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Material zum GeKiSo 2014.pdf - EMK Kinderwerk

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gefordert fühlt, perfekt sein zu müssen und dabeizugleich merkt, dass er diesem Anspruch nie wirdgenügen können. Daraus entstehen unweigerlichSchuldgefühle und eine Negativspirale bildet sichaus. Wird Gott mit einem Elternteil gleichgesetzt,hat die Beziehungsebene Einfluss auf das Selbstbild.Wenn ein Mensch sich nur geliebt fühlte, soferner sich angepasst verhielt, so wird er Gott als denGesetzesgott erleben. Die Vorstellung, dass Gottden Menschen aber bedingungslos und ohne jedeVoraussetzung liebt und annimmt, ist für diesenMenschen unbegreiflich.Für eine gesunde und fruchtbare Gottesbeziehungund ein konstruktives Selbstbild ist es deshalbwichtig Ursache und Funktion der eigenen unheilvollenGottesvorstellungen zu erkunden und ihnenentgegenzuwirken. Ein Gottesbild kann auch vermeintlicherSchutz davor sein, sich nicht ganz aufGott einzulassen. Die Abhängigkeit von ihm wird alsnegativ empfunden, Gott soll auf Distanz bleibenund nicht zu viel Einfluss gewinnen. Auch hinterdieser Einstellung verbergen sich ein destruktivesGottes- und Selbstbild. Es ist hilfreich, dann dieBibel als objektivierende Größe hinzu zu ziehen,die den dämonischen Vorstel-lungen heilendeBilder gegenüberstellen kann und von Gott sprichtohne die Trübung der Sicht durch eigene Erlebnisse.Solch heilsame Bilder sind beispielsweise dieEbenbildlichkeit Gottes, durch die dem MenschenWürde und Wert verliehen und ein Grundvertrauenzurückgegeben wird. Für einsame oder missbrauchteMenschen kann das Bild von Gott als dem guten Hirtzu einem Schlüssel für eine positivere Gottesbeziehungwerden. Zur Verarbeitung der Vergangenheitund als Weg zu Versöhnung mit sich selbst undAnderen begegnet Gott als der Barmherzige, der Mit-Leidende. Die bewusste Zerlegung des bisherigenGottesbildes in seine fragmentarischen Einzelteileund die Ergänzung oder Ersetzung durch neueErkenntnisse und Offenbarungen ermöglicht danndas allmähliche Heilwerden des Menschen. KlausDouglass beschreibt auch das Prinzip des Vakuums:Manchmal muss ein altes Gottesbild als völlig falscherkannt und zurückgewiesen werden, damit derMensch ganz leer von Vorstellungen ist. Erst dannist Platz für ein neues Gottesbild, das förmlich indas Vakuum gesaugt wird. Gott wird sich zeigen alsder, der er wirklich ist.In diesem manchmal schmerzhaften und langwierigenProzess könnten zwei Gebete von MagnusMalm stützen:Gott –Nicht als Abbild der zersprengten Ideale der Welt,sondern als das schlichte Ebenbild Deines WesensNicht so, wie meine Umgebung mich sieht,sondern wie Du mich erschaffen hastNicht wie das Bild meiner Eltern von mir,sondern wie Du mich von Ewigkeit siehstNicht so, wie ich selber gerne wäre,sondern wie Du weißt, dass ich bin– lass mich ohne Furcht nach vorne tretenmit all dem, was ich binvor alles, was Du bistund in Deiner Liebe bleiben.Gott –Nicht so, wie der Zeitgeist Dich machen will,sondern wie Deine Kirche zu allen Zeiten Dichbekannt hatNicht so, wie ich in meiner Ichbezogenheit Dichgerne hätte, sondern so, wie Du Dich in DeinemWort offenbart hastNicht so, wie meine Angst mir Dich in meinendunkelsten Stunden vormalt, sondern wie Du Dichin Deinem Sohn gezeigt hast– tritt hinein in meine Begrenzungen und erleuchtemein ganzes Sein mit Deiner göttlichen Gegenwart.7. FazitDie Art und Weise, wie wir Gott denken und fühlendrückt sich unweigerlich in unserer Sprache, unserer12

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