Zur Belohnung Leckerlis oder Streicheleinheiten? - Wittich Verlage KG
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Verbreitung: nördliches RLP und Teile Hessens · Auflage: 21.750<br />
TREC-Europacup Seite 4<br />
Feuer! Brandschutz im Stall Seite 10<br />
Verladetraining Seite 24<br />
Top-Thema:<br />
<strong>Zur</strong> <strong>Belohnung</strong> <strong>Leckerlis</strong><br />
<strong>oder</strong> <strong>Streicheleinheiten</strong>?<br />
Lesen Sie ab Seite 18<br />
Anzeigenschluss für die Oktober-Ausgabe ist Montag, der 17. September 2012<br />
Für Sie zum Mitnehmen!<br />
1<br />
1. September 2012<br />
5. Jahrgang
2<br />
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Auflage: 21.750 Exemplare<br />
nördliches Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz und Teile Hessens<br />
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Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Aus dem Inhalt: Seite<br />
Wissenswertes<br />
TREC-Europacup in Hasselbach 4<br />
Dankeschön für saubere Wiesen 21<br />
Glutenfreie Ernährung für Pferde 36<br />
Salz – nicht nur eine geschmackliche Vorliebe 37<br />
Fachthema<br />
Naturheilkunde fürs Pferd: Ultraschalltherapie in der Tierheilpraxis 8<br />
Feuer!!! Maßnahmen, die Leben retten 10<br />
<strong>Belohnung</strong> – <strong>Leckerlis</strong> <strong>oder</strong> Lob sind kein Widerspruch 18<br />
Verladetraining 24<br />
Der nächste Winter kommt – was kann <strong>oder</strong> muss ich jetzt schon tun? 30<br />
Veranstaltung<br />
Kutschenrallye in Singhofen 6<br />
Leserservice<br />
Verbreitungsgebiet Pferdeland 2<br />
Anzeigenpreise und Beilagenpreise 2<br />
Pferderecht 16<br />
Coupon für Pferdeverkaufsanzeigen mit Foto 20<br />
Der Tierarzt rät 22<br />
Info für private Kleinanzeigen 28<br />
Das nächste Pferdeland erscheint in der KW 40/2012.<br />
Annahmeschluss ist Montag, der 17. September 2012<br />
Erscheinungswoche ist immer die Woche des ersten Samstags im Monat<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Verlag +Druck LINUS WITTICH <strong>KG</strong><br />
Rheinstraße 41 ·56203 Höhr-Grenzhausen ·Telefon 02624/911 -0<br />
Fax 02624/911115·E-Mail: pferdeland@wittich-hoehr.de<br />
Auflage: 21.750 ·Erscheinungsweise: monatlich ·Verbreitung: nördliches RLP und Teile Hessens<br />
Einzelabo gegen Vorkasse per Lastschrift für 2,50 Euro inkl. Zustellgebühr und 7% MwSt. möglich.<br />
Geschäftsführung und Verlagsleitung: Michael <strong>Wittich</strong>. Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Annette Steil, alle unter der Anschrift des <strong>Verlage</strong>s. Es gilt die zur Zeit gültige Preisliste. Gezeichnete<br />
Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, der auch verantwortlich ist.<br />
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Sie auf Seite 20<br />
in dieser Ausgabe.
4<br />
38 Reiterinnen und Reiter trafen<br />
sich vom 20. - 22. Juli in Hasselbach/Hunsrück,<br />
um ihre Fertigkeiten<br />
im Orientierungsreiten sowie<br />
ihr Geschick bei der Bewältigung<br />
von unterschiedlichen Geländehindernissen<br />
in einem europaweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb zu messen.<br />
Ein erfolgreicher Orientierungsritt beginnt<br />
bereits im Kartenraum. Die Teilnehmer<br />
haben 20 Minuten Zeit, die zu reitende<br />
Route exakt auf ihre Karte zu übertragen.<br />
Dies muss mit aller Sorgfalt geschehen,<br />
denn schon eine Abweichung von 1 mm<br />
auf der Karte entspricht 25 m in der Natur.<br />
Teilnehmer aus Frankreich, Großbritannien<br />
und Italien waren der Einladung<br />
des Vereins TREC-Deutschland<br />
e.V. gefolgt, um möglichst viele Punkte<br />
für die diesjährige TREC-Europacupwertung<br />
zu sammeln. Gleichzeitig<br />
diente die Veranstaltung der FN<br />
als Sichtung für die Nominierung<br />
der Junioren- und Senioren-Nationalmannschaft,<br />
die vom 7. - 9. September<br />
auf der TREC-Weltmeister-<br />
Eintreffen der späteren E-Cup-Siegerin,<br />
Lisbeth Lumpp, am Hauptstopp.<br />
Hier waren 30 Minuten Pause und eine<br />
Veterinärkontrolle vorgesehen.<br />
schaft in Mafra (Portugal) die deutschen<br />
Farben vertreten werden. Für<br />
die Reiter aus dem Hunsrück war<br />
-Europacup in Hasselbach<br />
parallel ein TREC mit entsprechend<br />
geringeren Anforderungen ausgeschrieben<br />
worden.<br />
Dementsprechend hatte der Ausrichter<br />
drei verschiedene Routen<br />
von 24, 33 bzw. 38 Kilometer<br />
Länge ausgearbeitet, die je nach<br />
Gruppe unterschiedlich schwierige<br />
Abschnitte enthielten. Die Einhaltung<br />
der Strecke und der vorgegebenen<br />
Geschwindigkeit wurde an insgesamt<br />
9 Kontrollposten sowie 21<br />
Passagepunkten überprüft, notiert<br />
und später in der Rechenstelle ausgewertet.<br />
Karla Fontanesi aus Italien nutzte die<br />
Pause, um die vor ihr liegende Strecke in<br />
1-km-Abschnitte einzuteilen, was für das<br />
Einhalten des vorgegebenen Tempos unerlässlich<br />
ist.<br />
Die Reitzeiten für den Orientierungsritt<br />
lagen zwischen 3 ½ Stunden<br />
für die Einsteiger und ca. 5 ½<br />
Stunden für die beiden Sichtungen.<br />
Die vorgegebenen Strecken führten<br />
abwechselnd über wunderschön zu<br />
reitende Graswege auf der Hunsrückhöhe,<br />
dann aber auch immer<br />
wieder in die wildromantischen, steilen<br />
Täler mehrerer Moselzuflüsse. Es<br />
ging an versteckt gelegenen kleinen<br />
Mühlen vorbei, es musste geklettert,<br />
gerutscht und mehrere Wasserläufe<br />
durchquert werden. Dabei waren<br />
je nach gewähltem Level mehr <strong>oder</strong><br />
weniger topographisch anspruchsvolle<br />
Passagen zu bewältigen.<br />
Während der gesamten Veranstaltung<br />
wurden die Pferde mehrfach<br />
tierärztlich überwacht.<br />
Bis auf zwei kleine Ausfälle erhielten<br />
alle die Starterlaubnis für den zwei-<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Erfahrungsaustausch der Juniorinnen, die<br />
später für die Nationalmannschaft nominiert<br />
wurden.<br />
ten Wettkampftag, der wie üblich<br />
mit einer Rittigkeitsprüfung begann,<br />
bei der der langsamste Galopp und<br />
der schnellste Schritt bewertet wurden.<br />
Im Anschluss daran wurde zu einem<br />
3,5 km langen Geländeparcours<br />
gestartet, der von Hasselbach zur<br />
Reitanlage nach Kastellaun führte.<br />
Verschiedene Geländeaufgaben<br />
waren auf der Strecke zu erfüllen,<br />
z.B. eine Holzbrücke zu überqueren,<br />
zwei Hecken zu springen <strong>oder</strong><br />
in einer Gasse rückwärts zu richten.<br />
Christine Flüssing zeigte bei der Rittigkeitsprüfung<br />
ihres ersten TREC-Wettbewerbes<br />
starke Nerven.<br />
Die meisten Hindernisse befanden<br />
sich auf der Außenanlage des Kastellauner<br />
Reitvereins, z.B. Senke,<br />
Graben, Treppe, Wegpassage <strong>oder</strong><br />
„tief hängende Äste“.<br />
Hierbei wurden die „Äste“ je nach<br />
Stockmaß 20 cm über dem Widerrist<br />
jedes einzelnen Pferdes aufgehängt,<br />
die dann beim Durchreiten<br />
nicht herunterfallen durften, wobei
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Für Westernreiter wie David Dinges sind Sprunghindernisse eine<br />
besondere Herausforderung.<br />
man nur für den Galopp volle Punktzahl<br />
erhielt.<br />
Besonderes Handicap hierbei: Die<br />
WBO schreibt das Tragen einer<br />
Jessica Schneider,<br />
vor Caroline<br />
Kindel auf Platz<br />
zwei und Anna-<br />
Caroline Mahlke, die erfahrene TREC-Reiterin aus dem Schwarzwald,<br />
zeigt hier beim Stillstand, dass sie auch diese Aufgabe einwandfrei<br />
beherrschen. Das Paar erreichte später in der E-Cup-Wertung Platz 2.<br />
Sicherheitsweste für diese Teilprüfung<br />
vor.<br />
Die Europacupwertung entschied<br />
Lisbeth Lumpp, die erfolgreiche Reiterin<br />
aus Frankreich für sich, gefolgt<br />
von Caroline und Beatrix Mahlke,<br />
Baden-Württemberg auf Platz zwei<br />
und drei. Bei den Junioren siegte<br />
Ein kräftiger Baumstamm – für Anna-Maria Schmitt und ihren<br />
Norweger offenbar kein Problem.<br />
…das Beste für<br />
Reiter und Pferd<br />
Maria Schmitt,<br />
Rang drei, alle<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Das Team Ulrike<br />
Schäfer/Katharina<br />
Heimann<br />
setzte sich an<br />
die Spitze der<br />
Einsteigergruppe, vor Carmen Bestvater,<br />
Hessen auf Platz zwei und<br />
dem Hasselbacher Team Pamela<br />
Heß/Arnd Heckler auf Platz drei.<br />
Im Anschluss an die Siegerehrung<br />
gab Gerlinde Hoffmann (FN) die mit<br />
Spannung erwartete Nominierung<br />
für die Teilnahme an der Weltmeis-<br />
Angebot im Juli<br />
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Öffnungszeiten: täglichvon 10.00 –19.00 Uhr, Sa. 9.30 –16.00 Uhr<br />
terschaft in Portugal bekannt. In die<br />
Senioren-Mannschaft wurden berufen:<br />
Anja Wendt, Caroline und Beatrix<br />
Mahlke, Bess Klingmüller, Gabi<br />
Nowack, Madeleine Gaukler,<br />
Reserve: Rainhild Wenzel.<br />
Der Junioren-Mannschaft werden<br />
angehören:<br />
Caroline Kindel, Jessica Schneider,<br />
Lea Gröber, Lena Kopnarski, Anna-<br />
Maria Schmitt, Jenny Stemke, Reserve:<br />
Waltraud Wenzel.<br />
5<br />
informiert:<br />
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Eskadon, Eurostar,<br />
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Erfolgreichste Juniorin wurde Jessica Schneider mit dem<br />
Achal-Tekkiner Saygak.<br />
Text: Heidi Hertz<br />
Fotos: Anja Schneider
6<br />
Ava auf Hof Rabenley<br />
„Also ich bin Ava – eigentlich,<br />
Avantgard aus dem Anduc’– Hannoveraner-Trakehner-Stute.<br />
Wär<br />
nicht so wichtig. Da jedoch viele<br />
Menschen der Ansicht sind, Warmblüter<br />
passen nicht in eine Laufstallhaltung,<br />
möchte ich meine Abstammung<br />
hervorheben.<br />
Seit nun einem Jahr und drei Monaten<br />
lebe ich dank eines Sinneswandels<br />
meines Menschen in einem<br />
Laufstall, in dem ich mir Tag und<br />
Nacht aussuchen kann, ob ich auf<br />
der Weide sein möchte, auf dem<br />
großen Sandauslauf <strong>oder</strong> in der<br />
Ruhe- und Schutzhalle. Über dem<br />
Heu, das ich den ganzen Tag genie-<br />
ßen kann, liegen leider so blöde<br />
engmaschige Netze und ich muss<br />
ganz schön schaffen, wenn ich satt<br />
werden will. Habe ich Durst, muss<br />
ich ein ganz schönes Stück laufen.<br />
Tja, der Weg zur Wiese ist ebenfalls<br />
nicht gerade um die Ecke und<br />
sie wird zugeteilt, also wir dürfen da<br />
nur vier Stunden am Tag drauf. Dennoch<br />
bin ich super zufrieden!!! Ich<br />
habe jetzt eine kleine Stutenherde<br />
von 8 Ladies zu bemuttern. Das ist<br />
sehr unterhaltend, wenn auch gelegentlich<br />
stressig. Aber ich habe richtig<br />
gerne was um die Ohren! Es darf<br />
auch ruhig mal gebalgt und gerannt<br />
werden, so dass es staubt!<br />
Als ich im April 2011 hier ankam,<br />
ging es mir nach sechs Monaten<br />
Wintersaison in der Box mit Auslauf<br />
richtig schlecht! Ich bin jetzt<br />
20 Jahre alt und hatte zu diesem<br />
Zeitpunkt starke Schmerzen in den<br />
Beinen und im Rücken. Auch meine<br />
Hufe waren noch nicht so toll in<br />
Form.<br />
(Anmerkung von meinem Menschen:<br />
Schale beider Vorderhufe, Hufrolle<br />
bds. vorne, Spat bds. hinten, Arthrose<br />
der Rückenwirbel und Degene-<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
ration im Bereich der ISG; immer<br />
noch sehr schlechtes Hufmaterial bei<br />
begonnener Umstellung auf Barhuf<br />
vor ca. 3 Jahren)<br />
Nun habe ich kaum noch Beschwerden!<br />
Ich laufe, spiele und sorge mit<br />
Freuden für ,meine kleine Herde’.<br />
Mein Mensch darf mich sogar bald<br />
wieder reiten, soooo habe ich mich<br />
erholt! Zwar nur, ohne mich zu sehr<br />
zu belasten – aber immerhin ‚spielen<br />
und tanzen‘ wir dann wieder<br />
ein wenig. Ich fühle mich rundherum<br />
ausgeglichen und kann endlich<br />
leben wie ein zufriedenes Pferd.<br />
Freunde, auf in einen Laufstall! Es ist<br />
echt super!!!“<br />
Text und Fotos: Ute Nussbaum<br />
Kutschenrallye am 7.10.2012 in Singhofen<br />
Der ZRFV Singhofen u. Umgebung e.V. veranstaltet am Sonntag,<br />
den 7.10.2012 ab 10 Uhr eine Rallye für Kutschfahrer.<br />
Vom Pony bis zum Kaltblüter, vom 1-Spänner bis zum 4-Spänner kann jeder<br />
teilnehmen. Die Strecke beträgt ca. 12 km und geht durch Wald und Flur.<br />
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, einen Kegelparcours zu durchfahren.<br />
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen!<br />
Für Essen und Trinken ist gesorgt.<br />
Weitere Infos unter www.reitverein-singhofen.de <strong>oder</strong> unter Tel.: 02604–8677<br />
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 30.9.2012.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Weltneuheit Koyana Coco Einstreu<br />
Alles Bio, <strong>oder</strong> was?<br />
In Hettenrodt, einer kleinen Ortsgemeinde in Rheinland-<br />
Pfalz, direkt an der Stadt Idar-Oberstein gelegen, ist die<br />
Firma Rittmann Kameen GmbH ansässig.<br />
Mit viel Herzblut und Engagement wird sich hier seit Jahren<br />
für eine möglichst staubfreie Pferdewelt im Bereich<br />
Rau-Futter eingesetzt. Pferde-Heulage allerbester Qualität<br />
ist der Anspruch von Thomas Rittmann, Geschäftsführer<br />
des herzlichen Familienbetriebs.<br />
Seit Neustem gibt es hier nicht nur den Rund-um-Service<br />
in Sachen Heulage, sondern auch eine nahezu staubfreie<br />
Einstreu: Koyana Coco Einstreu.<br />
Für die Koyana Coco Einstreu wird nur der Torf der Kokosnuss<br />
verwendet, also eigentlich ein Abfallprodukt, das zu<br />
100% aus Natur besteht. Dieser Torf, welcher sich zwischen<br />
den Fasern der Nuss befindet, wird gewaschen, entstaubt<br />
und in der Sonne getrocknet. Jeder Baum spendet<br />
ungefähr 15 Kokosnüsse, die etwa alle 45 Tage geerntet<br />
werden, hier kann man also wirklich von nachwachsendem<br />
Rohstoff reden!<br />
Die geruchsneutrale Coco-Einstreu zeichnet sich als besonders<br />
saugend und schnell trocknend aus, so dass Uringeruch<br />
sofort absorbiert wird und keine Geruchsbelästigung<br />
entsteht. Feuchte Stellen werden im Gegensatz zu<br />
anderen Einstreu nicht gleich entsorgt, sondern mit einer<br />
Vielzahn-Gabel einfachangehoben und mit einer Drehbewegung<br />
über die vorhandene, trockene Einstreu gestreut.<br />
Es werden immer nur die feuchten Parzellen bearbeitet.<br />
Das Ausmisten erfolgt ohne große körperliche Anstrengung.<br />
Auch die Ausmistzeit verringert sich drastisch und<br />
der Misthaufen wir zu einem „Häufchen“, das sofort zu<br />
100 %als hochwertiger Dung einsetzbar ist.<br />
Die Coco Einstreu ist<br />
sehr ergiebig, sowohl<br />
beim erstmaligen Einstreuen<br />
als auch im<br />
täglichen Verbrauch.<br />
Auch der Lagerplatz<br />
ist viel geringer als bei<br />
üblicher Einstreu. Jährlich<br />
genügt 1 Palette<br />
Koyana Coco Einstreu<br />
pro Pferd.<br />
Als Grundeinstreu für<br />
eine „normal große<br />
Box“ empfehlen wir<br />
35-40 kg, Nachstreubedarf<br />
pro Woche<br />
5-8 kg. Koyana Coco<br />
Einstreu ist im Vergleich zuherkömmlichen Einstreu-Produkten<br />
mit einem Kilopreis von 0,68 €bis zu 1,13 €(je<br />
nachdem ob in stark gepressten Platten, in weniger stark<br />
gepressten Blöcken <strong>oder</strong> lose in Ballen) teurer, der Bedarf<br />
pro Box ist jedoch durch die hohe Leistungsfähigkeit der<br />
Einstreu viel geringer.<br />
Wenn man nun nochdie verringerte Arbeitszeit/Ausmistzeit<br />
berücksichtigt, ist Koyana Coco Einstreu der klare Sieger.<br />
Sie haben Pferde mit (Staub-)Allergien, Hufproblemen,<br />
Atemwegserkrankungen? Oder Sie wollen Ihr Pferd<br />
einfach weiterhin gesund erhalten?<br />
Testen Sie unser staubarmes RUNDUM-SORGLOS-PAKET<br />
Koyana Coco Einstreu<br />
10 kg Ballen, lose<br />
Pferde-Heulage<br />
20 kg Ballen<br />
Bei uns gibt es keine Mindestbestellmenge. Stellen Sie sich Ihren Bedarf<br />
individuell zusammen. Ob Sie 1Ballen <strong>oder</strong> einen kpl. Sattelzug mit<br />
1170 Ballen benötigen, wir sind für Sie da.<br />
Selbstabholer sind nach<br />
vorheriger Terminabsprache<br />
gerne willkommen.<br />
Die absolut saugstärkste<br />
Einstreu!<br />
Andere Größen auf Anfrage. Wir beraten Sie gerne.<br />
7
8<br />
Naturheilkunde fürs Pferd<br />
Alternative Heilmethoden und sanfte Therapien<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Ultraschalltherapie in der Tierheilpraxis<br />
Tiefenwirksame Mikromassage,<br />
zuverlässig und schmerzfrei,<br />
ohne Spritzen und Tabletten<br />
Wenn man das Wort „Ultraschall“ im<br />
Zusammenhang mit Pferdekrankheiten<br />
hören, denken die meisten dabei<br />
an das bildgebende Diagnoseverfahren<br />
des Tierarztes, um damit Veränderungen<br />
im Gewebe zu diagnostizieren,<br />
Trächtigkeiten zu überprüfen etc.<br />
Ultraschall gibt es jedoch auch als<br />
Therapieform.<br />
Es handelt sich dabei um den medizinischen<br />
Ultraschall, der bei einer<br />
