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beginnt mit der Sehnsucht - Kirche in Kerpen-Horrem

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20 Rückblick<br />

Pfarrbrief<br />

Fairer Handel<br />

hilft PREDA<br />

E<strong>in</strong> Raunen g<strong>in</strong>g durch den Geme<strong>in</strong>desaal<br />

<strong>der</strong> evangelischen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Horrem</strong>, als die Zuhörer erfuhren, dass<br />

Gefängnisk<strong>in</strong><strong>der</strong> auf den Philipp<strong>in</strong>en<br />

oft bis zu drei Jahre <strong>in</strong> den überfüllten<br />

Gefängnissen bleiben und dort zahlreichen<br />

Gräueltaten seitens <strong>der</strong> Mithäftl<strong>in</strong>ge<br />

o<strong>der</strong> Gefängniswärter und<br />

Krankheiten ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Im September d.J. erzählte L<strong>in</strong>o Cañete<br />

auf E<strong>in</strong>ladung des ökumenischen<br />

E<strong>in</strong>eWelt-Ladens <strong>Horrem</strong> über se<strong>in</strong><br />

Land und se<strong>in</strong> Projekt. Er arbeitet für<br />

die regierungsunabhängige Organisation<br />

PREDA (People`s recovery, empowerment<br />

and development assistance<br />

foundation), die von <strong>der</strong> Hilfsorganisation<br />

Misereor unterstützt wird. Diese<br />

Organisation setzt sich für die Wahrung<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>rechten und für den fairen<br />

Handel auf den Philipp<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>.<br />

Nachdem Cañete über se<strong>in</strong> Land und<br />

dessen Geschichte berichtet hatte,<br />

erläuterte er die Projekte <strong>mit</strong> Straßenund<br />

Gefängnisk<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Aufgrund <strong>der</strong><br />

großen Armut <strong>in</strong> dem Inselstaat s<strong>in</strong>d<br />

viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> gezwungen, auf <strong>der</strong> Straße<br />

z.B. durch Müllsammeln den Lebensunterhalt<br />

für ihre Familien zu sichern.<br />

Häufig werden sie hierbei krim<strong>in</strong>ell<br />

(weil sie z.B. etwas zum Essen stehlen)<br />

und landen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> vielen überfüllten<br />

Gefängnisse. Derzeit gibt es ca.<br />

20.000 Gefängnisk<strong>in</strong><strong>der</strong> auf den Philipp<strong>in</strong>en.<br />

2006 kam unter Mitwirkung<br />

verschiedener Nichtregierungs-Organisationen<br />

e<strong>in</strong> Gesetz zustande, das<br />

das Gefängnisalter von 6 auf 15 Jahren<br />

erhöht und das untersagt, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>sam <strong>mit</strong> Erwachsenen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Zelle unterzubr<strong>in</strong>gen. Vorher wurden<br />

sie unter unwürdigen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

den Zellen dicht gedrängt <strong>mit</strong> Schwerverbrechern<br />

und Krim<strong>in</strong>ellen aller Art<br />

gesteckt. Dort wurden sie durch die<br />

Erwachsenen regelmäßig sexuell missbraucht.<br />

Seit 2006 gibt es aufgrund des<br />

neuen Gesetzes landesweit drei große<br />

„Rehabilitierungszentren“ für ehemalige<br />

Gefängnisk<strong>in</strong><strong>der</strong>, so berichtete Cañete.<br />

Diese s<strong>in</strong>d aber immer noch wie<br />

Gefängnisse, <strong>in</strong> denen fürchterliche Zustände<br />

herrschen; zum<strong>in</strong>dest aber s<strong>in</strong>d<br />

die meisten K<strong>in</strong><strong>der</strong> nun hier unter sich,<br />

so dass es nicht mehr zu Übergriffen<br />

durch erwachsene Straftäter kommt.<br />

PREDA versucht, diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus den<br />

Gefängnissen zu holen, um sie <strong>in</strong> ihrer<br />

eigenen E<strong>in</strong>richtung zu therapieren.<br />

Die geretteten K<strong>in</strong><strong>der</strong> bleiben zwischen<br />

sechs Monaten und zwei Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung. In dieser Zeit bekommen<br />

sie neben <strong>der</strong> Therapie auch e<strong>in</strong>e schulische<br />

Ausbildung. Anschließend werden<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> weiterh<strong>in</strong> unterstützt,<br />

sei es beim Schulbesuch, bei <strong>der</strong> Ausbildungssuche<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rückkehr <strong>in</strong>s<br />

Elternhaus. Hier möchte PREDA die<br />

Hilfe noch weiter ausbauen, um die Situation<br />

<strong>der</strong> Straßenk<strong>in</strong><strong>der</strong>-Familien <strong>mit</strong><br />

E<strong>in</strong>kommen-schaffenden Maßnahmen<br />

zu verbessern und so die Rückfallquote<br />

<strong>in</strong> die Krim<strong>in</strong>alität ger<strong>in</strong>g zu halten.<br />

Außerdem bietet PREDA Sem<strong>in</strong>are für<br />

Schulen, Geme<strong>in</strong>den und Polizeibeamte<br />

an, als Unterstützung für den Umgang<br />

<strong>mit</strong> krim<strong>in</strong>ellen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />

besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Information und Aufklärung<br />

über den Sextourismus <strong>in</strong> ihrem<br />

Land bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

Opfer.

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