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Studenten- und Hausmärchen Studenten- und ... - Leselicht

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schaffungen. Realistisch gesehen nützen die niemandem.Aber woher soll von dem bisschen Kugel-Hochwerfender Sinn für Wirtschaftlichkeitkommen?! Da musste eine Schwimmhalle mit Wellnessbereichher. Da ja hier sowieso keiner schwimmenkann, liegt die Notwendigkeit eines Schwimmbadesdoch auf der Hand. Es müssen allwöchentlichirgendwelche sinnfreien Mottofeiern veranstaltetwerden, bei denen wir uns verkleiden dürfen. Anstattsich Gedanken über die Arbeitslosenquote imVolk zu machen, ist es die neue Ponyreitsaison, überdie sie sich das weiche Köpfchen zermartert. DerPrinz schüttelt nur mit dem Kopf, lässt es über sichergehen <strong>und</strong> zwar mit verdammt eiserner Ruhe,kann ich dir sagen. Dann rede ich auf ihn ein, ersolle seinen Finanzierungsplan überdenken. Ichgeb‘ mir alle Mühe mit neuen Konzepten, halte Vorträge,erarbeite Statistiken, nur damit dann FrauKönigin zur Tür hereinmarschiert, dreimal mit ihrenAugenwimpern klimpert, manchmal reicht esauch schon zwei Mal, aber wir sind ja hier im Märchen,da bleiben wir bei den ungeraden Zahlen, <strong>und</strong>schon ist er wie vernebelt. Es ist genau so, als würdedie Denkleistung deaktiviert werden <strong>und</strong> das Gehirnverweile dann in einem Zustimmungsmodus.Ich bin am Ende meiner Kräfte. Wir stehen kurz voreinem riesigen Desaster. Bankrott, überall Glitzer,keiner hat mehr genügend zu essen, aber alle müssenein goldenes Brunnendenkmal mit goldener Kugelim Garten haben. Hat symbolischen Charakter,versteht sich. Ich mach‘ das hier nicht mehr längermit, egal wie sehr mir der Prinz, politisch korrekterder König, fehlen wird. Jeder vernünftige Vorschlagverpufft in einer rosa Wolke. Ich sehe hier keine Zukunft,deshalb wollte ich dich fragen, lieber Friedrich,ob dein Herr, der König des Westens, nichteinen Finanzberater benötigt. Ich weiß ja, dass erkeine Frau hat <strong>und</strong> er aufgr<strong>und</strong> eurer Landplageauch Hexenverbrennungen in Betracht zieht. Ichdenke, da könnten wir gut auf einen gemeinsamenZweig kommen <strong>und</strong> wenn die Zeit ran ist, werde ichmeinen Herrn sicher nachholen. Bei dem Gedanken,ihn allein mit einer Frau zu lassen, zerspringt mirdas Herz. Das wäre doch sicherlich machbar – eineMännerkoalition, wenn ich es mir recht überlegeregelrecht grandios. Frage doch bitte deinen Herrn,was er von meinem Angebot hält <strong>und</strong> sende mir soschnell es geht Nachrichten. Wir müssen den diabolischenWeibsbildern endlich Einhalt gebieten. Ansonsten<strong>und</strong> das schwöre ich dir, geht hier alles zugr<strong>und</strong>e<strong>und</strong> dann könnt ihr uns als Handelspartnervergessen, es sei denn, ihr setzt auf Gesichtscremes,Dekoartikel <strong>und</strong> Lifestyle-Magazine als Exportschlager.Einen verzweifelten Gruß sendet dir HeinrichSophie Thoß20

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