Vielzahl von Krankheiten hilfreich eingesetzt<br />
werden kann. Am Rande sei<br />
vermerkt, dass diese ursprünglich für<br />
die Humanmedizin entwickelte Technik<br />
auch sehr erfolgreich im Bereich<br />
der Faltenreduzierung und sogar zur<br />
gezielten Unterstützung beim Abnehmen<br />
an Problemzonen seinen Einzug<br />
in die Schönheitsfabriken gehalten<br />
hat. Bei dieser bestimmten Therapie<br />
werden mit einer Frequenz<br />
ab 900.000 Schwingungen in der<br />
Sekunde durch den Ultraschall hochwirksame,<br />
pflanzliche Wirkstoffkombinationen<br />
schmerzfrei in das betroffene<br />
Haut- <strong>oder</strong> Gewebeareale einmassiert.<br />
Durch die Tiefenwirkung der<br />
Vitalwellen kommen die Wirkstoffe<br />
gezielt an den Ort, an dem sie benötigt<br />
werden, z.B. das Einschleusen<br />
von Hyaloron, Chondroitin, Glucosamin<br />
<strong>oder</strong> Weihrauch, um ein paar Beispiele<br />
zu nennen, gezielt in die betrof-<br />
Zunächst wird das speziell für die jeweilige Behandlung ausgewählte<br />
Ultraschallgel auf die gereinigte und leicht angefeuchtete<br />
Stelle des zu behandelnden Areals aufgetragen...<br />
fenen arthrosegeplagten Gelenke –<br />
ganz ohne Spritze! Dabei entsteht ein<br />
Synergieeffekt aus der Kombination<br />
der Ultraschall- Schwingungen mit der<br />
Wirksamkeit von Pflanzenwirkstoffen,<br />
die in den speziell dafür entwickelten<br />
Ultraschall-Gels für die unterschiedlichsten<br />
Anwendungen enthalten sind<br />
und deren Wirkstoffe bis zu 6 cm tief<br />
in die betroffenen Areale geschleust<br />
werden können. Namen der Gels wie<br />
Arthro, Dolo, HCG, Trauma, Lympho,<br />
Kelo <strong>oder</strong> Neo verraten schon mal,<br />
was es für unterschiedliche Wirkstoffe<br />
in den einzelnen Gels gibt und wie<br />
unterschiedlich das Wirkspektrum der<br />
Anwendungen sein kann.<br />
So ist im „Dolo-Gel akut“ Wintergrün,<br />
Weihrauch und Pfefferminz, wohingegen<br />
im „Trauma-Gel“ Beinwell, Arnika,<br />
Ringelblume und Zaubernuss enthalten<br />
sind.<br />
Für die Pferdeleute besonders reizvoll<br />
sind die beiden „Arthrose-Gels“ „Arthro“<br />
mit Teufelskralle, Brennessel, etc.<br />
und „HCG“ mit Hyaluron, Chondroitin<br />
und Glucosaminen, aber auch die<br />
„Neo-Gels“ für die Besitzer geplagter<br />
Ekzemer-Pferde zur Unterstützung<br />
beim Aufbau der Haut mit den Wirkstoffen<br />
Panthenol, Hamamelis, Weihrauch<br />
und Beinwell.<br />
Was genau ist denn<br />
Ultraschall?<br />
Ultraschallwellen sind Schallwellen,<br />
die oberhalb des menschlichen<br />
Hörvermögens (16<br />
bis 20 kHz) liegen.<br />
Der Schall beruht<br />
auf mechanischen<br />
Schwingungen in<br />
longitudinaler Richtung<br />
(längs gerichteter<br />
Schall), die von<br />
einer Schallquelle<br />
erzeugt werden. Die<br />
in der physikalischen<br />
Therapie genutzten<br />
Frequenzen liegen<br />
zwischen 0,5 und 5<br />
MHz.<br />
Wirkweisen der Ultraschall-<br />
Therapie<br />
• Mikromassage der Zellmatrix im<br />
gesamten Haut- und Bindegewebe<br />
• Gezielte Förderung des Zellstoffwechsels<br />
• Entsäuerung des Bindegewebes<br />
• Lösen von Blockierungen<br />
• Unterstützt den Abtransport von<br />
Schlacken und Giftstoffen<br />
• Gefäßerweiterung und dadurch<br />
Verbesserung der Durchblutung<br />
• Verbesserung der Sauerstoff- und<br />
Nährstoffversorgung<br />
• Stärkung des Bindegewebes<br />
Die Tierphysiotherapie, in die unsere<br />
Ultraschalltherapie einzuordnen<br />
wäre, ist genauso alt wie die Physiotherapie<br />
am Menschen. Die am häufigsten<br />
zu behandelnden Erkrankungen<br />
betreffen Muskeln, Gelenke <strong>oder</strong><br />
Knochen. Schmerzen, Lahmheiten,<br />
Unwohlsein, etc. sind die Folgen von<br />
Blockierungen, Verletzungen, Operationen<br />
<strong>oder</strong> sind einfach nur alters<strong>oder</strong><br />
überlastungsbedingt<br />
Die Ultraschall-Therapie ist eine<br />
schnell wirksame Therapie, die nicht<br />
nur zur akuten Schmerzbehandlung,<br />
sondern auch zum langfristigen Strukturaufbau<br />
des gesamten Bewegungsapparates<br />
mit großem Erfolg angewendet<br />
wird. Auch zur Vorbereitung<br />
des Gewebes vor gezielten Manipulationen<br />
an Gelenken setze ich sie ein,<br />
ebenso wie bei sehr Nadel-empfindlichen<br />
Pferden anstatt der Akupunkturnadeln.<br />
Wie bei einer Akupunktur<br />
werden dabei die Akupunkturpunkte<br />
unter der Haut erreicht, da man durch<br />
die Schallwellen bis an die tiefer gelegenen<br />
Akupunkturpunkte gelangen<br />
kann, was mit oberflächlicher Akupressur<br />
nicht nachhaltig möglich ist.<br />
Das Indikationsspektrum des Ultraschalls<br />
ist breit, besonders Erkrankungen<br />
und Funktionsstörungen von<br />
Gelenken und ihren Anteilen, aber<br />
auch bestimmte Erkrankungen der<br />
Muskulatur sprechen gut auf die<br />
Behandlungen an. Bei alten Pferden<br />
dient die Therapie der Erhaltung der
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
…danach werden mit kreisenden Bewegungen die Wirkstoffe<br />
des Gels bis tief ins Gewebe per Ultraschallwellen hinein<br />
„micro-massiert“.<br />
Beweglichkeit, bei Sportpferden kann<br />
sie zur Leistungssteigerung führen, bei<br />
Ekzemern reduziert sie den Juckreiz,<br />
verbessert das Hautbild, <strong>oder</strong> sie hilft<br />
einfach bei Sehnenverletzungen, Knochenreizungen,<br />
Entzündungen, Prellungen,<br />
Narbenbehandlungen etc.,<br />
etc.<br />
Mögliche Anwendungsbeispiele/Indikationen:<br />
Hämatome, Bursitis, Muskelverspannungen,<br />
Lipome, Myogelosen, degenerative<br />
Gelenkserkrankungen, Belastungsmyopathie,<br />
Überbeine, Gallen,<br />
Sehnenschwellungen und Verklebungen,<br />
Arthrose, Arthritis, Krongelenksschale,Hufrehe/Huflederhautentzündung,<br />
schlecht heilende Wunden,<br />
Mauke, Ekzembehandlung, Narbenentstörung<br />
etc. Auch für Hunde gelten<br />
hier analoge Indikationen.<br />
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass<br />
es wie bei jeder Therapieform nicht<br />
mit einer einmaligen Anwendung<br />
getan ist. Je nach Therapie werden<br />
Anwendungshäufigkeiten zwischen<br />
4 und 10 Behandlungen empfohlen.<br />
Schlussendlich entscheidet der Patient,<br />
wann die Therapie abgesetzt werden<br />
kann. Bei der Wahl der Therapiedauer,<br />
der Intensität und der Behandlungsfrequenz<br />
spielen zum Einen die<br />
jeweilige Erkrankung, aber auch die<br />
individuelle Verfassung des Patienten<br />
eine maßgebliche Rolle. Nicht jeder<br />
Patient reagiert gleich auf Ultraschallapplikation.<br />
Es ist selbstverständlich,<br />
dass Reaktionen des Tieres genau<br />
beobachtet werden müssen und auf<br />
eventuelle Schmerzäußerungen während<br />
der Therapie <strong>oder</strong> Verschlechterungen<br />
des Zustands entsprechend zu<br />
regieren ist. Im Allgemeinen ist allerdings<br />
das Gegenteil der Fall: Die Pfer-<br />
de lassen den Kopf<br />
und die Ohren<br />
hängen, schließen<br />
die Augen halb,<br />
genießen die<br />
Behandlung und<br />
dösen vor sich hin.<br />
Prinzipiell gilt:<br />
Für akute und<br />
oberflächliche<br />
Krankheitsbilder<br />
- niedrige Dosierung,<br />
häufigere<br />
Behandlung in kürzeren<br />
Abständen<br />
Für chronische<br />
und tief liegende Zustände - höhere<br />
Dosierung, längere Behandlungsabstände,<br />
oft mehrere Wochen<br />
Es ist hierbei die Gewebedichte zu<br />
beachten. Je mehr Muskelgewebe,<br />
desto höher die Intensität.<br />
Als Kontraindikationen<br />
gelten:<br />
Tumore, Infektionen, Thromben, Sensibilitätsstörungen,<br />
die direkte Beschallung<br />
von: Herz, Augen und gravidem<br />
Uterus, die Bestrahlung nicht geschlossener<br />
Epiphysenfugen.<br />
Technik der<br />
Ultraschallapplikation<br />
Die Ultraschallwellen werden an den<br />
Grenzflächen reflektiert. Diese Reflektion<br />
beträgt an der Luft annähernd<br />
100 Prozent! Es ist darum notwendig,<br />
zwischen dem Schallkopf und<br />
der Haut ein geeignetes Kontaktmedium,<br />
nämlich die phytologischen Wirk-<br />
Ein bunter Strauß geballter Wirksamkeit!<br />
stoffgels, aufzubringen. Bei der direkten<br />
Ankopplung wird der Schallkopf<br />
direkt auf die Haut aufgesetzt. Es ist<br />
darauf zu achten, dass der gesamte<br />
Behandlungsbereich gleichmäßig mit<br />
Gel bedeckt ist, um die exakte Übertragung<br />
des Ultraschalls zu gewährleisten.<br />
Des Weiteren kann ein gründliches<br />
Scheren des Behandlungsbereiches<br />
erforderlich sein!<br />
Anwendungstechnik<br />
Am häufigsten wird die sogenannte<br />
dynamische Beschallung durchgeführt:<br />
der Schallkopf wird mit leichtem<br />
Druck langsam über das zu behandelnde<br />
Gebiet geführt. Dabei empfiehlt<br />
sich eine kreis- und spiralförmige<br />
Bewegung des Behandlungskopfes.<br />
Es ist wichtig, den Behandlungskopf<br />
nicht schräg zum Behandlungsbereich<br />
aufzusetzen, um verstärkte<br />
Reflektionen am Gewebeübergang<br />
zu vermeiden. Durch die kontinuierliche<br />
Bewegung des Schallkopfes werden<br />
die oben angesprochenen unerwünschten<br />
Effekte vermieden und<br />
eine gleichmäßige Übertragung des<br />
Ultraschalls in das Gewebe gewährleistet.<br />
Für sehr kleine Behandlungsgebiete,<br />
zum Beispiel Myogelosen,<br />
kann eine semistatische Methode verwendet<br />
werden, bei der der Schallkopf<br />
nur sehr langsam und mit kleineren<br />
Bewegungen geführt wird. Hier ist<br />
allerdings eine Reduktion der Intensität<br />
zur Vermeidung von Überdosierungen<br />
wichtig.<br />
Text: Tatjana Kuhnert, Gackenbach<br />
Fotos: Tatjana Kuhnert, Tina F. Kern<br />
9
10<br />
Feuer!!!<br />
Maßnahmen, die Leben retten<br />
„Dass schon viele Jahre lang<br />
nichts passiert ist, ist pures<br />
Glück. Es bedeutet nicht,<br />
dass nicht jederzeit etwas<br />
passieren kann.“ Diese Aussage<br />
eines erfahrenen Feuerwehrmannes<br />
bringt es auf<br />
den Punkt. Lesen Sie, wie Sie<br />
– egal ob als Einstaller <strong>oder</strong><br />
Stallbesitzer – die Brandsicherheit<br />
verbessern können.<br />
Ein Feuer ist immer schnell<br />
Dass das kurze Krachen im Gebläse,<br />
mit dem der Landwirt das frisch<br />
gelieferte Stroh auf den Heuboden<br />
blies, der Beginn einer Katastrophe<br />
sein sollte, ahnte niemand. Und<br />
dann ging alles ganz schnell: Ein<br />
Fremdkörper im Stroh erzeugte im<br />
Gebläse einen Funken. Eine gewaltige<br />
Staub-Explosion setzte binnen<br />
weniger Sekunden den gesamten<br />
Heuboden direkt über den Stallungen<br />
in Flammen. Der Dachstuhl<br />
des Gebäudes brannte völlig nieder.<br />
Die Feuerwehr, die mit 90<br />
Mann anrückte, konnte nur noch<br />
den wirtschaftlichen Totalschaden<br />
feststellen und das Übergreifen des<br />
Feuers auf Nachbargebäude verhindern.<br />
Bis tief in die Nacht hinein<br />
arbeiteten die Männer der Feuerwehr<br />
mit Drehleiter und Baggern<br />
daran, Brandnester aufzufinden<br />
und zu löschen. Zum Glück befanden<br />
sich nur sechs der sonst über<br />
40 Pferde im Stall – sie alle konnten<br />
gerettet werden, und auch die<br />
Menschen kamen mit einem Schrecken<br />
davon. Die Aufräumarbeiten<br />
dauerten mehrere Wochen.<br />
Dramatischer endete ein Brand in<br />
einem Offenstall im Großraum Köln<br />
mit sechs Pferden, der durch einen<br />
Kabelbrand ausgelöst wurde: Hier<br />
kam für alle Pferde jede Hilfe zu<br />
spät.<br />
Wichtig!!!<br />
Nur 30 Sekunden bleiben,<br />
um ein Pferd aus einer<br />
brennenden Box zu retten.<br />
Prävention ist darum ein<br />
MUSS.<br />
Hinweisschild für den Fluchtweg<br />
Bei nahezu allen Bränden in Pferdeställen<br />
spielen Heu und Stroh<br />
eine tragende Rolle, denn diese<br />
Materialien sind enorm brennbar –<br />
Stroh verbrennt<br />
dreimal schneller<br />
als Benzin!<br />
Darum bleiben<br />
einem Retter nur<br />
30 Sekunden,<br />
um ein Pferd aus<br />
einer brennenden<br />
Box zu bergen.<br />
Vor diesem<br />
Hintergrund<br />
wird schnell<br />
klar, warum<br />
Pferdeställe der<br />
höchsten der drei Brandschutzklassen<br />
zugeordnet werden.<br />
Es ist unbequem, als Stallbetreiber<br />
und Pferdebesitzer die „heile Hobbywelt“<br />
mit Gedanken über Brandschutz,<br />
Sicherheit und Vorbeugung<br />
zu trüben. Doch wenn im Brandfall<br />
nur wenige Minuten <strong>oder</strong> gar<br />
Sekunden bleiben, um Leben zu retten,<br />
ist keine Zeit mehr, um Strategien<br />
zu entwerfen und Fluchtwege<br />
frei zu räumen. Jetzt zählt schnelles<br />
und bedachtes Handeln. Und das<br />
ist nur möglich, wenn alle Beteiligten<br />
schon vorher wissen, was zu<br />
tun ist, und auf kleine, sicherheitsrelevante<br />
Dinge jeden Tag geachtet<br />
wird.<br />
Brandursachen<br />
Eine traurige Tatsache ist, dass die<br />
meisten Brände durch Unachtsamkeit<br />
entstehen und somit vermeidbar<br />
wären. Hier ist die Routine der<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
ärgste Feind der Sicherheit. Funken<br />
können bis zu zehn Meter weit fliegen<br />
– doch mal ehrlich: Wer beseitigt<br />
beim Besuch des Hufschmiedes,<br />
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�������� �� ��<br />
�������� ��� ������ �����������������������������<br />
beim Auftauen frostiger Leitungen<br />
<strong>oder</strong> beim Anzünden der Wunderkerze<br />
auf dem Geburtstagskuchen<br />
für die Stallkollegin alle brennbaren<br />
Stoffe im Umkreis von zehn<br />
Metern?<br />
Schmerzlich ist ebenfalls die<br />
Erkenntnis, dass ein simples<br />
Genussmittel – das Rauchen – auf<br />
der Liste der Brandursachen in Pferdeställen<br />
ganz oben steht. Wider<br />
besseres Wissen laufen Raucher<br />
mit brennender Zigarette durch die<br />
Stallgasse, denn man möchte „ja<br />
nur mal eben“ das Halfter abnehmen….<br />
Unbequem und unbeliebt,<br />
aber absolute Pflicht sind daher<br />
Konsequenz, das Aufstellen sicherer<br />
Aschenbecher an den Türen und<br />
deutliche Hinweis-Schilder.<br />
Elektrische Geräte, Anlagen und Installationen<br />
sind oft gemeinsam mit<br />
mangelnder Wartung und hohem<br />
Staubaufkommen ein Pulverfass.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Nicht fachgerecht verlegte <strong>oder</strong><br />
veraltete Stromleitungen, mehrfach<br />
hintereinander gesteckte Verlängerungskabel,<br />
eingestaubte Leuchten<br />
<strong>oder</strong> solche, die zu nah an brennbaren<br />
Materialien positioniert sind,<br />
dauerhaft aufgerollte Kabeltrommeln,<br />
Mäuseverbiss und fehlerhaft<br />
montierte Stromabnehmer können<br />
Kurzschlüsse und Funken verursachen<br />
<strong>oder</strong> durch enorme Wärmeentwicklung<br />
Schwelbrände entfachen.<br />
Gerade bei kleinen, privaten<br />
Pferdehaltungen, wo aus finanziellen<br />
Gründen gern gebastelt und<br />
geflickt wird, statt Fachleuten einen<br />
Installations- <strong>oder</strong> Reparaturauftrag<br />
zu erteilen, sind Kabelbrände ein<br />
präsentes Thema.<br />
Wichtig!!!<br />
Mehrere hintereinander<br />
gesteckte Verlängerungskabel<br />
und nicht vollständig<br />
entrollte Kabeltrommeln<br />
können enorme Hitze entwickeln.<br />
Von frischem Heu geht eine<br />
enorme Brandgefahr aus.<br />
Bereits bei 60 Grad entstehen<br />
Schwelbrände!<br />
Die Verwendung von elektrischen<br />
Heizlüftern <strong>oder</strong> Gasstrahlern, um<br />
Sattel- und Futterkammer in kalten<br />
Wintern frostfrei zu halten, ist<br />
in vielen Ställen gängige Praxis.<br />
Teilweise werden diese Wärmeerzeuger<br />
sogar ohne Aufsicht betrieben:<br />
unbedachter Luxus auf Kosten<br />
der Sicherheit. Frisch eingebrachtes<br />
Heu neigt je nach Trockenheits-<br />
Holger Braun weist auf das gültige<br />
Prüfsiegel hin.<br />
grad aufgrund<br />
von chemischen<br />
Prozessen für<br />
zwei bis zehn<br />
Wochen nach<br />
dem Einbringen<br />
zur Selbstentzündung.<br />
Es ist daher<br />
unbedingt erforderlich,während<br />
dieser Zeit<br />
mehrfach täglich<br />
mit einer<br />
Heusonde, die<br />
man über die<br />
örtliche Feuerwehr ausleihen kann,<br />
die Temperatur innerhalb der Ballen<br />
und des Stapels zu kontrollieren.<br />
Bereits bei 50 Grad besteht<br />
akute Brandgefahr, bei 60 Grad<br />
ist unverzüglich die Feuerwehr zu<br />
alarmieren!<br />
Selten, aber durchaus vorkommend<br />
sind Brände, die durch Blitzeinschlag<br />
und Überspannungsschäden<br />
verursacht werden. Fang- und<br />
Ableitungen sind daher regelmäßig<br />
zu überprüfen und Überspannungssicherungen<br />
einzurichten.<br />
Hätten Sie gedacht, dass etwa<br />
15% aller Brände auf Brandstiftung<br />
zurückzuführen sind? Nur selten<br />
sind dies persönlich motivierte,<br />
böswillige Übergriffe. Für Kinder<br />
sind landwirtschaftliche Betriebe<br />
und Pferdeställe ein wunderbarer<br />
Abenteuerspielplatz. Die sichere<br />
Einfriedung des Geländes und<br />
der Verschluss von Heu- und Strohlagern<br />
