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Neue Interventionsstrategien in der Diskussion und Ausblick

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Anja Kiefer/Maria Mostowitsch<strong>Neue</strong> <strong>Interventionsstrategien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Diskussion</strong> <strong>und</strong> <strong>Ausblick</strong>Spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten vonAmerika (USA) wurde allen Industrielän<strong>der</strong>n klar, dass es nicht mehr genügt, nur im eigenenLand für Sicherheit <strong>und</strong> Wohlstand zu sorgen. Auch Län<strong>der</strong>, die weit entfernt, kle<strong>in</strong> <strong>und</strong>schwach s<strong>in</strong>d, können e<strong>in</strong> Sicherheitsrisiko für die reichen <strong>und</strong> mächtigen Staaten darstellen.Gerade <strong>in</strong> sogenannten zerfallenden o<strong>der</strong> zerfallenen Staaten können sich Situationenentwickeln, die weltweit zur Bedrohung werden. Allerd<strong>in</strong>gs ist auch deutlich geworden, dassdie bisherigen Antworten <strong>der</strong> westlichen Staaten auf den Staatszerfall <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>nnur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen dauerhafte Stabilität <strong>und</strong> Frieden ermöglicht haben. Allzu oftkollabierten Staaten, <strong>in</strong> die <strong>in</strong>terveniert wurde, nach dem Rückzug <strong>der</strong> Truppen o<strong>der</strong> Helferaus den Industrielän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen (UN) erneut. Die bislang angewandtenStrategien mit Staatszerfall umzugehen, greifen also durchaus nicht immer.Wir wollen im Folgenden prüfen, welche neuen Strategien <strong>und</strong> Tendenzen <strong>der</strong>zeit von<strong>in</strong>ternationalen Akteuren diskutiert werden, um mit zerfallenen o<strong>der</strong> zerfallenden Staatenumzugehen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e dauerhafte Verbesserung <strong>der</strong> Lage zu erreichen. Dazu werden wirzunächst die Tendenzen beleuchten, die sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaftabzeichnen. Insbeson<strong>der</strong>e werden wir auf die Ausweitung des Sicherheitsbegriffs e<strong>in</strong>gehen<strong>und</strong> den Aspekt <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit, <strong>der</strong> humanitären Hilfe <strong>und</strong> <strong>der</strong>militärischen Intervention betrachten. Dabei werden wir aufzeigen, wie unterschiedlich dieHerangehensweisen <strong>der</strong> verschiedenen Akteure s<strong>in</strong>d. Zweitens werden wir uns mit <strong>der</strong><strong>Diskussion</strong> neuer Strategien <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft befassen. Hier wollen wirauf präventive Strategien sowie auf Instrumente post-konfliktiven state build<strong>in</strong>gs nähere<strong>in</strong>gehen. Großes Augenmerk werden wir auch auf sogenannte neo-trusteeship-Programme<strong>und</strong> das Konzept <strong>der</strong> geteilten Souveränität („shared sovereignty“) legen, um abschließend zuprüfen, welche Konzepte sich künftig als tragfähig erweisen könnten.


1. <strong>Neue</strong> Tendenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft1.1 Ausweitung des SicherheitsbegriffsGerade <strong>in</strong> den vergangenen sechs Jahren trat verstärkt <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Sicherheit <strong>in</strong> dasöffentliche Interesse. Der Diskurs über e<strong>in</strong>e Erweiterung des traditionellen Sicherheitsbegriffsbesteht jedoch bereits seit den 1990er Jahren (Debiel 2003: 1f.). Denn <strong>der</strong> „klassische“Sicherheitsbegriff, <strong>der</strong> bis weit <strong>in</strong> die 1980er Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> die Forschung dom<strong>in</strong>ierte, bezogsich vor allem auf staatliche Sicherheit. Bedrohungen für die Sicherheit konnten demnach nurvon außen kommen <strong>und</strong> mussten mit militärischer Macht abgewendet werden. Der Staatwurde als E<strong>in</strong>heit gesehen; Krisen <strong>in</strong> Nachbarlän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> gar <strong>in</strong> entfernten Regionen <strong>der</strong>Welt nahmen aus dieser Perspektive nicht direkt auf die Sicherheit des Staates E<strong>in</strong>fluss(Debiel 2003: 1-3).In vielen mo<strong>der</strong>nen Konflikten reicht dieser Sicherheitsbegriff allerd<strong>in</strong>gs nicht aus. Oft habenKriege Ursachen, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Staates zu suchen s<strong>in</strong>d. Konflikte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Staat könnenAuswirkungen auf Nachbarstaaten haben <strong>und</strong> auch die Bürgerkriege <strong>und</strong> „neuen Kriege“(Herfried Münkler), die es heute <strong>in</strong> großer Zahl gibt, s<strong>in</strong>d oft nicht durch äußereE<strong>in</strong>wirkungen bed<strong>in</strong>gt. Gerade <strong>der</strong> Problemkomplex <strong>der</strong> fragilen Staatlichkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong>Bedrohung, die fragile Staaten auch für die <strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaft darstellen können,lässt sich mit dem klassischen Sicherheitsbegriff nicht greifen. Deswegen wurde dieserklassische Sicherheitsbegriff ausgeweitet. Beispielsweise setzte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschenVerteidigungspolitik das Konzept <strong>der</strong> „erweiterten Sicherheit“ durch. So heißt es imWeißbuch des Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriums aus dem Jahr 2006:„Deutsche Sicherheitspolitik beruht auf e<strong>in</strong>em umfassenden Sicherheitsbegriff, istvorausschauend <strong>und</strong> multilateral angelegt. Sicherheit kann we<strong>der</strong> re<strong>in</strong> national noch alle<strong>in</strong>durch Streitkräfte gewährleistet werden. Erfor<strong>der</strong>lich ist vielmehr e<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong> Ansatz, <strong>der</strong>nur <strong>in</strong> vernetzten sicherheitspolitischen Strukturen sowie im Bewusstse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es umfassendengesamtstaatlichen <strong>und</strong> globalen Sicherheitsverständnisses zu entwickeln ist. DasGesamtkonzept <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung ‚Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung <strong>und</strong>Friedenskonsolidierung’ ist e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> hierzu.“ (BMV 2006: 9) 11 Zur Europäischen Sicherheitsstrategie siehe auch den Beitrag von Amann/L<strong>in</strong>dner/Persch <strong>in</strong> diesem Band.


