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Begleitstudie zum Projekt Perspektiven-Camp ... - Stiftung Speranza

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Anschrift:Institut für BildungsevaluationAssoziiertes Institut der Universität ZürichWilfriedstrasse 15CH-8032 ZürichTel. 043 268 39 60Fax 043 268 39 67E-Mail: Urs.Moser@ibe.uzh.ch2


1 AusgangslageDer vorliegende <strong>Projekt</strong>plan basiert auf dem Konzept <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step07“, welches auf Initiative von Nationalrat Otto Ineichen und <strong>Speranza</strong> 2000 beschlossenwurde. Das <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ wird von der Abteilung Berufsbildungund Mittelschule und vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Aargau sowie vomAmt für Berufsbildung des Kantons Luzern geleitet und beinhaltet ein Programm für Schulabgängerinnenund -schulabgänger ohne Anschlusslösung. Das Ziel – die dauerhafte beruflicheIntegration der am Programm teilnehmenden Jugendlichen – soll durch ein Programm,welches Unterricht einerseits und Betriebspraktikum andererseits beinhaltet, erreicht werden.Parallel <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ wird eine <strong>Begleitstudie</strong> durchgeführt,welche die Evaluation des <strong>Projekt</strong>es <strong>zum</strong> Ziel hat. Der vorliegende <strong>Projekt</strong>plan zur <strong>Begleitstudie</strong>stützt sich auf das Gespräch mit Frau Constanze Lullies, Program Officer der JacobsFoundation, vom 5. November 2007 sowie auf eine Besprechung zwischen Herrn Sennrich,<strong>Speranza</strong> 2000, Herrn Jurendic, <strong>Speranza</strong> 2000, Herrn Landolt, Abteilung Berufsbildung undMittelschule des Kantons Aargau, Frau Lüthi, Amt für Wirtschaft und Arbeit des KantonsAargau und Frau Zimmermann, Institut für Bildungsevaluation.2 Ziele und FragestellungenZweck der <strong>Begleitstudie</strong> <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ ist die Evaluation derZiele und Leistungen des <strong>Projekt</strong>s. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Teilziele, wie sieunter Punkt 2 im Konzept 1 <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ formuliert sind, erreichtwerden.Das Hauptziel wurde durch <strong>Speranza</strong> 2000 folgendermassen formuliert:• Das <strong>Projekt</strong> fördert die nachhaltige berufliche Integration der Schulabgängerinnen undSchulabgänger, die <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt auf Grund ihrer Historie keine Anschlusslösunggefunden haben oder in keiner Zwischenlösung (Brückenangebot) integriert sind.Dieses Hauptziel gliedert sich in folgende Teilziele:• Die Jugendlichen nehmen bis <strong>zum</strong> Abschluss des <strong>Projekt</strong>es ohne nennenswerte Absenzenam <strong>Projekt</strong>lauf teil.• Von der Standortbestimmung zu Beginn des <strong>Projekt</strong>es bis zur Standortbestimmung vorAbschluss der ersten Phase lässt sich bei jedem Jugendlichen ein individueller Fortschrittnachweisen.• Der Berufswunsch oder <strong>zum</strong>indest das Berufsfeld ist klar beim Abschluss der erstenPhase.• In der Phase des Praktikums schliessen möglichst alle <strong>Projekt</strong>teilnehmerinnen und -teilnehmer, aber mindestens 80% einen Lehrvertrag mit Beginn Sommer 2008 ab.1Konzept <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> Step 07, <strong>Speranza</strong> 20004