sind hier sehr effektive Vorsichtsmaßnahmen.<br />
Brandursachen:<br />
• leichtfertiger Umgang mit offenem<br />
Feuer und Funkenflug<br />
• Rauchen<br />
• Elektrische Geräte und Installationen<br />
• Leuchten<br />
• Heizstrahler<br />
• Selbstentzündung von frischem<br />
Heu<br />
• Blitzschlag und Überspannung<br />
• Brandstiftung, spielende Kinder<br />
Eine Stallbesichtigung<br />
„Vor gut vier Jahren brannte dem<br />
Vorbesitzer ein großes Strohlager<br />
Rauchmelder retten Leben<br />
11<br />
Seit Juli 2012 gilt in Rheinland-Pfalz die Rauchmelder-<br />
Pflicht. Wir liefern und montieren Geräte des<br />
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ab, das sich im hinteren Bereich<br />
der Reithalle befand. Das hat uns<br />
von Anfang an für das Thema sensibilisiert,“<br />
erklärt Nadine Ospelkaus,<br />
die ‚gute Seele’ im Reitstall<br />
Sommerlade in Reichshof bei Köln.<br />
„Was nützt uns die schönste Anlage<br />
und all die Bemühungen um<br />
eine artgerechte Haltung, wenn wir<br />
ein hohes Gefahrenpotenzial einfach<br />
ignorieren?“ Holger Braun,<br />
Verkaufsleiter bei Giebeler Brandschutztechnik,Brandschutzbeauftragter<br />
und Mitglied der freiwilligen<br />
Feuerwehr erinnert sich: „Es<br />
war sehr schwer, den Brandherd<br />
mit unseren Löschfahrzeugen zu<br />
erreichen. Die einzige ausreichend<br />
große Zufahrt zum hinteren Teil der<br />
Reithalle war blockiert, das hat uns<br />
wertvolle Zeit gekostet.“ Die Konsequenz<br />
aus dem Brandfall von<br />
2007 ist heute, dass Heu und Stroh<br />
in einer separaten Remise gelagert<br />
werden, räumlich getrennt von Stallungen<br />
und Anlagen.<br />
Holger Braun und Nadine Ospelkaus<br />
führen mich durch den beeindruckenden<br />
Pferdebetrieb, der in<br />
hellen Boxen und luftigen Laufställen<br />
bis zu 330 Pferde beherbergen<br />
kann. Überall sieht man die praktische<br />
Umsetzung des Brandschutz-<br />
Konzeptes, das der Brandschutzbeauftragte<br />
vor Ort individuell ausgearbeitet<br />
hat. „Zunächst haben wir<br />
den Bedarf an Löschmitteln festgestellt.<br />
Dazu gibt es feste Größen,<br />
die sich aus der Brandgefahrenklasse<br />
und der Betriebsfläche ergeben.<br />
Dann galt es, für die Löscheinheiten<br />
sinnvolle Standorte zu finden<br />
und je nach Standort auch die optimale<br />
Löscheinrichtung zu installieren.<br />
Und das so, dass sie jederzeit
12<br />
Feuerlöscher am Ein- und Ausgang positionieren<br />
in Sekundenschnelle griff- und einsatzbereit<br />
ist.“<br />
Feuerlöscher: Was und wo?<br />
Zwei Arten von Feuerlöschern wurden<br />
im Reitstall Sommerlade installiert:<br />
- Im Heu- und Strohlager, bei den<br />
Laufställen und im Boxentrakt ruhen<br />
Pulver-Feuerlöscher sicher in ihren<br />
hüfthoch angebrachten Wandhalterungen,<br />
vor Staub und Beschädigung<br />
geschützt durch Stoff-Überzieher<br />
<strong>oder</strong> Kunststoff-Abdeckungen.<br />
„Im Außenbereich haben wir uns für<br />
Pulver-Löscher entschieden, da diese<br />
auch bei Frost sicher funktionieren.<br />
Außerdem sind Pulver und Gas nicht<br />
gesundheitsgefährdend. So können<br />
Heu und Einstreu nach einem eventuellen<br />
Brandfall noch verwendet<br />
werden, nachdem man das Material,<br />
das unmittelbar mit den Löschmitteln<br />
in Kontakt gekommen ist, entfernt<br />
hat,“ erläutert der Experte die<br />
praktischen Gesichtspunkte.<br />
- „Im Reiterstübchen und in der Sattelkammer<br />
arbeiten wir mit Schaumlöschern.<br />
Diese Räume sind frostsicher, und im<br />
Falle eines Brandes würde Schaum<br />
die wertvollen Gegenstände wie<br />
Markensättel und Inventar deutlich<br />
weniger schädigen als Pulver. Aufgrund<br />
der offenen Bauweise haben<br />
wir auf CO ² -Löscher verzichtet, die<br />
unter diesen Bedingungen keine<br />
optimale Löschleistung bringen würden.“<br />
Der Brandschutz-Experte weist<br />
darauf hin, dass die Wartung der<br />
Feuerlöscher im Zwei-Jahres-Intervall<br />
wichtig ist. „Das hat mit Geldmacherei<br />
nichts zu tun.“ Hier geht es um<br />
Einrichtungen, die Leben retten können.<br />
Auch wenn das Manometer am<br />
Feuerlöscher einen korrekten Druck<br />
anzeigt, kann<br />
durchaus so viel<br />
Druck entwi-<br />
chen sein, dass<br />
der Löscher im<br />
Ernstfall seinen<br />
Dienst versagt.<br />
Ebenso wichtig<br />
ist der Schutz<br />
des Sprühme- ■ SAT-Anlagen<br />
chanismus vor<br />
Staub, den es ja<br />
in Pferdebetrieben<br />
zuhauf gibt.<br />
Feuerlöscher<br />
werden am besten<br />
in der Nähe<br />
der Ein- und Ausgänge<br />
installiert.<br />
Auf keinen Fall<br />
sollten sie zuge-<br />
■ Alarmanlagen<br />
stellt werden.<br />
„Im Brandfall<br />
zählen Sekunden<br />
– denken<br />
Sie immer an<br />
die 30 Sekunden, die Ihnen nur<br />
bleiben, um ein Pferd aus einer<br />
brennenden Box zu retten.“ Nadine<br />
Ospelkaus wirft ein: „Manchmal<br />
ist es schon verlockend, an diesem<br />
freien Platz direkt an den Laufwegen<br />
„mal eben“ etwas abzustellen. Doch<br />
die Erfahrung zeigt, dass solch ein<br />
Verhalten ansteckend ist.<br />
Wo eine Mistgabel steht, kommt<br />
schnell eine Schubkarre hinzu…<br />
Hier muss jeder – Ein-staller und<br />
Stallpersonal – wirklich achtsam und<br />
konsequent sein.“<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Brandschutzeinrichtungen<br />
Wie es denn mit Rauchmeldern aussehe,<br />
möchte ich vom Brandschutzbeauftragen<br />
Holger Braun wissen.<br />
„Das ist oft problematisch, denn<br />
herkömmliche Rauchmelder arbeiten<br />
mit einer fotooptischen Linse.<br />
Diese Melder werden vom vielen<br />
Staub in einem Pferdebetrieb<br />
beeinflusst und können Täuschungsalarme<br />
auslösen – <strong>oder</strong> funktionieren<br />
bald nicht mehr. Auch Frost<br />
<strong>oder</strong> hohe Luftfeuchtigkeit können<br />
die Leistung dieser Geräte beeinflussen.“<br />
Thomas Dohrendorf von<br />
Minimax weist darauf hin, dass es<br />
Brandmelder gibt, die auf Rauch-<br />
Wärme- und/<strong>oder</strong> CO-Brandgasentwicklung<br />
als Multisensormelder<br />
reagieren. Wärmemelder mit einer<br />
hohen Schutzart gegen Umwelt-<br />
THOMAS ROHN<br />
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15 Jahre<br />
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TR<br />
einflüsse sind auch vor Staub<br />
geschützt und seien somit in Pferdebetrieben<br />
ohne Probleme einsetzbar.<br />
Während in einigen europäischen<br />
Nachbarstaaten Sprinkleranlagen<br />
gesetzlich vorgeschrieben<br />
sind, sind es in Deutschland<br />
häufig die Versicherer, von denen<br />
die Initiative zur Installation einer<br />
Sprinkleranlage ausgeht. „Manchmal<br />
machen Versicherer dem Stallbetreiber<br />
den Einbau einer Sprinkleranlage<br />
zur Auflage <strong>oder</strong> fördern<br />
diese Form des Brandschutzes mit
Vorbildlich: Dieser Fluchtweg wird<br />
konsequent frei gehalten.<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Prämienvorteilen.“, weiß Holger<br />
Braun. Der erfahrene Feuerwehrmann<br />
verweist auch hier auf die<br />
Empfindlichkeit und Anfälligkeit der<br />
Leitungen und Düsen bei Frost und<br />
Staub. „Was nützt die Sprinkleranlage,<br />
wenn die Leitungen zugefroren<br />
sind? Auch die Wasserqualität<br />
ist wichtig. Bei einer Wasserversorgung<br />
z.B. mit Brunnenwasser<br />
können kleinste Partikel die Düsen<br />
zusetzen.“<br />
Thomas Dohrendorf von Minimax<br />
erläutert das System und hat auch<br />
für die Frost-Frage eine Lösung<br />
parat: „Sprinkleranlagen bestehen<br />
aus einem Netz von unter Druck stehenden<br />
Rohrleitungen und Sprinklern.<br />
In Bereitschaft verschließt eine<br />
flüssigkeitsgefüllte Ampulle den<br />
Sprinkler.<br />
Steigt die unmittelbare Umgebungstemperatur<br />
um etwa 30 °C über<br />
den unter normalen Voraussetzungen<br />
zu erwartenden Höchstwert,<br />
zerspringt die Glasampulle. Das<br />
unter Druck stehende Löschwasser<br />
strömt bei der Nassanlage in den<br />
Sprinkler, prallt auf den Sprühteller<br />
und wird von dort flächendeckend<br />
verteilt.<br />
Die Trockenanlage hingegen ist<br />
speziell für frostgefährdete Bereiche<br />
konzipiert. Das Sprinklerrohrnetz<br />
ist in den kritischen Bereichen<br />
nicht mit Wasser, sondern ab dem<br />
Trockenalarmventil mit Druckluft<br />
gefüllt.“<br />
Holger Braun: „Nicht alle Investitionen<br />
lassen sich auf die Stallmiete<br />
umlegen – viele Hobbyreiter sind<br />
auf eine günstige Stallmiete angewiesen,<br />
sonst könnten sie sich gar<br />
kein Pferd leisten. Die Installation<br />
solcher Anlagen ist sehr kostenintensiv,<br />
so dass es schwierig<br />
ist, Stallbetreiber dafür zu gewinnen.<br />
Wenn überhaupt, sind es sehr<br />
große Pensionspferdebetriebe <strong>oder</strong><br />
populäre Sportställe, die sich eine<br />
solche Anlage überhaupt leisten<br />
können.“<br />
Wichtig!!!<br />
Brandschutztüren immer<br />
geschlossen halten!<br />
Notausgänge frei halten!<br />
Baulicher Brandschutz<br />
Für die Beschaffenheit und Anordnung<br />
baulicher Brandschutzeinrichtungen<br />
gibt es klare Regeln. So<br />
sind die betriebswichtigen Bereiche<br />
eines Gebäudes in einzelne<br />
Brandabschnitte zu unterteilen.<br />
Genaue Maßangaben gibt es nicht<br />
– die Trennung durch Brandschutzwände<br />
und -türen richtet sich nach<br />
den funktionellen Bereichen wie<br />
z.B. Stall, Reithalle, Lager, Aufenthaltsräume.<br />
Die Abtrennungen<br />
der Brandabschnitte (Wände und<br />
Türen) müssen der Klasse T90 entsprechen<br />
– sie sind auf 90 Minuten<br />
Feuerfestigkeit geprüft.<br />
Auch hier beeinträchtigt oft das<br />
Fehlverhalten in der täglichen Praxis<br />
die Funktion und Wirksamkeit<br />
der Einrichtungen: Geschlossene<br />
Brandschutztüren sind lästige Hindernisse<br />
und werden mit Holzkeilen<br />
befestigt, um ständig offen zu<br />
stehen.<br />
Weist Ihr Stallbetreiber Sie also darauf<br />
hin, dass diese Türen geschlossen<br />
sein müssen, ist das keine lästige<br />
Schikane, sondern ein wich-<br />
Hinweisschild für den Notausgang<br />
13<br />
tiger Beitrag zur Sicherheit auch<br />
Ihres Pferdes!<br />
Je nach Bundesland muss von<br />
jedem Punkt im Betrieb im Radius<br />
von 30 bis 45 Metern ein Notausgang<br />
vorhanden sein. Fluchtwege<br />
werden mit den international gültigen<br />
Piktogrammen ausgeschildert.<br />
Türen an Notausgängen und Fluchtwegen<br />
müssen in Fluchtrichtung zu<br />
öffnen sein. Solche Notausgänge<br />
und Rettungswege sind leider „toter<br />
Raum“ und verführen dazu, die Flächen<br />
zum Abstellen <strong>oder</strong> Zwischenlagern<br />
zu nutzen. Auch hier sollte<br />
die Vernunft über die Bequemlichkeit<br />
siegen, und alle Einstaller sollten<br />
darauf achten, diese lebensrettenden<br />
Wege konsequent frei zu<br />
halten.<br />
Für den Brandfall ist es sinnvoll,<br />
einen massiv eingezäunten Paddock<br />
<strong>oder</strong> eine sichere Weide<br />
bereit zu halten, wohin die Pferde<br />
dann auf einem kurzen und möglichst<br />
eingefriedeten und beleuchteten<br />
Weg verbracht werden können.<br />
Paddockboxen bieten eine ganz<br />
besondere Gefahr: Nur selten sind
14<br />
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die Außenbereiche mit Toren versehen,<br />
so dass Tiere nur über die<br />
innen liegende Boxentüre und Stallgasse<br />
gerettet werden können.<br />
Organisatorischer<br />
Brandschutz<br />
Viele wichtige Punkte im Brandschutz<br />
sind eine Frage des Engagements<br />
statt des Geldes.<br />
Zunächst gilt es, für die Feuerwehr<br />
möglichst gute Arbeitsbedingungen<br />
zu schaffen: Eine freie Zufahrt, eine<br />
alternative Zufahrt und genügend<br />
Stellflächen für die großen Fahrzeuge<br />
sollten freigehalten werden.<br />
Holger Braun: „Auch die Wasserversorgung<br />
ist ein wichtiges Thema.<br />
Gerade bei abgelegenen Gebäuden<br />
<strong>oder</strong> Betrieben, die auf einem<br />
Hügel liegen, kann es vorkommen,<br />
dass kein ausreichender Druck auf<br />
den Löschwasserleitungen der städtischen<br />
Wasserwerke vorhanden<br />
ist. In solchen Fällen muss die Feuerwehr<br />
oft über weite Strecken bis<br />
zur nächsten Wasserquelle Schläuche<br />
verlegen, was wertvolle Zeit<br />
kostet.<br />
Ein Gespräch mit dem örtlichen<br />
Wasserwerk klärt diese Frage<br />
bereits im Vorfeld.“ Hydranten<br />
sind als wichtigste Wasserquelle<br />
Seit dem Brand wird auf Gut Sommerlade<br />
Heu und Stroh in einer Extra-Remise gelagert<br />
für die Feuerwehr<br />
unbedingt<br />
frei zu halten –<br />
zugewachsen,<br />
vereist, zugeparkt<br />
<strong>oder</strong> zugestellt<br />
nützen sie<br />
niemandem.<br />
‚Information<br />
aller Beteiligten’<br />
ist ein weiterer<br />
Themenbereich,<br />
der enorm zur<br />
Sicherheit beiträgt.<br />
Jeder Einstaller und Mitarbeiter sollte<br />
wissen, wo sich die Löscheinrichtungen<br />
befinden und wie man sie<br />
bedient.<br />
Wohin werden im Brandfall die<br />
Pferde gebracht, wer macht was?<br />
Eine entsprechende schriftliche<br />
Information sollte dem Einstaller-<br />
Vertrag grundsätzlich beiliegen.<br />
Hektisches Chaos ist im Brandfall<br />
das größte Problem. „Warum<br />
nicht mal eine Übung gemeinsam<br />
mit der zuständigen Feuerwehr veranstalten?“<br />
regt Holger Braun an.<br />
„Auch die Feuerwehrleute profitieren<br />
davon und lernen den Umgang<br />
mit Pferden.<br />
Eine solche Übung mit der ganzen<br />
Stallgemeinschaft kann sogar Spaß<br />
machen – und ist sehr, sehr nützlich.“<br />
Die Brandschutzbehörden des Kreises,<br />
meist dem Ordnungsamt zugeordnet,<br />
sind die Ansprechpartner<br />
vor Ort, wenn es um Beratungen<br />
und Empfehlungen geht.<br />
Die örtliche – insbesondere die<br />
freiwillige – Feuerwehr hat für indi-<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
viduelle Schulungen und Beratungen<br />
leider kaum die erforderlichen<br />
Kapazitäten.<br />
Holger Braun:<br />
„Für eine geplante Übung kann<br />
man bei den Brandschutzbetrieben<br />
anfragen, ob man alte Feuerlöscher<br />
gegen Pfand <strong>oder</strong> ein<br />
geringes Entgelt bekommen kann.<br />
Ziel: Wer einmal erlebt hat, wie<br />
einfach ein Feuerlöscher zu bedienen<br />
ist, hat die Hemmschwelle<br />
überwunden und kann im Ernstfall<br />
schnell und gezielt handeln.“<br />
Ordnung und Sauberkeit sind nicht<br />
nur eine Tugend.<br />
Hier können Sie als Pferdebesitzer<br />
und Einstaller einen wertvollen Beitrag<br />
zur Sicherheit leisten.<br />
So nicht! Der Fluchtweg ist versperrt von Müll, Schläuchen und Geräten.<br />
Alles versichert?<br />
Andreas Sturm, Generalagentur<br />
der Nürnberger Versicherung<br />
in Solingen: „Schlimm<br />
genug, wenn es in einem Pferdebetrieb<br />
brennt.<br />
Den ideellen Wert vermag<br />
niemand zu ersetzen. Damit<br />
wenigstens die Sachwerte<br />
ersetzt werden, sollte man als<br />
Pferdebesitzer den Stallbetreiber<br />
fragen, ob es eine Inhaltsversicherung<br />
gibt.<br />
Ohne sie werden beim Brand<br />
die ggf. verendeten Pferde mit<br />
einem geringen fiktiven Preis<br />
<strong>oder</strong> Schlachtpreis erstattet.
• Staub, Heu- und Strohreste,<br />
Unrat und Laub<br />
sind unberechenbare<br />
Brandbeschleuniger<br />
und schränken die Funktionsweise<br />
vieler Brandschutzeinrichtungen<br />
ein.<br />
• Geräte, die sicher an<br />
Ort und Stelle aufbewahrt<br />
werden, statt in<br />
den Stallgassen herum<br />
zu stehen, ermöglichen<br />
eine schnelle Evakuierung<br />
der Pferde – ebenso<br />
wie ordentlich an den<br />
Boxentüren aufgehängte<br />
Halfter und Führstricke.<br />
• Insofern ist Ordnung<br />
nicht nur das halbe<br />
Leben, sondern kann<br />
unter Umständen sogar<br />
mehrere Leben retten.<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Links und Literatur:<br />
• Selbstentzündung<br />
von Heu: www.feuerwehr-melle.de/index.<br />
php?id=168<br />
www.feuerwehr-buergeln.de<br />
> Downloads ><br />
Ausbildungsunterlagen<br />
> Brandschutz im Pferdestallwww.feuerwehr-ratingen.de/uploads/<br />
media/Brandschutz_<br />
in_Reitbetrieben.pdf<br />
• „Brandschutz in Reitbetrieben“<br />
erhältlich bei<br />
VdS Schadenverhütung<br />
GmbH, Amsterdamer<br />
Str. 172 – 174<br />
D-50735 Köln<br />
www.vds.de<br />
Text u. Fotos: Katja Hinzberg<br />
UG (haftungsbeschränkt)<br />
15<br />
Mit Pferdeland im Bilde sein<br />
Senden Sie uns<br />
IHR Lieblingsfoto<br />
Unser Hund Smörre ist immer bei jeder Geburt<br />
dabei und schleckt dann mit der Mama das Fohlen<br />
trocken. Auch sonst wird es beschützt.<br />
Christine Bender, Foto: Gisela Mai<br />
Möchten auch Sie Ihr Lieblingsfoto auf dieser<br />
Seite sehen? Dann mailen Sie es mit einer Kurzbeschreibung<br />
an pferdeland@wittich-hoehr.<br />
de mit dem Betreff: „Lieblingsfoto Pferdeland“.<br />
Name und Ort nicht vergessen.