Neben militärischen Bedrohungen werden auch humanitäre Krisen,Menschenrechtsverletzungen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Probleme <strong>in</strong> schwachen Staaten <strong>und</strong> denKrisenregionen <strong>der</strong> Welt als mögliche Sicherheitsbedrohungen angesehen (Debiel 2003: 4).Das Entwicklungsprogramm <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen, das United Nations DevelopmentProgramme (UNDP) entwarf das neue Konzept <strong>der</strong> „human security“ (UNDP 1994: 22), dasstatt des staatszentrierten Sicherheitsbegriffes die „menschliche Sicherheit“ <strong>in</strong> denVor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stellte. Sicherheit ist demzufolge mehr als nur <strong>der</strong> Schutz von Grenzen <strong>und</strong>Staats<strong>in</strong>teressen; Sicherheit bedeutet vielmehr auch, dass e<strong>in</strong>zelne Menschen Schutz vor Not,Krankheit, Gewalt <strong>und</strong> Unterdrückung genießen. Im Zuge <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit herrschenden<strong>Diskussion</strong> über den Klimawandel werden diesem Sicherheitsbegriff auch <strong>der</strong> Schutz vor denAuswirkungen <strong>der</strong> Klimaverän<strong>der</strong>ung h<strong>in</strong>zugefügt (Debiel/Messner/Nuscheler 2006: 30-32).Allerd<strong>in</strong>gs hat die Ausweitung des traditionellen Sicherheitsbegriffs auch Schattenseiten:Durch Medien <strong>und</strong> Sicherheitspolitiker wird den Bürgern <strong>in</strong> den Industrienationen immerwie<strong>der</strong> die globale Unsicherheit vor Augen geführt. Mit dem ausgeweiteten Sicherheitsbegriffsche<strong>in</strong>t auch e<strong>in</strong> ausgeweitetes Bedrohungsgefühl e<strong>in</strong>herzugehen. Die Angst vorTerroranschlägen o<strong>der</strong> Flüchtl<strong>in</strong>gsströmen erhöht so auch die Bereitschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong>Bevölkerung, für das Ziel e<strong>in</strong>er (<strong>der</strong>art weit def<strong>in</strong>ierten) verme<strong>in</strong>tlich größeren Sicherheit denRegierungen mehr Handlungsspielraum zu geben: „Der Vorrang <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Sicherheitmachte weltweit, auch <strong>in</strong> gefestigten Demokratien, Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Rechtsstaatlichkeit(rule of law) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Menschenrechte verw<strong>und</strong>bar.“ (Debiel/Messner/Nuscheler 2006: 11).Das US-Gefangenenlager Guantánamo-Bay auf Kuba 2 <strong>und</strong> die <strong>Diskussion</strong> über dasLuftsicherheitsgesetz <strong>in</strong> Deutschland 3 s<strong>in</strong>d Beispiele für diese Aushöhlung vonRechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> Menschenrechten.Insgesamt führt die allgeme<strong>in</strong>e Anerkennung e<strong>in</strong>es ausgeweiteten Sicherheitsbegriffs jedochdazu, dass die <strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaft gewillt ist, <strong>in</strong> Krisenregionen <strong>und</strong> vom Zerfallbedrohten Staaten zu <strong>in</strong>tervenieren – sei es mit humanitärer Hilfe, sei es mit militärischenMitteln. Ziel ist es dann, die Situation für die Menschen vor Ort zu verbessern, auch wenn dieeigenen Interessen nicht direkt betroffen s<strong>in</strong>d. Beson<strong>der</strong>s dann aber, wenn e<strong>in</strong>e Regierung2 Im US-Gefangenenlager Guantánamo-Bay auf Kuba werden Personen, die von <strong>der</strong> US-amerikanischenRegierung <strong>der</strong> Mitgliedschaft <strong>in</strong> Terrornetzwerken o<strong>der</strong> ähnlichem verdächtigt werden, ohne rechtmäßigesVerfahren gefangengehalten (Amnesty International o.J.).3Im Luftsicherheitsgesetz gab es den Passus, nach dem e<strong>in</strong> entführtes Passagierflugzeug, das vonSelbstmordattentätern als Waffe e<strong>in</strong>gesetzt würde, im äußersten Notfall abgeschossen werden dürfe. DasB<strong>und</strong>esverfassungsgericht erklärte diese Regelung für verfassungswidrig (B<strong>und</strong>esverfassungsgericht 2006).


