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Betonwerkstein und Betonpflastersteine - Verfärbungen

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<strong>Betonwerkstein</strong>e <strong>und</strong> <strong>Betonpflastersteine</strong><br />

<strong>Verfärbungen</strong><br />

Ursachen – Analyse – Behebung


Bei der Anwendung/Verlegung von<br />

<strong>Betonwerkstein</strong>en/ Pflaster stehen<br />

folgende Aspekte im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

-Dauerhaftigkeit/Langlebigkeit<br />

-Hohe mechanische Belastbarkeit<br />

-Hohes optisches Gewicht<br />

-Gering verschmutzungsanfällig<br />

-Leicht reparierfähig<br />

-Einfach herstellbar<br />

-Kostengünstige Herstellung<br />

Allgemeines


<strong>Verfärbungen</strong> können<br />

unterschiedliche Ursachen haben :<br />

-durch äußere Einflüsse (Witterung)<br />

-durch Einflüsse des Zuschlags<br />

-durch Einflüsse des Bindemittels<br />

-durch Einflüsse aus der Nutzung<br />

-durch Einflüsse aus der Verlegung<br />

-durch Einflüsse der Nachbehandlung<br />

Verfärbungsursachen


Die wichtigsten Gr<strong>und</strong>lagen<br />

-DIN 18333 VOB Teil C <strong>Betonwerkstein</strong>arbeiten<br />

-DIN 18500 <strong>Betonwerkstein</strong> ( Stoffnorm )<br />

-DIN 18501 Pflastersteine aus Beton<br />

-Merkblatt Keramische Fliesen <strong>und</strong> Platten, Naturwerkstein <strong>und</strong> <strong>Betonwerkstein</strong><br />

auf beheizten Fußbodenkonstruktionen (Zentralverband des deutschen<br />

Baugewerbes)<br />

-Großflächige, hochbelastbare Bodenbeläge aus <strong>Betonwerkstein</strong>en (<br />

Gütegemeinschaft Großflächenverlegung <strong>Betonwerkstein</strong> e.V. ( Eschershausen )<br />

-Merkblatt für die Flächenbefestigung mit Pflaster- <strong>und</strong> Plattenbelägen<br />

(Forschungsgesellschaft für Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen)<br />

Technische Hinweise zur Lieferung von Straßenbauerzeugnissen aus Beton<br />

(B<strong>und</strong>esverband Deutsche Beton- <strong>und</strong> Fertigteiltechnik)


- Technische Hinweise zur Lieferung von Straßenbauerzeugnissen aus Beton<br />

„ 4.2 Farbabweichungen<br />

Straßenbauerzeugnisse<br />

Nach verschiedenen Herstellungsverfahren gefertigte bzw. nach gleichen<br />

Herstellungsverfahren, aber zu verschiedenen Zeitpunkten gefertigte, sonst gleichartige<br />

Erzeugnisse ( z.B. Bordsteine <strong>und</strong> Bordradiensteine oder bei Pflaster : Normalsteine,<br />

Abschlusssteine <strong>und</strong> Kurvenkeile ) können geringe Farbunterschiede zeigen, die wegen<br />

der Fertigungszeitpunkte sowie durch geringfügige Stoffschwankungen in den<br />

Ausgangsstoffen technisch nicht vermeidbar sind. Die Unterschiede sind für den<br />

Gebrauchswert ohne Belang, da die Helligkeitsdifferenzen in der Regel unter Benutzung<br />

der Erzeugnisse <strong>und</strong> bei normaler Bewitterung ausgeglichen werden.<br />

Das gleiche gilt für Farbdifferenzen, die an Verb<strong>und</strong>steinsystemen auftreten, bei denen<br />

die Steine beim Verlegen gedreht werden müssen. Durch das Herstellungsverfahren<br />

haben die Steine an der Ober- <strong>und</strong> Unterseite geringfügig unterschiedliche Helligkeiten,<br />

die jedoch nur am frisch verlegten Pflaster auffallend sind <strong>und</strong> sich aus den o.g.<br />