16<br />
Pferderecht<br />
Das wichtige Urteil<br />
Das Sozialgericht Frankfurt (Az.: S<br />
8 U 3800/03) hatte mit Urteil vom<br />
09.05.2006 über folgenden tragischen<br />
Fall zu entscheiden:<br />
Zwischen der Klägerin und der<br />
Unfallkasse Hessen ist streitig,<br />
ob der Reiterin auf Grund eines<br />
Unfalls Verletztenrente zu gewähren<br />
ist. Die Klägerin betrieb seit<br />
ihrem 9. Lebensjahr Reitsport und<br />
war bis zum Unfall eine begeisterte<br />
Reiterin, die praktisch ihre<br />
gesamte Freizeit mit dem Reitsport<br />
verbrachte.<br />
Am Unfalltag unternahm sie<br />
gemeinsam mit einer Bekannten<br />
einen Reitausflug. Als sich das<br />
Pferd der Klägerin erschreckte und<br />
stieg, verlor es das Gleichgewicht<br />
und stürzte rückwärts um.<br />
Dabei fiel das Tier auf die am<br />
Boden liegende Klägerin. Diese<br />
erlitt schwerste Schädel- und Hirnverletzungen.<br />
Die Unfallkasse Hessen lehnte<br />
sämtliche Entschädigungszahlungen<br />
ab. <strong>Zur</strong> Begründung verwies<br />
sie darauf, dass es sich vorliegend<br />
nicht um einen Arbeitsunfall<br />
gehandelt habe.<br />
Das Sozialgericht wies die gegen<br />
den Widerspruchsbescheid erhobene<br />
Klage vollumfänglich ab.<br />
<strong>Zur</strong> Begründung stützten sich die<br />
Richter ebenfalls auf das Nichtvorliegen<br />
eines Arbeitsunfalls im<br />
Sinne des Sozialgesetzbuchs.<br />
Nach den Normen dieses Gesetzes<br />
werden Personen wegen ihres<br />
in der Regel fremdnützigen Verhaltens<br />
geschützt.<br />
Der Versicherungsschutz erstrecke<br />
sich auch auf Tätigkeiten, die<br />
zwar nicht sämtliche Merkmale<br />
eines Arbeits- <strong>oder</strong> Beschäftigungsverhältnisses<br />
aufweisen, in ihrer<br />
Grundstruktur aber einer abhängigen<br />
Beschäftigung ähneln. Dies<br />
sei der Fall, wenn eine ernstliche,<br />
einem fremden Unternehmen dienende<br />
Tätigkeit von wirtschaftlichem<br />
Wert erbracht werde, die<br />
ihrer Art nach sonst von Personen<br />
verrichtet werden könne, die<br />
in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis<br />
stehe.<br />
Die Grenze sei jedoch dort<br />
erreicht, wo der Verletzte in Wirklichkeit<br />
wesentlich alleine eigenen<br />
Angelegenheiten nachgehe.<br />
Dann werde er nämlich nicht mit<br />
fremdwirtschaftlicher Zweckbestimmung<br />
und somit nicht wie im<br />
Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses,<br />
sondern wie ein Unternehmer<br />
eigenwirtschaftlich tätig.<br />
Eine solche eigenen Zwecken dienende<br />
und damit unternehmerähnliche<br />
Tätigkeit habe die Klägerin<br />
im Unfallzeitpunkt ausgeübt. Sie<br />
sei eine begeisterte Reiterin gewesen,<br />
die einen Großteil ihrer Freizeit<br />
mit dem Reitsport verbrachte.<br />
Am Unfalltag wollte sie mit ihrer<br />
Freundin zusammen ausreiten. Da<br />
ihr eigenes Pferd krank gewesen<br />
sei, sei es ihr sehr gelegen gekommen,<br />
das fremde Pferd reiten zu<br />
können.<br />
Daher sei die Tätigkeit der Klägerin<br />
nur zu einem geringem, zu vernachlässigenden<br />
Maße mit fremdwirtschaftlicher<br />
Zweckbestimmung<br />
erfolgt.<br />
Eine Entschädigungszahlung aus<br />
der Unfallkasse hatte daher zu<br />
unterblieben.<br />
Fazit<br />
In diesem Fall mussten sich sogar<br />
die Richter eines Sozialgerichts<br />
mit dem Pferderecht beschäftigen.<br />
Wie aufgezeigt, besteht nach dem<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Entschädigungszahlung aus der Unfallkasse<br />
Sozialgesetzbuch die Möglichkeit,<br />
Entschädigungszahlungen aus der<br />
Unfallkasse zu erhalten. Neben<br />
den oben aufgezeigten Voraussetzungen<br />
muss jedoch auch etwas<br />
anderes beachtet werden. Meist<br />
wird die Bewegung eines fremden<br />
Pferdes aus Gefälligkeit übernommen,<br />
z. B. weil die Freundin<br />
krank <strong>oder</strong> aus anderen Gründen<br />
verhindert ist. Gefälligkeiten scheiden<br />
zwar nicht von vornherein als<br />
arbeitnehmerähnliche Tätigkeiten<br />
aus. Handelt es sich jedoch<br />
um einen auf Grund der konkreten<br />
sozialen Beziehungen geradezu<br />
selbstverständlichen Hilfsdienst<br />
<strong>oder</strong> ist die zum Unfall führende<br />
Verrichtung als Erfüllung gesellschaftlicher<br />
Verpflichtungen anzusehen,<br />
die bei besonders engen<br />
Beziehungen zwischen Freunden<br />
<strong>oder</strong> Nachbarn typisch, üblich und<br />
deshalb zu erwarten sind, besteht<br />
kein Versicherungsschutz.<br />
Nach alledem kann nur in seltenen<br />
Ausnahmefällen tatsächlich<br />
mit Zahlungen aus der Unfallkasse<br />
gerechnet werden.<br />
Von daher sollte jeder Reiter überlegen,<br />
ob eine private Unfallversicherung<br />
für ihn sinnvoll ist und<br />
prüfen, ob eine bereits bestehende<br />
Unfallversicherung auch Reitunfälle<br />
mit einschließt.<br />
An dieser Stelle berichtet<br />
Frau Rechtsanwältin Andrea<br />
C. Huy, LL.M., über aktuelle<br />
Themen und Urteile aus dem<br />
Pferderecht.<br />
Sie ist Partnerin der<br />
Kanzlei HUY Rechtsanwälte<br />
in Bingen am Rhein.<br />
Annahmeschluss für die Oktober-Ausgabe<br />
ist Montag, der 17. September 2012
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Der Reit- und Zuchtverein Koblenz-Metternich<br />
unter neuer Leitung<br />
Seit dem 1. August 2012<br />
ist Herr Johannes Eiden<br />
neuer Pächter und Reitlehrer<br />
auf der Anlage des<br />
RZV.<br />
Johannes Eiden kommt<br />
aus dem Dortmunder<br />
Raum zu uns und möchte<br />
unseren großen Reitverein<br />
in seiner ganzen Vielfalt<br />
unterstützen und weiterführen.<br />
Herr Eiden ist Pferdewirtschaftsmeister (Reiten) und hat<br />
das Goldene Reitabzeichen für seine Erfolge im Springreiten.<br />
Viele Siege und Platzierungen in S-Springen, Großen<br />
Preisen und Mächtigkeitsspringen der Klasse Ssprechen<br />
für sein reiterliches Können.<br />
Herr Eiden erwarb sich<br />
die Amateurreiterlizenz<br />
und sammelte<br />
dazu Erfahrungen<br />
bei Galopprennen.<br />
In den Jahren 1975-<br />
1978 machte Herr Eiden<br />
eine Ausbildung<br />
an der Westfälischen<br />
Reit- und Fahrschule<br />
in Münster bei Major<br />
a.D. Paul Stecken.<br />
Danach arbeitete er in<br />
großen Turnierställen<br />
wie z.B. Theodor Ribhegge bei Werne, wo er mit Georg<br />
Hoeck zusammenarbeiten und trainieren konnte. Im Gestüt<br />
Bladenhorst bei Castrop-Rauxel konnte er mit Nationalspringreiter<br />
Klaus Reinacher zusammenarbeiten und<br />
trainieren und selbst bei Fritz Ligges (Olympia-Sieger)<br />
trainieren. Außerdem arbeitete er als Bereiter bei Georg<br />
Eppelsheimer in Witten-Herbede.<br />
1983 legte er seine Pferdewirtschaftsmeisterprüfung in<br />
Münster ab und arbeitete dann als Ausbilder in den RV<br />
Wickede-Asseln-Sölde, Waltrop und Volmarstein.<br />
Heute ist er selbständig und möchte nun im RZV Metternich<br />
sein Können und Wissen weitergeben. Reiter und<br />
Reiterinnen aller Leistungs- und Interessenstufen werden<br />
in der Reitschule Eiden ihr reiterliches Zuhause finden. Das<br />
Team der Reitschule Eiden möchte sowohl den Schulpferde-<br />
als auch den Privatpferdereitbetrieb gleichermaßen<br />
fördern.<br />
Ein besonderes Augenmerk wird die Reitschule Eiden<br />
der Förderung der Jugend auch im Hinblick auf zukünftige<br />
Turniereinsätze widmen. Natürlich werden auch die<br />
allerjüngsten Freunde der Reiterei durch das Voltigieren<br />
sinnvoll und mit viel Freude an den Umgang mit Pferden<br />
und das Reiten herangeführt. Sind Sie jedoch ein „bestage<br />
Reiter“ und wollen einfach reiten und Freude am und<br />
mit dem Pferd und Spaß beim Reiten haben, sind Sie auf<br />
jeden Fall bei dem Team der Reitschule Eiden richtig aufgehoben.<br />
Im Pensionsstall Eiden wird ihr Pferd fachmännisch betreut,<br />
versorgt, gefüttert und auf Wunsch auch täglich zur<br />
Weide <strong>oder</strong> auf’s Paddock gebracht.<br />
Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie uns doch<br />
auf der Anlage des RZV <strong>oder</strong> schauen Sie auf unsere<br />
Homepage (http://www.rzv-koblenz.de/). Oder rufen Sie<br />
an unter: 0157 37193892.<br />
Neben der Reitschule verwöhnt auch das Team unserer<br />
Reiterklause Sie gerne mit kulinarischen Leckerbissen und<br />
allem, was ein Ausflugslokal zu bieten hat.<br />
• Frühstück<br />
• bel. Brötchen<br />
• tägl. wechselndes<br />
Mittagsmenü<br />
• Abendessen<br />
• Bitburger Pils<br />
• Erdinger Weissbier<br />
• Reissdorfer Kölsch<br />
• Cocktails<br />
• Studentenabend<br />
Wanderreiter sind herzlich willkommen<br />
Öffnungszeiten: Di. –So. ab 10:30 Uhr<br />
Inh. Hans-Joachim Gammel<br />
Trierer Straße 420<br />
56070 Koblenz-Metternich<br />
Tel. 02 61 -88964001<br />
Mobil: 01 70 -9604259<br />
achimgammel@googlemail.com<br />
www.rzv-koblenz.de<br />
17
18<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Zur</strong> <strong>Belohnung</strong> <strong>Leckerlis</strong> <strong>oder</strong> <strong>Streicheleinheiten</strong>?<br />
Hier gibt es geteilte Meinungen: Die<br />
einen geben ihrem Pferd ein Leben<br />
lang für alles, was es gut und gehorsam<br />
tut, ein Leckerli, die anderen<br />
„begnügen“ sich mit einer Streicheleinheit,<br />
einem Wort in lobendem<br />
Tonfall <strong>oder</strong> gar nur einem Nachlassen<br />
des Zügeldrucks <strong>oder</strong> der<br />
Schenkel. Was ist richtig? Oder ist<br />
beides richtig?<br />
Grundsätzliches zur<br />
<strong>Belohnung</strong><br />
Bevor man ein Pferd für eine Leistung<br />
gleich welcher Art belohnt, muss die<br />
Rangordnung fest stehen – belohnen<br />
tut nur der Ranghöhere, und zwar,<br />
nachdem seine Forderung ausgeführt<br />
wurde. Eine <strong>Belohnung</strong> gleich<br />
welcher Art vor der Erfüllung der<br />
Forderung ist Bestechung und wird<br />
von dem Pferd meistens gar nicht<br />
verstanden.<br />
Pferde belohnen sich untereinander<br />
nicht. Außer der Einhaltung<br />
der Rangordnung verlangen sie<br />
aber auch nichts voneinander. Wer<br />
gegen die strenge und klar strukturierte<br />
Rangordnung verstößt, wird<br />
gestraft. Wer sie einhält, wird nicht<br />
belohnt bzw. nur dadurch „belohnt“,<br />
dass er auf seiner Rangebene ein<br />
ruhiges stressfreies Leben führen<br />
kann. Darüber hinaus gibt es nichts.<br />
Auch das gegenseitige Mähnenkraulen<br />
ist kein Lob <strong>oder</strong> Freundschaftsbeweis,<br />
wie oft angenom-<br />
Leckeres aus der Hand – zum Einstieg<br />
men, sondern dem ranghöheren<br />
Pferd juckt Mähne <strong>oder</strong> Schweifansatz.<br />
Und wenn es sich dort nicht<br />
kratzen kann, wird es ein rangniedrigeres<br />
Pferd auffordern, es dort<br />
mit den Zähnen zu massieren. Nie<br />
wird ein rangniedrigeres Pferd ein<br />
ranghöheres auffordern, die Aufforderung<br />
geht immer von oben nach<br />
unten.<br />
Auch in der Beziehung Mensch-<br />
Pferd, und daher kann auch die<br />
<strong>Belohnung</strong> nur von oben kommen.<br />
<strong>Belohnung</strong> durch <strong>Leckerlis</strong><br />
Kein Pferd gibt einem anderen<br />
Pferd ein Leckerli, nicht einmal eine<br />
Stute ihrem Fohlen. Das Fohlen lernt<br />
sich selbst zu ernähren, indem es<br />
anfangs spielerisch, später systematisch<br />
Gras frisst.<br />
Anders ist es bei Raubtieren: Die<br />
Wolfsmutter gibt ihrem Jungen vorverdaute<br />
Stücke Fleisch und animiert<br />
es, das zu fressen. Auch später<br />
überlässt sie dem Jungen betont<br />
die guten Fleischstücke der Beute –<br />
hier gibt also ein Tier dem anderen<br />
Futter. Das hört jedoch auf, sowie<br />
die Jungen erwachsen sind.<br />
Wer allerdings einmal gesehen hat,<br />
welches Aha-Erlebnis es für ein junges<br />
Pferd ist, wenn es zum ersten<br />
Mal etwas Leckeres (Brot, Möhre<br />
o.ä.) aus der Hand des Menschen<br />
bekommt, wird merken, dass in dem<br />
Moment ein Lernprozess stattfindet<br />
= der Mensch gibt mir etwas Leckeres.<br />
Das kennt das junge Pferd von<br />
seinen Herdengenossen nicht, kein<br />
Pferd gibt dem anderen etwas zu<br />
fressen.<br />
Der zweite Lernprozess ist dann,<br />
dass dieses Leckere immer dann<br />
gegeben wird, wenn das Pferd das<br />
getan hat, was der Mensch von<br />
ihm verlangte. Anfangs muss es<br />
das erraten, später ergibt sich eine<br />
gewisse Routine.<br />
Im Grunde ist diese Art des Lobens<br />
dem Pferd aber fremd. Dennoch<br />
wirkt sie. Futter wirkt immer, hat<br />
aber auch seine Tücken.<br />
Wichtig ist das Lob immer sofort<br />
nach der Erfüllung der Aufgabe. Um<br />
dies dem Ausbilder zu erleichtern,<br />
gibt es beispielsweise den Clicker.<br />
Hier wird nämlich nicht das Pferd<br />
konditioniert, sondern der Ausbilder,<br />
dem es durch das akustische „Klick“<br />
leichter gemacht wird, auf den Punkt<br />
genau zu loben, denn schon einige<br />
Sekunden später würde das Pferd<br />
den Zusammenhang zwischen Leistung<br />
und Lob nicht mehr verstehen.<br />
Die Tücke bei der Ausbildung bzw.<br />
der ständigen Gabe von <strong>Leckerlis</strong><br />
(und damit auch des Clickers)<br />
ist nur, dass man diese Hilfsmittel<br />
immer zur Verfügung haben muss.<br />
Das Pferd wird es nicht verstehen,<br />
wenn es fast immer diese Art Lob<br />
bekommt, manchmal aber – wenn<br />
man den Clicker <strong>oder</strong> die <strong>Leckerlis</strong><br />
vergessen hat – nicht. Diese Verunsicherung<br />
wirkt kontraproduktiv.<br />
Will man also mit <strong>Leckerlis</strong> belohnen,<br />
muss man absolut sicher sein, immer<br />
welche dabei zu haben, wenn man<br />
etwas von dem Pferd verlangt. Und<br />
man muss sehr darauf achten, dass<br />
das Pferd nicht zum Taschengrabbler<br />
wird und fordert. Das ist ein<br />
hoher Respektsverlust, den man von<br />
vornherein vermeiden sollte. In der<br />
Spanischen Hofreitschule geht man<br />
daher sparsam mit <strong>Leckerlis</strong> um. Die<br />
Pferde bekommen nicht wie beim<br />
Clickern nach jedem kleinsten Lernschritt<br />
ein Leckerli, sondern erst nach<br />
Beendigung der Arbeitseinheit. Und<br />
dann nicht aus einer Tasche vor dem<br />
Bauch des Reiters <strong>oder</strong> der Hosentasche,<br />
sondern aus einer kleinen<br />
Tasche auf dem Rücken des Ausbilders.<br />
Taschengrabbeln ist also von
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
vornherein ausgeschlossen, und das<br />
Leckerli ist das allerhöchste Lob und<br />
sozusagen das Signal zur Beendigung<br />
der Arbeit.<br />
<strong>Belohnung</strong> durch Streicheln<br />
<strong>oder</strong> Berührung<br />
Es gibt aber auch Reiter, die ganz<br />
auf <strong>Leckerlis</strong> verzichten, und zwar<br />
keineswegs aus Geiz, sondern eben<br />
aus der Erkenntnis heraus, dass<br />
diese Art der <strong>Belohnung</strong> dem Pferd<br />
eigentlich fremd ist.<br />
Was ist dagegen ein Leckerli…<br />
Nicht fremd hingegen ist ihm der körperliche<br />
Kontakt, den Pferde auch<br />
untereinander als angenehm empfinden.<br />
So begrüßen sich befreundete<br />
Pferde, indem sie sich gegenseitig<br />
sacht in die Nüstern hauchen.<br />
Das tut kein Pferd bei einem Pferd,<br />
dem es feindlich gegenüber steht.<br />
Zwar streicheln sich Pferde nicht<br />
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Bedarfsgerechte Unterbringung inkleinen Gruppen bis max. 10Pferde.<br />
Sachkundige Versorgung auch für Pferderentner und Hufrehe-Patienten (Diätgruppe).<br />
Preise und Serviceangebot im Baukastensystem -vom Basis-Paket bis zum Rundum-Sorglos-Paket.<br />
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Zubehör rund ums Pferd…<br />
finden Sie auf Seite 28<br />
so, wie wir es<br />
mit ihnen tun,<br />
aber die körperliche<br />
Berührung<br />
ist ihnen doch<br />
augenscheinlich<br />
angenehm.<br />
Dazu allerdings<br />
und zum Verständnis<br />
des<br />
lobenden Wortes<br />
braucht es<br />
erst einmal eine<br />
Bindung an den<br />
Reiter. Und bis<br />
man die aufgebaut hat, dauert es<br />
seine Zeit, sie erfordert Vertrauen,<br />
Respekt und auch Sympathie. Das<br />
alles bekommt man nicht in kurzer<br />
Zeit und muss es sich auch als Reiter<br />
verdienen.<br />
So wird dem Pferd das lobende<br />
Wort, begleitet von einem Nachlassen<br />
des Zügeldrucks <strong>oder</strong> der<br />
Schenkel, anfangs wenig bedeuten,<br />
nach und nach aber immer mehr.<br />
Und nach einiger Zeit kann man<br />
Pferd mit lobenden und auffordernden<br />
Worten auch ohne Leckerli<br />
durchaus zu höheren Leistungen<br />
motivieren.<br />
Wer schon einmal erlebt hat, wie<br />
das Pferd unter einem „wächst“,<br />
wenn man es während des Reitens<br />
aus tiefstem Herzen begeistert lobt,<br />
der versteht, was damit gemeint ist.<br />
Das kann kein Leckerli erreichen,<br />
denn das kommt immer erst nach<br />
der Leistung, das lobende Wort und<br />
die leichte Berührung aber motiviert<br />
auch während der Leistung.<br />
Vorteile für die Gesunderhaltung Ihres Pferdes<br />
Ist eines besser als das<br />
andere?<br />
Beides – <strong>Leckerlis</strong> und Berührung<br />
bzw. verbales Lob – hat eine Berech-<br />
• Spieltrieb fördernd • kontrollierte Heuentnahme<br />
• Vorbeugung von Koliken • geringere Staubinhalation<br />
• optimale Fresshaltung • stundenlange Beschäftigung<br />
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im täglichen Gebrauch -<br />
einfach unverwüstlich!<br />
tigung. Von einem Pferd, das einem<br />
fremd ist, kann man nicht erwarten,<br />
dass es nach einer Leistung auf ein<br />
freundliches Streicheln so reagiert<br />
wie ein Pferd, das einem vertraut<br />
und einen kennt. Als Anfang und<br />
zum Einstieg sind <strong>Leckerlis</strong> also<br />
durchaus geeignet und motivieren.<br />
In einem späteren Stadium sollten<br />
sie allerdings nur das Sahnehäubchen<br />
für bestimmte Gelegenheiten<br />
sein. Pferde reagieren sehr sensibel<br />
auf verbales Lob und freundliche<br />
Berührungen und genießen sie.<br />
(Dazu gehört allerdings nicht das<br />
heftige Halsklatschen, das in vielen<br />
Reitschulen immer noch praktiziert<br />
wird. Da müssen die Pferde erst lernen,<br />
dass es keine Strafe, sondern<br />
eine rein mechanische und völlig<br />
gedankenlose Berührung ist, die<br />
meistens auch viel zu grob ausgeführt<br />
wird. Das ertragen die Pferde<br />
nur!) Hat man nach längerer Zeit<br />
„den Faden“ zum Pferd gefunden,<br />
wird es ein freundliches Wort, ein<br />
überlegtes Nachlassen des Zügeldrucks,<br />
ein leichtes Streicheln genau<br />
so als Lob empfinden wie auf ein<br />
Stück Zucker.<br />
Text und Fotos: Uta Over<br />
Anzeigenhotline: 0171–6474126
20<br />
Rasse: Haflinger<br />
O Hengst O Wallach O Stute<br />
Coupon für Pferdeanzeigen inkl. Farbfoto<br />
Verkäufer<br />
Telefon<br />
OAdresse drucken ONur Tel. drucken<br />
Straße /PLZ /Wohnort<br />
Kto.-Inhaber<br />
Name Kreditinstitut<br />
BLZ<br />
Kto.-Nr.<br />
Unterschrift<br />
X<br />
Alter: 5Jahre, Farbe: Fuchs, Stckm. 1,46<br />
Name: Nova<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
5-j. Haflinger-Stute und 2-j. Haflinger-Wallach<br />
vonNobelius zu verkaufen. Die Stute ist<br />
geritten, 1,46 mgroß und sehr brav. Auch<br />
für die Zucht geeignet. Der Wallach ist z. Zt.<br />
1,49 mgroß und sehr menschenbezogen.<br />
Er wird sehr groß werden und ist auch als<br />
Gewichtsträger geeignet. Preis VHB, Abgabe<br />
direkt vom Züchter. Standort Altenburg.<br />
Telefon 06631/2361<br />
Rasse: Hannoveraner<br />
XO<br />
Hengst O Wallach O Stute<br />
Alter: Fohlen, Farbe: Rappe, Stckm.: wird<br />
ca. 1,72 m, Name: De Luca<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
Sehr großrahmiger, korrekter, langbeiniger<br />
Hengstanwärter mit tollem Charakter.<br />
Der Vater ist Sohn v. Olympiapf.<br />
Desperados und selbst bester 4-jähriger<br />
Hengst. Mutter SLP GGA 8,5 /Springen<br />
7,75<br />
Preis: VB. Telefon 02664/6980<br />
O Den Kostenbetrag von ❑ 19, 90 € / ❑ 35, 00 €<br />
inkl. MwSt. habe ich in bar /per Scheck beigefügt.<br />
O Den Rechnungsbetrag bitte vom Konto abbuchen.<br />
Achtung! Fotos können nur gegen frankierten und<br />
adressierten Rückumschlag zurückgesandt werden.<br />
Rasse:<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Geschlecht Alter:<br />
Farbe: Stckm.:<br />
Name: Preis:<br />
Vater: Mutter:<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Info zu Fotoanzeigen in Farbe<br />
Springbetonter Fuchs<br />
O Hengst XO<br />
Wallach O Stute<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
Begabter, 6-jähriger Fuchs-Wallach,<br />
brav im Umgang, für Freizeit- und<br />
Turnierambitionierte. Gute Gangarten,<br />
gute Abstammung, turniermäßig<br />
eingetragen. Stockmaß 1,68 m,<br />
Hänger und Schmied kein Problem.<br />
Aus gesundheitlichen Gründen zu<br />
verkaufen. VB 6.500,– €<br />
Telefon 0157/87072531<br />
Rasse: Appaloosa<br />
40 Bx80 H 19, € €<br />
90 / 84 Bx80 H 35, 00<br />
Bitte senden Sie den Coupon per Post<br />
(Bargeld/Scheck/Bankeinzug) an<br />
VERLAG +DRUCK LINUS WITTICH <strong>KG</strong><br />
Rheinstraße 41 ·56203 Höhr-Grenzhausen<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
7-j. Appaloosa-Wallach, ca. 165 cm, ohne<br />
Papiere, sucht wegen Zeitmangel ein neues<br />
Zuhause. Wigliff ist im Herdenverband aufgewachsen<br />
und hat 2010 eine Grundausbildung<br />
nach Horsemanship-Prinzipien erhalten. Seither<br />
wurde er aus Zeitmangel kaum geritten,<br />
auf Grund der fehlenden Routine ist er kein<br />
Anfängerpferd. Im Umgang ist Wigliff sehr<br />
brav und lernwillig. Er ist gechipt und wurde<br />
regelmäßig geimpft und entwurmt. Wigliff ist<br />
nur in Offenstallhaltung abzugeben. Weitere<br />
Informationen gerne telefonisch.<br />
Telefon 0175/6267466<br />
Text +Foto per Mail (mit Bankeinzug) an: pferdeland@wittich-hoehr.de<br />
Eine Fotoanzeige in Farbe kostet 19,90 bzw. 35,- Euro inkl. MwSt. und wird in Verbindung mit dem entsprechenden<br />
Coupon geschaltet. Wenn Sie eine Foto-Verkaufsanzeige aufgeben möchten, senden Sie uns nur Originalfotos. Kopien werden<br />
aus Qualitätsgründen nicht verarbeitet. Wenn Sie uns Ihre Anzeige nebst Foto per Mail liefern (pferdeland@wittichhoehr.de),<br />
dann das Foto bitte als TIF- <strong>oder</strong> JPG-Datei. Vergessen Sie nicht Ihre Bankverbindung zur Abbuchung. Die<br />
Auflösung des Fotos muss hochauflösend sein, mindestens mit 240 dpi. Eine Wiederholung der Fotoanzeige ist nur gegen<br />
Einsendung der oben genannten Gebühr und unter der Angabe der Rechnungsnummer möglich. Fotos werden nur gegen<br />
adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag zurückgesandt.<br />
Wir danken für Ihr Verständnis.