anerkennt, dass die Instabilität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Staat auch Auswirkungen auf das eigeneLand <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Bevölkerung haben kann, wird sie es schwer haben, <strong>in</strong>ternational <strong>und</strong> auchden eigenen Bürgern gegenüber anhaltende Untätigkeit gegenüber <strong>der</strong> Krise zu rechtfertigen.Gerade die zerfallenden o<strong>der</strong> zerfallenen Staaten wurden früher als militärisch schwachangesehen <strong>und</strong> galten somit nicht als Bedrohung für die militärisch mächtigenIndustrienationen. Oft wurden deswegen solche Staaten von den reicheren Län<strong>der</strong>n ignoriert.Entwicklungshilfe floss eher <strong>in</strong> jene Län<strong>der</strong>, <strong>in</strong> denen die Regierung zu Reformen im S<strong>in</strong>ne<strong>der</strong> Ideale von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> Menschenrechte gewillt war. DiejenigenStaaten, <strong>in</strong> denen die Regierung den Geberlän<strong>der</strong>n nicht entgegenkam o<strong>der</strong> <strong>in</strong> denen ke<strong>in</strong>eStrukturen mehr vorhanden waren, um e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Verwaltung von F<strong>in</strong>anzhilfen zuerlauben, gerieten <strong>in</strong> die Gefahr, auch bei <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit übergangen zuwerden (Debiel 2007: 342-343).Heute jedoch werden auch militärisch kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> schwache Staaten von den westlichenLän<strong>der</strong>n als Gefahr für die Sicherheit betrachtet. Zum Beispiel nennt die EuropäischeSicherheitsstrategie von 2003 explizit das Phänomen scheitern<strong>der</strong> Staaten als e<strong>in</strong>e möglicheBedrohung für Europa (ESS 2003: 6). Ebenso schreibt das Department of State <strong>der</strong> USA: „Werecognize that our own security is best guaranteed when our friends and neighbors are secure,free, and prosperous, and when they respect human rights and the rule of law.” (Departmentof State 2003). Auch Eizenstat/Porter/We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> (2005: 134) schreiben:„[…] there is a crisis of governance <strong>in</strong> a large number of weak, impoverished states, and thiscrisis poses a serious threat to U.S. national security. The foreign policy architecture of theUnited States was created for the threats of the twentieth century – enemies whose danger lay<strong>in</strong> their strength. Today, however, the gravest danger to the nation lies <strong>in</strong> the weakness ofother countries […]”.Die Erkenntnis, dass Sicherheit nicht alle<strong>in</strong> die Sicherheit des Staates vor äußerer Bedrohungbedeutet, hat sich mittlerweile also weitgehend durchgesetzt. Trotzdem gibt dieser neueSicherheitsbegriff noch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigen geme<strong>in</strong>samen Handlungswege für die <strong>in</strong>ternationaleGeme<strong>in</strong>schaft vor. Verschiedene Staaten haben ganz unterschiedliche Ansichten, welcheMaßnahmen im E<strong>in</strong>zelnen dieser ausgeweitete Sicherheitsbegriff erfor<strong>der</strong>lich macht.1.2 Entwicklungszusammenarbeit <strong>und</strong> militärische Intervention


Die oben aufgeführte Sicherheitsdebatte hat auch Auswirkungen auf das Selbstverständnisvon humanitärer Hilfe o<strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit. „Da neben die militärische auchdie persönliche, ökologische <strong>und</strong> menschliche Sicherheit getreten ist, haben nunmehr nahezualle sozialen Phänomene e<strong>in</strong>en sicherheitspolitischen Bezug“ (Maihold 2005: 40). Also tretenauch die Entwicklungszusammenarbeit <strong>und</strong> die humanitäre Hilfe aus dieser Perspektivenunmehr als Beitrag zur Sicherheit auf, die sich bisher eher über moralisch-ethischeGesichtspunkte def<strong>in</strong>iert hatten: Reiche, hoch entwickelte Län<strong>der</strong> gaben e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teilihres Reichtums ab, um die ärmeren Län<strong>der</strong>n <strong>in</strong> ihrer Entwicklung zu unterstützen. DieHauptorientierung <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit lag auf dem Ausbau vonBildungsmöglichkeiten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Entwicklungslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> aufUmweltpolitik. Im Zuge <strong>der</strong> „securization“ aber präsentiert sich dieEntwicklungszusammenarbeit jetzt als „Präventionsstrategie gegen den Terrorismus“(Maihold 2005: 36).E<strong>in</strong>erseits br<strong>in</strong>gt diese Umdeutung Vorteile mit sich, denn sie verleiht <strong>der</strong>Entwicklungszusammenarbeit neues Prestige. Vor allem im Umgang mit zerfallenden Staatenerhält sie neue Bedeutung. Da <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e solche Staaten e<strong>in</strong>e Bedrohung für die<strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaft darstellen, soll die Entwicklungszusammenarbeit hier neueStrukturen schaffen, die e<strong>in</strong>en Staatskollaps abwenden o<strong>der</strong> rückgängig machen. ImProgramm <strong>der</strong> USA 4 heißt es:“Failed and fail<strong>in</strong>g states can provide fertile gro<strong>und</strong> for terrorist organizations to thrive. Theheightened threat of terrorism <strong>in</strong> states with despotism, weak <strong>in</strong>stitutions, and neglectedsocial, economic, and political capacity, requires greater emphasis on mov<strong>in</strong>g states towardmore accountable, legitimate, and democratic governance. To reduce these conditions, theDepartment [of State; Anmerkung <strong>der</strong> Verfasser] and USAID will support developmentassistance focused on democracy and domestic good governance [...]” (Department of State2003).Allerd<strong>in</strong>gs sollte sich die Entwicklungszusammenarbeit nicht auf die Bekämpfung desTerrorismus beschränken, dem solche schwachen Staaten als Rückzugsort dienen können. Sowendet Maihold e<strong>in</strong>:„Die Argumentation, dass die EZ [Entwicklungszusammenarbeit; Anmerkung <strong>der</strong> Verfasser]bei <strong>der</strong> Terrorismusbekämpfung über spezielle Handlungskompetenzen verfüge, könnte sichsehr schnell als kurzsichtiges politisches Kalkül für die Err<strong>in</strong>gung politischen Beifalls im4 Zur US-amerikanischen Strategie siehe auch den Beitrag von Palka/Schlögel <strong>in</strong> diesem Band.


