C. Bestimmung der Kapitalkosten

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72 Bestimmung der Kapitalkosten In dieser Formel lässt sich der Preis einer Anleihe mit vereinbarten Kuponzahlungen als Barwert der Kuponzahlungen und dem Rückzahlungsbetrag auffassen. Die Renditeforderung der Fremdkapitalgeber kann damit ermittelt werden, da der Kurswert der Anleihe am Markt beobachtbar ist. Die geforderte Rendite der Fremdkapitalgeber wird als theoretische Verfallsrendite (Yield to Maturity) bezeichnet und stellt die interne Verzinsung des eingesetzten Kapitals dar. Sie kann mithilfe der Methode des internen Zinsfußes (vgl. dazu z.B. Olfert) berechnet werden. Eine weitere Form von Anleihen sind Fremdwährungsanleihen. Die tatsächlichen Kosten einer Fremdwährungsanleihe setzen sich aus dem Aufwand für Tilgung und Zinszahlung in der jeweiligen Landeswährung zusammen (Copeland/Koller/ Murrin): k Fwa DevKK DevTK rA k Fwa Dev = Dev ⎛ ⎜ ⎝ KK TK ⎞ ⎟⋅ ( 1 + rA ) −1 ⎠ = Kapitalkosten vor Steuern für eine Fremdwährungsanleihe mit n Jahren Laufzeit = Devisen-Kassakurs (Währungseinheiten je einheimischer Währung) = Devisen-Terminkurs (Währungseinheiten je einheimischer Währung) = ausländischer Zins für eine Anleihe mit Laufzeit von n Jahren Die Bewertung beinhaltet, dass es in der Regel nur zu geringen Abweichungen zwischen entsprechenden Kosten aus Fremdwährungskrediten und inländischen Kreditkosten kommt. Für die Ermittlung des Zinssatzes von kurzfristigem Fremdkapital werden Terminkontrakte als vergleichbare inländische Zinssätze herangezogen. Für den Zins von langfristigem Fremdkapital wird der aktuelle inländische Zins angenommen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten sind vertraglich mit einem bestimmten Zinssatz ausgestattet oder unterliegen aktuellen Marktgegebenheiten, die relativ zuverlässig planbar sind. Die kurzfristigen Fremdkapitalkosten, die insbesondere bei Diskont- oder Kontokorrentkrediten anfallen, werden meist anhand von durchschnittlichen Zinssätzen kurzfristiger Anlagen ermittelt. Durch die Rechnungsabgrenzung werden Werte in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung der richtigen Periode zugerechnet. Passive Rechnungsabgrenzungsposten entstehen durch Einzahlungen, die Erträge der Folgeperiode darstellen. Beispiel für einen passiven Rechnungsabgrenzungsposten ist der Erhalt der Mietzahlung für Januar 2009 bereits im Dezember 2008. Die Einnahme erfolgt 2008, betrifft jedoch das Jahr 2009.
Modelle zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten 73 Passive Rechnungsabgrenzung ist damit eine Art Verbindlichkeit, die sich jedoch nicht in Geld, sondern in Leistung ausdrückt. Der Mieter hat bereits bezahlt, das Unternehmen erbringt die Leistung aber erst im nächsten Jahr. Rechnungsabgrenzungsposten sind zinsfrei. Eine Sonderstellung nimmt der Sonderposten mit Rücklagenanteil ein, der nicht vollständig dem Eigenkapital zugerechnet werden kann, da aus ihm noch Ertragssteuerzahlungen zu tätigen sind. Der Steueranteil stellt unverzinsliches Fremdkapital dar. Des Weiteren müssen mithilfe des Tax Shields die Ertragssteuern berücksichtigt werden. Dabei wird die den Gewinn mindernde Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalzinsen berücksichtigt. Eine Zinszahlung von 1.000 € führt bei einer Steuerquote von 30% zu einer effektiven Zinszahlung von 700 €. Die Zinszahlung hat den Gewinn in Höhe von 1.000 € gemindert hat, was bei einer Steuerquote von 30% zu einer Steuerreduktion von 300 € führt. Ein vollständig eigenfinanziertes Unternehmen hätte – in Ermangelung abzugsfähiger Fremdkapitalzinsen – 300 € mehr Steuern bezahlt. Diese Steuerbegünstigung wird als Tax Shield bezeichnet. Neben der Ermittlung der Fremdkapitalkosten auf Basis der tatsächlichen zukünftigen Gegebenheiten wird auch empfohlen, die Kapitalkosten aus der Rendite börsennotierter Anleihen abzuleiten (Eidel). 3. Modelle zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten Eigentümer erwarten für ihre Investition eine bestimmte, risikoadäquate Rendite, die sich in den Eigenkapitalkosten widerspiegelt. Zur Ermittlung werden meist risikofreie Anlagen (z.B. Staatsanleihen) zuzüglich einer Risikoprämie herangezogen. Die Schätzung der Eigenkapitalkosten ist schwierig, da große Unsicherheiten und Ungewissheiten bestehen. Folgende Verfahren zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten werden in den anschließenden Ausführungen behandelt: Capital Asset Pricing Model (CAPM) Arbitrage Pricing Theory (APT) Modelle zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten Market-derived Capital Pricing Model Dividenden- Barwert-Model Risikokomponentenmodell
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Seite 7 und 8: Modelle zur Bestimmung der Eigenkap
Seite 13: Modelle zur Bestimmung der Eigenkap

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