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Blickpunkt - Kreuzbund Diözesanverband Köln

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<strong>Blickpunkt</strong><br />

Ausgabe 2/2011<br />

Das Info-Blatt des KREUZBUND-<strong>Diözesanverband</strong>es <strong>Köln</strong><br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


2<br />

Liebe Weggefährtinnen,<br />

liebe Weggefährten,<br />

auf der Bundesdelegiertenversammlung<br />

wurde ich am<br />

15.05.2011 zur Bundesvorsitzenden<br />

unseres Verbandes<br />

gewählt. Für dieses Vertrauen<br />

danke ich allen Mitgliedern unserer<br />

Gemeinschaft.<br />

Ein Schwerpunkt unserer Versammlung<br />

war das Thema<br />

„Mitgliedschaft im <strong>Kreuzbund</strong>“.<br />

Die Bundeskonferenz hatte den<br />

Antrag gestellt, zu beschließen,<br />

eine grundsätzliche Mitgliedschaft<br />

im <strong>Kreuzbund</strong> für alle<br />

Gruppenbesucher einzuführen.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Editorial<br />

Letztendlich kam es<br />

nicht zur Abstimmung<br />

des Antrages, da es<br />

noch Einwände und<br />

Fragen aus dem Delegiertenkreis<br />

gab, die<br />

nicht sofort geklärt<br />

werden konnten. Daher<br />

entschied die Delegiertenversammlung,<br />

den<br />

Antrag auf Beschluss<br />

in eine Empfehlung zu<br />

ändern, um im Nachhinein<br />

sämtliche Unklarheiten<br />

beseitigen<br />

zu können.<br />

Der Empfehlung stimmte<br />

die Bundesdelegiertenversammlung<br />

zu.<br />

Aber ob Beschluss<br />

oder Empfehlung: Es<br />

ändert nichts an der dringenden<br />

Notwendigkeit, neue Mitglieder<br />

für unserer Gemeinschaft zu<br />

gewinnen. Die Gründe hierfür<br />

sind schon benannt worden,<br />

ich will sie aber noch einmal<br />

kurz erwähnen:<br />

• Unsere Selbsthilfearbeit wird<br />

sichergestellt, Seminare, Aus-<br />

und Weiterbildung, auch die<br />

Verwaltung kosten Geld.<br />

• Zuschüsse der öffentlichen<br />

Hand brechen drastisch weg.<br />

• Die Zahl der <strong>Kreuzbund</strong>mit-<br />

glieder sinkt, die der Grup-<br />

penbesucher steigt. Hier gilt<br />

es, eine gerechte Kostenauf-<br />

teilung anzustreben.<br />

• Wir wollen in der Öffentlich-<br />

keit als starker Verband<br />

wahrgenommen werden.<br />

• Nur Mitglieder haben auch<br />

Mitgliedsrechte, Nichtmitglied-<br />

schaft bedeutet Ausgrenzung.<br />

• Fällt einem Mitglied die Bei-<br />

tragszahlung schwer, be-<br />

steht die Möglichkeit zur Bei-<br />

tragsbefreiung oder -halbierung.<br />

• Durch die Mitgliedschaft<br />

zeigt jedes Mitglied seine Ver-<br />

bundenheit und Zugehörig-<br />

keit zur Gemeinschaft, die<br />

ihm in einer sehr schwieri-<br />

gen Lebensphase geholfen<br />

hat oder hilft.<br />

Mit der Mitgliedschaft zeigt Ihr<br />

Eure Bereitschaft, Verantwortung<br />

für unseren Verband zu<br />

übernehmen.<br />

Über die weitere Entwicklung<br />

des Projektes „Mitgliedschaft<br />

im <strong>Kreuzbund</strong>“ werde ich Euch<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

Andrea Stollfuß<br />

<strong>Kreuzbund</strong> e.V.<br />

Bundesvorsitzende


Inhalt 3<br />

EDITORIAL 2<br />

INHALT 3<br />

REPORTAGEN<br />

- Aktionswoche Alkohol 4<br />

- Stell Dir vor, es ist Aktionswoche<br />

- Nicht mit erhobenem Zeigefinger<br />

- Roll ups im Rathaus<br />

- Selbsthilfe und Sucht im Verbund<br />

- 100 Jahre <strong>Kreuzbund</strong> Düsseldorf<br />

- Zeitungsausschnitte<br />

- 14. Bd.-Deligiertenversammlung 12<br />

- <strong>Kreuzbund</strong> unter neuer Leitung 14<br />

- Mitgliedervers. KB <strong>Köln</strong> e.V. 15<br />

- DjMiK Seminar in NRW 16<br />

- Erfolgsgeschichte einer sozialen 17<br />

Integration (der KB Lindlar)<br />

- Ein Tag im Kletterpark 18<br />

- Besuch der Eschenberg-Klinik 19<br />

- Neue Wege gehen - 20<br />

der <strong>Kreuzbund</strong> im Aufbruch<br />

- Interview mit Paul 22<br />

- Mein Weg in die Sucht und 25<br />

aus der Sucht<br />

- <strong>Kreuzbund</strong> auf Achse - 26<br />

KB Gruppe Neuss-Mitte<br />

- 6. Zissendorfer Fachtagung 28<br />

für Selbsthilfegruppen<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

- Fachtagung Spiritualität und Sucht 31<br />

- Einladung Caritas/<strong>Kreuzbund</strong> 32<br />

„Das Fetale Alkoholsyndrom“<br />

Nachruf Hubert Klöcker 33<br />

Impressum 34<br />

Tipp der Redaktion 35<br />

- Ein großer Wunsch an Euch<br />

- Bild/Daten-Größe u. ihr Versand<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


4<br />

„Stell´ Dir vor, es ist Aktions-<br />

woche …<br />

und keiner geht hin!“<br />

Dabei haben wir uns alle nach<br />

Kräften bemüht. Allen voran das<br />

Gesundheitsamt, das in Gestalt<br />

von Frau Dahlheim und ihren<br />

Mitarbeiterinnen die Koordination<br />

der Aktionen tatkräftig in die<br />

Hand genommen hat. Sie hat an<br />

den beiden Samstagen zu Beginn<br />

und Ende der Woche auf dem<br />

Gründgens-Platz ein Programm<br />

mit Bands, Lesungen und Gruppengesprächen,<br />

mit Ständen aller<br />

Akteure der örtlichen Suchtkrankenhilfe<br />

auf die Beine gestellt, wie<br />

es in dieser Fülle und Qualität in<br />

Düsseldorf noch nie gelungen ist.<br />

Dennoch stellt sich im Rückblick<br />

kein positives Gefühl ein. Zu groß<br />

war der Platz und - von einigen<br />

Schulklassen abgesehen - auch<br />

viel zu leer. Trotz Presseberichten<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Bundesweite Aktionswoche Alkohol<br />

- und sein zweifelhafter Erfolg -?!<br />

und breit gestreuter Prospektwerbung<br />

ist es nicht gelungen,<br />

über den Kreis der Insider hinaus<br />

eine breite Öffentlichkeit für das<br />

Programm zu interessieren. Die<br />

Interviews auf der Bühne fanden<br />

praktisch ohne Publikum statt.<br />

Noch weniger Interesse fanden<br />

die Angebote an den Ständen der<br />

Suchtselbsthilfe, sich mit dem eigenen<br />

Trinkverhalten auseinander<br />

zu setzen. Also traf man sich im<br />

Insiderkreis an den Ständen und<br />

freute sich, sich mal wieder zu<br />

treffen. Ich meine, das war kein<br />

Ergebnis, welches den von allen<br />

Beteiligten betriebenen Aufwand<br />

rechtfertigen kann.<br />

Dabei ist die Alkoholprävention<br />

auch in Düsseldorf nach wie vor<br />

ein wichtiges Thema. Die Befragung<br />

Düsseldorfer Schülerinnen<br />

aus 2009 hat ergeben, dass das<br />

Rauschtrinken bei den Jugendlichen<br />

mit 57 % deutlich verbreiteter<br />

ist als bei den Erwachse-<br />

nen (34 % lt. Epidemiologischem<br />

Suchtsurvey 2009 {s. Erklärung<br />

auf Seite 6}). Bekanntlich steigt<br />

das Risiko der Abhängigkeit, je<br />

früher, je öfter und je intensiver<br />

Alkohol konsumiert wird.<br />

Deshalb dürfen die Präventionsanstrengungen<br />

nicht nachlassen.<br />

Sie müssen jedoch gezielt an<br />

die Risikokonsumenten herangetragen<br />

werden. Breit gestreute<br />

Aktionen „mit der Schrotflinte<br />

ins Blaue“ sind nicht zielführend<br />

und binden nur Kapazitäten, die<br />

anderweitig sinnvoller eingesetzt<br />

werden könnten. Ich habe auch<br />

meine Zweifel, ob der spielerische<br />

Ansatz mit Rauschbrillenparcours<br />

und Quizfragen nachhaltigen Eindruck<br />

bei den Jugendlichen hinterlässt.<br />

Vielleicht, wenn diese<br />

Aktionen mit anderen kombiniert<br />

angeboten werden, wie dies bei<br />

den Jugendfilmtagen im Mai 2010


der Fall war.<br />

Auch die Erfahrungsberichte<br />

„trockener“ Alkoholiker, mit<br />

denen die Selbsthilfe in die<br />

Klassen 7 bis 10 gehen, sind<br />

eine geeignete Präventionsmaßnahme,<br />

auch wenn sie<br />

die Jugendlichen nur punktuell<br />

und einmalig erreichen.<br />

Wer erlebt hat, wie intensiv<br />

eine Klasse zuhört und wie<br />

gezielt Fragen gestellt werden,<br />

der wird nicht mehr<br />

bestreiten können, dass bei<br />

diesen Vorträgen etwas hängen<br />

bleibt, was den weiteren<br />

Umgang mit Alkohol beeinflusst.<br />

Der <strong>Kreuzbund</strong> und<br />

das Blaue Kreuz in Düsseldorf<br />

haben ihre Angebote an<br />

Schulen in diesem Jahr erstmals<br />

gebündelt, um mehr Klassen mit<br />

Vorträgen versorgen zu können.<br />

Sie bringen es auf über 60 Vor-<br />

träge im Schuljahr 2010/2011 und<br />

sprechen damit rund 1.500 Jugendliche<br />

in der Altersstufe an, in<br />

der sich die Einstellung zum Alkoholkonsum<br />

herausbildet.<br />

Wünschenswert ist es, die Ergebnisse<br />

des Pilotprojekts im Stadtbezirk<br />

6 „Zukunft ohne Sucht“<br />

nicht in den Schubladen verschwinden<br />

zu lassen, sondern<br />

trotz der damit verbundenen Kosten,<br />

möglichst breit anzuwenden.<br />

Hier ist die Politik gefragt, welchen<br />

Stellenwert die Prävention<br />

im Etat der Stadt denn tatsächlich<br />

hat! Es macht aber keinen Sinn,<br />

wegen der ausstehenden politischen<br />

Entscheidungen die Hände<br />

in den Schoß zu legen.<br />

Eine konkrete Maßnahme, die<br />

keine direkten Kosten verursacht,<br />

liegt mir derzeit besonders am<br />

Herzen: Wir sollten in Düsseldorf<br />

einen Erfahrungsaustausch unter<br />

und mit den Lehrern/Lehrerinnen<br />

organisieren, wie Suchtpräventi-<br />

Reportagen 5<br />

on aussieht, wie Präventionstage<br />

gestaltet werden können und auf<br />

welche Ressourcen man dabei<br />

zurückgreifen kann. Bisher ist es<br />

so, dass engagierte Lehrkräfte<br />

sich jeweils aufgrund eigener Recherche<br />

einen Präventionscocktail<br />

zusammenstellen müssen.<br />

Diese Arbeit könnte Ihnen der<br />

Lenkungskreis durch Infomaterial<br />

oder Gesprächsrunden erleichtern.<br />

Dadurch könnte auch das<br />

Interesse an der schulischen Prävention<br />

gefördert werden.<br />

Die Aktionswoche hat m. E. gezeigt,<br />

dass Prävention eine Bringschuld<br />

ist. Sie muss dahin getragen<br />

werden, wo die Probleme<br />

auftreten. Oder anders ausgedrückt:<br />

„Wenn der Berg nicht zum Propheten<br />

kommt, muss der Prophet<br />

zum Berg gehen!“<br />

Reinhard Metz<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


6<br />

Erläuterung Suchtsurvey von<br />

Seite 4:<br />

Wie viele Menschen in Deutschland<br />

rauchen? Wie viel Alkohol<br />

wird getrunken und welche gesundheitlichen<br />

Folgen sind durch<br />

den Konsum zu erwarten? Wie<br />

entwickelt sich die Anzahl derjenigen,<br />

die illegale Drogen konsumieren<br />

und welche sind dies?<br />

All diese Fragen beantwortet seit<br />

20 Jahren der Epidemiologische<br />

Suchtsurvey.<br />

Der epidemiologische Suchtsurvey<br />

ist eine Erhebung zum Konsumverhalten<br />

der Bevölkerung<br />

von psychoaktiven Substanzen.<br />

Er erlaubt eine Schätzung der Belastung<br />

der Bevölkerung durch<br />

die Folgen des Konsums von<br />

Tabak, Alkohol, Medikamenten<br />

und illegalen Drogen sowie des<br />

pathologischen Glückspiels. Informationen<br />

zum Konsum und<br />

Missbrauch psychoaktiver Substanzen<br />

sowie über Veränderungen<br />

der gesundheitlichen Situation<br />

und der Lebensumstände der<br />

Bevölkerung über einen längeren<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Zeitraum leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Verbesserung<br />