heimischen politischen Raum erweisen <strong>und</strong> <strong>der</strong> EZ dauerhaften Schaden zufügen.“ (Maihold2005: 44).Es besteht jedoch immer noch die Frage, welche Art von Entwicklungshilfe am geeignetstenist, den Staatszerfall <strong>in</strong> schwachen Staaten zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> beim Aufbau neuer staatlicherStrukturen nach e<strong>in</strong>em solchen Kollaps zu helfen. E<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzhilfen ist meistnicht die geeignete Lösung. Dies kann nämlich dazu führen, dass die Entwicklungshilfe selbstals Haupte<strong>in</strong>nahmequelle betrachtet wird <strong>und</strong> Behörden o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Personen hauptsächlichnach <strong>der</strong> Zuteilung von Entwicklungshilfe streben, statt selbst produktiv tätig zu werden(Lancaster 2006: 298). Auch Entwicklungshilfe, die an Bed<strong>in</strong>gungen geknüpft ist, hat <strong>in</strong> <strong>der</strong>Vergangenheit nur wenig bewirkt. Erst wenn im Land selbst e<strong>in</strong> Reformwille vorhanden ist,greifen solche Hilfen. Solange die Regierung o<strong>der</strong> die herrschenden Eliten nicht an e<strong>in</strong>erÄn<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, helfen auch Anreize <strong>der</strong> Entwicklungspolitik nicht. WennGeberlän<strong>der</strong> durch ihre Entwicklungshilfe e<strong>in</strong>e Reform gar erzw<strong>in</strong>gen wollen, ist dieserVersuch meist zum Scheitern verurteilt (Debiel 2007: 343-344). Um e<strong>in</strong>e effektiveImplementierung entwicklungspolitischer Maßnahmen zu erreichen, sollten die Geberlän<strong>der</strong>versuchen, diese Maßnahmen soweit wie möglich mit den Empfängerregierungenabzustimmen (Debiel 2007: 344). Durch e<strong>in</strong>e Beteiligung an den Entscheidungen <strong>und</strong> an <strong>der</strong>Durchführung von Projekten <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit kann die Eigenverantwortunggestärkt werden <strong>und</strong> vermieden werden, dass die Entwicklungszusammenarbeit die Aufgaben<strong>der</strong> Regierung (zum Beispiel Bereitstellung von Tr<strong>in</strong>kwasser) übernimmt <strong>und</strong> damit <strong>der</strong>enLegitimität <strong>und</strong> Glaubwürdigkeit weiter unterhöhlt.„Zugleich kann aber bei mangeln<strong>der</strong> Entwicklungsorientierung, verbreiteter Korruption o<strong>der</strong>stark repressiver Herrschaft die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Regierung hochproblematisch se<strong>in</strong>,da sie die Legitimität des bestehenden Regimes stärkt. In <strong>der</strong>artigen Situationen wird esnotwendig, auch ‚jenseits des Staates’ mit nichtstaatlichen Gruppen, <strong>der</strong> Privatwirtschaft <strong>und</strong>lokalen staatlichen E<strong>in</strong>heiten zu kooperieren.“ (Debiel 2007: 344).Die Tendenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit geht dah<strong>in</strong>, verschiedene Strategien <strong>der</strong>Zusammenarbeit für unterschiedliche Kategorien von Empfängern zu entwickeln. In den USAbeispielsweise werden die Län<strong>der</strong>, die Entwicklungshilfe erhalten sollen, <strong>in</strong> vier Kategoriene<strong>in</strong>geteilt. Je nach Kategorie erhält e<strong>in</strong> Land Unterstützung <strong>in</strong> an<strong>der</strong>em Maße <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>enKonditionen (Lancaster 2006: 290-291). Auch Debiel schlägt vor, Maßnahmen <strong>der</strong>Entwicklungszusammenarbeit <strong>in</strong> schwachen o<strong>der</strong> zerfallenden Staaten an die jeweiligeSituation im Land <strong>und</strong> die politische Legitimität <strong>der</strong> Regierung anzupassen (Debiel 2007:


344-346). Auf jeden Fall sollte versucht werden, die Strategien verschiedener Geberlän<strong>der</strong>besser aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abzustimmen, denn „<strong>in</strong>ternational assistance efforts are often agencydriven,work<strong>in</strong>g <strong>in</strong> competition and with m<strong>in</strong>imal co-ord<strong>in</strong>ation“ (Jaarva/Baszarkiewicz 2006:8). Als erster wichtiger Schritt <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er besseren Zusammenarbeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnenStaaten wurde die UN Peacebuild<strong>in</strong>g Commission <strong>in</strong>s Leben gerufen (UN 2006).Oft genug reichen allerd<strong>in</strong>gs Methoden <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit nicht aus, denZusammenbruch e<strong>in</strong>es Staates zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Auch wenn e<strong>in</strong> Konflikt bereits <strong>in</strong> vollemGange ist, s<strong>in</strong>d neben humanitärer Hilfe für die Bevölkerung weitere Maßnahmen notwendig,um e<strong>in</strong>en Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> staatlichen Strukturen zu ermöglichen. In solchen Fällen kannmilitärisches E<strong>in</strong>greifen die e<strong>in</strong>zige Lösung se<strong>in</strong>. Die Vere<strong>in</strong>ten Nationen haben dieMöglichkeit, Militäraktionen <strong>in</strong>s Leben zu rufen. 5 Bisher waren die Peacekeep<strong>in</strong>g-Truppenoft unbewaffnet o<strong>der</strong> durften nur zur Selbstverteidigung von ihren Waffen Gebrauch machen.Immer mehr geht die Tendenz mittlerweile aber h<strong>in</strong> zum sogenannten „robusten Mandat“, dasheißt: “<strong>in</strong> some contemporary post-conflict situations, peacekeep<strong>in</strong>g forces may need theability to use force, if necessary, to keep the <strong>in</strong>itiative of the peace process on track and todefend the peacekeep<strong>in</strong>g mission and its mandate“ (UN 2004).Die USA s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> militärisch am weitesten entwickelte Staat <strong>der</strong> Welt. Sie s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> waren oftan militärischen E<strong>in</strong>sätzen <strong>in</strong> Konfliktregionen beteiligt. “Throughout the 1990s, the UnitedStates [were] rely<strong>in</strong>g on overwhelm<strong>in</strong>g force to quickly establish a stable environment anddeter resistance from form<strong>in</strong>g.“ (Dobb<strong>in</strong>s 2004: 96). In Afghanistan <strong>und</strong> im Irak versuchtendie USA dagegen, e<strong>in</strong>en neuen Ansatz zu wählen, den des „small“ o<strong>der</strong> „light footpr<strong>in</strong>t“, beidem es darum g<strong>in</strong>g, die US-amerikanische Intervention so ger<strong>in</strong>g wie möglich zu halten <strong>und</strong>den Wie<strong>der</strong>aufbau des Staates baldmöglich <strong>in</strong> die eigene Verantwortung des <strong>in</strong>terveniertenStaates, möglichst <strong>in</strong> enger Kooperation mit den Vere<strong>in</strong>ten Nationen. zu übergeben. Dobb<strong>in</strong>sschreibt dazu:”It would appear that the low-profile, small-footpr<strong>in</strong>t approach to nation-build<strong>in</strong>g is muchbetter suited to UN-style peacekeep<strong>in</strong>g than to US-style peace enforcement“ <strong>und</strong> „the UnitedStates would be well advised to resume supersiz<strong>in</strong>g its nation-build<strong>in</strong>g missions and to leavethe small-footpr<strong>in</strong>t approach to the United Nations.“ (Dobb<strong>in</strong>s 2004: 97).5 Siehe den Beitrag zur UN von Mujic/Schmalz <strong>in</strong> diesem Heft.


Außerdem wollen sich die USA auch weiterh<strong>in</strong> nicht auf e<strong>in</strong>e multilaterale E<strong>in</strong>igung fürMilitäraktionen verlassen. So heißt es aus dem State Department: „Although the Departmentwill strive to enlist the support of the <strong>in</strong>ternational community, the United States will nothesitate to act alone to exercise its right of self-defense.“ (Department of State 2003).Die Europäische Union hat da ganz an<strong>der</strong>e Ansichten. Zwar hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren dieTendenz abgezeichnet, dass die EU willens <strong>und</strong> fähig ist, auch im außereuropäischen Raummilitärische Präsenz zu zeigen (z.B. im Kongo, vgl. dazu den Beitrag vonL<strong>in</strong>dner/Persch/Amann). Allerd<strong>in</strong>gs muss es dabei immer e<strong>in</strong> UN-Mandat geben, das denE<strong>in</strong>satz legitimiert. Insgesamt legt die EU ihren Schwerpunkt bei E<strong>in</strong>sätzen <strong>in</strong> schwachen,zerfallenden o<strong>der</strong> zerfallenen Staaten hauptsächlich auf Wie<strong>der</strong>aufbaumaßnahmen <strong>und</strong> zivileMissionen, wie die Ausbildung von Polizeikräften. „Im Rahmen <strong>der</strong> ESVP können Militäro<strong>der</strong>Polizeikräfte <strong>in</strong> Krisenregionen entsandt werden, um humanitäre E<strong>in</strong>sätze,friedenserhaltende Maßnahmen, Krisenbewältigungse<strong>in</strong>sätze <strong>und</strong> sogar friedenschaffendeMaßnahmen durchzuführen.“ (EU o.J.). Insgesamt werden die militärischen <strong>und</strong> zivilenMöglichkeiten immer mehr auch verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> als „hybri<strong>der</strong> Ansatz“ charakterisiert. In <strong>der</strong>EU gibt es dazu seit 2004 e<strong>in</strong>e zivil-militärische Zelle, die <strong>in</strong>nerhalb des Militärstabs <strong>der</strong> EUe<strong>in</strong>e Verbesserung bei Planung <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ation von Maßnahmen, die sowohl militärischeals auch zivile Komponenten haben, erreichen soll (EU 2006).Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen <strong>Diskussion</strong> <strong>in</strong> den USA hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,dass militärische Stärke alle<strong>in</strong> nicht ausreichend ist, mit dem Problem fragiler Staatlichkeit<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bedrohung, die sie für die <strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaft darstellt, fertig zu werden.“Wash<strong>in</strong>gton must realize that weak and failed countries present a security challenge thatcannot be met through security means alone; the United States simply cannot police everynation where danger might lurk.Thus, state build<strong>in</strong>g is not an act of simple charity but a smart<strong>in</strong>vestment <strong>in</strong> the United States’ own safety and stability.“ (Eizenstat/Porter/We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> 2005:135).Die Resolution 1325 des Sicherheitsrates <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen aus dem Jahr 2000 for<strong>der</strong>te<strong>in</strong>e stärkere Präsenz von Frauen <strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong> Prävention, Bewältigung <strong>und</strong>Beilegung von Konflikten (Security Council 2000: 1-2). Auch das ist e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>Umdenken <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft. Komplexere <strong>und</strong> mehrdimensionaleMaßnahmen im Umgang mit Konflikten werden immer mehr ausgebaut. Diese Entwicklungwird sich wohl weiter fortsetzen <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em besseren Reaktionsvermögen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em


größeren Handlungsrepertoire <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf das Problemschwacher Staaten führen.


