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Gemeindezeitung 2/11 - Gemeinde Sulz

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Aus der <strong>Gemeinde</strong>stube<br />

Hier geht die Post ab<br />

Das Brockenhaus ist neuer<br />

Postpartner<br />

Seit dem 1. September 20<strong>11</strong> ist<br />

die neue Poststelle im Brockenhaus<br />

<strong>Sulz</strong> in Betrieb. Das Postamt<br />

in der Hummelbergstraße wurde<br />

zum großen Bedauern von Bevölkerung,<br />

<strong>Gemeinde</strong>leitung und <strong>Gemeinde</strong>vertretern<br />

geschlossen.<br />

Aus Sicht der Post AG – seit 2006<br />

ein börsennotiertes Unternehmen<br />

– war die Sulner Filiale „unrentabel“.<br />

Auf der Eröffnungsfeier am 30.<br />

August überwogen Freude und<br />

Erleichterung, dass sich mit der<br />

Lebenshilfe Vorarlberg ein Postpartner<br />

gefunden hat, der die Post<br />

im Brockenhaus als Fremdbetrieb<br />

weiterführt. Die Bürgermeister<br />

Karl Wutschitz und Philibert Ellensohn<br />

aus Viktorsberg begingen<br />

mit Ernst Schmid und Heinz-<br />

Werner Blum von der Lebenshilfe<br />

und Wolfgang Stangl von der Post<br />

AG sowie Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

und Betreuten des Brockenhauses<br />

diesen Anlass.<br />

Heinz-Werner Blum, Geschäftsführer<br />

der Lebenshilfe, sagte:<br />

„Wo die Lebenshilfe sonst immer<br />

bittet, freuen wir uns, mit dieser<br />

Nahversorgung der Allgemeinheit<br />

etwas zurückgeben zu können.“<br />

Sein Dank ging besonders an die<br />

Seite 6<br />

<strong>Gemeinde</strong>n <strong>Sulz</strong>, Viktorsberg und<br />

Röthis für die finanzielle Unterstützung<br />

in der Startphase.<br />

Denn ein Jahr lang wird die neue<br />

Postfiliale von jeder <strong>Gemeinde</strong> mit<br />

jeweils 50 Cent pro Einwohner<br />

unterstützt - mit der Möglichkeit<br />

der Verlängerung um ein weiteres<br />

Jahr. Spätestens nach zwei Jahren<br />

muss sich die Postfiliale selbst<br />

tragen. Denn die öffentliche Hand,<br />

also die Bürgerinnen und Bürger<br />

unserer <strong>Gemeinde</strong>n, soll nicht auf<br />

Dauer die Aktionäre eines börsennotierten<br />

Unternehmens subventionieren.<br />

Für <strong>Sulz</strong> und die Nachbargemeinden<br />

ist die Postfiliale im Brockenhaus<br />

eine Chance, die Nahversorgung<br />

zu erhalten. Umso unverständlicher<br />

ist die Weigerung der<br />

<strong>Gemeinde</strong> Zwischenwasser, diese<br />

Startphase mit zu unterstützen.<br />

„Gerade kleinere <strong>Gemeinde</strong>n leiden<br />

darunter, dass immer mehr<br />

Nahversorgungseinrichtungen wie<br />

Gasthäuser und Filialen verloren<br />

gehen“, meint Bürgermeister Karl<br />

Wutschitz. „Uns geht es darum,<br />

eine Postfiliale als Raum der Begegnung<br />

und Kommunikation – besonders<br />

für die älteren Mitbürger<br />

und Mitbürgerinnen - zu erhalten.<br />

Vor allem ältere Leute nutzen die<br />

Post und die Infrastruktureinrichtungen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> für Begegnungen.“<br />

Bürgermeister Wutschitz dankte<br />

allen Beteiligten, darunter allen<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

des geschlossenen Postamtes.<br />

Sein besonderer Dank galt Heinz-<br />

Werner Blum und Ernst Schmid<br />

von der Lebenshilfe: „Das Brockenhaus<br />

ist eine gerne gesehene<br />

Anlaufstation für Menschen. Wir<br />

unterstützen diese Postfiliale auch,<br />

weil uns das Zusammen rücken<br />

von Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

ein Anliegen ist und<br />

hier Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen in den Arbeitsprozess<br />

integriert werden.“<br />

Auf der Eröffnungsfeier waren auch<br />

kritische Töne zu hören. Karl Wutschitz<br />

merkte an: „An die Adresse<br />

der Post AG und ihrer Verantwortlichen<br />

ist zu sagen: An der<br />

Kommunikation dieser Postamts-<br />

Schließungen ist noch einiges zu<br />

verbessern. Wir glaubten lange,<br />

dass unser Postamt weitergeführt<br />

werden könnte, weil täglich viel<br />

Kundschaft die Post frequentierte;<br />

es gab immer Warteschlangen.<br />

Der Satz ‚Hier geht die Post ab’<br />

hat für uns in <strong>Sulz</strong> nun eine andere<br />

Bedeutung bekommen.“<br />

Wolfgang Stangl von der Post AG<br />

sagte, als börsennotiertes Unternehmen<br />

sei die Post neben den<br />

Kunden auch den Eigentümern<br />

verpflichtet. Deshalb würden nicht<br />

rentable Filialen zu „Fremdbetrieben“<br />

umgebaut.<br />

Karl Wutschitz fragte dazu an, ob<br />

nicht neben den Interessen der<br />

Aktionäre an Gewinnmaximierung<br />

auch andere Faktoren in eine Wirtschaftlichkeitsberechnungeinfließen<br />

müssten. „Ebenso wichtig<br />

sind der menschliche Faktor und<br />

die soziale Verantwortung den<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

