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DAS INTERVIEW: AUF DER BÜHNE UND IM TV PRÄSENT ... - Jimdo

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I N T E R V I E WI N T E R V I E WWas ist das Spannende an der Arbeit bei TeleBärn?Gerade im Sport knüpft man viele spannende Kontakteund lernt interessante Menschen kennen. Esist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die soentstandenen Freundschaften muss man aber gutpflegen und Vertrauen darf man nicht missbrauchen:Anvertraute «Primeurs» werden gut gehütet,bis sie wirklich öffentlich werden dürfen. Übrigensist das, was die Menschen abseits der Kameraerzählen immer das Spannendste.Und nebenbei müssen ja noch die Ideen für IhreAuftritte als Komiker spriessen…Viele Gedanken gehen mir während den je vierzigMinuten Arbeitsweg zum und vom Arbeitsplatzdurch den Kopf oder auf dem Rennrad. Dort kannich abschalten und gewisse Sachen fürs Programmüberlegen. Natürlich lässt sich nicht alles 1:1umsetzen und gewisse Ideen gehen auch wiederverloren. Gedanklich betrachte ich mich quasi vonoben, sehe mich spielen. Vieles passiert aber auf derBühne zum ersten Mal, was nicht verkehrt ist, weiles sowieso nie so kommt, wie man es will. Kein Programmist zweimal genau gleich.Vom Moderator zum Komödiant: Nach verschiedenenSchauspiel- und Theaterrollen wurden Siemehr und mehr zum Komiker.Ich war sehr enttäuscht, dass in der Schulzeit nur alledrei Jahre ein Theater gespielt wurde. Früh schonhabe ich verschiedene Dialekte nachgemacht – wasmöglicherweise an den Kasperlikassetten lag... EinesSven Allenbach bei der Moderation des Sport Magazin im Studio von TeleBärn.Tages kam mir eine Anmeldung für die SchauspielschuleBern in die Hände. Natürlich habe ich michangemeldet – einen Tell-Monolog und etwas ausSüskinds «Kontrabass» habe ich vorbereitet. Vor Orthabe ich gestaunt, wer sich alles angemeldet hatte –da waren 550 Personen... und ich fühlte mich verloren.Zwar schaffte ich die erste Hürde, schlussendlichaber war ich mit meinen 24 Jahren schon über derAltersgrenze und bekam keinen Platz. Hieraus folgtemeine Erkenntnis, dass man etwas ja auch als Hobbymachen kann, so stieg ich in die Theaterwelt ein;zuerst bei den Tellspielen. Irgendwann fing ich dannan, mein erstes Programm zu schreiben.Stichwort Tellspiele: In welcher Rolle sind Siezu sehen?Dieses Jahr hatte ich nach sieben Jahren als«Melchtal» zum ersten Mal eine neue Rolle alsBetrunkener, ohne Sprechanteil. Die Figur schwanktüber den Platz – und geht wieder von dannen. DieRolle gab es eigentlich gar nicht, sie hat sich entwickelt.Es war für mich auch eine tolle Erfahrung«nur» im Volk, dafür näher bei meiner Familie, mitdabei zu sein. Nun wird ein Tell frei und es wärenatürlich eine tolle Sache, diese faszinierende Figurspielen zu dürfen. Dafür muss ich zu gegebener Zeitvorsprechen gehen.Sie sind sehr engagiert – bleibt da noch viel Zeitfür die Familie?Die Familie steht absolut im Vordergrund, Karriere istmir nicht wichtig. Am Abend werde ich daheim herzlicherwartet – meine Tochter weiss genau: wenn icham Fernsehen zu sehen bin, komme ich zehn Minutenspäter zur Türe herein. Mit meinen beiden Kindernmache ich schon ganz gerne den Clown, allerdingsbin ich daneben einfach ein ganz normaler Vater.Bald schon treten Sie mit Ihrem neuen