2. <strong>Diskussion</strong> möglicher Strategien2.1 Krisen- <strong>und</strong> ZerfallspräventionE<strong>in</strong> Umdenken <strong>der</strong> vorhandenen <strong>Interventionsstrategien</strong> ist unausweichlich, denn dasbisherige Vorgehen <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Akteure <strong>in</strong> zerfallenden <strong>und</strong> zerfallenen Staaten hatnicht den gewünschten Erfolgt gezeitigt, ja, <strong>in</strong> manchen Fällen sogar kontraproduktiv gewirkt:„A recent study for post-conflict countries shows that all current cases, with the exception ofCambodia and possibly El Salvador, have gotten worse on the UNDP Human DevelopmentIndex s<strong>in</strong>ce peace.“ (Woodward 2006: 19).Mit <strong>der</strong> Möglichkeit, präventiv <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krisensituation zu handeln, kann die <strong>in</strong>ternationaleStaatengeme<strong>in</strong>schaft gezielt e<strong>in</strong>em Staatszerfall entgegen wirken. Bereits im „Juni 2001formulierte Annan e<strong>in</strong> umfangreiches Konzept mit konkreten Empfehlungen, wie die UNOgeme<strong>in</strong>sam mit den Staaten, mit Nichtregierungsorganisationen <strong>und</strong> Unternehmen wirksamerzu e<strong>in</strong>er rechtzeitigen Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Bearbeitung gewaltsamer Konflikte beitragen kann.“(Schra<strong>der</strong> o.J.: 1).Dafür stehen den Betroffenen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Zum e<strong>in</strong>en bestehtdie Möglichkeit <strong>der</strong> operativen Prävention, um den Ausbruch von Gewalt zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.Dabei sollen Gewaltkonflikte frühzeitig erkannt werden <strong>und</strong> die Handelnden sich rechtzeitigum e<strong>in</strong>e Verhandlungslösung bemühen. Darüber h<strong>in</strong>aus richtet sich die strukturelle Präventiondarauf, politische, soziale <strong>und</strong> Umweltkrisen sowie von Menschen verursachteNaturkatastrophen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n (Schra<strong>der</strong> o.J.: 1). Zusätzlich f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Unterscheidungzwischen primärer, sek<strong>und</strong>ärer <strong>und</strong> tertiärer Prävention statt. An erster Stelle verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n dieMaßnahmen den Ausbruch von Gewalt. Sek<strong>und</strong>äre Schritte müssen zusätzliche <strong>und</strong> erneuerteGewalt vermeiden <strong>und</strong> an dritte Stelle tritt die Aufgabe, e<strong>in</strong>em Rückfall <strong>in</strong> alte Mustervorzubeugen (Schra<strong>der</strong> o.J.: 2).Auch die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland bemüht sich verstärkt darum, <strong>in</strong> Krisenregionen bei<strong>der</strong> Konfliktbewältigung mitzuarbeiten. So hat die B<strong>und</strong>esregierung 2004 den Aktionsplan„Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung <strong>und</strong> Friedenskonsolidierung“ beschlossen. Dieserhat das Ziel, verlässliche staatliche Strukturen herzustellen (Debiel, Tobias/Fischer, Mart<strong>in</strong>a2001). Die Aufgabe <strong>der</strong> Krisenprävention ist jedoch gegenüber e<strong>in</strong>em meist reaktivenVorgehens eher noch wenig entwickelt.


2.2 State build<strong>in</strong>gDie Entwicklungen <strong>in</strong> den Krisenregionen <strong>in</strong> den letzten Jahren zeigen, dass die altenStrategien <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft neu überdacht werden müssen. Daher prüfenviele Experten die bekannten Strategien <strong>und</strong> diskutieren, wie auf Staatszerfall an<strong>der</strong>s un<strong>der</strong>folgreich reagiert werden kann. State build<strong>in</strong>g bezeichnet allgeme<strong>in</strong> den Aufbau e<strong>in</strong>esStaates nach e<strong>in</strong>em Zusammenbruch o<strong>der</strong> während e<strong>in</strong>es Transformationsprozesses <strong>in</strong> e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>es politisches System. In <strong>der</strong> englischsprachigen Literatur werden dabei die Begriffepeace build<strong>in</strong>g, nation-build<strong>in</strong>g <strong>und</strong> state build<strong>in</strong>g oft synonym verwendet (Schoch 2007: 46).State build<strong>in</strong>g be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> breites Feld an E<strong>in</strong>griffsmöglichkeiten <strong>und</strong> „dasStandardrepertoire an Instrumenten <strong>und</strong> Strategien, das <strong>in</strong>ternationalen Akteuren zurVerfügung steht, umfasst diplomatische Maßnahmen <strong>und</strong> politische Dialogforen, dieEntwicklungs- <strong>und</strong> Handelspolitik sowie Konfliktmanagement“ (Klotzle 2007: 429). Diebisherigen größtenteils von den UN durchgeführten Missionen hatten nur mäßigen bis ke<strong>in</strong>enErfolg.„Bei Reform <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau des Staates wurden oft ‚westliche’ Modelle <strong>und</strong> Standards zuGr<strong>und</strong>e gelegt. Diese können jedoch nur mäßigen Erfolg <strong>in</strong> Gesellschaften mit e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>enGeschichte <strong>und</strong> Kultur haben.“ (Klemp/Poeschke 2005: 19)So wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren von den „<strong>in</strong>ternationalen Schlüsselakteuren e<strong>in</strong>e beachtlicheAnzahl von <strong>in</strong>stitutionellen Innovationen <strong>in</strong> die Wege geleitet“ (Klotzle 2007: 430). Folglichhaben die wichtigsten <strong>in</strong>ternationalen Organisationen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>s Leben gerufen, diesich mit <strong>der</strong> Problematik des Staatszerfalls <strong>und</strong> möglicher Reaktionen darauf befassen. DieVere<strong>in</strong>ten Nationen bildeten 2005 e<strong>in</strong>e Peacebuild<strong>in</strong>g-Kommission, die u.a. effektive<strong>Interventionsstrategien</strong> entwickeln <strong>und</strong> die Krisenregionen unterstützen soll. Innerhalb <strong>der</strong>Europäischen Union gestaltet sich die E<strong>in</strong>igung auf kohärente Entwicklungs- <strong>und</strong>Sicherheitspolitik schwierig <strong>und</strong> langwierig. 6 Zwar gibt es schon zahlreiche Gremien <strong>und</strong>Ausschüsse, wie die Conflict Prevention and Crisis Management Unit <strong>der</strong> EuropäischenKommission, die die Aufgaben haben „die zivil-militärische Zusammenarbeit aufeuropäischer Ebene zu stärken sowie die Interoperabilität <strong>der</strong> zivilen <strong>und</strong> militärischenFähigkeiten <strong>der</strong> Mitgliedstaaten zu verbessern“ (Klotzle 2007: 432). Aber auch e<strong>in</strong>zelneLän<strong>der</strong> gründen verschiedene E<strong>in</strong>richtungen um auf das Problem des Staatszerfallsangemessen reagieren zu können.6 Siehe dazu ausführlich auch den Beitrag von Mujic/Schmalz <strong>in</strong> diesem Band.