Rasse: Lewitzer<br />
O Hengst O Wallach XO<br />
Stute<br />
Alter: 14 Jahre, Farbe: Schecke mit Spots,<br />
Stckm.: 1,42 m, Name: Pandora<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
Geländegängiges Freizeitpferd an<br />
kompetente und erfahrene Leute mit<br />
viel Zeit abzugeben. Lieb im Umgang,<br />
jedoch seit 3Monaten nicht geritten.<br />
Auch als Zuchtstute, da Elitestute sowie<br />
Hauptstute im ZfdP eingetragen. VHB.<br />
06724/6027846 od. 0177/5492307<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
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digitalem Foto an:<br />
19, 90 €<br />
pferdeland@wittich-hoehr.de<br />
Rasse: Asil Araber<br />
O Hengst O Wallach O Stute<br />
X<br />
Alter: 5J,Farbe: Braun, Stckm.: 1,56 m,<br />
Name: Maysan<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
Typvoller Araber m. hervorragender Abstammung.<br />
Vater-Vater: Masoud-Linie, Vater-Mutter: Farag/<br />
Nafteta-Linie, Mutter-Vater: Montasar-Linie, Mutter-Mutter:<br />
Ramses/Layla-Linie. 4. Platz bei Arabica<br />
Frankfurt 2006. Gut angeritten u. Verlasspferd<br />
im Gelände, da absolut nervenstark. Sehr gut sozialisiert<br />
durch Herdenhaltung von klein auf. Absolut<br />
gesund u. lernwillig. Sehr geeignet für Distanzritte.<br />
Umständehalber nur in gute Hände abzugeben.<br />
5.500,– €VHB. Tel. 0171/6227373<br />
Dankeschön für saubere Wiesen:<br />
Weggeworfener Müll schadet Weidetieren<br />
(aid) – Grasende Rinder, Kühe und<br />
Pferde sind ein schöner Anblick –<br />
Wanderer, Spaziergänger und<br />
Autofahrer erfreuen sich daran.<br />
Gleichzeitig tragen sie aber auch<br />
vermehrt dazu bei, dass dieses<br />
Bild seltener wird.<br />
Mancher Landwirt verzichtet inzwischen<br />
auf den Weidegang seiner<br />
Tiere aus Furcht vor weggeworfenem<br />
Müll <strong>oder</strong> durch Hundekot verunreinigtem<br />
Futter. In der Schweiz<br />
gibt es Feldrandtafeln, die Hun-<br />
Fatal und schnell passiert: Kleinere <strong>oder</strong> einzelne Müllgegenstände<br />
werden übersehen und zum Beispiel von einem Mulcher<br />
erfasst und in kleinste, überaus scharfe Teilchen zerlegt.<br />
dehalter, Spaziergänger<br />
und<br />
Wanderer auffordern,<br />
keinen<br />
Müll wegzuwerfen<br />
und Wiesen<br />
und Felder sauber<br />
zu halten.<br />
„Dankeschön<br />
für saubere<br />
Wiesen!“ steht<br />
darauf. Das sogenannte Littering –<br />
das achtlose Wegwerfen von Müll<br />
– findet nicht nur an<br />
viel befahrenden<br />
Straßen statt, sondern<br />
zunehmend<br />
auch auf Feld-, Radund<br />
Wanderwegen.<br />
Es verursacht der<br />
Öffentlichkeit große<br />
Kosten und Tierhaltern<br />
zunehmend<br />
Probleme.<br />
Auch wenn Rinder<br />
und Kühe Magneten<br />
verabreicht bekommen,<br />
ist damit längst<br />
nicht jeder Fremdkörper<br />
aufzuspüren.<br />
Vor allem Aluminium,<br />
Glas und Kunst-<br />
RECHTSANWÄLTIN<br />
SPEZIALISIERT AUF PFERDE- UND TIERRECHT<br />
SYLVIA DÜX-HEISELER<br />
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Mobil: 01 72/6853820<br />
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Neuwieder Str. 39·56588 Waldbreitbach<br />
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erfasst werden. Liegen<br />
solche Abfäl-<br />
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf,<br />
wenn Sie Fragen haben:<br />
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<strong>oder</strong> Telefon 02624/911–0<br />
Die Zeitung Pferdeland ist eine<br />
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21<br />
Rasse: Mix<br />
O Hengst O Wallach O Stute<br />
X<br />
Alter: 9Jahre, Farbe: Braun, Stckm. ca.<br />
1,48 m, Name: Ilaria<br />
Kurzbeschreibung des Pferdes:<br />
Vater: Haflinger, Mutter: Welsh.<br />
Kerngesundes, schickes, braves Freizeitpferd<br />
aus artgerechter Gruppenhaltung. Schonend<br />
angeritten und gut ausgebildet. Sie ist Barhufer<br />
und super geländegängig (schon mehrere<br />
Wanderritte) und springt auch mal gern kleinere<br />
Hindernisse. Verträgt auch schwereren<br />
Reiter. Standort: Schaafheim.<br />
Preis: 4.900,– €VHB. 0151/15341638<br />
le im Gras, werden sie durch die<br />
Messer von Mähwerken und Futtermischwagen<br />
in kleinste Teile<br />
zerhackt und gelangen in den<br />
Magen der Tiere! Entzündungen<br />
und Magenstörungen sind die<br />
Folge, oft auch der Tod. Hundekot<br />
kontaminiert Gras, Heu und Silage<br />
und Hundebandwürmer infizieren<br />
die Weidetiere. In der Schweiz<br />
prüft der dortige Bauernverband<br />
Kampagnen gegen das Wegwerfen<br />
von Müll und die zunehmende<br />
Hemmungslosigkeit, den öffentlichen<br />
Raum zu missbrauchen, meldet<br />
der Schweizer Bauer.<br />
Renate Kessen, www.aid.de
22<br />
Der Tierarzt rät<br />
· Für jeden, der dieses Motto<br />
erleben will, beruflich wie privat!<br />
· Für Menschen, Tiere, Firmen,<br />
Immobilien und Projekte!<br />
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nicht abgeben und ihre<br />
Situation als Chance sehen!<br />
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info@rootfinder.eu ·+49 (0) 2243-8474934<br />
Wichtige Informationen rund ums Pferd<br />
“Ich hab’s aber doch aus dem<br />
Internet...??”<br />
Wie oft hört man diesen Spruch? Mehr und mehr wird<br />
dieses tolle und wertvolle Informationsmedium genutzt,<br />
um sich über die Haltung das Training <strong>oder</strong> Erkrankungen<br />
seines Pferdes zu informieren.<br />
Ein schönes Beispiel aus der letzten Woche: Felix ist ein<br />
Haflingerwallach von 22 Jahren, der seit mindestens 2<br />
Jahren mit Hufrehe kämpft. Behandlung durch Schmied<br />
und Tierarzt mag im Laufe der Zeit teuer werden, und so<br />
kam die Besitzerin auf die Idee, weitere Informationen<br />
aus dem Internet zur Selbstdiagnose zu nutzen und sich<br />
neue Tipps zu holen.<br />
Man kommt dann auf allerhand Hinweise über neue<br />
Futtermittel, speziell für Rehepferde komponiert – „weil<br />
sie doch sonst verhungern, und die wichtigen pflanzlichen<br />
Wirkstoffe sind auch gleich eingemischt” – außerdem<br />
muss man den Tierärzten und Schmieden sowieso<br />
misstrauen, weil die doch davon leben, dass das arme<br />
Pony krank ist...<br />
Der neuerliche Rückfall war dann leider mit einem pferdegerechten<br />
Weiterleben von Felix nicht mehr vereinbar.<br />
Das sind Einträge skrupelloser Geschäftemacher, die bei<br />
unbedarften Lesern den Eindruck erwecken, ohne Tierarzt<br />
<strong>oder</strong> Schmied, statt dessen mit satter Wiese und<br />
ihrem einmaligen Spezialzusatzfutter ließe sich das Problem<br />
verhindern <strong>oder</strong> gar heilen.<br />
Nicht viel besser sind manche Blogs, in denen von Menschen,<br />
die sich vor allem durch „keine Ahnung” auszeichnen,<br />
Leidensgeschichten ihrer Tiere notiert werden,<br />
die bis zum bitteren Ende geschildert werden; Tier und<br />
Besitzer von vielen ebenso uninformierten Kommentatoren<br />
aus tiefste bemitleidet. Ein weiteres Beispiel aus der<br />
Ecke, diesmal über ein Schaf: eine Freundin, von Schafhaltung<br />
bisher unbeleckt, rettet ein Drillingslamm, das<br />
von der Mutter nicht angenommen wird und zieht es mit<br />
der Flasche groß. Natürlich sucht sie auch Informationen<br />
aus dem Internet und stolpert dort als erstes über ein<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Reiterferien<br />
Noch Plätze frei! 1.-5.10.2012, 15.-19.10.2012<br />
Arno Zell -Pferdewirtschaftsmeister<br />
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• Reitschule FN • Pferdepension<br />
Magdalenenhof ·56348 Weisel ·Telefon 06774/1776<br />
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Tierschützer-Forum mit Geschichten über die Handaufzucht<br />
von Lämmern. Von jeglicher Ahnung unbeeinflusst<br />
wird tatsächlich empfohlen, menschliche Ersatzmilch zu<br />
verfüttern: „Was meinem Babylein geschmeckt hat, wird<br />
doch auch einem Lämmchen gut tun.”<br />
Ein Schäfer <strong>oder</strong> Tierarzt, der es liest, rechnet schon mit<br />
dem Schlimmsten – und siehe da: am Ende der Story,<br />
nach Durchfall und Gewichtsverlust ist das arme Lämmchen<br />
tot, betrauert von einer Gemeinde von Mitleid heuchelnden<br />
Dummköpfen, die vorgeben, doch nur das<br />
Beste gewollt zu haben und immer noch nicht einsehen,<br />
dass ihr fehlendes Wissen das Leben vernichtet hat. Man<br />
hat es nach dem 3. <strong>oder</strong> 4. Eintrag nicht anders erwarten<br />
können. Was folgt daraus: Bleiben Sie kritisch, fragen<br />
Sie zwischendurch auch mal Leute vom Fach, die<br />
sich damit auskennen. Das Internet ist ein wertvolles<br />
Medium mit vielen Informationen aus allen Richtungen,<br />
aber niemand liest Korrektur. Ich kann heute veröffentlichen,<br />
dass eins und eins drei ergäbe, Sie lesen es und<br />
berufen sich morgen darauf. Und das Internet vergisst so<br />
schnell nichts; wenn ich das heute schreibe, werden Sie<br />
es lange dort finden können und sich noch nach langer<br />
Zeit darauf berufen. Vieles wird veröffentlicht – wie in<br />
anderen Medien, ob ausgestrahlt <strong>oder</strong> gedruckt, auch –<br />
aber nicht alles ist so, wie es dargestellt wird.<br />
Lassen Sie sich nicht von Geschäftemachern über den<br />
Tisch ziehen, die Ihnen anvertrauten Lebewesen haben<br />
die beste Versorgung verdient und nicht nur Versorgung<br />
nach unbedarftem Geschwafel in sozialen Netzwerken.<br />
Auch im Zeitungsladen kaufen Sie die Blätter,<br />
deren Informationen Sie glauben und nicht wahllos alles.<br />
Das Internet ist eine Informationsquelle – ausgewiesene<br />
Experten zum Thema zu befragen mag eine viel bessere<br />
sein.<br />
Dr. med. vet. Martin Henn,<br />
Tierklinik Kaisereiche, 56305 Puderbach
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Warum in die Ferne schweifen –sieh, das Gute liegt so nah!<br />
Viel Betreuung für Pferde in unserer Region<br />
Immer wieder wird man in den Regionen im Norden des Taunus stutzig, woher<br />
Therapeuten für Pferde –obTierärzte, Osteopathen <strong>oder</strong> Homöopathen –anreisen,<br />
um sich um das Wohl unserer vierbeinigen Freunde zu kümmern. Sieht man<br />
sich doch nur einmal in der Region selbst um, wird man schnell fündig, dass es<br />
auch hier vor Ort entsprechend ausgebildete Fachleute gibt.<br />
Im wunderschönen Städtchen Katzenelnbogen existiert die Tierarztpraxis<br />
Torsten Herrmann, welche vor 37 Jahren von dessen Vater gegründet<br />
wurde. Diese ist heute eine schwerpunktmäßig auf Pferde und<br />
Kleintiere ausgerichtete Praxis und hat auf dem Pferdesektor im Bereich<br />
der Diagnostik und Therapie für diesen ländlich orientierten<br />
Raum einiges zu bieten.<br />
Neben den gängigen Standardbehandlungen<br />
vor Ort bietet die Praxis mobile digitale<br />
Röntgentechnik, mobile digitale<br />
Endoskopie und mobilen Ultraschall<br />
an. Auch ein praxiseigenes Labor<br />
unterstützt die diagnostischen<br />
Möglichkeiten.<br />
Dementsprechend<br />
müssen nur wenige<br />
Patienten<br />
in spezialisierte<br />
Kliniken überwiesen<br />
werden. Auch<br />
die Möglichkeit der<br />
stationären Aufnahme<br />
von Patienten ist durch<br />
den praxiseigenen Stall gegeben.<br />
Das Praxisteam ist stets bestrebt, den Patienten<br />
bestmöglich zu betreuen und seinem Besitzer die bestmögliche Aufklärung<br />
über die Behandlung zu geben. Kurz gesagt: Der Tierbesitzer soll<br />
wissen, warum der Tierarzt etwas –vor allen Dingen was –getan hat!<br />
Darüber hinaus bietet die Praxis verschiedene Fachvorträge an, welche<br />
im Rahmen von Informationsveranstaltungen <strong>oder</strong> aber nur an einem<br />
gemütlichen Reiterabend vorgetragen werden können. Dieses Repertoire<br />
soll nach den Wünschen der Pferdebesitzer erweitert werden.<br />
Röntgen •Ultraschall •Labor<br />
Sprechstunden für Kleintiere<br />
Mo. u. Do. 10.30 –12.00 u. 18.30 –20.30<br />
Di., Mi. u. Sa. 14.00 –16.30<br />
und nach Vereinbarung<br />
Katzenelnbogen<br />
Schulzentrum 3·✆ 06486-6289<br />
Auch ein Tageskurs in Erster<br />
Hilfe wird angeboten. Über weitere<br />
Einzelheiten des Leistungsspektrums<br />
kann man sich auf<br />
der Internetseite der Praxis unter<br />
www.tierarztpraxis-herrmann.de informieren.<br />
Ein wichtiger Aspekt, welcher in der Praxis immer groß geschrieben<br />
wird, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und anderen<br />
Personen, die dem Wohle des Patienten dienen. Hierzu zählen sowohl<br />
Hufschmiede/ -techniker, Osteopathen und Homöopathen.<br />
Daher ist man immer bestrebt, den Kontakt zu diesen Personen zu suchen,<br />
wenn sie den gleichen Patienten behandeln, denn nur so ist eine<br />
Therapie von Erfolg gekrönt, was schon mehrfach unter Beweis gestellt<br />
wurde. Gerade Naturheilverfahren können beim Tier herkömmliche Therapien<br />
ergänzen bzw. stellen bei bestimmten Krankheitsbildern eine<br />
echte Alternative dar.<br />
Auf diesem Gebiet sind Pferde in der Region gut versorgt: Die<br />
Tierheilpraxis Schönborner Mühle in Schönborn beispielsweise<br />
ist auf Verfahren wie Klassische Homöopathie, Phytotherapie<br />
(Pflanzenheilkunde), Bach-Blüten-Therapie und ergänzende<br />
Methoden ausgerichtet.<br />
Tierheilpraktikerin Tanja Erlei behandelt hier unter anderem<br />
Pferde mit akuten, subakuten und chronischen Krankheitsbildern<br />
sowie Verhaltensauffälligkeiten. Kennzeichnend für<br />
naturheilkundliche Behandlungsverfahren ist die „Ganzheitlichkeit“<br />
im Sinne eines ausbalancierten Zusammenspiels von<br />
Körper, Geist und Seele: Nicht die Krankheit, das Symptom <strong>oder</strong><br />
ein bestimmter Aspekt wird behandelt –die Therapie erfolgt<br />
symptomunabhängig; der Patient als Einheit aus Körper, Geist und<br />
Seele wird (wieder) ins Gleichgewicht gebracht; das Tier wird in seiner<br />
Gesamtheit und mit seinem kompletten Beschwerdebild erfasst und<br />
therapiert -zum Wohl des Tieres und im Sinne des ganzheitlichen Ansatzes<br />
und eines nachhaltigen Therapieerfolges häufig in enger Zusammenarbeit<br />
und Abstimmung mit Tierärzten, Hufschmieden, Hufpflegern,<br />
Tierpflegern, Tierheilpraktikerkollegen etc..<br />
Gerade bei sogenannten „austherapierten Tieren“ können alternative<br />
Methoden oftmals mit Erfolg eingesetzt werden und in vielen Fällen<br />
die Lebensqualität des Tieres bis zu einem gewissen Maß erhalten. Tanja<br />
Erlei bietet auch Kurse, Seminare und Vorträge zu naturheilkundlichen<br />
Behandlungsverfahren an (siehe auch www.schoenborner-muehle.de).<br />
23<br />
Tanja Erlei ·56370 Schönborn<br />
Fon: 06486/90 11 24 ·mobil: 0175/34 98 684<br />
www.schoenborner-muehle.de
24<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Steig ein, Schätzchen:<br />
Verladetraining – nichts leichter als das<br />
In Sachen Pferdeanhänger gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Nicht alle berücksichtigen<br />
die artgemäßen Bedürfnisse von Pferden. Viele sind im Inneren zu dunkel und zu klein.<br />
Sie gehören zu den häufigsten<br />
Schwierigkeiten, denen sich<br />
Pferdefreunde im Umgang<br />
mit ihrem Tier gegenübersehen:<br />
Verladeprobleme.<br />
Die Gründe dafür sind<br />
vielfältig. Die Therapieansätze<br />
ebenso.<br />
Grundsätzlich verhält es sich mit<br />
dem Verladetraining wie mit so vielem:<br />
Früh übt sich, wer ein Meister<br />
werden will. Wer nicht die Möglichkeit<br />
hatte, mit seinem Pferd vom<br />
Fohlenalter an zu üben, weil er es<br />
eben erst sehr viel später erworben<br />
hat – vielleicht auch noch aus<br />
schlechter Haltung – braucht die<br />
Flinte jedoch ins Korn werfen. Das<br />
Training gestaltet sich bei jungen<br />
und älteren Pferden identisch – im<br />
Einzelfall beansprucht es bei älteren<br />
Tieren lediglich mehr Zeit.<br />
Zumeist sind Verladeprobleme<br />
auf Angst beim Pferd zurückzuführen.<br />
Als Fluchttier findet es<br />
„Höhlen“ abstoßend, da es darin<br />
weder seine Umgebung überwachen<br />
noch im Ernstfall flüchten<br />
kann. Kein Pferd käme im Angesicht<br />
einer Gefahr auf die Idee,<br />
sich irgendwo zu verkriechen. Es<br />
ist jedoch nicht nur die höhlenartige<br />
Gestalt des Transporters, die<br />
Pferde abschrecken kann. Manchmal<br />
ist es auch die Rampe, das<br />
Fahren, das Rückwärtsgehen beim<br />
Aussteigen <strong>oder</strong> das Ereignis am<br />
Ziel, das das Pferd nicht mag. Manche<br />
Pferde sind im Hänger schon<br />
einmal gestürzt <strong>oder</strong> haben einen<br />
Verkehrsunfall miterlebt. Andere<br />
ließen sich von der Angst eines<br />
anderen Pferdes „anstecken“.<br />
Weiterhin kommen Rangordnungsprobleme<br />
als Ursache von Verladeschwierigkeiten<br />
in Betracht. Was<br />
man vor sich hat, erkennt man<br />
an der Körpersprache des Tieres.<br />
Spielt es den „Boss“ , steht es einfach<br />
nur da <strong>oder</strong> stemmt sägebockartig<br />
die Beine in den Boden. Hat<br />
es Angst, zittert es häufig, klemmt<br />
den Schwanz ein <strong>oder</strong> rollt die<br />
Augen, schwitzt bzw. zeigt eine<br />
„spitze“ Oberlippe.<br />
Rufen Rangordnungsprobleme die<br />
Verladeschwierigkeiten hervor, so<br />
lösen sich diese in Luft auf, wenn<br />
der Mensch seinen Führungsanspruch<br />
durchsetzen und das Vertrauen<br />
des Pferdes gewinnen kann.<br />
Es ist ungemein hilfreich, dazu die<br />
Dienste eines versierten Verhaltensberaters<br />
in Anspruch zu neh-<br />
men, denn eine ungeklärte Rangordnung<br />
hat auch gravierende<br />
Auswirkung auf andere Bereiche<br />
der Arbeit mit dem Pferd. Intensive<br />
Bodenarbeit ist oft der Schlüssel<br />
zum Erfolg.<br />
Bodenarbeit im weitesten Sinne<br />
ebnet auch den Weg zum sicheren<br />
Verladen, wenn ein Pferd aus<br />
Angst eine Abneigung gegen fahrbare<br />
Untersätze hat. Ein Verladetraining<br />
startet man daher am<br />
besten mit dem Einüben diverser<br />
„Kunststücke“. Es lohnt sich durchaus,<br />
einen Clicker zu Hilfe zu nehmen.<br />
Zunächst sollte das betroffene<br />
Pferd lernen, sich sicher und vertrauensvoll<br />
führen zu lassen und<br />
rückwärts zu gehen. Niemals sollte<br />
ein Pferd im Anhänger gewendet<br />
werden, da das leicht zu Unfällen<br />
führen kann. Rückwärts aussteigen<br />
zu können ist genauso wichtig wie<br />
das gelassene Einsteigen. Sobald<br />
das Führen in ablenkungsarmer<br />
Umgebung klappt, dürfen allerlei<br />
anhängerähnliche Objekte zum<br />
Einsatz kommen: Holzbrücken und<br />
Rampen, Planen und Dächer, Wippen<br />
und auch ganz unterschiedliche<br />
Räume, von Scheunen über<br />
Garagen, Carports und Brücken<br />
bis hin zu Unterführungen und<br />
kleinen Labyrinthen. Letztere kann<br />
man aus Planen <strong>oder</strong> Stoffbahnen<br />
auch leicht selbst bauen. Vorteil-<br />
Häufig ist die Rampe zugleich die „Stalltür“ eines Anhängers. Im Idealfall ist sie möglichst<br />
flach und mit dämpfendem, rutschfestem Material versehen, etwa einem Gummibelag.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
In Fahrtrichtung <strong>oder</strong> auch entgegen der Fahrtrichtung verladen, fällt<br />
es Pferden leichter als bei Queraufstellung, Fahrzeugbewegungen<br />
auszubalancieren.<br />
haft ist, dass sich mit ihnen variable<br />
Durchgangsbreiten herstellen<br />
lassen, sodass das Pferd behutsam<br />
an die Enge in einem Anhänger<br />
herangeführt werden kann. Parallel<br />
empfiehlt es sich, in der normalen<br />
Umgebung des Pferdes einen<br />
Hänger aufzustellen, etwa auf der<br />
Weide <strong>oder</strong> in einem größeren<br />
Auslauf.<br />
Mit diesem Anhänger passiert<br />
jedoch noch gar nichts. Er wird<br />
vielmehr in eine Art „Einrichtungsgegenstand“<br />
umfunktioniert:<br />
Zunächst wird das Dach abgenommen<br />
und der Korpus bodentief ins<br />
Erdreich eingegraben. Das Pferd<br />
braucht so keine Stufe und auch<br />
noch keine Rampe zu überwinden,<br />
um in den Hänger hineinzugehen.<br />
Vor dem Einstieg werden täglich<br />
die größten Köstlichkeiten serviert,<br />
wie Heu, Kraftfutter <strong>oder</strong> Ähnliches.<br />
Zentimeterweise (!) wandern<br />
diese alle paar Tage ein kleines<br />
Stück näher Richtung Einstieg.<br />
Auf diese Weise gewöhnt sich das<br />
Pferd daran, sein Futter in einer<br />
Art Anhänger-Fressstand zu sich<br />
zu nehmen. Betritt es ganz gelassen<br />
und selbstverständlich den<br />
Anhänger, um zu speisen, werden<br />
nach und nach die Seitenwände<br />
des Anhängers erhöht sowie<br />
eine Rampe installiert. Anfangs<br />
liegt die Rampe lediglich wie ein<br />
Fußabtreter vor dem Einstieg zum<br />
Hänger. Sie darf jedoch keines-<br />
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falls wackeln <strong>oder</strong> instabil sein.<br />
Auch sollte sie mit einem Gummibelag<br />
versehen werden, damit<br />
das Pferd angenehm darauf treten<br />
kann. Bloße Holzplanken haben<br />
den Nachteil, dass sie Trittgeräusche<br />
produzieren – auch das kann<br />
sensiblen <strong>oder</strong> bereits traumatisierten<br />
Pferden Angst einjagen.<br />
In der Folgezeit wird der Anhänger<br />
langsam aus der Versenkung<br />
gehoben, sodass der<br />
„Fußabtreter“ nach und nach<br />
zu einer echten, immer steileren<br />
Rampe wird. Seitlich sollte diese<br />
großzügig mit Erde angehäufelt<br />
werden. „Absturzkanten“ können<br />
zu Unfällen führen und das<br />
gesamte bisherige Training zunichte<br />
machen. Zuletzt kann sukzessive<br />
eine Bedachung installiert werden,<br />
zunächst genügt ein Brett direkt<br />
über dem Futter, das nach und<br />
nach durch weitere ergänzt wird.<br />
Geht das Pferd zum Fressen ohne<br />
Probleme über die Rampe in seine<br />
„Höhle“, können die Anbauten<br />
wieder entfernt und durch das<br />
ursprüngliche Dach ersetzt werden.<br />
Klappt das eigenständige „Verladen<br />
auf der grünen Wiese“, darf<br />
der Ernst beginnen. Manchen Pferden<br />
fällt es leichter, einen Anhänger<br />
zu betreten, wenn dieser mit<br />
einer Seite an einer Mauer steht<br />
<strong>oder</strong> so positioniert wird, dass<br />
der Einstieg im Eingang zum Stall<br />
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25<br />
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steht. Einstreu aus dem Stall gibt<br />
dem Anhänger ein vertrautes<br />
„Aroma“.<br />
Vor allem jüngere Pferde profitieren<br />
davon, einen verladesicheren<br />
Kumpel <strong>oder</strong> die Mutter bei sich zu<br />
haben. Wichtig ist, dass das verladesichere<br />
Pferd nicht immer zuerst<br />
in den Anhänger geführt wird, sondern<br />
dass die Tiere auch gleichzeitig<br />
hineingehen <strong>oder</strong> zuerst das<br />
Trainingspferd und danach der<br />
Kumpel.<br />
Dessen Gesellschaft ist auch während<br />
der ersten kurzen Fahrten<br />
von Bedeutung. Anfangs reicht<br />
es völlig, ein paar Meter die Einfahrt<br />
hinunterzurollen. Ideal ist es,<br />
wenn nach dem Aussteigen ein<br />
„pferdefröhliches Event“ auf das<br />
Tier wartet, je nach dem, was es<br />
individuell besonders mag.<br />
Wer auf das Erscheinungsbild<br />
des Anhängers achtet, kann viel<br />
tun, um seinem Pferd das Reisen<br />
so angenehm wie möglich zu<br />
machen.<br />
Viele Anhänger sind im Inneren<br />
sehr dunkel. Das verstärkt jedoch<br />
den Höhlencharakter. Es empfiehlt<br />
sich daher, einen dunklen Anhänger<br />
innen in hellem Creme <strong>oder</strong><br />
Pastelltönen zu streichen. Außerdem<br />
sollte er an die Größe des<br />
Pferdes angepasst sein – ein besserer<br />
„Schuhkarton“, in dem das<br />
Pferd halb zusammengefaltet steht,<br />
schürt Platzangst.