Gründen ebenfalls später ausgleichen. “


Sichtweisen an das Oberflächenaussehen<br />

DIN 18333 in Pkt. 2.3<br />

Der Auftragnehmer darf <strong>Betonwerkstein</strong>e<br />

verwenden, die durch unterschiedliche Verfahren<br />

hergestellt worden sind. So werden z.B.<br />

Bodenplatten für Podeste gepresst <strong>und</strong> Stufenbeläge<br />

gerüttelt. Bei gerüttelten Platten ist der w/z – Wert<br />

wesentlich höher als bei gepressten Platten. Es<br />

ergeben sich dann gegenüber gerüttelten<br />

<strong>Betonwerkstein</strong>stufen dunklere Plattenoberflächen.<br />

Farb- <strong>und</strong> Strukturschwankungen, die durch<br />

unterschiedliche Herstellungsverfahren entstehen,<br />

lassen sich nicht ausschließen. Auch<br />

unterschiedliche Verdichtungsarten können eine<br />

leicht geänderte Kornverteilung zur Folge haben.<br />

Die Farbunterschiede müssen sich jedoch in einem<br />

engen Rahmen halten. Farbschwankungen bedingt<br />

durch Schwankungen des Natursteins sind ebenfalls<br />

nicht auszuschließen.


Sichtweisen an das Aussehen von Oberflächen aus<br />

<strong>Betonwerkstein</strong> oder Pflaster<br />

In DIN 18500 Pkt. 3.2.1: Die Bauteile<br />

dürfen keine Beschädigungen oder Fehler<br />

aufweisen, die ihren Gebrauchswert<br />

mindern oder ihr Aussehen wesentlich<br />

beeinträchtigen.<br />

In DIN 18501 Pkt. 4.2 : Pflastersteine<br />

müssen mit geschlossenem Gefüge , frei<br />

von Rissen <strong>und</strong> gegebenenfalls mit<br />

parallelen Seitenkanten (ebene<br />

Seitenflächen) hergestellt sein.<br />

Fertigungsbedingte Poren sind für den<br />

Gebrauchswert ohne Belang, wenn die<br />

Anforderungen an diese Norm erfüllt<br />

werden.


Sichtweisen an das Oberflächenaussehen<br />

Technische Hinweise zur Lieferung<br />

von Straßenbauerzeugnissen aus<br />

Beton:<br />

Pkt.: 3.2 Ausblühungen<br />

In besonderen Fällen können<br />

Ausblühungen vorkommen, sie sind<br />

technisch nicht vermeidbar. Der<br />

Gebrauchswert der Erzeugnisse<br />

wird insofern nicht beeinflusst, als<br />

zum einen die normale Bewitterung<br />

<strong>und</strong> zum anderen die normale<br />

Verschmutzung <strong>und</strong> mechanische<br />

Beanspruchung der Erzeugnisse<br />

unter Verkehr die Ausblühungen<br />

verschwinden lässt.<br />

Schokoladenmuseum Köln<br />

Nicht jede Ausblühung fällt unter eine<br />

solche Betrachtungsweise.


