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Neue Interventionsstrategien in der Diskussion und Ausblick

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<strong>der</strong> Region gehalten werden, wo sie auch entstanden s<strong>in</strong>d.“ (Caplan 2007: 320). E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>eArt zu reagieren wäre die geteilte Souveränität. Die Betrachtung <strong>der</strong> Alternativen zurStrategie <strong>der</strong> Treuhandschaft zeigt die Schwächen des neotrusteeships. Denn die geteilteSouveränität „stärkt eher die lokalen Akteure statt sie zu verdrängen, was e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentralenSchwächen e<strong>in</strong>er neotrusteeship ist“ (Caplan 2007: 321).2.5 Geteilte SouveränitätDie Souveränität e<strong>in</strong>es Staates gewährleistet unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong>ternationale Unabhängigkeitgegenüber an<strong>der</strong>en Staaten. Kann o<strong>der</strong> will e<strong>in</strong> Staat se<strong>in</strong>e Staatspflichten aber nicht erfüllen,so werden dort gemäß des Konzepts <strong>der</strong> geteilten Souveränität alternative governance-Formen aufgebaut .Internationale Akteure teilen sich <strong>in</strong> neu aufgebauten <strong>in</strong>stitutionellenStrukturen Amtsbefugnisse mit <strong>in</strong>ländischen Beamten (Klotzle 2007: 439). DieseZusammenarbeit soll dem fragilen o<strong>der</strong> zerfallenden Staat ermöglichen, se<strong>in</strong>e wichtigstenAufgaben zu erfüllen, doch bisher wurde die Strategie <strong>der</strong> geteilten Souveränität nur seltenerprobt. Das Konzept würde vor allem <strong>in</strong> schwachen, aber nicht mehr <strong>in</strong> zerfallenen Staatengreifen.„Geteilte bzw. bed<strong>in</strong>gte Souveränität stellt e<strong>in</strong> denkbares <strong>und</strong> aussichtsreiches Instrument dar,um zentrale Themen des ‚state-build<strong>in</strong>g’ mit e<strong>in</strong>em verhältnismäßig ger<strong>in</strong>gen Aufwand anf<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> personellen Ressourcen anzugehen. Trotzdem bleibt das Konzept nicht ohneSchwierigkeiten. So ist damit zu rechnen, dass erzwungene Regime geteilter Souveränität sehrwahrsche<strong>in</strong>lich an e<strong>in</strong>em Mangel an Legitimität leiden würden. E<strong>in</strong> solches Vorhaben müssteidealerweise auf E<strong>in</strong>ladung des betroffenen Staates erfolgen.“ (Klotzle 2007: 441).3. Fazit <strong>und</strong> <strong>Ausblick</strong>In <strong>der</strong> <strong>Diskussion</strong> um angemessene Reaktion auf zerfallende Staaten gibt es bisher ke<strong>in</strong>ewirklich neuen Strategien. Vielmehr werden immer noch bekannteInterventionsmöglichkeiten untersucht, an<strong>der</strong>e neu aufgegriffen o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t. Dennoch: DieTendenz geht dah<strong>in</strong>, das Problem fragiler Staatlichkeit als Ganzes zu betrachten <strong>und</strong> nichtmehr, wie noch vor e<strong>in</strong>igen Jahren, erst im tatsächlichen Notfall o<strong>der</strong> bei Ausbruch e<strong>in</strong>esKonflikts über e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>greifen nachzudenken. Mittlerweile versuchen die meisten wichtigenAkteure im Umgang mit schwachen Staaten bereits präventiv tätig zu werden, um e<strong>in</strong>enmöglichen Staatskollaps von vornhere<strong>in</strong> zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Dazu wird e<strong>in</strong>erseitsEntwicklungszusammenarbeit e<strong>in</strong>gesetzt, um Strukturen <strong>und</strong> Institutionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em

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