• Bei Ablauf der Probezeit (nach den ersten drei Ausbildungsmonaten) wird bei den Teilnehmendender definitive Status in der Berufslehre festgehalten (Nachhaltigkeit).Die Ziele betreffen die primäre Zielgruppe (am <strong>Projekt</strong> teilnehmende Jugendliche) sowie diesekundäre Zielgruppe (Coachs, Referenten aus der Wirtschaft, Eltern). Im Rahmen der <strong>Begleitstudie</strong>werden die primäre Zielgruppe (Teilnehmerinnen und Teilnehmer) und ein Teilder sekundären Zielgruppe (Coachs) befragt.Um das Erreichen der von <strong>Speranza</strong> 2000 formulierten Ziele zu beurteilen, werden einerseits«Hard Factors» und andererseits «Soft Factors» der arbeitsmarktlichen Massnahmenanalysiert. Während die «Hard Factors» in Zahlen präzise messbar sind – beispielsweisewie viele Jugendliche haben eine Lehrstelle gefunden, wie viele Jugendliche haben das<strong>Projekt</strong> abgebrochen –, geben «Soft Factors» Auskunft über nicht direkt messbare Konstruktewie Veränderungen in Motivation, Teamfähigkeit oder Leistungswille der <strong>Projekt</strong>teilnehmerinnenund <strong>Projekt</strong>teilnehmer. «Soft Factors» werden ausserdem herangezogen,wenn es um die Bewertung des methodischen, strukturellen, organisatorischen und inhaltlichenVorgehens in Bezug auf das <strong>Projekt</strong> geht. Um die Massnahmen im Rahmen des <strong>Projekt</strong>es<strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ evaluieren zu können, sind hauptsächlich «Soft Factors»von Bedeutung.3 MethodeDie <strong>Begleitstudie</strong> basiert auf einer Verbindung von qualitativen und quantitativen Forschungsmethodenund gliedert sich in fünf Teile:1. Qualitative Interviews mit vier am <strong>Projekt</strong> teilnehmenden Jugendlichen (T1)2. Quantitative Befragung der 16 am <strong>Projekt</strong> teilnehmenden Jugendlichen (T2/T3)3. Quantitative Befragung der 3 Coachs (T2/T3)4. Qualitative Befragung der 3 Coachs (T4)5. Gruppendiskussion zur Validierung der Ergebnisse der quantitativen Befragungenmit allen am <strong>Projekt</strong> beteiligten Jugendlichen und Coachs (T5)Einen Überblick über die Befragungszeitpunkte, die Art der Befragung und die befragtenPersonen bietet Tabelle 1. Die Inhalte der Befragungen werden in den folgenden Kapitelnbeschrieben.Tabelle 1: UntersuchungsdesignBefragung Inhalt Wer ZeitpunktT1 Qualitative Interviews 4 Jugendliche Mitte Dezember 2007T2 Quantitative Befragung 1T3 Quantitative Befragung 216 Jugendliche3 Coachs16 Jugendliche3 CoachsFebruar 2008Juni 2008T4 Qualitative Experteninterviews 3 Coachs Juni 2008T5Ergebnisrückmeldung undGruppendiskussion16 Jugendliche3 CoachsJuli 20085


<strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong>: Wie beurteilst du dieses<strong>Camp</strong>? Was sind deine Erwartungen, Hoffnungen,Wünsche?Arbeitseinsätze: Welches sind deine Erfahrungenbis jetzt? Haben sich durch die Einsätzedeine Berufsprioritäten verändert? Geben sieEinblicke in die Berufswelt?Coachs: Wie ist die Unterstützung, Hilfestellung?Unterricht: Wie bewertest du den Unterricht inden verschiedenen Fächern?<strong>Speranza</strong> Thementag: Eindrücke, Erfahrungen.Hilfreich für die Lehrstellensuche?Was würdest du sagen, was für dich im Lebenwichtig ist?Wie siehst du deine Zukunft (privat und beruflich)?Was machst du gerne in der Freizeit? Wofürkannst du dich am meisten motivieren?Welches sind deine wichtigsten Bezugspersonen?Angaben zur Sozialstatistik:Geschlecht, Alter, Herkunft, Familienmitglieder,Beruf Vater/Mutter (wurde je nachdem bereitsim Gespräch erwähnt)Erfahrungen, Erlebnisse in der Einführungswoche,in der ErlebniswocheHast du Neues gelernt?Welche Einstellung hast du zur Schule? Welchepositiven/negativen Erinnerungen hast du an dieSchulzeit? Welche Einstellung hast du zur Arbeitswelt/Beruf?Hast du Vorbilder (Geschwister,Freunde, Idole etc.)?Welche Gefühle hast du, wenn du an die Zukunftdenkst?Wie reagiert dein Umfeld (Familie/Freunde) aufdeine Situation (keine Lehrstelle/Teilnahme am<strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong>)?5 Quantitative, teilstandardisierte Befragungen T2/T3Der zweite Teil der <strong>Begleitstudie</strong> beinhaltet eine quantitative, teilstandardisierte Befragungaller 16 Jugendlichen, die am <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ teilnehmen sowie derCoachs. Die Befragung beinhaltet hauptsächlich geschlossene Fragestellungen, was dieVergleichbarkeit der Daten ermöglicht. Daneben werden aber auch einige offene Frageneingesetzt, um die Meinungen und Einstellungen der Befragten möglichst vielfältig erfassenzu können. Die Befragung findet zu zwei Zeitpunkten (am Ende der ersten <strong>Projekt</strong>phase imFebruar 2008 und am Ende der zweiten <strong>Projekt</strong>phase im Juni 2008) statt. Die zweimaligeErhebung erlaubt eine Analyse der Einstellungs- und Motivationsveränderungen währenddes <strong>Projekt</strong>s. Eine zweifache Erhebung wird einer einfachen Erhebung mit rückblickendenFragestellungen vorgezogen, weil retrospektive Befragungen zu verzerrten Einschätzungenführen. Mit den Befragungen zu zwei Zeitpunkten sollen jeweils die aktuellen Einstellungenund Motivationen erhoben und miteinander verglichen werden. Um eine möglichst hoheVergleichbarkeit zu gewährleisten, bleibt der Fragebogen über die zwei Befragungszeitpunktehinweg weitgehend identisch.7


