellten Plätzen begrenzter<br />
Fläche und begrenzten Datenumfangs zur Adressierung <strong>der</strong> Zielgruppen (in ihren<br />
Nutzungsumfel<strong>der</strong>n) basierend auf den Marketing- und Kommunikationszielen eines<br />
Unternehmens (vgl. Kroeber-Riel./ Weinberg, 2003, S. 605; Lammenett, 2006, S. 122;<br />
Kotler/ Bliemel, 2006, S. 1217).<br />
4<br />
Abbildung 1: Funktionsprinzip <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
Eigene Darstellung<br />
<strong>Online</strong>-Werbeträger können nach ihrem thematischen Schwerpunkt (Common-Interest-<br />
Sites, Special-Interest-Sites) sowie <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Nutzung (Going-Through-Sites,<br />
Going-To-Sites) (vgl. Dannenberg/ Wildschütz, 2006, S. 61f.) und dem strategischen<br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> Vertrieb (Content-/ Service-Angebote mit Buchungsfunktionen, Generalistische<br />
<strong>Online</strong>-Portale mit Tourismusrubriken) (vgl. Gerke, 2006, S. 149f.) klassifiziert<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Landing Page ist jene URL (Uniform Ressource Locator), die <strong>der</strong> User unmittelbar<br />
nach dem Klick auf den Banner erreicht. Sie stellt eine eigens erstellte Website dar, auf<br />
<strong>der</strong> ein einzelnes bzw. wenige relevante Angebote (z.B. Last Minute Angebote) vorgestellt<br />
werden. Für den Werbetreibenden hat es den Vorteil, sich auf das Wesentliche zu<br />
konzentrieren und interessante Produkte o<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen anzubieten, um direkt auf<br />
das Interesse des Informations-Suchenden eingehen zu können. Je eher dieses Suchinteresse<br />
befriedigt wird, desto wahrscheinlicher ist es, Response zu erzeugen o<strong>der</strong> die Conversion<br />
Rate deutlich zu erhöhen (vgl. Eisinger/ Rabe/ Thomas, 2005, S. 208).<br />
2.3 Abrechnungsmodelle <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
Be<strong>im</strong> Tausen<strong>der</strong>-Kontakt-Preis (TKP, CPM) wird pro tausend Einblendungen des Werbebanners<br />
(AdImpressions) abgerechnet - unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> darauf getätigten<br />
Klicks (vgl. Hörner, 2006, S. 224). <strong>Die</strong> responseorentierte Abrechnung nach Kosten<br />
pro generiertem Klick (CPC) gibt bereits Aufschlüsse über die Wirkung <strong>der</strong> <strong>Werbung</strong>,
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
da die getätigten Klicks ein Maß für die Aufmerksamkeit und das Interesse <strong>der</strong> User darstellen<br />
(vgl. Farris et al. 2007, S. 369). Bei erfolgsorientierten Abrechnungsmodellen<br />
(CPO, CPL) stellt <strong>der</strong> Werbeträger dem Werbetreibenden nur Kosten in Rechnung, wenn<br />
<strong>der</strong> User auf <strong>der</strong> Website des Werbetreibenden eine zuvor definierte Aktion (Buchung,<br />
Anfrage, Reisekatalogbestellung, etc.) ausgeführt hat. Somit wird das Risiko von Fehlern<br />
in <strong>der</strong> Mediaplanung (Gestaltung <strong>der</strong> Landingpage o<strong>der</strong> des Angebotes) reduziert (vgl.<br />
Dannenberg/ Wildschütz, 2006, S. 92).<br />
2.4 <strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-Mediaplanung<br />
Der Begriff <strong>Online</strong>-Mediaplanung umschreibt die „strategische und kaufmännische Planung<br />
des Einsatzes von Werbemitteln auf <strong>Online</strong>-Werbeträgern“ (Bachem, 2002, S.<br />
122).<br />
2.4.1 Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Zielgruppe<br />
Während auf <strong>der</strong> Marktsegmenterfassungsseite aktuelle und potenzielle Käufer identifiziert<br />
werden, determiniert die Zielgruppe jenen Rezipientenkreis, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Botschaft<br />
<strong>der</strong> Unternehmenskommunikation angesprochen werden soll (vgl. Bruhn, 2004, S. 207).<br />
Der Streuverlust betitelt den über die anvisierte Zielgruppe hinaus fälschlicherweise erreichten<br />
