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160. Todestag 2007 Fanny Hensel und Felix Mendelssohn ...

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100 Jahre<br />

Franz Biebl<br />

<strong>160.</strong> <strong>Todestag</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong> Bartholdy<br />

In Memoriam<br />

Ruth Schonthal<br />

ISSN 1862-5126 2/2006<br />

1


2<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

2006 ist ein Jubiläumsjahr: Die r<strong>und</strong>en Geburtstage vieler bekannter<br />

<strong>und</strong> berühmter MusikerInnen <strong>und</strong> KomponistInnen jähren<br />

sich. Wir stellen Ihnen einige der interessanten JubilarInnen<br />

vor: Die Darmstädter Komponistin Barbara Heller feiert<br />

im November diesen Jahres ihren 70. Geburtstag. Sie liebt das<br />

Experiment <strong>und</strong> den Austausch mit anderen Künsten. Offenheit<br />

<strong>und</strong> Experimentierlust kennzeichnen ihre Werke, die traditionell<br />

oder auch grafisch notiert sind, immer aber die improvisatorische<br />

Fantasie <strong>und</strong> den Gestaltungswillen der InterpretInnen<br />

herausfordern. Ebenfalls seinen 70. Geburtstag feiert<br />

der Esslinger Komponist <strong>und</strong> Organist Hans Georg Bertram. Er<br />

ist eine feststehende Größe in der zeitgenössischen evangelischen<br />

Kirchenmusik <strong>und</strong> sieht Musik als ein Geschenk Gottes.<br />

Dies verbindet ihn mit Ludwig Prautzsch, der in diesem Jahr<br />

80 Jahre alt wird. Kirchenmusik ist für ihn Verkündigung des<br />

Evangeliums <strong>und</strong> Lebenshilfe für den Menschen. Dieser Gr<strong>und</strong>satz<br />

prägt das Leben <strong>und</strong> Schaffen des Kasseler Kantors, Kirchenmusikdirektors,<br />

Komponisten, Dozenten <strong>und</strong> Bachforschers. Der<br />

große Chorkomponist Franz Biebl verstarb 2001 nach kurzer<br />

Krankheit im Alter von 95 Jahren. Er wäre in diesem Jahr 100<br />

Jahre alt geworden. Im Mittelpunkt seines Schaffens stand das<br />

Volkslied, das er kunst- <strong>und</strong> sachgerecht bearbeitete.<br />

Der Kantor, Komponist (<strong>und</strong> Feuerwehrhauptmann) Neithard<br />

Bethke ist seit 50 Jahren als Kirchenmusiker im Amt. Seine<br />

musikalische Tätigkeit beschränkt sich nicht auf den Gottesdienst,<br />

die „Sommerakademie” <strong>und</strong> die „Ratzeburger Domkonzerte”.<br />

Alljährlich initiiert er im Sommer „Internationale Orgelwochen”,<br />

an denen Organisten aus aller Welt beteiligt sind. Er<br />

arbeitet eng mit dem Schleswig-Holstein-Festival zusammen<br />

<strong>und</strong> ist international als Organist, Dirigent <strong>und</strong> Orgelsachverständiger<br />

gefragt.<br />

Wenige Tage nach ihrem 82. Geburtstag ist die bedeutende<br />

deutsch-amerikanische Komponistin <strong>und</strong> Pianistin Ruth Schonthal<br />

gestorben. Anfang Juli 2006 erlag sie in ihrem Haus in<br />

Scarsdale bei New York den Folgen eines Herzinfarkts. Der künstlerische<br />

Elfenbeinturm war ihr fremd. Ihre emotionsgeladene,<br />

tief in der europäischen Tradition verwurzelte Musik kommuniziert<br />

mit dem Publikum. Schonthal verstand ihr Werk als Abbild<br />

der komplexen menschlichen Gefühlswelt. Wir gedenken<br />

Ihrer mit einem ausführlichen Nachruf.<br />

Einen Ausblick auf das Jahr <strong>2007</strong> gibt das Portrait zum <strong>160.</strong><br />

<strong>Todestag</strong> der Geschwister <strong>Fanny</strong> <strong>und</strong> <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong>, die<br />

leidenschaftlich miteinander verb<strong>und</strong>en waren <strong>und</strong> beide im<br />

Jahre 1847 verstorben sind.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihr Tableau Musical<br />

INHALT<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

15<br />

IMPRESSUM<br />

„Musik ist Lobpreis. Sie ist ein<br />

Geschenk Gottes, eine Gabe,<br />

die zur Aufgabe wird, zur Weitergabe.”<br />

Hans Georg Bertram zum 70. Geburtstag<br />

Neithard Bethke<br />

– immer im Einsatz<br />

„Verschiedene Kulturen<br />

haben meine Musik geprägt.”<br />

Ruth Schonthal – In Memoriam<br />

„Am liebsten wär’ ich selbst Musik”<br />

Ein Portrait der Komponistin<br />

Barbara Heller zum 70. Geburtstag<br />

„Gott ist mein König”<br />

Ludwig Prautzsch <strong>und</strong> die<br />

evangelische Kirchenmusik<br />

<strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong><br />

Bartholdy<br />

<strong>160.</strong> <strong>Todestag</strong> der Geschwister <strong>2007</strong><br />

„Ich bin nur ein kleiner<br />

Komponist kleiner Lieder”<br />

Franz Biebl zum 100. Geburtstag<br />

Ticker<br />

Konzerte <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

Tableau Musical Nr. 2/2006<br />

HerausgeberInnen: Arbeitsgemeinschaft<br />

Unabhängiger Musikverlage (AUM)<br />

Redaktion, wiss. Rubriken <strong>und</strong> Anzeigenverwaltung:<br />

Sabine Kemna, Ursula Eichenberg, Birgit Matthei<br />

Redaktionsanschrift: Tableau Musical,<br />

Naumburger Str. 40, 34127 Kassel, info@furore-verlag.de<br />

Anzeigen: Es gilt die Anzeigenliste 1/06.<br />

Coverdesign <strong>und</strong> Gestaltung: e-bildwerke, Kassel<br />

Druck: Grafische Werkstatt von 1989, Kassel<br />

Verlag: Furore Verlag, Kassel<br />

Tableau Musical erscheint zweimal im Jahr.<br />

Abonnementpreis im Inland: Euro 15,00, im Ausland Euro 20,00.<br />

Jegliche Form der Vervielfältigung, Speicherung etc.<br />

ohne ausdrückliche Genehmigung ist untersagt.<br />

© 2006 by Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Musikverlage AUM<br />

ISSN 1862-5126


„Musik ist Lobpreis. Sie ist ein Geschenk<br />

Gottes, eine Gabe, die zur Aufgabe wird,<br />

zur Weitergabe.”<br />

Hans Georg Bertram<br />

zum 70. Geburtstag<br />

Der Esslinger Komponist <strong>und</strong> Organist ist eine feststehende<br />

Größe in der zeitgenössischen evangelischen Kirchenmusik.<br />

Hans Georg Bertram, 1936 als Sohn eines Theologieprofessors<br />

in Gießen geboren, studierte zunächst Evangelische Kirchenmusik,<br />

Orgel bei Hans-Arnold Metzger <strong>und</strong> Komposition bei<br />

Johann Nepomuk David an der Staatlichen Hochschule für Musik<br />

<strong>und</strong> darstellende Kunst in Stuttgart. 1963 promovierte er bei<br />

Georg Reichert an der Universität Würzburg in Musikwissenschaft.<br />

Anschließend war er über viele Jahre Kantor <strong>und</strong> Organist<br />

an der Petruskirche in Gießen. 1978 wurde Hans Georg<br />

Bertram als Dozent für Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation<br />

<strong>und</strong> Musikgeschichte an die Hochschule für Kirchenmusik in<br />

Esslingen berufen, <strong>und</strong> lehrte dort, seit 1988 als Professor, bis<br />

zu seiner Emeritierung 1997.<br />

Seit 1978 ist er als Organist an der Stadtkirche in Esslingen,<br />

eine Stelle, an der ein anspruchsvolles Kirchenmusikprogramm<br />

erwartet wird. Seit 1997 organisiert er mit Uwe Schüssler die<br />

„Orgelnacht von acht bis acht” in der Esslinger Stadtkirche,<br />

bei der jeweils von Samstagabend bis Sonntagfrüh ein zwölfstündiges<br />

Konzertprogramm stattfindet. Eine Meisterleistung<br />

für sich, <strong>und</strong> natürlich längst zu einem „Muss” für alle Kirchenmusikinteressierten<br />

geworden.<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

BUCH<br />

Hans Georg Bertram<br />

Geheimnisvoller Brahms<br />

Versuch über die 7 Klavierfantasien op. 116, Versuch über die 11 Choralvorspiele<br />

für Orgel op. 122. Musiktheoretische Ausführungen mit Notenbeispielen<br />

EM 1158 ISBN 3-87537-276-X e 12,50<br />

„Flüssig <strong>und</strong> auch Laien zugänglich ist diese ...Veröffentlichung zu lesen, die<br />

allen Brahms-Interessierten nur empfohlen werden kann”.<br />

(Württemb. Blätter für Klaviermusik).<br />

NOTEN<br />

Concerto Urbinate II<br />

für Orgel (manualiter) oder ein anderes Tasteninstrument<br />

EM 843 ISMN: M-<strong>2007</strong>-0793-9 e 7,50<br />

Sonate für 2 Orgeln<br />

EM 898 ISMN: M-<strong>2007</strong>-0846-6 e 10,00<br />

Als Komponist kann Hans Georg Bertram stilistisch als traditionsverb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> gemäßigt modern klassifiziert werden.<br />

Er sieht keinen gr<strong>und</strong>sätzlichen Unterschied zwischen „geistlicher”<br />

<strong>und</strong> „weltlicher” Musik. Sein Werkverzeichnis enthält<br />

über 200 Kompositionen: Chor- <strong>und</strong> Orgelwerke, Kammermusik,<br />

Orchesterwerke (darunter zwei Sinfonien), Konzerte <strong>und</strong> Oratorien.<br />

Am bekanntesten sind sicher seine Sammlungen Ludis<br />

choralis <strong>und</strong> Exercitium chorale <strong>und</strong> seine Oratorien für Sprechstimme<br />

<strong>und</strong> Orgel, denen zum großen Teil Übersetzungen biblischer<br />

Bücher von Walter Jens zugr<strong>und</strong>e liegen. Aber auch seine<br />

„Kleine Adventskantate“ für Kinderchor, Flöte <strong>und</strong> Orgel,<br />

die er 1974 schrieb <strong>und</strong> unter dem Titel „Krippe <strong>und</strong> Kreuz“ im<br />

Verlag Merseburger (EM 1702) veröffentlicht ist, gehört seit<br />

ihrem Entstehen zu den beliebtesten ihres Genres. Sie zeigt,<br />

dass Hans Georg Bertram ein elementarer Musiker mit großem<br />

pädagogischen Gefühl ist.<br />

Variationen für Orgel über ein Thema von Johannes Brahms<br />

EM 1829 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1628-3 e 8,50<br />

2. Streichquartett<br />

EM 2132 ISMN M-<strong>2007</strong>-2144-7 i. Vb.<br />

Engelsbrücke für Vibraphon <strong>und</strong> Orgel<br />

EM 2155 ISMN M-<strong>2007</strong>-2175-1 e 18,00<br />

Krippe <strong>und</strong> Kreuz<br />

Kleine Adventskantate für einstimmigen<br />

Kinderchor, Flöte <strong>und</strong> Orgel<br />

EM 1702 ISMN M-<strong>2007</strong>-1551-4<br />

Chorpart. e 1,50 Partitur e 4,00<br />

Sucht den Lebendigen nicht bei den Toten<br />

Motette nach Worten von Lothar Zenetti für 4st.<br />

gem. Chor <strong>und</strong> Gemeindegesang ad lib.<br />

EM 243 ISMN M-<strong>2007</strong>-0361-0 e 3,50*<br />

Dieses Werk wurde bei dem Kompositionswettbewerb anlässlich des 125-jährigen<br />

Bestehens des Verlages Merseburger ausgezeichnet.<br />

3


Ruth Schonthal<br />

– In Memoriam<br />

Wenige Tage nach ihrem 82. Geburtstag ist die bedeutende<br />

deutsch-amerikanische Komponistin <strong>und</strong> Pianistin Ruth Schonthal<br />

gestorben. Anfang Juli 2006 erlag sie in ihrem Haus in Scarsdale<br />

bei New York den Folgen eines Herzinfarkts. Bis zuletzt<br />

war sie als Kompositionsprofessorin an der New York University<br />

aktiv. Im Juni hat sie ihr letztes Werk beendet. Mehr als 100<br />

Musikstücke umfasst ihr Werkverzeichnis, unter anderem drei<br />

Opern, zahlreiche Orchesterwerke, Ballettmusik, Kammermusik,<br />

Klaviermusik <strong>und</strong> Lieder. Ihre Musik findet weltweit Beachtung.<br />