achs unterstützt. Die gleichen Fragen werden den Coachs ebenfalls gestellt, welche ihrerseitsdie Teilnehmerinnen und Teilnehmer einschätzen. So kann eine Validierung derSelbsteinschätzung durch die Jugendlichen anhand der Einschätzungen durch die Coachsgemacht werden.Zu Inhalt und Struktur des Gesamtprojektes werden die am <strong>Projekt</strong> teilnehmenden Jugendlichennur im Juni 2008 (T3) – am Ende des <strong>Projekt</strong>s – befragt. Um von den Coachs detaillierteInformationen zur Beurteilung von Struktur, Inhalt, Methode und Organisation des<strong>Projekt</strong>es zu erhalten, werden qualitative, teilstandardisierte Leitfadeninterviews im Juni2008 (T4) – am Ende der <strong>Projekt</strong>laufzeit – durchgeführt (vgl. Kapitel 6).6 Qualitative, teilstandardisierte Experteninterviews T4Das <strong>Projekt</strong> <strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ ist ein interkantonales und departementsübergreifendes<strong>Projekt</strong> zur Förderung der beruflichen Integration von jungen Schulabgängerinnenund Schulabgängern und in seiner Organisation bis jetzt einmalig. Aufgrund derNeuartigkeit des <strong>Projekt</strong>es ist es von zentralem Interesse, die strukturellen, inhaltlichen,methodischen sowie organisatorischen Faktoren, welche <strong>zum</strong> Erfolg/Misserfolg des <strong>Projekt</strong>esbeigetragen haben, zu analysieren. Die Bewertung der Faktoren wird anhand der KriterienAdäquanz, Effektivität und Effizienz vorgenommen. Weiter sollen dabei Problemfelderund deren Ursachen erkannt und so Massnahmen zur Optimierung des <strong>Projekt</strong>es analysiertwerden. Die Wirkungsmessung soll durch ein teilstandardisiertes Leitfadeninterview mitallen beteiligten Coachs stattfinden. Neben den «Soft Factors» werden im ExperteninterviewT4 auch die quantitativ messbaren Faktoren («Hard Factors») evaluiert. Hier geht esum Angaben über die Erfolgs- und Abbruchquote sowie die Sozialstatistik.7 Gruppendiskussion T5Kurz nach Abschluss der zweiten <strong>Projekt</strong>phase wird im Juli 2008 eine Gruppendiskussiondurchgeführt, an welcher alle am <strong>Projekt</strong> teilnehmenden Jugendlichen und ihre Coachsteilnehmen. Im Vordergrund steht dabei die mündliche Präsentation der Ergebnisse aus denBefragungen und ihre anschliessende Diskussion. Durch die Diskussion sollen zusätzliche,abschliessende Meinungen und Einstellungen der Jugendlichen und Coachs <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong><strong>Perspektiven</strong>-<strong>Camp</strong> „Step 07“ erfasst. Dadurch sollen die Ergebnisse der BefragungenT2/T3 validiert und eine Grundlage für die Interpretation der Ergebnisse geschaffen werden.Das Gespräch dauert rund eine Stunde.9


8 Zeitplan der praktischen DurchführungTabelle 3 zeigt einen Zeitplan zur praktischen Durchführung. Zugleich ist aufgeführt, werbei den einzelnen Meilensteinen zuständig beziehungsweise beteiligt ist.Tabelle 3: Zeitplan mit Meilensteinen und ZuständigkeitZeitperiode Meilensteine ZuständigkeitNov/Dez 2007 Vorbereitung der qualitativen Interviews IBEDezember 2007Durchführung der qualitativen Interviews mitvier Jugendlichen T1Dez 07/Jan 08 Erstellen des Fragebogens IBEFebruar 2008 Befragung T2 <strong>Projekt</strong>leiter Persp.campJuni 2008 Befragung T3 <strong>Projekt</strong>leiter Persp.campJuni 2008 Experteninterviews T4 IBEJuni 2008 Datenerfassung und -analyse IBEJuli 2008Gruppendiskussion und ErgebnisrückmeldungT5September 2008 Schlussbericht IBEIBEIBE10


AnhangDie Tabellen 4 und 5 geben einen Überblick zu den Befragungsinstrumenten und Befragungszeitpunkten.Tabelle 4: Überblick Befragungsinstrumente: «Soft Factors»Zielgruppe Dimension Zeitpunkt Art der BefragungJugendliche Befragung T1 exploratives InterviewJugendliche undCoachsSozialkompetenzHumankompetenzBerufswahlreifeBefragung T2/T3Befragung T2/T3teilstandardisierter Fragebogenteilstandardisierter FragebogenJugendliche Struktur Befragung T3 teilstandardisierter FragebogenInhalt Befragung T3 teilstandardisierter FragebogenCoachs Struktur Befragung T4 teilstandardisiertes InterviewInhalt Befragung T4 teilstandardisiertes InterviewMethode Befragung T4 teilstandardisiertes InterviewOrganisation Befragung T4 teilstandardisiertes InterviewTabelle 5: Überblick Befragungsinstrumente: «Hard Factors»Zielgruppe Dimension Zeitpunkt Art der BefragungCoachsVerbesserung derArbeitsmarktfähigkeitBefragung T4standardisierte Fragen innerhalbdes teilstandardisierten Experteninterviews11

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