Bestrahlung von innen - Klinikum Stuttgart
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Medizin live<br />
18 <strong>Klinikum</strong> live 3 2009<br />
Bei Problemen in der Schwangerschaft einfühlsam betreut<br />
Für Diagnostik und Therapie <strong>von</strong> Risikoschwangerschaften ist das<br />
Perinatalzentrum im Krankenhaus Bad Cannstatt optimal ausgestattet.<br />
Auf der Station 6A der Frauenklinik werden die Frauen bis zur Geburt<br />
betreut – manchmal über mehrere Wochen.<br />
Meist sind die 27 Betten der Station 6A voll belegt mit<br />
Frauen, bei denen sich während der Schwangerschaft<br />
eine Komplikation ergeben hat, die Gefahr einer Frühgeburt<br />
besteht oder die Frau Zwillinge oder gar Drillinge<br />
erwartet. Risikoschwangerschaften nennen die<br />
Ärzte diese Fälle, weil ein Risiko für Mutter oder Kind<br />
besteht und die Schwangerschaft oft nicht problemlos<br />
verläuft. Betreut werden sollen Risikoschwangerschaften<br />
in speziellen medizinischen Zentren. Am Krankenhaus<br />
Bad Cannstatt bildet die Frauenklinik zusammen<br />
mit der Neonatologie des Olgahospitals ein solches<br />
Zentrum. Es ist das zweitgrößte in Deutschland und als<br />
Level1Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe<br />
anerkannt. Frauenärzte und andere Geburtskliniken<br />
aus dem Großraum <strong>Stuttgart</strong> überweisen Schwangere,<br />
bei denen ein Risiko besteht, zur Behandlung und<br />
für die Geburt in die Cannstatter Klinik.<br />
„Viele Frauen kommen auch als Notfall direkt zu uns“,<br />
berichtet Sandra Högner, Stationsleitung der Station<br />
6A, der sogenannten RisikoschwangerenStation der<br />
Frauenklinik. Oft sind Komplikationen wie zum Beispiel<br />
Blutungen, ein vorzeitiger Blasensprung oder viel<br />
zu früh einsetzende Wehen der Grund. Zunächst geht<br />
es dann darum, die Schwangerschaft zu stabilisieren.<br />
„Anschließend heißt das für viele Schwangere absolute<br />
Bettruhe“, berichtet Sandra Högner. „In jedem Fall aber<br />
sind die Frauen auch psychisch in einer Ausnahmesituation.<br />
Oft sind sie verunsichert und haben Angst<br />
um ihr Kind und die eigene Gesundheit.“<br />
Neben der Allgemeinen und Behandlungspflege sind<br />
die Mitarbeiter<strong>innen</strong> besonders qualifiziert, Risiko<br />
situationen zu erkennen und adäquat zu reagieren.<br />
„In Gesprächen mit den Frauen versuchen wir, Ängste<br />
zu nehmen und Hoffnung zu machen, vor allem aber,<br />
sie umfassend zu informieren.“ Das Pflegeteam –<br />
bestehend aus Krankenschwestern, Kinderkrankenschwestern<br />
und Hebammen – hat viel Erfahrung mit<br />
der Krisensituation, in der sich viele der Schwangeren<br />
befinden. „Wir begleiten unsere Patient<strong>innen</strong> in der<br />
Freude, wenn am Ende doch alles gut ausgegangen ist,<br />
aber auch in ihrer Trauer.“<br />
Psychologische Unterstützung<br />
Unterstützt werden sie dabei <strong>von</strong> einer Psychologin<br />
aus dem Olgahospital, die sich vor allem um die<br />
Schwangeren kümmert, deren Kinder nach der Geburt<br />
auf die Intensivstation oder in die Kinderklinik verlegt<br />
werden. Eine Hilfe sind für die Frauen auch die<br />
Besuche der „Grünen Damen“, die kleine Besorgungen<br />
erledigen oder einfach Zeit für ein Gespräch haben.<br />
Zudem stehen auch die Klinikseelsorger für Gespräche<br />
auf der Station zur Verfügung.<br />
Wenn beispielsweise eine Frühgeburt zu erwarten ist,<br />
dann ist jeder Tag wichtig, um den die Geburt in der<br />
Klinik hinausgezögert werden kann. Oft muss es aber<br />
auch plötzlich ganz schnell gehen, weil das Kind nicht<br />
länger warten will. Dann stehen die Spezialisten des<br />
großen Perinatalzentrums sofort zur Verfügung, mit<br />
Frauenärzten, Kinderärzten, mit Hebammen, Krankenschwestern,<br />
Kinderkrankenschwestern und dem<br />
kompletten OPTeam.