In den letzten Jahren fanden Aufführungen u. a. in New York, La<br />

Paz, Odessa, Rom, Wien, Amsterdam <strong>und</strong> Berlin statt. Ihre Kompositionen<br />

reflektieren Fragen <strong>und</strong> Themen der heutigen Welt.<br />

Der künstlerische Elfenbeinturm war ihr fremd. Ihre emotionsgeladene,<br />

tief in der europäischen Tradition verwurzelte Musik<br />

kommuniziert mit dem Publikum. Schonthal verstand ihr Werk<br />

als Abbild der komplexen menschlichen Gefühlswelt.<br />

Am 27. Juni 1924 wurde sie in Hamburg geboren. Im Alter<br />

von fünf Jahren begann sie zu komponieren <strong>und</strong> wurde als<br />

jüngste Schülerin am Sternschen Konservatorium in Berlin aufgenommen.<br />

Im Berlin der dreißiger Jahre galt sie als „W<strong>und</strong>erkind”.<br />

1935 wurde sie als Jüdin vom Konservatorium verwiesen.<br />

4<br />

„Verschiedene Kulturen<br />

haben meine Musik geprägt.”<br />

Mit ihrer Familie floh sie 1939 vor den Nazis nach Stockholm.<br />

Wegen Ihrer außergewöhnlichen Begabung bekam sie einen<br />

Studienplatz an der Königlichen Musikakademie. Im Alter von<br />

14 Jahren veröffentlichte sie ihre erste Sonatine. 1941 wurde<br />

es für ihre Familie auch in Schweden zu gefährlich. Die politisch<br />

unsichere Situation führte sie über Umwege nach Mexiko-<br />

City, wo Ruth Schonthal bei Manuel M. Ponce zu studieren<br />

begann. Im Palacio de Bellas Artes spielte Ruth Schonthal als<br />

19-Jährige die Uraufführung ihres ersten Klavierkonzertes. Paul<br />

Hindemith holte sie 1946 als seine Schülerin an die Yale University<br />

in New Haven. Sie war eine von ganz wenigen, die bei<br />

ihm das Studium abschlossen – mit Auszeichnung. Seit 1958<br />

lebte sie mit ihrem Ehemann, dem Maler Paul Seckel, <strong>und</strong> ihren<br />

drei Söhnen in der Nähe von New York.<br />

Das Exil sei für einen Künstler kein zufälliger Umstand, sondern<br />

die eigentliche Quelle seiner Kunst, hat Lion Feuchtwanger<br />

einmal gesagt. Das traf für Ruth Schonthal sicher zu. Sie<br />

nutzte den weiten Erfahrungshorizont, den das Leben im Exil<br />

mit sich gebracht hatte. Musiksprachen aus unterschiedlichen<br />

Ländern <strong>und</strong> Zeiten begegnen dem Hörer in ihren Kompositionen.<br />

Europäische Traditionen, die amerikanische Moderne <strong>und</strong><br />

die mexikanische Folklore haben die Komponistin zu umfassenden<br />

Synthesen angeregt. In dem Klavierwerk „Fiestas y<br />

Danzas” überlagern sich die 1960er Jahre in Amerika, in denen<br />

das Werk entstanden ist, mit der Erinnerung an die Mariachi-<br />

Folklore aus dem Mexiko der 1940er. In dem Werk „Nachklänge“<br />

(Reverberations) für präpariertes Klavier von 1967–1974 hat<br />

sie sich künstlerisch mit ihrer Exil-Situation <strong>und</strong> ihren Erinnerungen<br />

an Deutschland auseinandergesetzt. Ihr drittes Streichquartett<br />

trägt den Titel „In Memoriam Holocaust”. Mit dem<br />

problematischen Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturkreise<br />

<strong>und</strong> Religionen befasst sich „A Bird Flew Over Jerusalem”.<br />

Das Interesse an Symbiosen ist ein besonderes Kennzei-


chen von Ruth Schonthals Kompositionsstil. Mit großer Offenheit<br />

<strong>und</strong> Neugier schmilzt sie Stilmittel aus der romantischen<br />

Klavierliteratur, Minimal Music oder Aleatorik in ihre eigene<br />

Musiksprache um.<br />

1980 reiste sie nach 42 Jahren erstmals wieder nach Deutschland,<br />

wo sie einige Konzerte gab <strong>und</strong> Vorträge hielt. Die Wiederannäherung<br />

an ihr Geburtsland entwickelte sich zunächst zögerlich,<br />

dann aber immer intensiver. 1994 bekam sie den Internationalen<br />

Künstlerinnenpreis der Stadt Heidelberg <strong>und</strong> wurde<br />

im Heidelberger Museum mit einer Ausstellung über ihr Leben<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

BÜHNENMUSIK<br />

Prinzessin Maleen (1988/89) Oper in 2 Akten <strong>und</strong> 9 Szenen (105‘).<br />

Libretto: Ruth Schonthal and Wallis Wood – nach dem Märchen „Jungfrau<br />

Maleen” der Brüder Grimm für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene, Übersetzung ins<br />

Deutsche: Ruth Schonthal<br />

fue 2521 ISMN M-50012-436-8 Klavierauszug (dt. Version) e 79,00<br />

UA: 20.05.1989 White Plains High School, WP, NY, Westchester Conservatory,<br />

dir. Elliot Magaziner<br />

Geschichte: Prinzessin Maleen ist verliebt in den Prinzen, der um ihre Hand<br />

anhält. Doch der König hat sie einem anderen versprochen, <strong>und</strong> sperrt sie in<br />

einen Turm, als sie die Hochzeit verweigert. Nach sieben Jahren befreien<br />

Prinzessin Maleen <strong>und</strong> ihre Zofe sich aus dem Turm, der König ist tot, das<br />

Königreich vernichtet. Der Zufall führt sie an den Königshof ihres Prinzen, der<br />

gerade dabei ist, eine andere zu heiraten. Am Ende kommen sie dennoch<br />

zusammen.<br />

KLAVIER<br />

Fiestas y Danzas (1961) (16‘)<br />

fue 2550 ISMN M-50012-155-8 E 20,00<br />

UA: 12.04.1964 Carnegie Rec. Hall, Herbert Stessin<br />

Farbenreiches Konzertstück mit attraktiven lateinamerikanischen Rhythmen,<br />

Polymetrik <strong>und</strong> Bitonalität.<br />

Nachklänge (Reverberations) (1967-74) (16‘)<br />

fue 2560 ISMN M-50012-156-5 E 12,00<br />

UA: 20.09.75 Carnegie Recital Hall, R. Schonthal<br />

Verzerrte Zitate von halberinnerten deutschen Volksliedern zeichnen ein Bild<br />

von dem Deutschland Hitlers. Gegenstände aus Metall, Holz, Glas <strong>und</strong> Plastik<br />

werden locker auf die Saiten gelegt <strong>und</strong> produzieren so eine zerrissene <strong>und</strong><br />

beunruhigende Atmosphäre. Mittelschwer. „Die Nachklänge, bei denen volksliedhafte<br />

Melodien in gewohnten Klavierklang durch Zusatzgeräusche gebrochen<br />

wurden, machten den Klavierabend zu einem eindrucksvollen Erlebnis.”<br />

(FAZ, 1994)<br />

Toccata and Arietta (1989) (2‘)<br />

fue 2610 ISMN M-50012-161-9 E 6,50<br />

UA: 03.06.1990, Westport CT, Renée Fischer Awards Competition, Winners<br />

Concert, Albert Kim<br />

Brillantes <strong>und</strong> expressives Vortragsstück für junge VirtuosInnen. Schwierigkeitsgrad<br />

IV.<br />

STREICHQUARTETT<br />

String Quartet no. 3 (1997) „Holocaust In Memoriam” (13‘)<br />

fue 3120 ISMN M-50012-812-0 e 28,00<br />

UA: 20.04.2002, Washington DC, Holocaust Memorial Museum (George<br />

Marh, Sally McLain, Tsuna Sakamoto, Steven Honigberg)<br />

Drückt Qual <strong>und</strong> demütiges Bitten durch bitonale Verwendung der „jüdischen”<br />

Skala in mehrschichtigen Klangstrudeln aus; ein letzter Schrei um<br />

Hilfe von Gott, der in Verzweiflung endet. Der 2. Satz beginnt mit einem<br />

langen Cello-Solo als Klagegesang <strong>und</strong> Gebet. „Warum, oh Gott?”<br />

<strong>und</strong> Werk geehrt. Unter dem Titel Ruth Schönthal – Ein kompositorischer<br />

Werdegang im Exil hat Dr. Martina Helmig eine ausführliche<br />

Biographie <strong>und</strong> Werkanalyse publiziert. Seit 1997<br />

verlegt der Furore Verlag in Kassel Ruth Schonthals Werke exklusiv.<br />

Die Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin hat<br />

vor sieben Jahren das „Ruth-Schönthal-Archiv” mit Manuskripten,<br />

Briefen, Fotos <strong>und</strong> anderen Dokumenten von <strong>und</strong> über die<br />

Komponistin eingerichtet.<br />

Ihr künstlerischer Nachlass wird nach dem Wunsch der Komponistin<br />

dem „Ruth Schönthal-Archiv” übergeben. Martina Helmig<br />

BLASINSTRUMENTE<br />

Bells of Sarajevo (1997) für Klarinette <strong>und</strong> Klavier<br />

fue 2510 ISMN M-50012-151-0 E 16,00<br />

UA: 25.02.1998 Paramus NY, Esther Lamneck, clar, Rosemary Caviglia, piano<br />

Für virtuose Klarinettist/inn/en. Die hohen Passagen sind mit einigen<br />

Flageoletttönen bezeichnet. Die Atmosphäre von Sarajevo beschwörendes<br />

Konzertstück.<br />

ORCHESTER<br />

Music for Horn and Chamber Orchestra (1978) (13‘)<br />

fue 2522 ISMN M-50012-437-5 e 27,50<br />

UA: 22.02.1980 Mc Millin Theatre NY, B. Tillitson, horn, Columbia Orchestra,<br />

Dale Monson, conductor<br />

Eine romantisch-lyrische Pastorale, die an das Glühen der Alpen denken lässt.<br />

Sehr horntypisch, verlangt Gefühl für einen schönen warmen Ton. Friedlich,<br />

mit einigen dramatischen Kontrasten. Interessanter Gebrauch von Bitonalität.<br />

VOKALMUSIK<br />

Bodas de Sangre (1987) (Operatic Cradle Song)<br />

Duet for soprano and alto with piano (21‘). Text: F. Garcia Lorca (spanish)<br />

fue 5750 ISMN M-50012-575-4 E 13,00<br />

UA: 12.11.1987, Dumbarton United Methodist Church Washington D.C.,<br />

Berenice Bramson, soprano, Anita Zia, alto, Ruth Schonthal, piano<br />

Duett zwischen Schwiegermutter <strong>und</strong> Schwiegertochter. Die Eingangsszene<br />

stammt aus Garcia Lorcas ‘Bluthochzeit’ – in spanischer Sprache. Die Musik<br />

ist kraftvoll mit spanischem Charakter. Ebenso für Ballett oder als Konzertstück<br />

für die Bühne geeignet.<br />

Seven Songs of Love and Sorrow (1977) (21‘)<br />

Selected English poets for soprano and piano<br />

Texts by E. Dickinson, D.H. Laurence, T.S. Eliot u. a.<br />

fue 5740 ISMN M-50012-574-7 e 18,00<br />

UA: 24.9.1978 Carnegie Recital Hall, New York, Berenice Bramson, soprano,<br />

Ruth Schonthal, piano<br />

Sehr melodischer <strong>und</strong> lyrischer Liederzyklus.<br />

5


Neithard Bethke<br />

– immer im Einsatz<br />

Fünfzig Jahre als Kirchenmusiker im Amt: ein außergewöhnliches<br />

Dienstjubiläum – <strong>und</strong> genauso außergewöhnlich ist auch der Jubilar.<br />

Neithard Bethke ist Kirchenmusikdirektor am Ratzeburger<br />

Dom. Schon von frühster Kindheit an spielt Musik eine wesentliche<br />

Rolle in seinem Leben. Der Vater war Pastor <strong>und</strong> früher<br />

Missionar, die Mutter Klavierpädagogin <strong>und</strong> professionelle<br />

Musikerin. Bei ihr erhielt er seinen ersten Klavierunterricht.<br />

Bereits mit sieben Jahren spielte er erste Gottesdienste, mit<br />

elf gab er sein erstes Konzert <strong>und</strong> machte Aufnahmen für den<br />