der öffentlichen Gesundheit und<br />

zur Prävention.<br />

Bericht „Aktionswoche Alkohol“<br />

<strong>Kreuzbund</strong> DV- <strong>Köln</strong><br />

„Weniger ist besser!“<br />

v.l.n.r. Manfred Demmer, A. Stollfuß, Roland Bethke (KB St. Augustin)<br />

Aktionstag Alkohol am 21.05 2011<br />

im HUMA Einkaufspark, in Sankt<br />

Augustin<br />

Am Samstag, 21.05.2011, informierte<br />

der <strong>Kreuzbund</strong> Sankt Augustin<br />

und die Fachkliniken Gut<br />

Zissendorf und Eschenberg-Wildpark-Klinik<br />

umfassend zum Thema<br />

Alkohol.<br />

Ziel der Aktionswoche war es,<br />

möglichst viele Menschen und die<br />

Öffentlichkeit für einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Alkohol<br />

zu sensibilisieren.<br />

Der Informations- und Aktionstag<br />

fand statt: am Samstag, den<br />

21.05.2011, von 11.00 bis 18.00<br />

Uhr, in der 1. Etage im HUMA Einkaufspark,<br />

53757 Sankt Augustin,<br />

Rathausallee 16<br />

Aktions- und Programmpunkte:<br />

Neben Informationen erwartete<br />

die Besucher und Besucherinnen<br />

ein vielseitiges und interessantes<br />

Programm. So konnten Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene ihr<br />

Wissen über Alkohol in einem<br />

Quiz testen oder einen frischen alkoholfreien<br />

Cocktail genießen. Einige<br />

Patienten, die sich zu diesem<br />

Zeitpunkt in Therapie in der Klinik<br />

befanden, wirkten an der Veranstaltung<br />

mit und waren bereit über<br />

ihr Leben und ihre Erfahrung mit<br />

Alkohol und Sucht zu sprechen.<br />

An der „Null-Promille-Bar“ konnte<br />

man fruchtig-exotische alkoholfreie<br />

Cocktails genießen.<br />

In einem Rauschbrillen-Parcours<br />

konnte jeder die Auswirkung von<br />

Alkohol mit Hilfe spezieller Brillen<br />

erleben. Die Veranstaltung<br />

war gut besucht und auch Jugendliche<br />

interessierten sich sehr


für das Thema. Die Presse hat<br />

umfassend über diesen Tag in<br />

den lokalen Zeitungen berichtet.<br />

Clown Resi und Christiane verteilten<br />

Info-Material der Aktionswoche<br />

Eschenberg-Wildpark-Klinik an der<br />

Null-Promille-Bar<br />

Einsatz von Rauschbrillen<br />

Aus der Bonner Rundschau<br />

Nicht mit erhobenem<br />

Zeigefinger<br />

Bundesweite Aktionswoche „Alkohol.<br />

Weniger ist besser“ im Huma-Einkaufspark<br />

von MARTIN SAUERBORN<br />

SANKT AUGUSTIN. Der erste Eindruck<br />

täuscht. Die aufgereihten<br />

Flaschen lassen schnell vermuten,<br />

dass die drei jungen Herren schon<br />

am Vormittag Hochprozentiges in<br />

Form von bunt gemixten Cocktails<br />

servieren. Erst bei genauerem<br />

Hinsehen entpuppen sich die farbenfrohen<br />

Glasbehälter als Sirup-<br />

Flaschen. Und gemixt werden am<br />

Stand der Eschenberg-Wildpark-<br />

Klinik aus Hennef zwar Cocktails<br />

– aber ohne Alkohol. „Alkohol.<br />

Weniger ist besser.“ So lautet der<br />

Titel einer bundesweiten Aktionswoche,<br />

die sich im Sankt Augustiner<br />

Huma-Einkaufspark mit einem<br />

gemeinsamen Stand des <strong>Kreuzbund</strong>es<br />

e.V. Sankt Augustin und<br />

Bonn sowie der Suchtkliniken<br />

Eschenberg-Wildpark und Gut<br />

Zissendorf, ebenfalls aus Hennef,<br />

präsentiert. Die Sirup-Flaschen<br />

Reportagen 7<br />

und die Cocktails dienen neben<br />

ihrer wohltunenden Wirkung auch<br />

als Lockmittel. Und sie funktionieren.<br />

Die Menschen bleiben stehen,<br />

nehmen sich einen Moment<br />

Zeit und erkundigen sich. „Wir<br />

wollen hier nicht mit erhobenem<br />

Finger stehen und den Menschen<br />

eintrichtern, dass sie keinen Alkohol<br />

trinken sollen. Wir wollen<br />

sie für den richtigen Umgang<br />

mit Alkohol sensibilisieren“,<br />

„Bitte einen Cocktail!“<br />

Andre bietet einen wohlschmeckenden Cocktail an – natürlich<br />

ohne einen Tropfen Alkohol. (Foto: Böschemeyer)<br />

sagt Andrea Stollfuss, 1. Vorsitzende<br />

des <strong>Kreuzbund</strong>es Sankt<br />

Augustin und Bonn und seit kurzem<br />

auch Bundesvorsitzende.<br />

Aus eigener Erfahrung als ehemalige<br />

Alkoholikerin weiß sie, dass<br />

eine einmal aufgetretene Sucht<br />

den Süchtigen ein Leben lang begleitet:<br />

„Das Gehirn vergisst nicht.<br />

Man kann die Sucht stoppen, aber<br />

die Krankheit bleibt ein Leben<br />

lang.“ Der <strong>Kreuzbund</strong> e.V. greift<br />

dort, wo die verordnete oder freiwillige<br />

Therapie endet. Der Bund<br />

bietet Selbsthilfe an und will dafür<br />

Sorge tragen, dass nach der Behandlung<br />

in einer Klinik nicht alte<br />

Muster wieder auftreten. „Wir gehen<br />

persönlich auf die Menschen<br />

zu, auch präventiv etwa in Schulen“,<br />

berichtet Stollfuss. Während<br />

einige Standbesucher mit einer<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


8<br />

so genannten Rauschbrille einen<br />

Parcours durchlaufen und sich<br />

ein Bild davon machen können,<br />

wie sehr sich Alkoholkonsum auf<br />

Wahrnehmung und Gleichgewicht<br />

auswirken, finden die Cocktails<br />

an der „Null-Promille-Bar“ reißenden<br />

Absatz.<br />

Julian, Andre und Florian, allesamt<br />

Patienten aus der Eschenberg-<br />

Wildpark-Klinik mixen, was der<br />

Sirup hergibt und erzählen ihre<br />

Geschichte. „Viele haben falsche<br />

Vorstellungen. Vom Alkohol, von<br />

einer Suchtklinik oder von den<br />

Suchtkranken. Wir stehen hier,<br />

um zu helfen, denn wir wissen,<br />

was Hilfe bedeutet“, sagt Julian.<br />

Der KREUZBUND E.V.<br />

Der <strong>Kreuzbund</strong> bietet als größter<br />

deutscher Sucht- und Selbsthilfeverband<br />

Suchtkranken und Angehörigen<br />

Hilfe in seinen Gruppen<br />

an. Er unterstützt seine Mitglieder,<br />

abstinent zu bleiben. Ferner informiert<br />

er über Behandlungsmöglichkeiten<br />

und fördert, die Wiedereingliederung<br />

der Suchtkranken<br />

in Familie, Beruf und Gesellschaft.<br />

Im <strong>Diözesanverband</strong> des Erzbistums<br />

<strong>Köln</strong> ist der <strong>Kreuzbund</strong> mit<br />

112 Selbsthilfegruppen und 1.056<br />

Mitgliedern vertreten. In Sankt<br />

Augustin existieren drei <strong>Kreuzbund</strong>gruppen.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Rauschbrillenparcours und Gespräche<br />

mit Betroffenen<br />

Sankt Augustin (as). Den Auftakt<br />

zur Aktionswoche „Alkohol. Weniger<br />

ist besser!“ machte ein Stand<br />

im HUMA-Einkaufspark, veranstaltet<br />

vom <strong>Kreuzbund</strong> Sankt<br />

Augustin und Bonn sowie den<br />

Hennefer Kliniken Eschenberg-<br />

Wildpark und Gut Zissendorf.<br />

Mit einer Brille versehen, die einen<br />

Rauschzustand simulierte,<br />

konnten die Besucher meist erfolglos<br />

versuchen, eine Linie entlangzugehen<br />

oder einen Nagel in<br />

ein zu Brett schlagen. Hautnahe<br />

Betroffenheit vermittelten einige<br />

Patienten der Eschenberg-Wildpark-Klinik,<br />

die offen über ihre Erfahrungen<br />

mit Alkohol und Sucht<br />

sprachen. Der <strong>Kreuzbund</strong> ist ein<br />

Verbund von Selbsthilfegruppen<br />

Suchtkranker und Angehöriger<br />

und will mit der Aktion die Öffentlichkeit<br />

für einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Alkohol sensibilisieren.<br />