Personenkreis (vgl. Kloss, 2007, S. 183).<br />
Abbildung 2: Zielgruppenerreichbarkeit durch <strong>Online</strong>-Mediaplanung<br />
Modifiziert nach Bruhn, M. (2004 7 ), S. 218.<br />
5
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
2.4.2 Auswahl des Werbeträgers (Intramediaselektion)<br />
Der Intramediavergleich stellt die vergleichende Beurteilung diverser Werbeträger <strong>der</strong><br />
gleichen Gattung dar (vgl. Kloss, 2007, S. 246). Als erschwerend kommt bei <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<br />
Intramediaselektion hinzu, dass nicht wie bei Zeitschriften nach Titeln, son<strong>der</strong>n nach<br />
Umfel<strong>der</strong>n geplant wird. Neben qualitativen Kriterien (Brand Equity, Unique Content<br />
Proposition, Design, Navigation, Content, Life-Cycle-Stage) fließen vor allem quantitative<br />
Merkmale zur Bewertung von Werbeträgern in die Mediaplanung ein (vgl. Bachem,<br />
2002, S. 125ff.).<br />
Als Resultat <strong>der</strong> Rangreihung von Werbeträgern erhält <strong>der</strong> Mediaplaner eine absteigende<br />
Liste <strong>der</strong> bestbewerteten <strong>Online</strong>-Portale, worauf die Selektion des zu präferierenden<br />
Werbeträgers erfolgt. Da sich in Abhängigkeit des Werbezieles an die Leistungsfähigkeit<br />
von Werbeträgern unterschiedliche Erwartungen stellen, können zur Beurteilung verschiedene<br />
Kategorien von Kosten- bzw. Leistungswerten herangezogen werden (vgl. Pepels<br />
2005, S. 239): <strong>Die</strong> Zielgruppenaffinität gibt Auskunft darüber, wie gut die Nutzer<br />
eines Werbeträgers mit <strong>der</strong> Zielgruppe einer Werbemaßnahme übereinst<strong>im</strong>men. Basierend<br />
auf sekundärstatischem Datenmaterial <strong>der</strong> Vergangenheit kennzeichnet die Reichweite<br />
als prozentueller o<strong>der</strong> absoluter Wert, wie viele Personen <strong>der</strong> Grundgesamtheit<br />
bzw. innerhalb einer Zielgruppe durch eine Schaltung auf einem Werbeträger erreicht<br />
werden (vgl. Unger et al. 2007, S. 33 und 261). <strong>Die</strong>se Leistungsd<strong>im</strong>ensionen werden<br />
über die Wirtschaftlichkeit (TKP) in Beziehung zu den Einschaltkosten gesetzt (vgl. Pepels,<br />
2005, S. 242).<br />
AdServer erlauben die Definition von Zielgruppenmerkmalen bereits <strong>im</strong> Vorfeld. Sie<br />
bieten als zentrale Netzwerkrechensysteme neben Werbemittel-Steuerungs- (Run-Of-<br />
Network, Run-on/of-Site, Geo- , Pr<strong>im</strong>e-T<strong>im</strong>e-Targeting, etc.) auch Reporting-, Controlling-<br />
und Opt<strong>im</strong>ierungsfunktionen (vgl. Lammenett, 2006, S. 123 ff.).<br />
2.4.3 Erfolgsmessung und Opt<strong>im</strong>ierung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> bietet Werbetreibenden integrierte Möglichkeiten, den Erfolg ihrer<br />
Werbekampagne in Echtzeit zu messen, und darauf aufbauend - noch während ihrer<br />
Laufzeit - Opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahmen auf verschiedensten Ebenen durchzuführen (vgl.<br />
Bennefeld/ Koch/ Petersen, 2005, S. 167).<br />
6
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
Tabelle 1: Erfolgsmessung und Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong><br />
Daten entnommen aus Bachem, C. (2002), S. 130ff.<br />
3. Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
3.1 Methodologie und Fragestellung<br />
Für die durchgeführte Intramediaselektion auf Basis <strong>der</strong> AGOF-Regelstudie internet<br />
facts 2006-III (Grundgesamtheit: Deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren: 65,07 Mio.)<br />
wurde das Ablaufmodell <strong>der</strong> strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse mit deduktiver<br />
Kategorienbildung nach Mayring adaptiert. <strong>Die</strong> qualitative Leistung liegt in <strong>der</strong> methodisch<br />
abgesicherten Zuordnung <strong>der</strong> zuvor erarbeiteten Zielgruppenmerkmale des deutschen<br />