R<strong>und</strong>funk. Einige Jahre später, mit 13 Jahren, war er in Wöhrden<br />

vertraglich fest angestellter Organist.<br />

Wie nicht anders zu erwarten bestimmte die Musik auch weiterhin<br />

seinen Lebensweg. So studierte er in Lübeck, Freiburg,<br />

Paris, Madrid <strong>und</strong> Hamburg zuerst Kirchenmusik, dann Komposition<br />

<strong>und</strong> Dirigieren. Seine Lehrer waren unter anderem Kurt<br />

Thomas (Chorleitung), Ernst-Gernot Klußmann/Jens Rohwer<br />

(Komposition), Marie-Claire Alain/Pierre Cochereau (Orgel), Ina<br />

Krieger (Klavier), Igor Markevitch (Orchesterdirigieren). Bethke<br />

war zunächst als Kirchenmusiker an der St. Nicolai Kirche in<br />

Wöhrden, danach an der Bodelschwingh-Kirche in Lübeck tätig.<br />

Hier entstanden auch seine ersten Kompositonen. 1969 kam<br />

er an den Ratzeburger Dom <strong>und</strong> gründete noch im gleichen<br />

Jahr die „Ratzeburger Sommerakademie”, bei der renommierte<br />

Musikpädagogen <strong>und</strong> Künstler Meisterkurse für Musikstudenten<br />

durchführen. Über 1000 Studierende nahmen bislang an diesen<br />

Kursen teil. 1972 erfolgt seine Ernennung zum Kirchenmusikdirektor.<br />

1981 wird Neithard Bethke Chefdirigent des renommierten<br />

Deutschen Bachorchesters, dessen Sitz er nach Hamburg<br />

verlegt.<br />

6<br />

Neben all diesen Tätigkeiten holte er das Abitur <strong>und</strong> das Große<br />

Latinum nach, studiert in Kiel Musikwissenschaft, Geschichte<br />

<strong>und</strong> Theologie <strong>und</strong> promovierte 1988 zum Dr. phil. Seine Dissertation<br />

befasst sich mit dem Leben <strong>und</strong> dem Werk von Kurt Thomas,<br />

der zeitweilig Dirigent des Thomanerchores in Leipzig war.<br />

Er erschließt dafür umfangreiches Quellenmaterial <strong>und</strong> interpretiert<br />

erstmalig das Gesamtwerk der kompositorischen Tätigkeit von Kurt<br />

Thomas. Daneben bietet diese Dissertation zum ersten Mal einen<br />

umfassenden Überblick über die Kirchenmusik des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

in Deutschland <strong>und</strong> befasst sich mit der Problematik der<br />

Kirchenmusik unter zwei atheistischen Diktaturen.<br />

Lange vor der Wiedervereinigung pflegte Bethke engen Kontakt<br />

zur damaligen DDR sowie zu Polen <strong>und</strong> Russland. Er nahm es ernst,<br />

dass der Dom zur Mecklenburgischen Landeskirche gehörte.<br />

Dadurch wurde der musikalische Austausch <strong>und</strong> das gemeinsame<br />

Konzertieren mit dem „Osten” nach der Grenzöffnung schnell zur<br />

Selbstverständlichkeit. Beiträge zur Völkerverständigung, zu<br />

Frieden <strong>und</strong> Versöhnung finden sich auch im kompositorischen<br />

Schaffen Bethkes wieder. So schrieb er unter anderem die Motette<br />

„O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens” zu einem<br />

Franz von Assisi zugeschriebenen Text oder „Stationen auf dem<br />

Weg zur Freiheit” nach Texten von Dietrich Bonhoeffer.<br />

Alljährlich initiiert Neithard Bethke im Sommer „Internationale<br />

Orgelwochen”, an denen Organisten aus aller Welt beteiligt sind.<br />

Er arbeitet eng mit dem Schleswig-Holstein-Festival zusammen<br />

<strong>und</strong> ist international als Organist, Dirigent <strong>und</strong> Orgelsachverständiger<br />

gefragt.


Er selbst sieht einen großen Schwerpunkt seiner vielfältigen<br />

Tätigkeiten im Komponieren. Unter seinen Kompositionen findet<br />

man Werke für großes Orchester, Orgel, Chor, Kammermusiken<br />

<strong>und</strong> Lieder. Viele seiner Werke sind im Merseburger Verlag gedruckt<br />

<strong>und</strong> herausgegeben worden, andere sind noch in Vorbereitung.<br />

Auf über 45 Schallplatten <strong>und</strong> CDs kann man ihn sowohl<br />

als Komponist wie als Interpret hören.<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

WÖHRDENER ORGELBUCH<br />

Sechs Kompositionen für Orgel<br />

Sonate F-Dur op. 1. Sonate über die vier Adventslieder:<br />

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit –<br />

Wie soll ich dich empfangen – Mit Ernst, o Menschenkinder<br />

– Nun jauchzet, all ihr Frommen<br />

EM 1834 ISMN M-<strong>2007</strong>-1633-7 e 15,00<br />

Suite G-Dur op. 2. Zwölf musikalische Mosaiken<br />

in vier Sätzen im alten Stil über zwölf polnische<br />

Hirtenlieder <strong>und</strong> Weihnachtsweisen<br />

EM 1835 ISMN M-<strong>2007</strong>-1634-4 e 20,00<br />

Concerto d-moll op. 4. Concerto über das Abendlied<br />

„Der Tag ist hin, mein Jesu, bei mir bleibe” von<br />

Joachim Neander<br />

EM 1837 ISMN M-<strong>2007</strong>-1636-8 e 17,00<br />

Fantasia c-moll op. 5. Choralfantasie in sieben<br />

Variationen über eine eigene Melodie zu dem Lied<br />

„Von guten Mächten treu <strong>und</strong> still umgeben” von<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

EM 1838 ISMN M-<strong>2007</strong>-1637-5 e 17,50<br />

Variationen c-moll op. 6. Sechs Variationen über<br />

eine eigene Melodie zu dem Lied „Du bist als Stern<br />

uns aufgegangen” von Jochen Klepper<br />

EM 1839 ISMN M-<strong>2007</strong>-1638-2 e 18,50<br />

„...eine mitreißende, spielfreudige Komposition in<br />

gemäßigt moderner Tonsprache, die sich auf einer<br />

mindestens zweimanualigen Orgel gut darstellen<br />

lässt”. (Orgel International)<br />

Ludi Organi III, op. 58, 1–10<br />

Musikalisches Reisetagebuch für Orgel plus Instrument/Gesang.<br />

10 Werke in unterschiedlicher Besetzung.<br />

Der lieben Sonne Licht <strong>und</strong> Pracht, op. 58,1, Partita<br />

für vier Blechbläser <strong>und</strong> Orgel colla parte ad lib.<br />

EM 1921 ISMN M-<strong>2007</strong>-1771-6 i. Vb.<br />

Ziel der Zeit, op. 58, 2<br />

Geistliches Konzert für hohe Singstimme<br />

(Sopran/Tenor) <strong>und</strong> Orgel nach Worten<br />

von Jochen Klepper (11’).<br />

EM 613 ISMN M-<strong>2007</strong>-3162-0 i. Vb.<br />

Epitaph, op. 58, 3<br />

für Violine <strong>und</strong> Orgel.<br />

EM 2008 ISMN M-<strong>2007</strong>-1919-2 i. Vb.<br />

Weihnachtspastorale, op. 58, 10<br />

für Violoncello (Bratsche) <strong>und</strong> Orgel (oder anderes<br />

Tasteninstrument) (15’)<br />

EM 2146 ISMN M-<strong>2007</strong>-2166-9 Part. m. St.<br />

e 26,50<br />

Werk in zwölf Sätzen über: I. Quem pastores laudavere<br />

(15. Jh.) – II. Nunc angelorum gloria (14. Jh.)<br />

– III. Magnum nomen Domini (9. Jh.), die gesamt<br />

oder auch in Teilen aufgeführt werden können.<br />

ADVENTS- UND WEIHNACHTSKANTATEN<br />

Die Kantaten sind besonders vielfältig aufführbar.<br />

Die unterschiedlichsten Besetzungen, vom 1st.<br />

Kinderchor mit wenigen Instrumenten, bis zum<br />

Orchester mit großem Chor, sind erprobt <strong>und</strong><br />

erreichen stets eine musikalisch vollgültige Aufführung.<br />

Die Minimalbesetzung ist jeweils: Flöte,<br />

Solosopran (auch aus dem Chor), einst. Kinderoder<br />

Frauenchor, Orgel. Die Maximalbesetzung ist:<br />

SATB, 4st. Chor, Orgel, Orchester.<br />

Die Tage sind so dunkel, op. 47<br />

Adventskantate für verschiedene Besetzungen (12’)<br />

EM 972 ISMN M-<strong>2007</strong>-3136-1 Chorp. e 2,00<br />

Part. m. St. e 29,50<br />

Engel auf den Feldern singen, op. 49<br />

Weihnachtskantate für<br />

verschiedene Besetzungen (16’)<br />

EM 974 ISMN M-<strong>2007</strong>-3138-5 Chorp. e 2,00<br />

Part. m. St. e 29,50<br />

O, du mein Trost <strong>und</strong> süßes Hoffen, op. 47<br />

Kantate für verschiedene Besetzungen über ein altes<br />

geistliches Adventslied (10’)<br />

EM 915 ISMN M-<strong>2007</strong>-3146-0 Chorp. e 2,50<br />

Part. m. St. e 33,00<br />

Will man den Menschen Neithard Bethke beschreiben, so sicher<br />

mit Eigenschaften wie: Musikalität, Originalität, Kreativität,<br />

Beharrungsvermögen, Genialität, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit,<br />

Intensität, Durchsetzungskraft, <strong>und</strong> sicher auch eine<br />

gewisse Unbeugsamkeit <strong>und</strong> ein unendliches Engagement für<br />

alles, was ihm wichtig ist. Anders kann man so ein intensives<br />

Leben wohl auch gar nicht leben.<br />

Ratzeburger Chorbuch, op. 70<br />

Dreißig liturgische Sätze, Choräle <strong>und</strong> kleine Chormusiken<br />

für den Gottesdienst. Für 4st. gem. Chor<br />

(Orgel <strong>und</strong> weitere Instrumente ad. lib.)<br />

EM 394 ISMN M-<strong>2007</strong>-0502-7 e 15,00*<br />

LÜBECKER MOTETTENBUCH<br />

O Herr, mache mich zum Werkzeug<br />

deines Friedens, op. 11<br />

Motette nach Worten von Franz von Assisi für 4–8st.<br />

Chor <strong>und</strong> Orgel ad lib. (12’)<br />

EM 567 ISMN M-<strong>2007</strong>-3110-7 e 11,00*<br />

Stationen auf dem Weg<br />

zur Freiheit, op. 12<br />

Quadrivium.<br />

Nach Worten von Dietrich<br />

Bonhoeffer für 4–8st.<br />

Chor <strong>und</strong> Orgel ad lib. (10’)<br />

EM 568<br />

ISMN M-<strong>2007</strong>-3111-8<br />

e 11,00*<br />

Das Hohe Lied der Liebe, op. 14<br />

Motette nach Worten der Heiligen Schrift (1.<br />

Korr.13) für 4–8st. Chor <strong>und</strong> Orgel ad lib. (10’)<br />

EM 570 ISMN M-<strong>2007</strong>-3113-2 e 11,00*<br />

WÖHRDENER KANTATENBUCH<br />

Vier Kompositionen für Vokalsolisten, Chor, Instrumente<br />

<strong>und</strong> konzertierende Orgel<br />

Du bist als Stern uns aufgegangen, op. 8<br />

Für Solobariton, Chor, Flöte, Violine, Violoncello,<br />

Orgel <strong>und</strong> Instrumente ad lib.<br />

EM 964 ISMN M-<strong>2007</strong>-3099-9 Chorpart e 2,00<br />

Part. m. St. e 23,00<br />

Gott wohnt in einem Lichte, op. 9<br />

Für Soloalt, Chor, Flöte, Violine, Violoncello, Orgel<br />

<strong>und</strong> Instrumente ad lib.<br />

EM 965 ISMN M-<strong>2007</strong>-3101-9 Chorpart. e 2,50<br />

Part. m. St. e 25,00<br />

Zu „Du bist als Stern uns aufgegangen” <strong>und</strong> „Gott<br />

wohnt in einem Lichte“: „Die Zeit zum Studium der<br />

Partitur ist gut investiert. Denn von der Masse der<br />

Gebrauchsliteratur heben sich diese beiden Choralkantaten<br />

dank ihrer geschlossenen Form <strong>und</strong> Fülle<br />

der musikalischen Ideen wohltuend ab. Und da, bis<br />

auf die Orgel, das begleitende Instrumentalensemble<br />

sehr variabel zusammengestellt werden oder sogar<br />

ganz darauf verzichtet werden kann, lässt sich eine<br />

Aufführung leicht arrangieren. Eine Mühe, die sich<br />

wirklich lohnt.” (Cantate)<br />

7


8<br />

Barbara Heller<br />

Ein Portrait der Komponistin<br />

zum 70. Geburtstag<br />

1936 wird Barbara Heller in Ludwigshafen am Rhein in eine<br />

Restauratorenfamilie hineingeboren, was ihren ausgeprägten<br />

Sinn für Bildnerisches ein Leben lang prägen wird. Nach Musikstudien<br />

in Mannheim <strong>und</strong> München <strong>und</strong> einem Kurzstipendium<br />

für Filmmusik in Siena erhält sie mehrere Stipendien für die<br />

„Internationalen Ferienkursen für Neue Musik” in Darmstadt,<br />

wo sie als freiberufliche Komponistin <strong>und</strong> Pianistin wechselweise<br />

neben dem Odenwald <strong>und</strong> der kanarischen Insel La Gomera<br />

lebt <strong>und</strong> arbeitet.<br />

Kompositorisch geht sie immer ihren eigenen Weg. „Ich war<br />

viel zu eigensinnig, um mich einem ordentlichen Kompositionsunterricht<br />

zu unterwerfen. Das heißt auch noch heute für<br />

mich, dass ich für jedes Werk, das ich komponiere, eine ganz<br />

originäre eigene Lösung finden muss.” Sie will nicht in erster<br />

Linie lernen, wie es die anderen machen, sondern sucht<br />

unentwegt nach „Übersetzungsmöglichkeiten” für ihre Ideen.<br />

Für ihr kompositorisches Schaffen ist ihr die Zusammenarbeit<br />

mit den Interpretinnen <strong>und</strong> Interpreten ihrer Werke wichtig.<br />

