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Künstliche Riffe - von Deepwave eV

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Wer einen Claim bei der ISA angemeldet hat, muss<br />

Forschungsarbeit betreiben.<br />

Foto: Reuven Walder 2006 / Marine Photobank<br />

nachweisen: Eine Menge Arbeit.” Auch wenn der<br />

Manganknollenabbau derzeit nicht wirklich<br />

geplant ist, dient dieser Gebietsanspruch als<br />

Sicherheitsmaßnahme für die zukünftige deutsche<br />

Rohstoffforschung und -versorgung, aber auch<br />

dazu, “politisch in den UN-Gremien präsent zu<br />

sein”.<br />

Die 250.000 Dollar Lizenzgebühr für den Claim<br />

sind nur gültig für die nächsten 15 Jahre und so<br />

wie Deutschland haben auch die anderen Nationen<br />

wie Frankreich, Indien, Japan, Russland, China,<br />

Korea und das Konsortium Interoceanmetal (bestehend<br />

aus Polen, Bulgarien, Tschechien, Russland<br />

und Slovakei) erst einmal die Eintrittskarte bezahlt.<br />

“Für die Industrie ist die ISA eher ein ökonomisches<br />

Hindernis. Das hohe Kapitalrisiko beim<br />

Manganabbau können bisher nur staatliche Bergbaugesellschaften<br />

andenken”, sagt der Geologe<br />

Kudrass.<br />

Schwarze Raucher sind <strong>von</strong> besonderem<br />

Interesse<br />

Zumindest für die beigetretenen Mitgliedstaaten<br />

ist der geschaffene Tiefseebergbaukodex der ISA<br />

verbindlich. Doch ist er vielleicht auch bindend für<br />

den Bergbau in der ausschließlichen Wirtschaftszone,<br />

der AWZ? Denn da sich der Manganknollenabbau<br />

als zu aufwendig erwiesen hat (zu tief, zu weit<br />

weg, zu auflagenlastig) konzentriert sich das Venture<br />

Kapital der Rohstoffindustrie nun auf die küstennahen<br />

Meeresschätze. In den Fokus sind dabei<br />

S.11 DEEPWAVE Report No. 8/07<br />

Meeresbergbau<br />

besonders die erst vor zehn Jahren entdeckten<br />

Massivsulfidvorkommen entlang des pazifischen<br />

Feuerrings, die Mangankrusten an versunkenen<br />

Vulkanen oder die Gashydratlagerstätten geraten.<br />

Tatsächlich stehen zwei Tiefseebergprojekte in<br />

einer nationalen AWZ kurz vor der Umsetzung:<br />

zum einen das Projekt Solwara unter Führung der<br />

kanadischen Firma Nautilus Minerals in der Bismarcksee<br />

nördlich <strong>von</strong> Papua-Neuguinea, zum<br />

anderen das Projekt Kermadec der britischen<br />

Firma Neptune Minerals in den Gewässern nördlich<br />

Neuseelands. Beide Firmen haben zum Ziel,<br />

die sogenannten Seafloor Massive Sulphides<br />

(SMS) zu fördern. Diese Sulfide sind mit Metallen<br />

wie Kupfer, Zink, Blei, Gold und Silber hoch<br />

angereicherte Ablagerungen aus untermeerischen<br />

hydrothermalen Quellen, den sogenannten Black<br />

Smokers. Und da sie in den Wirtschaftszonen der<br />

Länder liegen, gilt nicht der strenge Kodex einer<br />

ISA-Gewinnbeteiligung.<br />

Neptune Minerals hat mittlerweile drei “Prospecting<br />

Licences” in den Gewässern Neuseelands<br />

(insgesamt 63.000 km²) angemeldet und auch<br />

sechs Lizenzen (Exploration Licences) in den Territorialgewässern<br />

<strong>von</strong> Papua-Neuguinea erworben<br />

(Vier Lizenzen an den unterseeischen Flanken der<br />

Lihir-Insel, auf der sich eine der größten Goldlagerstätten<br />

der Welt befindet, und zwei Lizenzen in<br />

der zentralen Bismarcksee zwischen den Inselgruppen<br />

New Britain und New Irland). In diesen<br />

Gewässern liegen auch die umfangreichen Lizenzgebiete<br />

der kanadischen Nautilus Minerals, der<br />

größeren und kapitalstärkeren der beiden Firmen.<br />

Ende 2006 hat Nautilus Minerals nun einen Vertrag<br />

mit der belgischen Firma Jan des Nul über<br />

den Bau eines 191 Meter langen Bergbauschiffs<br />

mit dem schön klingenden Namen Jules Verne<br />

abgeschlossen. Im Jahr 2009 soll das Bohrschiff<br />

fertiggestellt sein und der Minenbetrieb in bis zu<br />

1700 Meter Tiefe starten. Die Investoren (ein<br />

“who’s who” der globalen Bergbaufirmen) scheinen<br />

es ernst zu meinen, denn auch Canyon Offshore,<br />

ein führender Dienstleister für die Offshore-<br />

Erdöl- und Erdgasindustrie, will bei dem 120 Millionen<br />

US-Dollar teuren Erkundungs- und Testbohrungsprogramm<br />

mitmachen. Und die Umweltbasis-

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