2.3 DemokratisierungE<strong>in</strong>e beliebte Maßnahme zur Bewältigung des Staatszerfalls, auch im Rahmen des statebuild<strong>in</strong>g, stellt die Demokratisierung dar, gilt die Demokratie doch alos e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> stabilstenRegimetypen. Beson<strong>der</strong>s nach dem Zusammenbruch <strong>der</strong> Sowjetunion <strong>und</strong> <strong>der</strong> Öffnung desEisernen Vorhangs erschien die Demokratisierung e<strong>in</strong> geeignetes Mittel zur Stabilisierung <strong>der</strong>Regime. Rasche Demokratisierung <strong>und</strong> Marktliberalisierung haben jedoch, wie etwa Schoch(2007: 53) kritisch anmerkt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen „die gesellschaftliche Spannungen erhöht <strong>und</strong>sogar die Bed<strong>in</strong>gungen reproduziert, die zu Gewalt <strong>und</strong> Bürgerkrieg geführt hatten.An<strong>der</strong>e Wissenschaftler wie Mar<strong>in</strong>a Ottaway o<strong>der</strong> Stefan Mair legen den Schwerpunkt sehenden Ansatz <strong>der</strong> security first als wichtigsten ersten Schritt zum Wie<strong>der</strong>aufbau e<strong>in</strong>eszerfallenen Staates, denn meist fehlen dort die benötigten Institutionen um primär e<strong>in</strong>eDemokratieför<strong>der</strong>ung zu betreiben. Als erstes muss die <strong>in</strong>nere Sicherheit <strong>und</strong> dasGewaltmonopol wie<strong>der</strong> unter Kontrolle des Staates gebracht werden, damit danach weitereProjekte auf an<strong>der</strong>en Ebenen durchgeführt werden können, um den Staat zu stabilisieren.Diese Vorgehensweise, die Konzentration auf den Aspekt <strong>der</strong> Sicherheit als primäre Aufgabedes state-build<strong>in</strong>g, setzt aber e<strong>in</strong>e genaue Analyse <strong>der</strong> fragilen Staaten voraus (Klotzle 2007:441-442).2.4 Neotrusteeship<strong>Neue</strong>rd<strong>in</strong>gs erwägen Wissenschaftler wie Richard Caplan die Übernahme e<strong>in</strong>erTreuhandschaft als e<strong>in</strong>e mögliche Strategie zur Bewältigung des Staatszerfalls. Allerd<strong>in</strong>gskönnen sie dabei nicht auf viel Erfahrung zurückgreifen, denn bisher stehen nur wenigeStaaten unter Treuhandschaft. Bekannteste Beispiele s<strong>in</strong>d Bosnien-Herzegow<strong>in</strong>a o<strong>der</strong>Kosovo, auch wenn die <strong>in</strong>ternationale Intervention nicht direkt unter dem Namen trusteeshipgeführt wird (Caplan 2007: 313). „Neotrusteeship“ stößt allerd<strong>in</strong>gs auch auf Wi<strong>der</strong>stand, dennes mangelt an <strong>in</strong>ternationaler Verantwortlichkeit gegenüber <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung.Außerdem können mit e<strong>in</strong>er neotrusteeship sehr hohe Kosten verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong> (Caplan 2007:320). Deshalb gibt es bereits e<strong>in</strong>e Reihe von Alternativen zu e<strong>in</strong>er Treuhandschaft. ZumBeispiel wäre E<strong>in</strong>dämmung e<strong>in</strong>e mögliche Reaktion auf Staatszerfall. „Staaten könnenMaßnahmen ergreifen um sicherzustellen, dass zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Probleme, die aus <strong>der</strong>Schwäche des Staates entstehen, zu e<strong>in</strong>em großen Teil <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Grenzen des Staates o<strong>der</strong>