der Post gegenüber.“<br />

Magdalena Paulus<br />

Aktionäre schreiben<br />

keine Briefe!<br />

Warum haben wir eigentlich kein Postamt mehr?<br />

Die Antwort finden wir bei der Liberalisierung des<br />

Postwesens und der Privatisierung der Post! Wo<br />

einst der Staat die Hoheit der Briefbeförderung<br />

hatte, tummeln sich nun auch andere Anbieter,<br />

die ihre Briefzusteller meist zu schlechten Konditionen<br />

auf eigenes Risiko arbeiten lassen. Die<br />

Post wurde vom Staat an Aktionäre verkauft,<br />

denen naturgemäß die Dienstleistung schnuppe<br />

ist. Ziel ist Gewinnmaximierung! Strategien<br />

werden nicht mehr in die Richtung entwickelt,<br />

wie der Dienst verbessert, sondern wie das Geschäftsfeld<br />

auf das reduziert wird, was am meisten<br />

“Kohle“ bringt. Ergebnis ist unter anderem<br />

auch die Schließung der Sulner Postfiliale. Damit<br />

die Serviceleistung für das Volk erhalten bleibt,<br />

werden so genannte Postpartner gesucht, die<br />

für wenig Geld alles übernehmen, was der Bürgerin<br />

und dem Bürger wichtig ist. Unterstützend<br />

wird die jeweilige <strong>Gemeinde</strong> tätig, denn die muss<br />

daran interessiert sein, dass die Bedürfnisse der<br />

Bevölkerung weiterhin erfüllt werden. Die Postmanager<br />

sind nur ihren Aktionären verpflichtet.<br />

Dass aber seitens der Post die Schließung der<br />

Sulner Filiale beim Bürger per Postwurfsendung<br />

als Neueröffnung der Post-Partner-Filiale verkauft<br />

wird, mutet schon fast zynisch an. Nicht,<br />

dass die Lösung schlecht wäre, nein, aber hier<br />

schmückt sich jemand mit fremden Federn! In<br />

Wahrheit werden hier Dienstleistungsbereiche<br />

wieder ans Gemeinwesen abgeschoben. Hängen<br />

bleiben diese Aufgaben an Einrichtungen,<br />

die der Sache verpflichtet sind und nicht dem<br />

Prinzip der Gier. Und so möchte ich abschließend<br />

um eine Gedenkminute für das alte Sulner<br />

Postamt bitten und einen Dank an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter richten, die dort bislang<br />

ihren Dienst getan haben und auch der Sache<br />

verpflichtet waren. Es lag nicht an euch, sondern<br />

am System. Doch seid getrost, auch dieses System<br />

findet irgendwann sein Ende!<br />

Der Krug geht schließlich zum Brunnen, bis er<br />

bricht!<br />

Hans-Jörg Mathis<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong>stube<br />

„<strong>Sulz</strong>erbänke“ auf<br />

dem Jergenberg<br />

Mit der Übergabe der zwei auf Initiative von Kultur<br />

z’<strong>Sulz</strong> angeschafften „<strong>Sulz</strong>er“ Sitzbänke ging am<br />

1. Mai 20<strong>11</strong> ein von vielen Friedhofsbesucherinnen<br />

und Freidhofsbesuchern immer wieder geäußerter<br />

Wunsch in Erfüllung.<br />

Die zwei Ruhebänke wurden nach dem Gottesdienst<br />

im Rahmen einer kleinen Feier, die von unserer Schützenmusik<br />

musikalisch umrahmt wurde, offiziell zur<br />

Benützung übergeben.<br />

Die „<strong>Sulz</strong>erbank“ ist eine von Peter Eichenberger aus<br />

der Schweizer <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sulz</strong> im Aargau entwickelte<br />

Ruhebank. Das Besondere ist die aufklappbare Sitzfläche,<br />

wodurch diese auch bei Schlechtwetter trocken<br />

bleibt.<br />

Die <strong>Sulz</strong>er aus dem Aargau waren bereits am Samstag<br />

angereist und stellen die zwei Ruhebänke fachgerecht<br />

auf.<br />

Die Sitzbänke fanden bei den Anwesenden durchwegs<br />

Zustimmung und viele machten auch gleich eine<br />

Sitzprobe. Beim anschließenden Frühschoppen im Innenhof<br />

der Volksschule wurden die neuen „Schweizer<br />

Sitzbänke“ noch ausgiebig gefeiert.<br />

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