Foto: A. Schmidt<br />

Auch das Treffen eines Nagels im<br />

simulierten Vollrausch erwies sich<br />

als deutlich schwerer als erwartet.<br />

Foto: A. Schmidt<br />

Viele Informationen zum verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Alkohol<br />

gab es zu sehen. Vorne rechts<br />

Markus Lücke von der Eschenberg-<br />

Wildpark-Klinik und Andrea Stollfuß<br />

vom <strong>Kreuzbund</strong> Sankt Augustin.<br />

Foto: A. Schmidt<br />

Gar nicht so einfach, mit einer<br />

Rauschbrille einer Linie zu folgen -<br />

diese Erfahrung machten nicht nur<br />

Jugendliche


„Roll ups“ im Rathaus<br />

von Astrid Lauff<br />

aus Velbert-Langenberg<br />

Hans-Jürgen Pauly vom <strong>Kreuzbund</strong><br />

Velbert (rechts) und Dezernent Holger<br />

Richter präsentierten die neuen<br />

Roll Ups im Velberter Rathaus.<br />

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche<br />

„Alkohol? Weniger ist<br />

besser!“, die vom Samstag, 21.,<br />

bis Sonntag, 29. Mai, stattfindet,<br />

liegt es dem <strong>Kreuzbund</strong> Stadtverband<br />

Velbert am Herzen, auch der<br />

hiesigen Bevölkerung vor Augen<br />

zu führen, dass es selbst im Falle<br />

der Abhängigkeit Wege und Möglichkeiten<br />

gibt, dem Teufelskreis<br />

zu entrinnen. „Die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter des <strong>Kreuzbund</strong>es arbeiten<br />

eng mit der Fachklinik für<br />

Alkohol- und Drogenabhängige<br />

in Langenberg zusammen“, so<br />

Hans-Jürgen Pauly vom Stadt-<br />

verband Velbert.<br />

„Mit der Aufstellung der ,Roll<br />

Ups‘ im Rathaus, direkt vor dem<br />

Bürgerbüro, haben wir die Möglichkeit,<br />

den Bürger direkt anzusprechen<br />

und unsere Hilfe anzubieten.“<br />

Gerade im Jugendbereich sei es<br />

besonders wichtig, darauf aufmerksam<br />

zu machen, dass Alkoholkonsum<br />

kein Symbol für<br />

Stärke und Größe darstellt und im<br />

Erwachsenenbereich auf die Gefahren<br />

aufmerksam zu machen,<br />

die ständiger Konsum hoch-<br />

prozentiger Getränke mit sich<br />

bringt, so Pauly. Reichhaltiges<br />

Informationsmaterial zeige darüber<br />

hinaus Wege aus der Sucht<br />

auf und helfe bei dem Versuch,<br />

wieder ein geordnetes, selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen.<br />

„Alkohol ist in Deutschland allgegenwärtig<br />

und in nahezu jedem<br />

Lebensbereich gehört Alkoholkonsum<br />

dazu. Man denke nur<br />

an Partys, Grillfeste, Hochzeiten<br />

oder Geburtstage, aber auch der<br />

Einstand im Büro oder die klassische<br />

Weihnachtsfeier ist doch bei<br />

uns nicht ohne Alkohol denkbar“,<br />

so Pauly.<br />

Vor diesem Hintergrund sei es<br />

nicht verwunderlich, dass in unserer<br />

Gesellschaft jeder fünfte Mann<br />

und jede sechste Frau zu viel trinken.<br />

Und hier sei die Rede von<br />

Erwachsenen, denn diese würden<br />

die schlechten Vorbilder abgeben.<br />

Erwachsene und Jugendliche für<br />

einen maßvollen Alkoholkonsum<br />

zu gewinnen und das Bewusstsein<br />

diesbezüglich zu schärfen ist<br />

daher das Ziel der aktuellen Roll-<br />

Up- Aktion im Rathaus.<br />

Velbert, 20.05.2011<br />

„Selbsthilfe und Sucht im Verbund“<br />

Am Samstag,dem 28.5.2011 gab<br />

es wieder einen kreisweiten Tag<br />

der Selbsthilfe im Rhein Kreis<br />

Neuss, dieses Mal in der Stadt<br />

Neuss in guter Zusammenarbeit<br />

mit der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Selbsthilfegruppen in der Stadt<br />

Neuss,der Selbsthilfekontaktstelle<br />

in Neuss und dem Kreisgesund-<br />

Reportagen 9<br />

heitsamt und vielen engagierten<br />

Partnern. Von 10-15 Uhr standen<br />

ca. 40 Selbsthilfegruppen aller<br />

Gesundheitsbereiche in und vor<br />

dem Rathaus mit ihren Beratungsund<br />

Service-Angeboten.<br />

Thematischer Schwerpunkt war<br />

vor allem die „Suchtprävention“ in<br />

Zusammenhang mit der Aktionswoche<br />

Sucht der DHS.<br />

So waren die Caritas mit einem<br />

alkoholfreien Cocktailstand sowie<br />

ein Rauschparcours vor Ort<br />

unterstützt durch den <strong>Kreuzbund</strong>,<br />

der den Beratungsbedarf<br />

abdeckte. Abgerundet wurde<br />

das Gesamtangebot durch Bewegungstests,Lungenfunktionskontrolle,<br />

Sehtest und Blutzucker-Tests.<br />

Am unteren Markt war<br />

gleichzeitig das Frühlingsfest der<br />

Nationen zu Gast. Hier kam das<br />

kulinarische Angebot nicht zu<br />

kurz. Man kann wohl sagen, daß<br />

beide Angebote viele Besucher<br />

in die Neusser Innenstadt zogen.<br />

Karl Reinartz<br />

(Mitorganisator der <strong>Kreuzbund</strong>-<br />

Region Neuss)<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


10<br />

100 Jahre <strong>Kreuzbund</strong> Düsseldorf<br />

- <strong>Kreuzbund</strong> für Alle<br />

21. - 29.05.2011, Düsseldorf<br />

Der <strong>Kreuzbund</strong> Düsseldorf öffnete<br />

im Rahmen seiner bevorstehenden<br />

100-Jahrfeier in der<br />

Alkoholwoche für alle Menschen<br />

seine Pforten. Eine Woche der<br />

offenen Tür. Unser Begegnungszentrum<br />

stand täglich von 10.00<br />

Uhr bis 20.00 Uhr Jedermann<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

zur Verfügung. Wir wollten versuchen,<br />

den Mitmenschen mit oder<br />

ohne Suchthintergrund unsere Arbeit<br />

näher zu bringen. Eine große<br />

Fotoausstellung über die Arbeit<br />

und Freizeitgestaltung der letzten<br />

Jahrzehnte sollte den Menschen<br />

den <strong>Kreuzbund</strong> näher bringen.<br />

Zusätzlich gab es verschiedene<br />

Vortragsabende mit anschließender<br />

Diskussion oder Fragerunde.<br />

Zum Beispiel über “Psyche und<br />

Sucht“, “Sucht im Alter“, etc.<br />

Unser Begegnungszentrum besteht<br />

aus mehreren Gruppenräumen<br />

und einer von uns selbst bewirtschafteten<br />

Cafeteria. Wir sind<br />

bemüht, in der Woche verschiedene<br />

alkoholfreie Getränke und<br />

Cocktails sowie kleine Speisen<br />

vorzuhalten.<br />

Düsseldorf 21.05.2011<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Kreuzbund</strong><br />

Kreisverband Düsseldorf<br />

Ansprechpartner:<br />

Peter Konieczny,<br />

Vorsitzender<br />

Telefon:<br />

0211 – 17939481<br />

E-Mail:<br />

peter.konieczny@<br />

kreuzbund-duesseldorf.de<br />

Webseite:<br />

www.kreuzbund-<br />

duesseldorf.de<br />

Adresse:<br />

Bendemannstraße 17<br />

40210 Düsseldorf


Reportagen 11<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


12<br />

Die Bundesdelegiertenversammlung<br />

2011 fand vom 13. - 15. Mai<br />

2011 in Erkner, einem Vorort südöstlich<br />

von Berlin, statt. Neben<br />

den üblichen Berichterstattungen<br />

war die Versammlung in diesem<br />

Jahr besonders geprägt von dem<br />

„Antrag zur Neuregelung der Mitgliedschaft“<br />

und den „Neuwahlen<br />

des Bundesvorstandes“.<br />

Nachdem der „Antrag zur Neuregelung<br />

der Mitgliedschaft“ nochmals<br />

verlesen wurde, gab es<br />

zunächst interessante Wortmeldungen<br />

über Pro und Contra des<br />

Antrages. Doch dann meldeten<br />

sich die Juristen zu Wort. Schnell<br />

war klar, dass der gestellte Antrag<br />

so nicht dem in der Bundessatzung<br />

festgeschriebenen § 6<br />

Absatz 7 entspricht (Anmerkung<br />

der Redaktion: Der Gruppenleiter<br />

und sein Stellvertreter sowie<br />

mindestens eine weitere Person<br />

der Gruppe müssen <strong>Kreuzbund</strong>mitglied<br />

gem. § 6 dieser Satzung<br />

sein). Erstaunlich, dass diese<br />

Feststellung nach drei Jahren Arbeit,<br />

schon jetzt, fünf Minuten vor<br />

der Abstimmung, gemacht wurde.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

14. Bundesdelegiertenversammlung 2011<br />

mit „Neuwahlen des Bundesvorstandes“<br />

Die Versammlung musste unterbrochen<br />

werden und ein Team aus<br />

Kommissionsmitgliedern, Juristen<br />

und dem Bundesvorstand nebst<br />

Bundesgeschäftsführer versuch-<br />

ten zu retten, was zu retten war.<br />

Nach ca. 30 Minuten, gespickt<br />

mit erhitzten Diskussionen, wurde<br />

das Ergebnis bekannt gegeben.<br />

Der Antrag wurde umgewandelt<br />

in eine „Empfehlung zur Neuregelung<br />

der Mitgliedschaft“ und soll<br />

nach nochmaliger Prüfung und<br />

Neuer Vorstand: (v.l.n.r.) Heinz-Josef Jansen, Günter Lickes, Paul Leißner, Marianne Schwaiger,<br />

Andrea Stollfuß, Willi Wietkamp<br />

eventueller Satzungsänderung in<br />

der Delegiertenversammlung im<br />

nächsten Jahr wiederum zur Abstimmung<br />

vorgelegt werden, um<br />

dann in einen Beschluss umgewandelt<br />

zu werden.<br />

Wir stimmten also über eine<br />

„Empfehlung“ ab. Für mich ein<br />

eher sonderbares Vorgehen, deshalb<br />

stimmte ich auch dagegen.<br />

Den erfreulicheren Teil der Delegiertenversammlung<br />

hatten wir<br />

dann am Sonntagmorgen abzustimmen:<br />

die Wahlen des neuen<br />

Bundesvorstandes. Zügig und<br />

ohne einen Zwischenfall ging die<br />

Wahl vonstatten.<br />

Zur neuen Bundesvorsitzenden<br />

wurde unsere DV-Vorsitzende<br />

Andrea Stollfuß gewählt. Stimmberechtigt<br />

waren 95 Delegierte,<br />

83 stimmten mit „Ja“, dies entspricht<br />

87,3 % der Stimmen. Ich<br />

wünsche Andrea an dieser Stelle<br />

viel Kraft und eine gute Portion<br />

Gelassenheit für ihre neu gewonnene<br />

Aufgabe.