Sie liebt das Experiment <strong>und</strong> den Austausch mit anderen<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

KLAVIER<br />

Das Quintenbuch (1989)<br />

fue 2380 ISMN M-50012-138-1 e 16,00<br />

Lange <strong>und</strong> kurze Klavierstücke, die vom Intervall der<br />

Quinte inspiriert sind. Durch diese Begrenzung entsteht<br />

eine sehr eigenartige Klangfärbung. Die Titel:<br />

blau, gelb usw. stehen jeweils für den Versuch, Farben<br />

in Musik umzusetzen. Einige Stücke aus diesem Zyklus<br />

haben sich erfolgreich als Unterrichtsliteratur für<br />

die Mittelstufe bewährt. Von sehr leicht (Rosa Quinten)<br />

über mittelschwer bis schwer (Blaue Quinten).<br />

Furore – ein Traum (1986) (6’30)<br />

fue 10003 ISMN M-50012-374-3 e 10,00<br />

Teilpräpariertes, poetisch brilliantes Klavierstück, nur<br />

auf einem Flügel zu spielen. Komponiert zur Gründung<br />

des Furore-Verlages.<br />

Klaviermusik (1980-1989) (ca. 35-40’)<br />

fue 1290 ISMN M-50012-029-2 e 27,00<br />

Eine Sammlung von 16 Einzelwerken, die in einem<br />

größerem Zeitraum tagebuchartig entstanden sind.<br />

Studien <strong>und</strong> Stücke, die von außermusikalischen<br />

Vorgängen inspiriert wurden. Leicht bis mittelschwer.<br />

Nacht-Tagebuch für Klavier (2003)<br />

in: 25 Plus – Piano solo, Furore Verlag<br />

fue 4660 ISMN M-50012-966-0 e 25,00<br />

Deutscher Musikeditionspreis Best Edition 2005<br />

Ton-Zeichen. Klavierausgabe (1989/90) (je 5’-15’)<br />

fue 2350 ISMN M-50012-135-0 e 20,00<br />

Musikalische Einfälle spielerischer Art, die über das<br />

Betrachten, Erfahren <strong>und</strong> Zeichnen von Landschaften<br />

<strong>und</strong> kleinen F<strong>und</strong>objekten aus der Natur entstanden<br />

sind. Jedes der Stücke beruht auf einer<br />

musikalischen Konzeption, die improvisatorisch am<br />

Klavier interpretiert wird. Anregend als Unterrichtsmaterial<br />

zur Förderung musikalischer Kreativität.<br />

Leicht bis mittelschwer.<br />

Künsten, regt Projekte mit MalerInnen <strong>und</strong> SchauspielerInnen<br />

an, macht Filmmusiken, realisiert Tonbandkompositionen,<br />

Klanginstallationen <strong>und</strong> Gemeinschaftskompositionen. Offenheit<br />

<strong>und</strong> Experimentierlust kennzeichnen ihre Werke, die traditionell<br />

oder auch grafisch notiert sind, immer aber die improvisatorische<br />

Fantasie <strong>und</strong> den Gestaltungswillen der InterpretInnen<br />

herausfordern. Die Musik an sich, die vielfältigen<br />

Klangmöglichkeiten des Materials interessieren sie sehr. Auf<br />

Gomera schnitzt sie sich Schilfrohre, bringt Steine zum klingen<br />

<strong>und</strong> experimentiert mit allerlei natürlichem Klangmaterial.<br />

Die für eine Komponistin ungewöhnlich enge Zusammenarbeit<br />

mit der bildenden Kunst ergibt sich für Barbara Heller ganz<br />

natürlich: „Wir Menschen haben ja mehrere Sinne. Je ganzheitlicher<br />

ich wahrnehme <strong>und</strong> lebe, desto erfüllender ist es für<br />

mich. Sehen <strong>und</strong> Hören erlebe ich oft zusammen. Ein Bild betrachten<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig Musik hören verändert die Sichtweise.<br />

Manchmal stört es, manchmal aber vertieft es auch das Seh-<br />

Erlebnis, öffnet andere Wahrnehmungsebenen. Vielleicht hängt<br />

es auch damit zusammen, dass ich Strukturen in den Bildern<br />

sehe, die mir beim Komponieren helfen. Schauen bedeutet für<br />

SOLOINSTRUMENTE<br />

Englischhorn Solo-Album (1998) (34’)<br />

fue 3250 ISMN M-50012-825-0 e 12,00<br />

Einige der kurzen Stücke für Englischhorn sind wahlweise<br />

auch auf der Oboe, Oboe d’amore oder sogar<br />

auf dem Heckelphon zu spielen.<br />

KAMMERMUSIK<br />

„Am liebsten<br />

wär’ ich<br />

selbst Musik”<br />

Eins für Zwei. Duo für Violine <strong>und</strong> Violoncello<br />

(1985) (10’)<br />

fue 1810 ISMN M-50012-081-0 e 10,50<br />

In diesem mittelschweren, poetischen Stück werden<br />

die Instrumentalstimmen mit Rolleninhalten<br />

identifiziert. Dabei ergeben sich verschiedene<br />

Beziehungsmuster, z.B.: „Wenn zwei das gleiche tun,<br />

ist es doch nicht dasselbe”.


mich, nach außen zu gehen, beim Hören gehe ich nach innen. So kommt<br />

das Innen <strong>und</strong> Außen zusammen.”<br />

Barbara Hellers Instrumentalkompositionen sind nahezu komplett publiziert<br />

in den Verlagen Furore, Schott Musik International <strong>und</strong> Breitkopf &<br />

Härtel. Ihre Musik ist geprägt durch eine große stilistische Fülle <strong>und</strong><br />

Weiterentwicklung mit Wurzeln in der Tradition: ernst <strong>und</strong> leidenschaftlich,<br />

impulsiv <strong>und</strong> spielerisch, archaisch oder durchstrukturiert, streng gearbeitet<br />

oder mit einem Hauch von Improvisation, poetisch <strong>und</strong> lebendig.<br />

Als Gründungs- <strong>und</strong> zeitweise auch als Vorstandsmitglied des „Internationalen<br />

Arbeitskreises Frau <strong>und</strong> Musik e. V.” hat sie sich viele Jahre für<br />

Komponistinnen <strong>und</strong> Frauen in der Musik engagiert. Darüber hinaus war<br />

sie einige Zeit Vorstandsmitglied des Darmstädter „Instituts für Neue Musik<br />

<strong>und</strong> Musikerziehung”.<br />

Wenn Barbara Heller von Freiheit spricht, so bedeutet das für sie immer,<br />

einen „leeren Raum“ zu spüren, den sie wieder mit neuer Kreativität füllen<br />

kann. Am liebsten wäre es ihr, „selbst Musik zu sein”, nichts mehr aufschreiben<br />

zu müssen, Musik ohne künstlerischen Übersetzungsprozess erleben<br />

zu können, als Lebensqualität an sich.<br />

Früher oder später<br />

für B-Klarinette <strong>und</strong> Klavier (1981)<br />

fue 1190 ISMN M-50012-019-3 e 13,00<br />

„Das schnelle, spannungsgeladene Nach- <strong>und</strong> Ineinander<br />

von melodischen, gedehnten Klarinettenklängen<br />

<strong>und</strong> dissonant gewürzten, plötzlich aufblitzenden<br />

Klavierakkorden verfehlte seine Wirkung<br />

nicht. Als besonders raffinierter Effekt war zu beobachten,<br />

wie sich eine Soloklarinette eine entrückte<br />

Begleitung durch Resonanzerzeugung auf Klaviersaiten<br />

verschafft.” (Eberbacher Zeitung, 7.3.1991).<br />

Mittelschwer bis schwer.<br />

Streichquartett (1958) (21’)<br />

fue 1440 ISMN M-50012-208-1 (kpl) e 28,00<br />

-209-8 (St) e 20,00 -210-4 (Tp) e 8,50<br />

Viersätziges Werk in überwiegend lebhaften Tempi;<br />

traditionelle Notenschrift. Nach klassischen Vorbildern<br />

(Haydn, Wolf, Bartók). Sehr lebendige, melodisch<br />

<strong>und</strong> rhythmisch orientierte Musik. Mittelschwer.<br />

GRAFISCHE KOMPOSITIONEN<br />

Kartenspiele. Il pleut à Paris (1994)<br />

45 grafische Partituren für 1-10 Instrumente nach<br />

freier Besetzung<br />

fue 1500 ISMN M-50012-050-6 e 45,00<br />

Die Karten (grafische Kompositionen) sind eine Einladung,<br />

die eigene Kreativität ins Spiel zu bringen<br />

<strong>und</strong> zu entwickeln. Jede Karte enthält unzählige<br />

Improvisationsmöglichkeiten <strong>und</strong> kann von einem<br />

Soloinstrument bis zu 10 Instrumenten realisiert<br />

werden. (Auch als Postkarten-Set erhältlich)<br />

ORCHESTER<br />

Sinfonietta für Streichorchester (1961) (20’)<br />

fue 2504 ISMN M-50012-307-1 e 21,00<br />

Bearbeitung des Streichquartetts (1958) für Streichorchester<br />

(+2Kb). Rhythmisch inspirierte Musik mit<br />

lebendigem Charakter. Traditionell kontrapunktisch<br />

komponiert. Typische Streichermusik im Geiste der<br />

60er Jahre, für Hochschulorchester oder fortgeschrittene<br />

Laienensembles.<br />

Klang & Struktur: Improvisationsfestival<br />

16. – 18. Juni 2006 im exploratorium berlin<br />

Im stets bestens besuchten exploratorium berlin fand<br />

sich ein (Fach)Publikum zusammen, das in der Improvisation<br />

eine höchst attraktive musikalische Praxis erkannt<br />

hat: zwischen Konzerten, Diskussionen <strong>und</strong> Vorträgen<br />

gab es die „offene Bühne”, ad-hoc-Ensembles<br />

bildeten sich, die Nachfrage war groß. Der Wechsel zwischen<br />

Zuhören <strong>und</strong> sich Beteiligen zog sich wohltuend<br />

als Programmidee durch die gesamte Tagung <strong>und</strong> war<br />

zugleich sinnfällige Parallele zur Gruppenimprovisation,<br />

deren Gelingen auch mit der Balance zwischen Aktivität<br />

<strong>und</strong> Rezeptivität zu tun hat.<br />

Die beiden Komponistinnen Barbara Heller <strong>und</strong> Sofia<br />

Gubaidulina, deren diesjährige Geburtstage zum Anlass<br />

genommen waren, sie ebenfalls auf dem Festival zu feiern,<br />

sind Beispiele für die Integration beider Produktionsprinzipien<br />

in einem komplexen musikalischen Denken.<br />

Während eines Gesprächskonzertes, bei welchem das ‚Barbara<br />

Heller Ensemble‘ <strong>und</strong> Christopher Dell (Marimba)<br />

Kompositionen <strong>und</strong> Improvisationen nach Vorgaben von<br />

Barbara Heller spielten, sprach die Komponistin über<br />

ihre graphischen Anregungen zur Improvisation. Sie gibt<br />

sie sozusagen frei als Aufforderung, die eigene Musik<br />

zu erfinden. Barbara Heller entwirft Graphiken als Brücke,<br />

um musikalische Phantasie in Formen zu leiten.<br />

Aber von den Zeichen selbst solle man sich frei machen,<br />

sie nicht umsetzen, sondern eher in Musik übersetzen.<br />

Die Komponistin spendete den Musikerinnen Anerkennung<br />

für ihr Spiel <strong>und</strong> zugleich Ermutigung, auf diesem<br />

(kaum endlichen) Weg weiterzugehen.<br />

Auszüge aus einer Konzertkritik von Barbara Gabler<br />

VOKALMUSIK<br />

Lieder für Sopran <strong>und</strong> Klavier<br />

auf Texte von Hermann Hesse, Joachim Ringelnatz<br />

<strong>und</strong> Erich Fried<br />

fue 6330 ISMN M-50012-633-1 e 9,50<br />

„1959 schrieb Barbara Heller ihre die Stimmungen<br />

in drei Gedichten von Hermann Hesse eindringlich<br />

nachspürenden Lieder, schwebend leicht die Nacht,<br />

verhalten klagend Allein <strong>und</strong> rhythmisch heftig kontrastierend<br />