Programmauf. Was erwartet uns und woher stammt derName «regelrächt»?Ich spiele verschiedene, komische Figuren. Ge -spannt darf man auf einen Japaner und einen Holländersein... und mehr möchte ich an dieser StelleDas ist «von Allmen» – die Lieblingsfigur von Sven Allenbach.nicht verraten. «regelrächt» ist ein Allerweltswortund setzt sich zusammen aus «Regel» und «Recht».Regeln haben meistens recht – und dieses Wortspielgefällt mir einfach. Kenner wissen zudem: DieFigur «von Allmen» hat dieses Wort tief in ihremWortschatz verankert.Gibt es eine Lieblingsfigur?«Dr von Allme bin i scho gärn». Den muss ich gar nichtspielen – den bin ich auch. Die Figur leitete ichursprünglich von einem Skilehrer, den ich mal kennengelernt habe, ab. Schwarzes Käppi, eine Türfalle imMund... Diese Figur hat sich dann auch hauptsächlichfür das neue Programm herauskristallisiert. Währendder WM war der «von Allmen» ja auch bei TeleBärn zuGast. Es gibt übrigens Leute, die denken, dass es diesePerson wirklich gibt und dass sie in einer abgeschiedenenHütte oben in den Bergen wohnt – es istwahnsinnig, was man mit Bildern bewirken kann.«Von Allmen» ist eine zeitlose Figur. Wir Oberländerwerden oft belächelt, aber wir haben sicherlich keinenbeschränkten Horizont nur weil wir in engen Tälernwohnen. Wir können sehr wohl weltoffen sein!«Thuri Meierhofer», meine Ostschweizer Figur, magich auch ganz gut. Er kommt im Publikum trotz seinesnervigen Dialektes ebenfalls gut an.Wie merkt man, ob man lustig ist?Gar nicht. Im Alltag gibt es viele lustige Situationen– die versuche ich mir zu merken, spiele sie nach undüberlege, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Pointe indas Programm aufzunehmen. Ein Abendprogrammkann aber nicht nur von Schenkelklopfern leben. Ichhabe keinen Regisseur – und da bin ich froh ummeine Frau Angela, die meine beste Kritikerin ist. Siehat ein gutes Gespür, kann mir klare Inputs geben,auch im Bezug auf Rollen und Figuren.Bereits der dritte Bühnenauftritt mit meinem erstenProgramm «phenobanal» war im Vorprogramm vonMarco Rima, vor einem 600-köpfigen Publikum.Das war eine sehr spezielle, tolle Erfahrung – undwenn der Meister höchstpersönlich gratuliert, dannkann nicht alles verkehrt sein.«Dr von Allme bini scho gärn.»Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wo sehenSie sich in fünf Jahren?Grundsätzlich habe ich nicht das Gefühl, einen«Durchbruch» schaffen zu müssen. Ich nehme es so,wie es kommt und überlege mir jeden Schritt zweimal.Auch kann ich etwas nur gern und gutmachen, wenn es für mich und meine Familie zuhundert Prozent stimmt. Ich könnte mir allerdingsgut vorstellen, mein Arbeitspensum bei TeleBärn zureduzieren und mehr als «Heim- und Hobby-Komiker»,wie ich mich gerne nenne, aufzutreten.Die Bödeliregion ist mein Zuhause weil…... wenn ich abends von Bern heimfahre, im Rückspiegeldie Sonne versinken sehe, der Rugentunnelund die Jungfrau im Abendrot vor mir in meinBlickfeld rücken, dann weiss ich: Hier ist meinZuhause – egal wo ich in meinem Leben noch wohnenwerde. Mein Herz ist hier.BödeliInfo dankt Sven Allenbach ganziherzlichfür den Einblick in sein SchaffenInterview: Andrea Eggen, Bilder: zvgI N T E R V I E W 8 O K T O B E R 2 0 0 7I N T E R V I E W 9 O K T O B E R 2 0 0 7

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