Arbeitsbereichsleitungen von links nach rechts:<br />

Maria Weber, Andrea Thimm, Sonja Egger, Dorothea Gabriel<br />

Als stellvertretende Vorsitzende<br />

wurden gewählt: Paul-Michael<br />

Leißner (DV-Berlin): 66 Stimmen<br />

(= 69,5 %); Günter Lickes (DV-<br />

Aachen): 74 Stimmen (= 77,9 %);<br />

Marianne Schwaiger (DV-Regensburg):<br />

84 Stimmen (= 88,4 %).<br />

In die Arbeitsbereichsleitungen auf<br />

Bundesebene wurden gewählt:<br />

„Familie als System“: Sonja Egger<br />

(DV München/Freising); „Alterspezifische<br />

Arbeit/Senioren 55 plus“:<br />

Dorothea Gabriel (DV Eichstätt);<br />

„Geschlechterspezifische Arbeit“:<br />

Andrea Thimm (DV Mainz); „Alterspezifische<br />

Arbeit/DJ Mik“: Maria<br />

Weber (DV Münster)<br />

Nun, wenn da nicht die beiden<br />

Männer wären, eine fast komplette<br />

Frauenriege!<br />

Euch allen: „Gutes Gelingen“!<br />

Auch diese 14. Bundesdelegiertenversammlung<br />

war von Freitagabend<br />

bis Sonntagmittag vollgepackt<br />

mit einer umfangreichen<br />

Tagesordnung. Dennoch gab es<br />

genug Zeit für viele Gespräche<br />

am Rande der Veranstaltung. Mir<br />

ist es immer ein Anliegen, bei<br />

solchen Gelegenheiten mit Weggefährten<br />

aus anderen Regionen<br />

zu diskutieren und Meinungen<br />

auszutauschen. Der <strong>Kreuzbund</strong><br />

ist eben auch eine überregionale<br />

Gemeinschaft mit vielen interessanten<br />

Menschen.<br />

Reportagen 13<br />

Ein Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war die vom DV Berlin organisierte<br />

Show-Einlage am Samstagabend.<br />

Fünf Schottenröcke,<br />

die „Black Kilts“ aus Spandau,<br />

verwandelten den Sitzungssaal in<br />

eine Showbühne. Ihre Dudelsäcke<br />

pfiffen uns sozusagen den Stress<br />

der anstrengenden Tagesordnung<br />

aus den Köpfen. Eine wunderbare<br />

und gelungene Abwechslung!<br />

Auch dafür ein „Dankeschön“ an<br />

den DV Berlin!<br />

Alles in Allem, eine Bundesdelegiertenversammlung,<br />

die es in<br />

sich hatte, die aber auch eine sehr<br />

gut organisierte und gelungene<br />

Veranstaltung war.<br />

Peter Konieczny<br />

-Vorsitzender Kreisverband Düsseldorf<br />

und Bundesdelegierter DV <strong>Köln</strong>-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


14<br />

<strong>Kreuzbund</strong> unter neuer Leitung<br />

Erkner / Hamm, 16. Mai 2011.<br />

Der <strong>Kreuzbund</strong>, Fachverband des<br />

Deutschen Caritasverbandes und<br />

größter deutscher Sucht-Selbsthilfeverband<br />

mit rund 26.000<br />

Gruppenbesuchern, hat auf seinerBundesdelegiertenversammlung<br />

vom 13. bis 15. Mai 2011<br />

in Erkner bei Berlin einen neuen<br />

Bundesvorstand gewählt.<br />

Die ca. 100 Delegierten wählten<br />

Andrea Stollfuß (53) aus Bonn<br />

zur neuen Bundesvorsitzenden.<br />

Die gelernte Krankenschwester<br />

ist selbst alkoholkrank und<br />

seit 2002 <strong>Kreuzbund</strong>-Mitglied.<br />

Seit 2005 hat sie unterschiedliche<br />

ehrenamtliche Funktionen im<br />

<strong>Kreuzbund</strong> übernommen, u.a. seit<br />

März 2010 den Vorsitz des <strong>Kreuzbund</strong>-<strong>Diözesanverband</strong>es<br />

<strong>Köln</strong>.<br />

Die verheiratete Mutter von zwei<br />

erwachsenen Söhnen will sich<br />

vor allem dafür einsetzen, dass<br />

der <strong>Kreuzbund</strong> und die Sucht-<br />

Selbsthilfe als tragende Säulen<br />

der Suchthilfe den Stellenwert in<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

unserer Gesellschaft erhalten, der<br />

ihnen zusteht. Dies könne durch<br />

eine engere Zusammenarbeit der<br />

ehrenamtlichen Selbsthilfe mit<br />

der beruflichen Suchthilfe erreicht<br />

werden sowie durch eine einheitliche<br />

Außendarstellung des Verbandes,<br />

so Andrea Stollfuß in ihrer<br />

Antrittsrede.<br />

Andrea Stollfuß ist Nachfolgerin<br />

von Angelika Spitz (61) aus<br />

Kamp-Lintfort am Niederrhein.<br />

Die Diplom-Sozialpädagogin hatte<br />

2004 als erste Frau und Angehörige<br />

eines Suchtkranken den<br />

Bundesvorsitz übernommen.<br />

Weiteres Mitglied des Bundesvorstandes<br />

ist der Geistliche Beirat<br />

Wilhelm Wietkamp (72) aus Essen.<br />

Er wird von der Deutschen<br />

Bischofskonferenz berufen und<br />

hat sein Amt noch bis zum Jahr<br />

2012 inne. Bundesgeschäftsführer<br />

Heinz-Josef Janßen (53), seit<br />

19 Jahren in dieser Funktion, unterstützt<br />

den Bundesvorstand mit<br />

beratender Stimme.<br />

Ein Schwerpunkt in der zukünftigen<br />

Arbeit des <strong>Kreuzbund</strong>es ist<br />

die Integration junger Suchtkranker<br />

und die Gewinnung neuer Mitglieder.<br />

Zu diesem Zweck werden<br />

zurzeit altersgerechte Angebote<br />

und neue Modelle der Mitgliedschaft<br />

entwickelt.<br />

Die Hilfe zur Selbsthilfe im <strong>Kreuzbund</strong><br />

ist sehr erfolgreich: Über<br />

80 Prozent der Suchtkranken,<br />

die regelmäßig eine <strong>Kreuzbund</strong>-<br />

Gruppe besuchen, leben dauerhaft<br />

abstinent. Nur 15 Prozent der<br />

Gruppenteilnehmer sind innerhalb<br />

eines Jahres rückfällig gewor-<br />

den. Mehr als zwei Drittel dieser<br />

Rückfälle konnten innerhalb der<br />

Selbsthilfegruppe aufgefangen<br />

werden. Das ist das Ergebnis einer<br />

aktuellen Befragung.<br />

Gunhild Ahmann,<br />

-Referentin für Öffentlichkeitsarbeit-


Mitgliederversammlung des <strong>Kreuzbund</strong> <strong>Köln</strong> e.V.<br />

v.l.n.r: Elke Kostack, Horst Hoydis, Bruno Lang, Dorit Perschmann,<br />

Rosemarie Friebertshäuser, Wolfgang Ross, Pater Ambach<br />

Die diesjährige Mitgliedersammlung<br />

des Stadtverbandes <strong>Köln</strong><br />

fand am 23. März im großen<br />

Versammlungssaal des Caritas-<br />

<strong>Diözesanverband</strong>es in der Georgstraße<br />

statt.<br />

Vorher war Gelegenheit zum Besuch<br />

der hl. Messe in der nahegelegenen<br />

Kirche St. Georg.<br />

Die Versammlung besuchten<br />

44 stimmberechtigte Mitglieder.<br />

Andrea Stollfuß, Vorsitzende des<br />

DV <strong>Köln</strong>, nahm als Ehrengast an<br />

der Versammlung teil. Sie ehrte<br />

Kurt Kuhhagen, Inge Küster und<br />

Felicitas Schilling für 20-jährige<br />

<strong>Kreuzbund</strong>mitgliedschaft, Hanne-<br />

lore Porada für 15-jährige Mitgliedschaft,<br />

sowie Rosi Friebertshäuser<br />

und Dieter Germann<br />

für 10-jährige Mitgliedschaft.<br />

Schwester Stephanie wurde zur<br />

goldenen Profess geehrt.<br />

Nach dem ausführlichen Jahres-<br />

bericht von Bruno Lang und dem<br />

Kassenbericht von Horst Hoydis<br />

sowie dem Prüfbericht der Kassenprüfer<br />

erfolgte die einmütige<br />

Entlastung des Vorstandes.<br />

Vor der Pause ergab sich eine<br />

kurze und spontane Diskussion<br />

zum Thema „Mitgliedschaft im<br />

<strong>Kreuzbund</strong>“. Insgesamt herrscht<br />

die Meinung vor, dass die Notwendigkeit<br />

zur Mitgliedergewinnung<br />

besteht, um dem Trend des<br />

Mitgliederschwundes entgegenzuwirken.<br />

Schwerpunkt der Versammlung<br />

war die Nachwahl für verschiedene<br />

Vorstandsmitglieder.<br />

Diese Wahl wurde erforderlich,<br />

weil Bruno Lang das Amt als<br />

erster Vorsitzender zur Mitgliederversammlung<br />

niederlegte.<br />

Auch stand Frau Küster, die kom-<br />

Reportagen 15<br />

missarische zweite Vorsitzende,<br />

für den Rest der Legislaturperiode<br />

nicht weiter zur Verfügung.<br />

Durch den Tod von Frau Stecher<br />

war auch die Position der Schriftführerin<br />

neu zu besetzen.<br />

Zur neuen ersten Vorsitzenden<br />

des Stadtverbandes wurde Dorit<br />

Perschmann gewählt. Bruno Lang<br />

wurde zum zweiten Vorsitzenden<br />

und Elke Kostak zur Schriftführerin<br />

gewählt. Die Zustimmung für<br />

alle Kandidaten war einmütig.<br />

Die neuen und alten Kassenprüfer<br />

sind Matthias Merscheid, Frank<br />

Hauser und Annegret Gluch.<br />

Nach einem harmonischen Verlauf<br />

schloss Dorit Perschmann die<br />

Versammlung.<br />

Raymond Bauer<br />

-Gruppe <strong>Köln</strong>-Porz-Mitte I-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


16<br />

Zweites DjMiK- Seminar in NRW<br />

Zum zweiten Mal trafen sich die<br />

jungen Menschen im <strong>Kreuzbund</strong><br />

zu einem gemeinsamen Seminar-<br />

und Erlebniswochenende.<br />

Die DjMiK-Multiplikatoren der fünf<br />

Diözesanverbände in NRW haben<br />

das Seminar gemeinsam geplant<br />

und durchgeführt. Die Finanzierung<br />

erfolgte zum größten Teil<br />

über die AOK.<br />

Das Seminar fand vom 3.-<br />

5.6.2011 in Kleve-Rindern statt:<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Das Wochenende war sehr ereignis-<br />

und abwechslungsreich.<br />

Dadurch, dass die Gruppe sehr<br />

gemischt war, herrschte ein re-<br />

v.l.n.r.: Maria Weber (Bundesbeauftragte DjMiK), Silvia Yebo (DjMiK Siegburg)<br />