<strong>der</strong> Region gehalten werden, wo sie auch entstanden s<strong>in</strong>d.“ (Caplan 2007: 320). E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>eArt zu reagieren wäre die geteilte Souveränität. Die Betrachtung <strong>der</strong> Alternativen zurStrategie <strong>der</strong> Treuhandschaft zeigt die Schwächen des neotrusteeships. Denn die geteilteSouveränität „stärkt eher die lokalen Akteure statt sie zu verdrängen, was e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralenSchwächen e<strong>in</strong>er neotrusteeship ist“ (Caplan 2007: 321).2.5 Geteilte SouveränitätDie Souveränität e<strong>in</strong>es Staates gewährleistet unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong>ternationale Unabhängigkeitgegenüber an<strong>der</strong>en Staaten. Kann o<strong>der</strong> will e<strong>in</strong> Staat se<strong>in</strong>e Staatspflichten aber nicht erfüllen,so werden dort gemäß des Konzepts <strong>der</strong> geteilten Souveränität alternative governance-Formen aufgebaut .Internationale Akteure teilen sich <strong>in</strong> neu aufgebauten <strong>in</strong>stitutionellenStrukturen Amtsbefugnisse mit <strong>in</strong>ländischen Beamten (Klotzle 2007: 439). DieseZusammenarbeit soll dem fragilen o<strong>der</strong> zerfallenden Staat ermöglichen, se<strong>in</strong>e wichtigstenAufgaben zu erfüllen, doch bisher wurde die Strategie <strong>der</strong> geteilten Souveränität nur seltenerprobt. Das Konzept würde vor allem <strong>in</strong> schwachen, aber nicht mehr <strong>in</strong> zerfallenen Staatengreifen.„Geteilte bzw. bed<strong>in</strong>gte Souveränität stellt e<strong>in</strong> denkbares <strong>und</strong> aussichtsreiches Instrument dar,um zentrale Themen des ‚state-build<strong>in</strong>g’ mit e<strong>in</strong>em verhältnismäßig ger<strong>in</strong>gen Aufwand anf<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> personellen Ressourcen anzugehen. Trotzdem bleibt das Konzept nicht ohneSchwierigkeiten. So ist damit zu rechnen, dass erzwungene Regime geteilter Souveränität sehrwahrsche<strong>in</strong>lich an e<strong>in</strong>em Mangel an Legitimität leiden würden. E<strong>in</strong> solches Vorhaben müssteidealerweise auf E<strong>in</strong>ladung des betroffenen Staates erfolgen.“ (Klotzle 2007: 441).3. Fazit <strong>und</strong> <strong>Ausblick</strong>In <strong>der</strong> <strong>Diskussion</strong> um angemessene Reaktion auf zerfallende Staaten gibt es bisher ke<strong>in</strong>ewirklich neuen Strategien. Vielmehr werden immer noch bekannteInterventionsmöglichkeiten untersucht, an<strong>der</strong>e neu aufgegriffen o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t. Dennoch: DieTendenz geht dah<strong>in</strong>, das Problem fragiler Staatlichkeit als Ganzes zu betrachten <strong>und</strong> nichtmehr, wie noch vor e<strong>in</strong>igen Jahren, erst im tatsächlichen Notfall o<strong>der</strong> bei Ausbruch e<strong>in</strong>esKonflikts über e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>greifen nachzudenken. Mittlerweile versuchen die meisten wichtigenAkteure im Umgang mit schwachen Staaten bereits präventiv tätig zu werden, um e<strong>in</strong>enmöglichen Staatskollaps von vornhere<strong>in</strong> zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Dazu wird e<strong>in</strong>erseitsEntwicklungszusammenarbeit e<strong>in</strong>gesetzt, um Strukturen <strong>und</strong> Institutionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em


schwachen Staat zu stärken, also präventiv zu agieren. An<strong>der</strong>erseits ist die <strong>in</strong>ternationaleGeme<strong>in</strong>schaft auch eher dazu bereit, schon im Voraus militärisch e<strong>in</strong>zugreifen, <strong>in</strong>dempeacekeep<strong>in</strong>g-Truppen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en schwachen Staat entsandt werden. E<strong>in</strong> wichtiger Ansatz istauch die Verknüpfung von militärischen Mitteln <strong>und</strong> entwicklungspolitischen Maßnahmen.Die agierenden Staaten müssen beson<strong>der</strong>s darauf achten, ihre Strategien <strong>und</strong> Handlungenbesser aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abzustimmen, um die fragilen <strong>und</strong> zerfallenden Staaten erfolgreich zuunterstützen. Während die Europäer „have been far more supportive of importance of socialpolicy and redistribution dur<strong>in</strong>g political transitions“, so konzentiert sich die Regierung <strong>der</strong>USA auf „an extreme version of pro-buisness, private sector development and its global waron terror“ (Woodward 2006: 16).Die <strong>in</strong>tensive <strong>Diskussion</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politikwissenschaft, vor allem <strong>in</strong> den InternationalenBeziehungen, geht auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e politikberatende Richtung. E<strong>in</strong> wichtiger <strong>und</strong> nochausbaufähiger Aspekt ist dabei die Evaluierung von Effizienz <strong>und</strong> Effektivität erfolgter<strong>Interventionsstrategien</strong>. Mit ihrer Hilfe können <strong>in</strong>ternationale Akteure aus bereits erfolgtenInterventionen lernen <strong>und</strong> die zur Verfügung stehenden Instrumentarien zur Prävention <strong>und</strong>Intervention <strong>in</strong> schwache <strong>und</strong> zerfallen(d)e Staaten stetig verbessern. Wie die Analysen <strong>der</strong>vorliegenden Zeitschriftenausgabe gezeigt haben, sollten sie sich dabei noch stärker an denjeweiligen Spezifika <strong>der</strong> Region bzw. des E<strong>in</strong>zelfalls orientieren <strong>und</strong> ihre Maßnahmenmöglichst passgenau auf den Fall, se<strong>in</strong>e strukturellen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e konjunkturellen Probleme <strong>und</strong>mögliche Trägergruppen e<strong>in</strong>er neuen, stabileren politischen Ordnung zuschneiden.


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