26<br />
Andere Länder, andere<br />
Sitten – auch wenn der<br />
Blick frei ist, pferdegerecht<br />
ist das hier nicht.<br />
Wichtig sind außerdem gepolsterte<br />
Seitenwände sowie Brust- und<br />
Hinterstangen, die in Länge und<br />
Breite verstellbar und ebenfalls<br />
gepolstert sind. Die Rampe sollte<br />
so flach wie nur möglich ausgeführt<br />
sein und einen rutschfesten,<br />
dämpfenden Belag aufweisen.<br />
Gleiches gilt für den Boden<br />
im Anhänger. Eine Innenbeleuchtung,<br />
die auch für „Schummer-<br />
Licht“ sorgen kann, komplettiert<br />
das Ganze. „Schummer-Licht“ ist<br />
für Pferde angenehm, weil sie von<br />
großen Helligkeitsunterschieden<br />
weitaus stärker geblendet werden<br />
als Menschen. Dass ein Pferdeanhänger<br />
bestens stoßgedämpft sein<br />
und eine erstklassige Straßenlage<br />
besitzen sollte, versteht sich von<br />
selbst. Gleiches gilt für die Fahrweise<br />
– wer ein Pferd im Anhänger<br />
hat, ist quasi ein „Reisebusfahrer“<br />
fürs Tier. Er muss im übertragenen<br />
Sinne also dafür sorgen, dass auch<br />
in engen Kurven „die Kaffetasse<br />
hinten stehenbleibt, ohne überzuschwappen“.<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Anhänger, in denen die Pferde in<br />
Fahrtrichtung untergebracht werden,<br />
sind übrigens tierfreundlicher<br />
als solche, in denen die Tiere seitlich<br />
zur Fahrtrichtung stehen. Hier<br />
fällt es den Pferden viel schwerer,<br />
die Fahrzeugbewegungen während<br />
der Fahrt auszubalancieren.<br />
Die Balance zu halten ist für Pferde<br />
am einfachsten, wenn sie mit dem<br />
Hinterteil in Fahrtrichtung verladen<br />
werden, also „rückwärts“ fahren.<br />
Je nach Charakter und Vorerfahrung<br />
brauchen Pferde unterschiedlich<br />
lange, um mit einem Anhänger,<br />
dem Verladen, Herumfahren<br />
und wieder Aussteigen vertraut zu<br />
werden.<br />
In vielen Fällen genügen ein paar<br />
Wochen bis wenige Monate. In<br />
schwierigen Fällen, vor allem bei<br />
traumatisierten Tieren, kann sich<br />
das Training aber auch ein bis<br />
zwei Jahre <strong>oder</strong> noch länger hinziehen.<br />
Wichtig ist dann, nicht die<br />
Geduld zu verlieren.<br />
Zwangsmaßnahmen gehen nach<br />
hinten los und zerstören das aufgebaute<br />
Vertrauen. Auch das<br />
medikamentöse Ruhigstellen verladeschwieriger<br />
Pferde sollte unterbleiben,<br />
da es das Problem nicht<br />
löst. Im Gegenteil verstärkt es die<br />
Unfallneigung.<br />
Text: Judith Böhnke<br />
Fotos: pixelio<br />
Pferde verbinden mit Verlade- und Fahrtraining Positives, wenn am<br />
Ende jeder noch so kurzen Reise eine Pferdefreude auf sie wartet.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Vorsicht: Gefahr für Reiter und Autofahrer<br />
VIER PFOTEN gibt Tipps zur Unfallvermeidung<br />
Hamburg, 13. August 2012 –<br />
Immer wieder passieren Unfälle,<br />
wenn Pferde und Autos aufeinander<br />
treffen.<br />
Erst letzte Woche scheute ein Pferd<br />
in Neuenkirchen und stürzte fast mit<br />
seiner Reiterin von der Brücke, als<br />
ein Wohnwagen an dem Tier vorbeiraste.<br />
Auch wenn die meisten Fahrer<br />
sich nicht so unbedacht verhal-<br />
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ten, kann die Situation schnell eskalieren.<br />
Die Tierschutzorganisation<br />
VIER PFOTEN gibt Tipps zur Unfallvermeidung.<br />
„Pferde sind von Natur<br />
aus klaustrophobisch, das heißt, sie<br />
bekommen schnell Panik, wenn sie<br />
eingeengt werden.<br />
Je mehr der Reiter das Pferd an solche<br />
Situationen gewöhnt hat, desto<br />
ruhiger reagiert es auf sich nähernde<br />
Autos“, erklärt Pferdeexperte<br />
Robert Hengl von VIER PFOTEN.<br />
Für Autofahrer gilt als erste Regel:<br />
nicht am Pferd vorbeirasen. Stattdessen<br />
das Tempo drosseln und langsam<br />
und mit so viel Abstand wie<br />
möglich vorbeifahren.<br />
Doch für manche Pferde ist auch<br />
das schon zu viel. „Die Körperhaltung<br />
des Pferdes kann dem Fahrer<br />
viel verraten. Ist der Kopf weit oben<br />
und die Augen aufgerissen, ist das<br />
ein klares Zeichen für Angst. Tänzelt<br />
das Pferd umher, steht ein Fluchtversuch<br />
wahrscheinlich kurz bevor.<br />
In solchen Situationen ist es besser,<br />
das Auto anzuhalten und dem Reiter<br />
die Möglichkeit<br />
zu geben, sich<br />
zu entfernen“,<br />
rät Hengl. Beim<br />
Aufeinandertreffen<br />
auf einer<br />
Landstraße kann<br />
das Ausschalten<br />
des Motors<br />
ebenfalls helfen.<br />
Bei engen Wegen<br />
<strong>oder</strong> sogar Brücken ist besondere<br />
Vorsicht geboten, da sich das<br />
Pferd schnell in Gefahr bringen<br />
kann, wenn es nicht gut ausweichen<br />
kann. In diesem Fall ist es das Beste,<br />
den Wagen kurz anzuhalten.<br />
Aber auch der Reiter steht in der<br />
Verantwortung. „Wenn man merkt,<br />
dass man das Pferd nicht mehr unter<br />
Kontrolle hat, sollte man absteigen“,<br />
empfiehlt Pferdeexperte Hengl. Vom<br />
Boden aus ist das Risiko, sich und<br />
das Pferd zu verletzen, sehr viel<br />
geringer. Außerdem kann sich das<br />
Pferd am Reiter orientieren. Gerät<br />
das Pferd auf gefährlichem Gelände<br />
in Panik, kann dies tödlich enden.<br />
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schmeckt!<br />
VIER PFOTEN rät auch dazu, das<br />
Pferd frontal auf das Auto hinzuwenden.<br />
Pferde haben zwar fast einen<br />
Rundumblick, doch was direkt hinter<br />
ihnen ist, können sie nicht sehen.<br />
Deshalb kann es passieren, dass<br />
gerade unerfahrene Tiere das Auto<br />
erst bemerken, wenn es bereits<br />
neben ihnen ist und dann plötzlich<br />
erschrecken. Das kann für den Reiter<br />
unerwartet kommen.<br />
Eine Gewöhnung an Autos und Traktoren<br />
im Vorhinein kann viel Stress<br />
beim Ausreiten ersparen und auch<br />
Unfällen vorbeugen.<br />
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Wenn Autofahrer im Straßenverkehr Reitern begegnen, sollten sie äußerst vorsichtig<br />
fahren und großen Abstand halten. Auf keinen Fall sollten sie hupen. Foto: VW/GP
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Der nächste Winter kommt –<br />
was kann <strong>oder</strong> muss ich jetzt schon tun?<br />
Jetzt sind wir bald wieder mittendrin,<br />
in der so genannten „schlechten“<br />
Jahreszeit. Sie beginnt etwa Mitte<br />
bis Ende Oktober und zieht sich –<br />
endlos erscheinend – so ungefähr<br />
bis März, April. „Schlecht“ heißt<br />
sie bei uns, weil sie unweigerlich<br />
„schlechtes“ Wetter mit sich bringt:<br />
Kälte, Nässe, Wind, trübe Tage<br />
… das volle Programm. Wir Zweibeiner<br />
leider in dieser Zeit teilweise<br />
erheblich an Körper und Seele:<br />
Erkältungen machen die Runde, die<br />
Stimmung sinkt auf den Nullpunkt,<br />
wir sind müde, leicht reizbar, weniger<br />
belastbar als sonst. Und unsere<br />
Pferde? Geht es unseren Vierbeinern<br />
ebenso und wenn ja, wie bringen<br />
wir sie gut über die „schlechte“<br />
Jahreszeit? Hat es Pferd und Mensch<br />
erst eiskalt erwischt, ist es zu spät …<br />
Keine „schlechte“ Jahreszeit<br />
Wir Menschen unterscheiden sehr<br />
subjektiv zwischen gutem und<br />
schlechtem Wetter: Wir hätten es<br />
am liebsten mindestens zwölf Monate<br />
im Jahr sonnig und trocken, regnen<br />
darf es bitteschön nur nachts,<br />
wenn überhaupt und Gewitterstürme<br />
und andere Wetterextreme soll<br />
es anderswo geben, nicht in unserer<br />
Nähe.<br />
Im Sommer soll es schön heiß, im<br />
Winter zuverlässig kalt sein, damit<br />
Schnee fällt und lange liegen bleibt<br />
– im Prinzip haben wir eine Vorstellung<br />
von „gutem“ Wetter, die<br />
stark an kitschige Urlaubspostkar-<br />
Vor Nässe und Kälte schützt eine Ausreitdecke<br />
ten erinnert.<br />
Abweichungen<br />
von diesem<br />
Ideal empfinden<br />
wir als unangenehm,<br />
sogar als<br />
Bedrohung für<br />
die Gesundheit.<br />
Trübes Wetter<br />
sorgt für trübe<br />
Stimmung, nasskalteWitterungen<br />
bezeichnen wir gerne als Erkältungswetter.<br />
Verantwortlich für die typisch<br />
menschliche Einteilung in gutes und<br />
schlechtes Wetter sind vor allem<br />
zwei Faktoren:<br />
• Zum einen sind wir als fast völlig<br />
haarlose und gemäß aktueller Idealvorstellung<br />
weitgehend ohne Unterfett<br />
sportlich-schlank daher kommende<br />
Höhlenbewohner von Natur<br />
aus alles andere als wetterfest. Uns<br />
fehlen körpereigene Mittel, unsere<br />
Normaltemperatur unabhängig von<br />
den Witterungsbedingungen selbständig<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
• Sonnenlicht schafft Wohlbefinden,<br />
und zwar über unbewusste,<br />
hormonell gesteuerte Regelkreise.<br />
Scheint die Sonne, löst dies in uns<br />
Menschen automatisch ein gutes<br />
Gefühl aus. Fehlt es an Sonnenlicht,<br />
kann dies zu starken Verschiebungen<br />
des Hormonspiegels<br />
führen, signifikante Beeinträchtigungen<br />
des Wohlbefindens sind<br />
die Folge.<br />
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Der markige Spruch „Es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, sondern nur<br />
die falsche Bekleidung!“ trifft es<br />
also nicht ganz, wir sind in unserem<br />
Wohlbefinden tatsächlich auch<br />
davon abhängig, regelmäßig ausreichend<br />
Sonnenlicht zu tanken.<br />
Aber: Es ist falsch, diese unsere rein<br />
menschliche Befindlichkeit auf unsere<br />
Pferde zu übertragen.<br />
Unsere Pferde teilen diese Einstellung<br />
gegenüber der Witterung nämlich<br />
nur bedingt. Zwar sind auch bei<br />
ihnen direkte Zusammenhänge zwischen<br />
Sonneneinstrahlung und hormoneller<br />
Steuerung nachweisbar,<br />
doch betrifft dies mehr die Fruchtbarkeit<br />
als das Wohlbefinden. Ganz<br />
wesentlich unterscheiden sie sich<br />
von uns im Hinblick auf die Wetterfestigkeit:<br />
Es gelingt ihnen, ihre<br />
Körpertemperatur auch bei deutlich<br />
abweichenden Außentemperaturen<br />
konstant zu halten, und dies ohne<br />
Beeinträchtigung von Gesundheit<br />
und Wohlbefinden. Allerdings nur,<br />
wenn bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllt werden.<br />
Und: Ihre arttypische Wohlfühltemperatur<br />
liegt weit unter der des Menschen.<br />
Fangen wir an zu zittern, finden<br />
es unsere Pferde gerade richtig.<br />
Probleme macht unseren Pferden<br />
deshalb weniger das Winterwetter,<br />
es sind oft mehr die Wetterkapriolen<br />
der Übergangszeit, die den Pferdeorganismus<br />
überfordern.<br />
Eine weitere Gefahr ist hausgemacht:<br />
Aufstallung, Pflege und Nutzung<br />
sollten sich an den Bedürfnissen<br />
der Pferde orientieren, nicht<br />
an den subjektiven Empfindungen<br />
des Menschen. Wir dürfen unsere<br />
Ställe nicht so einrichten, dass wir<br />
uns darin wohlfühlen, dürfen unse-
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Die Decke kommt zum Einsatz, wenn die<br />
körpereigene Heizung überfordert ist.<br />
re Pferde nicht so pflegen, wie wir<br />
gerne gepflegt werden sollen.<br />
Kälte schadet weder Mensch noch<br />
Pferd, Unterkühlung aber wird beiden<br />
zur Gefahr. Kann die physiologische<br />
Körpertemperatur im Kern<br />
<strong>oder</strong> in Teilen der Peripherie – also<br />
etwa den Ohren – nicht aufrecht<br />
erhalten werden, schädigt dies<br />
das Gewebe, macht es anfällig für<br />
Infektionen, zerstört Zellen, setzt die<br />
Durchblutung herab.<br />
Die Folgen einer örtlichen <strong>oder</strong><br />
den Gesamtorganismus betreffenden<br />
Unterkühlung sind oft harmloser<br />
Natur, vor allem dann, wenn<br />
die normale Temperatur nur kurzzeitig<br />
unterschritten wurde, es kommt<br />
aber auch zu durchaus ernsthaften<br />
Problemen, von einer Infektion der<br />
Atemwege bis zu Frostbeulen, Erfrierungen<br />
<strong>oder</strong> muskulären Verspannungen.<br />
Kälte <strong>oder</strong> Unterkühlung<br />
begünstigt darüber hinaus auch die<br />
Entstehung verschiedener Erkrankungen,<br />
etwa des Kreuzverschlags.<br />
Damit ist klar, dass wir und unsere<br />
Pferde die Kälte nicht scheuen müssen,<br />
uns aber trotzdem vor Unterkühlung<br />
schützen sollten. Setzen<br />
wir uns bei kaltem, sonnigem Wetter<br />
den Reizen der winterlichen Witterung<br />
aus, hat dies nämlich auch<br />
durchaus erwünschte, gesundheitsfördernde<br />
Effekte: Das Immunsystem<br />
wird gestärkt, die Durchblutung<br />
angeregt, der Calciumstoffwechsel<br />
angekurbelt, die Stimmung positiv<br />
beeinflusst, der Zyklus der Stute initiiert.<br />
Wetterfestigkeit<br />
Normalerweise bilden die Haare<br />
des Fells sowohl ein effektives Regenschutzsystem<br />
als auch eine gut funktionierende<br />
Wärmeisolierung. Aufgestellt<br />
schaffen sie einen enormen<br />
Luftraum, der die Körperoberfläche<br />
vor Unterkühlung schützt. Treffen<br />
Regentropfen auf das Fell, legen sich<br />
kleine Büschel automatisch in Form<br />
eines Dreiecks zusammen, an dessen<br />
Spitze das<br />
Wasser abtrop-<br />
fen kann. Wirbel<br />
an geeigneten<br />
Stellen sorgen<br />
dafür, dass<br />
kein Wasser in<br />
empfindliche<br />
Körperregionen<br />
rinnt. Beeinträchtigt<br />
der<br />
Mensch dieses<br />
eigentlich sehr<br />
einfach konstruierte<br />
System und<br />
schwächt seine<br />
Funktion, kühlt<br />
der Körper groß-<br />
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flächig aus, ohne dass dem Pferd<br />
noch effektive Möglichkeiten zur<br />
Gegenregulation bleiben.<br />
Inzwischen weiß man auch genau,<br />
was Pferde nicht vertragen: Alles,<br />
was dazu führt, dass Nässe bei<br />
Kälte bis auf die Haut dringt, überfordert<br />
langfristig das Thermoregulationssystem<br />
und führt dann zu<br />
lokaler <strong>oder</strong> allgemeiner Unterkühlung.<br />
Das passiert vor allem so:<br />
• Großflächiges Scheren der Körperoberseite;<br />
• Schwächung des Wasser abweisenden<br />
Schutzfilms durch häufiges<br />
Waschen <strong>oder</strong> Staubsaugen des<br />
Fellkleides;<br />
• Auflegen eines Sattels auf die<br />
durchnässte Sattellage und erneutes<br />
Verbringen ins Freie nach dem<br />
Reiten;<br />
• eine Kombination von starkem<br />
Wind, Kälte und heftigen Niederschlägen<br />
über längere Zeit;<br />
• Bürsten des nassen Pferdes;<br />
• Belassen durchnässter Pferdedecken<br />
auf dem Pferd.<br />
31<br />
Werden Pferde bei Kälte bis auf die<br />
Haut durchnässt, legt dies die wichtigsten<br />
Funktionen des Thermoregulationssystems<br />
lahm, es kommt zur<br />
Auskühlung. Folgen sind vor allem<br />
eine Schwächung des Immunsystems,<br />
Muskelverspannungen und<br />
langfristig auch Gewichtsverluste.<br />
Abhärtung<br />
Wir sprechen gerade in Bezug auf<br />
das Wetter gerne von „Abhärtung“<br />
und meinen damit, dass wir uns auf<br />
die eine <strong>oder</strong> andere Weise eine<br />
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gewisse Unempfindlichkeit aneignen<br />
können, was Kälte und Nässe<br />
angeht.<br />
Teilweise hängt dies sicherlich mit<br />
der Einstellung zusammen, doch<br />
spielen da auch ganz handfeste<br />
Faktoren eine Rolle. Unseren Pferden<br />
geht es ebenso: Auch ihre Wetterempfindlichkeit<br />
lässt sich im positiven<br />
wie im negativen Sinne beeinflussen.<br />
Schirmen wir unsere Vierbeiner konsequent<br />
ab, schwächen wir sie; setzen<br />
wir sie dagegen den Reizen von<br />
Wind und Wetter aus, stellt sich ihr<br />
Thermoregulationssystem automatisch<br />
auf die erhöhten Anforderungen<br />
ein, es wird trainiert.<br />
Dies gilt zwar uneingeschränkt erst<br />
einmal für Pferde aller Altersstufen,<br />