Wellness-Interessierten (Basis: Deutsche Reiseanalyse 2006, Gesundheit, Wellness<br />
und Kur <strong>im</strong> Urlaub) welche anhand eines Kodierleitfadens (Codeplan) den durch<br />
7
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
mediaMACH IV auswertbaren Zielgruppenmerkmalen <strong>der</strong> internet facts 2006-III gegenübergestellt<br />
werden (vgl. Fantapié Altobelli, 2007, S. 348f.):<br />
8<br />
Tabelle 2: Codeplan-Auszug<br />
Daten entnommen aus Österreich <strong>Werbung</strong> (2006), S. 3ff.; mediMACH IV.<br />
Ziel <strong>der</strong> Untersuchung ist die Reihung nach Affinitäten, welche als Basis <strong>der</strong> Intramediaselektion<br />
darüber Auskunft gibt, auf welchem <strong>Online</strong>-Werbeträger sich die anvisierte<br />
Zielgruppe <strong>der</strong> Wellnessinteressierten – beschrieben durch ein o<strong>der</strong> mehrere Merkmale -<br />
überdurchschnittlich gut erreichen lässt:<br />
Inwieweit unterscheiden sich die zwölf (lt. AGOF-internet facts 2006-III) ausgewiesenen,<br />
buchbaren, reiseaffinen Belegungseinheiten <strong>der</strong> 22 reichweitenstärksten <strong>Online</strong><br />
Werbeträger Deutschlands trotz ihrer Gemeinsamkeit <strong>der</strong> generalistischen Klassifizierung<br />
in <strong>der</strong> durch Affinitätsindices ausgedrückten Nähe zur Zielgruppe <strong>der</strong> Wellness-<br />
Interessierten?
3.2 Ergebnisse des Materialdurchgangs<br />
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
<strong>Die</strong> Rangreihe AGOF gewährleistet einen Leistungsvergleich von Medien in einer o<strong>der</strong><br />
mehreren Zielgruppen. <strong>Die</strong> Rangreihen von zwölf Zielgruppenmerkmalen wurden nach<br />
ihren Affinitätsindices gereiht und gegenübergestellt:<br />
Affinitätsindex<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Zielgruppenmerkmal Lebensphase<br />
ältere Erwachsene/Paare o<strong>der</strong> Senioren/Paare<br />
RTL<br />
Reisen<br />
1&1 Reisen<br />
freenet Reisen & Reisebüro<br />
Yahoo! Reisen<br />
FOCUS <strong>Online</strong> Reisen<br />
LYCOS Reise Kombi<br />
stern.de - Reise<br />
AOL Portfolio Reisen (Kombi)<br />
SPIEGEL ONLINE Reise<br />
T-<strong>Online</strong> Reisen<br />
GM X Reisen<br />
WEB.DE Urlaub & Reise<br />
80<br />
0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20<br />
Darstellung mit ØTKP (kein ausgewiesener TKP/Festpreis)<br />
Nettoreichw eite in <strong>der</strong> Zielgruppe (in Mio. Unique Usern)<br />
Abbildung 3: Affinitätsindices nach dem Zielgruppenmerkmal Lebensphase<br />
Eigene Darstellung, Daten entnommen aus AGOF internet facts 2006-III.<br />
Bezüglich des Segmentierungskriteriums Lebensphase weist T-<strong>Online</strong> Reisen mit<br />
58,73% Zielgruppenanteil an <strong>der</strong> Nettoreichweite einen 54% höheren Anteil älterer Erwachsener/Paare<br />
o<strong>der</strong> Senioren/Paare als die Gesamtheit des <strong>Online</strong>r-WNK (38,04 %)<br />
auf. Während sich <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Belegungseinheiten mit Affinitätswerten zwischen<br />
121 bis 103 durch eine (leicht) überdurchschnittliche Nähe zur Zielgruppe charakterisiert,<br />
weisen stern.de – Reise (99), SPIEGEL ONLINE Reise (95) sowie GMX Reisen<br />
(85) überproportional viele Streuverluste in <strong>der</strong> anvisierten Zielgruppe aus.<br />
9
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
4. Fazit und Ausblick<br />
<strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> stellt ein effektives und effizientes Instrument zur zielgruppenspezifischen<br />
Marktbearbeitung dar: <strong>Die</strong> integrierte Werbeerfolgsmessung bildet die Basis<br />
für umgehende Opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahmen auf den Ebenen des Werbeträger-<br />
/Werbemittelkontaktes, <strong>der</strong> Werbemittel-Interaktion, und des Involvements <strong>der</strong> Zielgruppe<br />
mit <strong>der</strong> Zielseite. <strong>Die</strong>se Landing Pages, als bedarfsorientierte grafische Benutzerflächen,<br />