Sichtweisen an das Oberflächenaussehen eines<br />

Produktherstellers<br />

1. Farbunterschiede von Betonprodukten,<br />

auch in der Katalogdarstellung, sind nicht<br />

auszuschließen <strong>und</strong> haben keine Bedeutung<br />

für den Gebrauchswert. Gr<strong>und</strong> hierfür sind<br />

Schwankungen bei den Eigenfarben der<br />

Zuschlagstoffe, die ohne Ausnahme<br />

Naturprodukte sind........ Farbneutralisierend<br />

wirkt auch das Wetter, das nach <strong>und</strong> nach die<br />

Tönung der Fläche vereinheitlicht.<br />

2. Ausblühungen an Betonprodukten sind<br />

Kalkausscheidungen. Hierbei handelt es sich<br />

um eine chemische Reaktion, die auf Gr<strong>und</strong><br />

des Anmachprozesses zwischen Wasser, Luft<br />

<strong>und</strong> Zement entsteht, <strong>und</strong> als<br />

Calciumkarbonat zu tage tritt- einmal mehr,<br />

einmal weniger.Dieser natürliche Vorgang ist<br />

unvermeidbar <strong>und</strong> infolgedessen auch kein<br />

Reklamationsgr<strong>und</strong>.<br />

Bei eingefärbten <strong>Betonwerkstein</strong>en lassen<br />

sich die allgemeinen Sichtweisen zu<br />

Ausblühungen oder <strong>Verfärbungen</strong> nicht mehr<br />

anwenden. Hier liegt Sachmangeltatbestand<br />

vor (Verfehlung der vereinbarten Beschaffenheit)<br />

nach BGB oder VOB/B 02


Oberflächenbearbeitungen von <strong>Betonwerkstein</strong>en<br />

gesandstrahlt<br />

geschliffen<br />

• Pkt. 2.2 der DIN 18500<br />

-Geschliffen (einmal/ohne spachteln)<br />

-Feingeschliffen (ggfs. mit spachteln)<br />

-Poliert ( Glanz)<br />

-Gesägt<br />

-Ausgewaschen ( Tiefe bis 2 mm )<br />

-Feingewaschen ( höchstens 2 mm )<br />

-Gestrahlt<br />

-Flammgestrahlt<br />

-Abgesäuert<br />

-Gespalten<br />

-Bossiert, gespitzt, gestockt <strong>und</strong> scharriert<br />

Letzt genannte sind in der breiten Anwendung selten


Beanstandete Oberflächen 1<br />

• Geflammte Oberfläche<br />

Diese geflammte Plattenoberfläche<br />

ist ureigentlich nicht zu beanstanden.<br />

So ist die Ober- flächenstruktur <strong>und</strong><br />

die Korntextur aber auch die<br />

Färbung als gleichmäßig anzusehen.<br />

Dennoch hat es hierzu ein gerichtliches<br />

Verfahren gegeben.<br />

Beanstandet wurden <strong>Verfärbungen</strong><br />

<strong>und</strong> Lunker.


Beanstandete Oberflächen 2<br />

Die Kritikschwelle des<br />

Verbrauchers wird stetig<br />

geringer. Solche wie hier<br />

dargestellten Vertiefungen<br />

mit einem Durchmesser<br />

von etwa 3 mm <strong>und</strong> einer<br />

Tiefe von etwa 2 mm waren<br />

Gegenstand einer<br />

prozessualen<br />

Auseinandersetzung bei der<br />

zwei ö.b.u.v.<br />

Sachverständige für das<br />

Gericht tätig geworden sind


Beanstandete Oberflächen 3<br />

• Bei rustikalen / altdeutschen<br />

Pflasterflächen fallen<br />

Ausblühungen anders ins Gewicht<br />

als bei einheitlichen Formaten <strong>und</strong><br />

einheitlichen Farbtönen.<br />

Auf solche Möglichkeiten muss vorab<br />

schriftlich <strong>und</strong> möglichst präzise<br />

hingewiesen werden.<br />

Ein Absäuern solcher Pflasteroberflächen<br />

kann mit fatalen Folgen verb<strong>und</strong>en<br />

sein, da sich pigmentierte Produkte<br />

chemisch gänzlich anders verhalten.<br />

Es kommt zu neuen Farbtönen.


• Untergr<strong>und</strong>beschaffenheit ?<br />

Bei wiederkehrenden Ausblühungen<br />

muss an einen Zusammenhang mit der<br />

Bettung gedacht werden. Hierin haben<br />

die meisten Ausblühungen ihre<br />

Ursache, denn im Kontakt mit Wasser<br />

nimmt das Produkt ( Pflaster/Werkstein)<br />

dieses kapillar auf. Das aus dem<br />

Zement im Überschuss enthaltene<br />

Calciumhydroxid wird darin gelöst<br />

<strong>und</strong> an die Oberfläche transportiert.<br />

Dort kann das Wasser abtrocknen.<br />

Das Calciumhydroxid reagiert mit<br />

dem Luftkohlendioxid zu Calciumkarbonat<br />

(weißliche Ausblühung).<br />

Beanstandete Oberflächen<br />

Zur Entfernung solcher Ausblühungen<br />

ist eine mehrmalige Behandlung mit<br />

Mineralwasser besser als mit Säuren.


DIN 18333 Pkt. 3.3<br />

Hier wird die Regelausführung beschrieben:<br />

Die Verlegung im vollen Mörtelbett er<br />

folgt immer dann, wenn Bodenbeläge<br />

die handelsüblichen Abmessungen<br />

(z.B. von 30 x 30 cm bis 50 x 50 cm)<br />

aufweisen. Größere Platten sind auf<br />

Mörtelstreifen zu verlegen. Der<br />

Begriff „volles Mörtelbett“ bringt zum<br />

Ausdruck, dass die Verlegung nicht<br />

auf Mörtelpunkten, sondern möglichst<br />

vollflächig erfolgen soll. Eine<br />

Verlegung „vollsatt“ also „ohne<br />

Lunkerstellen“ ist technisch nicht<br />

möglich.<br />

Untergr<strong>und</strong>beschaffenheit<br />

Unzulässige Verknüpfungen<br />

Der Begriff „volles Mörtelbett“ ist<br />

nicht gleichbedeutend mit „vollkommen<br />

frei von Hohlstellen“. Selbst bei<br />

Verb<strong>und</strong>estrichen sind Hohlstellen<br />

nicht zu vermeiden.<br />

Hier sind die Grenzen der Zulässigkeit<br />

überschritten. Ein Estrich ist ein Bauteil<br />

<strong>und</strong> ist daher unter<br />

Zugr<strong>und</strong>elegung der Verkehrslasten<br />

(DIN 1055) zu konstruieren, d.h. die<br />

Festigkeitsklasse <strong>und</strong> die Dicken sind<br />

durch den Planer festzulegen.<br />

Dies ist nicht Aufgabe des Verlegebetriebes.


