Künstliche Riffe - von Deepwave eV
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weile <strong>von</strong> mehr als 153 Staaten gezeichnet, <strong>von</strong><br />
Deutschland am 14. Oktober 1994 und zuletzt im<br />
Februar 2007 <strong>von</strong> Moldawien. Aber Kanada, die<br />
USA und auch die Schweiz haben es noch nicht<br />
ratifiziert (sie haben jedoch einen Beobachterstatus).<br />
Denn noch immer gibt es für einige Länder<br />
erheblichen Klärungsbedarf, wem nun eigentlich<br />
die Rohstoffe auf der Hohen See gehören. Um dieses<br />
Problem zu lösen, haben die Vereinten Nationen<br />
drei Instrumente eingerichtet: die Festlandsockelgrenzkommission<br />
zur Regelung der AWZ, den<br />
Internationalen Seegerichtshof mit Sitz in Hamburg<br />
und die Internationale Meeresbodenbehörde<br />
(International Seabed Authority, kurz ISA).<br />
Die Internationale Meeresbodenbehörde<br />
Diese Meeresbodenbehörde nahm 1996 ihre<br />
Arbeit auf und wurde in Kingston auf Jamaika<br />
angesiedelt. Mit rund 40 Mitarbeitern bearbeitet<br />
die Institution seitdem alle Anfragen zu Meeresbergbautätigkeiten<br />
in der Tiefsee.<br />
Als autonome Institution verwaltet die Behörde<br />
nach den Richtlinien des Annex XI die Vergabe<br />
<strong>von</strong> Lizenzgebieten für eine mögliche Erzgewinnung<br />
und die Aufstellung <strong>von</strong> international gültigen<br />
Regeln und Verhaltenskodizes.<br />
Uneinigkeit herrschte anfangs vor allem in<br />
der Frage der Beteiligung der Völkergemeinschaft<br />
an den möglichen Gewinnen<br />
aus dem Erzabbau. Denn zur Zeit der Entstehung<br />
des Seerechts waren die kartoffelgroßen Manganknollen<br />
in der Tiefsee der Auslöser für lange Diskussionen<br />
und erwiesen sich als erste diplomatische<br />
Brocken für die Meeresbodenbehörde. Ende<br />
des 19. Jahrhunderts hatte das Forschungsschiff<br />
Challenger auf seiner weltumspannenden Expedition<br />
die metallischen Knollen entdeckt, die wie<br />
Ackersteine auf dem Meeresboden der Tiefsee flächendeckend<br />
herumliegen. Geschätzte 10 Milliarden<br />
Tonnen dieser Ausfällungsprodukte finden sich<br />
in vielen Regionen der Erde, aber insbesondere im<br />
Bereich des nordöstlichen äquatorialen Pazifiks, im<br />
Perubecken und Indischen Ozean. “Die polymetallischen<br />
Knollen”, erklärt Carsten Rühlemann <strong>von</strong><br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
(BGR), “enthalten durchschnittlich einen<br />
S.9 DEEPWAVE Report No. 8/07<br />
Meeresbergbau<br />
Die HMS Challenger: Auf ihrer Expedition wurden<br />
Ende des 19. Jahrhunderts die Manganknollen entdeckt<br />
Bild: Wikipedia Enzyklopädie<br />
Mangan<br />
Das chemische Element<br />
Mangan (Ordnungszahl<br />
25) ist ein hartes,<br />
sprödes Schwermetall<br />
<strong>von</strong> grau-weißer<br />
Farbe.<br />
Es besitzt eine hohe<br />
Affinität zu Schwefel<br />
und Sauerstoff sowie<br />
werkstoffverbessernde<br />
Eigenschaften. Es wird<br />
Foto: Wikipedia Enzyklopädie<br />
daher besonders in der<br />
Metallindustrie verwendet, wo es unter anderem in<br />
Aluminium-Mangan-Legierungen vorkommt, die<br />
Festigkeit <strong>von</strong> Stahl steigert oder in Form <strong>von</strong><br />
Mangandioxid als Oxidationsmittel in Trockenbatterien<br />
dient.<br />
Für alle Lebensformen ist Mangan in gebundener<br />
Form ein essentielles Spurenelement.<br />
Nach dem Eisen ist Mangan das zweithäufigste<br />
Schwermetall auf der Erde. Es gibt auch auf dem<br />
Festland zahlreiche große Vorkommen.<br />
Anteil <strong>von</strong> rund 25 Prozent Mangan, beigemengt<br />
sind aber auch rund 3 Prozent Kupfer, Nickel oder<br />
Kobalt.”<br />
Die Manganknollen waren einer der wichtigsten<br />
Gründe für das Zustandekommen des Seerechts-