bieten eine ziel- und instrumentenadäquate Möglichkeit, sich auf seine Kernkompetenzen<br />
zu konzentrieren und zielgruppenorientierte <strong>Die</strong>nstleistungen anzubieten.<br />
Auch die gleichzeitige Ansprache mehrerer Zielgruppen (differenziertes Marketing) wird<br />
dadurch ermöglicht. Durch responseorientierte Abrechnungsmodelle (CPC) werden etwaige<br />
Streuverluste fälschlich erreichter Nichtzielgruppen irrelevant (variable Kosten).<br />
Erfolgsorientierte Cost-per-Or<strong>der</strong>-Modelle rechnen nur nach tatsächlich generierten Reisebuchungen<br />
auf <strong>der</strong> Landing Page des touristischen Unternehmens ab. Durch die Kombination<br />
aus Interessensclustern und <strong>der</strong> Nutzungsintensität einzelner Belegungseinheiten<br />
erlauben AdServer die Zielgruppenansprache auch nach psychographischen bzw.<br />
verhaltensorientierten Variablen (Behavioral Targeting).<br />
Vor dem Hintergrund dieser Potentiale gestaltet sich die Intramediaselektion - neben<br />
dem Einsatz von AdServern – als Ergebnis eines s<strong>im</strong>ultanen Rangreihenverfahrens <strong>der</strong><br />
Medialeistungswerte Zielgruppenaffinitätsindex, Reichweite und Tausend-Kontakt-<br />
Preis. Obwohl SPIEGEL ONLINE Reise bei sechs von zwölf abgefragten Kriterien des<br />
Zielgruppenprofils des deutschen Wellness-Interessierten (Ausbildung: 209, Haushaltsnettoeinkommen:<br />
119, Beruf: 115, Angebotserwartung: 128, Gesundheitszustand 117;<br />
Internetnutzung: 122) die höchste Abdeckung auswies, muss <strong>der</strong> weitere Forschungsaufwand<br />
folgen<strong>der</strong>maßen charakterisiert werden:<br />
10<br />
Reduzierung <strong>der</strong> Zielgruppenmerkmale gemäß angestrebter Marktpositionierung<br />
des Tourismusbetriebes bzw. <strong>der</strong> Destination, etc.<br />
Durchführung <strong>der</strong> Rangreihung nach Affinitäten und Ausschluss von Werbeträgern<br />
unterhalb eines festgesetzten Schwellenwertes<br />
Rangreihung nach Reichweite und erneuter Ausschluss unterhalb definierter<br />
Mindestreichweite<br />
Reihung <strong>der</strong> restlichen Werbeträger nach <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit (TKP)
Factbox<br />
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
77 Prozent <strong>der</strong> deutscher Internetnutzer (27,9 Mio.) informieren sich online<br />
über Reise und Touristik (vgl. AGOF, 2006, [on-line], S. 8)<br />
31 Prozent <strong>der</strong> österreichischen Sommerurlauber informierten sich 2006 bereits<br />
ausschließlich online (2005: 25 Prozent) (Österreich <strong>Werbung</strong>, (o.J.), [on-line],<br />
S. 7)<br />
<strong>Die</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Werbung</strong> stellt ein effektives und effizientes Instrument zur zielgruppenspezifischen<br />
Marktbearbeitung dar (integrierte Kosten- und Erfolgskontrolle<br />
für umgehende Opt<strong>im</strong>ierung, Möglichkeit <strong>der</strong> differenzierten Marktbearbeitung,<br />
Erreichbarkeit hybri<strong>der</strong> Marktsegmente, etc,)<br />
Das praktikable und kostengünstige Verfahren <strong>der</strong> Rangreihung bildet die Basis<br />
<strong>der</strong> zielgruppengerechten Auswahl von <strong>Online</strong>-Werbeträgern.<br />
Zusätzlich bieten AdServer-Technologien neben Controlling- und Opt<strong>im</strong>ierungsfunktionen<br />
diverseste Zielgruppen-Targeting-Möglichkeiten (Personal Ad,<br />
Geo-, Database-, Pr<strong>im</strong>e-T<strong>im</strong>e-, Behaviour-Targeting, etc.).<br />
11
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
5. Literatur<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Online</strong> Forschung e.V. (2006): Son<strong>der</strong>auswertung Reise & Touristik<br />
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12
<strong>Online</strong>-Intramediaselektion für deutsche Wellnesstouristen<br />
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