Der Blütenzweig.”<br />

(Bernd Müllmann, 6.3.1985 HNA Kassel)<br />

Nun sind die Kraniche längst im Süden (1998) (15’)<br />

Liederzyklus nach Gedichten von Artur Schütt für<br />

Singstimme (S, MS oder A) <strong>und</strong> Klavier/Orgel<br />

fue 6480 ISMN M-50012-648-5 e 15,00<br />

In diesen acht expressiven Gedichten klingt die<br />

Musik bereits aus den Worten. Das Klavier bildet mit<br />

sparsamer, freitonaler Harmonik eine Verbindung des<br />

Textes zur Singstimme, die in freien melodischen<br />

Bögen gesetzt einen großen Gestaltungswillen von<br />

der Sängerin verlangt.<br />

9


10<br />

„Gott ist<br />

mein König”<br />

Ludwig Prautzsch<br />

<strong>und</strong> die evangelische<br />

Kirchenmusik<br />

Für Ludwig Prautzsch, der in diesem Jahr 80 Jahre alt<br />

wird, ist Kirchenmusik Verkündigung des Evangeliums <strong>und</strong><br />

Lebenshilfe für den Menschen. Dieser Gr<strong>und</strong>satz prägt das<br />

Leben <strong>und</strong> Schaffen des Kantors, Kirchenmusikdirektors,<br />

Komponisten, Dozenten <strong>und</strong> Bachforschers. 40 Jahre lang<br />

hat er nahezu jeden Sonntag mit Kantoreien, Jugend- <strong>und</strong> Kinderchören sowie<br />

Solisten <strong>und</strong> Instrumentalisten den Gottesdienst an der Soester Petrikirche, in<br />

Hephata <strong>und</strong> Kassel-Kirchditmold musikalisch gestaltet.<br />

Besonders aber lag ihm die Musik Johann Sebastian Bachs am Herzen. Dessen<br />

große Werke führte er seit 1952 immer wieder auf. Das Weihnachtsoratorium<br />

holte er, wie Bach es vorgesehen hatte, in Kassel wieder in die Weihnachtsgottesdienste.<br />

Mit den Kasseler Bachtagen <strong>und</strong> der h-Moll-Messe fand 1992 seine<br />

Kantorentätigkeit ihren Abschluss. Für viele seiner Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger<br />

waren die regelmäßigen Kinder- <strong>und</strong> Jugendsingwochen <strong>und</strong> Kantoreifahrten<br />

zu Diasporagemeinden im europäischen Ausland prägende <strong>und</strong> gelebte christliche<br />

Gemeinschaft.<br />

Ludwig Prautzsch wuchs in einem thüringischen Pfarrhaus auf <strong>und</strong> lernte in<br />

Magdeburg bei Werner Tell Orgel zu spielen. An der Hochschule für Musik in<br />

Berlin studierte er 1947–1952 Kirchenmusik unter Wolfgang Reimers <strong>und</strong> Joseph<br />

Ahrens. Als Nachfolger von Professor Herbert Kelletat wurde er 1952 an die<br />

Soester Petri-Kirche berufen. Dort hatte er auch einen alten Brauch zu pflegen,<br />

dessen Entstehung er in seiner Arbeit „Geschichte des weihnachtlichen Turmsingens<br />

auf dem Soester Petriturm” veröffentlicht hat. Noch in Soest lernte er<br />

seine Frau kennen, die ihn bis heute unermüdlich in seiner Arbeit unterstützt.<br />

Fünf Kinder kamen bald hinzu <strong>und</strong> Chor- <strong>und</strong> Familienleben durchmischten sich<br />

nahtlos in fruchtbarer Symbiose.<br />

Der Zeit in Soest folgten elf Jahre als Kantor <strong>und</strong> Musikdozent des Hessischen<br />

Diakoniezentrums Hephata. Als erster hauptberuflicher Kirchenmusiker nach<br />

dem Krieg hat er dort der Kirchenmusik wieder zu ihrem Platz verholfen <strong>und</strong> ein<br />

Stück Hephata-Geschichte mit geschrieben. Von dort aus wechselte Ludwig<br />

Prautzsch 1968 nach Kassel. Die 24 Jahre als Kantor der Kirche Kirchditmold<br />

waren intensive Jahre praktizierter Kirchenmusik <strong>und</strong> umfangreicher Chorarbeit.<br />

Zur Kantorentätigkeit kamen sehr bald weitere Aufgaben hinzu: im Landesposaunenrat,<br />

in der Landessynode, im Verbandsrat der evangelischen Kirchenchöre,<br />

im Vorstand des Verbands kirchlicher Mitarbeiter <strong>und</strong> als Landesobmann<br />

der Kirchenmusiker.<br />

Bücher – Eine Auswahl<br />

Ludwig Prautzsch<br />

Die verborgene Symbolsprache<br />

Johann Sebastian Bachs<br />

Ludwig Prautzsch hat mit seinem<br />

ersten, 2004 erschienenen Band ein<br />

beeindruckendes Echo <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Diskussionen ausgelöst. Seine<br />

Recherchen eröffnen eine neue <strong>und</strong><br />

spannende Sichtweise auf Bachs<br />

Werke. Sie entschlüsseln bisher „unerklärliche<br />

Zeichen <strong>und</strong> Zahlen”<br />

sowie Abweichungen von der korrekten<br />

oder gebräuchlichen Schreibweise<br />

in Bachschen Handschriften.<br />

Ein „waghalsiges” Buch? Wer sich<br />

mit Ludwig Prautzsch die Zeit für eine gründliche<br />

Betrachtung der Bachschen Partituren nimmt, wird<br />

rasch erkennen, dass sein Vorstoß in die Symbolik auf<br />

wiederkehrenden Mustern <strong>und</strong> nachvollziehbaren Zusammenhängen<br />

beruht.<br />

Der 2006 erschienene zweite Band betrachtet den<br />

Notenteil selbst <strong>und</strong> geht damit vertiefend der eigentlichen<br />

musikalischen Arbeit J. S. Bachs nach. Der<br />

Blick richtet sich dabei besonders auf die darin verborgene<br />

theologische Symbolik.<br />

Eine faszinierende Entdeckungsreise – nicht nur für<br />

Bach-Kenner.<br />

Band 1: Zeichen <strong>und</strong> Zahlenalphabet auf den<br />

Titelseiten der Kirchenmusik.<br />

280 S. mit zahlreichen Abb. <strong>und</strong> Faksimiles. Kart.<br />

EM 1580 ISBN 3-87537-298-0 e 48,00<br />

Band 2: Zeichen <strong>und</strong> Psalmhinweise in der<br />

Kantate „Mein Herze schwimmt im Blut”.<br />

130 S. mit zahlreichen Abb. <strong>und</strong> beigelegtem<br />

vollständigen Faksimile. Kart.<br />

EM 1581 ISBN 3-87537-299-9 e 29,00


Seit 1992 ist Ludwig Prautzsch im Ruhestand <strong>und</strong> kaum weniger<br />

aktiv. Fast jeden Sonntag ist er in einer der Kasseler<br />

Kirchen vertretungsweise als Organist tätig. In der kirchenmusikalischen<br />

Fortbildungsstätte Schlüchtern hält er Vorlesungen<br />

über Hymnologie, Musiktheorie <strong>und</strong> -geschichte vor<br />

angehenden C-Organisten <strong>und</strong> unterrichtet Orgelspiel.<br />

Vor allem aber widmet er sich der verborgenen Symbolik in<br />

Bachs Werken. Durch entsprechende Veröffentlichungen Werner<br />

Tells <strong>und</strong> des Magdeburger Chordirigenten Martin Jansens,<br />

war er schon 1968 auf die Verwendung symbolischer Zahlen<br />

in den Werken Bachs aufmerksam geworden. Aufregende eigene<br />

Entdeckungen folgten <strong>und</strong> mündeten in bis jetzt vier<br />

Büchern (darunter EM 1580 <strong>und</strong> 1581). 1976 war an der<br />

Gründung der internationalen Arbeitsgemeinschaft für theologische<br />

Bachforschung beteiligt <strong>und</strong> wird immer wieder<br />

gerne zu Vorträgen nach nah <strong>und</strong> fern eingeladen. Auch 80jährig<br />

steckt Ludwig Prautzsch voller Ideen <strong>und</strong> bereitet ein<br />

Buch über Bach <strong>und</strong> Beuys vor.<br />

Kirchenmusik – Eine Auswahl<br />

KANTATEN<br />

Wolfgang Carl Briegel<br />

Mache dich auf, werde licht<br />

Kantate über Jes. 60, 1–3 für Bass, 4st. gem.<br />

Chor, 2 Violinen <strong>und</strong> B. c. (Noack)<br />

EM 933 ISMN M-<strong>2007</strong>-1036-6 Chorpart. e 2,50<br />

V I/II, Vc/Kb je e 2,00 Part. e 7,50<br />

Dietrich Buxtehude<br />

Schlagt, Künstler, die Pauken / Erfreue dich,<br />

Erde<br />

Hochzeitsmusik bzw. Weihnachts- oder Osterkantate<br />

(drei Textfassungen) für 2 Soprane, Alt,<br />

Bass (sol. oder chorisch), 2 Trompeten, Pauken,<br />

Streicher (Fagott) <strong>und</strong> B. c. (Kilian)<br />

EM 976 ISMN M-<strong>2007</strong>-1109-7 Chorpart. (So)<br />

e 3,00 Trp. I/II, Pk, V (Va) I/II, Violone (Fagott),<br />

Vc je e 2,50 Part. e 11,50<br />

Christoph Graupner<br />

Wie bald hast du gelitten<br />

Neujahrskantate für 4st. gem. Chor, Streicher <strong>und</strong><br />

B. c. (Noack)<br />

EM 929 ISMN M-<strong>2007</strong>-1018-2 Chorpart. e 2,50<br />

V I/II, Va, Vc/Kb je e 2,00 Part. e 7,50<br />

Johann Philipp Krieger<br />

Uns ist ein Kind geboren<br />

Geistliches Konzert für Sopran, Alt, Bass (auch<br />

chorisch), zwei Violinen, Fagott <strong>und</strong> B. c. (G<strong>und</strong>lach)<br />