Untergr<strong>und</strong>beschaffenheit Pflasterbeläge<br />

Strassen / Plätze / Industrieflächen Wasserdurchlässige Pflasterflächen<br />

Haufwerksporiger Beton<br />

Anfällige Konstruktion für Ausblühung Wenig anfällig für Ausblühungen<br />

Minimierung durch : Hüttensandreiche<br />

Zemente, durchlässige Tragschicht,<br />

Gefälle in der Tragschicht,<br />

Bettungsmörtel mit Trass <strong>und</strong>/oder<br />

hüttensandreichen Zementen, 3. Tragschicht<br />

ohne Elutionen.


Einflüsse durch Zuschläge<br />

Fehlerhafter Zuschlag führte hier zu Farbungleichheiten ganzer Strassenzüge


Lösliche Eisenverbindungen im Abschlämmbaren der<br />

Zuschläge<br />

• Trocknungsrückstand der<br />

abschlämmbaren Bestandteile<br />

im Splitt, als Ursache von<br />

gelb-braun <strong>Verfärbungen</strong> auf<br />

Pflasterflächen<br />

Es handelte sich hierbei um<br />

wasserlösliche Eisenverbindungen<br />

in einer Kornfraktion der<br />

Zuschläge in der Betonschicht<br />

hinter der Vorsatzschicht.<br />

Dies ist ein Produktionsfehler.


Einflüsse durch Zuschläge<br />

• Unsachgemäße Aufbereitung der<br />

Rohstoffe<br />

Hier wurde ein Versicherungsschaden<br />

angemeldet. Als Ursache gab man den<br />

eingesetzten Zement an.<br />

Eine eingehende Untersuchung ergab,<br />

dass die Zuschläge nachlässig aufbereitet<br />

wurden <strong>und</strong> mit Recyclingmaterial<br />

vermischt wurden.<br />

Der Zementhersteller war hierfür nicht<br />

verantwortlich.


Einflüsse durch Zuschläge<br />

• <strong>Betonwerkstein</strong>platte im Dünnbettmörtel<br />

verlegt<br />

Abwechselnde helle <strong>und</strong> dunkle<br />

Flächen mit wolkigem Verlauf<br />

waren unter anderem Anlass von<br />

Beanstandungen der Verlegung.<br />

Man war der Annahme, dass der<br />

Untergr<strong>und</strong> zum Verlegezeitpunkt<br />

einen noch zu hohen Feuchtegehalt<br />

aufgewiesen habe.<br />

Dies war nicht der Fall, weil -----�<br />

-----�


Einflüsse durch Zuschläge<br />

• Schaumglasgranulat als Zuschlag<br />

Die linke Plattenhälfte ist angefeuchtet.<br />

Die rechte Plattenhälfte ist<br />

wieder getrocknet. Durch Feuchtigkeit<br />

entstehen Ausblühungen die<br />

nichts mit dem Untergr<strong>und</strong> zu tun<br />

haben.<br />

Es handelt sich also nicht um einen<br />

Verlegefehler, sondern um einen<br />

Materialfehler


<strong>Verfärbungen</strong> auf <strong>Betonwerkstein</strong> durch Zuschläge<br />

• Verfärbung durch Granitsplitter<br />

Dieser <strong>Betonwerkstein</strong> ähnelt im<br />

Aussehen dem oberitalienischen<br />

Granit. Zur Erzielung dieser optischen<br />

Eigenschaft wurden der Weißzementmatrix<br />

Körnungen aus dunklem Granit<br />

zugemischt.<br />

Granite, besonders dunkle Granite<br />

enthalten stets höhere Anteile an<br />

Biotit, eine sehr eisenreiche Verbindung,<br />

in der sich häufig noch<br />

wasserlösliche Anteile befinden<br />

können.


Bruchquerschnitt der Platte<br />

<strong>Verfärbungen</strong> durch Zuschläge<br />

Lösliche Fe-Partikel<br />

• <strong>Betonwerkstein</strong> hergestellt in<br />

Weißzement mit Zuschlägen<br />

aus Granitkörnungen<br />

Lösliche eisenhaltige Zuschläge<br />

führen früher oder später zu nicht<br />

akzeptablen Braunfärbungen auf<br />

den Oberflächen.<br />

Eine Behandlung mit Zitronensäure<br />

<strong>und</strong> Oxalsäure <strong>und</strong><br />

einem Tensid führt meist zur<br />

dauerhaften Beseitigung.


