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Blickpunkt - Landeskirchlicher Gemeinschaftsverband in Bayern e.V.

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Meldungen<br />

Wir bitten daher die kirchenleitenden Gremien e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich, die vom Landeskirchenrat getroffene<br />

Entscheidung aufgrund der o.g. biblisch-theologischen und kirchenpolitischen Gesichtspunkte noch<br />

e<strong>in</strong>mal zu überprüfen.<br />

Wir plädieren dafür, den nun angestoßenen <strong>in</strong>nerkirchlichen Diskussionsprozess ernst zu nehmen und<br />

den Beschluss des Landeskirchenrates zum<strong>in</strong>dest für die Dauer dieses Prozesses nicht anzuwenden.<br />

Im Übrigen können wir Herrn Landesbischof Dr. Friedrich nur beipflichten, wenn er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em jüngsten<br />

Bericht vor der Landessynode der ELKB am 22.11.2010 selbstkritisch anmerkt: „Vielleicht haben<br />

wir zu sehr auf äußere Entwicklungen und gesellschaftliche Themen geachtet, anstatt auch nach <strong>in</strong>nen<br />

zu hören und uns auf unsere Mitte und auf die Geme<strong>in</strong>schaft der Glaubenden untere<strong>in</strong>ander zu konzentrieren.“<br />

Für die im Arbeitskreis Gnadau <strong>Bayern</strong> vertretenen Verbände:<br />

für den Bayerischen Jugendverband „Entschieden für Christus“ (EC) e.V.:<br />

Andreas Theiß, 1. Vorsitzender<br />

für den Christlichen Jugendbund <strong>Bayern</strong>, Puschendorf:<br />

Marcus Dresel, Verbandsjugendleiter<br />

für die Diakonie-Geme<strong>in</strong>schaft Puschendorf e.V.:<br />

Pfarrer Manuel Janz, Rektor<br />

für „Die Apis“. Evangelischer <strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong> Württemberg e.V.:<br />

Pfarrer Steffen Kern, 1. Vorsitzender<br />

für den Evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong> Hessen-Nassau e.V.:<br />

Norbert Held, Inspektor<br />

für das Geme<strong>in</strong>schafts-Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe:<br />

Prof. Dr. theol. Eberhard Hahn, Rektor<br />

für den Hensoltshöher <strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong> e.V., Gunzenhausen:<br />

Pfarrer Hermann F<strong>in</strong>deisen, 1. Vorsitzender<br />

für den Landeskirchlichen <strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e.V. Puschendorf:<br />

Prof. Wolf-Ewald Büttner, 1. Vorsitzender<br />

für den Liebenzeller <strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong> e.V.:<br />

Pfarrer Dr. theol. Hartmut Schmid, 1. Vorsitzender<br />

Bezirk Feuchtwangen neu besetzt<br />

Seit dem 1. Januar 2011 ist der Bezirk<br />

Feuchtwangen mit se<strong>in</strong>en beiden Geme<strong>in</strong>schaftshäusern<br />

<strong>in</strong> Dombühl und Bechhofen<br />

neu besetzt. Gottfried Betz (37), der aus dem<br />

cjb <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>dl stammt und nach se<strong>in</strong>er Ausbil-<br />

dung die letzten Jahre Jugendpastor<br />

der Freien Ev. Geme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>in</strong> Coburg war, hat se<strong>in</strong>en<br />

Dienst aufgenommen und wohnt<br />

<strong>in</strong> Bechhofen.<br />

Demografischer Wandel <strong>in</strong> Deutschland<br />

Wir werden älter, wir werden weniger – na<br />

und? Bisher haben wir von der K<strong>in</strong>derarmut<br />

der deutschen Gesellschaft sogar<br />

profitiert, <strong>in</strong>dem wir uns Investitionen <strong>in</strong> Bildung<br />

und Erziehung gespart haben. Doch ab<br />

2015 gehen die „Babyboomer“ <strong>in</strong> Rente. Alterung<br />

und Schrumpfung s<strong>in</strong>d nun unausweichlich.<br />

Der demografische Wandel ist heute <strong>in</strong> den deutschen<br />

Medien e<strong>in</strong> fast allgegenwärtiges Thema.<br />

Die Bevölkerungszahl <strong>in</strong> Deutschland geht zurück,<br />

gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt.<br />

Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerung <strong>in</strong><br />