ger Austausch. Es gab viel Spaß<br />

und es wurde viel gelacht. Ein<br />

besonderes Highlight war die ca.<br />

dreistündige Kanufahrt bei Spitzenwetter<br />

am Samstagnachmittag<br />

auf der Niers. Es gab sieben<br />

Kajaks mit je zwei Personen und<br />

ein Schlauchboot mit neun Personen.<br />

Koordination, Absprache<br />

und Teamgeist waren bei dieser<br />

Aktion sehr gefordert und wurden<br />

mit sehr viel Freude gemeistert.<br />

Bei der Fahrt tauschten sich die<br />

Teilnehmer über Erwartungen und<br />

Schwerpunkte der DjMiK-Arbeit<br />

aus, auch teilweise über die eigene<br />

Lebensgeschichte. Am Samstagabend<br />

wurde gegrillt, geredet<br />

und viel gelacht.<br />

Am Sonntag tauschte sich die<br />

Gruppe über die Kanufahrt und<br />

die gemeinsamen Gespräche aus.<br />

Das Wochenende wurde nach<br />

einem gemeinsamen Mittagessen<br />

beendet. Hiermit möchte ich<br />

dem Referenten ein großes Lob<br />

und vielen Dank aussprechen. Er


hat auf seine Art sehr viele gute<br />

Gespräche angestoßen. Ich freue<br />

mich schon auf das nächste gemeinsame<br />

Treffen im Juni 2012 –<br />

am selben Ort und mit demselben<br />

Referent. Bin schon gespannt!<br />

30.06.2011<br />

Silvia Yebo<br />

-DjMiK-Siegburg-<br />

Die Erfolgsgeschichte ei-<br />

ner sozialen Integration<br />

Im Jahre 1981 wurde die <strong>Kreuzbund</strong>gruppe<br />

in Lindlar auf Initiative<br />

des SKMF in Zusammenarbeit<br />

mit der Fachstelle Sucht des Kreises<br />

und der Unterstützung der KB<br />

Gruppe Morsbach gegründet.<br />

Der erste Gruppenleiter, Franz Josef<br />

Lormann, hatte einen schweren<br />

Start. Fast 6 Monate lang saß<br />

er Woche für Woche alleine im<br />

ersten Gruppenraum, ein Hinterzimmer<br />

in einer Gastwirtschaft.<br />

Erst als sich ihm eine Hilfe suchende<br />

Person des öffentlichen<br />

Lebens aus Lindlar anschloss,<br />

war der Bann gebrochen.<br />

Schnell wuchs die Gruppe auf 6<br />

bis 8 regelmäßige Besucher an.<br />

Nach Herrn Lormann leiteten die<br />

Gruppe Jürgen Meyer und danach<br />

bis heute, Stephan Blumberg.<br />

Der <strong>Kreuzbund</strong> ist in Lindlar zu<br />

einem Begriff geworden. Neben<br />

dem Kernstück der Selbsthilfe-<br />

arbeit, den wöchentlichen Gruppensitzungen,<br />

leistet der KB heute<br />

folgendes:<br />

• Erstkontakt mit Suchtkranken,<br />

Angehörigen, Verantwortungs-<br />

trägern,<br />

• Sinn gebende Freizeitgestal-<br />

tung ohne Suchtmittel,<br />

• Prävention in Schulen, Betrie-<br />

ben, Kliniken, Kirchen und Zivil-<br />

gemeinde,<br />

• Mitarbeit auf Gemeindeebene:<br />

„Runder Tisch für Jugendarbeit“<br />

und „Runder Tisch für Senioren-<br />

arbeit“,<br />

• Kooperation mit den Fachstel-<br />

len Sucht, im Kreis, der Caritas,<br />

der Diakonie,<br />

• Teilnahme bei Festen und Feiern<br />

der Kirchen und Zivilgemeinde.<br />

Die Gruppe wird heute von ca. 80<br />

Menschen regelmäßig besucht,<br />

wobei im Mittel ca. 15 Personen<br />

bei den Gruppenabenden<br />

anwesend sind. Organisiert als<br />

ordentliche Vereinsmitglieder beim<br />

Bundesverband sind mit der Frauengruppe<br />

(Leitung Frau Christine<br />

Lange) 36 Mitglieder. Hinzu kommen<br />

gut 2 Dutzend Förderer, die<br />

uns im Rahmen Ihrer Möglichkeiten<br />

kontinuierlich unterstützen.<br />

Und dann sind da noch all die<br />

Privat- und Geschäftsleute, die<br />

unsere Arbeit auf unterschiedlichste<br />

Weise wertschätzen und<br />

unterstützen. Dafür möchte ich<br />

mich hier an dieser Stelle ausdrücklich<br />

und recht herzlich bedanken.<br />

Das halte ich, halten<br />

Reportagen 17<br />

wir nicht für selbstverständlich.<br />

Ich gebe das Amt des Gruppenleiters<br />

(seit 2003) nun aus<br />

gesundheitlichen Gründen ab.<br />

Von der Gruppe einstimmig und<br />

ohne Enthaltung neu gewählt<br />

wurde Herr Dieter Dappen, Holzerstrasse<br />

9, 51789 Lindlar<br />

(Tel.-Nr.: 02266.4654849, Mobil:<br />

0160.92944904); Amtsübernahme<br />

ab dem 01.06.2011.<br />

Dieter ist seit fast 20 Jahren der KB<br />

Gruppe angeschlossen. Im stehen<br />

seine Gattin Marita und das ordentliche<br />

Mitglied Diana zur Seite.<br />

Ich sage allen Weggefährtinnen &<br />

Weggefährten für das mir entgegengebrachte<br />

Vertrauen Danke.<br />

Ich sage all den Menschen der<br />

Gemeinde Danke, die uns unterstützt,<br />

gefördert und integriert haben.<br />

Meine Bitte: bleiben Sie uns<br />

treu und unterstützen Sie meinen<br />

Nachfolger weiterhin so gut.<br />

Dir lieber Dieter wünsche ich von<br />

Herzen alles Gute und viel Freude<br />

an Deiner neuen, schönen und<br />

sehr verantwortungsvollen Aufgabe.<br />

Ihr, Euer Weggefährte<br />

Stephan Blumberg (im Mai 2011)<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


18<br />

Ein Tag im Kletterpark<br />

Im Rahmen der Fördermittel war<br />

es uns - angeleitet durch zwei<br />

Trainer - möglich, einen Tag im<br />

Hochseilgarten Sankt Augustin zu<br />

organisieren. Ziel war es, das Gemeinschaftsgefühl,<br />

das Vertrauen<br />

in die Gruppe und zu sich selbst<br />

zu fördern, eigene Ressourcen,<br />

aber auch Grenzen zu erkennen<br />

und natürlich gemeinsam Spaß zu<br />

haben. Alle Kriterien wurden erfüllt.<br />

Leider konnten an dem Tag<br />

nicht alle Gruppenmitglieder teil-<br />

nehmen; das tat der sehr guten<br />

Stimmung aber keinen Abbruch.<br />

Nach einer Einführung in die Sicherungstechnik<br />

ging es erst zu<br />

einfachen Übungen, welche die<br />

ganze Gruppe forderten.<br />

Hier ging es zum Beispiel darum,<br />

mit Unterstützung der anderen<br />

durch einen Seilsprung genau<br />

in die Reifen zu gelangen. Wir<br />

schafften dies auch unter großem<br />

Gelächter.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Ein weiterer<br />

Höhepunkt<br />

war das Ersteigeneines<br />

riesigen<br />

Baumes, immer<br />

gesichert<br />

durch die<br />

Gruppenmitglieder.<br />

Nicht<br />

alle schafften<br />

den Aufstieg – aber der Versuch<br />

zählte schon.<br />

Die Teamaufgabe, eine überdimensionale,<br />

in sich schwankenden<br />

Holzleiter zu erklimmen,<br />

stellte besondere Anforderungen<br />

und ging sehr an die körperlichen<br />

Grenzen. Aber auch hier zeigte<br />

sich der Teamgeist – ohne die<br />

Hilfe des jeweiligen Partners wäre<br />

keiner von uns nach oben gekommen.<br />

Besonders angenehm empfanden<br />

wir es, dass wir danach im<br />

Hochseilgarten selbständig agieren<br />

konnten. Jeder konnte sich<br />

seinen Weg suchen, eigene Grenzen<br />

erkennen, aber auch zum Teil<br />

über sich hinaus wachsen.<br />

Dass der Hochseilgarten auch<br />

für Kinder gut geeignet ist zeigt<br />

sehr eindrucksvoll dieses Bild.<br />

Besonders schön fanden wir das<br />

Froschkonzert, welches uns die<br />

ganze Zeit im Hochseilgarten<br />

begleitete. Überhaupt ist dieser<br />

Kletterpark durch seine Naturbelassenheit<br />

sehr ansprechend.<br />

Zurück ging es dann rasant über<br />

den See, was alle einfach toll fanden!