Rasterelektronenmikroskopie mit integrierter<br />

Röntgenmikroanalyse<br />

Untersuchungsmethoden<br />

• ASEM (analytical scanning<br />

elektron microskopie)<br />

Selbst an kleinsten Proben lassen sich<br />

in kürzester Zeit kostengünstig<br />

zuverlässige Resultate über die<br />

Zusammensetzung der <strong>Verfärbungen</strong> /<br />

Ausblühungen gewinnen, <strong>und</strong> damit<br />

Rückschlüsse auf die auslösende<br />

Ursache.


Das Elementverteilungsspektrum<br />

einer röntgenmikroanalytischen<br />

Punktuntersuchung.<br />

Dieses Spektrum ist auch<br />

quantifzierbar.<br />

Untersuchungsmethoden<br />

Das elektronenoptisch erzeugte<br />

Bild liefert bis in Vergrößerungen<br />

von 1: 30.000 präzise Auskunft<br />

über Einflüsse auf die Zementerhärtung.


Untersuchungsmethoden<br />

• Infrarotspektrophotometrie:<br />

Hiermit können <strong>Verfärbungen</strong><br />

z.B. durch Öle, Harze, Wachse,<br />

Pflegemittel, Reinigungsmittel,<br />

Lösemittel u.ä. festgestellt<br />

werden.<br />

Der Präparationsaufwand ist<br />

höher als bei ASEM <strong>und</strong> daher<br />

auch kostenintensiver<br />

Diese Untersuchungsmethode wird häufig bei Schwimmbädern eingesetzt<br />

um festzustellen ob der Reaktionsharzmörtel im richtigen Verhältnis<br />

(stöchiometrisch) gemischt <strong>und</strong> intensiv genug gemischt wurde.


Starke Verfleckungen auf einem Kalkstein<br />

Untersuchungsmethoden<br />

• Spektrum von Calcit<br />

3400 3200 3000 2800 2600 2400 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000<br />

Wavenumbers<br />

Neben der Elektronenbeugung ist die IR – Spektrografie eine<br />

Analysenmethode die auch zur Phasenbestimmung dient (z.B.Feldspat o.ä.)<br />

Transmittance<br />

99<br />

98<br />

97<br />

96<br />

95<br />

94<br />

93<br />

92<br />

91<br />

Hinweis auf eine organische<br />

Verunreinigung


Untersuchungsmethoden<br />

• Gaschromatografie<br />

Mit dieser Methode lassen sich geringste<br />

Konzentrationen an Stoffen<br />

feststellen/ analysieren.<br />

Diese Methode wird eingesetzt um<br />

bestimmte Stoffe z.B. in einem<br />

Kleber nachzuweisen, oder den<br />

Nachweis über eine Produktidentität<br />

zu erbringen.


Untersuchungsmethoden<br />

• Röntgenfluorescenzanalyse<br />

Diese Untersuchung liefert ein<br />

genaues quantitatives Ergebniss<br />

der Elementverteilung in einem<br />

Werkstoff. Diese Methode ist<br />

mit der Röntgenmikroanalyse<br />

vergleichbar.<br />

Phasen ( z.B. Calcit o.a. ) können hiermit nicht festgestellt werden, allenfalls<br />

theoretisch berechnet werden.


Außergewöhnliche Schadensfälle<br />

• Pflastersteine aus Beton aus<br />

der gleichen Produktionsanlage<br />

Vor einem Problem besonderer<br />

Art standen die Fachleute im Jahre<br />

2000.<br />

In vielen Produktionsstätten traten<br />

plötzlich unerklärliche Braunfärbungen<br />

nach der Auslieferung der<br />

Ware auf. In ein <strong>und</strong> derselben<br />

Charge lagen normal graue Produkte<br />

vor, aber auch bereits<br />

braune.


Außergewöhnliche Schadensfälle<br />

Ein Albtraum für jeden Verlegebetrieb<br />

• Auf einer Palette gab es<br />

braune <strong>und</strong> nicht braune<br />

Ware<br />

Der äußeren Erscheinung zufolge<br />

lag die Vermutung nahe, dass die<br />

Verfärbung im Zusammenhang<br />

mit der Feuchte steht.<br />

Bei abgelagerter, d.h. trockener<br />

Ware waren diese Beobachtungen<br />

nicht mehr zu treffen. Auf<br />

diese Weise sind ganze Strassenzüge<br />

die nach dem Verlegen<br />

feucht werden in unterschiedlicher<br />

Braunfärbung entstanden.