aller Rassen, doch müssen auch die<br />
Rahmenbedingungen stimmen und<br />
es muss ausreichend dafür gesorgt<br />
sein, dass auch an die unvermeidlichen<br />
Ausnahmen von der Regel<br />
gedacht wird.<br />
Boxenpferde ohne Auslaufmöglichkeiten<br />
sind aufgrund mangelnden<br />
Trainings ihres Thermoregulations
32<br />
Das Thermoregulationssystem unserer Pferde funktioniert so gut, dass sogar Eis und Schnee<br />
auf dem Winterpelz nicht schmelzen.<br />
systems und der extrem abgeschirmten<br />
Haltung besonders empfindlich.<br />
Je mehr Witterungsreizen ein Boxenpferd<br />
dauerhaft <strong>oder</strong> häufig ausgesetzt<br />
werden kann, desto besser.<br />
Tägliche Ausritte, Putzen im Freien,<br />
ein geöffnetes Boxenfenster und<br />
eine pferdegerechte Regulation des<br />
Stallklimas hilft mit, „Klimakatastrophen“<br />
im Pferdeorganismus zu verhindern.<br />
Offenstallpferde sind durch die Art<br />
ihrer Aufstallung besser gerüstet und<br />
kommen problemlos mit Kälte und<br />
Nässe zurecht. Zu einer sachgerechten<br />
Offenstallhaltung gehören<br />
aber zwingend die Bereitstellung<br />
trockener, geschützter Liegeflächen<br />
und eine gute Durchlüftung des Stalles.<br />
Allen Pferden muss es möglich sein,<br />
zu jeder Zeit einen vor Wind und<br />
Niederschlägen abgeschirmten<br />
Stallbereich aufzusuchen und nach<br />
Belieben wieder zu verlassen.<br />
Die älteren Semester <strong>oder</strong> rekonvaleszente<br />
Pferde brauchen eine Extraportion<br />
Fürsorge. Alte Pferde bilden<br />
oft kein ausreichend warmes Winterfell<br />
mehr.<br />
Hier muss der Besitzer genau hinsehen,<br />
denn oft täuschen überlange<br />
„Hungerhaare“ einen dichten<br />
Pelz nur vor. Auch das Unterhautfettgewebe<br />
schwindet beim älteren<br />
Semester oft zusehends, so dass die<br />
Isolierung nur mehr mangelhaft funktioniert.<br />
Alte Pferde nehmen deshalb in unseren<br />
Breiten oft im Spätwinter ab wie<br />
ein Abreißkalender, und dem gilt es<br />
vorzubeugen:<br />
• Regelmäßige, aber mäßige Nutzung<br />
hält den Kreislauf fit und fördert<br />
die Durchblutung<br />
• Heu satt<br />
•Tägliche Kraftfuttergabe auch bei<br />
Rassen, die traditionell wenig<br />
Kraftfutter bekommen; evtl. mehrmals<br />
täglich füttern<br />
• Während der Fütterung <strong>oder</strong><br />
sogar dauerhaft von jungen, dominanten<br />
Pferden trennen, damit die<br />
Senioren auch wirklich die ihnen<br />
zustehende Portion erhalten<br />
• Bei extremer Witterung (Nässe +<br />
Kälte + Wind) zeitweises Aufstallen<br />
und/<strong>oder</strong> Eindecken<br />
Gute Haltung und Pflege<br />
Eine gute, wärmende Decke gehört<br />
in jeden Sattelschrank. Sie ist dort<br />
schnell greifbar, wenn ein erkranktes<br />
<strong>oder</strong> verletztes Pferd eingedeckt<br />
werden muss. Auch gesunde Pferde<br />
können kurzfristig den Schutz einer<br />
Decke benötigen, wenn sie etwa<br />
bei Kälte durchgeschwitzt vom Ausritt<br />
heimkehren. Die Forderung, man<br />
solle Pferde während der kalten Jahreszeit<br />
so reiten, dass sie nicht feucht<br />
werden, geht weit an der Realität<br />
vorbei. Dick bepelzte Offenstallponys<br />
schwitzen schon beim gemeinsamen<br />
Spiel, nach kurzem Reiten<br />
im Schritt, nach jeder Steigung. Die<br />
Schweißnässe schadet auch nicht,<br />
dürfen die Ponys sich eingedeckt<br />
und mit ausreichend Futter versehen<br />
im Schutz eines gut belüfteten Unterstands<br />
erholen. Das Fell sollte dabei<br />
aufgeraut abstehen, nicht von Hand<br />
<strong>oder</strong> mit der Bürste glatt angelegt<br />
werden. So trocknet es schneller und<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
seine Isolierfunktion kann bald wieder<br />
greifen.<br />
Die wenigen, vorbildlichen Betriebe,<br />
die auch ihre im Sporteinsatz<br />
stehenden Warmblüter im Offenstall<br />
halten, decken ihre Pferde oft<br />
mit Beginn der kalten Jahreszeit konsequent<br />
und dauerhaft ein. So verhindern<br />
sie die Bildung eines starken<br />
Winterfells und können die Pferde<br />
uneingeschränkt über das Winterhalbjahr<br />
trainieren. Scheren ist<br />
dann meist überflüssig, allerdings<br />
muss die Decke beständig getragen<br />
und bei Durchnässung gewechselt<br />
werden.<br />
Offenstallpferde werden vor allem<br />
in der Übergangszeit gerne teilweise<br />
geschoren. Belässt man ihnen<br />
dabei an der Körperoberseite das<br />
Fell und schert nur kleine Bereiche<br />
(etwa den Hals unterhalb der<br />
Mähne, die Brust, den Bauch <strong>oder</strong><br />
einen schmalen „Rallyestreifen“<br />
rundherum), können diese Pferde<br />
unbesorgt geritten und im Offenstall<br />
gehalten werden. Sie schwitzen<br />
weniger schnell und kaum nach, da<br />
der geschorene Bereich rasch die<br />
bei der Arbeit entstandene Wärme<br />
ableitet, sie erkälten sich darum<br />
auch weniger, weil sie nie im nassen<br />
Pelz draußen stehen und umgekehrt<br />
reicht der Schutz des erhaltenen<br />
Haarkleides bei ungünstiger<br />
Witterung aus.<br />
Vermenschlichen dürfen wir unsere Pferde<br />
nicht, dann kommen sie auch gut über den<br />
Winter.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Bestimmte Praktiken in manchen<br />
Betrieben nutzen dem Reiter, schaden<br />
aber dem Pferd. Eingedeckt und<br />
darunter geschoren stehen viele Pferde<br />
im warmen Boxenstall. Die Innentemperatur<br />
ist nach menschlichen<br />
Maßstäben angenehm, da Fenster<br />
und Türen konsequent geschlossen<br />
gehalten werden. Dank der Wärme<br />
und der Abschirmung entwickeln<br />
die Pferde kaum Winterfell und<br />
schwitzen deshalb beim Training<br />
auch nicht übermäßig <strong>oder</strong> schwitzen<br />
nicht lange nach. Sie trocknen<br />
schnell wieder und laufen deshalb<br />
keine Gefahr, sich zu erkälten. So<br />
zumindest die hinter dieser Praxis<br />
stehende Überlegung, doch die ist<br />
so nicht richtig. Ganz im Gegenteil:<br />
Die beständige Abschirmung<br />
belastet die Atemwege mit Stäuben<br />
und Schadgasen (Ammoniak), was<br />
langfristig zu gravierenden Problemen<br />
mit entsprechenden Infektionen<br />
führt. Häufig wird über Wochen und<br />
Monate nun auch nur in der Halle<br />
geritten – draußen ist es natürlich<br />
viel zu kalt für die künstlich empfindlich<br />
gemachten Pferde – was<br />
zusätzlich zur Belastung der Atemwege<br />
beiträgt. Sonnenlicht fehlt, die<br />
Immunabwehr wird dadurch weiter<br />
geschwächt. Kein Wunder, wenn<br />
diese Pferde dann beim lauesten<br />
Lüftchen dann doch krank werden!<br />
„Winterreifen“ fürs Pferd<br />
Konventionell beschlagene Pferde<br />
tun sich im Winter schwer: Die<br />
Eisen rutschen auf Glatteis wie<br />
Schlittschuhe, der Schnee stollt auf<br />
und klumpt im Huf. An Reiten, selbst<br />
im Schritt, ist unter diesen Umständen<br />
nicht zu denken. Wer kann,<br />
lässt sein Pferd barhuf gehen, doch<br />
dies ist nicht immer und überall möglich<br />
und schützt auch nicht ganz vor<br />
unfreiwilligen Rutschpartien. Abhilfe<br />
schafft ein sachgerechter Winterbeschlag:<br />
Dabei setzt der Hufschmied<br />
zwischen Eisen und Huf eine Einlage<br />
aus Gummi, die sich wie eine<br />
Lippe innen rings um das Eisen legt<br />
und das Aufstollen verhindert. Diese<br />
Einlagen halten meist mehr als eine<br />
Beschlagsperiode und können also<br />
mehrfach eingesetzt werden. Inzwischen<br />
sind auch Produkte auf dem<br />
Markt, die nicht fest aufgenagelt,<br />
sondern vor dem Ritt eingeklemmt<br />
und danach wieder entfernt werden.<br />
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Ergänzt wird der Winterbeschlag<br />
oft durch Stollen und/<strong>oder</strong> Hufnägel<br />
mit eingearbeiteten Widiastiften.<br />
Stollen, die am Schenkelende auf<br />
geschweißt <strong>oder</strong> eingeschraubt werden,<br />
verleihen vor allem bei Matsch<br />
festen Halt, Widiastifte bestehen<br />
aus einer besonders harten Legierung<br />
(Wie Diamant) und schützen<br />
bei Glatteis vor einer unfreiwilligen<br />
Rutschpartie. So ausgerüstet sind<br />
sorglose Ritte bei Schnee und Eis<br />
problemlos möglich.<br />
Alternative Hufbeschläge verhindern<br />
zum Teil sehr effektiv das Aufstollen<br />
und Ausgleiten, bei der Vielzahl<br />
der inzwischen erhältlichen<br />
Modelle sollte sich der Pferdehalter<br />
jedoch ausführlich über die Eigenschaften<br />
jedes einzelnen Produktes<br />
erkundigen.<br />
Winterfutter<br />
Wie füttert man Pferde über den<br />
Winter fit? Nicht große Mengen<br />
Kraftfutter, keine ausgeklügelten<br />
Futterzusätze, nicht hier ein Mittel<br />
und dort eines, sondern ganz einfach<br />
jede Menge gutes Heu bildet<br />
die Grundlage einer sinnvollen Fut-<br />
33<br />
terration im Winter. Heu hält warm,<br />
gibt Kraft und beugt winterlicher<br />
Langeweile vor.<br />
Wer dagegen am Heu spart, hat<br />
spätestens im Februar, wenn der<br />
Winter in unseren Breiten noch<br />
einmal so richtig zulangt, magere,<br />
kranke Pferde im Stall stehen.<br />
Passiert ist dann Folgendes: Fehlt es<br />
am Futter, kann die Fellbildung nicht<br />
optimal ablaufen. Das Unterhautfettgewebe,<br />
Isolierschicht und Energievorrat<br />
zugleich, wird in einer solchen<br />
Mangelsituation allmählich<br />
aufgebraucht, um den Energiebedarf<br />
zu decken. Es gelingt dem Pferd<br />
immer schlechter, sich vor Kälte und<br />
Nässe zu schützen, es muss immer<br />
öfter die körpereigenen Reserven<br />
angreifen, um die innere Heizung<br />
mit Brennstoff zu versorgen. Damit<br />
wird die isolierende Fettschicht<br />
immer dünner, die Kälte setzt dem<br />
Pferd immer mehr zu. Irgendwann<br />
kippt dieses labile Gleichgewicht,<br />
das Pferd erkrankt.<br />
Eine sinnvolle Fütterung sieht deshalb<br />
im Winter vor allem ausreichend<br />
große Mengen an Raufutter<br />
als Basis der Ration vor, die fallweise<br />
durch eine leistungsabhängige Kraftfutterration<br />
ergänzt wird. Während<br />
des Fellwechsels können Zusatzfuttermittel<br />
wie Bierhefe, Bioflocke,<br />
Leinsamen <strong>oder</strong> Flüssighefe den in<br />
dieser Zeit kurzfristig hohen Bedarf<br />
an B-Vitaminen und hochwertigen<br />
Eiweißen (das Haarkleid enthält<br />
große Mengen an Eiweiß) decken<br />
helfen. Über die schlechte Jahreszeit<br />
hinweg kann Öl die Futterration im<br />
Energiegehalt aufwerten, ohne den<br />
Organismus durch zu hohe Eiweißgaben<br />
zu belasten. Als Kraftfutter<br />
wird ein gut verdauliches Gemisch<br />
mit hohem Energiegehalt gereicht.<br />
Rübenschnitzel, Maisflocken <strong>oder</strong><br />
Futteröle bringen besonders viel<br />
Energie in die Ration, Energie, die<br />
für die innere Heizung bereitgestellt<br />
werden muss.<br />
Weg mit dem Matsch<br />
Spätestens jetzt ist es allerhöchste<br />
Zeit, dass es dem Matsch im und<br />
um den Stall ernsthaft an den Kragen<br />
geht – wobei nicht ganz klar ist,<br />
wo die unangenehme, schädliche<br />
Pampe denn einen Kragen haben<br />
könnte … Aber das soll uns nicht<br />
aufhalten, jetzt endlich muss es sein:
34<br />
Futtermittel mit viel Fett <strong>oder</strong> Zucker bringen Energie in die Ration ein.<br />
Es wird Zeit, Wege zu befestigen,<br />
Ausläufe trocken zu legen, Sumpflöcher<br />
auf der Weide zu drainieren.<br />
Spätestens im November ist er<br />
da, der große Regen, und soll diesmal<br />
nicht wie sonst jedes Jahr alles<br />
unter Wasser setzen. Eine feuchtwarme<br />
Umgebung freut alle möglichen<br />
Keime, die Matsche friert spätestens<br />
im Dezember zur gefährlichen<br />
Buckelpiste ein, es fehlt an<br />
warmen, trockenen Liegeflächen für<br />
die Pferde und auch die Arbeit des<br />
Menschen wird nicht leichter, muss<br />
jeder Pferdeappel einzeln aus einer<br />
trüben Brühe gefischt werden.<br />
Je nach örtlichen Gegebenheiten<br />
und Füllungszustand des Geldbeutels<br />
müssen unterschiedliche Lösungen<br />
her. Entscheidend ist es, dass<br />
jedes Pferd zu jeder Zeit Zugang zu<br />
einer trockenen, geschützten Fläche<br />
hat, in der es ruhend stehen <strong>oder</strong><br />
liegen kann. Optimal ist es auch,<br />
wenn die Pferde ihre Raufutterration<br />
auf einer trockenen Unterlage stehend<br />
aufnehmen können. Schlafen<br />
und Futtern müssen sie und können<br />
dabei einem unangenehm nassen,<br />
tiefen Untergrund nicht ausweichen.<br />
In vielen Stallanlagen wird hier am<br />
falschen Platz gespart: Von Jahr zu<br />
Jahr behilft man sich mit halbgaren<br />
Kompromissen, die langfristig teurer<br />
zu stehen kommen als eine ordentliche<br />
Lösung vom Fachmann <strong>oder</strong><br />
mit Unterstützung geeigneter Materialien<br />
und Gerätschaften. Rund um<br />
Stall und Reitbahn bieten zahlreiche<br />
Dienstleister, Hersteller ausgefuchster<br />
Produkte und andere Kön-<br />
ner ihre Dienste an, eigenes Fachwissen<br />
lässt sich aus guten Fachbüchern<br />
anlesen. Denken Sie daran,<br />
dass Ihr Pferd die meisten Zeit seines<br />
Lebens in seiner „Wohnung“<br />
verbringt und setzen Sie entsprechende<br />
Prioritäten – was nutzt die<br />
tolle Ausreitdecke, wenn Ihr Vierbeiner<br />
nach dem schönen Geländeritt<br />
daheim wieder knietief in einer<br />
Mischung aus Schlamm, Urin und<br />
Kot steht …<strong>oder</strong> sich darin die Knochen<br />
bricht, wenn die<br />
ganze Brühe erst einmal<br />
hart gefroren ist!<br />
Dick verpackt<br />
Damit der Reiter nicht<br />
als Eiszapfen im Sattel<br />
sitzt, sondern die winterliche<br />
Arbeit mit seinem<br />
Pferd auch genießen<br />
kann, muss seine<br />
Kleidung nicht nur<br />
warm, sondern unbedingt<br />
auch winddicht<br />
gestaltet sein. Bei<br />
minus x Grad reicht<br />
sonst ein leichtes Lüftchen,<br />
ja selbst der bei<br />
schnelleren Ritten entstehende<br />
Fahrtwind,<br />
um den Reiter auszukühlen.<br />
Besonders die<br />
im Islandpferdesport<br />
verbreiteten Reitoveralls<br />
können empfohlen<br />
werden. Mit Stepp<strong>oder</strong><br />
Teddyfutter,<br />
Ganzlederbesatz und<br />
festem Außenstoff sind<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
sie wasserabweisend, winddicht,<br />
warm und robust, wenn auch nicht<br />
gerade kleidsam. Aber was macht<br />
das schon, wenn selbst stundenlange<br />
Ritte durch Schnee und Eis damit<br />
zum kuschelig warmen Winterspaß<br />
werden! Am Körper trägt der wetterfeste<br />
Reiter warme, lange Unterwäsche<br />
aus Funktionsfasern, die ein<br />
angenehmes Mikroklima schaffen.<br />
Einen großen Teil seiner Körperwärme<br />
verliert auch der reitende Mensch<br />
über den Kopf. Der Reithelm alleine<br />
wärmt oft nicht ausreichend, doch<br />
Mützen <strong>oder</strong> Ohrenschützer tragen<br />
oft so stark auf, dass sie nicht unter<br />
dem Helm passen. Abhilfe schaffen<br />
ear bags, paarweise getragene kleine<br />
Ohrenschützer, die über das Ohr<br />
gestülpt werden, <strong>oder</strong> auch Sturmhauben<br />
aus dem Motorradbedarf.<br />
Gefütterte Reithandschuhe sind wärmer<br />
als Lederhandschuhe und ein<br />
Muss, damit dem Reiter nicht etwa<br />
die Zügel aus den klammen Fingern<br />
entgleiten. In den Taschen des Overalls<br />
trägt vor allem der Reitlehrer<br />
Handwärmer, entweder mit Feuerzeugbenzin<br />
zu befüllen <strong>oder</strong> Wärme<br />
aufgrund einer chemischen Reaktion<br />
abgebend. Auch wer längere Zeit<br />
mit Stallarbeit <strong>oder</strong> der Pferdepfle-<br />
Jetzt wird es Zeit, dem Matsch mit einer dauerhaften<br />
Wegbefestigung den Garaus zu machen.