Das anschließende gemeinsame<br />

Grillen rundete diesen Tag ab, bei<br />

dem sich noch einmal über die<br />

gemachten Erlebnisse ausgetauscht<br />

wurde.<br />

Ein insgesamt erfolgreicher Tag<br />

in dem jeder für sich, neue Erfahrungen<br />

mit sich und der Gruppe<br />

sammelte.<br />

23.06.2011<br />

Marion Baumann<br />

-DJMiK Siegburg-<br />

Wie so viele Selbsthilfegruppen,<br />

gehen auch<br />

wir regelmäßig in Kliniken,<br />

um die Selbsthilfe<br />

als solches und insbesondere<br />

den <strong>Kreuzbund</strong><br />

vorzustellen.<br />

An diesem Abend waren<br />

Roland und ich in<br />

der Eschenberg-Wildpark-Klinik<br />

in Hennef.<br />

Die EWK ist eine reine<br />

Männer-Klinik, welche<br />

alle stoffgebundenen<br />

Süchte behandelt, die<br />

der Markt so bietet.<br />

Wir nutzen eine Präsentation,<br />

welche uns wie<br />

ein roter Faden durch<br />

die jeweiligen Vorstellungen<br />

leitet. Aber es<br />

bleibt genügend Spielraum<br />

für Fragen von<br />

den Patienten, bzw. für<br />

Fragen zu Alltagssituationen,<br />

die dann von uns mit den<br />

Patienten erörtert werden können.<br />

An diesem Abend war es wieder<br />

sehr lebhaft; viele Fragen kamen<br />

von den Patienten, was die Situation<br />

auflockerte und für uns angenehmer<br />

machte, als wenn das<br />

„Publikum“ nur schweigend vor<br />

einem sitzt.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung<br />

standen Roland und ich zu Gesprächen<br />

zur Verfügung, was von<br />

den Patienten auch genutzt wurde.<br />

Auch das von uns mitgebrachte<br />

Info-Material fand Zuspruch.<br />

Wir stellen immer wieder fest,<br />

wie wichtig diese Klinikvorstellungen<br />

sind, um Vorurteile oder<br />

Unwissenheit abzubauen und um<br />

aufzuzeigen, welche Hilfsange-<br />

Reportagen 19<br />

Patienteninfo in der Eschenberg-Klinik<br />

Marion Baumann, Roland Bethke<br />

bote nach der Therapie genutzt<br />

werden können. Häufig kommen<br />

Patienten in unsere Gruppen, um<br />

Erfahrungen mit der Selbsthilfe<br />

schon während ihres Klinikaufenthaltes<br />

zu machen.<br />

04.07.2011<br />

Marion Baumann<br />

-DJMiK Siegburg-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


20<br />

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten,<br />

unter dem obigen<br />

Arbeitstitel stellt sich der Vorstand<br />

des DV <strong>Köln</strong> den neuen Herausforderungen.<br />

Wie ihr ja wisst, beschäftigt<br />

sich unser Verband insgesamt<br />

mit der Weiterentwicklung<br />

der bewährten Konzepte, nimmt<br />

neue Arbeitsfelder auf, beschäftigt<br />

sich mit dem demografischen Wan-<br />

del und auch damit, neue Mitglieder<br />

für den <strong>Kreuzbund</strong> zu gewinnen.<br />

Als Auftakt zu diesem Prozess organisierten<br />

die Vorstandsmitglieder<br />

einen Wochenendworkshop<br />

unter dem o.g. Titel. Ziel war es,<br />

Einigkeit über die Themenstellungen<br />

und über das mögliche<br />

Verfahren zu erwirken. Andrea<br />

Stollfuß formulierte es so: „Das<br />

übergeordnete Ziel für uns als<br />

Vorstand ist, unseren DV so aufzustellen,<br />

dass wir auch in Zukunft<br />

als Verband bestehen und<br />

gute Arbeit leisten können.”<br />

Unter externer Begleitung wurden<br />

folgende Herausforderungen benannt<br />

(s. Bildtafeln rechts):<br />

• Integration junger Suchtkranker<br />

in den <strong>Kreuzbund</strong><br />

• Akzeptanz anderer Suchtmittel,<br />

Mehrfachabhängigkeit auch von<br />

illegalen Drogen und aller nicht<br />

stoffgebundenen Süchte wie<br />

Medien- oder Spielsucht<br />

• die Arbeit mit Familien (Familie<br />

als System)<br />

• Mitwirkung der Senioren und<br />

zum Thema<br />

• Gleichklang von Männern und<br />

Frauen<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

Neue Wege gehen - <strong>Kreuzbund</strong> im Aufbruch<br />

Zu den ja schon bekannten<br />

Themen er-<br />

gänzen sich aber<br />

weitere:<br />

• der Demographi-<br />

sche Wandel<br />

• zunehmender<br />

wirtschaftlicher<br />

Druck insbeson-<br />

dere im Hinblick<br />

auf Fördermittel<br />

und Zuschüssen<br />

• wachsende Ver-<br />

netzung der ge-<br />

samten Sucht-<br />

krankenhilfe<br />

• ein sich wandeln-<br />

des Umfeld z.B.<br />

Veränderungen<br />

bei Wohn- und<br />

Lebensformen,<br />

Kommunikation und Informati-<br />

onen über Medien etc.<br />

Allen am Prozess Beteiligten war<br />

schnell klar, dass diese Auseinandersetzung<br />

nicht vom DV Vorstand<br />

allein geführt werden kann.<br />

Alle Weggefährten haben mit Sicherheit<br />

eine eigene Wahrnehmung<br />

und Bewertung dieser Fragestellungen.<br />

Diese Sichtweisen<br />

gilt es zu erfahren und zu diskutieren,<br />

so dass möglichst alle in<br />

Verantwortung stehender Personen<br />

ihren Anteil zu den künftigen<br />

Strategien beitragen und die neuen<br />

Wege mitgestalten.<br />

Das heißt, der Vorstand des DV<br />

<strong>Köln</strong> möchte einen Dialogprozess<br />

initiieren und gestalten, in dem<br />

die vielfältigen<br />

Sichtweisen,<br />

Ideen und Erfahrungen<br />

aus<br />

dem Verband<br />

und seinem<br />

Umfeld in die<br />

Entwicklung<br />

der gemeinsamen<br />

Zukunft<br />

einfließen.<br />

„Gemeinsam aktiv werden“ ist<br />

das Motto einer Veranstaltung, in<br />

der alle Kräfte gebündelt werden.<br />

Mit Brigitte Emunds und einem<br />

zweiten Berater* wird der Vorstand<br />

des DV erfahrene Experten<br />

nutzen können, die den Prozess<br />

begleiten. Sie sind langjährig erfahren<br />

in der Steuerung solcher<br />

komplexen Entwicklungen. Brigit-


te Emunds begleitet den <strong>Kreuzbund</strong><br />

seit vielen Jahren als Supervisorin<br />

und Coach.<br />

Nun seid ihr alle herzlich eingeladen,<br />

Euch an diesem Prozess zu<br />

beteiligen.<br />

Dazu sagt Andrea Stollfuß: „Wir<br />

sind guter Dinge,<br />

dass wir<br />

mit Hilfe vieler<br />

aus dem <strong>Kreuzbund</strong>,<br />

eine für<br />

alle attraktive<br />

Zukunft gestalten<br />

werden. Wir<br />

haben großes<br />

Vertrauen in die<br />

Kraft unserer<br />

Organisation<br />

und Zuversicht,<br />

dass wir gemeinsam<br />

Antworten fin-<br />

den auf die für uns<br />

wichtigen Zukunfts-<br />

fragen und eine für<br />

uns alle attraktive<br />

Zukunft werden gestalten<br />

können.“<br />

Wir freuen uns auf<br />

Euch.<br />

Andrea Stollfuß,<br />

Brigitte Emunds<br />

*stand bei Redaktionsschluß<br />

noch nicht fest<br />

Reportagen 21<br />

v.l.n.r.: Gisela Schulz, Brigitte Emunds (Super-<br />

visorin), Ernst Päckert, Andrea Stollfuß,<br />

Axel Thon, Eberhard Tietz<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


22<br />

Interview mit Paul<br />

Paul Ritzki ist 71 Jahre alt, lebt<br />

in Bonn und ist seit vielen Jahren<br />

Mitglied im <strong>Kreuzbund</strong> Bonn. Paul<br />

ist alkoholkrank und hat sich bereit<br />

erklärt, aus seinem Leben zu<br />

erzählen. Ich kenne Paul schon<br />

einige Jahre als zuverlässigen,<br />

hilfsbereiten und engagierten<br />

Weggefährten.<br />

Andrea: Paul, wie bist Du zum<br />

<strong>Kreuzbund</strong> gekommen?<br />

Paul: 1986 habe ich meine erste<br />

Entgiftung gemacht und anschließend<br />

eine 6-monatige Langzeittherapie.<br />

Das war mein erster<br />

Versuch mit dem Alkohol abzuschließen.<br />

1989 machte ich bei der Caritas<br />

in Bonn eine ambulante Therapie.<br />

Dort sprach mich Hiltrud Frohning<br />

an, die den <strong>Kreuzbund</strong> bereits<br />

kannte und lud mich ein, doch<br />

einmal mitzukommen. Damals<br />

gab es nur eine <strong>Kreuzbund</strong>gruppe<br />

in Bonn, sie nannte sich „<strong>Kreuzbund</strong>gruppe<br />

Bonn 1“. Die damalige<br />

Gruppenleiterin hieß Helmi<br />

Grünspeck, ein „<strong>Kreuzbund</strong>-Urgestein“<br />

und Mitbegründerin des<br />

<strong>Kreuzbund</strong> Bonn.<br />

Es ging in meinem Leben auf und<br />

ab mit Rückfällen, Entgiftungen,<br />

Therapie und Selbsthilfe. Private<br />

Schicksalsschläge kamen hinzu,<br />

meine Frau verstarb mit 44 Jahren<br />

und ich blieb mit meiner Tochter<br />

und den Pflegekindern allein zurück.<br />

Das war schon richtig heftig,<br />

ich musste eine Zeit lang so<br />

viel und hart arbeiten, dass ich<br />

mich, meine Krankheit und auch<br />

die Gruppe völlig vernachlässigt<br />

habe. Natürlich bekam ich dann<br />

auch die Quittung: im Jahr 2000<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

ein heftiger Rückfall mit Angst-<br />

und Sprachstörungen während<br />

des Entzugs. Das war der Punkt,<br />

an dem ich nicht mehr konnte. Ich<br />

musste etwas verändern, sonst<br />

säße ich wahrscheinlich heute<br />

nicht hier. Ich habe drei Jahre gebraucht,<br />

um ernsthaft und dauerhaft<br />

trocken zu werden. Dabei hat<br />

mir der <strong>Kreuzbund</strong> sehr geholfen.<br />

Was mir sehr gut getan hat, war<br />

die Helferschulung. Das hat mir<br />

noch mehr Stabilität gegeben und<br />

ich konnte mich auch persönlich<br />

weiterentwickeln.<br />

Andrea: Was ist Dir schwer gefallen?<br />

Paul: In die Gruppe zu gehen, war<br />

für mich nicht schwierig, denn<br />

Gruppenerfahrung hatte ich ja<br />

schon lange und die positive Wirkung<br />

der Gruppe kannte ich auch.<br />

Schwer ist mir gefallen, mir selbst<br />

einzugestehen, dass ich alkoholkrank<br />

bin.<br />

Andrea: Was hat Dir geholfen?<br />

Paul: Die Ehrlichkeit der Gruppe,<br />

die mir den Spiegel vorgehalten<br />

hat und mir die Wahrheit ins Gesicht<br />

gesagt hat, obwohl ich sie<br />

nicht hören wollte. Manchmal war<br />

ich traurig oder wütend, wenn ich<br />

aus der Gruppe kam, aber letztendlich<br />

stimmte fast alles, was<br />

mir die anderen gesagt haben.<br />

Andrea: Wie war das mit Deiner<br />

Familie? Wie haben sie sich verhalten,<br />

in der nassen und in der<br />

trockenen Zeit?<br />

Paul: Ja, wie gesagt, meine Frau<br />

Ulla ist mit 44 Jahren verstorben,<br />

und ich musste sehen, wie es mit<br />

3 Kindern weitergeht. Das war auf<br />

jeden Fall ein schwerer Schlag<br />

und für mich ein Anlaß, mehr zu<br />

trinken. Die Älteste, meine leibliche<br />

Tochter, ist sehr schnell ausgezogen.<br />

Sie wollte meine Trinkerei<br />

nicht jeden Tag ertragen.<br />

Die anderen beiden Pflegekinder<br />

sind geblieben; sie haben sich irgendwie<br />

mit der Situation arrangiert.<br />

Letztendlich sind sie alle ihrer<br />

Wege gegangen. Heute habe<br />

ich wieder regelmäßig Kontakt zu<br />

meiner Tochter. Zu meinen Pflegekindern<br />

habe ich sporadisch<br />

Kontakt – bis auf den Jüngsten,<br />

der heute noch bei mir lebt.<br />

Andrea: Lohnt es sich trocken zu<br />

leben? Was ist heute anders?<br />

Paul: Es lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Ich habe einen klaren Kopf und<br />

kann mein Leben selbst bestimmen.<br />

Meine Lebensqualität ist<br />

gestiegen, nicht nur weil ich jetzt<br />

gesünder lebe, sondern auch weil<br />

ich mich und meine Umwelt wie-


der besser wahrnehme. Ich habe<br />

wieder Freude am Leben und ich<br />

habe im <strong>Kreuzbund</strong> viele Weggefährten<br />

kennen gelernt, mit denen<br />

ich ein Stück Lebensweg teile.<br />

Andrea: Was gefällt Dir, was<br />

schätzt Du am <strong>Kreuzbund</strong>? Was<br />

nicht?<br />

Paul: Ich schätze die Offenheit<br />

meiner Gruppe und den Umgang<br />

miteinander. Ehrlichkeit ist für<br />

mich eines der wichtigsten Gebote.<br />

Sie ist für mich genauso wichtig<br />

wie die Abstinenz und ich möchte<br />

keines von beiden eintauschen<br />

oder verlieren. Was ich nicht mag<br />

sind „Besserwisser, Alleswisser<br />

und Oberlehrer“, wenn Gruppenmitglieder<br />

ihre eigene Geschichte<br />

vergessen, wenn Leute Posten<br />

besetzen, aber nichts dafür tun.<br />

Und ich finde es schade und auch<br />

gefährlich, wenn Leute, die schon<br />

lange trocken sind, abheben und<br />

den Bezug zur Basis verlieren.<br />

Andrea: Was würdest Du ändern,<br />

wenn Du könntest?<br />

Paul: Ich wünsche mir viel mehr<br />

gemeinsame Aktivitäten sowohl<br />

im Freizeitbereich als auch in anderen<br />

Bereichen, zum Beispiel:<br />

Weiterbildung, Erfahrungsaustausch,<br />

Großgruppenarbeit und<br />

Info-Veranstaltungen. – Und ich<br />

wünsche mir, dass die Selbsthilfe<br />

im Vordergrund steht und nicht<br />

Macht und Hierarchie.<br />

Andrea: Paul, ich danke Dir für<br />

Deine Offenheit, aber eine Frage<br />

habe ich doch noch. Du hast Dich<br />

in Bonn am Beethoven-Gymnasium<br />

bei einem Schulprojekt en-<br />

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gagiert. Kannst Du uns darüber<br />

etwas erzählen?<br />

Paul: Dieses Schulprojekt fand<br />

im Rahmen des Religionsunterricht<br />

in den Klassen 6-10 statt<br />

und dabei ging es um Ausgrenzung<br />

von Randgruppen in unserer<br />

Gesellschaft. Ich bin von Herrn<br />

Pfarrer Petrat, dem Religionsleh-<br />

Reportagen 23<br />

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rer, angesprochen worden, ob ich<br />

