beginnt mit der Sehnsucht - Kirche in Kerpen-Horrem
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Advent 2009 Im Blickw<strong>in</strong>kel<br />
Füllt euer Herz <strong>mit</strong> Liebe,<br />
da<strong>mit</strong> ihr schenken könnt<br />
Lei<strong>der</strong> leben wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wie es<br />
sche<strong>in</strong>t gnadenlosen, manch<br />
e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>t sogar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gottlosen,<br />
Zeit: Geld, Gew<strong>in</strong>n,<br />
Wirtschaftlichkeit, Aktien,<br />
Geldanleihen und wer<br />
weiß noch was für<br />
Möglichkeiten, um reich<br />
zu werden, stehen im<br />
Fokus <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Doch <strong>mit</strong> dem Reichtum<br />
wächst die Armut.<br />
Viele Menschen bangen<br />
um ihren Arbeitsplatz.<br />
Heute muss man kämpfen, um ihn nicht<br />
zu verlieren. Wirtschaftlichkeit, Rationalisierung,<br />
Gew<strong>in</strong>n, Bestand und Fortschritt<br />
s<strong>in</strong>d gefor<strong>der</strong>t, um Exportquoten<br />
und Gew<strong>in</strong>ne zu halten o<strong>der</strong> zu erhöhen.<br />
Wer bleibt dabei auf <strong>der</strong> Strecke?<br />
Der e<strong>in</strong>fache Arbeiter, <strong>der</strong> Facharbeiter<br />
über fünfzig, die Verkäufer<strong>in</strong>, ja sogar<br />
die Fachkraft h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Ladentheke<br />
o<strong>der</strong> im Verkaufsbereich. Der Grund:<br />
Sie s<strong>in</strong>d zu teuer geworden. Ihr Lohn<br />
kostet die Firma, die Fabrik, das Kaufhaus,<br />
den Laden, die Werkstatt zu viel!<br />
Es reicht vorne und h<strong>in</strong>ten nicht mehr.<br />
Die Lösung: Masch<strong>in</strong>en müssen her. Sie<br />
ersetzen e<strong>in</strong>en ganzen Mitarbeiterstab.<br />
Sie kosten zwar Anschaffung, Wartung<br />
und Update, aber sie werden nicht<br />
krank und brauchen ke<strong>in</strong>en Urlaub; für<br />
sie müssen ke<strong>in</strong>e Lohnnebenkosten<br />
gezahlt werden. Dann doch lieber die<br />
teure Masch<strong>in</strong>e, die sich amortisiert,<br />
ergänzt durch e<strong>in</strong> paar 400-€-Kräfte, die<br />
zwar angemeldet werden, jedoch <strong>mit</strong><br />
gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend niedrigen Nebenkosten.<br />
Der Mensch ist Bestandteil <strong>der</strong> monatlichen<br />
Bestandsaufnahme geworden.<br />
Er war es schon immer, aber zu moralischen<br />
und sozialen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />
Wer<br />
kennt<br />
nicht das<br />
Spiel „Die<br />
Reise nach<br />
Jerusalem“?<br />
Hierbei steht immer<br />
e<strong>in</strong> Stuhl weniger <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Kreis als Spieler.<br />
Zu e<strong>in</strong>er Musik laufen sie <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em weiten Bogen um die Stühle<br />
herum. Abrupt und unangekündigt<br />
stoppt die Musik. Je<strong>der</strong> muss so schnell<br />
wie möglich e<strong>in</strong>en Stuhl besetzen - und<br />
wer ke<strong>in</strong>en bekommt ist <strong>der</strong> Dumme. Er<br />
scheidet aus. Zum Schluss ist nur noch<br />
e<strong>in</strong> Spieler übrig, <strong>der</strong> Sieger.<br />
“The w<strong>in</strong>ner takes it all!...(Dem Sieger<br />
gehört <strong>der</strong> Ruhm)“ sang die Gruppe<br />
„AbbA“ lange vor Wirtschafts-, Banken-<br />
und sonstigen Krisen. Ja, es gibt<br />
nur e<strong>in</strong>en Sieger, es gibt nur e<strong>in</strong>e Goldmedaille.<br />
„…the loser has to fall!... (Der-<br />
Verlierer geht leer aus)“ heißt es weiter<br />
im Songtext.<br />
S<strong>in</strong>d wir denn alle nur Verlierer? Ja, das<br />
s<strong>in</strong>d wir, solange wir uns nur um unser<br />
E<strong>in</strong>kommen, unser Vorwärtskommen,<br />
um unsere Karriere, unseren schweren<br />
Wagen, die neueste Kleidung, das beste<br />
Make-up, den toughsten Stil kümmern.<br />
Das ist menschliches Streben, da gibt<br />
es ke<strong>in</strong> Argument dagegen. Nur kommt<br />
es auf den Weg an, auf das Wie, und<br />
auf die Frage: „Macht das auch zufrieden?“<br />
Ne<strong>in</strong>, denn es gibt immer e<strong>in</strong>en,<br />
<strong>der</strong> über uns steht, <strong>der</strong> uns reizt, <strong>der</strong><br />
unseren Neid herausfor<strong>der</strong>t, auf das,<br />
was er hat, was ihn ausmacht, se<strong>in</strong>e<br />
Art, se<strong>in</strong>en Stil. Ne<strong>in</strong>, das macht nicht<br />
zufrieden, das ist Hetzjagd ohne Ende!<br />
Müssen wir uns das antun? Ich nicht.<br />
Ich will nicht <strong>mit</strong>machen bei diesem<br />
Tummel und Rummel um Nichts! Was<br />
habe ich denn am Ende? Wie stehe ich<br />
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