EM 546 ISMN M-<strong>2007</strong>-3051-7<br />

Chorpart e 3,30 Part. m. St. e 20,00<br />

„Klaus-Jürgen G<strong>und</strong>lach macht mit der mustergültigen<br />

Herausgabe dieser Solokantaten abermals auf<br />

den viel zu wenig beachteten Weißenfelser Hofkapellmeister<br />

Johann Philipp Krieger (1649–<br />

1725) aufmerksam ... Krieger erweist sich als Komponist,<br />

der die großen Traditionen des Schütz-Zeitalters<br />

bewahrte <strong>und</strong> weiterentwickelte. Bei ihm<br />

kommt zu der souveränen musikalischen Rhetorik<br />

das Ingenium hinzu, das seine Werke über die vieler<br />

anderer Zeitgenossen erhebt. Eine Bereicherung der<br />

solistischen Kirchenmusik.” (Forum Kirchenmusik)<br />

Vincent Lübeck<br />

Willkommen, süßer Bräutigam<br />

Weihnachtskantate für zwei Mezzosoprane (auch<br />

chorisch), Streicher <strong>und</strong> B. c.<br />

EM 908 ISMN M-<strong>2007</strong>-0918-6 Chorpart. e 1,50<br />

V I, V II, Vc/Kb je e 1,50 Part. e 7,50<br />

Rudolf Mauersberger<br />

Motette vom Frieden<br />

nach biblischen Texten,<br />

die sich auf den „Frieden<br />

zwischen den Staaten<br />

<strong>und</strong> die friedliche Haltung<br />

zum nächsten Mitmenschen”<br />

beziehen. Für<br />

Sopran-, Alt- <strong>und</strong> Tenorsoli,<br />

kleinen <strong>und</strong> großen<br />

(8st.) gem. Chor a cappella.<br />

(Lehmann)<br />

EM 275 ISMN M-<strong>2007</strong>-0393-1 e 6,00*<br />

Rolf Schweizer<br />

Adventskantate<br />

für 3st. Kinderchor, 2 Flöten, 2 Oboen (oder<br />

2 Klarinetten), 2 Violinen, Viola, Violoncello,<br />

Kontrabass<br />

EM 184 ISMN M-<strong>2007</strong>-0289-7 e 4,00*<br />

Georg Philipp Telemann<br />

In dulci jubilo<br />

Weihnachtskantate für Alt, Tenor, Bass, 4st. gem.<br />

Chor, 2 Hörner, Streicher <strong>und</strong> B. c. (Stein)<br />

EM 922 ISMN M-<strong>2007</strong>-0998-8<br />

Chorpart. e 2,70 Horn I/II, V I, V II, Va, Vc<br />

je e 2,20 Part. e 9,00<br />

Heinz Werner Zimmermann<br />

Weihnacht<br />

Vier Motetten für 3–4st. gem. Chor <strong>und</strong> Kontrabass<br />

EM 474 ISMN M-<strong>2007</strong>-0570-6<br />

Kb e 1,50 Part. e 4,50*<br />

ORGEL<br />

Sigmar Schickel<br />

Choralvorspiele <strong>und</strong><br />

Intonationen barocken<br />

Charakters zum<br />

Gotteslob (EG) mit<br />

Diözesanteil Limburg<br />

Heft I: Advent<br />

EM 1888<br />

ISMN M-<strong>2007</strong>-1686-3<br />

e 12,00<br />

Aus dem Inhalt: O Heiland,<br />

reiß die Himmel<br />

auf – Macht hoch die Tür – Komm, du Heiland<br />

aller Welt – Aus hartem Weh die Menschheit klagt<br />

–„Wachet auf ”, ruft uns die Stimme – Mit Ernst,<br />

o Menschenkinder – Es kommt ein Schiff geladen<br />

– Gott, heiliger Schöpfer aller Stern – Tauet Himmel,<br />

den Gerechten – Laß erschallen die Posaunen<br />

– Meine Seele, dank <strong>und</strong> singe.<br />

Heft II: Weihnachten<br />

EM 1889 ISMN M-<strong>2007</strong>-1687-0 e 15,00<br />

Aus dem Inhalt: Es ist ein Ros entsprungen – Lobt<br />

Gott, ihr Christen alle gleich – Es kam ein Engel<br />

hell <strong>und</strong> klar – Zu Bethlehem geboren – Nun freut<br />

euch, ihr Christen – Stille Nacht, heilige Nacht –<br />

Freu dich Erd <strong>und</strong> Sternenzelt – Auf! Christen, singt<br />

festliche Lieder – Zion auf, werde licht!<br />

Bernd Geiersbach<br />

Weihnachtsmusik für Blechbläser, Orgel <strong>und</strong><br />

Schlagwerk. Weihnachtsintrade in drei Teilen<br />

EM 1967 ISMN M-<strong>2007</strong>-1867-6 Spielp. für<br />

Trompeten, Posaunen, Solotrompete <strong>und</strong> Schlagwerk<br />

je e 3,00 Partitur e 17,00<br />

Orgelpart. e 2,50<br />

Die Stücke sind bewusst auf große Wirkung angelegt,<br />

verlangen jedoch innerhalb der einzelnen Stimmen<br />

nichts, was über die Möglichkeiten eines Posaunenchores<br />

hinausgeht. Alle Stücke sind auch ohne<br />

Schlagwerkinstrumente aufführbar.<br />

* nach dem Preis = Mengenpreise, Staffeln ab<br />

10 Exemplaren<br />

11


Kein Geringerer als Robert Schumann nannte <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong><br />

Bartholdy den „Mozart des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts”. Sein „Hochzeitsmarsch”<br />

aus dem „Sommernachtstraum” wird zu jeder Hochzeit<br />

gespielt, aber auch sein Violinkonzert e-Moll erfreut sich großer<br />

Beliebtheit. So langsam wird dem breiten Konzertpublikum<br />

bekannt, dass es in der Familie <strong>Mendelssohn</strong> zwei W<strong>und</strong>erkinder<br />

gab, die gleichermaßen von ihrem großbürgerlichen Elternhaus<br />

gefördert wurden: <strong>Felix</strong>’ drei Jahre ältere Schwester <strong>Fanny</strong><br />

war vielleicht eine noch begabtere Pianistin <strong>und</strong> ebenfalls eine<br />

kreative Komponistin. Doch die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

einer internationalen Karriere blieben ihr aufgr<strong>und</strong> ihres Geschlechtes<br />

zeitlebens verschlossen. Trotzdem wirkte sie in dem<br />

ihr möglichen Rahmen <strong>und</strong> hinterließ ein ansehnliches Oeuvre<br />

an Klavier- <strong>und</strong> Kammermusik, drei Oratorien <strong>und</strong> ca. 250 Lieder.<br />

<strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong> schreibt am 3. Juni 1829 über <strong>Fanny</strong><br />

<strong>Hensel</strong>s Lieder: „Ich denke es ist die schönste Musik, die jetzt<br />

ein Mensch auf der Erde machen kann. ... Das ist die innere,<br />

innerste Seele von der Musik; was das für Einfälle sind!... Solche<br />

Musik habe ich nie gehört!; auch werde ich in meinem<br />

Leben nichts Ähnliches machen.” Am 25. August desselben<br />

Jahres schreibt er erneut dazu: „Diese Lieder aber sind schöner,<br />

als gesagt werden kann. Ich spreche bei Gott als kalter<br />

Beurteiler. O Jesus! Bessres kenne ich nicht.”<br />

<strong>Fanny</strong> wurde am 14. November 1805, <strong>Felix</strong> am 3. Februar 1809<br />

in Hamburg geboren. Während eines vorübergehenden Aufenthaltes<br />

in Paris 1816 unterrichtete die berühmte Pianistin Marie<br />

Bigot die Geschwister, <strong>und</strong> anschließend übernahm Ludwig<br />

Berger deren Klavierunterricht. Nach der Rückkehr nach Berlin<br />

erhielten sie Kompositionsunterricht bei Carl Friedrich Zelter.<br />

Gemeinsam mit seiner Schwester <strong>Fanny</strong> trat <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong><br />

Bartholdy schon mit neun Jahren öffentlich als Pianist auf. Solange<br />

Musik im privaten Bereich stattfand, wurde bei den Geschwistern<br />

kein Unterschied gemacht. Sie waren wie musikalische<br />

Zwillinge, die gemeinsam am Klavier saßen <strong>und</strong> Takt für<br />

Takt ihrer Kompositionen miteinander besprachen: <strong>Fanny</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong>; als Komponisten <strong>und</strong> Pianisten nahezu<br />

kongenial. <strong>Fanny</strong> ist die um etwas mehr als drei Jahre Ältere<br />

12<br />

<strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong> – <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong> Bartholdy<br />

<strong>160.</strong> <strong>Todestag</strong> der Geschwister <strong>Mendelssohn</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>und</strong> genießt ihre musikalische Überlegenheit <strong>und</strong> ihre Mentorenrolle.<br />

1822 schreibt sie: „Ich habe sein Talent sich Schritt<br />

für Schritt entwickeln sehen <strong>und</strong> selbst gewissermaßen zu seiner<br />

Ausbildung beigetragen. Er hat keinen musikalischen Ratgeber<br />

als mich, auch sendet er nie einen Gedanken auf’s Papier,<br />

ohne mir ihn vorher zur Prüfung vorgelegt zu haben.” Sie<br />

bleibt lebenslang seine musikalische Autorität, sein „musikalisches<br />

Gewissen”.<br />

Unterschiede werden erst dann gemacht, wenn Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> Ansehen ins Leben der Geschwister treten. Während <strong>Felix</strong><br />

durch Europa reist, seine Werke aufführt <strong>und</strong> Karriere macht, heiratet<br />

<strong>Fanny</strong> den preußischen Hofmaler <strong>und</strong> Akademie-Professor<br />

Wilhelm <strong>Hensel</strong>. Die Entfernung zwischen den Geschwistern,<br />

die so leidenschaftlich miteinander verb<strong>und</strong>en waren, wächst<br />

von Jahr zu Jahr. Zwar führte <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong> in Berlin ein offenes<br />

musikalisches Haus mit eigenem Orchester, Chor <strong>und</strong> exzellenten<br />

Sonntagsmusiken, aber der tägliche Dialog mit dem Bruder<br />

fehlte ihr. Ersatz dafür wurden die Briefe, die sie sich zwischen<br />

1821 <strong>und</strong> 1847 schrieben, h<strong>und</strong>erte tagebuchartige kleine<br />

Essays über Reiseeindrücke, Kompositionspläne <strong>und</strong> musikalische<br />

Zeitfragen, in denen sich allerdings sein wachsender Widerstand<br />

gegen die Publikation ihrer Kompositionen zum empfindlichen<br />

Misston entwickelt. Sogar als die Mutter ihn darum bit-<br />

Cornelia Bartsch<br />

<strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong> geb. <strong>Mendelssohn</strong><br />

– Musik als Korrespondenz<br />

ca. 350 Seiten<br />

mit vielen Notenabbildungen<br />

ISBN 3-927327-60-3<br />

erscheint im März <strong>2007</strong><br />

Was heißt hier Autorschaft, was Werk? Wer<br />

sich mit Leben <strong>und</strong> Werken <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong>s<br />

befasst, sieht sich rasch mit einer ganzen<br />

reihe von Fragen konfrontiert, auf die die<br />

Autorin Cornelia Bartsch überraschende Antworten<br />

gef<strong>und</strong>en hat. Sie zeigt am Beispiel von <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong>s frühen<br />

Liedern <strong>und</strong> ihrem Strichquartett, dass die Musik Teil verschiedener<br />

musikalischer Dialoge ist, <strong>und</strong> das nicht nur mit dem Bruder.


tet, <strong>Fanny</strong> zur Herausgabe von Liedern zu ermutigen, verspricht<br />

er zwar halbherzig, ihr gegebenenfalls dabei zu helfen, fügt<br />

aber klar <strong>und</strong> deutlich hinzu: „Aber ihr zureden, etwas zu publizieren,<br />

kann ich nicht, weil es gegen meine Ansicht <strong>und</strong> Überzeugung<br />

ist.” Wenn <strong>Felix</strong> zu kurzen Aufenthalten nach Berlin<br />

kommt, gibt es nur selten die vertraute musikalische <strong>und</strong><br />

geschwisterliche Gemeinsamkeit, nach der sie sich sehnt. <strong>Felix</strong><br />

ist sehr nervös, leicht reizbar, stets Mittelpunkt der Familie <strong>und</strong><br />

verliert <strong>Fanny</strong> zunehmend aus den Augen. Sie schreibt ihm am<br />

8.4.1835: „Ich habe ohnedies eine so unvernünftige Furcht vor<br />

Dir, ... daß ich ja eigentlich nie in Deiner Gegenwart ordentlich<br />

spiele.”<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

KLAVIER<br />

Reihe Klavierstücke von <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong>.<br />

