Hannah Höch Hausarbeit Zusammen - Birgit Stenzel
Hannah Höch Hausarbeit Zusammen - Birgit Stenzel
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Neue Wege<br />
Abbildung 18: <strong>Hannah</strong> <strong>Höch</strong> 1924<br />
Der Unterschied zwischen Dada und nicht-Dada Fotomontagen<br />
Nach 1920 begann <strong>Hannah</strong> <strong>Höch</strong> Dada und Häuslichkeit in ihren Montagen zu verschmelzen, um auf<br />
die zweifelhafte Rolle der Frau vor dem Ersten Weltkrieg aufmerksam zu machen und reagierte so<br />
auf die Propagierung der „Neuen Frau“ durch die<br />
Massenmedien. <strong>Höch</strong>s nach der Abwendung von Dada<br />
entstandenen Arbeiten wirken viel geordneter, leichter<br />
lesbar und formal einfacher gestaltet und aufgebaut als<br />
die Dada-Werke, die vor allem ungestüm, sehr<br />
kleinteilig und durch viele Querverweise auf<br />
unterschiedlichste Themengebiete geprägt sind. Die<br />
Künstlerin dezimierte die Zahl der Bildelemente und<br />
verzichtete gänzlich auf Schriftzüge, was die Arbeiten<br />
wesentlich klarer erscheinen lässt.<br />
Die figürlichen Collagen basieren auf einer bildlichen<br />
Verstümmelung: <strong>Hannah</strong> <strong>Höch</strong> kombiniert Körperteile<br />
neu, besonders häufig finden hierbei Münder,<br />
Kinnpartien, (auffallend häufig) Frauenbeine, Nasen,<br />
Hände, Haarschöpfe Verwendung, die, als erotisch<br />
aufgeladene Körperteile, immer wieder einen Bezug zur<br />
Thematik der Weiblichkeit herstellt. Ein Schlüsselmotiv<br />
hierbei ist das, vor allem weibliche, Auge, das sie, als<br />
Fenster zur Seele, zeitlebens nicht wagte zu<br />
zerschneiden. Als Beispiel für <strong>Hannah</strong> <strong>Höch</strong>s nicht-<br />
Dada-Fotomontagen ist besonders die<br />
„Ethnographisches Museum“-Reihe zu erwähnen, die<br />
später noch näher erläutert wird (siehe z.B. Abbildung 19).<br />
17<br />
Abbildung 19: Die Süße: Aus einem<br />
Ethnographischen Museum,1926