Außergewöhnliche Schadensfälle<br />

Die wie vor erwähnten Untersuchungsmethoden<br />

erbrachten<br />

keine verwertbaren Erkenntnisse.<br />

Auch die wie links abgebildeten<br />

Dünnschliffe erbrachten keine<br />

verwertbaren Erkenntnisse.<br />

Das es sich um eisenhaltige<br />

Verbindungen handeln musste,<br />

ergab sich aus Untersuchungen<br />

der Eluate mit 1,10 Pheantrolin.<br />

Dies hätte aber bedeutet, dass<br />

sich jedes zementhaltige Produkt<br />

braun verfärben müsste.


• Ein Pflasterstein in der Mitte<br />

gespalten. Die eine Hälfte<br />

trocken die andere feucht<br />

Außergewöhnliche Schadensfälle<br />

Erst intensive Recherchen über die<br />

Produktionssorte, Produktionszeiten<br />

<strong>und</strong> Chargen ergaben, dass<br />

die sich braunfärbenden Betonprodukte<br />

mit Zementproduktionen<br />

zusammenfielen, bei denen neue<br />

Brennstoffe getestet wurden.<br />

Größere Mengen des Zementes<br />

wurden dadurch reduzierend gebrannt.<br />

Dabei entstand<br />

metallisches Eisen, das erst bei<br />

hoher Alkalität im feuchten<br />

Medium gelöst wurde. Dies war<br />

bis dahin den Wissenschaftlern<br />

unbekannt.


Außergewöhnliche Schadensfälle<br />

• Pourbaix – Diagramm für Eisen<br />

Die Zementforscher fanden dann<br />

eine Erklärung für das unterschiedliche<br />

<strong>und</strong> z.T. verzögerte <strong>und</strong> nur<br />

mit Feuchtigkeit in Verbindung<br />

stehende Verfärbungsverhalten, im<br />

Pourbaix – Diagramm für Eisen.<br />

Hiernach ging metallisches Eisen<br />

oberhalb von pH 13 ohne Depassivierung<br />

direkt in Lösung zu braunem<br />

Eisenoxidhydrat.


Normal<br />

Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

Schadhaft<br />

• <strong>Betonwerkstein</strong>oberfläche<br />

Untere linke Hälfte: Normal<br />

Rechte obere Hälfte : Schadhaft<br />

Der <strong>Betonwerkstein</strong> wurde hier<br />

mit einem ungeeigneten, d.h.<br />

säurehaltigen „Zementschleierentferner“<br />

behandelt.<br />

Die Oberfläche wird dabei zersetzt.


Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

• Verätzte Oberfläche<br />

Die Folge solcher Verätzungen ist<br />

eine mikroraue Oberfläche mit<br />

einer völlig anderen Lichtbrechung.<br />

Die Oberfläche erscheint<br />

dunkler.<br />

Vor allem aber setzen sich feinste<br />

Schmutzpartikel darin fest die<br />

sich durch Reinigen nicht entfernen<br />

lassen.<br />

Eine Behebung ist nur durch Anschleifen <strong>und</strong> erneutes Polieren möglich


Transmittance<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

OL #455; POLYMAX AT-67 ANIONIC*ACRYLIC/STYRENE EMULSION<br />

bau-1555 Rotstegge Pr.Verschmutzung-Platte-Extrakt<br />

Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

4000 3750 3500 3250 3000 2750 2500 2250 2000 1750 1500 1250 1000 750 500<br />

Wavenumbers<br />

Die Verfleckungen auf diesem <strong>Betonwerkstein</strong> wurden verursacht durch<br />

den Fugenmörtel. Der Fugenmörtel war ein Reaktionsharz (Pflasterfugenmörtel).<br />

Das Bindemittel ( Epoxidharz ) ist hier verschmiert worden. Eine<br />

Beseitigung ist nur durch Abbeitzpaste möglich.


Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

• Reinigung am Beispiel einer<br />

Natursteinplatte ( Granit )<br />

Links: Stark verschmutzte Platte<br />

Rechts: Unverlegtes Original<br />

Bei Granit, Paragneis, Gneis (u.ä.)<br />

können bei Verschmutzungen<br />

scharf wirkende Reiniger eingesetzt<br />

werden, ohne dass es zu<br />

Schäden kommt. Dies ist bei<br />

Marmor, <strong>Betonwerkstein</strong>, Betonpflaster<br />

(u.ä.) nicht möglich.