Erstveröffentlichungen<br />

Vol. 1: Lyrische Klavierstücke (1836-39)<br />

fue 1940 ISMN M-50012-094-0 e 16,00<br />

Vol. 2: Virtuose Klavierstücke (1838)<br />

fue 1950 ISMN M-50012-095-7 e 18,00<br />

Vol. 3: Charakterstücke<br />

fue 2080 ISMN M-50012-108-4 e 16,00<br />

Vol. 4 Übungsstücke & Etüden I<br />

fue 2060 ISMN M-50012-106-0 e 16,00<br />

Vol. 5: Übungsstücke & Etüden II<br />

fue 2070 ISMN M-50012-107-7 e 16,00<br />

Vol. 6: Frühe Klavierstücke I: Leichte Stücke<br />

fue 1960 ISMN M-50012-096-4 e 16,00<br />

Vol. 7: Frühe Klavierstücke II:<br />

Mittelschwere Stücke<br />

fue 2090 ISMN M-50012-109-1 e 20,00<br />

Vol. 8: Klavierstücke 1828-1830<br />

fue 4310 ISMN M-50012-931-8 e 15,00<br />

Das Jahr (47’) Zwölf Charakterstücke (1841) für<br />

das Fortepiano – Erstveröffentlichung<br />

fue 1380 ISMN M-50012-038-4 (moderner<br />

Notensatz) e 49,00<br />

fue 8920 ISBN 3-927327-44-1<br />

(vierfarbiges Faksimile) e 88,00<br />

Der Klavierzyklus Das Jahr war im Entstehungsjahr<br />

1841 musikgeschichtlich ohne Vorbild, wurde 1989<br />

erstmals veröffentlicht <strong>und</strong> ist wohl das meist rezipierte<br />

Werk F. <strong>Hensel</strong>s. Mit dem Wechsel von virtuosen,<br />

lyrischen, liedhaften oder getragenen Charakteren<br />

vereint das insgesamt pianistisch anspruchsvolle<br />

Klavierwerk recht unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.<br />

ORGEL<br />

Orgelstücke zur Hochzeit<br />

Präludium F-Dur, Postludium G-Dur<br />

fue 4960 ISMN M-50012-996-7 e 10,00<br />

STREICHER<br />

Streichquartett Es-Dur<br />

Erstveröffentlichung 2. überarbeitete Auflage<br />

fue 1210 ISMN M-50012-203-6<br />

komplett e 30,00<br />

„Ein unbestritten hochwertiges Stück – ein erstaunlich<br />

zerklüftetes, unruhiges, spannungsvolles Werk.”<br />

(Susanne Benda/Klassik heute)<br />

ORCHESTER<br />

Ouvertüre C-Dur für Orchester (10’) (1832)<br />

Erstveröffentlichung<br />

fue 2507 ISMN M-50012-318-7<br />

Partitur e 43,00<br />

Ein „con fuoco“ mit langsamer Einleitung. Interessant<br />

auch für Liebhaberorchester. „Das Werk erklingt<br />

in opulenter Spielfreude, ein farbenprächtiges<br />

Gemälde.”<br />

VOKALMUSIK<br />

Französische Lieder (1820-1822)<br />

18 Lieder mit französischen Texten<br />

für Singstimme <strong>und</strong> Klavier<br />

fue 6760 ISMN M-50012-676-8 e 20,00<br />

eingerichtet als spielpraktische Ausgabe für Singstimme<br />

<strong>und</strong> Gitarre von Ulrike Merk<br />

fue 6690 ISMN M-50012-669-0 e 20,00<br />

Lieder ohne Namen (1820-1844)<br />

23 ausgewählte Lieder für Singstimme<br />

<strong>und</strong> Klavier<br />

Vol. 1: 1820-1827<br />

fue 6670 ISMN M-50012-667-6 e 19,00<br />

Vol. 2: 1828-1844<br />

fue 6730 ISMN M-50012-673-7 e 19,00<br />

Beide Bände zusammen e 35,00<br />

Duette. Gesamtausgabe in fünf Bänden<br />

Vol. 1 Sopran/Sopran (Alt) mit Klavier<br />

fue 6400 ISMN M-50012-640-9 e 15,00<br />

Vol. 2 Sopran/Sopran (Alt) mit Klavier<br />

fue 6410 ISMN M-50012-641-6 e 22,00<br />

Vol. 3 Duette a cappella<br />

fue 6420 ISMN M-50012-642-3 e 9,00<br />

Vol. 4 Duette Sopran/Tenor mit Klavier<br />

fue 6430 ISMN M-50012-643-0 e 18,00<br />

Vol. 5 Duette Sopran/Tenor (Bar) mit Klavier<br />

fue 6440 ISMN M-50012-644-7 e 19,00<br />

SONDERPREIS Duette komplett Band 1-5<br />

fue 6441 ISMN M-50012-012-4 e 69,90<br />

Alle diese Duette sind Erstveröffentlichungen –<br />

bis auf eins, das unter dem Namen ihres Bruders<br />

erschien.<br />

„Mit dieser dankenswerten Duett-Edition wird nicht<br />

nur einer vernachlässigten Komponistin Genüge<br />

getan, es erweitert sich auch das kammermusikalische<br />

Repertoire um anspruchsvolle <strong>und</strong> begeisternde<br />

Werke.” (Schweizer Musikzeitung Mai 2004)<br />

Am 14. Mai 1847 stirbt <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong> in Berlin an einem Gehirnschlag.<br />

<strong>Felix</strong> erfuhr dies in einem Frankfurter Hotel, <strong>und</strong><br />

erlitt einen körperlichen <strong>und</strong> seelischen Zusammenbruch, von<br />

dem er sich nicht mehr erholte. Er war so geschwächt, dass er<br />

nicht nach Berlin reisen konnte, um seiner Schwester das letzte<br />

Geleit zu geben. Innerlich gebrochen zog er sich ganz aus dem<br />

öffentlichen Leben zurück, sagte seine Konzerte ab, <strong>und</strong> starb<br />

nur wenige Monate später, am 4. November, in Leipzig durch<br />

die gleiche Krankheit wie <strong>Fanny</strong>. Im kommenden Jahr jährt<br />

sich der <strong>Todestag</strong> beider Geschwister zum <strong>160.</strong> Mal.<br />

FRAUENCHOR<br />

Faust II (12’)<br />

Kantate für Solostimme (Sopran), Frauenchor<br />

(SSAA) <strong>und</strong> Klavier (Text: Goethe)<br />

– Erstveröffentlichung<br />

fue 5760 ISMN M-50012-576-1 Partitur e 27,00<br />

Bearbeitet für Solostimme (Sopran), Frauenchor<br />

(SSAA) <strong>und</strong> Orchester (Text: Goethe)<br />

fue 7580 ISMN M-50012-758-1 Partitur i. Vb.<br />

„Einfach bezaubernd <strong>und</strong> des Bruders berühmter<br />

Sommernachtstraum-Musik ebenbürtig.”<br />

WERKE FÜR SOLI, CHOR & ORCHESTER<br />

Hiob (1831) (15’)<br />

Kantate für Alt, Soli ad lib., vierstimmigen<br />

gemischten Chor <strong>und</strong> Orchester<br />

Erstveröffentlichung<br />

fue 5260 ISMN M-50012-370-5 Partitur e 32,00<br />

Chorpart. e 5,00<br />

Das Anliegen, die Leiden Hiobs als Glaubensprüfung<br />

darzustellen, ist dramatisch <strong>und</strong> ausdrucksvoll komponiert.<br />

Oratorium (1831) (45’)<br />

nach Bildern der Bibel für Soli, Chor (SATB)<br />

<strong>und</strong> Orchester – Erstveröffentlichung<br />

fue 5330 ISMN M-50012-334-7<br />

Partitur e 59,00 Klavierauszug e 27,00<br />

Chorpart. e 7,50<br />

„Das war sinnliche, farbreiche Musik voller<br />

melodischer Eingebungen <strong>und</strong> erstaunlich<br />

dramatischer Energetik. Ein Spannungsbogen vom<br />

düsteren Gr<strong>und</strong>ton des aus der Tiefe flehenden<br />

Sünders bis zum Gotteslob der Erretteten.” (NRZ<br />

2000)<br />

13


„Ich bin nur ein kleiner Komponist kleiner Lieder”, sagte Franz Biebl einst über<br />

sich selbst. Von dieser bescheidenen Selbsteinschätzung stimmt lediglich, dass Franz<br />

Biebl hauptsächlich Lieder komponiert hat. Die Chormusik insbesondere für Männerchor<br />

ist ohne seine Musik nicht vorstellbar. Franz Biebl wurde am 1. September 1906<br />

in Pursruck bei Amberg geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasium<br />

studierte er Komposition <strong>und</strong> Kirchenmusik bei Joseph Haas <strong>und</strong> Siegm<strong>und</strong> von<br />

Hausegger an der Musikakademie in München <strong>und</strong> lehrte später als Dozent für Musiktheorie<br />

<strong>und</strong> Chorgesang an der Musikhochschule <strong>und</strong> Jugendmusikschule Mozarteum<br />

in Salzburg.<br />

Nach dem Krieg kam er zunächst als Kriegsgefangener nach Michigan <strong>und</strong> lernte<br />

dort amerikanische Folksongs <strong>und</strong> Spirituals kennen. Allerdings waren die zu dieser<br />

Zeit erhältlichen Arrangements für Laienchöre zu schwer, was ihn veranlasste, einfachere,<br />

aber trotzdem wirkungsvolle Sätze zu schreiben.<br />

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1947 Chordirektor an der Stadtpfarrkirche<br />

in Fürstenfeldbruck. Ab 1949 war er auch wieder für den Bayerischen<br />

R<strong>und</strong>funk tätig. 1959 wurde ihm dort das Referat Chorwesen übertragen, das er bis<br />

zu seiner Pensionierung 1971 leitete. Dabei widmete er sich vorwiegend der Förderung<br />

der Laienchöre. Für seine Verdienste auf diesem Gebiet wurde er 1974 mit dem<br />

Nordgau-Kulturpreis der Stadt Amberg ausgezeichnet; 1976 erhielt er außerdem den<br />

Kulturpreis Ostbayern. Biebl ist sein Leben lang Pädagoge gewesen <strong>und</strong> viele seiner<br />

Werke sind für Laien entstanden, sein kompositorisches Credo lautete stets: „Halte<br />

es einfach!”. Im Mittelpunkt seines Schaffens stand das Volkslied, dass er kunst- <strong>und</strong><br />

sachgerecht bearbeitete, zunächst nur für Männerchor, so: Schwarze Kirschen (EM<br />

9074), Walzing Matilda (EM 9078), Der Brötchenverkäufer (EM 9079), Mädele mein<br />

(EM 9071), Vive l`amour (EM 9080), Dort bin ich daheim (EM 9061), Loch Lomond<br />

(EM 9065), Der Reiter (EM 9072), Sarie Marais (EM 9076), Auf Wiedersehen in froher<br />

R<strong>und</strong>e (EM 9063) <strong>und</strong> Carmela (EM 9077).<br />

Stilistisch ist Biebl, obwohl er im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert lebte, eher der Romantik zuzuordnen.<br />

Seine Sätze waren <strong>und</strong> sind immer noch sehr beliebt <strong>und</strong> wurden später auch<br />

in anderen Besetzungen, in Sammlungen <strong>und</strong> auch einzeln publiziert, wie beispielsweise:<br />

Oh! Susanna (EM 9238), Zum Tanze, da geht ein Mädel (EM 9221), Old Black<br />

Joe (EM 9239), Ja, Charlie ist mein Liebling (EM 9224), Jingle Bells (EM 9237), Der<br />

Herr Rousselle (EM 9226), Polly-Wolly-Doodle (EM 9240), Wanderlied (EM 9229), Der<br />

Winter hat verloren (EM 9232), Die Hirten von Canigo (EM 9231), Dixie Land (EM<br />

9236), Vier edle Rosse (EM 9233).<br />

2001 verstarb Franz Biebl nach kurzer Krankheit im Alter von 95 Jahren. In die<br />

Musikgeschichte wird er wohl als einer der großen Chorkomponisten eingehen.<br />

14<br />

„Ich bin nur ein kleiner Komponist kleiner Lieder”<br />

Franz Biebl<br />

zum 100. Geburtstag 2006<br />

Werkverzeichnis – Eine Auswahl<br />

Weihnachtslieder<br />

für Männerchor in<br />

Sätzen von Franz Biebl<br />

EM 784 e 6,00*<br />

Die beliebtesten <strong>und</strong> bekanntestenWeihnachtslieder:<br />

Am Weihnachtsbaume<br />

die Lichter brennen,<br />

Der Christbaum ist der<br />

schönste Baum, Es ist ein<br />

Ros‘ entsprungen, In dulci<br />

jubilo, Inmitten der Nacht,<br />

Kommet, ihr Hirten, Leise rieselt der Schnee, Lieb<br />

Nachtigall, wach auf, O du fröhliche, Süßer die Glocken<br />

nie klingen, Was soll das bedeuten u. v. a.<br />

Europäische Weihnachtslieder für vierstimmigen<br />

Männerchor in Sätzen von Franz Biebl<br />

Als Einzelausgaben sind zwanzig europäische Weihnachtslieder<br />

erhältlich.<br />

EM 9041 - 9060 je e 1,50.<br />

AUSSERDEM ZUR WEIHNACHTSZEIT:<br />

Europäische Weihnachtslieder<br />

Herausgegeben von Adolf Strube<br />

Heft 1: 32 Lieder aus 13 Ländern für drei gleiche<br />

Stimmen (deutsch, teilweise auch in Originalsprache)<br />

EM 723 e 5,00*<br />

Heft 2: 31 Lieder aus 13 Ländern für dreistimmigen<br />

gemischten Chor (deutsch, teilweise auch in Originalsprache)<br />

EM 724 e 5,00*<br />

Heft 3: 16 Lieder aus neun Ländern für vier- bis<br />

fünfstimmigen Chor (deutsch)<br />

EM 737 e 5,00*


Ticker<br />

Kasseler Musiktage<br />

Unter dem Motto „Das Göttliche<br />

im Alltäglichen” stehen<br />

die vom 27. Oktober bis 5.<br />

November 2006 stattfindenden<br />

Kasseler Musiktage. Neben Konzerten u. a. mit dem<br />

Ensemble Modern <strong>und</strong> dem hr-Sinfonieorchester stehen auch<br />

Lesungen mit Elke Heidenreich <strong>und</strong> Eva Demski auf dem Programm.<br />