Deutschland um rund sieben Millionen Menschen<br />

auf <strong>in</strong>sgesamt 75 Millionen schrumpfen hat das<br />

Statistische Bundesamt berechnet. Die demografische<br />

Entwicklung und der fortschreitende<br />

Strukturwandel werden unsere Gesellschaft spürbar<br />

verändern. Ob auf Kommunal-, Landes- oder<br />

Bundesebene, für ganz Deutschland gilt: Es wird<br />

immer weniger zu verteilen geben. Der Druck<br />

auf die gewachsenen politischen und sozialen<br />

Strukturen steigt.<br />

In den vergangenen 100 Jahren hat das Thema<br />

jedoch bereits mehrfach e<strong>in</strong>en Zyklus von Alarmierung,<br />

Suche nach Lösungen und abflauendem<br />

Interesses durchlaufen.<br />

Belastung der Sozialsysteme<br />

Die Verschiebung der Alterstruktur wirft <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen die Frage nach der Gerechtigkeit der<br />

gesellschaftlichen Lastenverteilung auf: nicht<br />

nur zwischen den Generationen, sondern auch<br />

zwischen den sich gegensätzlich entwickelnden<br />

Regionen. Der demografische Wandel spaltet Gew<strong>in</strong>ner<br />

und Verlierer. Bereits <strong>in</strong> den kommenden<br />

zwei Jahrzehnten werden die Auswirkungen spürbar<br />

se<strong>in</strong>, sagen Experten voraus. Die Sozialsysteme<br />

werden enorme Belastungen tragen müssen.<br />

Es wird <strong>in</strong> vielen Berufszweigen an Nachwuchskräften<br />

mangeln. Die regionalen Unterschiede<br />

werden sich verstärken – es wird „Schwundregionen“<br />

und „Wachstums<strong>in</strong>seln“ geben. Ideen zum<br />

Umgang mit der Schrumpfung gibt es, allerd<strong>in</strong>gs<br />

werden sie bisher nicht konsequent umgesetzt.<br />

Thema<br />

Das derzeitige Rentensystem ist angesichts der<br />

demografischen Entwicklung als alle<strong>in</strong> den Lebensstandard<br />

sicherndes System nicht aufrechtzuerhalten.<br />

Doch se<strong>in</strong>e Reform ist nur e<strong>in</strong>e Baustelle<br />

unter vielen: Der grundlegende Charakter<br />

des deutschen Sozialstaats wird sich verändern.<br />

Länger leben, immer weniger arbeiten und dabei<br />

immer reicher werden – das war e<strong>in</strong>e wirklichkeitsfremde<br />

Phantasie der 1970er, 1980er<br />

und 1990er Jahre. Deutschland muss sich vorbereiten<br />

auf schwere Zeiten, <strong>in</strong> denen lieb gewonnene<br />

Gewissheiten von Wohlstand und totaler<br />

Absicherung <strong>in</strong> Frage gestellt werden. Diese<br />

Herausforderung stellt sich der gesamten Gesellschaft,<br />

der Politik, der Wirtschaft und den Gewerkschaften<br />

– und jedem E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Leben mit der Leere<br />

Bevölkerungsrückgang und wirtschaftlicher<br />

Strukturwandel können Regionen sichtbar verändern.<br />

Das kann positive Folgen haben, wie im<br />

Chemiedreieck von Bitterfeld, wo die Schließung<br />

umweltschädigender Produktionsanlagen auch<br />

mehr Lebensqualität brachte. Doch was bedeutet<br />

es für die Zurückbleibenden, wenn mit der<br />

Industrie auch Arbeitsplätze und „die Jugend“<br />

abwandern? Damit wird sich nicht nur das gesellschaftliche<br />

Leben ändern – es stellt sich<br />

auch die Frage, wie die zu groß dimensionierten<br />

Infrastrukturen f<strong>in</strong>anziert werden können.<br />

In vielen Gebieten ist der Schrumpfungsprozess<br />

auf absehbare Zeit unumkehrbar. Die im Grundgesetz<br />

verankerten „Gleichwertigen Lebensverhältnisse“<br />

für alle deutschen Regionen lassen<br />

sich nicht durch e<strong>in</strong>e Förderung strukturschwacher<br />

Zonen aufrecht erhalten. Deshalb sollten<br />

wirksame Rückzugsstrategien entwickelt werden.<br />

Die Möglichkeiten reichen vom Wohnungsrückbau<br />

bis zur vollständigen Entsiedelung und<br />

Renaturierung e<strong>in</strong>iger Regionen. Aller Erfahrung<br />

nach ist es s<strong>in</strong>nvoll, den Rückbau von den<br />

Stadträndern nach <strong>in</strong>nen zu organisieren und<br />

ke<strong>in</strong> Geld <strong>in</strong> die Sanierung von Außenbezirken<br />

zu stecken.<br />

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