Probe 2, verschmutzt<br />

Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

• Starke Oberflächenverschmutzung<br />

mit permanenter Feuchte.<br />

Säurehaltige Reiniger helfen hier<br />

nicht weiter. Zuerst muss die permanente<br />

Feuchte konstruktiv behoben<br />

werden. Erst danach ist mit<br />

einer Kombination eines Algizides<br />

<strong>und</strong> waschaktiven Substanzen<br />

(Tenside) die festgetretene Verschmutzung<br />

<strong>und</strong> der beginnende<br />

Schimmel zu entfernen.<br />

Eine anschließende Kunstharzbehandlung führt in kurzer Zeit zum gleichen Bild


Häufig vorkommende Schadensfälle<br />

Eine Reinigung ist hier aussichtslos.<br />

Nicht selten werden Fehler der<br />

Verlegung für Ausblühungen<br />

gehalten.<br />

Wenn beim Rütteln an herausstehenden<br />

Pflasterungen diese auf Höhe<br />

eingeschlagen werden kommt es zu<br />

Zerstörungen an der Oberfläche.<br />

Dabei entsteht so etwas wie Mahlgut,<br />

welches immer grau oder weiß<br />

aussieht. Bei farbigen Produkten<br />

fällt dies sehr viel stärker auf, als<br />

bei grauen Produkten.


Sachmangeltatbestände nach VOB – Teil B § 13 Neufassung<br />

Verfehlung der<br />

vereinbarten<br />

Beschaffenheit nach<br />

§ 13 Nr. 1 Abs. 1,<br />

Satz 2 VOB/B 02<br />

.<br />

Verfehlung der<br />

anerkannten Regeln<br />

der Technik nach §<br />

1 Abs. 1 Satz 2<br />

VOB/B 02<br />

.<br />

Verfehlung der<br />

vertraglich vorausgesetzten<br />

Verwendungseignu<br />

ng nach § 13 Abs. 1<br />

Satz 3a) VOB/B 02<br />

Verfehlung der<br />

gewöhnlichen<br />

Verwendungseignung<br />

nach § 13<br />

Abs. 1 Satz 3 b)<br />

VOB/B 02


Bewertung von <strong>Verfärbungen</strong> <strong>und</strong> Verfleckungen, die<br />

besondere Art der Beseitigung!<br />

Man braucht nicht darüber diskutieren,<br />

dass die wie vor behandelten<br />

Probleme der Verfleckungen<br />

oder <strong>Verfärbungen</strong> kein technischer<br />

Sachmangeltatbestand sind.<br />

Dennoch liegen vertraglich nicht<br />

vereinbarte Zustände der Beschaffenheit<br />

vor. Es handelt sich also<br />

um eine optisch nicht vereinbarte<br />

Beschaffenheit ( früher: optischer<br />

Mangel).<br />

Fließdiagramm aus Oswald/Abel<br />

„Hinzunehmende Unregelmäßigkeiten<br />

bei Gebäuden.“(Bauverlag)


Über die Bewertung von <strong>Verfärbungen</strong> <strong>und</strong> Verfleckungen<br />

Vor einer einheitlichen, d.h.<br />

schematisierten Anwendung muss<br />

eindringlich gewarnt werden.<br />

Die Anwendung solcher Bewertungsverfahren<br />

erfordert sehr viel<br />

Fingerspitzengefühl <strong>und</strong> sehr viel<br />

praktische Erfahrung in diesen<br />

Dingen. Unter Umständen kann<br />

eine weitergehende Skalierung <strong>und</strong><br />

ggfs. eine Graduierung (Eichen/<br />

Überprüfen) erforderlich sein.<br />

In jedem Fall ist eine Überprüfung<br />

der Verhältnismäßigkeit erforderlich.


Bewertungs- <strong>und</strong> Gewichtungsschema bei optischen Mängeln<br />

AIBau<br />

Grad der<br />

optischen<br />

Beeinträchtigung<br />

Beeinträchtigung<br />

auffällig<br />

gut sichtbar<br />

Oswald sehr<br />

wichtig<br />

Gewicht des optischen Erscheinungsbildes<br />

wichtig eher<br />

unbedeutend<br />

nicht hinnehmbar<br />

sichtbar hinnehmbar<br />

kaum<br />

erkennbar<br />

unwichtig<br />

Bagatelle


Über die Bewertung <strong>und</strong> Gewichtung – weitere Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Eine nachvollziehbare Skalierung<br />

ist stets erforderlich. Die in der<br />

Tabelle vorliegende Skalierung<br />

bezieht sich auf die Verfehlungen<br />

der vereinbarten oder gewöhnlichen<br />

Verwendungseignung<br />

(optische Mängel)<br />

Die hier vorliegende Matrix<br />

bezieht sich auf die Hinnehmbarkeit<br />

eingeschränkter Funktionen.<br />

Diese Matrix wird auch für die<br />

Gewichtung von Sachmangeltatbeständen,<br />

neben stehend, herangezogen.