den Schülern aus meinem Leben<br />

und von meiner Sucht erzählen<br />

und Fragen beantworten könnte.<br />

Das habe ich natürlich gerne<br />

getan, zumal die Schüler sehr interessiert<br />

waren und intensiv gefragt<br />

haben. Später haben mir die<br />

Schüler Briefe geschrieben und<br />

Rückmeldung gegeben. Insge-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


24<br />

r------<br />

samt habe ich ca. 30 Briefe erhalten<br />

und beim Lesen einiger Briefe<br />

konnte man erahnen, dass einigen<br />

Schülern das Problem Alkohol<br />

in der Familie nicht unbekannt<br />

war. Ich habe sie gefragt, ob sie<br />

einverstanden sind, wenn einige<br />

Briefe veröffentlicht werden. Sie<br />

hatten nichts dagegen, so habe<br />

ich ein paar mitgebracht.<br />

03.08.2011<br />

Andrea Stollfuß<br />

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(Jr9:).ch


Mein Weg in die Sucht und aus der Sucht<br />

Ich heiße Rolf<br />

Marrenbach,<br />

bin 53 Jahre<br />

alt, habe drei<br />

Kinder und bin<br />

trockener Alkoholiker.<br />

Meinen ersten<br />

Kontakt zum<br />

Alkohol hatte ich mit 17. Zu diesem<br />

Zeitpunkt wusste ich noch<br />

nicht, welche Gefahren der Alkohol<br />

hat und dass ich zukünftig<br />

ganz gewaltige Probleme damit<br />

bekommen würde.<br />

Nach meiner Ausbildung ging<br />

ich nach <strong>Köln</strong> und lebte in einem<br />

Wohnheim. Dort war es an der<br />

Tagesordnung, mit anderen, älteren<br />

Mitbewohnern die Zeit durch<br />

Saufgelage zu vergeuden. Dies<br />

ging über fast 3 Jahre so, dann<br />

wurde ich zur Bundeswehr eingezogen<br />

und die Sauferei ging weiter<br />

„mal mehr, mal weniger“.<br />

Es war auch eine schöne Zeit. Ich<br />

wurde akzeptiert, ich war locker,<br />

ich gehörte dazu, weil ich mithalten<br />

konnte.<br />

Nach meiner Bundeswehrzeit<br />

lernte ich meine damalige Ehefrau<br />

kennen. Wir heirateten.<br />

Die erste Zeit schaffte ich es,<br />

meinen Alkoholkonsum zu reduzieren.<br />

Ich trank Wochen und<br />

Monate gar nicht. Dann hatte ich<br />

Zeiten, in denen ich wieder über<br />

einen längeren Zeitraum sehr viel<br />

trank (Quartals-Saufen).<br />

Mit den Jahren traten immer öfter<br />

private und finanzielle Probleme<br />

auf, die ich versuchte, mit Alkohol<br />

zu verdrängen. Dies gelang mir<br />

auch - „bis zum nächsten Tag“.<br />

Wir hatten bereits drei Kinder,<br />

dennoch stand bei mir nicht mehr<br />

die Familie, sondern der Alkohol<br />

im Mittelpunkt. Ich versuchte,<br />

dies zu verharmlosen. Ich dachte<br />

mir immer neue Ausreden aus, um<br />

zu trinken. Ich trank heimlich und<br />

dachte, es würde keiner merken.<br />

Was meine Frau und meine Kinder<br />

in dieser Zeit durchgemacht haben,<br />

war mir nicht bewusst. Mein<br />

Trinken führte dazu, dass unsere<br />

Ehe Anfang 2001 scheiterte und<br />

wir uns scheiden ließen.<br />

Jetzt hatte ich einen neuen<br />

Grund, meinen Alkoholkonsum zu<br />

steigern. Ich stieg um auf härtere<br />

Sachen (Schnaps). Ich war ja der<br />

„arme, verlassene Ehemann und<br />

Vater“. Phasenweise litt ich durch<br />

den hohen Alkoholkonsum an<br />

Verfolgungswahn, Eifersucht.<br />

Als meine Exfrau 2002 verstarb,<br />

nahm ich meine drei Kinder wieder<br />

zu mir. Aber über zwei Jahre lang<br />

bestand mein Leben nur noch aus<br />

Alkohol, Alkohol, Alkohol. Ich verwahrloste<br />

zunehmend, legte keinen<br />

Wert auf Sauberkeit, Ordnung<br />

und kümmerte mich nicht um<br />

meine Kinder. Für die war ich nur<br />

noch körperlich anwesend. Ich<br />

zog mich immer mehr aus der Öffentlichkeit<br />

zurück, trank nur noch<br />

zu Hause.<br />

Ein Schlüsselerlebnis war ein<br />

kürzeres Gespräch mit meinem<br />

Sohn, der mich vor die Entscheidung<br />

stellte, entweder mein Trinken<br />

einzustellen oder er würde<br />

Reportagen 25<br />

das Jugendamt einschalten. Aber<br />

auch diese Drohung nahm ich<br />

nicht ernst.<br />

Erst ein Gespräch mit meiner damaligen<br />

Schwägerin, die mich<br />

fragte: „Rolf hast du Probleme?“,<br />

löste bei mir eine Blockade. Diesen<br />

Satz werde ich nie vergessen.<br />

Ich gestand mir ein, dass ich ein<br />

Alkoholproblem hatte.<br />

Einen Tag nach diesem Gespräch<br />

habe ich einen Termin bei der<br />

Suchtberatung wahrgenommen.<br />

Nach der Entgiftung habe ich eine<br />

5 ½ -monatige Therapie gemacht.<br />

Im Anschluss noch eine 6-monatige<br />

ambulante Nachsorge bei der<br />

Caritas.<br />

Seitdem besuche ich auch wöchentlich<br />

eine Selbsthilfegruppe.<br />

Für mich ist sehr wichtig, unter<br />

Gleichgesinnten zu sein. Ich bin<br />

jetzt seit 7 Jahren trocken, habe<br />

meine privaten Probleme auch<br />

ohne den Einsatz von Alkohol einigermaßen<br />

in den Griff bekommen.<br />

Ich weiß auch, dass ich<br />

jeden Tag auf´s Neue an mir arbeiten<br />

muss. Alkoholismus ist eine<br />

Krankheit und kann jeden treffen.<br />

Ich habe mir eingestanden, dass<br />

ich Alkoholiker bin, was der erste<br />

Schritt ist, um auf Dauer trocken<br />

zu bleiben.<br />

Ich habe fast 30 Jahre gebraucht,<br />

mir das einzugestehen.<br />

Rolf Marrenbach<br />

-Gruppe Morsbach-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


26<br />

Wie alle zwei Jahre veranstaltete<br />

die <strong>Kreuzbund</strong>-Gruppe Neuss-<br />

Mitte auch in diesem Jahr wieder<br />

eine mehrtägige Fahrt für seine<br />

Mitglieder sowie deren Angehörige.<br />

Obwohl meine Frau Trude und ich<br />

nicht Mitglied in dieser Gruppe<br />

sind, hatten wir wieder (wie vor<br />

zwei Jahren bereits) die Möglichkeit,<br />

mitzufahren.<br />

Am 23. Juni 2011 machten wir<br />

uns morgens auf den Weg. Ziel<br />

war Schönmünzach im Schwarzwald.<br />

Dank der guten Organisation<br />

von Jürgen war bereits die<br />

Fahrt dorthin ein gut geplantes<br />

Stück. Bei der ersten Rast gab<br />

es heißen Kaffee und frische<br />

Croissants, was uns allen gut tat.<br />

So konnten wir die Fahrt bis zur<br />

nächsten Rast fortsetzen. Dort<br />

hatten dann alle die Möglichkeit,<br />

etwas zu essen, zu trinken,<br />

sich die Beine zu vertreten oder<br />

ganz einfach nur auszuruhen.<br />

Pünktlich im Zeitplan waren wir<br />

dann in unserer Unterkunft, dem<br />

„Hotel Cafe Klumpp“. Erster<br />

Eindruck: Schön gelegen, sehr<br />

ruhige Umgebung (kein Durchgangsverkehr),<br />

sehr freundliches<br />

Personal, saubere und gepflegte<br />

Zimmer mit allem Komfort......<br />

Ganz einfach toll.<br />

Nach einem 4-Gänge-Menü saßen<br />

wir dann abends gemütlich<br />

zusammen, diskutierten und lernten<br />

uns besser kennen. Ein abschließenden<br />

Abendspaziergang<br />

rundete den Tag ab; alle gingen<br />

früh schlafen.<br />

Die nächsten beiden Tage waren<br />

ausgefüllt mit etlichen Freizeitak-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

<strong>Kreuzbund</strong> auf Achse - KB Gruppe Neuss Mitte<br />

tivitäten, an denen man teilnehmen<br />

konnte (oder auch nicht).<br />

Zu erwähnen wären hier nur:<br />

• Stadtrundfahrt in Baden-Baden<br />

• Besuch der Sommerrodelbahn<br />

in Enzklösterle<br />

• Minigolf<br />

• Sommerrodelbahn und „Down-<br />

Hill-Fahren“ im „Freizeitpark<br />

Mehliskopf“<br />

Besonders auf den Rodelbahnen<br />

und beim Down-Hill-Fahren waren<br />

wir alle wieder kleine Kinder,<br />

wenn auch auf einer Rodelbahn<br />

geflucht wurde, weil eine aus unserer<br />

Gruppe den ganzen Verkehr<br />

aufhielt und letztendlich etliche<br />

Bobs im Schneckentempo den<br />

Berg hinab-„fuhren“. (Wir verraten<br />

aber nicht wer es war. Zufrieden,<br />

Ursula??)<br />

Viel zu schnell vergingen die<br />

Tage.<br />

Sonntags machten wir uns dann<br />

alle getrennt auf den Heimweg.<br />

Fazit dieser Fahrt:<br />

Einfach nur schön!<br />

Es war nicht das letzte Mal, dass<br />

wir dort im Schwarzwald waren.<br />

Für die nächste Fahrt in zwei Jahren<br />

haben wir uns schon vormerken<br />

lassen. Dieses Hotel (http://<br />

www.hotel-klumpp.de) kann man<br />

jedem nur empfehlen.<br />

Danke an die ganze Gruppe, vor<br />

allem aber Danke an Jürgen für<br />

die gute Organisation.<br />

Otmar Alles<br />

KB-Gruppe Neuss-West


Reportagen 27<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


28<br />

Die Tagung stand dieses Jahr<br />

unter dem Thema „Konstruktiver<br />

Umgang mit Frustration in der<br />

Suchtselbsthilfe“. Nach dem obligatorischen<br />

Gottesdienst, der<br />

sehr ansprechend und themenbezogen<br />

gehalten wurde, gab<br />

es einen Vortrag von Herrn Werner<br />

Brück, Leiter einer Fachklinik<br />

für Abhängigkeitskranke i. R.<br />

Natürlich musste vorher der neuen<br />

Bundesvorsitzenden, Andrea<br />

Stollfuß, gratuliert werden, worauf<br />

sie ein paar begrüßende Worte<br />

sagte. Außer dem Vortrag gab es<br />

einen Musikbeitrag von der Spielergruppe<br />

der Caritas aus Euskirchen,<br />

die großen Anklang mit ihrer<br />

Darbietung fand.<br />

Das Referat von Herrn Werner<br />

Brück war recht eindrucksvoll<br />

– leider konnte ich dieses nicht<br />

bis zu Ende verfolgen. Bei einem<br />

zufälligen Blick in Richtung<br />

unseres aufgebauten Zeltes mit<br />

der 0-Promille Bar war klar, das<br />

dort schnelle Hilfe angesagt war.<br />

Der Wind hatte ganze Zeltplanen<br />

weggeweht. Aber Dank der unkomplizierter<br />

Hilfe einiger anderer<br />

Teilnehmer, gelang es uns, wei-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Reportagen<br />

6. Zissendorfer Fachtagung für Selbsthilfegruppen<br />

testgehend störungsfrei - was vor<br />

allem das Referat betraf - das Zelt<br />

schnell abzubauen und alles in Sicherheit<br />

zu bringen.<br />

Nach dem Essen gab es - wie gewohnt<br />

- Arbeitsgruppen. Ich selbst<br />

moderierte - gemeinsam mit<br />

Herrn Pfankuche-Klemenz - die<br />

Gruppe „Immer dieselben Themen“.<br />

In dieser<br />

Gruppe herrschte<br />

ein reger Austausch.<br />

Interessant<br />

dabei war, dass<br />

viele Teilnehmer<br />

aus unterschiedlichenSelbsthilfeverbänden<br />

kamen<br />

und sich dort austauschten.<br />

Es wurden<br />

Unterschiede<br />

in der Gruppengestaltung<br />

aber<br />

auch Gemeinsamkeiten entdeckt.<br />

Insgesamt ein interessanter Austausch,<br />

der noch länger hätte<br />

dauern können.<br />

Zum Abschluss gab es Kaffee und<br />

Kuchen und es fand ein lebhafter<br />

Austausch untereinander über die<br />

einzelnen Gruppen statt.<br />

Herr Pfankuche-Klemenz bot<br />

noch einen Rundgang durch das<br />

Anwesen an, dem ich mich auch<br />

anschloss. Es war ein insgesamt<br />

abwechslungsreicher und sehr interessanter<br />

Tag.<br />

Marion Baumann<br />

-DJMiK Siegburg-<br />

23.06.2011


Fachtagung „Spiritualität und Sucht“ / 21.10.2011<br />

Aus- und Weiterbildung 29<br />

Peter Spangenberg<br />

(am Mikrophon)<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


30<br />

Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Absender:<br />

Sucht in NW _______________________________<br />

Am Stadelhof 15<br />

33098 Paderborn _______________________________<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

_______________________________<br />

PER FAX 05251/209-202 _______________________________<br />

Anmeldung zur Fachtagung „Es muss doch mehr als alles geben“ Spiritualität in der<br />