Eine Entrée-Veranstaltung zum neuen Konzept mit dem<br />

neuen künstlerischen Leiter Dieter Rexroth veranstaltete der<br />

Kasseler Kultursalon bereits am 30. September.<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Kartenvorbestellungen unter:<br />

www.kasseler-musiktage.de.<br />

80 Jahre Gedok<br />

Der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen<br />

<strong>und</strong> Kunstförderer feiert seinen 80. Geburtstag am<br />

7. Dezember 2006 um 20 Uhr im Konzerthaus Berlin.<br />

Unter dem Thema „In Berlin komponiert, Komponistinnen<br />

gestern <strong>und</strong> heute“ gibt es Musik von Anna Amalie Prinzessin<br />

von Preußen, Luise Reichardt, <strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong>, Emilie<br />

Mayer, Grete von Zieritz, Birgit Havenstein <strong>und</strong> Susanne<br />

Stelzenbach. Interpreten sind Marianne Boettcher (Violine),<br />

Karola Theill (Klavier), Domenika Reetz (Harfe), Ulrike<br />

Bartsch (Gesang), Regine Zimmermann (Violoncello).<br />

Weitere Informationen unter www.gedok-berlin.de.<br />

Fortbildung<br />

Zur Orgelimprovisation für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene läd<br />

die Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte Schlüchtern ein.<br />

Der Kurs findet vom 3.–5. November 2006 statt <strong>und</strong> steht unter<br />

der Leitung von Renate Zimmermann. Info/Anmeldung:<br />

mail: heimleitung-kmfschluechtern@t-online.de<br />

Wettbewerbe I<br />

Die Universität der Künste Berlin hat den <strong>Felix</strong> <strong>Mendelssohn</strong><br />

Bartholdy Wettbewerb <strong>2007</strong> Berlin für Violine <strong>und</strong> Klavier ausgeschrieben.<br />

Anmeldeschluss ist der 1.12.2006. Die Stiftung<br />

Preußischer Kulturbesitz verleiht zwei Preise zu je 3.600 e.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.udk-berlin.de/index.php?ELEMENT=19991<br />

Wettbewerbe II<br />

Anlässlich des Festivals Ensemblia <strong>2007</strong><br />

in Mönchengladbach schreibt die Stadt<br />

einen Internationalen Kompositionswettbewerb<br />

aus. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Komponistinnen <strong>und</strong> Komponisten<br />

ohne Altersbegrenzung. Der Wettbewerb<br />

ist mit bis zu 7.500,00 e dotiert.<br />

Einsendeschluss ist der 20. Dezember 2006.<br />

Weitere Informationen unter: www.ensemblia.de<br />

Konzerte von Neithard Bethke im Ratzeburger Dom<br />

Am 3.12.2006 steht die Weihnachtspastorale für Violoncello<br />

<strong>und</strong> Orgel, op. 58, 10 auf dem Programm. Interpreten sind<br />

Gerda Angermann (Violoncello) <strong>und</strong> Neithard Bethke (Orgel).<br />

Am 10.12.2006 wird die Partita für Bläser <strong>und</strong> Orgel, opus 58, 1<br />

vom Blasorchester der B<strong>und</strong>espolizei Hannover unter der Leitung<br />

von Matthias Höfert zu hören sein <strong>und</strong> am 26.12.2006<br />

die Weihnachtskantate „Engel auf den Feldern singen”, opus 49<br />

interpretiert vom Ratzeburger Domchor.<br />

Preis<br />

Für Ihr Orgelwerk Suite Sacrée op.<br />

31 erhielt Florentine Mulsant im<br />

Juli 2006 den Henri Sauguet Preis<br />

beim Concours International de<br />

Composition de Saint Bertrand de<br />

Comminges.<br />

Vorlass Tsippi Fleischer<br />

Die 1946 in Haifa geborene israelische<br />

Komponistin Tsippi Fleischer übergibt am<br />

6.10.2006 Ihren gesamten Vorlass dem<br />

Archiv Frau <strong>und</strong> Musik in Frankfurt. Die<br />

Werke Fleischers repräsentieren eine der<br />

bedeutendsten avangardistisch-surrealistischen<br />

Bewegungen in Israel.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.komponistinnen.de<br />

„...auf dem weg zur neuen orgel.<br />

– Eine neue Konzertreihe<br />

in Kassel -Rothenditmold”<br />

Die Evangelische Kirchengemeinde Kassel-<br />

Rothenditmold startet in Kooperation mit<br />

dem Merseburger Verlag „Eine neue Konzertreihe:<br />

...auf dem weg zur neuen orgel.”<br />

Die künstlerischen Leitung hat Peer<br />

Schlechta. Die Konzerte dieser Reihe finden<br />

statt am 6. Dezember 2006, 21. März<br />

<strong>2007</strong>, 20. Juni <strong>2007</strong>, 19. September<br />

<strong>2007</strong> <strong>und</strong> am 6. Dezember <strong>2007</strong>.<br />

Galgenlieder in Feucht<br />

Im Cafe Bernstein sind am 3.11.2006 um<br />

20.00 Uhr unter dem Titel „Seufzer, Sophie<br />

<strong>und</strong> Siebenschwein” die Galgenlieder<br />

nach Texten von Christian Morgenstern<br />

zu hören. Zu hören sind Stephan Beierl<br />

(Bariton) <strong>und</strong> Ralf Albert Franz (Klavier).<br />

www.ralf-albert-franz.de<br />

15


STEFAN JÄNKE<br />

Es kam ein Engel<br />

Weihnachtslieder für 1- oder 2st. Chor <strong>und</strong> Instrumente<br />

ad lib. (Klavier/Orgel/Gitarre/Triangel/<br />

Glockenspiel/5 Flöten/Violine/Viola da Gamba/<br />

Klarinette).<br />

EM 1733 ISMN M-<strong>2007</strong>-1597-2 Chorpart. e 2,20<br />

Part. m. St. e 25,00<br />

Die neuen, frischen Sätze sind gut spielbar <strong>und</strong> verführen<br />

zum Mitmachen.<br />

Inhalt: Als ich bei meinen Schafen wacht · Es kam<br />

ein Engel · Herbei, o ihr Gläub’gen · Heilige Nacht ·<br />

Mein Herz will ich dir schenken · Ich steh an deiner<br />

Krippe hier · Sehr weit von hier · Zu Bethlehem geboren<br />

· Hört der Engel helle Lieder<br />

25 PLUS piano solo<br />

25 Jahre Frau <strong>und</strong> Musik. Jubiläumsausgabe<br />

Mit Kurzviten der Komponistinnen <strong>und</strong> Werkbeschreibungen<br />

Deutsch/Englisch, 2004, 180 Seiten, DIN A4<br />

fue 4660 ISMN: M-50012-966-0<br />

ISBN 3-927327-59-X e 25,00<br />

dazu CD: 25 PLUS piano solo<br />

Live-Mitschnitt der (Ur)-Aufführungen in der<br />

Hochschule für Musik <strong>und</strong> Darstellende Kunst<br />

in Frankfurt/Main, 16. Oktober 2004<br />

2005 Doppel-CD SAL 7015 e 25,00<br />

Festliche Jubiläumsedition von 25 zeitgenössischen<br />

Klavierkompositionen aus Europa <strong>und</strong> den USA.<br />

Die Werke sind so verschieden wie die Komponistinnen<br />

selbst: von witzig verspielt bis streng reglementiert,<br />

virtuos oder poetisch, meditativ, melodisch<br />

harmonisch oder auch schreiend aggressiv.<br />

16<br />

UWE PETERSEN<br />

Die Weihnachtsgeschichte (30’)<br />

Für 2st. Kinder- oder Frauenchor, Einzelstimme<br />

(oder kleine Chorgruppe), Männerstimme ad lib.<br />

<strong>und</strong> Instrumente (nach Wahl)<br />

EM 1637 ISMN M-<strong>2007</strong>-3114-9<br />

Chorpart. e 2,50 Part. m. St. e 21,00<br />

Es gibt keine Besetzung, die sich für dieses „Klein“-<br />

Weihnachtsoratorium nicht eignet. Das durchweg<br />

leicht zu spielende Instrumentarium kann aus allen<br />

erdenklichen Instrumenten bestehen. Alle<br />

können mitmachen.<br />

„Eine ansprechende <strong>und</strong> gut aufführbare Weihnachtsmusik!“<br />

(Singende Kirche) – „Motivierend <strong>und</strong><br />

mitreißend“ (Gottesdienst <strong>und</strong> Kirchenmusik) –<br />

„Das Werk schließt eine eigentliche Marktlücke“<br />

(Schweizer Musikzeitung)<br />

Naumburger Str. 40 • 34127 Kassel<br />

Tel: 0561-7 89 80 90 • Fax: 0561-78 98 09 16<br />

Barbara Heller<br />

Ton-Zeichen für Klavier (1988)<br />

fue 2350 ISMN: M-50012-135-0 e 20,00<br />

Dazu CD:<br />

Ton-Zeichen<br />

Heller, Barbara & Nikolaus Heyduck<br />

CD Best. Nr. SAL 7004 e 18,90<br />

Musikalische Einfälle spielerischer Art, die über<br />

das Betrachten, Erfahren <strong>und</strong> Zeichnen von Landschaften<br />

<strong>und</strong> kleinen F<strong>und</strong>objekten aus der Natur<br />

entstanden sind. Jedes der Stücke beruht auf<br />

einer musikalischen Konzeption, die improvisatorisch<br />

am Klavier interpretiert wird. Anregend<br />

als Unterrichtsmaterial zur Förderung musikalischer<br />

Kreativität. Leicht bis mittelschwer.<br />

Naumburger Str. 40 . 34127 Kassel<br />

Tel. 0561-89 73 52 . Fax. 0561-8 34 72<br />

ROLF SCHWEIZER<br />

Mit Kindern durch das Kirchenjahr<br />

für 1- bis 4 st. Kinderchor, Instrumentalbegleitung<br />

ad lib. (Tasteninstrument, Gitarre, Xylophon, Pauken,<br />

Schlagzeug, Stabspiele, etc.)<br />

Nach Texten von Johannes Jourdan, Sätze von Rolf<br />

Schweizer. Hg. Landesverband evangelischer Kirchenchöre<br />

in Baden<br />

EM 1732 ISMN M-<strong>2007</strong>-1596-5 e 8,50*<br />

„Frühling, Sommer, Herbst <strong>und</strong> Winter, alle sind wir<br />

Gottes Kinder“ ist das Motto dieses Kinderchorheftes,<br />

in dem religiöse Kerngeschichten dem Kirchenjahr<br />

entlang spielerisch nachvollzogen werden.<br />

Die von Rolf Schweizer instrumentieren Sätze<br />

sind leicht umzusetzen.<br />

„Eine insgesamt sehr bereichernde Ausgabe für die<br />

Liturgie <strong>und</strong> die Kinderchorarbeit.“<br />

(Musik im Bistum Essen)<br />

E-Mail: info@merseburger.de<br />

www.merseburger.de<br />

Faksimile<br />

<strong>Fanny</strong> <strong>Hensel</strong>: Das Jahr<br />

Zwölf Charakterstücke (1841)<br />

für Fortepiano<br />

Faksimile-Ausgabe der illustrierten Reinschrift<br />

mit Zeichnungen von Wilhelm <strong>Hensel</strong>.<br />

128 Seiten, Fadenheftung, Vierfarbdruck<br />

fue 8920 ISBN 3-927327-44-1 e 88,00<br />

Vielfarbige Sonderedition der illustrierten Reinschrift<br />

mit Zeichnungen von Wilhelm <strong>Hensel</strong>. Ein<br />

romantisches Gesamtkunstwerk der Eheleute<br />

<strong>Hensel</strong>. Die Papierblätter wechseln die Farbe von<br />

Monat zu Monat <strong>und</strong> neben Vignetten <strong>und</strong> einem<br />

auffallend schönem Notenbild wird jeder<br />

Monat mit kurzen poetischen Einstimmungen<br />

vorbereitet. Ein w<strong>und</strong>ervolles Geschenk für alle<br />

LiebhaberInnen graphischer Schönheiten <strong>und</strong> für<br />

PianistInnen Interpretationshilfe <strong>und</strong> Inspiration.<br />

E-Mail: info@furore-verlag.de<br />

www.furore-verlag.de

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