Über die Bewertung <strong>und</strong> Gewichtung ; weitere Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Entscheidungshilfen für die Skalierung oder Gr<strong>und</strong>lagen der Reinigung


Bewertungs- <strong>und</strong> Gewichtungsschema bei optischen Mängeln<br />

• Genauere Skalierung<br />

Für Verb<strong>und</strong>steinpflaster hat das<br />

BZR – Institut im Jahre 2000, anlässlich<br />

der Braunverfärbungen das<br />

nebenstehende Bewertungs- <strong>und</strong><br />

Skalierungsformblatt entwickelt.<br />

Für die wie oben beschriebenen<br />

Verfärbungs- <strong>und</strong><br />

Verfleckungsprobleme hat sich<br />

dieses Formblatt gut bewährt <strong>und</strong> ist<br />

als solches von den Gerichten angenommen<br />

<strong>und</strong> von den Versicherungen<br />

akzeptiert worden.


Graffitischutz, ein Sonderfall<br />

• Der Graffitischutz betrifft<br />

eigentlich nur Fassaden aus<br />

<strong>Betonwerkstein</strong>.<br />

Genauso wie bei Natursteinfassaden<br />

ist auch bei Fassaden aus <strong>Betonwerkstein</strong><br />

der Graffitischutz immer<br />

wieder Anlaß gerichtlicher Auseinandersetzungen.<br />

Der Graffitischutz ist keine klassische<br />

Imprägnierung aber auch<br />

keine echte Versiegelung. Dass die<br />

auf dem Markt befindlichen Produkte<br />

funktionieren steht, ausser<br />

Zweifel.


Im Zweifelsfall die bessere Lösung<br />

Graffitischutz ein Sonderfall<br />

Zum Graffitischutz existieren nicht<br />

viele Gr<strong>und</strong>lagen:<br />

1. Graffiti-Probleme: Ergebnisse<br />

einer Untersuchung, Dirk<br />

Hoffmann <strong>und</strong> Elgin Rother<br />

BAM – Berlin<br />

2. Zeitschrift Bautenschutz <strong>und</strong><br />

Bausanierung, 3/2001 Anti-<br />

Haft wirkt Anti-Graffiti, Georg<br />

Scheidel<br />

3. WTA-Merkblatt 2-5-97-D<br />

Anti-Graffiti-Systeme


Als Graffitischutz werden Stoffe<br />

verwendet, die hochmolekular sind,<br />

die nach dem Trocknen eine feste<br />

geschlossene hydrophobe <strong>und</strong>/oder<br />

olephobe Oberfläche auf dem<br />

Werkstoff hinterlassen.<br />

Dies ist mit zweierlei Problemen<br />

belegt.<br />

1. Die unterschiedliche<br />

Saugfähigkeit führt zu einer<br />

wolkenartigen Schattierung.<br />

2. Nach einer Graffitireinigung<br />

führt eine erneute Behandlung<br />

zu einem schattierten Aussehen<br />

Graffitischutz, ein Sonderfall<br />

Am Beispiel einer Natursteinfassade


Graffitischutz, ein Sonderfall<br />

Nach dem Reinigen Erneuter Auftrag nach Reinigung<br />

1. Auftrag Antigraffiti<br />

Ursprung<br />

Man unterscheidet zwei verschiedene Produktsysteme, a.) wässrige<br />

Emulsionen <strong>und</strong> b.) lösemittelhaltige Produkte. Bei beiden ist der<br />

Wirkstoff auf Silikon- resp. Silanbasis. Es ist stets davon auszugehen, dass<br />

die Oberfläche des <strong>Betonwerkstein</strong>es dunkler wird. Wenn auch unmittelbar<br />

nach dem Auftrag nicht zu erkennen, so muss nach dem Trocknen des<br />

Graffitischutzes mit einem wolkigen Aussehen gerechnet werden.


Das Entfernen des Graffitischutzes<br />

gestaltet sich entgegen den Produktbeschreibungen<br />

schwierig. Es ist<br />

eine mehrfache Reinigungsbehandlung<br />

erforderlich. Der Neuauftrag<br />

ist erst dann möglich, wenn alle<br />

Flächen in etwa den gleichen Gehalt<br />

an Feuchtigkeit (auch sorptive)<br />

enthalten, ansonsten ist die nächste<br />

Reklamation vorprogrammiert.<br />

Graffitischutz, ein Sonderfall<br />

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