Suchtkrankenhilfe am 21. Oktober 2011 im Caritasverband für das Bistum Essen e. V.<br />

Träger/Beratungsstelle:<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Nr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Telefon:<br />

Fax:<br />

Email-Adresse:<br />

Anmeldeschluss: 30.09.2011<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

............................................, den, .................................. ......................................................<br />

( Ort ) ( Datum ) ( Unterschrift )


Einladung zur Informationsveranstaltung<br />

„Das Fetalen Alkoholsyndrom – Unterstützung für Kinder und Eltern“<br />

Alkohol in der Schwangerschaft ist heute der bedeutsamste Schadstoff für das ungeborene Kind.<br />

Durch den Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann es zu vor- und nachgeburtlichen Schäden<br />

kommen, die das Kind in der Gesamtheit körperlicher, geistiger und seelischer Entwicklung beeinträchtigen.<br />

Nicht selten müssen die betroffenen Kinder und Jugendlichen hören, sie seien „frech“ oder „faul“<br />

und den Eltern wird manchmal vorgehalten, die Kinder nicht richtig zu erziehen.<br />

Um sowohl die Kinder als auch die Eltern zu unterstützen und zu entlasten, ist eine gute Aufklärung<br />

all derer, die mit den betroffenen Familien befasst sind, von zentraler Bedeutung. Darum<br />

laden wir Sie als Mitarbeiter/innen der Suchthilfe und der Suchtselbsthilfe herzlich ein zum<br />

Vortrag von Dr. Reinhold Feldmann von der FAS-Ambulanz der Universitätsklinik Münster:<br />

„Das fetale Alkoholsyndrom – Erkennen und Unterstützen“<br />

Aus- und Weiterbildung 31<br />

Die Veranstaltung findet statt am 30. November 2011 im großen Saal des Sozialdienstes Kath. Männer<br />

<strong>Köln</strong> e.V., Große Telegrafenstr. 31, 50676 <strong>Köln</strong> von 16.30 bis ca. 19.00 Uhr. Der anschließende<br />

Erfahrungsaustausch und die Fachdiskussion mit dem Vortragenden bieten die Gelegenheit, die<br />

Wahrnehmung für FASD und soziale Auffälligkeiten zu sensibilisieren. Sie erhalten ausreichend<br />

Gelegenheit, eigene Fragen und Anliegen einzubringen.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Georg Seegers Helene Krötz Andrea Stollfuß<br />

-Diözesan-Caritasverband <strong>Köln</strong>- -Psychosozialer Dienst SKM <strong>Köln</strong>- -<strong>Kreuzbund</strong> DV <strong>Köln</strong>-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


32<br />

Nachruf<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Nachruf<br />

Am 25. Juli 2011 verstarb nach schwerer Krankheit<br />

unser lieber Weggefährte Hubert Klöcker.<br />

Die Welt ist um einen lieben Menschen ärmer geworden.<br />

Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied zu nehmen.<br />

Wir sind in Gedanken bei Dir und Maria und trauern um Dich,<br />

unseren lieben Freund und Weggefährten.<br />

Dein Andenken werden wir in Ehren halten.<br />

für den <strong>Diözesanverband</strong> <strong>Köln</strong> Andrea Stollfuß<br />

für alle Gruppen im Kreis Euskirchen Wilma Bartsch


Nachruf<br />

Die <strong>Kreuzbund</strong>gruppe Euskirchen 2 trauert<br />

um Ihren Freund und Weggefährten<br />

Hubert Klöcker<br />

*10.03.1948 †25.07.2011<br />

Nachruf 33<br />

Hubert hat vor über 20 Jahren die <strong>Kreuzbund</strong>gruppe Euskirchen 2 als<br />

Gruppenleiter weitergeführt; dieses Amt bekleidete er 15 Jahre. Seine<br />

guten Kontakte zur Caritas haben vielen Hilfesuchenden geholfen, auf den<br />

richtigen Weg zurückzufinden. An vielen Schulen hat er in Projektwochen<br />

Aufklärung zum Thema Sucht betrieben, und im Marienhospital Euskirchen<br />

lange Jahre Dienstags den <strong>Kreuzbund</strong> vorgestellt. Hubert war viele<br />

Jahre Regionalbeauftragter und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Kreuzbund</strong> Euskirchen. Zuletzt war er für die Seniorenarbeit im <strong>Kreuzbund</strong><br />

zuständig. Hubert hinterlässt also eine große Lücke in unserer Gruppe<br />

sowie im <strong>Kreuzbund</strong> allgemein.<br />

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Maria.<br />

Wir werden die Gruppe in seinem Sinne weiterführen.<br />

<strong>Kreuzbund</strong>gruppe Euskirchen 2<br />

Hajo Gilsdorf und Kurt Hahn<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


34<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>Kreuzbund</strong> e.V. <strong>Diözesanverband</strong> <strong>Köln</strong><br />

verantwortlich für Andrea Stollfuß<br />

den Inhalt<br />

Redaktion Otmar Alles, Raymond Bauer, Klaus Slavicek,<br />

Andrea Stollfuß, Eberhard Tietz, Axel Thon<br />

BLICKPUNKT • Georgstr. 20 • 50676 <strong>Köln</strong><br />

an dieser Ausgabe Reinhard Metz, Astrid Lauft, Karl Reinartz, Peter Konieczny, Gunhild<br />

Ahmann, Otmar Alles, Raymond Bauer, Sylvia Yebo, Stephan Blum-<br />

berg, Marion Baumann, Andrea Stollfuß, Brigitte Emunds, Rolf Marren-<br />

bach<br />

Layout, Grafik & KreativDesign<br />

Bildredaktion Höhenring 13 • 53913 Swisttal<br />

Druck Druckerei Brandt<br />

Rathausgasse 13 • 53111 Bonn<br />

Erscheinungsweise halbjährlich<br />

Redaktionsschluß 15. November 2011<br />

für die Ausgabe 3/2011<br />

Beiträge, die Sie gerne Otmar Alles • Jülicher Landstr. 91 • 41464 Neuss<br />

in der nächsten Aus- otmar@arcor.de<br />

gabe gedruckt sehen Andrea Stollfuß • Poppelsdorfer Allee 34 • 53115 Bonn<br />

möchten, bitte an a.stollfuss@gmx.de<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung. Sie<br />

können zurückgegeben werden, wenn entsprechendes Rückporto beigefügt ist. Mit der Übergabe<br />

von Texten und Fotos überträgt der Autor die Rechte zur Veröffentlichung an die Redaktion.<br />

Eingeschlossen ist das Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung auf der <strong>Kreuzbund</strong> Webseite.<br />

Im BLICKPUNKT namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Bei Bedarf behält sich die Redaktion Text-Kürzungen vor.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

Impressum


Ein großer Wunsch an Euch<br />

Wir freuen uns wirklich riesig,<br />

wenn Ihr uns aus Eurem Leben<br />

erzählt. Besonders angetan haben<br />

uns die ganz persönlichen,<br />

oft sehr anrührigen Geschichten.<br />

Also schreibt auf, was Ihr erlebt<br />

habt - vor - und nachdem Ihr den<br />

<strong>Kreuzbund</strong> kennen gelernt habt.<br />

Keiner von Euch muss dabei<br />

perfekt in seiner Wortwahl sein;<br />

selbst schreiben können muss<br />

man dabei nicht. Wer nicht schreiben<br />

kann oder will, den interviewen<br />

wir einfach.<br />

Wir verwenden dabei immer Eure<br />

eigene Sprache; nur so sind die<br />

Geschcihten authentisch, griffig<br />

und so lebensnah, wie nur Ihr es<br />

beschreiben könnt.<br />

Habt also Mut.<br />

Setzt Euch hin und schreibt auf,<br />

was Ihr immer schon einmal erzählen<br />

wolltet.<br />

Lustiges und Trauriges, Schönes<br />

und Schlechtes; Geschichten, die<br />

Mut machen, die aber auch die<br />

Mutlosigkeit zeigen, die Hoffnung<br />

machen und all die Hoffnungslosigkeit<br />

schildern, die wir alle erlebt<br />

haben. Gebt anderen ein Beispiel<br />

dafür, dass es sich immer lohnt,<br />

zu kämpfen. Zu kämpfen für ein<br />

drogenfreies Leben, das noch so<br />

unendlich viel Schönes für uns<br />

bereithält.<br />

Wir freuen uns auf Deine/Eure:<br />

„Meine Geschichte“.<br />

Eine Bitte in eigener Sache:<br />

der BLICKPUNKT lebt von Euren<br />

Bildern; leider läßt sehr oft die zur<br />

Verfügung gestellte Qualität eher<br />

zu wünschen übrig.<br />

Bitte macht viele, viele Bilder.<br />

Stellt dabei Eure Kamera (es hat<br />

ja heute fast jeder so ein kleines<br />

Gerät) auf die größtmögliche Auflösung<br />

ein. Nur so können wir<br />

wirklich gut damit arbeiten, erlauben<br />

sie uns dann auch, zu dunkle<br />

Bereiche aufzuhellen, Falschfarben<br />

auszufiltern und unscharfes<br />

nachzuschärfen. Beispiel gefällig:<br />

bitte sehr. Schaut auf der Seite 9<br />

oben links das Bild an. Das haben<br />

wir aus einem Zeitungsausschnitt<br />

kopiert (dafür ist es tatsächlich<br />

noch ganz gut; aber leider viel zu<br />

klein). Hier ist das gleiche Bild,<br />

nur doppelt so groß.<br />

Ihr seht den Effekt: pixelig, unscharf,<br />

kurzum: schlecht.<br />

Daher hier die Lösung für alle, die<br />

größere Datenmengen zu versenden<br />

haben: einfach ins Internet<br />

hochladen und verschicken. Ihr<br />

Tipp der Redaktion 35<br />

denkt, das ist kompliziert? Dann<br />

aufgepasst: das Gegenteil ist<br />

richtig.<br />

Geht einmal auf die Webseite:<br />

https://www.filemail.com; im sich<br />

öffnenden Fenster gebt oben die<br />

E-Mail-Adresse ein, an den Ihr<br />

die Daten, Bilder schicken wollt;<br />

im darunter liegenden Fenster<br />

Eure eigene E-Mail-Adresse; dazu<br />

noch eine Bemerkung. Im großen<br />

Fenster werden jetzt die Bilder<br />

von Eurer Festplatte eingesetzt,<br />

dann unten auf „send“ geklickt,<br />

fertig. Der Server lädt jetzt Eure<br />

Bilder hoch und verschickt an den<br />

Empfänger einen Link, den dieser<br />

nur in seiner E-Mail anklicken<br />

muss; danach öffnet sich wiederum<br />

der Internetbrowser und die<br />

Daten können heruntergeladen<br />

werden. So einfach kann Internet<br />

sein. Filemail stellt dabei jedesmal<br />

2 GB kostenlos zur Verfügung,<br />

also reichlich Platz für Eure Geschichten<br />

und Bilder.<br />

Klaus Slavicek<br />

KreativDesign<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011


Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.<br />

-Blaise Pascal-<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011<br />

<strong>Blickpunkt</strong> - Ausgabe 2/2011

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