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
ge beschäftigt ist, freut sich, wenn er<br />
die kalten Finger ab und an daran<br />
aufwärmen kann. Festes, warmes<br />
Schuhwerk ergänzt die winterliche<br />
Reitkleidung.Gewöhnliche Moonboots<br />
passen kaum in die Steigbügel<br />
und sind deshalb zu gefährlich,<br />
Gummistiefel halten zwar die<br />
Nässe ab, lassen aber auch mehrfach<br />
bestrumpfte Füße zu Eisklumpen<br />
frieren.<br />
Seit mehreren Jahren sind spezielle<br />
Winterreitstiefel auf dem Markt, die<br />
wie Moonboots warm gefüttert, aber<br />
im Fuß schlanker geschnitten sind.<br />
Als Stiefel werden sie zu Stiefelhosen,<br />
als Stiefelette zu Jodpurs <strong>oder</strong><br />
Reitoveralls getragen.<br />
Unverzichtbar bei Winterkälte: Eine<br />
Thermoskanne mit heißem, süßem<br />
Tee <strong>oder</strong> Kakao, die nach dem<br />
Ritt <strong>oder</strong> zwischen den Reitstunden<br />
Wärme von innen spendet und den<br />
Körper mit schnell verfügbarer Energie<br />
versorgt.<br />
Tipps und Tricks<br />
Feuchte Winter- <strong>oder</strong> Gummistiefel<br />
trocknen mit einem pfiffigen elektrischen<br />
Helfer schnell und gründlich.<br />
Das an der Wand zu befestigende<br />
Gerät erzeugt einen Luftstrom, der<br />
über Schläuche ins Innere der Schuhe<br />
und Stiefel geleitet wird. Ausrüs-<br />
Jagdablauf Samstag,<br />
8. September 2012<br />
13.00 – 14.45 Uhr<br />
Stelldichein mit Brunch in der Schützenhalle<br />
Oberzissen<br />
15.00 Uhr<br />
Anblasen der Jagd und Anritt. Jagdstrecke<br />
ca. 15 km mit jagdgerechten<br />
Hindernissen.<br />
Es wird in mehreren Feldern geritten.<br />
Nach der Jagd erwartet Sie ein<br />
zünftiges Eifler Buffet in gemütlicher<br />
Runde.<br />
Zuschauer sind herzlich<br />
willkommen.<br />
Ort: Schützenhalle<br />
in 56651 Oberzissen<br />
tungsgegenstände mit Reflexmaterial<br />
schützen bei winterlichen Ritten<br />
im Straßenverkehr. Nicht nur bei<br />
nächtlicher Dunkelheit <strong>oder</strong> während<br />
der Dämmerung werden Reiter<br />
und Pferd auf unbeleuchteten<br />
Straßen oft erst spät erkannt, auch<br />
trübes Wetter <strong>oder</strong> Schneegestöber<br />
wird zur Gefahr. Reflexwesten,<br />
Blinklichter und reflektierende<br />
Gamaschen machen dem Autofahrer<br />
schon von weitem klar: Achtung,<br />
Reiter und Pferd voraus!<br />
Wie auch immer man zu Hilfszügeln<br />
stehen mag: Bei schlechtem<br />
Geläuf verzichtet der Reiter grundsätzlich<br />
darauf, sie einzuschnallen<br />
und sorgt so dafür, dass sich sein<br />
Pferd in jeder Situation ungehindert<br />
ausbalancieren kann.<br />
Wer sich Zaumzeug und Gebiss<br />
schon beim Putzen umhängt und<br />
unter die Jacke steckt, erfreut sein<br />
Pferd damit, dass es keinen Eisklumpen,<br />
sondern angenehm warmes<br />
Metall ins Maul nehmen kann. Auch<br />
die bereits erwähnten Handwärmer<br />
<strong>oder</strong> die seit neuesten erhältlichen<br />
Gebisswärmer tun bei Minusgraden<br />
gute Dienste. Viel Spaß also beim<br />
Ritt durch Schnee und Eis – denn<br />
richtig vorbereitet, werden Reiter<br />
und Pferd vom Winter nicht eiskalt<br />
erwischt!<br />
Rückfragen: 02636–7101<br />
www.jagdreiterclubeifel.de<br />
35<br />
Was Sie jetzt schon tun<br />
können:<br />
• Planen Sie rechtzeitig Umbauten<br />
am und um den Stall in Richtung<br />
pferdegerechte Aufstallung und<br />
Entmatschung!<br />
• Fördern Sie grundsätzlich, spätestens<br />
aber im Herbst ganz gezielt<br />
die Abhärtung Ihres Pferdes<br />
• Sorgen Sie dafür, dass mindestens<br />
eine passende, saubere, sichere<br />
Abschwitzdecke zur Verfügung<br />
steht; bei empfindlichen Pferden<br />
können zusätzlich Regendecken<br />
und Ausreitdecken sinnvoll sein,<br />
bei Sportpferden im Offenstall<br />
warme Thermodecken<br />
• Füttern Sie mit Beginn der Fellbildung<br />
geeignete Zusatzfuttermittel<br />
und sorgen Sie den ganzen Winter<br />
mit einer angepassten Futterration<br />
dafür, dass Ihr Pferd nicht an<br />
Gewicht verliert<br />
• Informieren sie sich über geeignete<br />
Winterbeschläge und fragen<br />
Sie bei Ihrem Hufschmied <strong>oder</strong><br />
Hufpfleger gezielt nach einem solchen<br />
Beschlag<br />
• Sorgen Sie mit geeigneter Reitbekleidung<br />
dafür, dass auch Ihnen<br />
„warm ums Herz“ ist, wenn Sie<br />
Ihr Pferd versorgen und reiten.<br />
Text und Fotos: Angelika Schmelzer<br />
Einladung zur Herbstjagd 2012 hinter der<br />
Sauerland-Meute<br />
Text: Martina Adams<br />
Foto: Peter Laufs/Sauerlandmeute
36<br />
(aid) – Bei einigen Menschen mit<br />
chronischer Verdauungsinsuffizienz<br />
(Zöliakie) verursacht der Verzehr<br />
von Gluten bei entsprechender<br />
Sensibilität eine Vielzahl von<br />
körperlichen Problemen wie Entzündungen,<br />
Blähungen, Völlegefühl<br />
und Durchfall. Forscher an<br />
der Universität Utrecht in den Niederlanden<br />
haben einen Fütterungsversuch<br />
initiiert, der Hinweise auf<br />
eine möglicherweise auch bei<br />
Pferden vorliegende, vergleichbare<br />
Empfindlichkeit gegenüber den<br />
zu entzündlichen Darmerkrankungen<br />
(Inflammatory Small Bowel<br />
Disease, ISBD) beitragenden Weizeneiweißen<br />
liefern soll.<br />
Pferde mit ISBD verfügen über<br />
eine gestörte Fähigkeit, Nahrung<br />
zu verdauen und Nährstoffe<br />
im Futter zu absorbieren. Der<br />
Gesundheitszustand eines solchen<br />
Pferdes ist gekennzeichnet durch<br />
eine schlechte körperliche Verfassung,<br />
Gewichtsverlust, geringe<br />
Gewichtszunahme, Appetitlosigkeit,<br />
rezidivierende (wiederkehrende),<br />
leichte Koliken und Durchfall.<br />
Obwohl die genaue Ursache für<br />
diese Erkrankung nicht bekannt ist,<br />
könnte die Empfindlichkeit gegenüber<br />
Gluten eine Rolle bei Darmentzündungen<br />
spielen.<br />
Drei Gruppen von Pferden wurden<br />
in der Studie verwendet. Die<br />
erste Gruppe<br />
bestand aus<br />
zwölf Dressurpferden,welche<br />
alle typische<br />
Anzeichen<br />
einer ISBD zeigten.<br />
Die zweite<br />
Gruppe enthielt<br />
22 „Kontroll-<br />
Pferde“, die ein<br />
Gluten-reiches<br />
Futter erhielten.<br />
Die dritte Gruppe<br />
war eine<br />
Herde von 25,<br />
auf einer Weide<br />
gehaltener Shetland-Ponys,<br />
die<br />
sich nur von<br />
natürlichem Futter<br />
ernährten.<br />
Die Pferde wurden<br />
auf das Vorhandensein<br />
von<br />
drei bei der<br />
Diagnose von<br />
menschlichen<br />
Zöliakie wichtigenAntikörpern<br />
getestet.<br />
Die Ergebnisse<br />
der ersten Antikörperuntersuchung<br />
dokumentierten bei den Pferden<br />
mit der ISBD-Diagnose einen im<br />
Vergleich zu den beiden anderen<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Glutenfreie Ernährung für Pferde:<br />
Entzündliche Darmerkrankungen reduzieren<br />
Werbemittel die<br />
durchstarten<br />
...auch für Ihre Reithallen und -turniere<br />
haben wir die passenden Werbemittel.<br />
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Gruppen höheren Level. Ein weiterer<br />
Antikörper zeigte vor allem bei<br />
jenen Pferden ein hohes Niveau,<br />
die an ISBD litten bzw. ein Glutenreiches<br />
Futter erhielten. Bei den<br />
auf der Weide gehaltenen Ponys<br />
wurde keine Erhöhung festgestellt.<br />
Als eines der ISBD-Pferde für sechs<br />
Monate auf eine Gluten-freie Diät<br />
gesetzt wurde, verringerte dies seinen<br />
Antikörper-Spiegel und normalisierte<br />
sowohl Aussehen als auch<br />
Funktion seines Dünndarms. Die<br />
Studienergebnisse legen nahe,<br />
dass eine Glutenunverträglichkeit<br />
bei einigen Pferden ursächlich für<br />
die Erkrankung an ISBD sein und<br />
das Entfernen von Weizen aus der<br />
Nahrung zu einer Reduzierung der<br />
typischen Krankheitsanzeichen führen<br />
könnte.<br />
Anke Klabunde, www.aid.de
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Etwas zum Schmunzeln…<br />
Das ist ja<br />
zum Wiehern...<br />
Ich fragte meinen Freund, welche Pferde er denn zu<br />
verkaufen habe.<br />
„Tjaaaa, kleine Pferde für kleine Leute,<br />
kräftige Pferde für kräftige Leute,<br />
schlanke Pferde für schlanke Leute,<br />
große Pferde für große Leute<br />
– und für alle, die noch nie geritten sind,<br />
haben wir Pferde, die noch nie geritten wurden.“<br />
Salz – nicht nur eine geschmackliche Vorliebe:<br />
Natriumchlorid in der Pferdefütterung essentiell<br />
(aid) – Die medizinische Gemeinschaft<br />
scheint festgefahren in<br />
der Beantwortung der Frage, ob<br />
Menschen Salz zur Befriedigung<br />
physiologischer Bedürfnisse <strong>oder</strong><br />
geschmacklicher Vorlieben benötigen.<br />
Die Verhaltensweisen von<br />
Pferden sind nicht annähernd so<br />
verwirrend, denn für Salz weisen<br />
Pferde einen unbestreitbaren<br />
Appetit auf. Steht Salz zur Verfügung,<br />
wird die Mehrzahl der Pferde<br />
auch genügend davon zu sich<br />
nehmen.<br />
Kochsalz besteht zu ca. 39 Prozent<br />
aus Natrium und zu 61<br />
Prozent aus Chlorid. Beide Mineralien<br />
sind unentbehrlich für<br />
die Regulierung der Körperflüssigkeiten,<br />
die Entstehung von elektrischen<br />
Impulsen in den Nervenbahnen<br />
sowie für die Kontraktion<br />
und Entspannung der Muskulatur.<br />
Die natürlichen Futtermittel, wie<br />
beispielsweise Weidegras, enthalten<br />
nur geringe Mengen Natrium,<br />
häufig weniger als 0,1 Prozent.<br />
Aus diesem Grund wird dem Futter<br />
nicht selten Natriumchlorid bis<br />
zu einer Gesamtmenge von 0,5<br />
bis 1 Prozent beigefügt. Viehsalz<br />
wird den Pferden ebenfalls gerne<br />
zur freien Verfügung angeboten,<br />
in loser <strong>oder</strong> in Form eines Blocks,<br />
dem sogenannten Salzleckstein.<br />
Dieser wurde ursprünglich für die<br />
raue Zunge von Rindern konzipiert,<br />
ist aber aus der heutigen<br />
Pferdehaltung ebenfalls nicht<br />
mehr wegzudenken. Pferde mit einem<br />
Salzmangel entwickeln häufig<br />
einen abnormen Appetit und<br />
lecken dann an allen Objekten,<br />
Rat und Tat!<br />
37<br />
die auch nur geringste Spuren von<br />
Salz aufweisen, wie beispielsweise<br />
Holz <strong>oder</strong> Steine. Aber auch<br />
die Aufnahme von Erde <strong>oder</strong> das<br />
Anknabbern von Baumrinde können<br />
Anzeichen von Salzmangel<br />
sein. Wird ein Pferd dabei beobachtet,<br />
sollte zuerst die Ration für<br />
Natriumchlorid auf ihre Angemessenheit<br />
überprüft werden. Wird<br />
ein Mangel festgestellt, aber nicht<br />
korrigiert, können Appetitlosigkeit,<br />
Gewichtsverlust, Schwäche,<br />
vermindertes Wachstum und Dehydrierung<br />
die Folge sein.<br />
In der freien Wildbahn haben die<br />
Pferde die angeborene Fähigkeit,<br />
ihr Natriumchlorid-Gleichgewicht<br />
im Körper zu regulieren. Deshalb<br />
sollte Pferden in menschlicher Obhut<br />
immer Salz ad libitum zur Verfügung<br />
stehen. Ein besonderes Augenmerk<br />
auf den Salzverbrauch<br />
sollten diejenigen Pferdebesitzer<br />
legen, deren Tiere häufig und viel<br />
arbeiten und schwitzen.<br />
Anke Klabunde, www.aid.de<br />
In allen Fragen rund um Ihre Werbeanzeigen stehen Ihnen die Mitarbeiter des<br />
Verlagshauses Linus <strong>Wittich</strong> mit Rat und Tat zur Seite.<br />
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5.9.2012 Prüm SS*<br />
6.9.2012 – 9.9.2012 Neuwied SS***<br />
7.9.2012 – 9.9.2012 Hassloch/Pfalzmühle DL/SM*<br />
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Verbandsmeisterschaft Breitensport<br />
Rheinland-Nassau<br />
8.9.2012 – 9.9.2012 Saarburg DM*/SM*<br />
Bezirksmeisterschaft Moselland<br />
14.9.2012 – 16.9.2012 Zeiskam DL/SL<br />
Landeschampionat der<br />
Vereinsmannschaften<br />
21.9.2012 – 23.9.2012 Saffig SS*<br />
26.9.2012 Prüm SS*<br />
28.9.2012 – 30.9.2012 Montabaur-Horressen<br />
Verbandsjugendturnier<br />
H/DL/SM*<br />
VOLTIGIEREN<br />
15.9.2012 – 16.9.2012 Herxheim Landes- und Pfalzmeisterschaften<br />
22.9.2012 – 23.9.2012 Trier 5-Länder-Vergleichskampf<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Wanderritt mit Kutschenkorso,<br />
offen für alle Rassen<br />
Wo: Zwischen Sieg und Raiffeisenturm. Start und Ziel Rosenhang 3<br />
in 57589 Birkenbeul<br />
Wann: 6. Oktober 2012<br />
Zeit: Wanderritt 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr<br />
Start Kutschenkorso: 10.00 Uhr, Dauer maximal 3 Stunden<br />
Turniere und Reitertage im September<br />
29.9.2012 – 30.9.2012 Kurtscheid Verbandsmeisterschaft Rheinland-Nassau<br />
mit Finale Rheinland-Nassau-Cup<br />
3.10.2012 Hennweiler<br />
Bezirksmeisterschaft Breitensport Infos: 01523–3928252<br />
BREITENSPORT<br />
Für den Kutschenkorso ist eine Anmeldung bis zum 7.9.2012 erforderlich,<br />
für den Wanderritt ist eine Anmeldung erwünscht, jedoch nicht Bedingung.<br />
Infos: www.shagya-araber-foerderverein.de · E-Mail: shagyazucht@gmx.de<br />
Telefon: 0160–9531 7972<br />
8.9.2012 – 9.9.2012 Montabaur-Stahlhofen Infos: 0 26 02–18 0776<br />
Verbandsmeisterschaft Breitensport Rheinland-Nassau
Das Erfolgskonzept für gesunde und rittige Pferde<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Ursachenforschung und innovatives Trainingsprogramm für Reitprobleme<br />
Sabine Ellinger<br />
Pferde über den<br />
Rücken arbeiten<br />
Jeder Reiter wünscht sich ein fittes Pferd,<br />
das leicht an den Hilfen steht und motiviert<br />
mitarbeitet. Häufig leiden Pferde jedoch<br />
unter Rückenschmerzen, die genau dies<br />
verhindern. Der Schlüssel zu einem gesunden<br />
und rittigen Pferd liegt daher in der<br />
Arbeit über den Rücken, denn nur ein tätiger<br />
Rücken ermöglicht die korrekte Gymnastizierung<br />
des Pferdekörpers.<br />
Sabine Ellinger beschreibt in ihrem neuen<br />
Buch Pferde über den Rücken arbeiten<br />
die vielfältigen Ursachen von Rückenproblemen<br />
bei Pferden.<br />
Darauf aufbauend entwickelt sie ein praxistaugliches<br />
Trainingsprogramm, das die<br />
Arbeit an der Hand, an der Longe und unter<br />
dem Sattel beinhaltet und ratlosen Reitern<br />
praktische Lösungen für ihre Reitprobleme<br />
bietet.<br />
Außerdem stellt dieser Ratgeber erstmals<br />
das neue bewegungstherapeutische Stammer<br />
Kinetics-Training auf dem Laufband<br />
vor.<br />
Sabine Ellinger<br />
Pferde über den Rücken arbeiten<br />
176 Seiten, ca. 220 Farbfotos.<br />
ISBN<br />
978-3-440-12220-4 € 22,99<br />
Kosmos Verlag, Stuttgart<br />
Buch-<br />
39<br />
Tipp<br />
Sabine Ellinger wird bei ihrer täglichen<br />
Arbeit häufig mit Rittigkeits- und Bewegungsproblemen<br />
von Pferden konfrontiert.<br />
Die bekannte Ausbilderin und Reitlehrerin<br />
betreibt gemeinsam mit ihrem Mann einen<br />
Ausbildungsstall im Schwäbischen Wald, an<br />
den ein Stammer-Trainingszentrum angegliedert<br />
ist.<br />
Bei Kosmos ist bereits ihr Buch „Die Pony-<br />
Akademie“ erschienen.
Rasseporträt:<br />
Pferdeland Rheinland-Pfalz<br />
Welsh-Cob<br />
40<br />
Geschichte<br />
Schon Julius Cäsar war beeindruckt von den Vorfahren<br />
der heutigen Welsh-Ponys und zollte ihnen<br />
Anerkennung. Die Ursprünge der Rasse allerdings<br />
gehen viel weiter zurück in die Blütezeit der Kelten.<br />
Mit diesen Ponys durchquerten die Kelten auf ihren<br />
langen Wanderungen ganz Europa und bestritten<br />
mit ihnen ihre Schlachten. Dabei wurde offensichtlich<br />
immer auf gewisse Eigenschaften geachtet,<br />
nämlich auf Leichtfuttrigkeit, Härte und Durchhaltevermögen.<br />
So entstand ein ganz spezieller Typ<br />
eines vielseitigen Pferdes.<br />
Erste Hinweise auf systematische Zucht gibt es allerdings<br />
erst im 10. Jahrhundert durch Ratschläge zur<br />
Pferdezucht durch den Fürsten Howel Dda.<br />
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts blieb die Rasse<br />
offensichtlich gleich, aber dann änderte sich etwas:<br />
Berber und arabische Vollblüter kamen ins Land und<br />
wurden auch zur Veredlung der Landschläge eingesetzt.<br />
Ein Stempelhengst war zum Beispiel der<br />
Hengst „Merlin“, der einen ganzen Typus sehr edler<br />
Pferde prägte.<br />
Dem Dekret Heinrichs VII. im 15. Jahrhundert, alle<br />
Ponys unter einem Stockmaß von 1,48 m zu töten,<br />
entgingen die Tiere, indem man sie in die Berge<br />
entließ, so dass die Rasse weiter bestehen konnte.<br />
Bisher war es zwar eine einheitliche, in der Größe<br />
aber sehr unterschiedliche Rasse. Im Jahr 1901<br />
entschied man, sie in drei Sektionen aufzuteilen,<br />
von denen die größte der Welsh-Cob war. 1937<br />
wurden die Sektionen neu nach Größe geordnet,<br />
so dass die Welsh-Cobs jetzt mit einem Stockmaß<br />
von 1,37 m beginnen. Im Jahre 1960 wurde das<br />
Stutbuch geschlossen.<br />
Exterieur<br />
Im Typ ein großes kräftiges Pony, das auch schwerere Erwachsene<br />
mühelos tragen kann und dabei Kraft und Adel ausstrahlt.<br />
Das Stockmaß ist nicht unter 1,37 m, nach oben hin ist keine Grenze<br />
gesetzt, es gibt jedoch kaum Pferde über 1,52 m Stm.<br />
Die Pferde haben ein starkes Fundament und abgerundete Linien.<br />
Der feine Kopf mit den großen lebendigen Augen und den kleinen<br />
Ohren sitzt auf einem nicht zu tief angesetzten Hals, Rücken und Lendenpartie<br />
sind stark bemuskelt. Die Gelenke sind deutlich definiert,<br />
der Behang ist lang und glänzend.<br />
Welsh-Cob gepaart mit Vollblut ergibt hervorragende und sehr zuverlässige<br />
Jagdpferde.<br />
Es kommen alle Grundfarben vor, Schecken sind unerwünscht.<br />
Interieur<br />
Im Welsh-Cob paart sich die Sensibilität eines edlen Pferdes mit den<br />
typischen Ponyeigenschaften wie Geduld, Überlegung, ruhige Intelligenz.<br />
Aus diesem Grund werden Welsh-Cob für fast alle Disziplinen eingesetzt.<br />
Sie sind sowohl ein gutmütiges Familienpferd unter den Sätteln<br />
sämtlicher Familienmitglieder wie auch vor der Kutsche und andererseits<br />
gute Spring- und Dressurpferde. Überall kommt ihnen ihre Nervenstärke,<br />
gepaart mit großer Anpassungsfähigkeit zugute.<br />
Gangarten<br />
Sehr ausdrucksvolle Grundgangarten. Der Schritt ist raumgreifend<br />
und nicht zu flach, beim Trab zeigt sich teilweise hohe Aktion, die<br />
gut von hinten kommt. Und der Galopp ist schön gesprungen und<br />
akzentuiert. Weitere Informationen unter: www.ig-welsh.de<br />
Text: Uta Over<br />
Links unten: Welsh-Cob-Hengst, Foto Friederike Rosenthal<br />
Rechts oben: Welsh-Cob-Stute, Foto Claudia Hoffarth